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BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS Lehrplanrichtlinien für die Berufsschule Fachklassen Kaufmann im Groß- und Außenhandel/ Kauffrau im Groß- und Außenhandel Unterrichtsfächer: Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Groß- und Außenhandelsprozesse Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse Jahrgangsstufen 10 bis 12 Juni 2006

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BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS

Lehrplanrichtlinien für die Berufsschule

Fachklassen Kaufmann im Groß- und Außenhandel/ Kauffrau im Groß- und Außenhandel Unterrichtsfächer: Kaufmännische Steuerung und Kontrolle

Groß- und Außenhandelsprozesse Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse

Jahrgangsstufen 10 bis 12 Juni 2006

Die Lehrplanrichtlinien wurden mit Verfügung vom 19.07.2006 (AZ VII.4-5S9414K6-1-7.54936) für verbindlich erklärt und gelten mit Beginn des Schuljahres 2006/2007.

Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Schellingstr. 155, 80797 München, Telefon 089 2170-2211, Telefax 089 2170-2215 Internet: www.isb.bayern.de

Herstellung und Vertrieb: Offsetdruckerei + Verlag Alfred Hintermaier, Inh. Bernhard Hintermaier, Nailastr. 5, 81737 München, Telefon 089 6242970, Telefax 089 6518910 E-Mail: [email protected]

Inhaltsverzeichnis Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel

INHALTSVERZEICHNIS

EINFÜHRUNG SEITE

1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule 1 2 Ordnungsmittel und Stundentafeln 2 3 Leitgedanken für den Unterricht an Berufsschulen 4 4 Verbindlichkeit der Lehrplanrichtlinien 5 5 Übersicht über die Fächer und Lernfelder 5 6 Berufsbezogene Vorbemerkungen 7

LEHRPLANRICHTLINIEN

Jahrgangsstufe 10 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 9 Groß- und Außenhandelsprozesse 10 Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse 13 Jahrgangsstufe 11 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 15 Groß- und Außenhandelsprozesse 16 Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse 17 Jahrgangsstufe 12 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 18 Groß- und Außenhandelsprozesse 19 ANHANG:

Mitglieder der Lehrplankommission 21 Verordnung über die Berufsausbildung

Einführung Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel

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EINFÜHRUNG

1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule

Die Berufsschule hat gemäß Art. 11 BayEUG die Aufgabe, den Schülerinnen und Schü-lern berufliche und allgemein bildende Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln. Die Berufsschule und die Ausbil-dungsbetriebe erfüllen dabei in der dualen Berufsausbildung einen gemeinsamen Bil-dungsauftrag.

Die Aufgabe der Berufsschule konkretisiert sich in den Zielen, – eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten

humaner und sozialer Art verbindet, – berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Ar-

beitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas zu entwickeln,

– die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung zu wecken, – die Fähigkeit und Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung und

im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Zur Erreichung dieser Ziele muss die Berufsschule – den Unterricht an einer für ihre Aufgabe spezifischen Pädagogik ausrichten, die

Handlungsorientierung betont, – unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufs- und

berufsfeldübergreifende Qualifikationen vermitteln, – ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten, um unterschiedli-

chen Fähigkeiten und Begabungen sowie den jeweiligen Erfordernissen der Arbeits-welt und der Gesellschaft gerecht zu werden,

– auf die mit Berufsausübung und privater Lebensführung verbundenen Umweltbedro-hungen und Unfallgefahren hinweisen und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung bzw. Verminderung aufzeigen.

Die Berufsschule soll darüber hinaus im allgemein bildenden Unterricht und soweit es im Rahmen berufsbezogenen Unterrichts möglich ist, auf die Kernfragen unserer Zeit einge-hen, wie – Arbeit und Arbeitslosigkeit, – friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen in einer Welt unter

Wahrung ihrer jeweiligen kulturellen Identität, – Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie – Gewährleistung der Menschenrechte.

Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel Einführung

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2 Ordnungsmittel und Stundentafeln

Ordnungsmittel

Den Lehrplanrichtlinien1 liegen der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kauf-mann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel – Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 31.01.2006 – und die Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel/zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel vom 14. Februar 2006 (BGBl. I, Nr. 9, S. 409 ff.) zugrunde.

Der Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel ist dem Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung zugeordnet. Die Ausbildungszeit beträgt 3 Jahre.

_______________ 1 Lehrplanrichtlinien unterscheiden sich von herkömmlichen Lehrplänen darin, dass die Formulierungen der Lernziele und Lerninhalte aus den KMK-Rahmenlehrplänen im Wesentlichen unverändert übernommen wer- den.

