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Bergamo ist eine Stadt reich an Kunst und Geschichte. Dies ist eine der vielen Beschreibungen, die wir in den Reiseführern lesen und die auch zutrifft, aber sie reicht nicht aus, um das innerste Wesen der Stadt zu erfassen. Um Bergamo zu verstehen, muss man die Unterscheidung zwischen der Ober- und der Unterstadt begrei-fen: so verschieden und einzigartig sie sich präsentieren, so sind sie doch durch ein unauflösliches Band der Schönheit verbunden. Hier nun einige Vorschläge, die auf Ihrer Entdeckungsreise hilfreich sind. Gemeinsam versuchen wir, die Stadt zu Fuß zu erkunden: Folgen Sie uns am ersten Tag und Sie werden sehen, dass ein Tag nicht ausreicht.

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In 24 Stunden DIE OBERSTaDT UnD DaS nacHTlEBEn

9.30 - dIe VerteIdIgung deS StadttorSWir beginnen unseren angenehmen Besuch am Morgen, nachdem wir beim Touristenbüro im Urban Center, das sehr gut mit Material ausgestattet ist, vorbeigeschaut haben. Von dort steigen wir in den Bus der Linie 1, der auf seiner Fahrt in die Oberstadt (Haltestelle Colle Aperto) entlang der Stadtmauer fährt. Vorbei an der imposanten Porta Sant’Agostino (Tor des Heiligen Augustin), erlaubt uns die erste Haltestelle, den in das Bollwerk des San Michele gebauten Kanonensaal zu sehen, einen unterirdischen Raum mit beeindruckendem Deckengewölbe, in dem die Kanonen zur Verteidigung dieses Stadttors eingesetzt wurden.

10.00 - dIe unterIrdISchen KanonenSäle deS San gIoVannI (heIlIger JohanneS)Man kann an derselben Haltestelle wieder in den Bus steigen, um zum Colle Aperto zu gelangen. Wer jedoch einen kleinen Spaziergang machen möchte, dem schlagen wir vor, der Stadtmauer mit ihren Türmen zu Fuß zu folgen. Sie sehen der Reihenfolge nach das imposante Gebäude des Palazzo Medolago Albani und diesem gegenüber die Porta San Giacomo (Tor des Heiligen Jakobus) in weisem Marmor mit einer Dekoration, die an die Werke des großen Palladio erinnert. Fast am Ende der Steigung erreichen wir die großartigen Kanonensäle im Bollwerk des San Giovanni (Heiliger Johannes): sie wurden erst vor kurzem restauriert, und man kann sich aufgrund ihrer beeindruckenden Größe vorstellen, welche Leistung der Bau der Mauer erforderte . Wer dage-gen mit dem Bus fährt, steigt an der Haltestelle Colle Aperto aus und geht bis zum Eingang der Kanonensäle des San Giovanni ein kurzes Stück zu Fuß zurück (circa 200 Meter).

Vorherige Seiten: Tor des San Giacomo; Oben: Piazza Vecchia

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10.30 - daS hauS deS gaetano donIzettI und der BotanISche gartenVon Colle Aperto aus gehen wir durch die Porta Sant’Alessandro (Tor des Heiligen Alexanders) und erreichen nach weni-gen Metern den alten Stadtteil Canale. Hier befindet sich das Geburtshaus von Gaetano Donizetti, dem großen Musiker dieser Stadt. Wer den Spuren dieses Komponisten folgen möchte, kann das nahegelegene, ihm gewidmete Museum in der Via Arena besuchen. Sein Grabmal befindet sich im Mittelschiff der Basilica di Santa Maria Maggiore. Wieder zurück am Colle Aperto reicht die Zeit, um den botanischen Garten mit seinen Pflanzen und Blumen zu besuchen (geöffnet von März bis Oktober); der Eingang liegt in der Via Beltrami, an der Seite des alten venezianischen Waffenlagers, einer einzigartigen Struktur aus Stein, die ein solides Parallelepiped mit einer nicht weniger imposanten Pyramide verbindet. Vom Garten aus genießt man einen der schönsten Ausblicke auf die Oberstadt und ihre Dächer.

