Barnimer Bürgerpost · Barnimer Bürgerpost die unabhängige Leserzeitung NR. 286 · 24. JAHRGANG...

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Barnimer Bürgerpost die unabhängige Leserzeitung NR. 286 · 24. JAHRGANG · AUSGABE 11/2018 VOM 13. NOVEMBER 2018 · ERSCHEINT MONATLICH · 1 EURO 4 12/13 7 Eine vertane Chance Sanierung der Dachpappenfabrik Rätemacht in Eberswalde Novemberrevolution 1918 (Teil 2) Nichtteilnehmende Teilnahme Anhörung zur 380kV-Freileitung Laubwald soll Einfamilienhäusern weichen Das Bauland ist knapp, während der Bedarf an Flächen für Einfamili- enhäuser steigt. Das wird seit Jahren propagiert – trotz des zugleich be- triebenen Wohnungsabrisses – und fast alle glauben inzwischen daran. Für das Stadtentwicklungsamt ist das eine ständige Herausforderung, an der auch ständig gearbeitet wird. Am 6. November lag die »1. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Eberswalde. Vorbereitung des Abwägungsergebnisses für die Teilfläche auf der Tagesordnung des städtischen Ausschusses für Bau, Planung und Umwelt (ABPU). Dahinter verbirgt sich der Plan, zur »Abrun- dung« des Wohngebietes Südend eine etwa 6.000 Quadratmeter große Waldfläche zwischen dem bestehenden Wohngebiet und dem Landes- behördenzentrum in eine Baufläche umzuwidmen. Hier könnten 9 Bauparzellen angeboten werden und so die »Abwan- derung Bauwilliger in andere Gemeinden« verhindert werden, wirbt das Stadtentwicklungsamt. Der Arbeitskreis Wohnbauflächen habe das be- fürwortet. Durch neun zusätzliche Eigenheime würde auch die »vorhan- dene Infrastruktur (Straßen)« besser ausgenutzt (sic!). Ohnehin sei »diese Restwaldfläche« durch vorhandene Straßen vom übrigen Wald »abge- grenzt«. Das Stadtentwicklungsamt weist allerdings auf die Verhältnis- mäßigkeit hin, wenn für 9 Häuser eine Waldinsel im Wohngebiet geop- fert wird. Dabei handelt es sich um »weitgehend vitalen Buchenbestand mit flächi- ger Buchennaturverjüngung«, wie die untere Forstbehörde im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung mitgeteilt hatte. Das Amt rechnet zudem im Rahmen des Verfahrens mit Einwendungen von Anwohnern. Selbige gibt es bereits. Mit einem »Brandbrief« meldete sich ein un- mittelbarer Anwohner zu Wort, der vor neun Jahren extra deswegen dort gebaut hatte, weil er das Grün des Waldes vor seinen Fenstern ha- ben wollte. Mit scharfen Worten kritisiert er die geplante Vernichtung des Waldstücks. Die zugehörige Begründung sei »in einem Amtsdeutsch« verfaßt, »so daß möglichst wenig Bürger Klarheit bekommen, was hier ei- gentlich Sache ist«. Zudem habe es ihm große Mühe gekostet, diese Be- gründung überhaupt zu finden. Obwohl die »Abrundung« schon Anfang 2017 im Arbeitskreis Wohnbauflächen diskutiert wurde, erfuhr er erst durch die Bekanntmachung der Flächenplan-Änderung im Amtsblatt 8/2018 von dem Vorhaben. Auch das sei »eine Methode, sich die öffentli- che Meinung vom Hals zu halten«. Der Autor des »Brandbriefes« stellt einen gestiegenen Bedarf an Bau- land nicht in Frage, sieht aber, »daß es auf Grund einer völlig verfehlten Miet- und Wohnungspolitik dazu gekommen ist, daß Mieter aus den Woh- nungen getrieben werden, weil sie die horrenden Mieten und teilweise mani- pulierten und viel zu hohen Betriebskosten nicht mehr bezahlen wollen. Miet- wucher gibt es nicht nur in den sogenannten Ballungsgebieten, sondern auch in Eberswalde. Ich mache Sie dafür mitverantwortlich, nichts dagegen zu un- ternehmen!« Für ihn sei nicht nachvollziehbar, wieso Biotope und Waldflächen ge- rodet werden sollen, obwohl es gerade in Eberswalde viele ungenutzte freie Flächen gibt. »Die Erschließung der Barnimhöhe an der Bernauer Heerstraße betrachte ich deshalb als ein Musterbeispiel von Dummheit und Unvernunft, wobei ich den Verdacht habe, daß bestimmte Interessengemein- schaften das Vorrecht für dieses Waldstück ‘erkauft’ haben. Auf dieser Fläche hätte man sinnvollerweise ein kleines Erholungsgebiet erschließen können.« Der Kritiker machte auch eine Reihe von Alternativvorschlägen. Vor allem im Brandenburgischen Viertel sieht er viel Potential, daneben in Finow zwischen Angermünder und Walzwerkstraße sowie an der Ebers- walder Straße im Bereich der Wohnheimruinen. Auch das ehemalige NVA-Gelände an der Rudolf-Breitscheid-Straße, die Flächen in der In- nenstadt zwischen Bollwerk- und Kreuzstraße sowie die Grundstücke an der B167 zwischen Eberswalde und Sommerfelde könnten nach sei- ner Auffassung als Wohnstandorte erschlossen werden. Ähnlich argumentiert die Leiterin der Oberförsterei Eberswalde Constanze Simon. »Die untere Forstbehörde beugt sich dem kommunalen Planungswillen«, schreibt sie. Laut Baugesetzbuch soll aber mit Grund und Boden sparsam umgegangen werden. Waldflächen gehörten zu den sensiblen Bereichen, wo der »Vermeidungsgrundsatz« gelte, »d.h. es muß nachgewiesen werden, daß das geplante Vorhaben auf anderen Nicht- waldflächen nicht umsetzbar ist«. Der »Brandbrief«-Schreiber hat eine ganze Reihe von Alternativflächen genannt. Ob die Rodung des Waldstücks tatsächlich »kommunaler Planungswil- le« ist, sollen nunmehr die Fraktionen der Stadtverordnetenversamm- lung diskutieren. Das Stadtentwicklungsamt verweist darauf, daß die Stadt Eigentümerin der Fläche ist und somit »Entwicklung und Vermark- tung der Fläche selbst steuern« kann. Die Fraktionen werden nun gewiß – nicht zuletzt, weil bald Kommu- nalwahlen sind – ihre Augen und Ohren für die Wortmeldungen der Einwohnerinnen und Einwohner öffnen. GERD MARKMANN Änderung des Flächennutzungsplans schafft Platz für neun Einfamilienhäuser Das Wohngebiet »Barnimhöhe«, entsteht auf dem Gelälnde des einstigen Hauses der Offiziere. Naturschützer hatten gefordert, das dort aufgewach- sene Gehölz in Wald umzuwidmen. Damals hatte eine Mehrheit der Stadt- verordneten für die Erschließung als Einfamilienhausstandort gestimmt. Foto: GERD MARKMANN

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Barnimer Bürgerpostd i e u n a b h ä n g i g e L e s e r z e i t u n gN R . 2 8 6 · 2 4 . J A H R GANG · A U S GA B E 1 1 / 2 0 1 8 VOM 1 3 . N OV EM B E R 2 0 1 8 · E R S C H E I N T MONAT L I C H · 1 E U R O

4 12/137Eine vertane

ChanceSanierung der Dachpappenfabrik

Rätemacht

in EberswaldeNovemberrevolution 1918 (Teil 2)

Nichtteilnehmende

TeilnahmeAnhörung zur 380kV-Freileitung

Laubwald soll Einfamilienhäusern weichenDas Bauland ist knapp, während der Bedarf an Flächen für Einfamili-

enhäuser steigt. Das wird seit Jahren propagiert – trotz des zugleich be-triebenen Wohnungsabrisses – und fast alle glauben inzwischen daran.Für das Stadtentwicklungsamt ist das eine ständige Herausforderung,an der auch ständig gearbeitet wird. Am 6. November lag die »1. Änderung des Flächennutzungsplanes der

Stadt Eberswalde. Vorbereitung des Abwägungsergebnisses für die TeilflächeB« auf der Tagesordnung des städtischen Ausschusses für Bau, Planungund Umwelt (ABPU). Dahinter verbirgt sich der Plan, zur »Abrun-dung« des Wohngebietes Südend eine etwa 6.000 Quadratmeter großeWaldfläche zwischen dem bestehenden Wohngebiet und dem Landes-behördenzentrum in eine Baufläche umzuwidmen. Hier könnten 9 Bauparzellen angeboten werden und so die »Abwan-

derung Bauwilliger in andere Gemeinden« verhindert werden, wirbt dasStadtentwicklungsamt. Der Arbeitskreis Wohnbauflächen habe das be-fürwortet. Durch neun zusätzliche Eigenheime würde auch die »vorhan-dene Infrastruktur (Straßen)« besser ausgenutzt (sic!). Ohnehin sei »dieseRestwaldfläche« durch vorhandene Straßen vom übrigen Wald »abge-grenzt«. Das Stadtentwicklungsamt weist allerdings auf die Verhältnis-mäßigkeit hin, wenn für 9 Häuser eine Waldinsel im Wohngebiet geop-fert wird. Dabei handelt es sich um »weitgehend vitalen Buchenbestand mit flächi-

ger Buchennaturverjüngung«, wie die untere Forstbehörde im Rahmender frühzeitigen Beteiligung mitgeteilt hatte. Das Amt rechnet zudemim Rahmen des Verfahrens mit Einwendungen von Anwohnern. Selbige gibt es bereits. Mit einem »Brandbrief« meldete sich ein un-

mittelbarer Anwohner zu Wort, der vor neun Jahren extra deswegendort gebaut hatte, weil er das Grün des Waldes vor seinen Fenstern ha-ben wollte. Mit scharfen Worten kritisiert er die geplante Vernichtungdes Waldstücks. Die zugehörige Begründung sei »in einem Amtsdeutsch«verfaßt, »so daß möglichst wenig Bürger Klarheit bekommen, was hier ei-gentlich Sache ist«. Zudem habe es ihm große Mühe gekostet, diese Be-gründung überhaupt zu finden. Obwohl die »Abrundung« schon Anfang2017 im Arbeitskreis Wohnbauflächen diskutiert wurde, erfuhr er erstdurch die Bekanntmachung der Flächenplan-Änderung im Amtsblatt8/2018 von dem Vorhaben. Auch das sei »eine Methode, sich die öffentli-che Meinung vom Hals zu halten«.Der Autor des »Brandbriefes« stellt einen gestiegenen Bedarf an Bau-

land nicht in Frage, sieht aber, »daß es auf Grund einer völlig verfehltenMiet- und Wohnungspolitik dazu gekommen ist, daß Mieter aus den Woh-nungen getrieben werden, weil sie die horrenden Mieten und teilweise mani-pulierten und viel zu hohen Betriebskosten nicht mehr bezahlen wollen. Miet-wucher gibt es nicht nur in den sogenannten Ballungsgebieten, sondern auchin Eberswalde. Ich mache Sie dafür mitverantwortlich, nichts dagegen zu un-ternehmen!«Für ihn sei nicht nachvollziehbar, wieso Biotope und Waldflächen ge-

rodet werden sollen, obwohl es gerade in Eberswalde viele ungenutztefreie Flächen gibt. »Die Erschließung der Barnimhöhe an der BernauerHeerstraße betrachte ich deshalb als ein Musterbeispiel von Dummheit undUnvernunft, wobei ich den Verdacht habe, daß bestimmte Interessengemein-

schaften das Vorrecht für dieses Waldstück ‘erkauft’ haben. Auf dieser Flächehätte man sinnvollerweise ein kleines Erholungsgebiet erschließen können.«Der Kritiker machte auch eine Reihe von Alternativvorschlägen. Vorallem im Brandenburgischen Viertel sieht er viel Potential, daneben inFinow zwischen Angermünder und Walzwerkstraße sowie an der Ebers-walder Straße im Bereich der Wohnheimruinen. Auch das ehemaligeNVA-Gelände an der Rudolf-Breitscheid-Straße, die Flächen in der In-nenstadt zwischen Bollwerk- und Kreuzstraße sowie die Grundstückean der B167 zwischen Eberswalde und Sommerfelde könnten nach sei-ner Auffassung als Wohnstandorte erschlossen werden. Ähnlich argumentiert die Leiterin der Oberförsterei Eberswalde

Constanze Simon. »Die untere Forstbehörde beugt sich dem kommunalenPlanungswillen«, schreibt sie. Laut Baugesetzbuch soll aber mit Grundund Boden sparsam umgegangen werden. Waldflächen gehörten zuden sensiblen Bereichen, wo der »Vermeidungsgrundsatz« gelte, »d.h. esmuß nachgewiesen werden, daß das geplante Vorhaben auf anderen Nicht-waldflächen nicht umsetzbar ist«. Der »Brandbrief«-Schreiber hat eineganze Reihe von Alternativflächen genannt. Ob die Rodung des Waldstücks tatsächlich »kommunaler Planungswil-

le« ist, sollen nunmehr die Fraktionen der Stadtverordnetenversamm-lung diskutieren. Das Stadtentwicklungsamt verweist darauf, daß dieStadt Eigentümerin der Fläche ist und somit »Entwicklung und Vermark-tung der Fläche selbst steuern« kann. Die Fraktionen werden nun gewiß – nicht zuletzt, weil bald Kommu-

nalwahlen sind – ihre Augen und Ohren für die Wortmeldungen derEinwohnerinnen und Einwohner öffnen.

GERD MARKMANN

Änderung des Flächennutzungsplans schafft Platz für neun Einfamilienhäuser

Das Wohngebiet »Barnimhöhe«, entsteht auf dem Gelälnde des einstigenHauses der Offiziere. Naturschützer hatten gefordert, das dort aufgewach-sene Gehölz in Wald umzuwidmen. Damals hatte eine Mehrheit der Stadt-verordneten für die Erschließung als Einfamilienhausstandort gestimmt.

Foto: GERDMARKMANN

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Barnimer Bürgerpost a b o n n i e r e n !

eMail: [email protected] internet: www.barnimer-buergerpost.de

Achtung Ferien!Nachdem ich bei Kaufland meinen Rewe-

Beutel mit den Einkäufen bepackt hatte, gönn-te ich mir bei Märkisch Edel eine Tasse Kaffeemit Mohn-Käse-Kuchen. Der Bienenstich warleider nicht gefüllt. Kaum hatte ich mühsamdie Milchdöschen aufbekommen und den er-sten Schluck Kaffee genossen, setzte sich einetwa Zwölfjähriger mit fragendem Blick an denNachbartisch. »Setz Dich ruhig!« gab ich ihmzu verstehen. Er hatte eine Tüte mit zweiCrois sants vom Brotstand des Supermarkts,die er gierig verspeiste. Ich vergnügte mich mitdem Kuchen und dem Kaffee. Plötzlich wech-selte er den Platz und setzt sich mir gegenüber. »Na? haste Ferien, wa?« lockerte ich die Si-

tuation etwas auf. »Hast Du auch Ferien?«entgegnete er die Frage. Ich hätte keine Ferienmehr, gab ich zur Antwort, aber auch keine Ar-beit mehr. Ich schätzte ihn auf 5. Klasse. Ermeinte: »Siebente! In Finow, aufs Gymnasi-um«. »Gehst Du auch zur Schule?« wollte ervon mir wissen. »Nein, ich geh nicht mehr zurSchule. Das ist lange her. Ich war mal auf derWestend-Schule, dann auf der Bruno-H.-Bür-gel, dann in der EOS und dann bei der Ar-mee.« »Kann man bei der Armee Geld verdie-nen?« fragte er neugierig. »Nein, damals nicht.Als wehrpflichtiger Soldat sowieso nicht. Aberheute kannst Du Geld verdienen, wenn Du Be-rufssoldat wirst! Willst Du später zur Bundes-wehr?« Er schüttelte den Kopf. »Was machstDu denn als Hobby oder Sport?« fragte ich ihnetwas aus. »Judo!« Er hätte einen gelb-oran-gen Gürtel. Ob das gut wäre, wisse er nicht.Erst käme der weiße, dann der weiß-gelbe,dann der gelbe und dann der gelb-orange. DerTrainer hätte einen schwarzen Gürtel, fünf -facher Weltmeister! Den Namen konnte er mirleider nicht sagen.Er kaute an den Resten des Croissants und

klagte plötzlich: »Durst!« Er hätte nur noch 8Cent übrig. »Soll ich Dir ein bißchen Geld ge-ben?« Der Junge verneinte nicht. Ich kramteaus meiner Geldbörse ein 50-Cent-Stück her-aus und zwei Zwanziger Cents und gab es ihm.»Da kannst Du dir eine kleine Schorle kaufen...« Jetzt müsse ich aber los, mein Bus fahregleich, verabschiedete ich den Schüler. Ichbrachte das Geschirr zum Wagen und beob-achtete, wie sich mein Schützling bei MärkischEdel anstellte, um ein Getränk zu bekommen.»Eins achtzig!« sagte die Bedienung. Ich gingnoch einmal zu ihm und meinte, er müsse inden Markt, das wäre hier zu teuer. Naja, einerder hellsten war dieser Bursche nicht gewesen.Oder war er vielleicht einfach nur SEHRSEHR clever???

