Bassano del grappa

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Das jenseits des Flusses Brenta gelegene Bassano del Grappa ist eine der meistbevölkerten und höchstentwickelten Städte Venetiens. Neben einer stark zunehmenden Industrie und einer lebhaften Kultur besitzt Bassano auch eine interessante und schmackhafte Gastronomie: von hier darf man einfach nicht wegfahren, ohne zumindest den berühmten Spargel, das Baccalà und den Grappa (möglichst direkt in der Destillerie Nardini) gekostet zu haben.

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Page 1: Bassano del grappa

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Provincia di VicenzaTourismusinformation

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Page 2: Bassano del grappa

Aus der starken gefühlsmäßigen Bindungder Menschen von Bassano an ihre Heimat,die sich durch tägliche Teilnahme ambürgerlichen Leben zugungsten desReichtums und der Bedeutung der Stadtausdrückt, entstand des architektonischeBild Bassanos mit seinen Kunstwerken, dieseit dem Mittelalter die Formen der imLaufe der Jahrhunderte aufeinanderfolgenden Stilrichtungen aufnahmen.Jacopo Dal Ponte, Palladio, Marinali,Canova, Dall’Acqua: um nur einige derzahlreichen Künstler zu nennen, die hierwirkten. Aufgrund seiner günstigengeographischen Lage blickt Bassano aufeine althergebrachte und solide Traditiondes Handels und des Handwerks zurück.Hiervon zeugen die Staßen deshistorischen wertvollen Drucke vonRemondini, die künsterlischhochqualifizierte Herstellung vonStilmöbeln zu bewundern. Umgeben vonlieblichen Hügeln und begünstigt von

einem milden Klima, das den nördlichstenPunkt Italiens, in dem Olivenbäumegedeihen, markiert, unterstreicht Bassanoden Wert seiner landwirtschaftlichenErfahrung mit weltweit bekanntenQualitätsprodukten: Spargeln und dieDestillation von Grappa. Die Achtung vorder Umwelt hat die Entwicklung der Stadtin einem idealen, auf den Menschenabgestimmten Gleichgewicht begleitet.

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INFORMATIONEN:Provincia di Vicenza - IAT(Informazione Accoglienza Turistica - Touristeninformationen):Largo Corona d’Italia, 35Tel. +39 0424.524351 - +39 0424.525065 - Fax +39 0424.525301

PROBASSANO (locale Veranstaltungen):Piazzetta Guadagnin, 6 int. 1 - Tel. +39 0424.227580 - Fax +39 0424.505162

PROMO BASSANO PIÙ:Largo Corona d’Italia, 35 - Tel. +39 0424.523169

COMUNE DI BASSANO (Büro für Kultur e Tourismus):Via Vendramini, 35 - Tel. +39 0424.217810 - +39 0424.217807 - Fax +39 0424.217818

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VIA COLOMBARE

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VIA S. ANNA

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SALITA BROCCHI

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CENTRO STORICO

Palazzo Pretorio7Viale dei Martiri1

Palazzo Sturmund das Museumder Keramik

8Giardini Parolini2

Prato SantaCaterina undParco Ragazzidel ’99

9Loggia dei podestàund Palazzo delComune

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PiazzottoMonte Vecchiound Monte diPietà

10Museo CivicoehemaligConvento diSan Francesco

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Ponte Vecchio11Museodegli Alpini

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Porta delle Grazie12Palazzo Bonaguro6

BASSANO

PADOVA

ROVIGO

VICENZA TREVISO

VENEZIAVERONA

BELLUNO

VICENZAS.S. 11 VICENZA

THIENE

ASIAGO

SCHIO

PIOVENEROCCHETTE

BASSANODEL GRAPPA

MAROSTICA

RECOARO

VALDAGNO

TRISSINO

MONTECCHIOMAGGIORE

LONIGO

MILANO

VERONAPADOVA

VENEZIAAUTOSTRADA A4

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REGIONE VENETO (VENETIEN) PROVINCIA DI VICENZA

Page 3: Bassano del grappa

Viale dei Martiri1

An Sommerabenden kann man einender schönsten Anblicke der Stadtgenießen, wenn man die StraßeValsugana hinunterfährt, die vonTrento nach Bassano führt. Die Allee,die sich vom Castello Superiore (obereBurg) bis zur Porta delle Grazieerstreckt, ist von einer magischgoldenen Atmosphäre umgeben. Früherwar die Straße an der Nordseite vonmittelalterlichen Mauern geschützt, dieunglücklicherweise 1886 abgerissenwurden, um den reichen Familien vonBassano einen größerenAussichtsgenuss zu gewähren. Diesehatten mit ihren schönen Palästen dieStraße zu einer der kostbarsten der

Stadt gemacht. Diese lange Allee warfrüher die Contrada delle Grazie, späterViale XX Settembre und heute heißt sieViale dei Martiri. Der aktuelle Namegeht darauf zurück, dass 31Widerstandskämpfer am 26. September1944 in der Stadt erhängt wurden, einTeil davon genau an jenen Bäumen, dieheute noch die Valbrenta säumen. Am9. Oktober 1946 verlieh der damaligePräsident des Ministerkonzils der ebengegründeten Italienischen Republik,Alcide De Gasperi, Bassano dieGoldmedaille für die Tapferkeit. JedesJahr gedenkt die Stadt der Auffindungder Partisanen am Grappa Berg(20.-23. September 1944) und desBlutbades, diesem dort folgte.

Giardini Parolini2

Schon in Reiseführern des letztenJahrhunderts als luogo di delizia („Ortder Wonne“) beschrieben, handelt essich hierbei um das einzige regionaleBeispiel eines Botanischen Gartens, dermit keiner Universität in Verbindungsteht. Eine behagliche und reichegrüne Insel im historischenStadtzentrum, realisiert von AlbertoParolini, einem Adeligen aus Bassano,der zu Beginn des 19. Jahrhundertsaktiv am Kulturleben der Stadtbeteiligt war. Wesentlich ist auch derEinfluss von Giambattista Brocchi unddie Bedeutung der Englandreise - inLondon versammelten sich diebekanntesten Naturwissenschaftler der

Epoche, die Folge war eine rascheVerbreitung des Genusses derenglischen Gartenlandschaften. 1829lässt er uns wissen, dass er „3.000verschiedene Pflanzenspezies“angebaut habe; der letzte Katalog wirdvon seiner Tochter Antonietta verfasstund zählt 3.200 verschiedene Spezies.1929 wird der Garten derStadtgemeinde von Bassanoübertragen, die ihn trotz einigerBaueingriffen in den Fünfziger Jahrenseit jeher als strategischen Punkt derStadtkultur pflegt. In seinem Inneren:der berühmte Cedro del Libano, derPinus Parolinii, in Erinnerung der vonParolini selbst im Jahre 1819 inKleinasien entdeckten Spezies, derzirka 30 Meter hohe PlatanusOrientalis, der Taxus Baccata, auch„Baum des Todes“ genannt, und derCercis Siliquastrum, von dem dieLegende erzählt, dass sich an einemBaum dieser Art einst Judas Iscariotaerhängte, daher besitzt er auch denvulgären Namen „Baum des Judas“.