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Stundentafeln

Den Lehrplanrichtlinien liegen die folgenden Stundentafeln zugrunde: Einzeltagesunterricht 1,5 Tage 1 Tag 1 Tag Fächer Jgst. 10 Jgst. 11 Jgst. 12 Religionslehre 1 1 1 Deutsch 1 1 1 Sozialkunde 1 1 1 3 3 3 Englisch 1 1 1 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 1,5 2 22 oder 1,53 Groß- und Außenhandelsprozesse 6,5 2 32 oder 3,53 Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse 3 1 - 12 6 6 Zusammen 15 9 9 Blockunterricht 13 Block- 13 Block- 9 Block- wochen Fächer Jgst. 10 Jgst. 11 Jgst. 12 Religionslehre 3 3 3 Deutsch 3 3 3 Sozialkunde 3 3 3 Sport 2 2 2 11 11 11 Englisch 3 3 3 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 6 6 9 Groß- und Außenhandelsprozesse 13 12 16 Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse 6 7 - 28 28 28 Zusammen 39 39 39 Wahlunterricht4

_______________ 2 Großhandel 3 Außenhandel 4 gemäß BSO in der jeweils gültigen Fassung

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3 Leitgedanken für den Unterricht an Berufsschulen

Lernen hat die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit zum Inhalt und zum Ziel. Geplantes schulisches Lernen erstreckt sich dabei auf vier Bereiche: – Aneignen von bildungsrelevantem Wissen, – Einüben von manuellen bzw. instrumentellen Fertigkeiten und Anwenden einzelner

Arbeitstechniken, aber auch gedanklicher Konzepte, – produktives Denken und Gestalten, d. h. vor allem selbstständiges Bewältigen berufs-

typischer Aufgabenstellungen, – Entwickeln einer Wertorientierung unter besonderer Berücksichtigung berufsethischer

Aspekte.

Diese vier Bereiche stellen Schwerpunkte dar, die einen Rahmen für didaktische und me-thodische Entscheidungen geben. Im konkreten Unterricht werden sie oft ineinander flie-ßen.

Die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis ist das grundsätzliche didaktische Anlie-gen der Berufsausbildung. Für die Berufsschule heißt das: Theoretische Grundlagen und Erkenntnisse müssen praxisorientiert vermittelt werden und zum beruflichen Handeln be-fähigen. Neben der Vermittlung von fachlichen Kenntnissen und der Einübung von Fer-tigkeiten sind im Unterricht verstärkt überfachliche Qualifikationen anzubahnen und zu fördern.

Lernen wird erleichtert, wenn der Zusammenhang zur Berufs- und Lebenspraxis deutlich zu erkennen ist. Dabei spielen konkrete Handlungssituationen, aber auch in der Vorstel-lung oder Simulation vollzogene Operationen sowie das gedankliche Nachvollziehen und Bewerten von Handlungen eine wichtige Rolle. Methoden, die Handlungskompetenz un-mittelbar fördern, sind besonders geeignet und sollten deshalb in der Unterrichtsplanung angemessen berücksichtigt werden. Handlungskompetenz wird verstanden als die Bereit-schaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Si-tuationen sachgerecht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das fach- und handlungs-systematische Strukturen miteinander verschränkt. Dieses Konzept lässt sich durch unter-schiedliche Unterrichtsmethoden verwirklichen. Die Auswahl der Unterrichtsmethoden orientiert sich an den aktuellen Empfehlungen der Unterrichtswissenschaften.

Im Unterricht ist zu achten auf – eine sorgfältige und rationelle Arbeitsweise, – Sparsamkeit beim Ressourceneinsatz, – die gewissenhafte Beachtung aller Maßnahmen, die der Unfallverhütung und dem

Umweltschutz dienen, – sorgfältigen Umgang mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift.

Im Hinblick auf die Fähigkeit, Arbeit selbstständig zu planen, durchzuführen und zu kon-trollieren, sind vor allem die bewusste didaktische und methodische Planung des Unter-richts, die fortlaufende Absprache der Lehrer für die einzelnen Fächer bis hin zur gemein-samen Planung fächerübergreifender Unterrichtseinheiten erforderlich. Darüber hinaus ist im Sinne einer bedarfsgerechten Berufsausbildung eine kontinuierliche personelle, organi-satorische und didaktisch-methodische Zusammenarbeit mit den anderen Lernorten des dualen Systems sicherzustellen.

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4 Verbindlichkeit der Lehrplanrichtlinien

Die Ziele und Inhalte der Lehrplanrichtlinien bilden zusammen mit den Prinzipien des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, der Verfassung des Freistaates Bay-ern und des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen die ver-bindliche Grundlage für den Unterricht und die Erziehungsarbeit. Im Rahmen dieser Bin-dung trifft der Lehrer seine Entscheidungen in pädagogischer Verantwortung.