JÜRGEN GRAMZOW

Bernau (bbp). Mit einer Ortsteiletour durchBernau und Panketal will der Landtagsabge-ordnete von BVB/Freie Wähler Péter Vidaüber die Volksinitiative »Straßenausbaubeiträgeabschaffen!« informieren. Die ersten drei Orts-teilversammlungen fanden Ende Oktober inBirkenhöhe/Lindow, in Börnecke und Bir-kolz/Birkholzaue statt. Zugleich sollen landes-und kommunalpolitische Problemstellungenerörtert und Hinweise der Bürgerschaft aufge-nommen werden. Die von BVB/Freie Wähler betriebene

Volksinitiative »Straßenausbaubeiträge abschaf-fen!«, startete am 23. Oktober in Potsdam. In-nerhalb eines Jahres müssen nun 20.000 Un-terstützerunterschriften gesammelt werden. Ziel ist die Änderung des Kommunalabga-

bengesetzes dahingehend, daß die einseitige

Belastung von Anliegern abgeschafft wird. AusSicht von BVB/Freie Wähler gehört Straßen-bau zur Daseinsvorsorge, sodass die Kostendurch die Allgemeinheit zu tragen sind. DieseAuffassung vertrat Anfang der 90er Jahre auchdie PDS, zumindest in Eberswalde. Späterließen sich die Abgeordneten der Partei auf die»Sachzwänge« ein. Heute sind die ursprüngli-chen Auffassungen zu den Straßenausbau-beiträgen bei den LINKEN weitgehend verges-sen. Den entsprechenden Gesetzesantrag desLandtagsabgeordneten Péter Vida lehnte derLandtag im Mai des Jahres mehrheitlich ab.Daher geht die Wählervereinigung nun den»direktdemokratischen Weg«. Widerspricht derLandtag der (erfolgreichen) Volksinitiative,folgen als weitere Schritte ein Volksbegehrenund schließlich der Volksentscheid.

Volksinitiative gestartet:

Straßenausbaubeiträge abschaffen

Eberswalde (spd/bbp). Am 6. November trafensich die SPD-Delegierten aus dem Landtags-wahlkreis 13 (Eberswalde, Schorfheide, AmtJoachimsthal/Schorfheide) zur Wahlkreisdele-giertenkonferenz. Dabei wurde Hardy Lux ausEberswalde einstimmig zum Direktkandidatenund zum Listenkandidaten der SPD gewählt.Der studierte Diplom-Sozialwissenschaftlerund Erlebnispädagoge, heißt es in einer Presse-mitteilung, zeigte sich dankbar für das Vertrau-en. Er stellte anschließend sofort klar, wie erdie Menschen hier im Wahlkreis für sich ge-winnen möchte:

»Ich werde einen ehrlichen und sachbezogenenWahlkampf führen, um die Menschen von mir undmeinen Idealen zu überzeugen. Sollte ich mir ihrVertrauen verdienen und man wählt mich zumLandtagsabgeordneten, werde ich ein Abgeordne-ter aus dem Wahlkreis für den Wahlkreis sein. Dasist mein Anspruch. Ich möchte den Menschen inJoachimsthal, Schorfheide und Eberswalde eineStimme in Potsdam geben. Für mich ist es klar, daßwir wieder ein staatliches Schulamt in unserer Re-gion brauchen. Wir müssen die Bildung stärken!Zum Beispiel durch die Aufwertung des Erzieher-berufes, Stärkung der Lehrer und besserer Qualifi-zierung der Quereinsteiger im Schuldienst. Darü-ber hinaus werde ich mich für eine bessere finanzi-elle Ausstattung der Kommunen stark machen, umvor allem den ländlichen Raum zu stärken. Dazu

gehört ganz zen-tral auch ein ver-besserter öffentli-cher Personen-nahverkehr undBekämpfung desÄrztemangelsdurch mehr Praxi-sansiedlungen.Ein weiteres, mirbesonders wichti-ges Thema, das die Städte wie auch die ländlichenRegionen betrifft, ist der soziale Wohnungsbau unddie Mietpreisentwicklung in unserem Land Bran-denburg. Es darf nicht sein, daß Bürgerinnen undBürger ihr Leben lang arbeiten gehen und mit Ein-tritt in die Rente nicht mehr genug Geld haben, umin ihrer Wohnung zu bleiben. Hier möchte ich et-was bewegen.«Als Gründungsmitglied des Bundes zum

Schutz der Interessen der Jugend e.V. unddurch jahrzehntelange Erfahrung in der Ju-gendarbeit und Umweltpädagogik habe HardyLux, so der Vor sitzende des SPD UnterbezirksBarnim Martin Ehlers, »einfach einen fachlichherausragenden Hintergrund. Dazu kann er eineenorme kommunalpolitische Erfahrung als Teil derSPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversamm-lung Eberswalde vorweisen, der er seit nunmehr10 Jahren erfolgreich vorsitzt.«

Hardy Lux SPD-Direktkandidat

Die Welt in ihrer Ganzheit sehen Ein Leben in Harmonie: Erna und Kurt Kretschmann

Am 17. November lädt die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) Brandenburg nach Potsdam ein, uman Erna und Kurt Kretschmann zu erinnern. Die Vorträge mit Diskussion gestalten Kerstin Göt-ter (Haus der Naturpflege; Bad Freienwalde) zu Biographischem, Jochen Schmidt (Friedensbi-bliothek; Berlin) zum Engagement gegen den Krieg und Daniel Fischer (Boden- und Agrarwis-senschaftler; Halle) zu den Vorteilen der Mulchwirtschaft. Für diese Veranstaltung kooperiert dieRLS mit der Grünen Liga – Landesverband Brandenburg e.V. (www.brandenburg.rosalux.de).17. November 2018, 11 - 15 Uhr in Potsdam, Haus der Natur, Lindenstr. 34

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Eberswalde (bbp). »Jeder Bürger sollte die Mög-lichkeit haben, schnell und unbürokratisch zu je-dem Problem Stellung nehmen zu können, wie aufden sozialen Plattformen, die z.B. zur Thematik‘Zebrasteifen in der Friedrich-Ebert-Straße’ vollmit Bemerkungen waren«, meint die Stadtver-ordnete Dr. ILONA PISCHEL (Bündnis Eberswal-de). Sie fragt, wie die Stadtverwaltung zur Ein-richtung einer Kommentarfunktion auf derstädtischen Internetseite stehe. Ihrer Ansichtnach ist das Maerker-Portal nicht auf jedesProblem zugeschnitten. Eine Bürgerin habe sich wegen Verunreini-

gungen durch Tauben sowohl an die Stadtver-waltung als auch an die Presse gewandt, aberkeine Rückmeldung erhalten habe. Wenn dieProbleme der Bürgerinnen und Bürger derartabgeblockt werden, sei nicht verwunderlich,wenn diese sich dann hilflos fühlen. Dabei seiihr durchaus bewußt, so Dr. Pischel, »daß soeine Kommentarfunktion sehr brisant ist«. Letzterem folgte Bürgermeister Friedhelm

Boginski, der davor warnte, »die Möglichkeit zuschaffen, daß sich jeder in den sozialen Netzwerk-en anonym äußern kann«. Das Maerker-Portal,das auf der Stadtseite verlinkt ist, sei eine guteMöglichkeit, ein Problem aufzunehmen. Dortbekomme jeder unkompliziert eine Antwort zuseinem Anliegen.

Kein Kommentar

Sicherheitskonzept Eberswalde (bbp). Der amtierende Verwal-tungsdezernent Stefan Müller informierte am27. September die Stadtverordneten darüber,daß inzwischen der Ordnungsamtsleiter UweBirk mit der Erarbeitung des im April von denStadtverordneten beschlossenen Sicherheits-konzepts beauftragt wurde. Er hat inzwischen»Informationen zur objektiven Situation zusam-mengetragen«. Demnach ist seitens der Verwal-tung geplant, »spätestens Ende November 2018eine Bürgerbefragung durchzuführen«. Derzeitwerde über die anzuwendende Methodik dis-kutiert, »um zu einem statistisch validem Ergeb-nis zu kommen«. Spätestens im im März 2019soll ein Workshop mit einem Vorschlag für einKonzept stattfinden. Müller informiert über ein seit April 2018

existierendes Förderprogramm des Bundes fürdie Erarbeitung eines Sicherheitskonzeptes,welches eine 100% Förderung ermöglicht.Demnächst werde er in Berlin die genauenModalitäten ausloten. Das Förderprogrammsehe vor, daß sich die Kommunen als Antrag-steller ein oder zwei Projektpartner suchenkönnen, die den Verlauf wissenschaftlich be-gleiten. Es gebe bereits Kontakte mit demDeutschen Institut für Urbanistik, das bereitwäre, das Projekt zu begleiten. Im Novemberwill der amtierende Dezernent die Stadtver-ordneten ausführlich über den dann aktuellenSachstand informieren.

Eberswalde (bbu/bbp). Am 10. November wur-de europaweit in einer Kunst-Performance vonmehr als 100 (Theater-)Balkonen und an öf-fentlichen Plätzen in mehr als 10 verschiede-nen Sprachen die Europäische Republik ausge-rufen.Die Bürgerstiftung Barnim Uckermark betei-

ligte sich zusammen mit den Spielerinnen undSpielern des Kanaltheaters an dieser künstleri-schen Intervention für ein demokratisches Eu-ropa. »Laßt uns ein vielstimmiger Chor werdenund unsere europäische Zukunft mitgestalten«,hieß es im Aufruf der Bürgerstiftung. Dabeiwurde ein Manifest von Ulrike Guérot undRobert Menasse verlesen und zur Diskussiongestellt. An der Aktion nahmen über 100 eu-ropäische Kulturinstitutionen teil, darunter dasNationaltheater Gent, das Thalia TheaterHamburg und die Stadsschouwburg Amster-dam. Zahlreiche Personen des öffentlichen Le-bens haben das Projekt unterstützt, u.a. MiloRau, Elfriede Jelinek und Étienne Balibar.Das Projekt umfaßte Veranstaltungen, Podi-

umsdiskussionen und friedliche, ku?nstlerischeInterventionen zur Zukunft der EuropäischenDemokratie, die von 9.-11. November in zahl-reichen europäischen Städten stattfanden. Da-durch soll eine breitenwirksame Debatte über

die Zukunft Europas vor den anstehendenWahlen zum Europäischen Parlament im Mai2019 ausgelöst werden.Mit dem Projekt soll nicht nur den vor 100

Jahren gegründeten Republiken in Europa (wiezum Beispiel der deutschen Republik, die alsdirekte Folge der Novemberrevolution ent-stand), den Ereignissen am 9. November 1938und 1989 und dem Ende des I. Weltkrieges ge-dacht werden, sondern auch eine Zukunftsper-spektive für ein gemeinsames soziales und de-mokratisches Europa eröffnet werden.Ziel des Projekts ist es, die Öffentlichkeit

fu?r die Idee einer gesamteuropäischen Staat-lichkeit zu sensibilisieren, die für eine europäi-sche Gemeinwohlsicherung und die Nutzungeuropäischer öffentlicher Güter sorgt. Dabei istdie kritische Diskussion, Interpretation und Er-gänzung der im Manifest beinhalteten Ideenintegraler Teil des Projekts, denn Europa mußvon Vielen gedacht werden. Der europäischeWahlspruch,von der »Einheit in Vielfalt« sollsich durch die Teilnahme zahlreicher Theater,Ku?nstler und Bürger im zivilen Raum verwirk-lichen. Denn Europa heißt: »Menschen zu einenund nicht Staaten zu integrieren« (Zitat aus demManifest zur Ausrufung der Europäischen Re-publik).

»Europäische Republik« ausgerufen

Ort am PankebogenDie Linksfraktion in der Stadtverordneten-

versammlung Bernau traf sich am 24. Oktoberam Tor zur Großbaustelle am Schönfelder Wegin Bernau zu einem Vor-Ort-Termin.Die Stadtverordneten wollten sich die vor-

läufigen Planungen für den Pankepark erläu-tern lassen und sich ein Bild über den Fortgangder Baumaßnahmen für das Wohnungsbaupro-jekt machen. In dem neuen Wohngebiet amPankebogen entstehen derzeit 600 Wohnun-gen.

MARGOT ZIEMANN

Kreisparteitag der LINKEN In Vorbereitung auf die kommenden Kom-

munalwahlen 2019 findet am 17.11.2018 um10 Uhr in Panketal, in der Aula der Gesamt-schule Zepernick, Schönerlinder Str. 83-90, dieVersammlung der der LINKEN des Landkrei-ses Barnim statt. Insbesondere wird das Wahl-programm vorgestellt und diskutiert.

KERSTIN KÜHN, Kreisvorsitzende

Sprechstunde der Linksfraktion Bernau:Do. 22. November von 15-18 Uhrim Bürgerbüro der LINKENBerliner Str.17 , Bernau

Parkhaus und FahrradparkhausBereits 7 Jahre ist es her, daß die Bernauer

Stadtverordneten einen Bebauungsplan für dasGebiet am S-Bahnhof Friedenstal beschlossenhaben. Trotz der seitdem verstrichenen Zeit isteine Realisierung des Parkhauses nicht ange-schoben worden. Die Parksituation hat sichaufgrund noch intensiverer Nutzung weiter zu-gespitzt. Zudem ist der Bedarf an Fahrradstell-plätzen gestiegen.Angesichts des erheblichen Bedarfs an ver-

kehrssicher geordneten Stellflächen sollte dieErrichtung des Parkhauses aktiv vorangetrie-ben werden. Als zukunftsweisende Lösungkommt dabei die Errichtung eines drei- bisvierdeckigen Parkhauses in Betracht. Gleich-zeitig wird der Individualverkehr von und nachBerlin verringert und ein Beitrag zur Verkehrs-entlastung in Bernau geleistet. Deswegen sieht

der Antrag vor, die Planung so fortzuschreiben,daß eine Errichtung bis 2021 möglich wird.Zugleich sind die guten Erfahrungen mit

dem Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Bernauzu nutzen und in Überlegungen zur Errichtungeines weiteren am Bahnhof Friedenstal einzu-beziehen. Aufgrund der abseitigen Lage undvergleichsweise dunklen Zuwegung kommt esimmer wieder zu Fahrraddiebstählen. Es bietetsich an, in Kombination mit dem PKW-Park-haus auch ein Fahrradparkhaus zu planen. Im Hinblick auf das im Entstehen befindli-

che Wohngebiet an der A11 kann so eine wei-tere infrastrukturelle Verbesserung eintreten.In Ansehung des Bevölkerungswachstums soll-ten solche Maßnahmen entsprechend priori-siert und beschleunigt werden.

PÉTER VIDA und JÖRG ARNOLD

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Frauenhausfinanzierung Eberswalde (bbp). Die Hauptlast für die Fi-nanzierung der Barnimer Frauenhäuser trägtder Landkreis Barnim. Darüber informierteam 27. September Bürgermeister FriedhelmBoginski die Eberswalder Stadtverordneten.Zum Budget in Höhe von 125.800 Euro(2018) tragen auch die Städte Eberswaldeund Bernau und weitere kleinere Kommunenbei. Carsten Zinn von der Fraktion Unabhän-giges Wählerbündnis Eberswalde hatte be-reits im Juni um eine genaue Auflistung gebe-ten, welche Kommune welchen Beitrag fürdas Frauenhaus Barnim leistet. Die genauenZahlen, teilte Boginski mit, können nicht öf-fentlich vorgetragen aber eingesehen werden.Den Grund für diese Einschränkung nannteer nicht. Im Normalfall sind Haushaltsange-legenheiten grundsätzlich öffentlich.

VerkalkuliertNachtragshaushalt für Kita-ErweiterungEberswalde (bbp). Die Kita »Spielhaus« inOstende soll einen Erweiterungsbau erhalten,um den Bedarf an neuen Kitaplätzen befriedi-gen zu können. Im November 2017 hatte dieStadtverwaltung eine Förderung bei der Inve-stitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) inHöhe von 961.000 Euro beantragt, bei damalsgeplanten Gesamtkosten in Höhe von1.604.000 Euro. Im Ergebnis der Ausschreibung erhöhten

sich die Baukosten allerdings auf nunmehr2.467.000 Euro, also 863.000 Euro mehr als ur-sprünglich geplant. Dies seien »unerwartethohe, aber nicht unangemessen hohe Preise« be-fand der Brandenburgische Landesbetrieb fürLiegenschaften und Bauen (BLB) in einerbaufachlichen Prüfung. Die Erhöhung der Bau-kosten sei Folge der gegenwärtigen Konjunkturund habe »mit den momentan am Markt stattfin-denden Preiserhöhungen zu tun«. Zur Umsetzungder Maßnahme gebe es aber keine Alternative,so der BLB. Dem folgt auch die ILB, die allerdings klar-

stellte, daß eine Erhöhung der beantragten Zu-wendung nicht möglich sei. »Eine Bewilligungder vorgesehenen Zuwendung ist daher nur mög-lich, wenn die entstandene Finanzierungslückedurch zusätzliche Eigenmittel der Stadt geschlossenwerden kann. Sofern dies möglich ist, steht einerBewilligung nichts entgegen.«Die Stadtverordneten folgten dieser Argu-

mentation und beschlossen einen entsprechen-den Nachtragshaushalt, durch den die zusätzli-chen Mittel für den Erweiterungsbau der Kita»Spielhaus« bewilligt werden. Dabei werdenzunächst die Gesamtkosten vom Stadthaushaltübernommen. Die bereitgestellten Fördermit-tel werden dann im Haushalt 2019 als Einnah-me verbucht. Die Liquidität zur sicheren Ab-wicklung solcher Finanzoperationen ist reich-lich vorhanden (vgl. BBP 10/2018).

