BdB-Umfrage zu Konjunktur und Wirtschaftspolitik 2014

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Ergebnisse der Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“ Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik des Bundesverbandes deutscher Banken Berlin 19. März 2014

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Die Konjunkturprognose des Bankenverbands-Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik betrachtet Wachstumsperspektiven für die deutsche und die Weltwirtschaft, die Entwicklung der Geldpolitik im Euro-Raum und weitere relevante ökonomische Themen in 2014

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Ergebnisse der Umfrage „Konjunktur und Wirtschaftspolitik“Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik des Bundesverbandes deutscher Banken

Berlin19. März 2014

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Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik

Stefan Schilbe Chefvolkswirt, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf - Vorsitzender -

Dr. Marco Bargel Chefinvestmentstratege, Deutsche Postbank AG, Bonn

Dr. Elga Bartsch Chefvolkswirtin Europa, Morgan Stanley UK Group, London

Dr. Jan Bottermann Chefvolkswirt, NATIONAL-BANK AG, Essen

Carsten Brzeski Chefvolkswirt, ING-DiBa AG, Frankfurt am Main

Dr. Kurt Demmer Chefvolkswirt, IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf

Carsten Klude Chefvolkswirt, M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg

Dr. Jörg Krämer Chefvolkswirt, Commerzbank AG, Frankfurt am Main

Dr. Martin Moryson Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA, Köln

Dr. Andreas Rees Chefvolkswirt Deutschland, UniCredit Bank AG, Frankfurt am Main

Dr. Holger Schmieding Chefvolkswirt, Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, London

Stefan Schneider Chief International Economist, Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main

Dr. Dirk Schumacher Chefvolkswirt Deutschland, Goldman Sachs AG, Frankfurt am Main

Geschäftsführung:

Dr. Hans-Joachim Massenberg Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Bundesverband deutscher Banken e.V., Berlin

Dr. Gabriele Spieker Bereichsleiterin Wirtschaftspolitik und Internationale Beziehungen, Bundesverbanddeutscher Banken e.V., Berlin

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Weltwirtschaftliches Umfeld

Ereignisse in der Ukraine: neuer Risikofaktor

- wirtschaftliche Auswirkungen lassen sichzurzeit nicht seriös abschätzen

Industrieländer schieben Weltkonjunktur an

- Wachstumsschwäche läuft aus

- weiterhin Impulse von der Geldpolitik

- robuster Aufschwung in den USA

Schwellenländer: Heterogenität nimmt zu

- keine allgemeine krisenhafte Zuspitzung

- widerstandsfähiger als während der Asienkrise

- Belebung der Weltwirtschaft stützt Ent-wicklung in den Schwellenländern

- Hauptszenario: „soft landing“ in China

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Behutsame Zinswende in den USA US-Geldpolitik um gut kalkulierbaren Kurs

bemüht

„Tapering“ wird im Herbst 2014 beendet sein

Leitzinserhöhung frühestens im Laufe desnächsten Jahres

Aussicht: moderate geldpolitische Wende

Zinsstrukturkurve ist bereits recht steil

Kapitalmarktzinsen werden nur moderatsteigen

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Konjunktur im Euro-Raum Erholung setzt sich mit geringem Tempo fort

Abklingen von Belastungsfaktoren

Unsicherheitsmomente: Prüfung der Bank-bilanzen, schwache Kreditentwicklung

Gefahr einer deflatorischen Abwärts-spirale gering

Selbst in Peripheriestaaten rechnen Bürgerund Unternehmen mit Preissteigerungen

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Geldpolitik der EZB und Wechselkurs Euro-Dollar-Kurs zurzeit relativ hoch bewertet

Hintergrund: Abklingen der Staatsschulden-krise und Leistungsbilanzüberschüsse

Für Euro-Abwertung sprechen: konjunkturellerund zinspolitischer Vorlauf der USA

Hauptszenario: ruhige Hand beim Leitzins

Falls Deflationsrisiken signifikant steigen:unkonventionelle Maßnahmen wirksamer

„Forward Guidance“ muss nicht weiterspezifiziert werden

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Konjunktur in Deutschland (1) Freundlicher Konjunkturausblick

Gelungener Jahresauftakt 2014 (durch milden Winter etwas überzeichnet)

Wachstum 2014 und 2015 deutlich überProduktionspotenzial

Investitionszurückhaltung löst sich auf

Kapazitätsauslastung aktuell wieder auf dem langjährigen Durchschnitt

Vorsichtige Prognose für 2015 (strukturelleProbleme bauen sich schleichend auf)

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Konjunktur in Deutschland (2) Privater Konsum mit robuster Entwicklung

Profitiert von

- weiterhin guter Arbeitsmarktentwicklung

- niedriger Inflation und niedrigen Zinsen

- steigenden Einkommen

Neue historische Beschäftigungsrekorde

2014/2015: Erwerbstätige im Jahresdurch-schnitt über 42 Millionen (gegenüber 2005 +3,3 Millionen)

Hohe Zuwanderung Arbeitslosigkeit sinktlangsamer

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Ausgewählte

wirtschaftspolitische Themen

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Europäische Staatsschuldenkrise „Konvertibilitätsrisiko“ (Auseinanderbrechen der WU) zurzeit gebannt

Rezession überwunden

Leistungsbilanzdefizite sinken

Nennenswerte

Fortschritte

Aber: noch zahlreiche Stolpersteine

Hohe Staats-

verschuldung

Anpassungs-prozess dauert noch mehrere

Jahre

Heraus-

forderungen

Schuldenstand 2013 bei rund 95 % des BIP

Gefahr: Nachlassen der Krisensymptome/bessere Konjunktur kann Reform-bemühen zum Erliegen bringen

Gefahr: politische Kräfte gewinnen Oberhand, die die europäische Integration(evtl. auch Reformen in den Euro-Staaten) teilweise zurückdrehen

Anpassungsprozess nur erfolgreich, wenn Reformkurs in der Spur bleibt

Strukturreformen mit klarem Ziel: Wettbewerbsfähigkeit und Potenzialwachs-tum stärken

Prozess überzeugend vermitteln („Schwarze-Peter-Spiel“ beenden)

Wirtschaftspolitische Strukturreformen in Frankreich und Italien unverzichtbar

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Deutsche Leistungsbilanzüberschüsse

Unsere Schussfolgerungen

Risiken vor allem für Deutschland selbst

- Werthaltigkeit der Forderungen gegenüberdem Ausland

- mit dem Leistungsbilanzüberschüssen verbundene Kapitalexporte stehen nicht für inländische Investitionen zur Verfügung

Zu niedriger Wachstumstrend in Deutschland

- auch EU-Kommission verweist auf zu niedriges Potenzialwachstum und schwacheInvestitionsentwicklung

Analyse EU-Kommission: keine wirklich neuenErkenntnisse

Fakten sind u. a.:

- kein unfairer Wettbewerb

- Vorwurf des „Lohndumpings“ nicht gerechtfertigt

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Wirtschaftspolitik der neuen Bundesregierung

Arbeitsmarktflexibilität sinkt

Staatlich fixierter Mindestlohn aus ordnungspolitischen Gründen falsch

Geplanter Mindestlohn in Deutschland beginnt auf relativ hohem Niveau

Arbeitsmarkt-

politik

Renten-

politik

Leistungsausweitung steht im Widerspruch zu den demografischen Notwendig-keiten

Vorgezogener Renteneintritt auch unter Verteilungsaspekten höchst fragwürdig

Ausweitung der „Mütterrente“: Fehlfinanzierung über die Sozialversicherungen

Beide Politikfelder bringen Nachteile für das Wachstumspotenzial

Erforderlich:

Längerfristigen Herausforde-

rungen stellen!

Bundeskanzlerin (Dez. 2013): „große Koalition für große Aufgaben“

Demographischer Wandel

Niedriges Wachstumspotenzial

Sicherung einer allgemein bezahlbaren Energieversorgung

Föderalismusreform

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Niedrigzinspolitik Preisentwicklung und Konjunktur im Euro-Raum Zinsen zurzeit angemessen

Zu niedrige Zinsen für Deutschland wegen starker wirtschaftlicher Divergenzenim Euro-Raum

Nationale Stabilitätsprobleme nationale Wirtschaftspolitik und makropru-denzielle Instrumente gefordert

Angemessene

Medizin …

… doch erheb-

liche Risiken und

Nebenwirkungen

Potenzielle Risiken: u. a. Preisblasen, falsche Risikoeinschätzungen, Fehllenkung von Kapital, verschleppte Reformen

Je länger Niedrigzinsphase anhält, desto größer werden diese Risiken

Geldpolitik nach wie vor im Krisenmodus

Ausstiegs-strategie

Sobald sich Kreditvergabe und Preisentwicklung normalisieren EZB sollte Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik einläuten

Kein Widerspruch zur „Forward Guidance“ (EZB hat „Forward Guidance“ an ihrePreis- und Konjunkturerwartungen gekoppelt; kein allgemeines Versprechen, dass die Leitzinsen lange Zeit niedrig bleiben)

Niedrigzinsen dürfen nicht als „neue Normalität“ gesehen werden

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Bundesverband deutscher BankenAusschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik

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Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik

Stefan Schilbe Chefvolkswirt, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf - Vorsitzender -

Dr. Marco Bargel Chefinvestmentstratege, Deutsche Postbank AG, Bonn

Dr. Elga Bartsch Chefvolkswirtin Europa, Morgan Stanley UK Group, London

Dr. Jan Bottermann Chefvolkswirt, NATIONAL-BANK AG, Essen

Carsten Brzeski Chefvolkswirt, ING-DiBa AG, Frankfurt am Main

Dr. Kurt Demmer Chefvolkswirt, IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf

Carsten Klude Chefvolkswirt, M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg

Dr. Jörg Krämer Chefvolkswirt, Commerzbank AG, Frankfurt am Main

Dr. Martin Moryson Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA, Köln

Dr. Andreas Rees Chefvolkswirt Deutschland, UniCredit Bank AG, Frankfurt am Main

Dr. Holger Schmieding Chefvolkswirt, Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG, London

Stefan Schneider Chief International Economist, Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main

Dr. Dirk Schumacher Chefvolkswirt Deutschland, Goldman Sachs AG, Frankfurt am Main

Geschäftsführung:

Dr. Hans-Joachim Massenberg Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Bundesverband deutscher Banken e.V., Berlin

Dr. Gabriele Spieker Bereichsleiterin Wirtschaftspolitik und Internationale Beziehungen, Bundesverbanddeutscher Banken e.V., Berlin

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