Die Inhalte der Lehrplanrichtlinien werden innerhalb einer Jahrgangsstufe in der Reihen-folge behandelt, die sich aus der gegenseitigen Absprache der Lehrkräfte zur Abstimmung des Unterrichts ergibt. Sind mehrere Lernfelder in einem Fach gebündelt, so ist deren Rei-henfolge nicht verbindlich. Ebenso sind dann die Zeitrichtwerte der Lernfelder als Anre-gung gedacht.

5 Übersicht über die Fächer und Lernfelder

Einzeltagesunterricht Jahrgangsstufe 10 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten 60 Std. Groß- und Außenhandelsprozesse Aufträge kundenorientiert bearbeiten 80 Std. Beschaffungsprozesse planen, steuern und durchführen 80 Std. Logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren 100 Std. 260 Std. Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse Den Ausbildungsbetrieb als Groß- und Außenhandelsunter- nehmen präsentieren 60 Std. Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen 60 Std. 120 Std. Jahrgangsstufe 11 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern 80 Std. Groß- und Außenhandelsprozesse Marketing planen, durchführen und kontrollieren 80 Std. Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Außenhandelsunternehmen analysieren 40 Std.

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Jahrgangsstufe 12 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Unternehmensergebnisse aufbereiten, bewerten und nutzen − Großhandel 80 Std. − Außenhandel 60 Std. Groß- und Außenhandelsprozesse Finanzierungsentscheidungen treffen − Großhandel 80 Std. − Außenhandel 100 Std. Berufsorientierte Projekte für den Groß- und Außenhandel durchführen 40 Std. 120/ 140 Std. Blockunterricht Jahrgangsstufe 10 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten 78 Std. Groß- und Außenhandelsprozesse Aufträge kundenorientiert bearbeiten 78 Std. Beschaffungsprozesse planen, steuern und durchführen 91 Std. 169 Std. Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse Den Ausbildungsbetrieb als Groß- und Außenhandelsunter- nehmen präsentieren 78 Std. Jahrgangsstufe 11 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern 78 Std. Groß- und Außenhandelsprozesse Logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren 91 Std. Marketing planen, durchführen und kontrollieren 65 Std. 156 Std. Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen 52 Std. Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Außenhandelsunternehmen analysieren 39 Std. 91 Std.

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Jahrgangsstufe 12 Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Unternehmensergebnisse aufbereiten, bewerten und nutzen 81 Std. Groß- und Außenhandelsprozesse Finanzierungsentscheidungen treffen 90 Std. Berufsorientierte Projekte für den Groß- und Außenhandel durchführen 54 Std. 144 Std.

6 Berufsbezogene Vorbemerkungen

Die Aufgaben des Kaufmanns/der Kauffrau im Groß- und Außenhandel beziehen sich auf alle Leistungsbereiche des Groß- und Außenhandels. Das Einsatzgebiet erstreckt sich auf die Pla-nung, Organisation und Steuerung der Beschaffung und des Absatzes von Waren sowie auf das Angebot von warenbezogenen Servicedienstleistungen. Hierbei spielen die logistischen Prozesse eine herausragende Rolle. Die Arbeit ist national und international geprägt. Kaufleu-te im Groß- und Außenhandel sind in Handels- und Industrieunternehmen unterschiedlicher Branchen tätig. Kaufleute im Groß- und Außenhandel sind in der Lage, die vorgenannten Aufgaben im Rah-men unternehmerischer Zielsetzungen selbstständig, kooperativ und kundenorientiert auszu-führen. Die Fachkompetenz der Kaufleute im Groß- und Außenhandel ist sowohl groß- und außen-handelsspezifisch als auch allgemein kaufmännisch geprägt. Sie erfassen betriebs- und ge-samtwirtschaftliche Zusammenhänge, überblicken die Geschäftsprozesse und können die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf betriebliche Funktionsbereiche beurteilen. Sie nutzen In-formations- und Kommunikationssysteme zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Die Kompetenzen von Kaufleuten im Groß- und Außenhandel liegen im selbstständigen und vernetzten Denken sowie in der Fähigkeit, Probleme zu lösen. Kommunikations- und Koope-rationsfähigkeit sowie Flexibilität, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein sind wich-tige Grundlagen des Berufsbildes. Die Lernfelder mit ihren Zielen orientieren sich an betrieblichen Handlungsfeldern. Sie sind methodisch didaktisch so umzusetzen, dass sie zur beruflichen Handlungskompetenz führen. Die Ziele beschreiben den Qualifikationsstand am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang der zu vermittelnden Kompetenzen. Ziele, Inhalte und Zeitrichtwerte der Lernfelder gelten grundsätzlich für beide Fachrichtun-gen, soweit sie nicht eindeutig einer Fachrichtung zugeordnet sind. Abweichende Zeitricht-werte bei gleichen Inhalten sind durch unterschiedliche Vertiefungen begründet. Werden Auszubildende beider Fachrichtung gemeinsam beschult, gelten die Ziele und ge-meinsamen Inhalte beider Fachrichtungen, wobei die Inhalte der Fachrichtung Außenhandel im Rahmen der Binnendifferenzierung besonders berücksichtigt werden müssen.