Eine vertane Chance

Auf einer Fläche von etwa 15.000 Quadrat-metern werden Altlasten vermutet, die zur Be-lastung des Grundwassers führen können. Aneinigen »Hotspots« waren erhebliche Verunrei-nigungen des Bodens gefunden worden, diehauptsächlich aus Ablagerungen von Dach-pappen- und Teerresten in den Gruben aufdem Fabrikgelände herrühren, die zuvor derSandgewinnung für die Dachpappen dienten.Das Ausmaß dieser Gruben ist nicht bekanntund auch auf dem übrigen Gelände fanden sichAltlasten. Eine Totalsanierung hätte demnachmöglicherweise erfordert, den gesamten Bodenbis in eine Tiefe von rund zehn Metern auszu-tauschen. Nach Kalkulationen, die den Stadt-verordneten vorgelegt wurden, hätte dies etwa37 Millionen Euro gekostet. Als billigste Variante wurde eine feste Ver-

siegelung des Bodens (Asphalt oder Beton) an-geboten. Die Stadtverordneten entschiedensich für die nur wenig teurere, aber »ökologi-schere« Variante. Der Boden wurde versiegelt,aber unterirdisch. Auf der Abdeckung mit ei-ner Kunststoffdichtbahn wurde eine Boden-schicht von etwa 85 Zentimeter aufgetragenund mit einer Rasen-Ansaat versehen. Eineflächendeckende Drainage sorgt für die Ent-wässerung, so daß das Niederschlagswassernicht in den kontaminierten Boden sickernkann. Schadstoffausspülungen ins Grundwas-ser werden so sicher und dauerhaft verhindert. Als negative Folge für die Stadtentwicklung

(und positive Folge für Grundstücksspekulan-ten) wird mit der erfolgten Sanierung dieseTeilfläche der ehemaligen Dachpappenfabrikdauerhaft jeder Nutzung entzogen. Sicherlichwird ein dort entstehender extensiver Trocken-rasen für bestimmte Pflanzen und Tiere (insbe-sondere Insekten) voraussichtlich gute Ent-wicklungsbedingungen bieten. Allerdings gibt es Zweifel, ob hier tatsächlich

alle Nutzungsmöglichkeiten abgewogen wur-den. Auf einer ähnlichen Altlastfläche auf demGelände der ehemaligen Chemischen Fabrikentstand beispielsweise ein Parkplatz fürGroßveranstaltungen im Familiengarten, aberauch für Autofahrer von außerhalb, die hier

auf den Obus umsteigen können (oder zumin-dest könnten). Auch als Rummelplatz wird dasGelände genutzt. Die »Alte Dachpappe« befin-det sich direkt am Bahnhof. Eine alternativeNutzung als Parkfläche wäre naheliegend ge-wesen. Dagegen sprach vor allem, daß die Zu-fahrt zu dem städtischen Gelände über denLuisenplatz ging, was eine Zumutung für dieMenschen im dortigen Wohngebiet wäre. Überalternative Lösungen unter Einbeziehung derangrenzenden Bahngrundstücke wurde nichtnachgedacht. Ein weiteres Argument gegeneine solche Nutzung ist die Belastung, diedurch parkende Fahrzeuge, insbesondereLKWs entstehen würde. Bloße Verbotsschilderkönnten die Befahrung des Geländes durchSchwerlaster ja sicherlich nicht verhindern.Die Bürgerinitiative »Radwege in Eberswal-

de« ist der Auffassung, daß trotz all dieser Be-denken zumindest ein Geh- und Radweg hättePlatz finden können. Ein Streifen von viel-leicht vier Metern am Rand des Geländes, woder Boden ganz gewiß weniger kontaminiertist, hätte gewiß abgeteilt werden können, zu-mal Fußgänger und Radfahrer den Bodenkaum derart belasten, daß sich das auf die Ab-dichtung auswirken kann. Zumindest die Tras-se für so einen Geh-/Radweg hätte man vorhal-ten können. Das zwischen dem sanierten Stadtgrund-

stück und dem Gewerbegebiet an der Heeger-müher Straße gelegene Grundstück befindetsich derzeit im Eigentum der Deutschen Bahn.Inwieweit auch hier Altlasten eine weitereNutzung beschränken, ist nicht bekannt. Bekannt ist indes das Potential dieser

Fläche. Hier könnte beispielsweise ein Park-haus für Pendler entstehen, das dann natürlichneben Stellplätzen für Kraftfahrzeuge auch sol-che für Fahrräder bieten sollte. Eine direkte Anbindung an den Bahnhof

wäre durch eine Verlängerung der Bahnstei-gunterführung möglich. Dies wird weder vonder Bahn AG noch seitens der Stadtverwal-tung ausgeschlossen. Vielmehr soll es hierzu in-zwischen sogar »konstruktive Gespräche« gege-ben haben.

Eberswalde (bbp). Kürzlich verkündete die Pressestelle der Eberswalder Stadtverwal-tung stolz das Ende der Sicherungs- und Sanierungsarbeiten auf einem Teilgeländeder ehemaligen Dachpappenfabrik. Etwa 1,8 Millionen Euro wurden dafür ausgegeben,drei Viertel davon durch Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für Regionale Ent-wicklung (EFRE) refinanziert.

Straßenname nach SPD-Politikerin Christel BraunsEberswalde (bbp). Die Fläche zwischen demWohngebiet am Karl-Marx-Ring und dem Fi-nower Friedhof, bekannt unter der Bezeich-nung »ehemaliger Hubschrauberlandeplatz«, sollin den nächsten Jahren für den Wohnungsbauerschlossen werden. Im laufenden 1. Ände-rungsverfahren zum Flächennutzungsplan istvorgesehen, das bisherige Sonderbaufläche ineine Wohnbaufläche zu ändern. Bereits jetztsteht die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr.

606 für das 5,1 Hektar große Gebiet auf der Ta-gesordnung der städtischen Gremien. Zugleich entscheiden die Stadtverordnetenüber den Namen der Erschließungsstraße. Be-reits im Februar hatten die Mitglieder des Aus-schusses für Bau, Planung und Umwelt demVorschlag, die nächste neu entstehende Straßenach der einstigen Stadtverordneten der SPDals Christel-Brauns-Weg zu benennen, zuge-stimmt.

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Vorschlag für Stadthaushalt:

500.000 Euro für Radwegefinanzierung

Eberswalde (bbp). »Diese Veranstaltung hattenichts mit einer Einwohnerversammlung zu tun«,urteilt THOMAS BABATI über die diesjährigeEinwohnerversammlung in Finow. Diese fandam 10. September – wie alle Einwohnerver-sammlungen – in Form eines Rundganges statt.Inhaltlich ging es fast ausschließlich um dieWaldsportanlage. In der zur Stadtverordneten-versammlung am 27. September vorgetragenenKritik meinte der Finower, daß, »wenn zu einerSportplatzbaueröffnung eingeladen worden wäre,genauso viele interessierte Einwohner gekommen«wären. Er zählte nur 25 Einwohner aus Finow.»Entgegen den Einwohnerversammlungen derletzten Jahre, bei denen die Aula im GymnasiumFinow immer voll war... Ich schlage vor, daß wie-der zur ursprünglichen Form der Einwohnerver-sammlungen zurückgefunden wird. Dort konnteman erwarten, daß die Stadtverwaltung Berichterstattet und die Bürgerinnen und Bürger konntenihre Probleme so äußern, daß die anderen Teilneh-mer an der Versammlung diese ebenfalls mitbe-kommen«. In diesem Jahr sei der Eindruck ent-standen, daß »eine Kritikvermeidungsveranstal-tung stattgefunden hat«. So seien nur 3 bis 4 Fra-gen bei der Baudezernentin Anne Fellner an-gekommen, welche sie mitnehmen konnte.»Andere, die es ebenfalls interessiert hätte undauch ihre Fragen einbringen wollten, konnten so

nicht erfaßt werden.« Davon abgesehen, so Bar-bati, war auch die kurzfristige Zeitenänderung»ein zusätzliches Erschwernis«. Bürgermeister FRIEDHELM BOGINSKI (FDP)

antwortete, daß er »eine positive Resonanz zuden Ortsrundgängen als neue Form der Einwoh-nerversammlungen erhalten« habe »und es vieleEinwohnerinnen und Einwohner befürwortet ha-ben, zum Ort des Geschehens zu gehen, um dieProbleme visuell im Auge zu haben. Die Anregungnehme ich nichtsdestotrotz auf.« Durch die Orts-rundgänge würden nunmehr auch jüngere Ein-wohnerinnen und Einwohner teilnehmen. Be-zogen auf die Anmerkung, daß es sich bei denOrtsrundgängen um Kritikvermeidungsveran-staltungen handeln soll, weist Boginski daraufhin, daß sich »z.B. beim Ortsrundgang im Stadt-teil Westend die Einwohnerinnen und Einwohnersehr kritisch geäußert haben und die Probleme un-mittelbar vor Ort besprochen werden konnten«. Kritik zur Umstellung auf Ortsrundgänge

kam auch von den Stadtverordneten CARSTEN

ZINN und Dr. ILONA PISCHEL. Letztere wies dar-auf hin, daß die Rundgänge möglicherweisejunge Leute anspreche, aber dafür ältere, nichtmehr so mobile Einwohner, ausschließe. DieAufsplitterung der Veranstaltung in Einzelge-spräche würde zudem eine transparente undöffentliche Diskussion unmöglich machen.

Ortsrundgang statt EinwohnerversammlungEinwohner kritisiert die neue Form als »Kritikvermeidungsveranstaltung«

Die Rücknahme der Maßnahme kann natür-lich nur ein Anfang sein. Die HeegermühlerStraße muß für die Anlieger und die Kundender dortigen Geschäfte durch sichere und kom-fortable Radwege erschlossen werden. Platzdafür ist fast überall vorhanden. Im Radnutzungskonzept von 2015 werden

die falschen Prioritäten gesetzt. Statt »Rad-schnellverbindungen« entlang der Bundes- undLandesstraßen sollten künftig intelligent ge-führte Radwege zwischen den einzelnen Stadt-teilen im Vordergrund stehen. Für diese Rad-wege, möglichst abseits der Autostraßen, kön-nen sehr gut bestehende Wege zwischen denStadtteilen und Wohngebietsstraßen mit wenigVerkehr genutzt werden. Dafür müssen auch die entsprechenden Fi-

nanzen bereitgestellt werden. Das Radnut-zungskonzept bezifferte 2015 den Gesamtbe-darf bis 2030 mit 13,1 Millionen Euro, davon6,3 Millionen Euro an kommunalen Eigenmit-teln. Das entspricht einem jährlichen Eigenan-teil der Kommune von 420.000 Euro. Bisherwurde nur ein Bruchteil davon tatsächlich auf-gewendet. Der Haushaltsplan 2017/18 enthieltlediglich 15.000 Euro pro Jahr an Eigenmitteln

für die Radwege. Der Investitionsstau ist seit2015 weiter angewachsen. Im Entwurf für denstädtischen Haushalt 2019, der aktuell in denGremien der Stadtverordnetenversammlungdiskutiert wird, liegen die geplanten Ausgabenfür Radwege – soweit ersichtlich – wieder nurim Rahmen der Vorjahre und damit deutlichunter dem, was selbst zur Umsetzung des aktu-ellen Radkonzeptes notwendig wäre. Bereits im Dezember 2017 hat die Bürgeri-

nitiative »Radwege in Eberswalde« im Rahmender Einwohnerfragestunde im Ausschuß fürBau, Planung und Umwelt eine Erhöhung desjährlichen Radwege-Budgets im städtischenHaushalt angeregt. Daran knüpfen wir an undschlagen vor, im Haushaltsplan 2019 ein Rad-wege-Budget von mindestens 500.000 Euroeinzustellen. Ausdrücklich angemerkt sei, daßhier der städtische Eigenanteil gemeint ist. Hilfreich wäre zudem, wenn das geplante

Budget für den Bau von Radwegen und für de-ren Instandhaltung auch für die Bürgerinnenund Bürger transparent im Haushaltsplan er-sichtlich wäre und ggf. künftig jeweils als eige-ne Produktgruppe geführt würde.

GERD MARKMANN und Dr. ULRICH POFAHL, BI »Radwege in Eberswalde«

Demnächst entscheiden die Stadtverordneten darüber, daß unser Bürgerbegehren zu-stande gekommen ist. Sofern sie unseren Vorschlag nicht übernehmen, gibt es dem-nächst einen Bürgerentscheid zur Verkehrsführung in der Heegermühler Straße.

BürgerinformationssystemEberswalde (bbp). Die Abstimmungsergebnissezu den Beschlußvorlagen der Stadtverordne-tenversammlung sind neuerdings im Bürgerin-formationssystem einsehbar. Darüberhinaus istes nun direkt von der Startseite des städtischenInternetauftritts über den Button »Bürgerinfor-mationssystem« erreichbar.

19 Prozent für RadwegeEberswalde (bbp). Die SPD-Fraktion hatte zurSeptembersitzung der Stadtverordneten ange-fragt, wie die Mittel für die Geh- und Radweg-esanierung aufgeteilt werden. In der Antwortder Baudezernentin Anne Fellner heißt es: »Eswerden jährlich 200.000 Euro für die Geh- undRadwegsanierung eingesetzt«. Im Durchschnittder vier Jahre von 2015 bis 2018 wurden voninsgesamt 844.000 Euro für Gehwege 81 Pro-zent und für Radwege 19 Prozent verwendet.

»In Eberswalde haben wir«, so weiter in derAntwort, »Gehweglängen von ca. 130 km undRadweglängen (getrennte Geh- und Radwege ca. 2km und gemeinsame Geh-und Radwege ca. 41km) von ca. 43 km, für die die Stadt zuständig ist.Weiterhin gibt es noch ca. 21 km Radwege, für dieder Landesbetrieb Straßenwesen zuständig ist (anLandes- und Bundesstraßen). Da alle Gehwegevon Kindern bis 10 Jahre auch als Radweg genutztwerden können und alle Altersgruppen und Men-schen der unterschiedlichsten Mobilität auf guteGehwege angewiesen sind, halten wir diese Ko-stenteilung für sachdienlich – auch wenn wir in je-dem Jahr die Diskussion bei der Sitzung des Run-den Tischs gerne führen.«

KanalgesprächeEberswalde (bbp). Während der Sommerpausehabe er mehrere Gespräche zur Thematik »Fi-nowkanal« mit den Vertretern des Bundes ge-führt, informierte Bürgermeister Friedhelm Bo-ginski am 27. September die Stadtverordneten.Ihm sei bestätigt worden, daß es »konstruktiveGespräche zwischen dem Bund und dem LandBrandenburg gibt«. Boginski befürwortete es,daß nun die beiden Hauptverantwortlichen imGespräch sind, und nannte namentlich dasbrandenburgischen Ministerien für Wirtschaftund Energie sowie für Ländliche Entwicklung,Umwelt und Landwirtschaft. Auch »der Bund«blicke »diesen positiv entgegen«. Nun seien ersteinmal die laufenden Gespräche mit dem Landabzuwarten, bevor weitere Aktivitäten unter-nommen werden. Der Haushaltsvermerk fürden Finowkanal sei auch im Bundeshaushalt2019 enthalten »und somit gesichert«. Dadurchbestünden »durchaus Optionen für die Zukunft«.Zur Aufrechterhaltung des Schleusenregimesim Jahr 2019 ist ein höherer kommunaler An-teil nötig. Das Jobcenter will die Schleusenwär-ter nicht in bisheriger Höhe mitfinanzieren. Imstädtischen Haushaltsentwurf, der aktuell dis-kutiert wird, ist das bereits enthalten.

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Wissen, wo’s lang geht!Eberswalde (bbp). Die Eberswalder Innenstadtsoll ein Wegeleit- und Informationssystem fürFußgänger erhalten. Über den aktuellen Pla-nungsstand informierte die Amtsleiterin fürStadtentwicklung SILKE LEUSCHNER und SIMO-NE SCHULZ vom beauftragten IngenieurbüroDrNice GbR am 6. November den Mitgliederndes Ausschusses für Bau, Planung und Umwelt(ABPU). Während auf der gleichen Sitzung fürdie Sanierung und Instandsetzung der Geh-und Radwege über eine Verdoppelung des Jah-resetats auf 400.000 sehr kontrovers diskutiertwurde, gab es zu den Kosten von insgesamt291.000 Euro für des Leit- und Informationssy-stem keine größere Diskussionen. Hier kannauf Fördermittel zurückgegriffen werden. Al-lerdings gelang die Akquirierung von Förder-mitteln erst im dritten Anlauf. Das ursprüngliche Konzept stammt bereits

vom September 2011. Damals sollte das Förd-ergeld aus dem Programm »Nachhaltige Stadt-entwicklung« kommen, was aber wegen Mehr-kosten anderer Maßnahmen schließlich imJahr 2013 abgelehnt wurde. Einen weiteren er-folglosen Versuch gab es 2016 für das Pro-gramm »Nachhaltige Entwicklung von Stadt undUmland«. Schließlich gelang im Januar 2018nach einer Konzeptüberarbeitung die Aufnah-me in das Programm der Städtebauförderung»Stadtumbau-Aufwertung« unter dem Program-mpunkt »B.2 touristische Systeme«. Die ABPU-Mitglieder wurden über den Pla-

nungsstand informiert. Zu entscheiden hattensie nichts, wenn man von der Möglichkeit ver-schiedener Farbdesigns, wozu sie sich äußernkonnten, absieht.

