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BEEINFLUSST ARMUT DIE GESUNDHEITSKOMPETENZ ?
Prim. Dr. Katharina Pils
Chefärztin Österreichisches Rotes Kreuz
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Worüber werden wir sprechen ?
� Armut
� Gesundheit
� Gesundheitskopetenz
� Gesundheitsförderung
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Gesundheits- und Soziale Dienste
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Armut ist...
� ein weltweites und zunehmendes Problem
� wird meist mit Ländern südlich der Sahara, Asien oder Lateinamerika assoziiert
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doch auch in Europa sind Millionen Menschen von Armut betroffen…..
� 400 Millionen Einwohner/innen der Europäischen Union
� 60 Millionen leben unter der Armutsgrenze
� 2,7 Millionen sind obdachlos
� in Spanien leben 20% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und 4,5% in extremer Armut.
� in Großbritannien wächst jedes dritte Kind in Armut auf.
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Definition
50% des Durchschnittseinkommens eines Landes
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ARMUT
manifeste bzw. absolute Armut
Finanzielle Deprivation und Armutsgefährdung treten gegemeinsam auf.
Finanzielle Deprivation bedeutet, dass Lebensführung zumindest in zwei Dimensionen eingeschränkt ist.
Statistik Austria (2011): Armutsgefährdung und Lebensbedingungen in Österreich - EU-Silc 2010
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ARMUT
Manifeste bzw. Absolute Armut
Probleme
� Wohnung angemessen warm zu halten
� regelmäßige Zahlungen rechtzeitig zu begleichen (z.B. Miete)
� notwendige Arzt- oder Zahnarztbesuche
� Unerwartete Ausgaben bis zu 900€ zu finanzieren
� neue Kleidung zu kaufen
Statistik Austria (2011): Armutsgefährdung und Lebensbedingungen in Österreich - EU-Silc 2010
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ARMUTund Armutsgefährdung
20 % Arbeitnehmer verdient 47 % des Gesamteinkommens
1980 waren es nur 40 %
� Die Zahl der Teilzeit-Arbeitenden hat stark zugenommen.
� Frauen verdienen im Schnitt um ein Drittel weniger als Männer.
� Rechnet man den Teilzeit-Faktor heraus, bleibt immer noch ein Unterschied von 22 Prozent.
Statistik Austria (2011): Armutsgefährdung und Lebensbedingungen in Österreich - EU-Silc 2010
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Armutsgefährdungsquote ausgewählter Gruppen
� Ein-Eltern-Haushalte (92% Frauen) 28%
� Alleinlebende Frauen mit Pensionsbezug 26% (Männer 13%)
� MigrantInnen: Drittstaatsangehörige 31%
� Eingebürgerte ÖsterreicherInnen 26%
� Personen in Mehrpersonenhaushalten (> 2 Kinder) 18%
� Alleinlebende Personen ohne Pension 24% BZW: 19%,
� nicht ganzjährig erwerbstätige Personen 18%
� Langzeitarbeitslose(mindestens sechs Monate arbeitslos): 40%
� Erwerbslosenhaushalte 53%
� Working Poor 38%
� Kinder und Jugendliche 14%.
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Kinder als Betroffene
Kinder und Jugendliche, die von Sozialhilfe leben sind
� häufiger krank
� schlechter ernährt
� Enge, Lärm und Luftverschmutzung ausgesetzt
Sie
� leiden unter Konsumverzicht und Ausgrenzung
� haben schlechtere Bildungschancen
� tragen ein enorm hohes Risiko armutsbetroffene und weniger gesunde Erwachsene zu werden
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ARMUTund Armutsgefährdung
Quote: 6% der ÖsterreicherInnen
511.000 Menschen
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Statistik Austria (2011): Armutsgefährdung und Lebensbedingungen in Österreich - EU-Silc 2010
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Verteilung ?
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Bewußtsein gebildet ?!
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Lebensmittel
Tafel
Vinci Rast
Produktion dem Bedarf anpassen
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Österreich - ein Schlusslicht im Kampf gegen Armut und Hunger
Von Annelies Vilim
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In Österreich sind 268.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre armutsgefährdet. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Armut am Donnerstag fordert die Volkshilfe Österreich von der künftigen Bundesregierung den Kampf gegen Kinderarmut als Leitlinie.
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Ab wann ist man arm?
Armutsgefährdung:
Haushaltseinkommen von 1.066 Euro (zwölf Monate) für Alleinlebende
pro Kind 320 Euro, pro weiterem Erwachsenen 533 Euro
Alleinerzieher-Haushalte, kinderreiche Haushalte und Kinder aus Zuwandererfamilien sind deutlich stärker von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht.
Kinder, die in Armut aufwachsen, sind öfter krank und ihre emotionale und kognitive Entwicklung ist oft verzögert.
Sie verletzen sich häufiger, haben mehr Infektionskrankheiten, ernähren sich ungesünder und bewegen sich weniger. 16
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„Armut ist nicht nur auf das Geldbörsl
bezogen”, betonte Fenninger,
„viele Lebensbereiche des Kindes würden
umfasst. Auch der familiäre Zusammenhalt in
Familien, die von Armut betroffen sind, sei
etwa eklatant schlechter als in Familien, bei
denen Geld keine Rolle spielt.“
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Armut mitten in Österreich: Jedes zehnte Kind bekommt nicht einmal genug zu essen!90.000 Kinder sind von manifester Armut betroffen Weniger Geld führt zu mehr Gesundheitsproblemen
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Armut und Soziales
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NEWS 16.10.2013
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In Österreich wächst jedes zehnte Kind in einem Haushalt auf, der sich bei der Ernährung einschränken muss. Von den rund 1,7 Millionen Kindern und Jugendlichen sind etwa 90.000 von manifester Armut betroffen. Bei jeweils fünf Prozent der Kinder können sich die Eltern die Anschaffung neuer Kleidung und das Heizen nicht leisten. Eine halbe Million Kinder hat keine Möglichkeit, zumindest eine Woche im Jahr gemeinsam mit der Familie auf Urlaub zu fahren. Das geht aus dem kürzlich publizierten Sozialbericht
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GESUNDHEIT
ist ein Zustand des vollständigen
körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlergehens und nicht nur das Fehlen
von Krankheit oder Gebrechen.
WHO
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GESUNDHEIT
psyche
sozial
Bio-psycho-soziales Modell
physis
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INTERNATIONAL CLASSIFICATION OF FUNCTIONING
DiseaseImpairmentHandicap
WHO 2001: Analyse der Folgen von ErkrankungenKörperfunktion & Gesundheit müssen erfaßt werden um den Erfolg von Interventionen beurteilen zu könnenPersönlichkeit und Umwelt sind wesentliche Faktoren
BIO - PSYCHOSOZIALES MODELL
White Book on PMR in Europe; Ch Guttenbrunner, A Ward, M Chamberlain, 2007
health condition – umbrealla: diseases, disorders, trauma,…
activities – execution of a task
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Sag mir wo Du wohnst und ich sage Dir
wann Du stirbst………
Mag.Martin Schenk, 2010
HITZE
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GESUNDHEITSZIELE 2012
Ziel 1 - Gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen durch Kooperation aller Politik- und Gesellschaftsbereiche schaffen
Ziel 2 - Für gesundheitliche Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und sozioökonomischen Gruppen, unabhängig von Herkunft und Alter sorgen
Ziel 3 - Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken
Ziel 4 - Natürliche Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser und Boden sowie alle unsere Lebensräume auch für künftige Generationen nachhaltig gestalten und sichern
Ziel 5 - Durch sozialen Zusammenhalt die Gesundheit stärken
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Ziel 6 - Gesundes Aufwachsen für Kinder und Jugendliche bestmöglich gestalten und unterstützen
Ziel 7 - Gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln für alle zugänglich machen
Ziel 8 - Gesunde und sichere Bewegung im Alltag durch entsprechende Gestaltung der Lebenswelten fördern
Ziel 9 - Psychosoziale Gesundheit in allen Bevölkerungsgruppen fördern
Ziel 10 - Qualitativ hochstehende und effiziente Gesundheitsversorgung für allenachhaltig sicherstellen
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ARMUT & GESUNDHEIT
� Bildung
� Gesundeheitsbewußtsein
� Ernährung
� Nikotin, Alkohol, Drogen
� den Kick suchen, sich beweisen
� Selbstbewußtsein, Autonomie
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ARM und krank
was kann der Arzt tun?
Kapital beachten
� Okonomisch
� Sozial
� Kulturell
� Symbolisch
Kapital als
Ressource29
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Gesundheit und Einkommen
mehr Gesundheit
Dialog und Refelxion
mehr Prestige
soziale Kontakte
Einkommen
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Pierre Bourdier
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Gesundheit und Einkommen
geringeres Einkommen
Verlust sozialer Kontakte
Einbusse an Autonomie
Geringeres Selbstwertgefühle
Krankheit
Schlechterer Zugang zum Gesundheitssystem
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Self Efficacy
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Thomas Abe kulturelles Kapital der Gesundheitsföderungl 2009
Entwicklung der persönlichen kulturellen Ressourcen
Health Literacy
Unterstützung durch Gesundheitsberufe !!!!!
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Health Literacy
Wissen
Compliance
Nachhaltigkeit
? Neuro-psycho-endokrinolog-immunologie…..
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Soziale Folgen von Armut
Soziale Isolation
Menschen in Armutslagen leben wesentlich
öfter allein und haben ein schwächeres Netzwerk
14% der manifest armen Frauen
16 % der arbeitslosen Männer
gelten als sozial isoliert
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Soziale Folgen von Armut
Soziale Hilflosigkeit
- 20 % (43.000) der manifest armen Frauen
- 17 % der Männer rechnen in einem Notfall nicht mit Hilfe von Verwandten, Freunden oder Nachbarn
Verstärkung / Festigung von Armut!
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Bildung und Lebenserwartung in Österreich
� 35-jährige männliche Akademiker haben eine restliche Lebenserwartung von rd. 46 Jahren, d.h. eine Lebenserwartung von durchschnittlich 81 Jahren.
� Männer im gleichen Alter mit Pflichtschulabschluss haben eine Lebenserwartung von nur 75 Jahren.
Differenz in der Lebenserwartung zwischen höchster und niedrigster Bildungsebene
> 6 Jahre
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Bildung und Lebenserwartung in Österreich
Für Frauen im Alter von 60 Jahren beträgt der Unterschied zwischen höchstem und niedrigstem
Ausbildungsabschluss
2 Jahre
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Soziale Folgen von Armut
Kulturelle Unterschiede ?
Costa Rica ist Land 1 des Glücks 2012
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REICHTUM
� Keine Garantie für soziale Integration & Freunde
� Keine Garantie für Gesundheit
Soziale Kompetenz stärken
Kritisches Denken fördern
Leistungsbereitschaft & Partizipation
SINN