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Die Informationsbeschaffung, -verarbeitung und -auswertung erfolgt integrativ über Medien und informationstechnische Systeme in allen Lernfeldern. Hierfür ist ein Gesamtumfang von mindestens 80 Stunden berücksichtigt. Das Fach Englisch ist mit 120 Stunden über drei Jahrgangsstufen angelegt und sollte thema-tisch in die Lernfelder eingebunden werden.

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LEHRPLANRICHTLINIEN

KAUFMÄNNISCHE STEUERUNG UND KONTROLLE Jahrgangsstufe 10

Lernfeld 60 Std. Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten

Ziele Die Schülerinnen und Schüler wenden Techniken des Rechnungswesens zur Lösung öko-nomischer Problemstellungen an. Dazu dokumentieren sie den Wertefluss in einem Unter-nehmen mit Hilfe der Systematik der Buchführung und führen einen einfachen Jahresab-schluss durch. Sie analysieren den Wertefluss und nutzen betriebliche Daten für die Vorbe-reitung ökonomischer Entscheidungen und Interpretation betriebswirtschaftlich bedeutsamer Vorgänge innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Sie messen die Erreichung von Un-ternehmenszielen und beurteilen die Bedeutung verschiedener Geschäftsprozesse für den Unternehmenserfolg. Die Schülerinnen und Schüler erfassen Geschäftsvorgänge auf der Basis von Belegen. Dabei beurteilen sie verschiedene Darstellungsformen der Werteströme. Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Ergebnisse der Aufzeichnungen und sind in der Lage, auf der Grundlage der Bestands- und Erfolgsrechnung Fehler systematisch einzugrenzen und zu korrigieren. Sie interpretieren und präsentieren die Ergebnisse ihrer Dokumentation.

Inhalte Inventur, Inventar, Bilanz Bestands- und Erfolgsvorgänge Rechtliche Grundlagen Kontenrahmen, Kontenplan Bücher der Buchführung Buchungen beim Warenein- und -verkauf mit Bestandsveränderungen Besonderheiten der Warenbuchungen Umsatzsteuer

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GROSS- UND AUSSENHANDELSPROZESSE Jahrgangsstufe 10

Lernfeld 80 Std. Aufträge kundenorientiert bearbeiten

Ziele Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Kundenanfragen und Kundenaufträge bei vorräti-ger Ware. Sie prüfen Anfragen von Kunden und erstellen Angebote. Sie stellen sich in Verkaufsge-sprächen auf die Kunden ein, erklären und beraten, verhandeln und lösen Konflikte. Sie nehmen Bestellungen entgegen und schließen Kaufverträge ab. Die Schülerinnen und Schüler planen die Auftragsbearbeitung, erstellen die zugehörigen Warenbegleitpapiere und überwachen die termingerechte Lieferung. Sie kontrollieren den Zahlungseingang und veranlassen Mahnungen. Bei Störungen in der Vertragserfüllung ge-hen sie kundenorientiert vor. Die Schülerinnen und Schüler nutzen für ihre Tätigkeit informationstechnische Systeme und wickeln den dazugehörigen Schriftverkehr auch in Fremdsprachen ab.

Gemeinsame Inhalte Vertragsfreiheit Rechts- und Geschäftsfähigkeit Anfechtbarkeit, Nichtigkeit Allgemeine Geschäftsbedingungen Kaufvertragsarten Streckengeschäft Kaufvertragsstörungen Warenwirtschaftssystem Geschäftskorrespondenz Gesetzliche und vertragliche Bestandteile von Kaufverträgen Nationaler Zahlungsverkehr

Inhalte Großhandel Verjährung Verbraucherschutz

Inhalte Außenhandel UN-Kaufrecht Typische Vereinbarungen in Außenhandels-kontrakten (z. B. Qualitätsbestimmung) Genehmigungsfreie und genehmigungs-pflichtige Exporte (AWG, AWV) Ausschreibungen Abladegeschäft Schiedsgerichtsbarkeit

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GROSS- UND AUSSENHANDELSPROZESSE Jahrgangsstufe 10