Drei Routen sind vorgesehen, zwei davonmit alternativer Wegeführung. Der »RundgangAltstadt« beginnt am Parkplatz an der Marien-straße und verläuft über den Marktplatz zumneuen »Torplatz« am Museum, über die Mika-dobrücke, Michaelis- und Ebertstraße zumKarl-Marx-Platz und von dort aus über Wein-berg-, Schickler- und Goethestraße zu denStadtmauerresten an der Nagelstraße und vondort an der Maria-Magdalenen-Kirche undüber den Markt zurück zum Ausgangspunkt.Als Alternativroute kann man auch auf derNagelstraße bis zur Neuen Kreuzstraße weiter-gehen, um von dort aus zum Ausgangspunkt zugelangen. Die Route »Stadtpromenade« beginntebenfalls am Parkplatz Marienstraße und führtentlang des Finowkanals bis zur Wilhelm-straße, um dann weiter auf der Eisenbahn-straße bis zum Bahnhof zu führen. Die »Erleb-nisachse Schwärzetal« beginnt als Abzweig der»Stadtpromenade« am einstigen Bollwerk unter-halb der Friedensbrücke, um über die Mika-dobrücke und die Michaelisstraße zum Stadt-campus der Eberswalder Fachhochschule fürnachhaltige Entwicklung (HNEE) geführt zuwerden. Von dort geht es über Weidendamm,Brunnenstraße und Schwappachweg zumEberswalder Tierpark. Auch hier gibt es einenalternativen Abzweig vom Campus über Goeh-testaße und Goethetreppe bis zur Heinrich-Heine-Straße und dann zurück über Luther-platz, Schiller-Treppe und Schillerstraße zumWeidendamm. Pläne für ähnliche Wegeleit- und Informati-

onssysteme in den anderen Eberswalder Stadt-teilen sind derzeit nicht bekannt.

Knapp 300.000 Euro für Wegeleit- und Informationssystem in der Innenstadt

Bessere LinienführungBernau (bbp). In Bernau verbessert sich künf-tig die Linienführung der Stadtlinie 892. Inden vom sachkundigen Einwohner Peter Zeltfür die Fraktion BVB/Freie Wähler ausgear-beiteten Vorschlag flossen zahlreiche Hinwei-se von Bürgern aus Birkenhöhe, Birkholz, Ni-belungen und Lindow ein. Zustande kam einmehrseitiges Konzept für eine neue Linien-führung. Im Südwestzweig der Linie soll derRingverkehr durch Linienverkehr abgelöstwerden. Zusätzliche Haltestellen an der Bahn-hofspassage und am Venusbogen in Bernau-Süd sollen die Attraktivität der Linie erhöhen.Zugleich ist eine bessere Abstimmung mit derLinie 895 vorgesehen. Die Fahrzeit vom Bahn-hof nach Birkenhöhe verkürzt sich um 36 Mi-nuten, nach Birkholz um 30 Minuten. Einedeutliche Verbesserung für die Anwohner, wieder Stadtverordnete Péter Vida meint. DieVeränderungen sollen eine intensivere Nut-zung der Linie gewährleisten, weil nur so de-ren Erhalt dauerhaft gesichert werden kann.Mit 18 Ja- gegen 6 Nein-Stimmen wurde

der Antrag angenommen. »Nur die Linkenstimmten dagegen«, so Vida. »Befremdlich war,daß sogar die Birkenhöher Ortsvorsteherin HeidiScheidt (Linke) gegen den Antrag votierte, ob-wohl ihr Ortsteil massiv profitiert.«

Treffen im Eberswalder SchöpfwerkDie Kampagne zum Barnimer Bürger-Asyl

nimmt langsam Gestalt an. In zahlreichenGesprächen hat sich herausgestellt, daß vie-le Menschen das Anliegen sehr unterstüt-zenswert finden. Wir haben aber auch vieleRückmeldungen bekommen, daß Menschennoch unklar ist, ob sie mit dem unterschrei-ben des Aufrufs Verpflichtungen eingehenoder sich aus verschiedenen Gründen unsi-cher sind, ob sie öffentlich mit ihrem Namendahinterstehen möchten.Nach dem Treffen in Bernau, das schon

am 5. November stattfand, findet am 17.November um 18 Uhr im Schöpfwerk(Schöpfurter Str. 5) auch in Eberswalde einoffener Austausch zu den Fragen und Zwei-feln statt. Die Initiatoren vom BarnimerBürger-Asyl möchten möglichst viele Men-schen gewinnen, die hinter der Kampagnestehen. »Einerseits erhöht das unsere Möglich-keiten, Menschen tatsächlich Schutz bieten zukönnen. Und andererseits ist das Signal an dielokalen Politikerinnen und Politiker umso stär-ker, je mehr wir sind«, heißt es in der Einla-dung. »Komm vorbei und bring gerne weitereinteressierte Personen mit!«. Kontakt: [email protected]. Mehr Infos unter https://aktionbuergerin-nenasyl.de/

Eberswalde (bbp). Vor 80 Jahren brannte die Eberswalder Synagoge. Die Eberswalder Feuerwehrschützte nur die Nachbarhäuser, ließ die Synagoge »kontrolliert« niederbrennen. Noch in derNacht und am nächsten Tag zogen die faschistischen Sturmabteilungen durch die Stadt und zer-schlugen die Fensterscheiben der jüdischen Geschäfte. Es war nur der Beginn... Am hochgelobten Plagiat »Wachsen mit Erinnerung«, hier wachsen eingemauerte Bäume (das

Einmauern war kein Plagiat, sondern eine eigene Idee der preisgekrönten Architekten) heran, diemit der Zeit die Konturen der einstigen Synagoge nachbilden sollen, kamen am 80. Jahrestag desPogroms von 1938 mehr als 100 Menschen zusammen, um den Opfern zu gedenken und vor demWiedererstarken rassistischen Gedankenguts zu warnen.

Bürger-Asyl

Jiddische Musik am 9. NovemberFoto: JÜRGENGRAMZOW

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Foto: GERDMARKMANN

Verweigerte AkteneinsichtAm 30. Oktober erreichte mich eine Mail, in

der mir unsere Anwaltskanzlei die Reaktiondes LBGR auf unseren Antrag auf Aktenein-sicht vom 17. September mitteilt. Das LBGRwünscht zunächst einmal die Vorlage der Voll-macht unseres Anwalts, die dem Amt schonseit Jahren vorliegt und schließt daran denHinweis, daß die gesetzliche Frist von 4 Wo-chen in unserem Fall nicht eingehalten werdenkönne, denn »Ihre Anträge beziehen sich aufUmweltinformationen, die im Zusammenhang mitdem ergänzenden Verfahren und der dort von derPlanfeststellungsbehörde zu treffenden Entschei-dung über Belange des Umweltschutzes stehen.Aufgrund des aktuellen Standes des Verfahrensund der Vorbereitung des bevorstehenden Erörte-rungstermins ist für die Bearbeitung Ihres Informa-tionsgesuchs ein längerer Zeitraum erforderlich.«Schließlich wird mitgeteilt daß beabsichtigt

sei, die Stellungnahmen der Behörden undTräger öffentlicher Belange in Kürze in Fotoko-pie zur Verfügung zu stellen.Am 6.11., einen Tag vor dem Erörterungs-

termin gehen schließlich bei der Kanzlei siebenAnhänge im Umfang von insgesamt 179 Seitenein. Damit ist zwar unserem Recht auf Ak-teneinsicht teilweise formal entsprochen, aberfaktisch ist es ausgehebelt, denn die übermit-telten Dokumente umfassen nicht alle Stel -lung nahmen, die beim LBGR eingegangen sindund die vorgelegten Dokumente können nichtmehr gründlich ausgewertet und in unsere Vor-bereitungen für den Erörterungstermin einge-arbeitet werden.Wir nahmen dennoch am Erörterungster-

mon teil, um unsere Position in dem Verfahrenzu vertreten. Ich teilte auch die Hoffnung, wei-tere Informationen über die Haltung der ande-ren Beteiligten, vor allem des Landesamts fürUmwelt (LfU), zu erfahren. Immerhin hattemir dessen Präsident Ilgenstein am 15. Okto-ber bei seinem Besuch in der Biosphärenreser-vatsverwaltung in Angermünde, nachdem ichihm einen Aktenordner mit Einwendungenund andren Dokumenten zum Freileitungskon-

flikt überreicht hatte, unter Zeugen mitgeteilt:»Sie müssen mich nicht agitieren, ich bin bezüglichder Uckermarkleitung Ihrer Meinung.«

Schweigen im AmtEine erfreuliche Mitteilung, die der Präsi-

dent aber leider nicht in die Erörterung einge-bracht hat. Er selbst war nicht erschienen, hat-te aber ein dreiköpfiges Team geschickt, daseine Stellungnahme ausgearbeitet hatte, dieuns aber noch nicht zugegangen war. An denDiskussionen der verschiedenen naturschutz-fachlichen Aspekte, die im Rahmen der Erör-terung geführt wurden, beteiligten sich die Ver-treter des LfU nicht. Kein einziger Redebeitragwar zu hören, nicht eine Wortmeldung!Dann wurde Punkt 8 der Tagesordnung auf-

gerufen: »Erörterung der Stellungnahmen aus derBehördenbeteiligung«. Jetzt war Frau Jenssenvom LfU am Zug. Sie teilte in dürren Wortenmit, daß sie die Stellungnahme des LfU nichterläutern und erörtern werde. Ende der Durch-sage.Diese nichtteilnehmende Teilnahme am

Erörterungstermin ist schon sehr bemerkens-wert. Das sitzen drei gut bezahlte Mitarbeiterdes LfU einen ganzen Tag lang stumm bei derErörterung eines Vorhabens, das in eklatanterWeise in die Belange des Natur- und vor allemdes Vogelschutzes eingreift und sagen nicht einWort. Sie kennen die Probleme, immerhin ha-ben sie eine ausführliche Stellungnahme aus-gearbeitet, aber sie schweigen. Daß sie einenöffentlichen Auftrag haben, daß sie die Chan-cen, die der Erörterungstermin bietet, ihreSichtweise und ihre Bedenken den Beteiligtennahezubringen, nutzen sollten, das interessiertsie offenkundig nicht.Ich frage mich, welches Selbstverständnis im

Amt für Umwelt herrscht, welches Arbeits -ethos dort gepflegt wird. Vielleicht ist die Lö-sung auch ganz einfach, das Team ist weisungs-gebunden und zu klären ist, wer hier welcheWeisung weshalb erteilt hat. Der Präsident hatdas Wort.

HARTMUT LINDNER

Als ich die Bekanntmachung des Landesbergamts (LBGR) mit der Einladung zur Erör-terung der Einwendungen gegen den Bau der 380kV-Freileitung Bertikow-Neuenhagenam 7. November las, glaubte ich wirklich, daß im Landesbergamt ein Prozeß des Um-denkens stattgefunden habe, denn die Durchführung eines Erörterungstermins war imJahr 2010 bei der Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens abgelehnt worden (BBP10/2018). Ich wurde aber eines anderen belehrt:

SchallmessungenBernau (bbp). Im März des Jahres hatte dieBernauer Stadtverordnetenversammlung be-schlossen, vom Landesamt für Umwelt dieSchallmessung jener Bernauer Windräder ein-zufordern, die eine Nabenhöhe von mehr als120 Metern haben. Hintergrund war eine Dis-kussion zwischen Umweltminister Vogelsängerund dem Landtagsabgeordneten Péter Vida imLandtag, bei der sich der Minister gegenflächendeckende Messungen aussprach, aberzusagte, daß bei Anträgen von Kommunen dieLandesregierung entsprechend tätig werdenwürde. Vida, zugleich Stadtverordneter in Ber-nau, ließ sich das nicht lange sagen und reich-te mit seiner Fraktion BVB/Freie Wähler eineentsprechende Beschlußvorlage ein, die auchdie Mehrheit der Stadtverordneten fand.

»Leider ging von der Stadtverwaltung trotz Be-schlusses der Stadtverordnetenversammlung nichtder erhoffte Druck aus«, informiert Peter Vida.Aus der Antwort auf eine parlamentarischeAnfrage von ihm gehe hervor, daß die StadtBernau nach Übermittlung des Beschlusses le-diglich einmal nachgefragt hat – innerhalbvon mittlerweile fast 8 Monaten.

»Auf weiteren Druck von BVB/Freie Wähler«,so Vida, »teilte die Landesregierung nunmehr mit,daß die Messungen jetzt im Spätherbst durchge-führt werden. Das zuständige Landesamt für Um-welt (Außenstelle Schwedt) wartet nur noch aufregenarme und zugleich windträchtige Tage, umrealistische Werte feststellen zu können.« Solltensich hierbei gesundheitsschädliche Lärm- undInfraschallbelastungen zeigen, seien unverzüg-lich Stillegungsverfügungen zu erlassen.

Man kann sich nur schämenNachdem die »Roten« in Brandenburg mit

der Kreisgebietsreform – dank Bürgerengage-ment – eine glatte Bauchlandung hingelegthaben versuchen sie jetzt, die Straßenausbau-beiträge zu »retten« und torpedieren die An-träge von BVB/Freie Wähler zur Abschaffungdieser Ungerechtigkeit. Es bedarf, gegen denWillen der regierenden »Volksparteien«, einerVolksinitiative, also Unterschriftensamm-lung, um Volkes Willen deutlich zu machenund durchzusetzen. Plötzlich melden sich die»Schwarzen« zu Wort und überlegen – imnächsten Jahr sind ja Wahlen! – ob sie VolkesWillen unterstützen wollen und sie tun so, alsob die Abschaffung der Ausbaubeiträge ihreIdee ist. Für eine solche Landesregierung undTrittbrettfahrer – Parteien, die regieren wol-len, kann man sich als Brandenburger nurschämen!

JOHANNES MADEJA

Bemerkung: Dieser Beitrag wurde als Leserbriefals Reaktion auf die Artikel »Verband will Beiträgeabschaffen« und »Ein Gebot der Gerechtigkeit«(MOZ vom 23. und 24.10.18) geschrieben.

380kV-Freileitung Bertikow - Neuenhagen:

Nichtteilnehmende Teilnahme

Das Landesamt für Umweltschutz beim Erörterungstermin im Haus Schwärzetal

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Foto: GERDMARKMANN

Lebensgeschichten gesuchtEberswalde (bbp). Der Sprecherrat »SozialeStadt« im Brandenburgischen Viertel hatte aufseiner Novembersitzung unter anderem übereinen Förderantrag zum Thema »Die Entwick-lung des Brandenburgischen Viertels, gezeigt in Bil-dern der Lebensgeschichten seiner Bewohner«.Knapp 5.800 Euro werden dafür zur Verfügunggestellt. Die elf anwesenden Sprecherratsmit-glieder befürworteten den Antrag einstimmig.Die Ausstellung soll zum zweiten Quartal 2019der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Initiiert wurde das Projekt von der jungen

Künstlerin ANNA-MARIA HEß, die seit einigerZeit selbst im Viertel lebt und freischaffendtätig ist. Die Entwicklung des Brandenburgi-schen Viertels soll auf der Basis der Lebensge-schichten seiner Bewohner in Form einer mul-timedialen Ausstellung gezeigt, veranschau-licht und zugänglich gemacht werden, heißt esin der Projektvorstellung. Ziel sei es die Sicht-weise auf das Brandenburgische Viertel sowohlvon innen, als auch von außen, auf eine positi-ve Art zu verändern.Angesprochen sind Menschen, die ihr Leben

lang oder einen großen Teil ihres Lebens imBrandenburgischen Viertel wohnen bzw. ge-wohnt haben und auch von den Anfängen be-richten können. Die Künstlerin bewegt sich dabei auf mehre-

ren Ebenen. Auf der ersten Ebene will sie sichmit den Projektteilnehmern in und mit demBrandenburgischen Viertel definieren undidentifizieren. Auf der zweiten Ebene soll es dasmultimediale Erleben der Ausstellung einerVielzahl von Menschen, regional und national,möglich machen, die jeweiligen Sichten derTeilnehmer parallel zu durchlaufen, sie mitein-ander zu vergleichen und eigene Sichten zu ge-winnen. Die so erreichte Blickverschiebungsoll nicht zuletzt zu einem Imagewechsel desBrandenburgischen Viertels führen. Durch gezielte und direkte Ansprache in

den verschiedenen Einrichtungen im Viertel,wie dem Spreewaldcafé, aber auch auf derStraße, werden zunächst die Teilnehmer ge-sucht. Kleinanzeigen in einem regionalen Wo-chenblatt soll das ergänzen und einen speziel-len Interessentenkreis erschließen, der sonstnicht erreichbar wäre. Zudem kan man sich te-lefonisch oder per eMail melden. Infrage kom-

men vor allem Ältere (50+), die sowohl überdie Entwicklung des Brandenburgischen Vier-tels berichten können, als auch bereit sind,über persönliche Erlebnisse zu erzählen, um soihre Erinnerungen öffentlich zu teilen. Wer sich bereit erklärt, an dem Projekt teil-

zunehmen, wird sodann in einem persönlichenund möglichst intimen Gespräch an einem Ortihrer Wahl oder bei einem Spaziergang durchdas Viertel gebeten, über ihr Leben preiszuge-ben was und wieviel sie möchten. Die Intervie-ws werden, je nach Wahl, mittels Diktiergerätoder schriftlich dokumentiert. Momente desGesprächs werden mit verschiedenen Kame-ras, in Form von Fotografie und Film, eingefan-gen und zeichnerisch festgehalten. Die Teil-nehmer werden zudem gebeten, in ihren Foto-alben zu kramen, ob sie deren Schätze für dieAusstellung zur Verfügung stellen möchten.Ziel ist, das Brandenburgische Viertel in einersehr persönlichen, lebensnahen und emotiona-len Weise in Szene zu setzen. Nach der Materialsammlung beginnt der

zweite Teil des Projektes. Die multimedialeAusstellung soll die Entwicklung des Branden-burgischen Viertels auf zwei Ebenen präsentie-ren. Zum einen wird die allgemeine Entwick-lung seit der Planung und Grundsteinlegungbis heute dargestellt durch alte Fotografien,Zeichnungen und Grundrissen sowie erklären-den Texten, ergänzt durch Ton- oder Filmauf-zeichnungen der Gespräche. Die Sinne des Be-trachters werden so auf die verschiedenstenArten angeregt.Als zweite Ebene wirken die persönlichen

Lebensgeschichten der Teilnehmer. Sie sollenals großformatiges Buch oder Album präsen-tiert werden. In diesem Buch werden Text undBild (Fotografien und Zeichnungen) miteinan-der kombiniert. Die einzelnen Teilnehmer wer-den vorgestellt und die gesammelten Ge-schichten chronologisch dargestellt. So wirdauf behutsame Weise eine persönliche undemotionale Verbindung zum Leben der Teil-nehmer geschaffen. Der Betrachter selbst be-stimmt, wie und wieviel er miterleben und er-fahren möchte. Die Bücher, welche die jeweilige persönliche

Geschichte dokumentieren, erhalten die Teil-nehmer nach Ausstellungsende als Andenken.