12.30 - auf dem hügel deS San VIgIlIo, Panorama und eIn erquIcKendeS mIttageSSenWir haben nun die Gelegenheit, einen weniger bekannten Aspekt der Stadt kennen zu lernen. Die Oberstadt Bergamos wird vom Hügel des Heiligen Vigilius dominiert. Schon im Mittelalter befand sich auf diesem Hügel eine Burg, die nach dem Bau der Stadtmauern von Venedig in eine gut ausgestattete Festung umgewandelt wurde. Man kann den Hügel zu Fuß erreichen, aber die Straße ist sehr steil und wer es vorzieht, kann die moderne Seilbahn benutzen (die Talstation befindet sich vor der Porta Sant’Alessandro): In wenigen Minu-ten ist man oben, mitten im Grünen, und man hat ein wunderschönes Panorama, das schon den zukünftigen Nobelpreisträger Hermann Hesse beeindruckte, als er 1913 Bergamo besuchte. Bei einem guten Mittagessen kann man bequem die Ruhe des Orts und den Ausblick genießen. Danach steht der Besuch der Festung des San Vigilio auf dem Programm. Eine steile Treppe bringt uns nach oben, wo wir mit einem herrlichen Ausblick auf die Oberstadt und die Bergamasker Alpen - die Orobien – belohnt werden.

Blick auf die Oberstadt vom Hügel des San Vigilio

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14.30 - Im herzen der oBerStadtEs ist nie zu spät, zum Colle Aperto zurückzugehen, entweder mit der Seilbahn oder aber zu Fuß auf der Stra-ße, auf der wir in wenigen Minuten wieder unten sind. Momentan lassen wir das Panorama hinter uns um ins Herzen der Oberstadt einzudringen, vorbei an der Zitadelle, ursprünglich eine Militärfestung der Familie Visconti, den Herren von Mailand. Von der Zitadelle aus erreicht man Piazza Mascheroni, wo die Via Colleoni ihren Anfang nimmt. Via Colleoni ist die Hauptstraße des historischen Stadtkerns, zusammen mit der Via Gom-bito, und durchquert die Stadt bis zur Station der Seilbahn. An dieser Straße liegt das Haus des großen Söld-nerführers Bartolomeo Colleoni der hier die wenigen Male wohnte, wenn er von seiner Burg in Malpaga nach Bergamo kam. Nicht weit davon entfernt befindet sich das Gebäude des Teatro Sociale aus dem neunzehnten Jahrhundert, das erst vor kurzem durch eine Restaurierung wieder aufgewertet wurde.

15.00 - der auSBlIcK Vom turmDie Via Colleoni endet auf der Piazza Vecchia. Wir schlagen vor, den Besuch des Platzes auf später zu verschie-ben, denn jetzt steht der Aufstieg auf den Gombitoturm (Torre di Gombito) an (Besuchszeiten von Montag bis Freitag 14.30 – 16.30, Samstag und Sonntag 10.00 – 12.00 – Reservierung im Touristenbüro in der Oberstadt). Der Aufstieg ist der Mühe wert. Der massive Turm ist wenig mehr als 52 Meter hoch und Zeuge der Schlachten zwischen Guelfen und Ghibellinen im Mittelalter. Der Besuch bringt uns in die Vergangenheit zurück und be-lohnt mit herrlichen Ausblicken.

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Die Basilika Santa Maria Maggiore und der Dom

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15.30 - dIe SchönheIten deS PlatzeSNach dem Besuch des Turms gehen wir nochmals zurück, unser Ziel ist die Piazza Vecchia: nach dem Überque-ren der Kreuzung öffnen sich wie in einem Bühnenbild die Kulissen und wir stehen vor der Piazza Vecchia, einem außergewöhnlichen Platz voller Magie; nicht zu Unrecht gilt er als einer der schönsten Plätze Italiens. Auf dem Platz des 15. Jahrhunderts mit seinen venezianischen Stilrichtungen liegt der mittelalterliche Palazzo della Ragione (Palast der Vernunft), der mit seinem majestätischen Löwen Venedigs in der Fassade den Platz nach Hinten abschließt. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir die imposante Marmorfassade des Pa-lazzo della Civica Biblioteca Angelo Mai (Bürgerbibliothek). Auf dem Platz dominiert der Gemeindeturm, der Torre del Campanone, der alle Blicke auf sich zieht und auf den man mit einem Aufzug hochfahren kann. Wir empfehlen, durch den großen Eingang zwischen Piazza Vecchia und Piazza del Duomo in den Turm zu gehen, denn hier sind die Reste des römischen Forums sichtbar, die erst vor kurzem entdeckt wurden. Nicht ausgelassen werden sollte der Besuch des geschichtlichen Museums der venezianischen Epoche (Museo storico dell’età veneta), wo man eine multimediale Reise durch das Bergamo des 16. Jahrhunderts unternehmen kann. Auf dem Piazza del Duomo stehen das Battistero (Taufkapelle), gegenüber die Kathedrale von Bergamo, die Kapelle Colleoni mit den Gräbern des berühmten Condottiere und seiner Tochter Medea, ein Meisterwerk der lombardischen Renaissance. Und dann der Höhepunkt dieser außergewöhnlichen Reise durch Kunst und Geschichte, die Basilica di Santa Maria Maggiore, die in ihren einfachen romanischen Mauern wie ein Schrein eine prunkvolle barocke Dekoration birgt.

17.30 - dIe rocca (feStung): KuPPeln und türmeBeim Überqueren des Platzes in Richtung Via Gombito können Sie einen Halt am schönen Marmorbrunnen in der Mitte des Platzes einlegen: Der Brunnen war ein Geschenk des Podestà Contarini vor seiner Rückkehr nach Venedig. Unser nächstes Ziel ist die Rocca, aber in der Nähe des Gombitoturms machen wir einen kleinen Um-weg zur Piazza Mercato del fieno (Heumarkt), wo sich das Geschichtliche Museum (Museo Storico) der Stadt

Die Taufkappelle und der Dom

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befindet. Ein anderes geschichtliches Museum, das auf das Risorgimento spezialisiert ist, befindet sich dagegen direkt in der Rocca wo man hingelangt indem man die Via Gombito entlang geht und dann bergan Via Rocca, eine charakteristische Straße, die von der Piazza Mercato delle Scarpe (Schuhmark) bis zur mittelalterlichen Bastion hinaufführt. Die Festung dominiert die Altstadt vom Hügel der Heiligen Eufemia aus, von wo aus man einen einzigartigen Blick auf die Kuppeln und Türme des historischen Stadtkerns hat. Dieser Aussichtspunkt ist ideal für Erinnerungsfotos und sollte auf keinen Fall verpasst werden.

18.00 - “dolce VIta” und nachtleBenGehen Sie nun den gleichen Weg wieder zurück. Unten an der Via Rocca angekommen, haben Sie viel Zeit den Abend zu organisieren. Via Gombito, Via Colleoni, Piazza Vecchia, Piazza Mascheroni, Colle Aperto und die vielen angrenzenden Gassen bieten eine große Auswahl an Restaurants und Lokalen aller Art, in denen man den Rest des Abends auf angenehme Weise verbringen kann, eine Art Dolce Vita in der Oberstadt mit Essen und Shopping. Dann beginnt das Nachtleben: im Winter haben Sie die Wahl zwischen unzähligen Lokalen und Weinbars, wo Sie bei guter Musik ein Glas Valcalepio doc genießen können; im Sommer dagegen wartet ein außergewöhnlicher Abend auf Sie bei einem Spaziergang von Colle Aperto entlang der Stadtmauer mit ihren Bollwerken. Es stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Wahl, um bei einem großartigen Ausblick auf das nächt-liche Bergamo zu Abend zu essen: bei der Porta San Giacomo, am Wall des San Michele oder in der Nähe der Porta Sant’Agostino. Man kann den Abend nicht besser verbringen, vor allem wenn man es nicht eilig hat und den Abend bis zu vorgerückter Stunde genießen will.

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Die Lichter der abendlichen Stadt

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48 Stunden BERGamO: STaDT GROSSER KünSTlER UnD aUSGEzEIcHnETER WEInE9.30 - auf den SPuren Von lorenzo lottoWir durchqueren vom Urban Center aus den Stadtkern in Richtung des Stadtteils Pignolo. Hier erwartet Sie die kleine Piazzetta di Santo Spirito (Heiliggeistplatz) sowie die gleichnamige Kirche mit ihren klaren Innenräumen im Stil der Renaissance. Hier werden eine große Zahl an Kunstwerken aufbewahrt, unter anderem ein Gemälde von Lorenzo Lotto. Zurück auf dem Platz, gehen wir ein Stück bergauf und begeg-nen auf der rechten Seite (nach der Kreuzung mit der Via San Giovanni) der Kirche des San Bernardino (Heiliger Bernhard) mit einem weiteren Gemälde des berühmten Künstlers aus Venedig. Sie werden es sicher nicht bereuen, noch weiter bis zum oberen Ende der Straße zu gehen, wo sich die eleganten Fas-saden einer Reihe von Palazzi des 16. Jahrhunderts aneinanderreihen.

11.00 - eIne zugaBe Von lottoZurück auf dem kleinen Platz des Santo Spirito gehen wir entlang der via Tasso, der eleganten Straße die von der Piazza S. Spirito ins Zentrum der Stadt führt, gesäumt von nüchternen Gebäuden und Geschäften. Auf der linken Seite dominiert der Palazzo della Provincia (Provinzverwaltung) die Szene und weiter vorne das Gebäu-de des ehemaligen Rathauses, beide in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Am Anfang des großen und hellen Platzes des Sentierone befindet sich die Kirche des San Bartolomeo (Heiliger Bartholomäus), noch ein Schmuckkästchen der Kunst, die alle, die die Kirche noch nie gesehen haben, in Staunen versetzt. Hinter dem Hauptaltar wird uns mit dem großen Altarbild „Jungfrau mit Kind auf dem Thron und Heiligen“ aus dem Jahr 1516 ein weiteres Meisterwerk von Lorenzo Lotto geboten.

Werke von Lotto in der Kirche des San Michele al Pozzo Bianco

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11.30 - der SPazIergang der BergamaSKerWir verlassen die Kirche und begeben uns auf den Sentierone (wörtliche: der große Pfad), Flanierstra-se und Treffpunkt der Bergamasker. Das neue Stadtzentrum wurde vor einem Jahrhundert auf dem Platz des ehemaligen Jahrmarktes erbaut. Hier steht auch das Donizetti-Theater mit dem romantischen Denkmal, das dem großen Künstler gewidmet ist. Verbindendes Element des gesamten Platzes sind die portici, die Bogengänge, hinter denen sich die Piazza Dante öffnet mit ihrem Brunnen, der früher der Mittelpunkt des Jahrmarktes war. Von Piazza Matteotti aus, mit seinem Turm, der an die Türme der Oberstadt erinnert, genießt man den Blick auf die Stadt oben auf dem Hügel, mit ihrer Skyline ein Muss für alle Fotografen, sowohl Touristen als auch Einheimische.

12.00 - In den eInKaufSStraSSenEs ist Zeit, einen Schaufensterbummel zu machen und Einkäufe zu tätigen. Vom Sentierone aus dringen wir ins Herz der Geschäftszone vor, mit Via XX Settembre, Via Sant’Orsola, Via Sant’Alessandro, den an Via Borfuro und Via Tiraboschi angrenzenden Plätzen. Die Via Sant’Alessandro, die in Richtung Oberstadt bergan führt, bietet fast ununterbrochen Schaufenster bis zum oberen Ende der Straße. Nachdem wir auf der rechten Seite die mittelalterliche Turmgasse (vicolo delle Torri) und das Monastero di San Benedetto

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Der Turm der Gefallenen im Herzen des Sentierone

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(Kloster des Hl. Benedikts) mit der schönen Kirche aus dem 16. Jahrhundert gesehen haben – ein kleines Tor führt uns in einen winzigen, mit Freskos dekorierten Kreuzgang: ein wahres Kleinod – gehen wir wieder die Straße hinunter und legen eine Pause auf der Piazza Pontida ein, mit dem charakteristischen Incrocio delle Cinque Vie, einer Kreuzung von fünf Straßen mit Bogengängen umgeben, in denen sich in der Vergangenheit die Speicher und Lagerräume der Händler befanden, die heute aber Platz für Schaufenster und typische Restaurants und Lokale gemacht haben, in denen man essen und sich etwas erholen kann.

14.30 - dIe therme der colleonI und nochmalS lottoWir laden Sie zu einem angenehmen Ausflug in die Umgebung Bergamos ein, ins Tal Valle Cavallina. Bequemer ist es, diesen Ausflug im Auto zu machen, denn so können Sie von Zeit zu Zeit anhalten, um Landschaft und Sehenswürdigkeiten zu genießen. Unser Ziel ist Trescore Balneario, ein Ort antiken Ursprungs, dessen Namen auf die Thermalquellen, die schon die Römer benutzten, zurückgeht. Wahr-scheinlich besuchte auch Bartolomeo Colleoni die Therme. Er hat zwanzig Jahre lang die Heere Venedigs angeführt und ließ diese Thermalquellen wieder herrichten und aufwerten.

15.00 - daS meISterwerK Im ParKNach einem kurzen Spaziergang in der Innenstadt von Trescore gehen wir in den Park der Villa Suardi, um noch ein Meisterwerk von Lorenzo Lotto zu bewundern. Im Jahr 1524 realisierte der Künstler eine Reihe von Freskos in der kleinen Kirche, die den beiden Heiligen Barbara und Brigida gewidmet ist. Die

Kirche des San Bartolomeo

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Kirche liegt direkt an der Straße zum Sebinosee und dem Valcamonica, wurde dann aber in den Park der Familie Suardi einverleibt. Der Freskenzyklus stellt das Martyrium der Heiligen Barbara bis hin zu den Wundern der Heiligen Brigida, Katharina und Maria Magdalena dar. Dank einer Führung von ungefähr 45 Minuten (von der örtlichen Pro Loco veranstaltet) kann man die Bedeutung der Gemälde und den tiefen Sinn des künstlerischen Schaffens von Lorenzo Lotto würdigen.

16.00 - eIn ProSIt zum aBSchluSS In der Tat kann man den Aufenthalt in Bergamo nicht besser beenden. Wir verlassen somit Trescore um – wieder mit dem Auto – in das nicht weit davon entfernt liegende Calepiotal zu fahren. Das Tal ist für seinen ausgezeichneten Wein bekannt, und die vielen Weinberge lassen ohne weiteres auf die Haupt-tätigkeit des Tals schließen. Die Weinberge erstrecken sich von San Paolo d’Argon über die Hügelketten und teilweise in der Ebene bis zum Sebinosee und bringen zahlreiche Qualitätsweine, sowohl rot als auch weiß, unter der Bezeichnung Valcalepio hervor. Das Herz der Gegend ist der mittelalterliche Ort Castelli Calepio, dessen Namen auf die Burg der Familie Calepio zurückgeht, die über dem Tal des Oglio thront. Gehen Sie einfach in eine Weinbar oder in einen Weinkeller, um eine Pause einzulegen und mit den schon von Bartolomeo Colleoni geschätzten Weinen feierlich anzustoßen.

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Die Orobischen Alpen

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72 Stunden Wollen Sie sich noch einen weiteren Tag hier aufhalten, so bietet Bergamo und sein Hinterland eine Vielzahl an Erlebnissen, die jedem Geschmack gerecht werden. In der Umgebung schlagen wir folgende ziele vor:lago dI ISeo (ISeoSee) Unter den lombardischen Seen wahrscheinlich der am wenigsten bekannte ist der Iseosee, ein perfektes Ausflugsziel, um die schöne Landschaft zu bewundern und die suggestiven Dörfer am See zu besuchen, um Wassersport zu treiben und anderen Aktivitäten an der frischen Luft nachzugehen, oder auch um die typischen Produkte der Gegend zu probieren. Zwischen Sarnico und Lovere, den beiden wichtigsten Or-ten am bergamaskischen Ufer, reihen sich einzigartige Ortschaften aneinander: Predore, Tavernola und Riva di Solto, und ihnen gegenüber befindet sich die Montisola, die grösste Binnenseeinsel in Europa. Die Küste präsentiert sich felsig, wild und faszinierend: der Abschnitt zwischen Rivo di Solto und Castro, Bogn genannt, ist in seiner Art herrlich und suggestiv mit der Bucht, den Steilfelsen und dem blauen, kristallenen See, der den kleinen Kieselstrand umspült. Ganz in der Nähe befindet sich das Valcalepio, das Tal in dem der berühmte Wein produziert wird.

dIe oroBISchen alPenEin weiter Bogen von 80 Kilometern mit Gipfeln, Graten, Tälern, Weiden, Wäldern, natürlichen Lebens-räumen, die einen außergewöhnlichen Wert besitzen, hier und da unterbrochen von Almen, Bauernhö-fen, Ortschaften und Schutzhütten: all dies inmitten von Bergen, die auch eine Höhe von 3.000 m errei-

Die Insel Loreto im Iseosee

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chen können. Entlang der Bergamasker Alpenkette, vom Brembanatal bis zum Seriana- und Scalvetal, befinden sich zahlreiche Skiorte mit modernen Liftanlagen und vielen Pisten, die allen Bedürfnissen gerecht werden; daneben gibt es auch spektakuläre Langlaufstrecken und Routen für das Skibergstei-gen. Groß ist das Angebot an Aktivitäten, die es erlauben, die Bergwelt auch im Sommer zu genießen.

daS arBeIterdorf Von creSPI d’addaCrespi d’Adda, ein „ideales Arbeiterdorf“ und einziges Beispiel von Industriearchitektur das zum Weltkulturer-be der UNESCO erklärt wurde, ist Ende des 19. Jahrhunderts von einer Industriellenfamilie aus der Lombardei, der Familie Crespi, gegründet worden. Es handelt sich um eine regelrechte kleine Siedlung, die vom Besitzer der Fabrik für seine Arbeiter und deren Familien gebaut wurde. Im Ort gibt es neben der Fabrikanlage (für die Baumwollproduktion) und dem eklektischen Wohnsitz des Besitzers Häuser für die Arbeiter, einen Friedhof, ein Waschhaus und eine Kirche. Einen Tag in Crespi d’Adda zu verbringen ist nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern man taucht auch in das vergangene Jahrhundert ein und hat Gelegenheit, sich in das damalige Leben und die Gewohnheiten einzufühlen.

dIe therme Von San PellegrInoDas elegante Städtchen San Pellegrino Terme, im Brembanatal, wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts ein von der oberen Gesellschaftsschicht bevorzugtes Touristenziel. Der Ort, schon im Mittelalter für sein Heilwasser bekannt, ruft noch heute die luxuriösen Kulissen der Belle Epoque wach und ist in der ganzen Welt für sein Wasser bekannt. Die antiken Therme sind soeben restauriert worden und das Spielcasino bietet Platz für Tref-fen und Veranstaltungen, aber der Ort fasziniert vor allem aufgrund seiner reichen Zeugnisse des Jugendstils.

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Das Arbeiterdorf von Crespi d’Adda

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radwanderwegeDas ganze Gebiet um Bergamo herum ist gut erschlossen mit Radwanderwegen, auf denen man verschiedene Tou-ren von großem, auch landschaftlichem Interesse unternehmen kann. Besonders hervorzuheben sind die Radwege im Brembana- und Serianatal, die dem ehemaligen Schienenverlauf der nunmehr stillgelegten Eisenbahn folgen. Im Serianatal steigt die Route durch das ganze Tal an und bietet Ausblicke auf den Fluss und die Siedlungen, wobei sie immer weiter in die höher werdenden Berge eindringt. Nicht weniger faszinierend ist der Radweg des Bremba-natals, der durch Tunnel steil über dem Fluss bis hinauf ins hintere Ende des Tals führt. In der Ebene ist das Radnetz besonders gut ausgebaut. Von den Strecken im grünen Abschnitt des Regionalparks des Serio ausgehend, treffen wir auf eine Route, die zur Burg Malpaga führt, Sitz des Condottiere Bartolomeo Colleoni. Der Weg führt weiter entlang der Quellen bis zum Fluss Adda. Man kann auch mit dem Rad von Bergamo bis Sarnico am Iseosee fahren, wobei man durch das Calepiotal kommt, das für seine ausgezeichneten Weine bekannt ist. Viel benutzt ist natürlich auch der Radweg durch die Stadt (Greenway), der entlang der venezianischen Stadtmauern bis in den Parco dei Colli führt und Gebiete mit beträchtlichem landschaftlichem Wert durchquert.

Texte aus: “The Key to Bergamo” (Pino Capellini und Turismo Bergamo).Umschlagfoto: Paolo Ardiani.Fotos: P. Ardiani; D. Salvi; M. Mazzoleni; Hidalgo; Circolo Marianese; M. Patelli.

San Pellegrino

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Saudharkrokur

Keflavik

ísafördur

Lago d’IseoVAL

CAVALLINAOrio al Serio

VAL CALEPIO

VAL SERIANA

VALLE IMAGNA

ISOLA BERGAMASCA

BERGAMO

PIANURA BERGAMASCA

VAL DI SCALVE

VAL BREMBANA

Lago di Endine

BERGAMO