Lernfeld 80 Std. Beschaffungsprozesse planen, steuern und durchführen

Ziele Die Schülerinnen und Schüler planen und steuern den gesamten Beschaffungsprozess so-wohl kundenorientiert als auch unter Berücksichtigung ökonomischer, rechtlicher und öko-logischer Aspekte. Sie ermitteln den betrieblichen Beschaffungsbedarf und entsprechende Lieferanten im In- und Ausland, holen Angebote ein, werten sie nach betrieblichen Vorga-ben aus und führen eine Bestellplanung durch. Sie sind in der Lage, Kaufverträge, auch im Außenhandel, unter Beachtung der jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen, abzuschließen. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Beschaffungsvorgänge aus EU- und Drittländern. Sie wählen national und international an-erkannte Lieferbedingungen fallbezogen und interessengeleitet aus. Sie kalkulieren Bezugs-preise in Euro und Fremdwährung. Sie kommunizieren mit Lieferanten auch in einer Fremd-sprache. Die Schülerinnen und Schüler können ihren rechtlichen und wirtschaftlichen Handlungs-spielraum sicher einschätzen und Konfliktsituationen mit den Geschäftspartnern situations-gerecht bereinigen. Dazu wenden sie erworbene rechnerische Fähigkeiten auf kaufmänni-sche Sachverhalte an. Zur Organisation des Beschaffungsprozesses nutzen die Schülerinnen und Schüler informa-tionstechnische Systeme, mit denen sie den Belegfluss und die Terminüberwachung inner-halb des Wareneinkaufsprozesses gestalten und kontrollieren. Sie werten die gewonnenen Daten aus und präsentieren sie.

Gemeinsame Inhalte Bezugsquellenermittlung Angebotsvergleich Einfuhrgenehmigung Innergemeinschaftlicher Erwerb Prozentrechnen Währungsrechnen Lieferungsbedingungen Zahlungsbedingungen Einkaufskalkulation

Inhalte Großhandel Incoterms (EXW, CIF, FOB, DDP, FCA, CPT) ABC-Analyse Mengen- und Zeitplanung Verteilungsrechnen

Inhalte Außenhandel Incoterms Dokumentenakkreditiv, Dokumenteninkasso Einfuhrabgaben (Zölle, Verbrauchssteuern) Genehmigungsfreie und genehmigungs-pflichtige Importe (AWG, AWV)

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GROSS- UND AUSSENHANDELSPROZESSE Jahrgangsstufe 10

Lernfeld 100 Std. Logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren

Ziele Die Schülerinnen und Schüler erkunden und analysieren eine Lieferkette und einen Distribu-tionsweg ihres Unternehmens, beschreiben mögliche Schwachstellen und stellen das Ergeb-nis als logistische Kette dar. Sie verfolgen die Wertschöpfungskette eines Produktes ihres Unternehmens bis zur Urpro-duktion zurück und wägen die Chancen und Risiken internationaler Wertschöpfungsketten ab. Sie stellen den Warenfluss in ihrem Unternehmen dar und erkennen, welche Bereiche an dessen qualitativer und quantitativer Steuerung beteiligt sind.

In der Fachrichtung Großhandel überwachen die Schülerinnen und Schüler aufgrund fälliger Lieferungen den Wareneingang. Sie organisieren die warengerechte Lagerung und optimie-ren die Arbeitsabläufe im Lager und überprüfen die Wirtschaftlichkeit. Dabei beachten sie Vorschriften zum Arbeits- und Umweltschutz. Auf der Basis fälliger Kundenaufträge kom-missionieren sie die Waren und stellen sie zum Versand bereit. Unter Beachtung ökonomischer und ökologischer Zielsetzungen organisieren die Schülerin-nen und Schüler beider Fachrichtungen den Transport einer Ware.

In der Fachrichtung Außenhandel bearbeiten sie darüber hinaus die Zollabfertigung unter besonderer Berücksichtigung der dokumentenbezogenen Abwicklung von Außenhandelsge-schäften.

Dabei kommunizieren die Schülerinnen und Schüler beider Fachrichtungen auch in einer Fremdsprache.