Neues Kunstprojekt im Brandenburgischen Viertel

»Das ist Alibipolitik«Berlin/Eberswalde/Prenzlau (bbp). Am 8. No-vember hat der Haushaltsausschuß des Bun-destages die Mittelzuweisung für Leistungenzur Eingliederung in Arbeit für 2019 beschlos-sen. Damit stehen den Jobcentern in Ucker-mark und Barnim rund 2,5 Millionen Euromehr für die Vermittlung von Langzeitarbeits-losen zur Verfügung. Das berichtet der SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke, der diesfür die Langzeitarbeitslosen für ein »echtesPlus« hält. »Damit können die Jobcenter ihnenzielgenau helfen und sie besser in Arbeit vermit-teln. In der Uckermark profitieren wir davon be-sonders.« Demnach erhält das Jobcenter Bar-nim 2019 knapp 1,5 Mio. Euro zusätzlich imVergleich zum Vorjahr. Beim Jobcenter Ucker-mark steigen die Mittelzuweisungen um knapp1 Mio. Euro. Daneben, so Zierke, werden die Uckermarkund der Barnim auch von zusätzlichen Finan-zierungsquellen für den Sozialen Arbeitsmarktprofitieren, der am 9. November im Bundestagbeschlossen wurde. »Es ist gut, daß der SozialeArbeitsmarkt endlich kommt. Arbeit statt Arbeits-losigkeit zu finanzieren ist nicht nur volkswirt-schaftlich klüger, sondern auch eine Zeitenwendein der Sozialpolitik. Der Bund stärkt die sozialeTeilhabe von Menschen, die schon sehr lange nachArbeit suchen. Dazu werden wir bundesweit 4Milliarden Euro einsetzen. Das ist konkrete Politikfür den sozialen Zusammenhalt im Land.«

Kulturhaus Heidekrug 2.0 e.V. · Brunoldstr. 1 · 16247 Joachimsthal · Web www.heidekrug.org

100 Jahre Frauenwahlrecht: Suffragette – Taten statt WorteAnläßlich des 100-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts in Deutschland zeigt derVerein Kulturhaus Heidekrug 2.0 am 16. November um 19.30 Uhr den Film »Suffragette

– Taten statt Worte« (Großbritannien 2015, 106 Minuten, FSK 12). Eintritt 6 Euro. Sie wollten wählen – und wurden verlacht:

Fast 80 Jahre lang forderten britische Frauenmit friedlichen Mitteln das Wahlrecht, ohneErfolg. Anfang des 20. Jahrhunderts radikali-sierten sie sich, auch unter Einsatz ihres Le-bens. Das spannende Period Piece setzt der in

Geschichtsbüchern immer noch ausgeblende-ten Suffragetten-Bewegung ein würdiges filmi-sches Denkmal. Nicht zuletzt durch die oscar-reife Leistung von Carey Mullican trifft dasaufwühlende Historiendrama auch heute denNerv der Zeit. GISBERT AMM

2004: Anti-Hartz IV-Demo in Eberswalde.

Für die Bundestagsabgeordnete Sabine Zim-mermann (DIE LINKE) ist das neue »Teilhabe-chancengesetz« indes nur »Alibipolitik«. Esschaffe »eben keine Teilhabe auf dem ersten Ar-beitsmarkt«. Im Bundestag erklärte sie am 10.November: »Sechs Jahre Hartz-IV-Bezug als Vor-aussetzung grenzt den Großteil aus. Sechs Jahre –das muß man sich mal vorstellen! – müssen Sielangzeiterwerbslos sein, um in den sozialen Ar-beitsmarkt zu kommen. Sie machen hier MenschenHoffnungen, die Sie einfach nicht erfüllen. DieJobcenter sind finanziell immer noch zu schlechtausgestattet. Die zusätzlichen Mittel sind nichtzweckgebunden. Somit ist zu befürchten, daß vieleJobcenter die Gelder anderweitig verwenden, zumBeispiel für den Verwaltungsetat.«Besonders unverständlich sei, daß keine

Beiträge für die Arbeitslosenversicherung vor-gesehen sind. »Somit handelt es sich um Beschäf-tigte zweiter Klasse.« Auch das neue Instrumentist nicht freiwillig. »Wann verstehen Sie endlich,daß Zwangsmaßnahmen kein Instrument für einegute Arbeitsmarktpolitik sind? Die Linke fordertdie Abschaffung der Sanktionen.«

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Die Feststellung der Fraktionsvorsitzenden,es hätten keine Vertreter unserer Bürgerinitia-tive (BI), die sie übrigens mit falschem Namenbenennt, an der Oktobersitzung des Ausschus-ses für Bau, Planung und Umwelt (ABPU) teil-genommen, verwundert ein wenig. Kennt siewirklich alle unsere Mitglieder, Unterstützerin-nen und Unterstützer? Es sind mehr als 4000.Aber das nur nebenbei. Ihr entstehe dadurch der Eindruck, erklärt

sie, unsere BI wäre »zu einem fachlichen Aus-tausch nicht bereit«. Bei uns entsteht der Ein-druck, daß sie darüber nur sehr oberflächlichnachgedacht hat. Sonst hätte sie erkennenkönnen, daß ein fachlicher Austausch in dererwähnten Sitzung des ABPU schon aus reinformalen Gründen nicht möglich war. Die Vor-stellung des Sicherheitsaudits zur Heeger-mühler Straße erfolgte im Tagesordnungspunkt»Informationen aus der Stadtverwaltung«. Dorthaben Einwohner kein Rederecht. Wir wollen uns durchaus fachlich und sach-

lich mit dem Sicherheitsaudit auseinanderset-zen, mußten aber von der BaudezernentinAnne Fellner erfahren, daß das Gutachten inder Stadtverwaltung gar nicht vorliegt. Zu bemerken wäre noch, daß auch die Frak-

tion Bündnis 90/Die Grünen in die böse Falleder Präsentation des Professors Herbert Staadtgeriet und 10.000 Kfz und 400 bis 500 Radfah-rer nennt, die in beiden Richtungen unterwegssein sollen. Den Zusatz, daß die 10.000 Kfz nurfür eine Richtung gelten, hat sie wie schon an-dere vorher übersehen. Nur – die Fraktion hätte es besser wissen

müssen. Professor Staadt berief sich auf dieVerkehrszählung der Stadtverwaltung, die imDezember 2017 im ABPU vorgestellt wurde.Dort wurden im Durchschnitt pro Tag 20.000Fahrzeuge und etwa 400 Radfahrer genannt(vgl. »Verkehrszählungen« in BBP 1/2018, S. 4).Das Ganze macht im übrigen die Präsentation

und die zugrundeliegende Studie sowie die dortgezogenen Schlußfolgerungen insgesamt frag-würdig. Wir wollen allerdings einer gründlichen

Auseinandersetzung mit dem Gutachten nichtvorgreifen. Wir haben inzwischen das Landes-straßenamt gebeten, uns eine Kopie des Gut-achtens zu übermitteln. Wie wir inzwischenvon der Baudezernentin Anne Fellner erfahrenhaben, hat auch sie um die Zusendung derEndfassung des Audits gebeten. Sie geht davonaus, daß wir bald darüber verfügen werden.Mit dem weiteren Verlauf hat das nichts zu

tun. Denn die Weichen sind durch unser Bür-gerbegehren gestellt. Damit liegt es auch nichtmehr in der Entscheidungshoheit der Stadtver-ordnetenversammlung. Über das Ja oder Neinzur Wiederherstellung der Verkehrsführung inder Heegermühler Straße werden die Ebers-walderinnen und Eberswalder in einem Bürger -entscheid beschließen.

GERD MARKMANN und DR. ULRICH POFAHL, BI »Radwege in Eberswalde«

Bemerkung: Seitens des Landesstraßenamtsgab es bis zum Redaktionsschluß noch keineRückantwort. Eine Nachfrage der BI ist inzwi-schen unterwegs. Wie zu erfahren war, hat diebündnisgrüne Fraktionsvorsitzende Karen Oeh-ler auf den Offenen Brief der BI geantwortet. Sieerklärte, daß sie für Vertreter der BI auf derABPU-Sitzung das Rederecht beantragt hätte.»Ich glaube nämlich, daß gegensätzlichen Mei-nungen nur durch einen direkten Austausch derunterschiedlichen Argumente durch Dritte (alsohier auch Mitglieder des ABPU) bewertet werdenkönnen... Ich bin, so möchte ich Ihnen ausdrück-lich sagen, an einem objektiven Abwägungspro-zeß interessiert. Objektiv heißt in dem Fall aberauch, daß die unterschiedlichen Positionen mitFÜR und WIDER klar und deutlich besprochenwerden müssen - und wenn sich daraus eine Ent-scheidung für die eine oder andere Position her-auskristallisiert, dann heißt das für mich, daß ichdie eventuell andere Meinung auch akzeptiere.«

Radwegegutachten liegt nicht vor

Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in der Stadtverordnetenver-sammlung Karen Oehler hat das aktuelle Amtsblatt der Stadt Eberswalde (Nr. 10 vom24. Oktober 2018) genutzt, um mit der Bürgerinitiative »Radwege in Eberswalde« zukommunizieren. Leider nutzte sie ein Medium, mit dem nur eine einseitige Kommuni-kation möglich ist. Wir als Bürgerinitiative haben keine Möglichkeit, im Amtsblatt zuantworten. Daher wollen wir dies mit diesem Offenen Brief tun.

Fahrradfahrer fahren sicherer, seit es die Rad-streifen gibt – sagt der

Gutachter-Professor desLandesstraßenbetriebs.Unfälle mit Radfahrern

seien seitdem nicht mehrvorgekommen.

Um zu erfahren, daß Un-fälle mit Personenscha-den insgesamt häufigerwurden, brauchte manfreilich einen Taschen-

rechner, weil der Professorin professioneller Weiseverschiedene Zeiträumemiteinander vergleicht.

Foto: Jürgen Gramzow

Oderberg in neuem LichtEnde September haben Britz-Chorin-Oder-

bergs Amtsdirektor Jörg Matthes, ChristianMehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Bar-nim GmbH und Martina Hähnel, Bürgermei-sterin der Stadt Oderberg im OderbergerSportlerheim einen Vertrag zur Betriebs-führung der Straßenbeleuchtung in Oderbergunterzeichnet. Damit überträgt das Amt,gemäß Beschluß der Oderberger Gemeindever-treter vom Februar 2018, die Verantwortungfür Wartung, Instandhaltung und Modernisie-rung der Straßenbeleuchtung an die jüngsteTochter des Landkreises.

»Die Beleuchtungssituation in Oderberg ist seitlängerem unbefriedigend und mit den Kreiswerkenhaben wir ein haushaltsschonendes Modell für dieErneuerung und Ertüchtigung der Straßenlampenerarbeitet«, freut sich Jörg Matthes.Innerhalb der Kreiswerke-Struktur über-

nimmt die Barnimer Energiebeteiligungsgesell-schaft mbH die operative Umsetzung. »Wirwerden in Oderberg ca. 400 Lichtpunkte moderni-sieren und beginnen noch im November dieses Jah-res mit dem besonders sanierungsbedürftigen Be-reich Friedenshain«, erläutert Mehnert dienächsten Schritte. Eine Sanierung derStraßenbeleuchtung in der Stadt Oderberg istaufgrund des überwiegend veralteten undtechnisch schlechten Zustandes großer Anla-genbereiche unbedingt erforderlich. 25% derLichtpunkte sind defekt. Teilweise sind Wohn-bereiche aufgrund fehlender oder standsicher-heitsbedingt zurückgebauter Lichtpunkte nichtausgeleuchtet.Der Contracting-Vertrag ist auf eine Dauer

von 30 Jahren angelegt, entsprechend des Refi-nanzierungszeitraumes. In Abhängigkeit der fi-nanziellen Situation der Stadt Oderberg istauch eine vorzeitige Ablösung des Vertragesmöglich. Nach der Gemeinde Breydin, mit derim Juni dieses Jahres ein Betriebsführungsver-trag geschlossen werden konnte, können dieKreiswerke ihr Engagement im Bereich derkommunalen Beleuchtung erweitern.

INA BASSIN

Museum und Kleine Galerie:

Kartoffelkunst»Was brauchen wir Kunst, wir brauchen Kar-

toffeln« – das ist der Titel der neuen und letztenAusstellung fon Renata Stih & FriederSchnock in der Kleinen Galerie im Sparkassen-gebäude Michaelisstraße, wo demnächst eingrundlegender Umbau beginnt. Die 298. Ausstellung öffnet am 14. Novem-

ber um 19 Uhr mit einleitenden Worten vonProf. Renata Stih, einer Performance desEberswalder Kanaltheaters und begleitenderMusik des Ensembles »Grata«.Der zweite Ausstellungsteil findet sich im

Museum Eberswalde (Steinstr. 3). Das ab -schließende Galeriegespräch mit den Künst-lern findet am 10. Dezember um 17 Uhr statt.

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Progressive Muskelentspannung

Die Progressive Muskelentspannung (PME)wurde von 1908 bis 1929 von Dr. EDMUND JA -COBSON entwickelt. Es handelt sich um einEntspannungsverfahren, bei dem durch diewillentliche und bewußte Anspannung bzw.Entspannung bestimmter Muskelgruppen einZustand tiefer Entspannung des ganzen Körperserreicht wird. Es gelang Dr. Jacobson nachzu-weisen, daß sich Streß, psychische oder auchkörperliche Krankheiten bei jedem Menschenin Muskelverspannungen bemerkbar machen.Dr. Jacobson erkannte, daß Entspannung undAnspannung niemals gleichzeitig vorkommenkönnen. Durch die Verminderung der Muskel -anspannung wird die Aktivität des zentralenNervensystems herabgesetzt und dadurchkommt es zur Entspannung. So können Sie inrelativ kurzer Zeit tiefe und wohltuende Entspan-nungszustände erreichen. Die PME ist ein In-strument der allgemeinen Gesundheitsvorsor-ge. Auch Ängste, wie z.B. die Flugangst,Höhenangst oder die Prüfungsangst können sobehandelt werden, ebenso Phobien, wie z.B.die Klaustrophobie, also die Angst vor engenRäumen.Am Anfang werden sechzehn verschiedene

Muskelgruppen des Körpers jeweils einzeln füreinige Sekunden angespannt und danach so-fort entspannt. Bereits bei der ersten Sitzungwerden Sie den Unterschied zwischen Anspan-nung und tiefer Entspannung spüren. Nach ei-niger Zeit des Übens sind Sie in der Lage, diegleiche Entspannungstiefe mit einem verein-fachten Verfahren zu erzielen. Dazu reduzierenSie die PME auf sieben Muskelgruppen, späterdann auf vier Muskelgruppen. Wenn Sie dieseKurzversion gut beherrschen, dann können Siemit der Ein-Schritt-Entspannung, durch dieWorte: »Ich bin entspannt« dieselbe Entspan-nungstiefe hervorrufen.Entspannung ist für uns alle deshalb so wich-

tig, da wir durch unsere heutige Lebensweisemit Reizüberflutung, Termindruck, andauern-dem innerlichen Angespanntsein belastetsind. Dies führt oftmals zu einer allgemeinenund emotionalen Überlastung sowohl im privatenals auch im beruflichen Bereich. Hier setzt diePME an, die es dem Einzelnen ermöglicht, mitden Streßfaktoren im persönlichen Umfeldbesser umgehen zu können. So kann die beste-hende emotionale und körperliche Dauerbela-stung abgebaut werden.

Voraussetzung für das Erlernen der Progressi-ven Muskelentspannung ist wiederholtes Üben,am besten täglich. Oftmals wird die ProgressiveMuskelentspannung in Gruppen angeboten.Wenn Sie flexibel bleiben möchten, dann kön-nen Sie die Progressive Muskelentspannungauch einzeln bei einem zertifizierten Seminar-leiter, z.B. einem Heilpraktiker für Psychotherapiebuchen. Gönnen Sie sich einige Übungsstun-den, Sie werden sicherlich davon profitieren.FALK HINNEBERG ([email protected])

Vor diesem Hintergrund haben die Mitglie-der des Sanierungsbeirates (SBR) eine Konzep-tion für die zukünftige Arbeit des Gremiumsentwickelt. Das Ziel ist, den Sanierungsbeiratals offene Diskussionsplattform für verschiede-ne Themen der Stadtentwicklung in Eberswal-de zu etablieren, um gemeinsam mit interes-sierten Bürgerinnen und Bürgern einen neuenund intensiveren Dialog zum Thema »Stadtent-wicklung« zu initiieren und zu begleiten. Dabeisollen ganz bewußt (städte-)bauliche, kulturel-le, soziale, ökonomische und ökologische Fra-gen integriert betrachtet und diskutiert wer-den. Die bereits in der Stadt vorhandenen the-matisch-relevanten Initiativen sollen dabei ak-tiv eingebunden werden. Beim zweiten thematischen Forum am 29.