Loggia dei podestà undpalazzo del Comune

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Die Loggia di Piazza stammt aus demXV. Jahrhundert, auf und hinter ihrwurde in den folgenden Jahrhundertender gegenwärtige Palazzo delMunicipio (Rathaus) erbaut. DieBauarbeiten begannen 1405, einigeJahre danach entschloss man sich, eineUhr mit Ziffernblatt darananzubringen, realisiert wurde sie vonMastro Corrado da Feltre für 46Golddukaten. Am 2. Februar 1430setzte man sie in Betrieb. DasVorhandensein der Uhr soll denweltlichen Lauf der Zeit in der Civitassymbolisieren. Der gegenwärtigeMechanismus wurde 1747 vonBarolomeo Ferracina konstruiert, nach

diesem Ingenieur ist eine dercharakteristischsten Straßen der Stadtbenannt, sie liegt in der Nähe derBrücke. Im Innenraum sind Freskenerhalten, die 120 Wappen der erstenvenezianischen Podestas darstellen. EinBrand im Jahre 1682 zerstörte kostbareFresken von Jacopo Dal Ponte, an derSüdwand ist jedoch ein Fresko vondessem Vater, Francesco Bassano ilVecchio, erhalten, das den HeiligenChristophorus, den Schutzheiligen derWanderer, darstellt. Der Tradition vonBassano entspricht, dass man gutdaran tue, einen Blick auf den Heiligenzu werfen, wenn man im Zentrumunterwegs ist, damit dieser denPilgerer den ganzen Tag hindurchbeschütze.

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Torre Civica20

Tempio Ossario19

Teatro Astra18

Duomo di Santa Mariain Colle

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Chiesa diSan GiovanniBattista

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Chiesa diSan Francesco

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Chiesa diSan Donato

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Porta Dieda13

Chiesa dellaSS. Trinità

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Convento diS. Sebastiano

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Monasterodi Campese

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GrapperiaNardini

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Poli GrappaMuseum

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Museo civico ehemaligConvento di S. Francesco

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Das Stadtmuseum von Bassano isteines der ältesten Stadtmuseen derRegion. Es wurde 1828 infolge desVermächtnis vomNaturwissenschaftler GiambattistaBrocchi erbaut. Es beinhaltet diePinakothek, mit einer reichenGemäldesammlung von Jacopo DaPonte und seiner Familie, sowieauch Werke von berühmtenKünstlern wie Guariento undMagnasco. Daneben befindet sichdas historische Gemeindearchiv, dieBibliothek mit einer Sammlung vonWerken der berühmtenKupferstecher Remondini aus dem18. Jahrhundert, und die

archeologische Abteilung, sowie dieSektion Chini mit wichtigenStücken und die Sektion Canova, inder Studien und Zimelien vonAntonio Canova ausgestellt sind.Der Sitz von diesem Museum wareinst ein Kloster, das Convento diSan Francesco, von dem die Kircheund der Kreuzgang bleibt.

Museo degliAlpini

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Gegründet wurde das Museum der Alpini(Gebirgsjäger) 1948, nach der Welle derBegeisterung über die Einweihung derneuerrichteten Brücke Ponte degli Alpiniund der ersten nationalen Versammlung derPenne nere („Schwarze Federn“) in derNachkriegszeit, am 3. Oktober 1948. DasMuseum der Alpini liegt an der rechtenSeite des Flusses Brenta, neben der PonteVecchio (auch: „Brücke der Alpini“), ineinem Gebäude der A. N. A. – AssociazioneNazionale Alpini („Nationale Vereinigungder Alpenjäger“). Die Sektion Montegrappahat hier ihren Sitz und führt eine derÖffentlichkeit zugängliche Taverne, sierichtete auch das Museum ein. Es ist inArmut entstanden und hat seine ersten

Lebensjahre ebenso arm verbracht: alteZeitungsausschnitte, einige Überbleibselvom Krieg und Stücke der alten Brücke, diebei den Wiederaufbauarbeiten aufbewahrtwurden. Im Laufe der Zeit wurde dasMuseum größer, angereichert mitErinnerungsstücken aus dem Ersten undZweiten Weltkrieg, dank der Leidenschaftund der Pflege der Freiwilligen und derSchenkungen von Mitgliedern und vielenBürgern, die beschlossen hatten, ihrehistorischen Andenken, die manchmaleifersüchtig über Jahre gehütet wordenwaren, auszustellen. Gegen Mitte derSechziger Jahre wurde das Museum einerersten radikalen Systematisierungunterworfen, mit Verbesserung derZugänglichkeit, Hochwasserschutz undNeugestaltung der kostbaren Zimmerdeckeaus Quadern, auf denen die Wahl- undLeitsprüche der einzelnen Alpini-Abteilungen von Hand gemalt sind. Inneuerer Zeit erfolgte die Ausweiterung aufdas eindrucksvolle untere Stockwerk, wasdie Ausstattung eines realistischenKampfplatzes erlaubte,- mit einer Haubitze,die der Abteilung „Berg-Artellerie“vermacht wurde. Unter deninteressantesten Gegenständen sind einigeOriginal-Fotos aus dem feldzug imRussland, die Handschrift, die GabrieleD’Annunzio über Wien abgeworfen hat,eine Fahne der Savoja mit Spuren, die vonVerwundungen zeugen, wie auch alte undneue Uniformen. Es gibt eine Ecke mitGoldmedaillen und ein reiches Sortiment anWaffen verschiedener Art sowie undlogistisches Material aus dem Ersten undZweiten Weltkrieg und desBefreiungskampfes.

PalazzoBonaguro

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Dieses Gebäude befindet sich in BorgoAngarano, im westlichen Teil der Stadt.Der Name dieses Stadtteils stammtvom alten Ausdruck „fundusAncharianus“, bis 1812 war dies eineeigenständige Gemeinde, die durch dieBrücke Ponte Vecchio mit der StadtBassano verbunden war. Der Palastwurde im Laufe des XVI. Jahrhundertsbegonnen und Mitte des XVII.Jahrhunderts verändert, wie einigeBalkone auf der Stirnseite, die Formder Arkaden im Inneren und dieÖffnungen im oberen Teil zeigen. ImInneren des Palastes befindet sich einreicher Freskenschmuck; die Bankett-Szene im ersten Raum rechts ist von

einem Stil, der sie in Verbindung zumKreis um Paolo Veronese bringt. Hinterdem Palast befindet sich ein großerPark. Heute ist der Palazzo BonaguroSitz von Veranstaltungen undAusstellungen.

PalazzoPretorio

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Die Straße Via Matteotti, die von derBurg bis zum heutigen Rathaus führt,war früher die Hauptachse der Stadt,und sie hieß Contrada del Palazzo.Palazzo Pretorio war ab 1315 der Sitzder Podestas und anschließend desGemeinderats. Noch heute ist derPalast von einer kurzen Grenzmauergeschützt, man tritt durch ein Tor ausweißen Bossenquadern ein; dasGiebelfeld trägt den Löwen von SanMarco, er hat ein offenes Buch beisich, was Zeichen dafür ist, dass sichBassano mit friedlicher Hingabe derSerenissima gefügt hat. Neben demEintrittsbogen, wo nun eine profaniertekleine Kirche steht, die der Madonna

del Patrocinio errichtet wurde und aufdas Jahr 1722 zurückgeht, befand sicheine Loggia, von der aus der Podestàseine Rechtsprechungen durchführte.Die Stiege auf dem kleinen Platz gehtauf das Jahr 1552 zurück, und aufhalber Höhe sind im Putz die Wappender venezianischen Familien erhalten,aus denen die venezianischen Podestasstammten. In diesem Hof wird zumAnlass des Ballata del Millennio („Balldes Jahrtausends“) der Prozess desVerräters Perenzano dei Blasi aus demJahr 1320 dargestellt, dertragischerweise mit seinerEnthauptung endete.