Gemeinsame Inhalte Lieferketten- und Qualitätsmanagement (Supply Chain Management, TQM) Eigen- und Fremdlagerung Lagerhalter, Spediteur, Frachtführer Warenbegleit- und Warenwertpapiere Auswahl von Transportmitteln

Inhalte Großhandel Warenfluss und Warenwirtschaftssystem Wareneingangskontrolle Lagerarten Ordnungssysteme der Lagerhaltung Sicherheit im Lager Wirtschaftlichkeit der Lagerhaltung Kommissionierung

Inhalte Außenhandel Zolllager Verfrachter und Combined Transport Opera-tor (CTO) Containerverkehr Transportversicherungen, Zusatzklauseln, Schutzversicherungen und Versicherungsdo-kumente Erfüllungsverpflichtungen beim Dokumen-tengeschäft Frachtrechnen, Versicherungsrechnen

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BETRIEBS- UND GESAMTWIRTSCHAFTLICHE PROZESSE Jahrgangsstufe 10

Lernfeld 60 Std. Den Ausbildungsbetrieb als Groß- und Außenhandelsunter- nehmen präsentieren

Ziele Die Schülerinnen und Schüler präsentieren den Ausbildungsbetrieb. Dabei bearbeiten sie Aufgabenstellungen selbstständig und im Team und wenden problemlösende Methoden an. Sie sammeln Daten über den Groß- und Außenhandelsbetrieb als komplexes System mit seinen vielfältigen innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Beziehungen und Prozessen. Dazu informieren sie sich im Ausbildungsunternehmen und aktualisieren diese Informatio-nen regelmäßig. Sie nutzen Möglichkeiten, zugängliches Datenmaterial auch über andere Unternehmen zu erhalten. Zur Informationsgewinnung und Weitergabe bedienen sie sich auch informationstechnischer Systeme. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Organisation ihres Unternehmens. Im Hin-blick auf ihre beruflichen Tätigkeits- und Entwicklungsmöglichkeiten stellen sie die Leis-tungsschwerpunkte und Arbeitsgebiete ihres Groß- und Außenhandelsunternehmens dar. Sie erläutern ökonomische und ökologische Zielsetzungen sowie die gesamtgesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens. Sie begreifen die Kundenorientierung als Leitbild ihres beruflichen Handelns. Sie reflektieren das Zusammenwirken des Personals in einem Groß- und Außenhandelsbe-trieb und setzen sich mit den Regelungen sowie Aufgaben, Rechten und Pflichten der Betei-ligten im dualen System der beruflichen Ausbildung auseinander. In diesem Zusammenhang überprüfen sie ihre eigene Entgeltabrechnung und beurteilen die Bedeutung von Tarifverträ-gen und die Rolle der Sozialpartner. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren und dokumentieren ihre Arbeitsergebnisse struk-turiert und adressatenorientiert unter Verwendung angemessener Medien.

Inhalte Lerntechniken und Arbeitsmethoden Wirtschaftskreislauf Rechtsformen (KG, GmbH) Aufbau- und Ablauforganisation Kern- und Supportprozesse Unternehmensziele Qualitätsmanagement Rechtliche Regelungen zur Berufsausbildung Funktionen und Formen des Groß- und Außenhandels Standortfaktoren

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BETRIEBS- UND GESAMTWIRTSCHAFTLICHE PROZESSE Jahrgangsstufe 10

Lernfeld 60 Std. Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen

Ziele Die Schülerinnen und Schüler übernehmen personalwirtschaftliche Aufgaben im Unterneh-men. Sie planen den Personaleinsatz und ergreifen Maßnahmen zur Personalbeschaffung. Sie beurteilen Arbeitsverträge unter Berücksichtigung von gesetzlichen und tariflichen Rahmenbedingungen sowie Betriebsvereinbarungen. Sie erkennen die Notwendigkeit der sozialen Sicherung und der privaten Vorsorge und diskutieren Ursachen und Folgen der Ar-beitslosigkeit. Die Schülerinnen und Schüler nehmen manuell und datenverarbeitungsge-stützt Entgeltabrechnungen vor und verschaffen sich einen Überblick über einkommenssteu-errechtliche Regelungen. Sie vergleichen Arbeitszeugnisse und Beurteilungen hinsichtlich ihrer Aussagekraft und informieren sich über gesetzliche Bestimmungen zur Beendigung von Arbeitsverhält-nissen. Dabei beachten sie die Vorschriften zum Datenschutz und ergreifen entsprechende Maßnahmen. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Konzepte für die Mitarbeitermotivation und Per-sonalqualifizierung und bewältigen Konfliktsituationen, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben. Sie sind sich der Bedeutung des lebenslangen Lernens für ihre eigene berufliche Entwick-lung und Zukunft bewusst.

Inhalte Rechtliche Grundlagen des Arbeitsverhältnisses Mitbestimmung (Betriebsverfassungsgesetz) Arbeitsschutzgesetze Personalplanung Einstellungsverfahren Personalentwicklung Personalbeurteilung Sozialversicherungen Entgeltabrechnung Einkommensteuererklärung

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KAUFMÄNNISCHE STEUERUNG UND KONTROLLE Jahrgangsstufe 11

Lernfeld 80 Std. Preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern

Ziele Die Schülerinnen und Schüler bereiten preispolitische Maßnahmen des Groß- und Außen-handelsbetriebes vor und führen sie durch. Sie verstehen die Bedeutung einer nachfrage-, konkurrenz- und kostenorientierten Preisgestaltung und beurteilen die Auswirkungen getrof-fener Entscheidungen auf die Kostensituation des Unternehmens. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Kostenbewusstsein und begreifen dieses als Grundlage für das Controlling. Die Schülerinnen und Schüler bewerten unterschiedliche Preisstrategien, suchen in Ver-gleichsrechnungen nach Optimierungsmöglichkeiten und präsentieren die von ihnen entwi-ckelten Konzepte.

Inhalte Preis- und Konditionenpolitik Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung Funktionen des Controllings Break-Even-Point Deckungsbeitragsrechnung Kalkulationsverfahren

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GROSS- UND AUSSENHANDELSPROZESSE Jahrgangsstufe 11

Lernfeld 80 Std. Marketing planen, durchführen und kontrollieren

Ziele Die Schülerinnen und Schüler verstehen das Marketing als zentrale Unternehmensaufgabe, die weitgehend die anderen Unternehmensbereiche steuert und dessen betriebliche Umset-zung entscheidend den Erfolg des Unternehmens auf den nationalen und internationalen Märkten begründet.

Die Schülerinnen und Schüler werten Informationen über Märkte im In- und Ausland aus und entwickeln marktpolitische Zielsetzungen. Bei der Entwicklung eines Marketingkonzep-tes planen sie optimale Kombinationsmöglichkeiten des absatzpolitischen Instrumentariums unter Berücksichtigung soziokultureller Rahmenbedingungen bei Außenhandelsgeschäften, entwickeln Alternativen, treffen Umsetzungsentscheidungen und beurteilen die durchgeführ-ten Maßnahmen.

Für die Entwicklung des Marketingkonzeptes legen sie Verantwortlichkeiten fest, entwi-ckeln Zeit- und Arbeitspläne, dokumentieren den Projektverlauf und untersuchen die Gründe für Abweichungen zwischen Projektplanung und Projektrealisierung. Sie präsentieren ihre Arbeitsergebnisse mit geeigneten Mitteln und Methoden.

Inhalte Strategisches Marketing Marktformen Marktforschung Absatzplanung Kombination des absatzpolitischen Instrumentariums Produkt- und Sortimentspolitik Kommunikationspolitik Distributionspolitik Absatzcontrolling Projektplanung, -organisation, -dokumentation

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BETRIEBS- UND GESAMTWIRTSCHAFTLICHE PROZESSE Jahrgangsstufe 11

Lernfeld 40 Std. Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Außenhandels-unternehmen analysieren

Ziele Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über volkswirtschaftliche Entwicklungen und analysieren diese hinsichtlich ihrer Auswirkung auf den Groß- und Außenhandel und ihre Unternehmen. Sie reflektieren Konsequenzen für ihr eigenes Leben. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren und dokumentieren ihre Arbeitsergebnisse unter Verwendung an-gemessener Medien. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Marktregulierungsmechanismen sowie Aspekte der europäischen Integration und Globalisierung. Sie erkennen die Bedeutung des internationa-len Freihandels. Sie beurteilen protektionistische Maßnahmen und schätzen ihre Auswirkun-gen für den Binnen- und Welthandel ein. Daraus ziehen sie die nötigen Konsequenzen für die Anbahnung und sichere Abwicklung eines Außenhandelsgeschäfts.

Gemeinsame Inhalte Soziale Marktwirtschaft Wirtschaftspolitische Ziele Unternehmenszusammenschlüsse Kooperationsformen im Groß- und Außenhandel BIP Fiskalpolitik Geldpolitik Subventionen Tarifäre und nichttarifäre Handelsbeschränkungen WTO, Freihandelszone, EU Gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Außenhandels

Inhalte Großhandel Außenwirtschaftsgesetz Außenwirtschaftsverordnung Ein- und Ausfuhrgenehmigung

Inhalte Außenhandel Präferenzräume

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KAUFMÄNNISCHE STEUERUNG UND KONTROLLE Jahrgangsstufe 12

Lernfeld Großhandel 80 Std. Außenhandel 60 Std. Unternehmensergebnisse aufbereiten, bewerten und nutzen

Ziele Die Schülerinnen und Schüler wirken bei der Erstellung eines Jahresabschlusses mit, analy-sieren diese Daten und erkennen die Bedeutung von Bewertungsentscheidungen. Sie überprüfen Bewertungshandlungen im Hinblick auf die verfolgten Unternehmensziele und die rechtliche Zulässigkeit und erkennen den Zweck einer gesetzlichen Regulierung. Sie führen eine Erfolgsermittlung durch und berechnen und analysieren das Betriebsergeb-nis. Die Schülerinnen und Schüler wenden Controllingtechniken an, indem sie die wirt-schaftliche Lage des Unternehmens anhand geeigneter Kennzahlen beurteilen, einen Soll-Ist-Vergleich durchführen und mögliche Ursachen für Planabweichungen darstellen. Sie erläutern die Bedeutung der Budgetierung für eine Wirtschaftlichkeitskontrolle und eine zukunftsorientierte Unternehmensausrichtung. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Notwendigkeit, über die mengen- und wertmä-ßige Erfassung von Geschäftsvorfällen hinaus, Geschäftsprozesse zu vernetzen, um eine möglichst genaue und zeitnahe Steuerung des Gesamtunternehmens zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Rechnungslegung auch im Hinblick auf die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Folgewirkungen unternehmerischen Handelns. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren statistische Auswertungen und grafische Darstel-lungen von Unternehmensergebnissen.

Inhalte Bestandteile des Jahresabschlusses Bewertung von Vermögen und Schulden Abschreibung von Anlagevermögen Gesamtergebnis, neutrales Ergebnis, Betriebsergebnis Kennziffern zur Vermögens-, Kapital- und Erfolgsstruktur Budgetierung Datensicherung

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GROSS- UND AUSSENHANDELSPROZESSE Jahrgangsstufe 12

Lernfeld Großhandel 80 Std. Außenhandel 100 Std. Finanzierungsentscheidungen treffen

Ziele Die Schülerinnen und Schüler analysieren Ziele und Aufgaben der Finanzierung und setzen dazu informationstechnische Systeme ein. Sie ermitteln den Finanzierungsbedarf für ver-schiedene Anlässe und beurteilen Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen in Abhän-gigkeit von der Rechtsform. Dabei berücksichtigen sie die betriebliche Finanzsituation und Rahmendaten der Kapitalmärkte. Sie schätzen Folgen von finanziellen Fehlentscheidungen für Unternehmung und Arbeitnehmer ein.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Finanzierungsmöglichkeiten, treffen Entscheidun-gen unter Abwägung von Kosten, Nutzen und Risiken und prüfen Alternativen der Kreditsi-cherung bei Bank- und Lieferantenkrediten. Sie beurteilen typische Risiken im Außenhan-delsgeschäft aus der Sicht des Exporteurs und des Importeurs, schlagen geeignete Zahlungs-bedingungen und Absicherungen vor und bewerten diese im Hinblick auf eigene Risiken und Kosten. Sie präsentieren ihre Finanzierungskonzepte und begründen ihre Wahl der Ab-sicherung.

Gemeinsame Inhalte Finanzierungsarten Kreditarten Zinsrechnung Kreditsicherungen Insolvenz Kreditrisiko und Wechselkursrisiko Factoring, Leasing

Inhalte Großhandel Dokumenteninkasso Dokumentenakkreditiv

Inhalte Außenhandel Dokumentenvorschuss Dokumentenbeleihung Akkreditivkredit Negoziierungskredit Bankgarantien Kurssicherungsgeschäfte Politische Risiken Staatliche Ausfuhrbürgschaften und Aus-fuhrgarantien

Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel Lehrplanrichtlinien

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GROSS- UND AUSSENHANDELSPROZESSE Jahrgangsstufe 12

Lernfeld 40 Std. Berufsorientierte Projekte für den Groß- und Außenhandel durchführen

Ziele Die Schülerinnen und Schüler entwickeln oder übernehmen eine Projektidee aus dem Be-reich des Groß- und Außenhandels. Sie planen, steuern und kontrollieren die Projektdurch-führung unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten und gesamtwirtschaftlicher Rah-menbedingungen.

Im Rahmen des Projektmanagements definieren sie Ziele, treffen begründete Entscheidun-gen bezüglich der Zielerreichung und planen und organisieren den Ablauf. Sie dokumentie-ren und präsentieren die Projektergebnisse, reflektieren den Verlauf und den Erfolg ihrer Arbeit.

Inhalte Projektziel und -beschreibung Projektrisiken und -bewertung Projektausstattung und -ablauforganisation Konflikt- und Problemlösungstechniken Projektauswertung

Anhang Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel

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ANHANG

Mitglieder der Lehrplankommission:

Josef Birner Städt. BS f. Groß- und Außenhandelskaufleute, München Wolfgang Haschner IHK Schwaben Gerhard Hacker Berufliche Schule Direktorat 4, Nürnberg Walter Heinrich Städt. BS IV, Augsburg Ulrike Porsch Staatl. BS II, Fürth Monika Pfahler ISB, München