August ging es um das Thema »Grüne Infra-struktur«. An der Veranstaltung nahmen zwölfBürgerinnen und Bürger teil. MANJA WOITUNIK, Landschaftsarchitektin,

stellte den Begriff »Grüne Infrastruktur« vorund erklärt ihn in Analogie zur grauen Infra-struktur. Sie betont die Bedeutung der Stadt-grün für den Menschen, aber auch für die Öko-logie der Stadt. Deutlich wurde, daß bei der in-tegrierten Betrachtung der Grünen Infrastruk-tur der Mensch mit seinen Bedürfnissen imMittelpunkt steht, jedoch genauso die ökologi-schen Themen Nachhaltigkeit und Klimawan-delanpassung, sowie wirtschaftliche Faktoreneine wichtige Rolle spielen. Straßenbäume ha-ben eine elementare Bedeutung für eine klima-resiliente Stadt, da sie Schatten spenden unddurch ihre Verdunstung einen Abkühlungsef-fekt bewirken. Die Förderung von Gesundheit und Lebens-

qualität, aber auch die Stärkung des sozialenZusammenhalts können durch Entwicklungvon Freiflächen befördert werden. Grüne Bau-kultur, die sich z.B. in stadtbildprägenden Frei-anlagen darstellt, genießt eine hohe Akzeptanzin der Bevölkerung. Deren Wert muß mit dau-

erhafter und guter Pflege und Unterhaltung ge-sichert werden. Die anschließende Diskussion verdeutlichte,

daß die »Grüne Infrastruktur« mehr ist, als nureine wichtige funktionale Ergänzung der»Grauen Infrastruktur«. Neben wichtigen Funk-tionen für das Stadtklima, zur Erholung undzur Anbindung der verschiedenen urbanenTeilräume und Stadtteile sind die grünen Orteauch wichtig für die Identifikation des Einzel-nen mit der Stadt. Vielfach wurde betont, daßdie jeweiligen Lieblingsorte bereits seit Kind-heitstagen von Bedeutung sind. Die damit ver-bundenen Erinnerungen an diese Orte sindwichtig für die Verbundenheit mit der Stadt. Ebenfalls von Bedeutung erscheint, daß qua-

litativ hochwertig gestaltete Grünanlagen undFreiflächen durchaus auch wahrgenommenwerden. Offenbar bietet diese Situation dieMöglichkeit, Politik- und Verwaltungshandelnöffentlichkeitswirksam, erfolgreich und mit ei-nem »return on investment« umzusetzen. Großen Wert legen die Teilnehmer auf ein

qualitativ hochwertiges Straßengrün, das viel-fältig, attraktiv und von Nutzwert für die Bür-ger sein (auch Obstbäume und -sträucher)sollte. Die Pflege und Unterhaltung obliegtdurchaus auch den Bürgern, hier sollten mehrbürgerschaftliches Engagement z.B. über Pfle-gepatenschaften angeregt werden. Wettbewerbe können ein gutes Instrument

sein, um positive Beispiele von Dachgärten,Fassadengrün oder gut gestalteten Vorgärtenzu würdigen und zur Nachahmung anzuregen.Der Erhalt grüner Innenhöfe und die Entsiege-lung von Innenhöfen (Gärten statt Parkplätze)ist ein wichtiges Anliegen, um das Netz hoch-wertiger Grünflächen im Stadtgebiet trotz Ver-dichtung durch Wohnflächen zu erhalten. Aber auch als Alleinstellungsmerkmal und

lokaler Identifikationsgegenstand scheinen diegrünen Lieblingsorte von Relevanz zu sein. Soist beispielsweise die Tatsache, daß es nur zweiForstbotanische Gärten in Deutschland gibt,offenbar durchaus geeignet, sich auf positiveWeise mit der Stadt Eberswalde zu identifizie-ren. Die Fülle der genannten Orte und derenobjektive Besonderheit (Finowkanal, Forstbo-tanischer Garten, Hertha Quelle u.a.) solltenin der Darstellung der Stadt Eberswalde nachaußen noch stärker betont werden. Dafür sindnatürlich die Pflege und der Erhalt dieser Ortdurch die Stadt von Bedeutung. Das Motiv »Waldstadt« bietet somit mit Blick

auf das Stadtmarketing und den überregiona-len Wettbewerb noch viele ungenutzte Poten-tiale. Die nächste Veranstaltung des Sanie-rungsbeirates gibt es am 29. November zumThema »Mobilität«.

Prof. Dr. JÜRGEN PETERS

Grüne InfrastrukturDer Wegfall des Status »Sanierungsgebiet« für weite Teile der Eberswalder Innenstadtist Herausforderung und Chance gleichermaßen. Mit dieser Situation eröffnet sich ins-besondere die Gelegenheit, ohne formale Vorgaben über die zukünftige Ausrichtungund Funktion des Sanierungsbeirates nachzudenken.

JahresabschlußLiebe »ROTFUCHS«-Leserinnen und -Leser, amFreitag, den 14. Dezember steht uns von 14.30bis 18.30 Uhr das Café im Bürgerbildungszen-trum Amadeu Antonio Puschkinstraße 13 zurVerfügung. Bringt bitte gute Laune mit und ei-nen Fünfer. Es wird aber nicht nur gegessenund getrunken. Laßt euch überraschen. Ihrseid herzlich eingeladen. Im kommenden Jahr geht es wie gewohnt wei-ter. Jeden 1. Montag im Monat laden wir von 16bis 18 Uhr zum Meinungsaustausch in dasBürgerbildungszentrum (Beratungsraum 2.25)ein.

RotFuchs-Förderverein e.V. Regionalgruppe Eberswalde/Umgebung

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Foto: Uta Schott

Über den WaldWas schreibt Emil Adolf Roßmäßler vor fast

200 Jahren über den Wald: »Alle Forstakademi-en der Welt zusammen können auf eine der zahllo-sen kahlen Sierren Spaniens keinen Wald schul-meistern. Von mancher dieser Sierren haben nichteben alte Leute erzählt, daß sie dieselben noch be-waldet kannten. Der unselige Minenschwindel, dieSucht der höheren Klassen der Spanier, ohne Ar-beit reich zu werden, hat z.B.in kurzer Zeit dieSierra de Cartagena kahl geschoren. Ich habe siegesehen und im April die glühende Hitze empfun-den, welche die kahlen Höhen ausstrahlten. Dortist ein Tropfen Wasser Goldes wert. Die Behand-lung der Waldungen schließt eine furchtbare Ver-antwortung in sich. Sie kann zum allergrößten Ver-brechen an den kommenden Geschlechtern wer-den; denn sie kann diesen das Leben unmöglichmachen.« (Die Natur, 1853, Seite 272)

»...Abhängiger von menschlichen Eingriffensind die nordwärts fließenden deutschen Flüssezweiter und dritter Ordnung, z.B. Elbe, Weser undOder und deren noch kleinere Zuflüsse. Sie hängenmit tausend feinen Quellenfäden am Gedeihen un-serer Bergwälder. Man muß oft weit und in Hun-derte von kleinen bewaldeten Gebirgsschluchtenzurückgehen, um diese Abhängigkeit ganz zu wür-digen. Man vergißt dies gar leicht, was der sprich-wörtlichen deutschen Gründlichkeit nicht wider-fahren sollte.« (Das Wasser, Seite 105, 1853)Zitiert aus »Das Roßmäßler-Büchlein«, von

Karl Friedel und Reimar Gilsenbach, Berlin1956, Herausgegeben vom Kulturbund zur de-mokratischen Erneuerung Deutschlands. Siehe auch die Abholzungen in der Schorf-

heide, in Sibirien, der Taiga, in Alaska, inSüdamerika, Amazonasgebiet, Equador, Urwäl-der in Südostasien, usw. usw. usw.Ein Denkanstoß. Mal was Neues.

Dr. WALTRAUD VOIGT

Hände weg von dieser Allee!

Der vom Landkreis Barnim eingesetzte,landläufig als »Gefälligkeitsgutachter« bezeich-nete Rosenforscher Prof. Volker Rudolph ausPanketal hatte im Vorfeld der Allee eine Le-bensdauer von maximal 10 Jahren bescheinigtund damit der Kreisverwaltung Barnim einenPersilschein überreicht, mit der sie die Alleezur Fällung freigeben konnte.Schlußendlich wurden die Prozesse der Grü-

nen Liga und des BUND gegen den LandkreisBarnim in zwei gerichtlichen Instanzen (Ver-waltungsgericht und Oberverwaltungsgericht)gewonnen – und die Allee steht immer noch!Wie man auf dem Bild sieht, befinden sich

die meisten Bäume – anders als von Rudolphprognostiziert – weiterhin in einem hervorra-genden Vitalitätszustand!Nun wurde die Allee Rüdnitz-Danewitz vom

BUND als bundesweit schönste Allee des Jah-res 2018 ausgezeichnet. Und sie ist sogar Be-standteil des im Herbst 2019 in die Kinos kom-menden deutschen Historienspielfilms»Traumfabrik« geworden!Die Forderung der Naturschützer von 2006

besteht nach wie vor: Eine Verbreiterung derDorfverbindungsstraße ist bei der geringen Ver -kehrsbelastung nicht notwendig, jedoch be -nötigt die Fahrbahnoberfläche eine gründliche

Sanierung. Seit seiner gerichtlichen Niederlagehat sich der Landkreis Barnim um die Dane-witzer Straße kaum gekümmert. Notdürftig wur -den Schlaglöcher ausgebessert und die Ausfällealter Bäume nicht durch Anpflanzungen jun-ger ersetzt. Die Anwohner der Dörfer Rüdnitzund Danewitz wurden im Stich gelassen.Hätte man die Alleebäume gefällt und die

Danewitzer Straße verbreitert, so wäre sie zurRennstrecke verkommen. Dies sollten sichjene Anwohner vor Augen halten, die immernoch der Nichtrealisierung einer schönen,neuen und breiten Straße nachtrauern!Seit einigen Monaten braut sich jedoch Un-

heil zusammen, spekuliert der Landkreis Bar-nim doch wieder auf Fördermittel, um die altenrückwärtsgewandten Ausbaupläne samt Allee-rodung nun endlich in die Tat umzusetzen. Vordiesem Hintergrund möchte ich Herrn Baaske,amtierender Leiter des Sachgebietes Natur-schutz, warnen: Hände weg von dieser Allee!Sehen Sie zu, daß die Mitarbeiter der Kreisver-waltung Kompetenzen bei der Akquirierungvon (EU-)Fördermitteln erlangen, um eine Ko-Finanzierung für die ökologische Sanierung derDanewitzer Straße und den Erhalt dieses wert-vollen Landschaftselementes zu erhalten.

Dr. ANDREAS STEINER

Wir erinnern uns: Vor 12 Jahren war es ein harter Kampf, den zahlreiche Mitstreiterin-nen und Mitstreiter geführt haben, um die über hundert Jahre alte Spitzahornallee vonRüdnitz nach Danewitz mit mehr als 720 Bäumen vor der Rodung zu bewahren und ei-ner unsinnigen Straßenverbreiterung Einhalt zu gebieten. Zudem eine unglaublicheÖffentlichkeitsarbeit von weit mehr als 226 regionalen und überregionalen Pressearti-kel über diesen Alleenstreit.

Allee Rüdnitz-Danewitz im Oktober 2018.

»Mehr als Bahnhof ...«Biesenthal (bbp). Die am 4. November im Kul-turbahnhof Biesenthal eröffnete Ausstellung»Mehr als Bahnhof verstehen« ist dort noch biszum 2. Dezember zu sehen. Der bündnisgrüneLandtagsabgeordnete Michael Jungclaus willmit der Ausstellung auf die mittelfristig dro-hende Ausdünnung des brandenburgischenBahnhofsnetzes aufmerksam machen. In denvergangenen anderthalb Jahren legte Jungclausfünftausend Zugkilometer zurück und besuchtealle kleinen brandenburgischen Bahnhöfe mitweniger als 50 Ein- bzw. Aussteigern.

»Bislang agiert die Landesregierung nach derVorgabe, keine Mehrbestellung ohne Kürzung anandere Stelle. Die durchaus sinnvollen Verbesse-rungen im Speckgürtel führen so zwangsläufig zuEinschränkungen bei den sogenannten nachfra-geschwachen Bahnhöfen. Wir halten dies fürfalsch. Brandenburg braucht einen modernen undleistungsfähigen Nahverkehr«, erklärt Jungclaus. Kulturbahnhof Biesenthal, Bahnhofsplatz 1,16359 Biesenthal, Eintritt frei.

Schneller mit der Bahn Eberswalde (bbp). Die Bahnstrecke zwischenBerlin und Stralsund soll bis 2030 ausgebautwerden. Dabei gehe es darum, Streckenge-schwindigkeiten von 160 km/h zu ermöglichen,heißt es in einer Pressemitteilung des SPD-Bundestagsabgeordneten Stefan Zierke. Vonder deutlichen Fahrzeitverkürzung profitierenauch die Pendler in der Uckermark und im

Barnim, die vor allem auf den RE 3 angewiesensind. Die Strecke, erläutert Zierke, sei seit län-gerem an ihre Kapazitätsgrenze gelangt. Diehöhere Streckengeschwindigkeit sei daherauch wichtig, um das Ziel eines 30 Minuten-takts zu erreichen. Die Gesamtkosten der Aus-baustrecke Berlin - Stralsund belaufen sich auf795 Millionen Euro.

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monstrationszug halten und die Arbeiter der Werk-stätten aufnehmen. Wir hatten alles vorbereitet.Ich persönlich rannte noch im letzten Moment indie Schmiede, schaltete die Maschinen aus undrief: ‘Es ist soweit, wir demonstrieren!’ In der Lok-abteilung, der Dreherei und in den verschiedenstenSpezialkolonnen legten die Arbeiter sofort ihre ar-beit nieder, um an der Demonstration teilzuneh-men und sich zur sozialistischen Republik zu be-kennen. In der Sattlerei und in der Wagenabteilungwar unser Einfluß noch nicht so groß. Hier stan-den besonders reaktionäre Beamte an der Spitzeder Abteilungen. Trotzdem aber schafften wir es,überzeugten die Kollegen von ihrem falschen Ver-halten und zwangen die reaktionären Beamten, ander Demonstration teilzunehmen. Der damaligeWerkleiter, Geheimrat Krause … wurde von denArbeitern aus dem Büro geholt, förmlich an dieSpitze unseres Demonstrationszuges gestellt...«10

Die Werktätigen hatten im November 1918im Finowtal die reale Macht in ihren Händen.Der Fabrikbesitzer und Kriegsgewinnler RobertArdelt wurde wie der Geheimrat Krause ge-zwungen, an der Spitze des Demonstrationszu-ges mitzumarschieren.11Bereits am 13. November verhandelte der

Eberswalder Arbeiter- und Soldatenrat mit denGroßindustriellen, um die Einführung desAchtstundentages zu erreichen. Sie hattenleichtes Spiel. Als der Rat am 18. Novemberdavon erfuhr, daß in der 7,5-cm-Presserei derArdeltwerke auch eine Woche nach Kriegsen-de immer noch Granaten gedreht wurden, alssei nichts geschehen, sorgte er sofort für dieEinstellung der Rüstungsproduktion in den Ar-deltwerken.12Die Eigentumsverhältnisse wurden indes

nicht angetastet. Der Direktor der Messing-werke Hirsch lobte am 14.11.1918 im Märki-schen Stadt- und Landboten: »Wenn manfrüher mit den Vertreter der Organisationen derArbeiterschaft verhandelte, dies meist im Zeichendes Kampfes geschah. Heute ist die Situation eineandere: Die Organisation regiert heute und über-nimmt damit auch einen Teil der Verantwortung.Die Hauptsache ist ein dauerndes gutes Arbeits-verhältnis, um die Konkurrenzfähigkeit der Indu-strie zu erhalten.«13 Die »Sozialpartnerschaft«war geboren.In diesem Geiste tagte auch am Abend des

11. November der Eberswalder Arbeiter- undSoldatenrat im Stadtverordnetensitzungssaal.

In einem zeitgenössischen Bericht heißt es: »Eswaren vertreten sämtliche Mitglieder, Delegierteder Arbeiterausschüsse aus fast allen industriellenBetrieben. Mitglieder der verschiedensten städti-scherseits eingesetzten Kommissionen und Vertre-ter der Beamten des Magistrats. Gewerkschaftsbe-amter Ulm leitete die Versammlung. Einleitend gaber seine Freude über das zahlreiche ErscheinenAusdruck, desgleichen darüber, daß die gewaltigeKundgebung so glücklich verlaufen sei. Aufgabenvon größter Bedeutung für alle Mitbürger harrendes Arbeiter- und Soldatenrats: Die neue Regie-rung soll nach außen den Frieden schließen, nachinnen die Volksernährung organisieren, das Wirt-schaftsleben organisieren. Auch für unseren Ortgelte es in ersprießlicher Weise als Glied der neuensozialen Republik zu wirken.«14

Aus der »sozialistischen Republik«, über dienoch die Eberswalder Zeitung berichtet hatte,war schon am Abend des ersten Revolutionsta-ges in Eberswalde die »soziale Republik« gewor-den. Diese Details nahm niemand wahr. DieFührung der Revolution in Eberswalde hattenvon Beginn an die Mehrheits-Sozialdemokra-ten um den hauptamtlichen Gewerkschafts-funktionär Wilhelm Ulm und den SPD-Funk-tionär Franz Heinrich inne. Die organisatori-sche Basis der Unabhängigen Sozialdemokra-ten (USPD) war geschwächt, weil viele Aktive,wie beispielsweise Philipp Zopf, noch im letztenKriegsjahr eingezogen worden waren. Die Parole »Kein Bruderkampf« entfaltete

auch im Finowtal ihre Wirkung. Als PhilippZopf in der zweiten Novemberhälfte nachEberswalde zurückkam, folgte auch er der Illu-

Vor 100 Jahren:

Rätemacht in EberswaldeDie Novemberrevolution im »Roten Finowtal« (Teil 2)Die erste Kunde vom bewaffneten Aufstand und Generalstreik in Berlin am Morgendes 9. November – überbracht vom roten Matrosen Walter Simson1. Da hatte die Revo-lution von Kiel aus schon alle großen Städte in Nord- und Westdeutschland ergriffen.Auch in München, Magdeburg und Leipzig kündeten rote Fahnen vom Sieg der Revo-lution. In Eberswalde wartete man noch ab, wie sich die Dinge in der nahen Reichs-hauptstadt entwickeln würde. Als der Kaiser entthront war und der SPD-VorsitzendeFriedrich Ebert, der noch am 5. Oktober 1918 den Eintritt in die kaiserliche Regierungals »Geburtsstunde der Demokratie« gefeiert hatte2, der neue Reichskanzler war,schritt man auch in Eberswalde zur Tat.