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Page 5: Bassano del grappa

Palazzo Sturm und dasMuseum der Keramik

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Hier befindet sich der Sitz eines derreichsten Museen mit Keramik-Sammlungen der Zone. Das Gebäudeaus dem VIII. Jahrhundert ist einer derschönsten Paläste der Stadt, erbefindet sich am linken Ufer desBrenta, wenige Schritte von der BrückePonte Vecchio entfernt. Die Terrassebietet eine wunderbare Aussicht aufdie Brücke. Der Palast war die reicheUnterkunft der Familie Ferrari, berühmtfür die Erzeugung von Seide, genanntOrgansin; dann ging er an die Vanzo-Bonaguro über, und schließlich kam erin Besitz von Baron G. B. Sturm, derihn der Gemeinde als Museumhinterließ; in Zukunft wird er neue

Museumsabteilungen beherbergen.Eine kleine Terrasse und ein eleganterPronaos (Vorhalle) nehmen denBesucher in Empfang. Der Palast vonseches Stockwerken, der sich über demFlussufer erhebt, passt sich derUnregelmäßigkeit der Erde an, was zurFolge hat, dass die Innenräume sehreigenwillig und voller Überraschungensind. Der Eingangssalon wurde 1765von dem aus Verona stammendenGiorgio Anselmi mit Fresken ausgemalt,es ist dort eine eindrucksvolleKampfdarstellung, eine sogenannteGigantomachia zu sehen, im nächstenSaal folgt eine Darstellung von Venus,die Enea die Waffen übergibt (Venereche dà le armi ad Enea). Es handeltsich hierbei um Darstellungen mitmythologischem Charakter, wie sie zujener Epoche die Säle der Adeligenschmückten. Im Inneren befinden sichSammlungen von Majolikawaren,Porzellan, Töpferwaren, diechronologisch angeordnet sind – vonKeramik-Fragmenten mit eingeritztenMustern aus dem Mittelalter bis zuden berühmten Majoliken derMainardi, die im XVII. und XVIII.Jahrhundert ihr Handwerk in dernahegelegenen Straße Via PorticiLunghi betrieben, bis hin zu derSektion der Gegenwart, in derberühmte Namen und kostbare Stückeausgestellt sind.

Prato Santa Caterina undParco Ragazzi Del ’99

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Der weite Park im nördlichen Teil vonBassano wird zum Teil als Parkplatzbenutzt, in der Vergangenheit war erfür militärische Übungen bestimmt.Dort wurden auch die Messen undMärkte der Stadt abgehalten, die vieleLeute aus der Umgebung anzogen.Während der Zeit, in der die Stadt vonEpidemien befallen war, wurden andieser Stelle die sterblichen Überresteder Toten aufbewahrt. Hier wurde 1631die kleine Kirche San Rocco errichtet,der Heilige Rocco ist einer derSchutzheiligen des Landes, die beiPestgefahr angefleht werden. Imöstlichen Teil der Stadt befindet sichder Park Ragazzi del ´99, der auf

Initiative eines nationalen Komiteesvon ehemaligen Soldaten dieser Klasseentstand. Der monumentale Komplexträgt vier in Bronzerelief dargestellteEpisoden, die auf die Geschichte derRagazzi del `99 zurückgehen, die 1917und 1918 auf den Monte Grappageschickt wurden, um die Österreicheraufzuhalten.

PiazzottoMonte Vecchio undMonte di Pietà

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Der erste Platz von Bassano war früherviel größer. Die wichtigstenBürgerhäuser befanden sich dort. Nochheute sind zahlreiche antike Wappenzu sehen. In der Mitte befand sich innaher Vergangenheit ein Brunnen,deshalb wird der Platz heute nochPiazza del Pozzo genannt. In derVergangenheit hieß er auch Piazza delSale und dann Piazza degli Zoccoli,denn hier war Mitte des 20.Jahrhunderts der Marktplatz, auf demsich viele Marktleute versammelten,um die Sgalmare (typischeHolzpantoffel) zu verkaufen. 1264kamen die Juden nach Bassano, und zudiesem Platz führte eine „Judengasse“

- Vicolo degli Zudei. Der letzte Jude,der Geld verlieh, wird in denDokumenten des Archivs im Jahre 1492aufgeführt. Die Gründung des Monte diPietà (dort wurden Kredite gegen Pfandvergeben) trifft mit einer Reihe vonPredikten zusammen, die BeatoBernardino in Venetien hielt, er war einstarker Feind der Sünde des Wuchersund im Juni des Jahres 1492 Gast inder Kirche San Francesco. Monte diPietà war eine erste Teillösung desKreditproblems und hat heute nochdieselbe Gestalt wie damals.

Ponte Vecchio11

Die alte Brücke ist im Laufe derJahrhunderte das Wahrzeichen derStadt geworden. Sie ist auch als Brückedes Palladio oder als Brücke der Alpinibekannt, sie ist eine lebendige Präsenzin diesem Gebiet und die Einwohnervon Bassano haben eine starkeVerbindung zu ihr. Die erste sichereAngabe der Existenz einer Brücke indiesem Gebiet geht auf das Jahr 1209zurück. Einstmals war die Brücke sehrwichtig als Kommunikationswegzwischen dem vicentinischenTerritorium und jenem von Bassano(auf der westlichen Seite verlief dieGrenze zwischen den zwei Gebieten,und die Zöllner kontrollierten den

Verkehr). Aufgrund der kriegerischenEreignisse und der Brentane (dieplötzlichen und gewaltigenHochwasser des Flusses Brenta) wurdesie wiederholt zerstört und in der Folgewieder aufgebaut, immer getreu derZeichnung, die Palladio 1569anfertigte: vier Wellenbrecher-Stützpfeiler in trapezoidaler Form, aufdenen die Balkenlage lastet, bedecktvon einem Dachstuhl. Das Holz erlaubteine größere Elastizität als Stein, unddaher ist es widerstandsfähiger gegendie Gewalt des Wassers (die einzigeBrücke, die aus Stein erbaut wurde,hielt nicht einmal sechs Jahre). DieAnordnung der Pfeiler, die hölzernenRippen und die Balustraden desGeländers variieren bei jedem Schrittund zu jeder Tageszeit diefaszinierende Ansicht und Atmosphäre.Auf der östlichen Seite, rechts, befindetsich die Grapperia Nardini, eines vonhundert historischen Lokalen Italiens.Auf der westlichen Seite befindet sichdie Taverna Al Ponte, auch Tavernadegli Alpini genannt, in der dasMuseum der Alpini (Gebirgsjäger)untergebracht ist. Wunderbar ist dasPanorama der Straße Valsugana.

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Page 6: Bassano del grappa

Porta delle Grazie12

Die Porta delle Grazie, auch Aureolagenannt, ist das Stadttor im Nord-Osten, es zeugt mehr als die anderenvom einstigen antiken Adel. Es gehörtder Stadtmauer des XIV. Jahrhundertsan. Zwei eingefasste Säulen halten denBogen aus Bossenquadern. DerTragbalken, die Verzierung und dasGiebelfeld unterstreichen die klassischeInspiration. Der venezianische Podestabeauftragte 1561 einen Architektenaus Bassano – F. Zamberlan, einenKollegen von Andrea Palladio - mitdem Bau dieses Tors. Die vor kurzemerfolgten Restaurierungsarbeiten habendie vergangene Pracht wieder zumVorschein gebracht. Die Zone um das

Tor heißt Belvedere, was auf daswunderschöne Panoramazurückzuführen ist, das sich über dasBrenta-Tal erstreckt. Auf der rechtenSeite erhebt sich das Grappa-Massivund auf der linken Seite die Hochebenevon Asiago. An Stelle des heutigenCaffè Italia stand früher eine Loggia,die mit Fresken des Gerolamo DalPonte, Sohn des berühmteren Jacopo,versehen war. Es war dies die Loggiadel Belvedere, errichtet im XVI.Jahrhundert vom Podestà Priamo daLegge für die Einwohner von Bassano,die außerhalb der Stadtmauernspazierten und dabei die militärischenÜbungen auf dem darunterliegendenCampomarzio, heute Prato SantaCaterina, bewunderten. BerühmtePersönlichkeiten waren unter denGästen des Caffè Italia, unter ihnenGeorge Sand, der in seinenTagebüchern verzeichnete: „Ichempfehle dir, wenn du einst hiervorbeikommen solltest, das Caffè ander Strada delle Fosse in Bassano, esbeschert einen der größtenGlücksmomente, die einem Reisendenpassieren können.“

Porta Dieda13

Dieses Stadttor befindet sich dort, wosich die untere Burg mit NamenCastello Inferiore dei Berri befand.Es wurde 1315 erbaut, um die neuentstandenen Wohnviertel außerhalbder Stadtmauer zu schützen. 1389wurde es in die von Gian GaleazzoVisconti erbaute Stadtmauer integriert.Die Burg verfiel jedoch ziemlich baldzu einer Ruine und an ihrer Stellewurden Bürgerhäuser errichtet. Vondiesem Komplex bleibt die Porta Dieda,die 1541 vom Podestà Domenico Diedoerbaut wurde, um direkt mit denimmer dichter besiedelten neuenWohnviertel kommunizieren zu können.Früher wurde die südliche Vorderseite

von den Fresken geschmückt, dieJacopo Dal Ponte 1541 mälte vonderen heute nur wenige Zeichenverbleiben. Über dem Eintrittsbogenwar der Römische Held Marco CurzioRufo darstellt, während er sich aufseinem befiederten Pferd in einenSchlund wirf, Beispiel des Mutes. Nochdaüber war der kräftige beflügelteLöwe mit dem Buch, der den Symbolder politischen Treue demherrschenden Venedig war.

Chiesa diSan Donato

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Die Kirche San Donato wurde amrechten Ufer des Brenta in der Näheder Ponte Vecchio erbaut, und ihreUrsprünge gehen auf das Jahr 1208zurück. Sie entstand auf Wunsch vonEzzelino II. il Monaco und mitGenehmigung des Bischofs vonVicenza, Uberto II., mit der Absicht, derVerbreitung der katharischen Ketzereientgegenzuwirken. Am 5. Juli 1221 ließEzzelino seine zwei Söhne, Albericound Ezzelino III. in diese Kirche rufen,um seinen Besitz aufzuteilen, bevor ersich nach Oliero zurückzog.San Donato wurde später vergrößertund zu einem Franziskanerklosterumgebaut. Der vicentinische Historiker

Pater F. Barbarano erzählt im 17.Jahrhundert, dass im April 1221 undam 4. Oktober 1226 der Heilige Franzvon Assisi und der Heilige Antoniusvon Padua in diese Kirche einkehrten.1325 zogen die Franziskaner in dieKirche Santa Maria und später in dieKirche San Francesco um, letzterebefindet sich an der heutigen PiazzaGaribaldi. Zwei Jahre später formtendie Benediktiner Ordenschwestern dieKirche San Donato in ein Hospital um.Im 15. Jahrhundert wurde sie denFranziskanern zurückerstattet und abMitte des 16. Jahrhunderts begann ihrlangsamer Verfall. Im Inneren ist eineMadonna mit Kind auf dem Thron mitdem Heiligen Donato und demErzengel Michael (Madonna conBambino in trono con San Donato eSan Michele Arcangelo) zu sehen, dasWerk stammt von Francesco Dal Ponteil Vecchio, dem Vater von Jacopo. 1900wurden lange Restaurierungsarbeitenunternommen, um die heiligenGestalten von Franz und Antonius zuehren. Dazu wurde die Zellerekonstruiert, in der nach derÜberlieferung die beiden Heiligenaufnommen wurden. Noch heuteschenkt diese Zelle dem Besucher dieGelegenheit zur geistigen undreligiösen Andacht zu verweilen.

Chiesa diSan Francesco

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Die Kirche San Francesco, die derJungfrau Maria geweiht ist, wurde inder Zeit der Ezzelino – also zwischen1158 und 1183 – errichtet. DerÜberlieferung nach erfolgte ihr Bau aufWunsch von Ezzelino II. il Balbo, erwollte nach der Heimkehr aus demHeiligen Land sein Gelübde erfüllen. AnStelle der angrenzenden PiazzaGaribaldi befand sich einst der Graben,der die Stadtmauer umgab. Wie vieleKirchen aus dieser Zeit wurde sie aneinem Stadttor errichtet, um die Pilgeraufzunehmen, die nach langen, oftanstrengenden und gefährlichen Reisenin die Stadt kamen. Zwischen 1287und 1292 wurde sie an den

Minoritenorden übertragen, der siedem Heiligen Franz weihte. Es ist einromanisch-gotisches Gebäude, mit demGrundriss des lateinischen Kreuzes; eshat ein abfallendes Dach und eineVorhalle mit Rundbogen, die 1306gebaut wurden. Im Bogenfeld sind dieMadonna, das Jesukind, der HeiligeAntonius und der Heilige Franzdargestellt, die Fresken stammen vonLuca Martinelli aus dem Jahre 1613. ImInneren befindet sich ein Fresko derVerkündigung, sie ist nach der Irrlehredes Valentin dargestellt, denn Jesusfliegt in Gestalt eines Neugeborenenvom Heiligen Geist zur Brust Mariens,es wurde von Battista da Vicenza inden ersten Jahrzehnten des 15.Jahrhunderts angefertigt. DerInnenraum besteht aus nur einemLängsschiff, das von einem Querschiffgekreuzt und von einem Dachstulbedeckt ist, die Wände tragen nochSpuren von Fresken aus dem 15.Jahrhundert. Auf dem Hauptaltar stehtein hölzernes Kruzifiz von Guariento,das Original wird im anliegendenStadtmuseum aufbewahrt.

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Page 7: Bassano del grappa

Chiesa diSan Giovanni Battista

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Die Kirche San Giovanni Battista(Johannes der Täufer) steht auf derSüdseite der Piazza Libertà, die aufdem Erdwall entstanden ist, der denGraben um die zweite Stadtmauerbildete. Die Kirche wurde von derFamilie Blasi in Auftrag gegeben undgeht auf das Jahr 1308 zurück. In derzweiten Hälfte des XVIII. Jahrhundertswurde sie von dem aus Bassanostammenden Architekten GiovanniMiazzi wiederaufgebaut, er fertigteden Bauplan nach einem Treffen mitFrancesco Maria Preti an. Die altenLeute des Ortes nennen sie Buszìa(„Lüge“) wegen des Kontrasteszwischen der imposanten

neoklassischen Fassade und demInneren von sehr bescheidenenDimensionen, wobei sich derHauptaltar nicht vorne sondern auf derlinken Seite befindet. Grund dieserWahl war der beschränkte Raum, derdem Architekten zur Verfügung stand.Im Inneren ist das kleine Altarbild, dasJohannes den Täufer zeigt,bemerkenswert - es ist ein Jugendwerkvon Giambattista Piazzetta (1682 -1754); die Engelsstatuen, die Puttenund die Basreliefe stammen von OrazioMarinali, nach dem auch die Straße,die an der linken Seite der Kirchevorbeiführt, benannt wurde. Vor derKirche, auf der anderen Seite desPlatzes, befinden sich die Häuser, indenen einst die Remondini tätig waren,die mit ihren Kupferstichen den Namender Stadt Bassano auf der ganzen Weltbekannt machten.

Duomo diSanta Maria in Colle

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Der Dom Santa Maria in Colle befindetsich innerhalb der ersten Stadtmauerund gleichzeitig innerhalb der oberenBurg. Hier liegt der höchste Punkt derStadt und ihr Ursprung; um diesenStadtkern wurden im Laufe derJahrhunderte die kleinencharakteristischen Wohngebieteangeordnet. Vor dem Tor, das in denBurghof führt, befindet sich der TurmTorre di Ser Ivano auf der rechtenSeite, Ivano war ein Bandenanführerim Dienste der Ezzelini, der Turm warein Spähturm, der diagonal zurStadtmauer gebaut war. Die Existenzdieser Kirche ist ab 998 dokumentiert:es ist ein Gerichtsurteil erhalten, das

nach einer Gerichtsversammlungniedergeschrieben wurde, den Vorsitzhatten der Graf Azeli und der Bischofvon Verona da Oberto. Seit 1998 feiertdie Stadt Bassano alle zwei Jahr imSeptember dieses Ereignis mit derBallata del Millenio („Jahrtausendball“),einer großen Theateraufführung, in derdie Stadtgeschichte an denbedeutendsten Punkten der Altstadt inSzenen vorgetragen wird. Im Laufe derJahrhunderte wurden an der KircheSanta Maria in Colle mehrere MaleUmänderungen vorgenommen, und siewurde vergrößert, bis sie im XVII.Jahrhundert das gegenwärtigeAussehen mit klaren barocken Zügenannahm. Das Innere hat einenrechteckigen Grundriss und wird längsder Wände durch korinthische Pfeilerskandiert. Das Bild des Hauptaltarsstammt von Leandro Dal Ponte, Sohndes berühmten Jacopo, aus dem Jahre1595; ebenfalls sein Werk ist dieLapidazione di Santo Stefano(Steinigung des Heiligen Stefan) amzweiten Altar auf der rechten Seite. DieStatuen wurden um das Jahr 1704 vonOrazio Marinali angefertigt. Kostbar istdie Orgel, die 1796 von FrancescoAntonio di Giacomo Dacci gebautwurde. Die Decke ist mit drei Gemäldenvon G. B. Volpato, einem bekanntenMaler aus Bassano (1633-1706)geschmückt, auf einem der drei ist derHeilige Bassiano, der Schutzheilige derStadt, abgebildet.

Teatro Astra18

Das ehemalige Teatro Sociale; dasTheater Astra ist heute auch Kino unddas wichtigste Gebäude der langenReihe von Palästen, die sich an derViale dei Martiri befinden. Vom antikenGebäude stammt die neoklassischeFassade mit der aus drei Bögenbestehenden Eingangs-Loggia. Eswurde nach dem Bauplan desortsansässigen Architekten GiacomoBauto errichtet und 1811 eröffnet. Im17. Jahrhundert wurdenTheateraufführungen in einem Saal desPalazzo Pretorio abgehalten, doch siewaren dem Podesta und der hohenGesellschaft vorbehalten. Erst Ende des18. Jahrhunderts hielt man es für

nötig, einen der Öffentlichkeitzugänglichen Raum zu schaffen. Diereichhaltigen Musiksaisonen brachtenimmer größeren Erfolg. 1949 wurde esnach dem Plan von Ingenieur Bonfantiin einen Kinosaal umgestaltet.Beachtenswert sind im Inneren dieMusen des Proszenium (Vorbühne), dievon einem der wichtigsten Künstler derGegenwart, dem aus Bassanostammenden Danilo Andreose, gemaltwurden.

Tempio Ossario19

Das erste Dokument, das von seinerErbauung zeugt, ist ein Rundschreibenvom 1. Juli 1861, in dem diePfarrmitglieder um Spenden für denBau einer Kirche gebeten wurden, diedas Zentrum des religiösen Lebenwerden sollte. Monsignor Gobbi setztesich dafür ein, dass das Vorhabenrealisiert wurde, am 13. September1908 wurde der Grundstein geweiht.Nach dem Ersten Weltkrieg waren aufden Friedhöfen um den Monte Grappaviele Soldaten provisorisch begrabenworden, und es war nötig, einewürdige endgültige Begrabungsstättefür sie zu finden. So wurde in der Folgediese Kirche zu einem Ossarium

umfunktioniert. Die äußereErscheinung ist von gotisch-venezianischem Stil mit romanischenSpuren. Der massive Bau erhebt sichüber den acht Stufen aus Pove-Stein,überragt wird er von einem schlichtenachteckigen Aufsatz. DasErscheinungsbild wird durch die zwei60 Meter hohen Glockentürmegestreckt. Der Grundriss ist der eineslateinischen Kreuzes, die Innenlängebeträgt 75 Meter, drei Schiffe sinddurch 10 Marmorsäulen strukturiert.Im Inneren der Kirche sind ca. 6.000Soldaten begraben, 236 unter dendekoriert einem eigenen Grabstein. Am8. Februar 1945 wurden Bomben vorder Kirche abgeworfen, wodurch vieleGrabnischen abgedeckt wurden,erschreckende Fotografien zeugendavon. Im August 1936 fand in diesemTempel das Begräbnis des GeneralGaetano Giardino statt, am Beginn derViale delle Fosse befindet sich seinDenkmal, das Richtung Grappagerichtet ist, wo er „inmitten seinerSoldaten“ begraben sein wollte, wie erschriftlich hinterließ.

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Page 8: Bassano del grappa

Torre Civica20

Der Turm Torre Granda bzw. Torre dellaPiazza befindet sich auf der PiazzaGaribaldi, gegenüber der Kirche SanFrancesco. Das erste Schriftstück, dassein Bestehen dokumentiert, geht aufdas Jahr 1349 zurück. Vermutlich gingder Bau gemeinsam mit der Errichtungder zweiten Stadtmauer 1312 einher,in der Absicht, die neuen Wohnviertelum den älteren Kern zu schützen. Auchder ursprüngliche Verwendungszweckbleibt geheimnisumhüllt: dieimposante Größe und dieSchmucklosigkeit (die Uhr ist aus demJahre 1746 und die Verzierung von1823) lassen an Militärgebrauchdenken, doch sicher ist, dass er ab

1349 hauptsächlich bürgerlichenZwecken diente. Er wurdewahrscheinlich 1315 unter derHerrschaft der Paduaner erbaut, genauzwischen den zwei Burgen, um diealten und die neuen Zugänge zur Stadtverteidigen zu können. Der Turm ist 40Meter hoch und 14 Meter breit, wobeisich die Breite nach oben hinverringert, er überragt denvoranstehenden Gebäudekomplex vonSan Francesco und ist also einvorzüglicher Kontrollpunkt. Nach dervor kurzem abgeschlossenen bestensgelungenen Restaurierung kann manbis zur Spitze hinaufsteigen, um eineneue Aussicht über Bassano zugenießen. Den Aufstieg begleiten Fotosund illustrierte Tafeln, die dieGeschichte des Turms erzählen.

Chiesadella SS. Trinità

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Die Chiesa della Trinitá(„Dreifaltigkeitskirche“) wurdewahrscheinlich neben einem Hospital,einem Heim für Kranke oder einerAbsteige für Wanderer - unter derLeitung des Dreifaltigkeitsordens –errichtet. Ihre Ursprünge gehen aufAnfang des XIII. Jahrhunderts zurück.Die Fassade wurde nach einerZeichnung von Giovanni Miazzi (1698-1797) realisiert und folgt demneopalladianischen Stil: vierHalbsäulen, die auf einer massivenBasis ruhen, stützen ein Gebälk, dasvon einem klassischen dreieckigenGiebelfeld mit zackenverzierterRahmung gekrönt ist. Auf der Spitze

thronen die drei theologischenTugenden: Glaube, Hoffnung undBarmherzigkeit. Im Inneren befindetsich eines der Hauptwerke der Malereiaus dem 16. Jahrhundert, die HeiligeDreifaltigkeit (1546-1547) von JacopoBassano, der dafür teils durch Geld,teils durch verschiedene Güter wieGetreide und Schwefel entlohnt wurde.Typisch für seinen Stil, findet sich auchin diesem Bild als Hauptkomponentedie Landschaft – eine perspektivischeVerkürzung, die von charakteristischenEpisoden ländlichen Lebensaufgefrischt ist; dahinter erkennt mandie Türme von Bassano, überragt vomGrappa-Massiv. In der Mitte befindetsich der von Segelschiffen befahreneFluss Brenta, mit dem Jacopo die ausder Legenda Aurora stammendeEpisode vom Heiligen Augustinus unddem Kind verband.

Convento diSan Sebastiano

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Das Kloster San Sebastiano befindetsich in einem der ältesten Stadtteilenzu Linken des Brenta. Fundstücke ausder romanischen Epoche bezeugenbereits den „fundus Margnanus“. Unterder Kirche Santa Maria in Collebefinden sich noch Spuren der PortaMargnana. Diese Zone erlaubte einDurchwaten des Flusses Brenta.Ursprünglich befand sich an Stelle dergegenwärtigen Kloster-Anlage eineländliche Kirche, die dem HeiligenPancraz geweiht war. In den AchtzigerJahren des XV. Jahrhunderts haben dieAugustiner Ordenschwestern denKomplex renoviert, erweitert und demHeiligen Sebastian geweiht, dem

Fürbitter der Seuchenopfer. Aus demXV. Jahrhundert stammen einigeFresken, unter ihnen Padre Eterno chesostiene la croce del Figlio („Der EwigeVater, der dem Sohn das Kreuz hält“).Der Brauch, die Hände daran zu reibenund sich dann ein Kreuzzeichen zumachen, hat zu einer starkenAbnützung des unteren Teils geführt. InFolge der napoleonischenUnterdrückungen wurde das Kloster1810 geschlossen. 1823 wurde es denKapuzinermönchen zur fortwährendenNutznießung übergeben, sie halten sichnoch heute dort auf und sind sehraktiv in der Stadt, sie machen dasKloster zu einem der wichtigstenreligiösen und geistigen Bezugspunktendes Gebietes um Bassano. Auf Anfrageist es möglich, das Innere des Klostersund die reiche Sammlung anApothekerbehältern sowie eineSammlung archeologischer Funde, dieim Klosterbereich von den Brüderngefunden wurden, zu besichtigen.

Monasterodi Campese

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Das Monasterium wurde vomberühmten Abt Ponzio di Clunygegründet, als er vom Heiligen Landheimgekehrt war und in einemMoment tiefer Reflexion entschied, miteiner Gruppe von Mönchen und unterdem Schutz der Da Romano, einekleine Klause auf dem rechten Brenta-Ufer zu leiten, um die Wertewiederzuentdecken, die im geliebtenCluny schön langsam verloren zugehen schienen. Im Inneren der Kirche,in der Kapelle rechts vom Hauptaltarist der Makkaronische Dichter TeofiloFolengo begraben - besser bekannt ister als Merlin Cocai (1492 -1544) – erist der hervorragendste Dichter von

Parodien mit Wahrheitsgehalt inmakkaronischer Sprache, er zog sich1543 nach Campese zurück. Der Rufder charakteristischen OrtschaftCampese an der Mündung derValsugana ist vor allem Cocais Ruhmzu verdanken. Diesbezüglich sagtTassoni: „Campese, la cui famaall´Occidente e a termini d´Irlanda edel Cataio stende il sepolcro di MerlinCoccaio“ (“Campese, dessen Ruf imOsten und bis Irland und Chinabekannt ist, ist der Ort, an dem sichdas Grab von Merlin Coccaio befindet”)(aus: La Secchia Rapita, 8, 24). Um dasAusmaß der Dichtung und die frecheFröhlichkeit zu verstehen, die umdiesen Dichter herrscht, sei einebedeutende Beschreibung vonanonymer Hand angeführt, die dieVorstellung seines burlesken Geistesnoch besser umfasst: „De VerzilioMaron, la bucolica soa ghe fa d´inchin:è questo il gran Merlin che stroppadaghe l´ha col macheron“. (Das Zitatbesagt in etwa, dass Merlin Cocai mitseiner Makkaronischen Dichtung sogarVirgil Maron mit dessen Hirten- undSchäferdichtung übertrifft). DieSchönheit und die Wohltat, die vondiesem Ort ausgeht, machten dasKloster zu einer Oase der Erholung fürGläubige auf der Suche nach Labung;aber andererseits wurde es dank seinerisolierten Lage zur Zeit derlutherianischen Kirchenspaltung zueinem Zwangswohnort für Mönche, dieunter dem Verdacht standen,Sympathie für die Nicht- Orthodoxenzu hegen.

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Grapperia Nardini24

Seit 1779 ist die Grapperia Nardini einSynonym der Geschichte und derTradition. Sie liegt am Anfang vonPonte Vecchio (der Alten Brücke).Drinnen scheint es, als ob die Zeitgestockt hätte: alles ist wie damals, alsZeugnis davon, dass das Gedächtnisnach der Meinung der Familie Nardinisehr wichtig ist.

DIE BLASEN VON NARDINIUm die 225 Jahre ihres Betriebs zufeiern, hat sich die Familie Nardini anMassimiliano Fuksas – einenArchitekten litauischer Herkunft –gewendet, um ein neues Auditoriumund einen neuen Untersuchungsraum

zu schaffen. Für diese Umwelt hat derArchitekt an zwei elliptische Räumeaus Glas gedenkt. Diese besonderenStrukturen – „Blasen“ genannt -, diezwei Destillierkolben darstellen,drücken einen solchen Sinn derLeichtheit aus, dass es scheint, dass siein der Luft wogen. Sie sind von einerdiagonale Struktur aus Stahl verbindetund unterstützt, zusammen mit weißen„Beinchen“, die in eine dünne SchichtWasser tauchen zu scheinen und daseingegrabene Auditorium verstecken.In einer mittelalterlichen Stadt war einsolcher Eingriff eine Wette, das heißtdie Möglichkeit, futuristische Formenin eine Landschaft einzufügen, die einestarke geschichtliche Identitätbewahrt. Heute kann man sagen, dassdie Wette gewonnen wurde.Die Landschaft wurde interpretiert,nicht geändert. Das Staunenderjenigen, die die „Blasen“ sehen, istimmer groß. Es ist immer aufregend,einige Minuten - die Nase in die Luft –diese Verflechtung von Formen undLichtern zu betrachten.

Die „Blasen“ von Nardini liegen 3 Kmweit entfernt vom Zentrum vonBassano del Grappa, in RichtungPadova, nach dem Krankenhaus rechts.

Das Poli GrappaMuseum

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Im Jahre 1898 entschied sich GioBattaPoli, der Strohhüte produzierte, seinergrößten Leidenschaft zu folgen:grappa. In diesem Jahr baute er einenkleinen Destillierapparat, montierte ihnauf einen Handkarren und zog vonHaus zu Haus, um Weintrester zubrennen.Seit damals beschäftigt sich dieFamilie Poli mit Destillaten.1993 entstand die Idee des GrappaMuseums - von Jacopo Poli starkgewünscht -, das in einem Palast des13. Jahrhunderts vor dem „PonteVecchio“ eingestattet wurde. Der Raumist nicht sehr groß aber sehreindrucksvoll. Im Museum kann man

durch zwei Zimmer gehen. Im erstenZimmer entdeckt man die Geschichteder Destillation durch Dokumente undRekonstruktionen vonDestillationsapparaten. Im zweitenZimmer entdeckt man die eigentlicheStimmung der Destillation und dieGründe, die sie eine sowohl alte alsauch sehr moderne Kunst machen.Dank multimedialen Apparaten, machtdieser Raum eine Zusammensetzungvon Geschichte, Eleganz undFamiliarität. Außer dem Museum kannman die Destillerie Poli besichtigen, diein Schiavon - 12 Km weit entfernt vonBassano in Richtung Vicenza - liegt.

MAROSTICA

Das mittelalterliche Zentrum stammtaus dem Zeitalter der Skalinger (XIV.Jahrhundert) und die Stadtmauer mitZinnen und Türmen ist vollständigerhalten, sie verbindet die untere Burgmit der oberen Burg, von der man einaußergewöhnliches Panorama genießt.Marostica ist als Stadt desSchachspiels bekannt, dank derberühmten Piazza degli Scacchi („Platzdes Schachspiels“), die sich im Zentrumvor dem Castello “da basso“ (untereBurg) erstreckt. Die Legende erzählt,wie sich zwei junge Herrn, Rinaldod´Angarano und Vieri da Vallonara,gleichzeitig in die wunderbare Lionora,Tochter des Schlossherrn von

Marostica, Taddeo Parisio, verliebten.Dieser hatte den zwei Werbernverboten, sich in einem blutigen Duellzu schlagen, und ihnen dagegen eineHerausforderung im Schachspielauferlegt. Der Gewinner sollte Lionorazur Frau bekommen und der Verliererihre jüngere Schwester Oldradaehelichen. Alle zwei Jahre (geradeJahreszahl) zieht das Schachspieltausende Personen aus aller Welt an.Die Geschichte wiederholt sich wie daserste Mal in einem Rahmen vonprunkvollen Kostümen, vonanschaulichen Geleiten, vonvielfarbigen Bannern. Die Befehlewerden den Milizien noch heute aufder Sparche von der “SerenissimaRepubblica di Venezia” erteilt. DieFiguranten sind über 550 und dasSpielt dauert ungefähr 2 Stunden.Marostica ist auch für seine Kirschenbekannt, denen jeden Frühling eingroßes Fest gewidmet ist.

COLLINEBASSANESIBassano liegt am Fuße des MonteGrappa, aber in naher Umgebungerstrecken sich die malerischen undpoesievollen Hügel, die langeSpaziergänge auf Wegen und Pfädensowie unbekümmerte Tage in Mittender Natur erlauben. In den letztenJahren entstanden an diesen immerzahlreicheren und gemütlichen OrtenRaststätten undÜbernachtungsmöglichkeiten, dieBesucher erfreuen, die auf der Suchenach Ruhe und der Schönheit derNatur sind. Die Landschaften, die manvon diesen Hügeln genießen kann, sindjene, die wir auch auf den Bildern vonJacopo Dal Ponte wiederfinden.

Als echter Venezianer liebte er es, dieFarben und Stimmungen, die er aufseinen Wanderungen durch dieseGebiete sammelte, auf die Leinwand zuzaubern. Alte Wohnorte und von Ruheumgebene Kirchen, Villenwohlhabender Familien und warmeGasthäuser vermitteln die Geschichteund die Kultur der Einwohner vonBassano, die die Unverfälschtheit unddie Gastfreundschaft bewahren, durchdie sie sich seit jeher auszeichnen. Auf den Hügeln um Bassano werdennicht nur die bekannten Kirschenangebaut, sondern auch Öl und Weinwerden dort hergestellt, das ist demEnthusiasmus und der Professionalitäteiniger begeisteter Landwirte bzw.Erzeuger zu verdanken.

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MONTEGRAPPA„Monte Grappa, du bist meineHeimat...“ lautet ein berühmter Refrainder Alpini. Noch heute gehen denLeuten von Bassano diese Verse nahe.Der Grappa ist ein Massiv, das sichzwischen dem Fluss Brenta und demFluss Piave erstreckt. Der höchsteGipfelpunkt liegt bei 1775 Metern. DieHauptstraße beginnt in Romanod´Ezzelino, einem Ort, der einigeKilometer vom Zentrum Bassanosentfernt liegt, und trägt den NamenStrada Cadorna, in Erinnerung an denGeneral Francesco Cadorna, der sie1916-1917 erbauen ließ. Zeuge desHeldentums auf diesem Gebiet ist auchdie Gallerie Vittorio Emanuele III, die

sich ca. eineinhalb Kilometer unterdem Gipfel befindet, und mit all ihrenVerzweigungen eine Länge von fast 5Kilometern hat. Auf dem Gipfel throntder Gefallenentempel Sacrario Militare(12.615 gefallene Italiener, davon10.322 nicht identifiziert), überragtwird er vom Grab des General Giardinound von der Kapelle Sacello dellaMadonna del Grappa, die 1901 vomdamaligen venezianischen Patriarchengeweiht wurde, es handelt sich umGiuseppe Sarto, dem zukünftigen Pio X.Aufgrund der großen und mutigenUnternehmungen, die hier stattfanden,wurde die gesamte Zone über 1.700 mzum Nationalmonument und „sakralemGebiet“ erklärt.

VALSUGANA

Die Valsugana ist das Tal, durch das derFluss Brenta seinen Lauf nimmt, es istvoller unerwarteter Überraschungen,reich an malerischen Landschaften undfaszinierender Natur, antiker Legendenund hunderter Traditionen. Es bietetunzählige Unterhaltungsmöglichkeiten.Ein geschichtsträchtiges Dorf nachdem anderen befindet sich in derValsugana, wie Pove, Campolongo,Oliero, Valstagna, San Nazario, Cismondel Grappa, Solagna, in jedemeinzelnen gibt es wichtigeAttraktionen: die sportlichenAttraktionen - wie das Kanufahren aufder Stromschnelle des Brenta, diereligiösen - wie die berühmte biblische

Prozession, die seit dem Mittelalterdurch die Straßen von Pove geführtwird (alle fünf Jahre), diekünstlerischen - wie die Sammlungenim Museo dello Scalpellino in Pove, bishin zu den geschichtlichen – zumBeispiel das Museum des Brentakanalsin Valstagna oder das Tabakmuseum inCarpané di San Nazario. Faszinierendsind der Park und die Grotten vonOliero, der Covolo del Butistone, unddie Calà del Sasso, eine Freitreppe, dieim 15. Jahrhundert errichtet wurde -4.444 Stufen führen von Valstagna biszur Hochebene von Asiago.

DIE KERAMIK

Im XVI und XVII. Jahrhundert wurdenBassano und das nahegelegene DorfNove in ganz Europa für ihre kostbareKeramikproduktion berühmt. Dank dernahegelegenen Vorkommen von Tonund weißer Erde, dem Fluss Brenta -der die Mühlen antrieb, die das Quarzzerkleinerten -, dem Kalkkarbonat,sowie dem großen Unternehmensgeist,der schon damals die Einwohner dieserGegend auszeichnete, entstanden baldwichtige Namen in derKeramikproduktion, wie die Mainardiund die Antonibon. Zu denbekanntesten Produkten gehören dieLatesini, Maioliken geringen Gewichts,die ihren Namen dem milchfarbenen

Überzug verdanken. Die Geschichte derKeramik in diesem Gebiet wird genauund leidenschaftlich in zwei großenMuseums-Sammlungen erläutert, diesich in Bassano, im Palazzo Sturm, undim Keramikmuseum der Stadt Novebefinden. Auch heute wird dieseTätigkeit noch ausgeübt, und dieHerstellung ist mit einerQualitätsmarke geschützt; heute zähltman 400 Werkstätten mit fast 3.000Beschäftigten, darunter Unternehmerund echte Handwerker, die diese Kunstausüben - ihre Phantasie und ihreGeschicklichkeit bleiben ein Phänomen,das faszinierend zu beobachten ist.

DER SPARGELVON BASSANODer weiße Spargel von Bassano istneben der Brücke, dem Grappa und derKeramik eines der Symbole unsererStadt. Charakteristisch und berühmtauf der ganzen Welt zeichnet er sichdurch die milch-weiße Farbe, seinengeraden Wuchs und der fehlendenFaserigkeit aus. Der Boden hat sich imLaufe der Zeit als sehr geeignet für denSpargelanbau gezeigt, der Anbau ingroßem Stile geht auf das 19.Jahrhundert zurück. Um diesesFrühgemüse hat sich in der Stadt undder Umgebung ein sehr reichesAusmaß an Initiativen entwickelt, diedie Spezialität in den Mittelpunktstellen; sie finden verstärkt von April

bis Mai statt - zur Zeit derSpargelernte. Es gibt auchgastronomische Veranstaltungen,darunter sogar einen Auslese-Wettbewerb, bei dem das schönsteSpargel-Bündel einen Preis bekommt,zu diesem Anlass gibt es ein großesStadtfest.

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Page 11: Bassano del grappa

DER GRAPPA

Ein altes Sprichwort besagt: „DerGrappa ist Blei am Morgen, Silber zuMittag und Gold am Abend“. Früherwurde der Grappa (der typischitalienische „Schnaps“ aus Trester) alsMedizin und Desinfektionsmittel vonden Bauern hergestellt. An einembestimmten Punkt führte dervenezianische Staat die Lizenzpflichtfür die Destillateure ein, doch dasBranntweinbrennen ging heimlichweiter, und der Destillationsprozesswurde im Laufe der Jahrhunderteverfeinert, bis der Grappa zu demweltbekannten Produkt wurde, das wirheute anbieten. Der Bekanntheitsgraddes Grappa aus Bassano ist so hoch,

dass manche Touristen glauben, derName der Stadt Bassano del Grappastehe auch in sprachlicher Verbindungmit dem Getränk. Die berühmtestenGrapperie befinden sich in der Näheder Ponte Vecchio, die Destillerienhaben ihren Sitz allerdings außerhalbdes Zentrums. Zu den bedeutendstenAnhaltspunkten, die den Grappabetreffen, gehören die GrapperiaNardini, eines der hundert ältestenhistorischen Lokalen Italiens, und dasGrappa-Museum der Grapperia Poli,das auf eine faszinierende Reise in dieWelt der Düfte undGeschmacksrichtungen des Grappaführt.

Sehen Sie Punkte 24 und 25.

AUF DEN SPURENVON J. DAL PONTENeben Tiziano, Tintoretto, Veroneseglänzt auch der Stern von Jacopo DalPonte am Firmament der großenGenies des 16. Jahrhunderts. Er wareiner der humansten und vielfältigstenKünstler der Kunstgeschichte diesesJahrhunderts. Der Sohn eines wenigerbedeutenden Malers, FrancescoBassano il Vecchio (ca. 1510-1592)durchlief seine Ausbildung in Venedig,fand aber die wirkliche Inspiration fürseine Kunst in der Gegend seinerHerkunft. Er schenkt seineAufmerksamkeit der Natur und stelltauch die Schönheit des Alltäglichendar, von dem er die poetischsten undfaszinierendsten Ansichten einfängt;

seine Kunst ist geprägt von einem Spielmit Licht und Farben, und gleichzeitigüberzeugt sie mit ihrer einfachenDarstellung der komplexestenreligiösen Mysterien. Die Bedeutungvon Jacopo liegt in all diesen Dingenund die Sammlung im Stadtmuseumerlaubt es dem Besucher, dieEntwicklung zu beobachten, die seineMalerei im Laufe seiner Tätigkeitdurchlief. Auch außerhalb desMuseums kann man viele seiner Werkesehen, so in der Kirche Chiesa della SS.Trinità in Bassano, in der KircheSant´Antonio in Marostica, in denKirchen von Cassola, Mussolente, Pove,im Freskenzyklus der Kirche vonCartigliano, in Lusiana und in Enego,das auf dem Altopiano dei SetteComuni liegt.

DIE VILLEN

Das Gebiet um Bassano ist reich anBeispielen der Villenkultur. Die VillaBianchi-Michiel (nur von Außen zubesichtigen) befindet sich auf derStraße Campesana, die am rechtenBrenta-Ufer von der Ponte Vecchio bisCampese führt. Die Villa wurde aufWunsch von Giacomo Angarano 1548nach dem Plan von A. Palladiobegonnen, er realisierte allerdings nurdie Barchesse (geschlosseneSäulengange/Seitenflügel). Im 18.Jahrhundert erbaute der aus Venedigstammende Domenico Margutti denHauptkorpus für die Familie Gradenigo,allerdings weicht er vom Plan Palladiosab. Die Villa ist also nicht einheitlich,

doch ihre Teile harmonisieren, und derdahinter gelegene Park bewahrt ihreine eindrucksvolle Abgeschlossenheit.Um sie herum erstrecken sich die vonGiacomo Angarano gewollten Felder -wobei dies ein gewöhnlicher Wunschvon venezianischen Adelsangehörigenwar. Von Padua kommend, noch bevorman die Stadt erreicht, befindet sichauf der linken Seite die VillaRezzonico-Borella, sie wurde zwischen1691 und 1713 von einemunbekannten Architekten erbaut;offensichtlich ist, dass dieser von denarchitektonischen Konzeptionen desBaldassare Longhena beeinflusst war.Die vier Türme und das Oratorio di S.Giovanni Battista (Johannes derTäufer-Kapelle), sind jedoch einemanderen großen venezianischenArchitekten zuzuschreiben: GiorgioMassari, der ab 1733 die Arbeitenführte. Im Inneren befindet sich einGemälde von Giambattista VolpatoGiove che folgora i Titani („Jupiter, dereinen Blitz auf die Titanen schleudert“).Im Erdgeschoss sind große Bilder mitPersonifikationen zu sehen, unter ihnendie Fede („Vertrauen“) von AntonioCanova – er war ein oft gesehenerGast in der Villa und Bewunderer derreichen Stuckarbeiten, die das Innereschmücken. Als weitere Villen derUmgebung sind die Villa MorosiniCappello in Cartigliano, die Villa NegriPiovene in Mussolente, die VillaCornaro in Romano d´Ezzelino, VillaComello in Rossano und Villa DolfinBoldù in Rosà zu nennen.

DASAUTOMUSEUMDas „Bonfanti-VIMAR“ Automuseumwurde 1991 von einigen derrepräsentativsten Mitglieder des„Circolo Veneto Automoto d’Epoca“gegründet; der Club gebor im Jahr1961 in Bassano, und ist heute derzweite älteste italienische Club. Das istdas einzige europäische Museum indiesem Gebiet, das halbjährlicheAusstellungen über verschiedeneThemen organisiert. Im Frühling undHerbst werden immer neue undanregende Themen vorgeschlagen, dietechnische, sportliche und sozialeAspekte betreffen.Das „Bonfanti-VIMAR“ Automuseumhat sich wegen seiner Dynamik

durchgesetzt. Dort finden nicht nurinnovative Ausstellungen statt, sondernauch Veranstaltungen und Debatten.So wird es nicht nur ein Treffpunkt derwichtigsten Leute des Gebiets, aberauch ein Ort, den die bedeutendstenLeute besuchen sollen.

Das Museum liegt 5 Km weit entferntvon Bassano del Grappa, in RichtungTreviso, in Romano d’Ezzelino.

Verlagskoordination:Consorzio Vicenza è

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Page 12: Bassano del grappa

Provincia di VicenzaUfficio IAT Bassano del Grappa

(Tourismusinformation)

Largo Corona d’Italia, 35 - 36061 Bassano del Grappa (VI)Tel. +39 0424.524351 - 525065 - Fax +39 0424.525301

[email protected]

Vicenza è - Convention & Visitor Bureau

Via E. Fermi, 134 - 36100 VicenzaTel. +39 0444.994770 - Fax +39 0444.994779

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