In Berlin wählten am Sonntag, dem 10. No-vember, die Arbeiter in den Fabriken unddie Soldaten in den Kasernen ihre Vertre-

ter, die am späten Nachmittag im Zirkus Buschdie eben errungene Macht an Eberts »Rat derVolksbeauftragten« abtraten. Die Führung derAlt-SPD hatte mit ihrer Parole »Kein Bruder-kampf« und der »paritätischen« Einbeziehungder USPD die Mehrheit der Delegierten errun-gen. Am Abend nach der Versammlung im Zir-kus Busch schloß Ebert über die geheime Tele-fonleitung der Reichskanzlei zum Heeres -haupt quartier seinen Pakt mit dem Chef derObersten Heeresleitung in Spa, General Groe-ner. Am 10. November verlor die Revolutionihre »Marne-Schlacht«, wie es Sebastian Haff-ner in seinem Buch über die Novemberrevolu-tion nennt.3Da begannen in Eberswalde erst die Vorbe-

reitungen für die Aktionen des nächsten Tages.Etwa zeitgleich mit der Versammlung im ZirkusBusch, traten die örtlichen Gewerkschafts-und Parteivorstände im Restaurant »Jagd-schlößchen«4 zusammen. Neben dem Aufruf zurArbeitsniederliegung und zur Kundgebung vordem Rathaus am nächsten Tag wurden Forde-rungen verfaßt5 und ein provisorischer Arbei-ter- und Soldatenrat ins Leben gerufen. Ihmgehörten 5 Arbeiter und 5 Soldaten an. BrunoDräger, Otto Müller, Leo Motczall, Karl Bachund Franz Heinrich vertraten die Arbeiter-schaft, ergänzt durch die Soldaten Richter,Borkowski, Nelke, Sorge und Plath.6Bald wurde die Zusammensetzung des Rates

geändert und erweitert. Der hauptamtlicheGewerkschaftsfunktionär Wilhelm Ulm über-nahm den Vorsitz.7 Die örtliche Presse reagier-te sofort auf die Veränderungen. Der »Preußi-sche Stadt- und Landbote« hieß fortan »Märki-scher Stadt- und Landbote« und bezeichnete sichfortan als »Publikationsorgan für den Ebers-walder Arbeiter- und Soldatenrat«.8 Und die»Eberswalder Zeitung« schrieb am 12.11.1918von der »welthistorischen Bedeutung der Ein-führung der sozialistischen Republik«, die »auch inEberswalde zur Tatsache geworden« sei.9Augenzeugen schilderten später die Eupho-

rie des ersten Revolutionstags in Eberswalde.Karl Engels, Arbeiter in den Ardeltwerken er-zählte: »Am 11. November 1918 schaltete ichfrühmorgens den Ausschalthebel am Hauptschal-ter des Werkes aus. Durch diese Maßnahme wur-den in der gesamten Granatendreherei die Maschi-nen stillgelegt. Nach dem Abschalten der Maschi-nen kamen die Arbeiter innerhalb weniger Minu-ten zusammen. Sie versammelten sich im Wohl-fahrtsraum des Werkes und einer der Betriebsinha-ber, Robert Ardelt, schlug vor, Beschwerden überdie Meister entgegenzunehmen. Nach der Ver-sammlung gingen die Arbeiter vor das Werktor, umzur Stadt zu marschieren.«Otto Flügge, damals Arbeiter in der Eisen-

bahnhauptwerkstatt (später RAW), ergänzt:»Von den Ardeltwerken aus bewegte sich ein riesi-gere Demonstrationszug in Richtung Marktplatz.Vor der Eisenbahnhauptwerkstatt sollte der De-

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Foto: KARL-HEINZBLÄTTERMANN

RentnertraumNeulich hatte ich einen Traum.Wunderschön, man glaubt es kaum.Der Computer spielte verrückt,Hat mir Merkels Lohn geschickt.

Im Gegenzug wies er an,Worüber sie sich freuen kann.Während ich Frau Merkels SegenMit vollen Händen ausgegeben,Kratzte sie sich ihre BirneZermarterte sich das Gehirne:„Wie kommt man mit so wenig aus.Das hau ich in zwei Tagen raus.“

Dadurch flog die Sache auf.Frau Merkel kam sofort darauf.Veranlaßte notwendige Schritte.Doch’s Geld war weg, ab durch die Mitte.Zurückzubuchen ging nicht mehr.Mein Konto war ja leider leer.Nun hatte ich ein sattes Minus,Sehr viel Ärger und Verdruß.

Schon nahm das Schicksal seinen Lauf,Da wachte ich schweißgebadet auf.Gott sei Dank war’s nur ein Traum!Schrecklich schön, man glaubt es kaum.

Wenn ich wieder einmal träume, Klettere ich auf höhere BäumeTräume von Herrn Winterkorn*.Ich glaub, da hab ich mehr davon.

RAINER KROBOTH

* Winterkorns Rente lt. Bildzeitung ca. 3.100 Euro am Tag

sion der »nun wieder vereinigten Partei«15 DerKrieg als Hauptgrund der Parteispaltung war javorbei. Das Streben nach »Ruhe und Ordnung«durchzieht auch die ersten Dekrete des Ebers-walder Arbeiter- und Soldatenrates. Der Ebers-walder Arbeiter- und Soldatenrat stand treuzur Ebert-Regierung.Das Eberswalder Bürger- und Kleinbürger-

tum wollte »zum Wohle des Volkes« nicht abseitsbleiben und bildete einen sogenannten Bürger-ausschuß. Die Initiative hatte RechtsanwaltMüller, ein Bruder des Druckereibesitzers Mül-ler, der zugleich Verleger des »Stadt- und Land-boten« war, ergriffen. Er rief bereits am 13. No-vember im »Stadt- und Landboten« auf, den in-nenpolitischen Vorgängen nicht »tatenlos« ge-genüber zu stehen. »Es gilt, die völlige Gleichbe-rechtigung bei allen öffentlichen Maßnahmen zuwahren!«, schreibt er in seinem Aufruf. Ebenfalls am 13. riefen die Bürger zu einer

Bürgerversammlung auf. Tagesordnung: »DieStellungnahme zur neuen Staatsordnung«. Zu denUnterzeichnern gehörten Robert Ardelt, Metavon Knobelsdorff-Brenkenhoff, GeheimratHirschberg, Rektor Dobers, Oberförster Möl-ler, Dipl.Ing. Möller, Schimansky, Schreihageu.a.16Die Bürgerversammlung vom 15. November

verlief turbulent. Die vom Justizrat LudwigSandberg eröffnete und eingeleitete Versamm-lung wurde schon bald von Gewerkschaftsse-kretär Wilhelm Ulm unterbrochen mit derAufforderung an Sandberg, die Versammlungdoch demokratisch zu leiten. Ansonsten würdeman ihn dazu zwingen. Als sich der Redner garzu der Bemerkung verstieg, die Revolution sei»wie ein Dieb über Nacht gekommen«, brodeltees im Saal bei den Arbeitervertretern. Als dieHohenzollern in Mißkredit kamen, mucktendie Deutsch-Nationalen auf. Eine Saalschlacht

drohte. Dazu kam es aber nicht. Oberbürger-meister Hopf brachte eine sehr allgemeingehal-tene 9-Punkte-Resolution ein, die nach länge-ren Disputen angenommen wurde.17Der provisorische Arbeiter- und Soldatenrat

setzte schon nach einer Woche Wahlen an.Unterzeichnet ist der Wahlaufruf von Ulm, Ba-cher, Koch, Schönfeld, Müller, Kasner, Dräger,Husewald, Lorenz, Rauhut, Tempelhof. Am 18.November wählten die Arbeiter und am 20.November die Beamten (bzw. Angestellten).Die SPD erreichte 45 Sitze, die USPD 32 unddie Angestellten 33 Sitze im Arbeiter- und Sol-datenrat18, der bis zum September 1919 be-stand19.Am 20. und 21. November 1918 tagte der

Vollrat im Jagdschlößchen. »Die Aufgabe desRates besteht darin«, heißt es im Protokoll, »diein der Revolution erlangten Rechte im Interesse derArbeiterschaft zu sichern und an ihrer Fortent-wicklung zu arbeiten«.20 Auf dieser Sitzung wur-den die einzelnen Ausschüsse gewählt. DerVollzugsausschuß, Lebensmittelausschuß, derÜberwachungsausschuß für die städtischenEinrichtungen und der Ausschuß für dasStandgericht. Über den letzten Ausschuß ent-spann sich eine heftige Diskussion.21 Der Ar-beiter- und Soldatenrat entfaltete in den näch-ten Wochen eine rege Tätigkeit, um die Versor-gung der Bevölkerung sicherzustellen.

GERD MARKMANNQuellen:1 – DIETER KEMPFERT: Der November 1918 – ein denkwür-diges Kapitel deutscher Geschichte. Teil 2: Die Revoluti-on im Roten Finowtal. In: Barnimer Bürgerpost 12/19982 – SEBASTIAN HAFFNER: Der Verrat. 1918/1919 – alsDeutschland wurde, wie es ist. Verlag 1900 Berlin 1993(Erstveröffentlichung 1968 als Serie »Der große Verrat«im Stern)In der Marne-Schlacht im September 1914 war der Plandes deutschen Generalstabs, Frankreich durch Umge-hung der Grenzfestungen über die neutralen Länder Lu-xemburg und Belgien in einem schnellen Feldzug nie-derzuringen, gescheitert. Der Krieg dauerte noch 4 Jah-re, aber die deutsche Niederlage war schon mit derMarne-Schlacht besiegelt.3 – ebenda4 – heute Restaurant »Alte Brauerei« (vormals »Bier-akademie«) in der Eisenbahnstraße 29 5 – siehe Teil 1 in BBP 10/20186 – KEMPFERT 19987 – UDO und GERDMARKMANN: Vor 90 Jahren: Revolutionin Eberswalde, Teil 1. In: Barnimer Bürgerpost 11/20088 – LUDWIG ARENDT: Erinnerungen. Zur Novemberrevolu-tion 1918 in Eberswalde, Manuskript von 1953/54, Hei-matmuseum Eberswalde 9 – WERNER SEFKOW: Zum 70. Jahrestag der November-revolution und zum 70. Jahrestag der Gründung derKPD. In: Heimatkalender Eberswalde 198810 – ebenda11 – KEMPFERT 199812 – MARKMANN U. & G. 200813 – SEFKOW 198814 – KEMPFERT 199815 – PHILIPPWEHR: Philipp Zopf, mein Vater. Unveröffent-lichtes Manuskript vom 20.12.1953. Nachlaß PhilippWehr, Archiv zur Geschichte der Arbeiterbewegung imRoten Finowtal (AGART)16 – ARENDT 1953/5417 – KEMPFERT 199818 – ARENDT 1953/5419 – So stand es auf der Gedenktafel am ehemaligen Ta-gungslokal, die Anfang der 1990er Jahre im Zuge desUmbaus zur »Bierakademie« verschwand.20 – SEFKOW 198821 – Arendt 1953/54

In fast allen Orten und Gemeinden nahmen Arbei-ter- und Soldatenräte die Arbeit auf. So z.B. in Hee-germühle (heute: Finow), Tornow und Friedrichswal-de. Beispielgebend für den ländlichen Bereich wardie Gründung des Arbeiter- und Bauernrates in Frie-drichswalde.Alle hier veröffentlichten Faksimile beruhen auf Ko-pien im Bestand des Archivs zur Geschichte der Ar-beiterbewegung im Roten Finowtal (AGART).

Wo Bomben fallenund Menschen schreien

Dort können keine Kinder gedeihenweil wir die Kinder liebenKämpfen wir für Frieden

Die rote Oma

Offene Tür am 7. Oktober

So sah es am 7. Oktober 2018 am Büro derKPD-Vorwärts und der Neuen Spartakusgrup-pe aus. Für jeden Bürger, der vorbei ging, er-sichtlich. Die Tür stand an diesem Tag offenfür Gespräche und Auskünfte. Im Rahmen derGespräche wurde den Bürgern auch die Vorge-hensweise gegen den Unrechtsstaat BRD unddessen verbrecherische Aktivitäten vermittelt.BLÄTTERMANN, Mitglied des Führungsstabes

www.maxe-eberswalde.de

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Nur ein Spruch?Er steckt wie einzementiert in vielen Hir-

nen: Es hat immer Kriege gegeben und es mußimmer Kriege geben, sonst wird die Erde über-völkert!Ich verstehe darunter nur, daß von Zeit zu

Zeit viele Menschen abgeschlachtet werdenmüßten! Aber es gibt doch Verhütungsmittel,die in humaner Weise regulieren könnten.Nur die großen Kriegsgewinne würden doch

fehlen! Muß man da fragen, in welchen Inte -ressen so etwas in die Hirne geblasen wurdeund noch wird?Mein Urgroßvater hat den Krieg 1870/71

durchgemacht, mein Vater 1914 bis 1918 undmeine 3 Brüder 1939 bis 1945. Ist das die Re-gel, können wir uns ausrechnen, wann unsereEnkel und Urenkel an der Reihe sind. Kapitalismus, Krise, Krieg und so immer wie-

der? Es ist das kapitalistische System. Das istder einzige Grund, warum es Kriege gibt!Wer sich nicht für Politik interessiert, will

nicht wissen, was mit ihm und seiner Familiepassiert.

ELISABETH MONSIG

Schubert-Stiftung verleiht Preise

Kindertheater im Heidekrug:

Die drei Federn

Am Sonntag, dem 2. Dezember (1. Advent),kommen um 15 Uhr die Frauen der Theater-gruppe Brodowin mit ihrer jüngsten Inszenie-rung »Die drei Federn« nach Joachimsthal inden Heidekrug. Der Eintritt beträgt für KInder4 und für Erwachsene 8 Euro.Bereits seit mittlerweile 15 Jahren treffen

sich in Brodowin theaterbegeisterte Frauenund entwickeln ihre Stücke anhand bekannterStoffe neu, sind dabei selbst Regisseurinnen,Kostümbildnerinnen und Kulissenbauerinnen.In der Inszenierung »Die drei Federn« dient

ein Märchen der Gebrüder Grimm als lose Vor-lage. Ein alter König sucht einen geeignetenNachfolger für sein Königreich. Seine dreiSöhne müssen daher unterschiedliche Aufga-ben lösen, um sich als Nachfolger würdig zu er-weisen. Wie es ihnen gelingt, wird spannendund lustig dargestellt.

GISBERT AMMKulturhaus Heidekrug 2.0 e.V. · Brunoldstr. 1 ·16247 Joachimsthal · Web www.heidekrug.org

Kommunales Kino: »Freiheit«Am Freitag, den 23. November um 19.30

Uhr zeigt der Verein Kulturhaus Heidekrug 2.0den Film »Freiheit« (Deutschland/Slowakei2018, 102 Minuten, FSK 12). Eines Tages geht Nora einfach zur Tür hin-

aus. Ohne ein Wort der Erklärung verläßt sieihren Mann und die beiden Kinder. Währendder Mann sehen muß, wie er allein mit denKindern, der Arbeit und dem Haushalt klar-kommt, sucht Nora in Wien und Bratislava einneues Leben. Getragen wird der Film von dergroßartigen Johanna Wokalek als Nora.

GISBERT AMMKulturhaus Heidekrug 2.0 e.V. · Brunoldstr. 1 ·16247 Joachimsthal · Web www.heidekrug.org

Eberswalde (hnee/bbp). Vier herausragende Abschlußarbeiten von Studierenden derEberswalder Fachhochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) erhalten am 13. No-vember einen Preis der Johannes-Schubert-Stiftung. Die Preisträger kommen in die-sem Jahr alle aus dem Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz.Werden Moore in Brandenburg wieder ver-

näßt, ist das ein Beitrag zum Klimaschutz, daKohlenstoff in ihnen gehalten werden kann.Zur Finanzierung solcher Maßnahmen gibt esMoorfuture-Zertifikate (www.moorfutures.de),die Unternehmen kaufen können, um den ei-genen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu kompen-sieren. Doch wieviel CO2 kann durch die Ver-nässung tatsächlich eingespart werden? Damitbeschäftigte sich SILKE WACHTEL im Rahmenihrer Abschlußarbeit im BachelorstudiengangLandschaftsnutzung und Naturschutz.

»Die von ihr vorgelegte Bachelorthesis widmetsich einem hoch aktuellen und komplexen Themader Vernetzung von Geländedaten mit Berechnun-gen von Treibhausgasemissionen in einem diesbe-züglich zertifizierten Moorgebiet«, lobt die be-treuende Professorin Vera Luthardt. Die Reh-wiese, das untersuchte Gelände im LandkreisOberhavel/Stadt Liebenwalde, sei das ersteBrandenburger Objekt des Verkaufs von»Moorfuture« auf dem freiwilligen Kohlenstoff-markt und stehe demzufolge unter einem ho-hen Erfolgs- und Nachweisdruck. »Frau Wach-tel ist es gelungen, mit ihrer entwickelten Methodikdie Erfolgskontrolle für die Vernässungsmaßnah-men zu vereinfachen und transparenter digital dar-zustellen. Damit wurden zugleich konservativeAbschätzungen des Reduktionspotentials deutlichübertroffen«, so Vera Luthardt.Hilfreiche Erkenntnisse lieferte auch JULIAN

OGRODNIK mit seiner Bachelorarbeit im glei-chen Studiengang. Er beschäftigte sich mit derRenaturierungsplanung am unteren Planfließim Naturpark Schlaubetal. Detailliert sammel-te er wichtiges Datenmaterial, »das auch hydro-logische Parameter, wie der realen/potentiellen Ver-dunstung durch die Fischteiche und der hydrauli-schen Wirksamkeit beim Ablassen derselben sowieder daraus folgenden Konsequenzen für die Ab-flußmengen und die aquatischen Organismen bein-haltete«, heißt es in der Bewertung von Dozen-

tin Dr. Jana Chmieleski. Mit dieser Arbeit habeder HNEE-Absolvent einen wichtigen Beitragzur Planung der Maßnahme für den NaturparkSchlaubetal geleistet.Anknüpfungspunkte und Handlungsemp-

fehlungen sind auch der Masterarbeit von MA-RITTA WOLF, Studiengang Regionalentwick-lung und Naturschutz (RuN) zu entnehmen.Sie thematisierte die Auswirkungen von künst-lichem Licht auf verschiedene Fledermausar-ten in Berlin. Eingebunden in ein größeres For-schungsvorhaben betrachtete sie sowohl dieFledermaus(arten)vorkommen als auch Licht-quellen, -arten, und -intensitäten. Weitere Pa-rameter wie Gehölzstrukturen und Mikroklimaberücksichtigte sie ebenfalls. »Frau Wolf legteine ambitionierte und unmittelbar praxisbezo-gene Arbeit zu einem aktuellen Natur-schutzthema vor«, lobt Prof. Dr. Antje Stöck-mann, die die Arbeit betreute.Bis nach Griechenland zog es FABIAN

SCHREIBER, der ebenfalls seinen Master in Re-gionalentwicklung und Naturschutz absolvier-te. Er untersuchte das Vorkommen und die Be-deutung von aasfressenden Käfern in einemtrockenen Landschaftsraum der Insel Kreta.Wobei er die Frage aufwarf, ob die Zusammen-setzung der Aaskäferfauna durch die Standort-faktoren bedingt ist? »Mit diesem Thema be-trat Herr Schreiber ökologisches und natur-schutzfachliches Neuland«, sagt die BetreuerinProf. Dr. Antje Stöckmann und fügt hinzu: »Esist zu wünschen, daß das Thema in größeremRahmen weitergeführt und die Erkenntnisseumgesetzt werden.«Die Auszeichnung der Johannes-Schubert-

Stiftung ist mit einem Betrag von 1000 Europro Arbeit verbunden. Eine Jury bestehend aussechs Wissenschaftlern und Lehrenden derHNEE wählte die diesjährigen Preisträger aus.

Über die Johannes-Schubert-Stiftung

Die Johannes-Schubert-Stiftung verwirk-licht ihren Zweck durch die Förderung undPrämierung von wissenschaftlichen Arbeitenbesonders befähigter Studierender an derHochschule für nachhaltige EntwicklungEberswalde - sowie von Bachelors und Ma-sters of Science, die an der Hochschule wis-senschaftlich tätig sind und ökologische, ins-besondere meteorologische Themen bearbei-ten. Sie ist die erste privatrechtliche Stiftungim Land Brandenburg, die wissenschaftlicheArbeiten von Studierenden auszeichnet. DiePreise werden jährlich zum Gedenken anProf. Dr. Johannes Schubert (11.6.1859 - 27.9.1947) verliehen. Die erste Preisverleihungfand 1996 statt. Mehr Infos unter:www.hnee.de/K4366.

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Wandertipsvon BERND MÜLLER

Anmeldung unter 03344/3002881 oder [email protected]. Wenn nicht anders angege-ben, werden folgende Organisationsgebührenerhoben: Erwachsene 3 €, ermäßigt 1,50 €, Mit-glieder der NaturFreunde Oberbarnim-Oderlande.V. und Kinder mit Familienpaß Brandenburgkostenfrei.

Liebe Freundinnen und Freunde eines gepflegten Leseabends, endlich ist so weit, wovon auchSie und Du sicher immer schon dachten oder dachtest: Das müßte es doch geben! Warum gibt esdas noch nicht? Nun ist sie erfunden: Trotz allen Unkenrufens ist es gelungen, daß am 1. Dezem-ber von 10 bis 16 Uhr fünfzehn Verlage, Autorinnen und Autoren zu einer 1. BrandenburgischenBuchmesse in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam zusammenkommen. Unter dem Titel»Schöne Bücher aus Brandenburg« wird im Rahmen einer Qualitäts- und keiner Massenmesse Be-sonderes aufgetischt werden.Persönlich freue ich mich darauf zu sehen, was die namhaftesten und spannendsten Verlage

Brandenburgs 2018 herausgebracht haben, ganz besonders auf die vielfach preisgekrönten Bücherder edition Galerie Vevais und die außergewöhnlichen Künstlerbücher brandenburgischer Künst-lerinnen und Künstler. Wir werden auch einige der noch erhältlichen Künstlerbücher des zuletztin Schiffmühle bei Bad Freienwalde ansässig gewesenen Ottfried Zielke zu sehen bekommen.Wir möchten Sie und Dich herzlich einladen am Ersten nach Potsdam zu schlendern, um dort

besonders Schönes zu treffen, kennenzulernen und vielleicht lieb zu gewinnen. Wen es danachgelüstet, der möge gern an uns seinen vorweihnachtlichen Kaufrausch austoben.Wer mehr wissen möchte, der sei hiermit eingeladen, bei der amerikanischen Heimatschutz-

Agency unter facebook.com/brandenburgerbuecher nach noch mehr zu stöbern.Zum Schluß möchte ich nicht versäumen, mich im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilneh-

mer bei unseren Partnern für die großzügige Unterstützung der Veranstaltung zu bedanken, beider Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, bei der vierC print+mediafabrik aus Berlin-Lichten-berg und beim Café »Et cetera« im Bildungsforum Potsdam, das unsere Gäste mit Vorweihnachtli-chem bewirten wird. Bleib bzw. bleiben Sie bitte neugierig! Das ist nur der erste Schritt auf einemWeg auf großes Neuland. Beste Grüße, HANS JÖRG RAFALSKI

Papierwerken · Hans Jörg Rafalski · Waldstraße 1 · 16248 Niederfinow · Telefon: 033362/719165 · Mobil:0172/8874441 · E-Mail: [email protected] · papierwerken.com · rafalskikommunikation.com

1. Brandenburgische Buchmesse

Die 6 düsteren Moore an den 5 HüttenSonntag, 18. November, 13 kmDie Strecke geht immer leicht bergab, so daß

sie leicht zu gehen ist. Um die Tour zu einerRundtour zu machen starten wir mit dem Busab Busbahnhof (11 Uhr) und fahren 8 Kilome-ter bis Wollenberg (Busfahrkarte 2,20 Euro).Hier starten wir die Wanderung auf dem Oder-landweg und passieren zuerst die barocke Kir-che und die Angerhütte. Die Wanderung führtweiter zur Hubertushütte, welche bereits imWald liegt und Lisbeth Lenz Hütte. Bei Rädi-kow (Mittagsrast, bitte Verpflegung und ausrei-chend Trinken mitnehmen) biegen wir ins be-schauliche Brunnental ein. Vorbei an 6 roman-tischen Mooren und abwechslungsreichemWaldbestand passieren wir die Lärchenhütte,die Brunnentalhütte und die Stadtwaldhütte.Die Landschaft erinnert an Mittelgebirge. Kurzvor der Fachklinik Moorbad legen wir eineRast ein, bevor wir über Kurpromenade undTerrainweg wieder die Schloßparkambulanz er-reichen. Wanderleiter Klaus SchluchterTreff: 10:45 Uhr, Bahnhofsvorplatz, Am Bahnhof,16259 Bad Freienwalde (Oder)

Die Kapelle am BrunnentalSonntag, 25. November, 4 km Wanderleiterin Corinna Gerber lädt interes-

sierte Gäste ein mit ihr die Brunnenbergegemütlich zu erkunden. Am Brunnen erklärtBernd Müller warum dies ein Wunschbrunnenist und was unbedingt zu beachten ist um Un-glücke zu vermeiden. Über den Gustav-Schüler-Weg wird die Kapelle erreicht und einherrlicher Blick erwartet die Gäste. Auf demKönigin Luise Weg wird der Eichenhain er-reicht mit dem Waldfriedhof. Hier gibt es eineinteressante Sage zu einem Wurstbaum.Weiter geht es zur Waldgaststätte Köhlerei

mit Kaffeerast. Gestärkt geht es zusammen aufden Rückweg. Treff: 13.30 Uhr Kurmittelhaus, Gesundbrunnen-strasse 33, 16259 Bad Freienwalde

15. Weihnachtswanderung zu Lug ins Land,

Wasserfall und FroschmaulMittwoch, 26. Dezember, 2. WeihnachtsfeiertagDie Wanderung führt uns bereits im 15.

Jahrgang durch den Cöthener Urwald über dieBerge zu Froschmaul und Lug ins Land. An derPark-Hütte im Park Carl von Jena Kaffeerastgeplant. Rückweg zum Mon Choix. Wanderge-schwindigkeit 3km/h. Ca. 2,5 Stunden. Wan-derleiter Wolfgang Bülow/Organisation BerndMüller. Treff: 13.30 Uhr Waldgaststätte Mon Choix,Cöthener Weg 4, 16259 Falkenberg

Zwischen Blumberg und Elisenau an derLandesstraße L31 soll ein Radweg entstehen(BBP 7/2018). Auf Bernauer Gebiet machte imSommer auf Initiative von BVB/Freie Wählerein Stadtverordnetenbeschluß den Weg frei fürden notwendigen Grundstückserwerb. In der Gemeinde Ahrensfelde waren bereits

2016 Fördermittel in Höhe von 100.000 Eurofür den Radwegebau an der L31 beantragt wor-den. Nach Genehmigung gab es im Dezember2017 eine Beschlußvorlage in der Gemeinde-vertretung. Dabei ging es nicht zuletzt um denAnkauf von zwei Grundstücken (655 m² und280 m² zum Verkehrswert von 748 Euro). Der Eigentümer der beiden Flächen hat ei-

nen der Gemeinde gehörenden Feldweg über-pflügt und seit Jahren kostenfrei genutzt. DieVerwaltung erklärte, daß dieser Feldweg für die

Erfüllung kommunaler Aufgaben entbehrlichsei und bietet vom ehemaligen Feldweg eineTeilfläche von 2.445m² zum Tausch an. Der Ei-gentümer war bereit zum Grundstückstausch,einschließlich Wertausgleich. Nun sind wir im November 2018 und die

Verwaltung hat den Tauschvertrag noch nichtzu Stande gebracht. Welch ein Armutszeugnisstellt sich da der Bürgermeister samt Verwal-tung aus.Die Gemeinde ist derzeit dabei, den Haus-

halt 2019 aufzustellen. Den Entwurf für ge-plante Investitionen kann jeder Bürger einse-hen. Und er wird seinen Augen kaum trauen.Dort steht, für den Ankauf von Grund und Bo-den für den Radweg Blumberg-Elisenau sindsage und schreibe 50.000 Euro eingestellt!

Dr. WOLFGANG UNGER, Ahrensfelde

Radwegebau im Dornröschenschlaf50.000 Euro für Grundstücksankauf im Wert von 748 Euro

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impressumherausgeber: Barnimer Bürgerpost e.V.

anschrift: Prenzlauer Str. 19, 16227 Eberswaldetelefon: (0 33 34) 35 65 42

e-mail: [email protected]

internet: www.barnimer-buergerpost.de

redaktion: Gerd Markmann

druckerei: Grill & Frank · (0 33 34) 25 94 088

redaktionsschluß: 7. November 2018

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit

der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Nachdruck,

wenn nicht anders bestimmt, bei Quellenangabe und Zu-

sendung eines Belegexemplars erlaubt. Bankkonto bei der

Berliner Volksbank, IBAN: DE27 1009 0000 3599 4610 00,

BIC: BEVODEBB. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom

1. Januar 2002. Abopreise (12 Ausgaben): Normal-Abonne-

ment 9 EURO, ermäßigt 3 EURO, Förder-Abo 12 EURO+.

Redaktionsschluß der NÄCHSTEN AUSGABEist am 5. Dezember 2018.

Fotos (2): MANFREDGÖSSINGER

Angebote im »Bahnhofstreff« Finow: Die ehrenamtliche Bibliothek hat von Montagbis Freitag geöffnet.16.11.: Vorlesetag (Geschichtenvorleser zu Gast,mit Bücherwichtelrunde zur Kaffeezeit)06.12.: Adventsbasar (Bücher, heiße Getränkeund süße Köstlichkeiten)»Bahnhofstreff« Finow: Tel. 03334-383586

Ich bestelle ab sofort die »Barnimer Bürgerpost«❑ zwei Ausgaben zur kostenlosen Probe❑ Normalabonnement (12 Ausgaben: 9 EURO)

❑ ermäßigtes Abonnement (12 Ausgaben: 3 EURO)Schüler, Studenten, Einkommenslose bzw. -schwache (monatl. Einkommen unter 600 EURO)

❑ Förderabonnement (12 Ausgaben: 12 EURO = 9 Euro + 3 Euro Spende oder mehr)

❑ Förderabonnement »Gold« (12 Ausgaben: 18 EURO = 9 Euro + 9 Euro Spende oder mehr)Die »Barnimer Bürgerpost« erscheint derzeit einmal im Monat. Das Abonnement verlängert sich automatisch um den angegebenenZahlungszeitraum zum gültigen Bezugspreis, falls ich nicht 20 Tage vor dessen Ablauf schriftlich kündige. Beim Vertrieb über dieDeutsche Post wird eine Versandkostenpauschale von 10 EURO pro Jahr erhoben (entfällt ab 3 Exemplaren).

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Rentensprechstunde»Brandenburgische Rentnerinitiative«Rentenempfänger können einmal im MonatFragen zu ihren Rentenbescheiden klären. DerArbeitskreis »Brandenburgische Rentnerinitiati-ve« gibt Hilfestellung beim Lesen der Beschei-de und Formulieren von Widersprüchen. Die nächsten Termine sind wie gewohnt am 2.Mittwoch des Monats, am 14. November undam 12. Dezember, jeweils 10 bis 12 Uhr im Ob-jekt der Volkssolidarität, Mauerstr. 17 (Richter-platz) in Eberswalde.

ANDREA HOEHNE

Pittiplatsch kommt nach Eberswalde Peter-Sodann-Bibliothek:

Künftig GenossenschaftPETER SODANN begann vor vielen Jahren

eine Sammlung der von 1945 bis 1990 in derSBZ/DDR verlegten Literatur. Der Bestand be-trägt ca. 500.000 Bände. Standort dieser ein-zigartigen Bibliothek ist Staucha bei Riesa.Mehr als die Hälfte sind bereits online katalo-gisiert und unter der Adresse psb.allegronet.dezu recherchieren.Am 17. November 2018 wird eine Genos-

senschaft gegründet, die den weiteren Betriebder Bibliothek auf nachhaltige Weise sichernwill. Kontakt: Peter-Sodann-Bibliothek, Vereinzur Förderung, Erhaltung und Erweiterung ei-ner Sammlung von 1945-1990 im OstenDeutschlands erschienener Literatur (Peter-Sodann-Bibliothek e.V., Th.-Müntzer-Platz 901594 Staucha, www. psb-staucha.de, Tel.:035268/949574). KARL DIETZ

Eine wunderschönen Herbsttag mit vielSonnenschein wünschen Pittiplatsch und seineFreunde und laden herzlich ein - zu einer bun-ten Kinder-und Familienshow mit vielen Lie-dern, lustigen Szenen und einem Wiedersehenmit den original Fernsehfiguren aus dem Mär-chenwald.Allen voran Pittiplatsch der Lie.....be.Er kann es einfach nicht lassen, ständig hat

er Albernheiten und Streiche im Kopf. Schnat-terinchen und Moppi müssen sich ganz schönin acht nehmen, was sich dieser Wicht wiedereinmal ausgedacht hat.Märchenerzählerin Babette und Herr Fuchs

versuchen verzweifelt ihm gutes Benehmenbeizubringen. Aber Pitti hat wie immer diegroße Klappe.Herr Fuchs und Frau Elster haben sich für

eine Quizrunde zum Thema »Märchen« bewor-ben. Jeder der beiden behauptet doch, besserdas Buch der Gebrüder Grimm zu kennen alsder andere. Hoffentlich gibt es nicht wiederStreit. Was Mischka, Mautz und Hoppel sichausgedacht haben und welche Songs MusikerHelmut in diesem Jahr im Notenkoffer mit-führt kann man dann live erleben.Für jene die Pittiplatsch noch nicht kennen

oder nur flüchtig von ihm gehört haben: Er istein Kobold. 1962 erblickte er in der Schneider-stube des Meister Nadelöhr das Licht der Welt.Da er aber zu vorlaut war und besorgte Pädago-gen um eine Ansteckungsgefahr für ihre Kin-der fürchteten, kam es schon nach der 2. Sen-

dung zu einem Fernsehverbot. Doch die Fange-meinde war stärker und so gab es kurze Zeitspäter eine Wiederkehr und einen festen Sen-deplatz und das bis heute beim »Sandmänn-chen«. Tausende von Sendungen wurden pro-duziert und werden noch immer gern gesehen.

MARIO BEHNKE, Show-Expreß KönnernWann: Sonntag, 18. November, 16 Uhr

Wo: Stadthalle Hufeisenfabrik in EberswaldeTickets: Tourist-Information im Familiengarten(03334/384910) und im Museum (03334/64520), www.re-servix.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen.