Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt...

16
Bericht zur Nachhaltigkeit 55

Transcript of Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt...

Page 1: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

Bericht zur Nachhaltigkeit

55

Page 2: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

56

Vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle an-gekündigt, unseren Weg zur Nachhaltigkeittransparent aufzuzeigen. Wir wollen dies tun,indem wir Ihnen eine weitere Auflage unseresNachhaltigkeitsberichts vorstellen.

Meilensteine auf unserem WegEin Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard(Global Reporting Initiative) stellt eine Heraus-forderung dar, insbesondere für die fenaco, diemit ihren Unternehmen – das sind über 80 Be-reiche und Tochtergesellschaften – breit auf-gestellt ist, komplexe Strukturen aufweist undvielseitigen Tätigkeiten nachgeht. Dennoch ha-ben wir uns entschlossen, unseren Bericht be-reits heute nach der aufwändigeren, neuen internationalen GRI-Richtlinie Version 4.0 zuveröffentlichen. Interne Mitwirkung und Konsens in unserenAussagen sind uns wichtiger, als schnelle Er-folge und umfrangreiche Berichterstattungen.Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen der De-finition unserer Schwerpunktthemen der Nach-haltigkeit. In einem aufwändigen Prozess vonMitwirkung, Konsultation und Beratungen kön-nen wir Ihnen dieses Jahr unsere siebenSchwerpunktthemen präsentieren: Marktum-feld, Gesellschaft, unternehmerische Verant-wortung, Mitarbeitende, Boden und Nahrung,Mobilität sowie Energie und Umwelt. Diesesieben Themen liegen uns besonders am Her-zen und prägen die fenaco seit ihrer Gründung.Diese Themen sind die Basis für unsere zu-künftigen Ambitionen. Mit einem klaren Er-kennungszeichen (Piktogramm), unserem An-spruch und detaillierten Erklärungen versuchenwir hier, Ihnen diese Themen näher zu bringen.

Ihre Meinung ist gefragtNeben den Schwerpunktthemen ist uns derDialog mit Ihnen und unseren weiteren An-spruchsgruppen wichtig. Auch hier verfolgenwir den «Dialog von innen heraus.» Damit sinduns unsere direkten Stakeholder wie dieSchweizer Landwirte, die LANDI-Genossen-schaften und unsere Mitarbeitenden beson-ders wichtig. In diesem Kontext haben wir diedrei Gruppen Anfang 2014 zu ihrer Meinung

befragt. Getreu unserem Leitsatz «wir sind un-seren Kunden nah», interessieren uns die Er-wartungen unserer Kunden ganz besonders.Dann starten wir den Dialog mit den nicht min-der wichtigen Anspruchsgruppen wie Liefe-ranten, Staat und Öffentlichkeit. Interne Konsultationen und eine externe Bachelorar-beit haben uns aufgezeigt, wie die einzelnenAnspruchsgruppen zu priorisieren sind.

Unsere Herausforderungen 2013Neben dem weiterhin rauen wirtschaftlichenUmfeld haben uns im Bereich Nachhaltigkeitdie folgenden Themen beschäftigt:• Erneuerung der CO2-Zielvereinbarung mit

dem Bund, unter Einbezug der ganzen fenacoUnternehmensgruppe

• Erstellung, Schulung und Umsetzung einesCompliance-Verhaltenscodexes

• Vertiefung und Aktivitäten zur Reduktion derLebensmittelverschwendung (Foodwaste)

• Sorgfältige Entwicklung eines Trainee-Pro-gramms und der Lernenden. Letzteren istauch die Bildwelt in diesem Geschäftsberichtgewidmet.

Ausblick 2014 bis 2015Im Zentrum unserer Bemühungen zur Nach-haltigkeit werden die Stakeholder-Dialoge ste-hen. Zudem werden wir die ersten konkretenLeistungsindikatoren definieren und veröffent-

Die sieben Schwerpunkte zur Nachhaltigkeit der fenaco

MartinKeller

Page 3: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

57

lichen. Die Aufmachung unseres Geschäftsbe-richts ist viele Jahre unverändert geblieben. Pa-rallel dazu sind die Ansprüche und Erwartun-gen an transparente Informationen laufend gestiegen. Deshalb planen wir für den Ge-schäftsbericht 2014 eine komplette Neuge-staltung, die neben einer grafischen Weiter-entwicklung vor allem inhaltlich neue Mass-stäbe setzen soll: Wir streben eine integrierte

Genossenschafts-Berichterstattung an, welchegleichwertig über wirtschaftliche, ökologischeund gesellschaftliche Leistungen unserer ge-nossenschaftlich geführten Unternehmens-gruppe Auskunft geben wird.

Dr. Martin KellerVorsitzender der Geschäftsleitung

bezug und die Mitwirkung aller relevanten Be-reiche und Tochtergesellschaften im Projekt-team. Die Projektorganisation stellt durch denLenkungsausschuss den direkten Kontakt zurGeschäftsleitung sicher. Durch die Grösse und

Der Weg zum Nachhaltigkeitsbericht

Einbindung des GRI-Prozesses in denFührungskreislauf der fenaco

Der formale Prozess der GRI-Berichterstattungist in der fenaco breit abgestützt durch den Ein-

Bottom up

Erarbeitung in der Projektgruppe zu Handen derGeschäftsleitung bzw. Lenkungsausschuss• Erarbeitung der GRI-Systematik• Identifikation der Themenschwerpunkte• Selektion der Stakeholder• Stakeholderdialog• Wahl der Leistungsindikatoren• Datenerhebung /Darstellung• Methoden /Managementansatz• Schulung und Sensibilisierung

Top down

Vorgaben der Geschäfts- und Bereichsleiter an dieKader und Schlüsselfunktionsträger• Indikatoren auf die SGE /BTG zuteilen• Integration in die Jahresziele SGE• Ausgewogenheit der Ziele Wi-Öko-Soz• Lancierung entsprechener N-Aktivitäten• Miteinbezug Schlüsselfunktionsträger• Soll-Ist-Soll-Abgleich• Erfolgskontrolle, Korrektur• Berichterstattung und Kommunikation

GRI-IndikatorenStrategienJahresziele

GRI-SchemaElement 1– 6

Nachhaltigkeits-Bericht

Page 4: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

58

Breite der fenaco dauert dieser Prozess aller-dings etwas länger als erwartet, insbesonde-re auch, weil oft gleichzeitig die Gelegenheitgenutzt wird, Betroffene in den Kommunikati-onsprozess einzubeziehenDie fenaco wird zukünftige neue Zielsetzun-gen und Indikatoren für die Nachhaltigkeit überdie Führungselemente «Unternehmensstrate-gie» und «Jahresziele» einführen (Top down).Dazu müssen weder neue Strukturen undTools, noch grössere Veränderungen in den bis-herigen Abläufen geschaffen werden.

Stakeholderdialog

Stakeholder-Dialoge sind ein zentrales Elementder GRI-Methodik und finden klassischerwei-se in einem direkten, klar strukturierten Ge-spräch statt, aber auch indirekte Formen wieschriftliche oder telefonische Befragungen sindmöglich. Mehr zu den fenaco-Stakeholder-Dialogen sie-he Schwerpunktthema «VerantwortungsvolleUnternehmensführung», Seite 60.

Die sieben Schwerpunktthemen der Nachhaltigkeit

Im Mitwirkungsprozess mit den Unternehmender fenaco wurden die diffusen «Themenwol-ken» des letztjährigen Nachhaltigkeitsberichtskonkretisiert. Über hundert Einzelthemen wur-den zusammengetragen, bewertet, priorisiertund selektiert. Mit einer eigens entwickeltenstatistischen Auswertungsmethode (basierendauf Häufigkeit, Themenreduktion und Rangie-rung) konnte Einigkeit und eine Verdichtung aufsieben Schwerpunktthemen der Nachhaltigkeiterreicht werden (siehe Seite 59).

Leistungsübersicht und Indikatoren

Für die Definition der GRI-Indikatoren wird sichdie fenaco zuerst einen Überblick über die bis-herigen Nachhaltigkeitsaktivitäten verschaffen.Dazu wird 2014 eine Leistungsübersicht derNachhaltigkeitsaktivitäten der letzten zehn Jah-re sowie über die bis Ende 2015 geplanten Ak-tivitäten erstellt. Aufgrund dieser Übersicht so-wie den Ergebnissen der Stakeholder-Dialogeerfolgt die Definition der Indikatoren und Ziel-werte in fenaco-typischen Prozessen von derBasis her.Aufgrund der langjährigen Verpflichtung ge-genüber dem Bund (CO2-Zielvereinbarung2008 bis 2012 und 2013 bis 2020) sind erste In-dikatoren für das Berichtsjahr 2013 provisorischfestgelegt worden. Mehr zu den Indikatoren siehe Schwerpunkt-thema «Energie & Klima», Seite 65.

Unser Fazit nach einem Jahr GRI-Methodik

Die GRI-Systematik und die Erarbeitung unse-rer Schwerpunktthemen haben eine «Ordnungund ein Bewusstsein» in die Komplexität derNachhaltigkeit gebracht. So können aktuelleHerausforderungen im Tagesgeschäft wie z. B.Lebensmittelverschwendung (Foodwaste), dieThematik der Artenvielfalt (Biodiversität), dieRolle des Landwirts als Energiewirt etc. ei-nem globalen Nachhaltigkeitskontext zugeord-net werden. Es wird allen bewusst, dass vie-le, wenn nicht praktisch alle Tätigkeiten etwasmit (besserem oder weniger gutem) nachhal-tigem Handeln zu tun haben. Ein weiterer Ef-fekt dieser sieben Themen ist das Bekenntnisder obersten Leitung der fenaco, in diesen Be-reichen zukünftige Ambitionen und Leistungs-nachweise zu erbringen.

Page 5: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

59

LANDI beschäftigt die fenaco weit über 13 000Personen und über 900 Lernende. Die fenaco-LANDI Gruppe leistet damit einen wichtigenBeitrag als Arbeitgeberin im ländlichen Raum.

Der Detailhandel mit den Volg- und LANDI-Ver-kaufsstellen beschäftigt knapp die Hälfte derArbeitsnehmenden in der fenaco-LANDI Grup-pe. Attraktive Dorfläden beleben die ländlichenRegionen, in den regionalen Verkaufsstellensind neben Frische und dem direkten Kunden-kontakt regionale und emotionale Nähe(Dienst am Kunden) die zentralen Werte.

Genossenschaftswesen Die fenaco engagiert sich aktiv in der IG Ge-nossenschaftsunternehmen (IGG). Die IGG be-zweckt die interdisziplinäre, wissenschaftlicheFörderung des Genossenschaftswesens unterBerücksichtigung aller Interessengruppen. Ins-besondere soll dabei die Forschung und Lehream Institut für Unternehmensrecht an der Universität Luzern unterstützt werden. Weite-re nationale Genossenschaften wie Mobiliar-Versicherung, Raiffeisen-Bank, Mobility Cars-haring, Wohnbaugenossenschaften Schweiz,Coop, Migros-Genossenschaftsbund, Rekaund Suisa etc. gehören dazu.Die fenaco ist davon überzeugt, dass die Ge-sellschaftsform einer Genossenschaft per De-finition einen besseren Beitrag zur nachhalti-gen Entwicklung eines Unternehmens leistenkann als zum Beispiel die Rechtsform der bör-senkodierten Aktiengesellschaften, wo oft ein-zig die kurzfristigen Erfolge im Fokus stehen.Genossenschaften leisten neben der unter-nehmerischen Kerntätigkeit immer einen ge-sellschaftlichen Mitgliedernutzen, welchernicht einfach mit Kennzahlen zu definieren ist.

Pilotprojekt: Integrierte Genossenschafts-berichterstattungDer fenaco ist es ein Anliegen, der Besonder-heit der genossenschaftlichen Rechtsformauch in ihrer Berichterstattung Rechnung zutragen. Deshalb strebt sie für die Zukunft ein«Integrales Reporting» an, in welchem über

Die sieben Schwerpunktthemen der fenaco

Die fenaco als breit tätige Unternehmens-gruppe in der Lebensmittelkette ist bei den fol-genden globalen, übergeordneten Nachhaltig-keitsthemen direkt betroffen aber auch Verur-sacherin von wirtschaftlichen, ökologischenund sozialen Auswirkungen:

Marktumfeld

Die fenaco als Arbeitgeberin Die fenaco bietet aktuell 9200 Personen Ar-beitsplätze an und bildet zudem gegen 500Lernende aus. Gemeinsam mit ihren Mitglied-

Unser Wir bauen unsere MarktpositionAnspruch mit innovativen Schweizer Lebens-

mitteln stetig aus.damit • «de la terre à la table»meinen • Ganze Wertschöpfungskettewir • Wettbewerbsfähige Landwirtschaft

• Genossenschaftlich organisiert• Nutzen für Mitglieder und Eigentümer• Nähe zu unseren Kunden und deren

Bedürfnissen• Partnerschaftliche Zusammenarbeit

mit Lieferanten und Kunden• Gezielter Ressourceneinsatz und

Nutzung unserer Potenziale

Sämtliche Tätigkeiten im Marktumfeld sind imKapitel «Lagebericht», Seite 13 zu finden.

Unser Wir engagieren uns für wettbewerbs-Anspruch fähige regionale Wirtschaftsstrukturen

und eine gute Versorgung im ländlichenRaum.

damit • «Natürlich nah»meinen • Grundversorgung auf dem Landewir • Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven

in ländlich geprägten Regionen derSchweiz

• Verbundenheit mit Landwirten und Bäuerinnen und die Nähe zu Konsumenten

• Positive Wahrnehmung bei urbanerBevölkerung

• Veränderte Bedürfnisse aufgrund demografischer Entwicklung

• Engagement für das Genossenschafts-wesen

Gesellschaft

Page 6: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

60

die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit alsgleichberechtigte Tätigkeitsfelder der fenacoberichtet und Rechenschaft abgelegt wird.

Der vorliegende Geschäftsbericht 2013 dürftedeshalb der letzte in der bisherigen gewohntenForm sein. Die Finanzberichterstattung, die besondere Form der Berichterstattung für Ge-nossenschaften und die Nachhaltigkeits be -richterstattung sollen im Geschäfts- und Nach-haltigkeitsbericht 2014 zusammengeführt wer-den. Dazu startet die fenaco Mitte 2014 einProjekt mit Unterstützung ihrer Revisionsgesell-schaft Ernst & Young und externen Experten.

ÖkologieGenerationHEUTE

GenerationMORGEN

Wirtschaft Gesellschaft

«Zahlreiche Schweizer Unternehmen haben er -kannt, dass es notwendig ist, Aspekte einer nach -haltigen Entwicklung in die unternehmerischeGeschäftstätigkeit zu integrieren. Dementspre-chend berichten immer mehr Unternehmen nichtnur über ihre finanzielle Leistung, sondern auchüber ihre sozioökologischen Auswirkungen undFortschritte.» (Zitat Ernst & Young, aus Studie 2013«Nachhaltigkeitsberichterstattung der grösstenSchweizer Unternehmen»)

Unser Wir bekennen uns zu einer verantwor-Anspruch tungsvollen, transparenten Unter-

nehmensführung und Geschäftstätigkeit.damit • Genossenschaftliche Mitwirkungmeinen • Unabhängigkeitwir • Verlässliches berechenbares Handeln

• Gesetzliche Rechtsmässigkeit• Faire Beschaffung und Handel• Freiwillige Standards• Aktive und transparente Berichts-

erstattung• Dialog mit Anspruchsgruppen• Verhaltenscodex & Richtlinien

VerantwortungsvolleUnternehmensführung

UnternehmensführungDas Leitbild und die Werthaltungen der fenacosind traditionell weit entwickelt und fest in derUnternehmenskultur verankert. Zusammenmit der Rechtsform einer Genossenschaft,dem Zweck, die Schweizer Landwirte bei derwirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unterneh-men zu unterstützen und der Konzentration derGeschäftstätigkeiten auf den ländlichen Raum,erfüllt die fenaco bereits heute umfassendeVoraussetzungen für eine nachhaltige und ver-antwortungsvolle Unternehmungsführung.Mehr zu diesem Thema steht im Kapitel «An-gaben zur Risikobeurteilung und Compliance»,Seite 51.

Dialog mit Anspruchsgruppen (Stakeholder-Dialog)Ziel des Dialogs ist zu erfahren, was die An-spruchsgruppen von den Nachhaltigkeitsakti-vitäten der fenaco halten, wie sie diese wahr-nehmen, bei welchen Themen Übereinstim-mung oder Ablehnung herrscht und wogemeinsame zukünftige Aktivitäten oder Ideenmöglich wären. Mit einer ähnlichen Methode bei der Erarbei-tung der Schwerpunktthemen wurden diewichtigsten Stakeholder für die fenaco und ih-re Unternehmen ausgewählt und priorisiert.Hilfreich für die Systematik und als Zweitmei-nung waren auch die Resultate einer für die fenaco durchgeführten Bachelorarbeit.

Page 7: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

61

Stakeholder-Dialoge stellen keine einmaligeAktion dar, sondern werden zukünftig regel-mässig stattfinden. Für 2014 sollen erste Dia-loge mit dem «engeren Kreis» im fenaco-Um-feld beginnen. In den Folgejahren werden Sta-keholder-Dialoge mit wichtigen Kunden,Geschäftspartnern und weiteren Akteuren ausWirtschaft und Öffentlichkeit geführt.Mittels einer Onlinebefragung durch ein ex-ternes Meinungsforschungs-Institut wurde imFebruar 2014 eine grosse Stakeholder-Umfra-ge zu den sieben Themenschwerpunkten unddie Rollen der fenaco in der Nachhaltigkeit ge-startet und folgende Personengruppen befragt:• ca. 1300 aktive Landwirte

(Rücklauf 14 %)• ca. 200 Geschäftsführer der LANDI-Genos-

senschaften (Rücklauf 47 %)• ca. 200 obere Kader der fenaco

(Rücklauf 73 %)• ca. 450 fenaco-Mitarbeitende mit eigenem

PC (Rücklauf 55 %)• ca. 500 fenaco-Mitarbeitende ohne PC

(Rücklauf 39 %)

Sämtliche Zielgruppen wurden nach dem Zu-fallsprinzip unter Berücksichtigung von reprä-sentativen Verhältnissen wie Sprachregion D/F,Betriebsgrösse, Mitarbeiterzahl, Geschlechtetc. ausgewählt. Die Ergebnisse lagen zumZeitpunkt der Drucklegung dieses Geschäfts-berichts noch nicht vor.

Die drei Stakeholder der Befragung 2014

Mitarbeitende

Mitarbeitende

Bauern

LANDI

Unser Wir sind eine offene, für die ZukunftAnspruch gerüstete Arbeitgeberin und sind für

ambitionierte Mitarbeitende attraktiv.damit • Netzwerkorganisation mit offenermeinen Kommunikation und Respektwir • Wertorientierte, partnerschaftliche,

lösungsorientierte und situativangepasste Führungskultur

• Unternehmerische Mitwirkung undGestaltungsmöglichkeiten

• Unsere Mitarbeitenden sind an-erkannt, beliebt und sicher

• Förderung unserer Fach- und Führungs-kompetenzen durch interne Bildungs-programme mit eigenen Kaderleuten

• Arbeitssicherheit und Gesundheits-schutz

• Faire, gleichberechtigte, wettbewerbs-fähige Anstellungsbedingungen

Attraktive Arbeitsplätze Kaderförderung betrachtet die fenaco als zen-tralen Erfolgsfaktor in einem Markt, in dem Verdrängung und Preisdruck herrschen. DasPotenzial von motivierten Kundenbetreuernoder einem effizienten Produktionsteam wirdoft zu wenig erkannt. Die fenaco bietet am -bitionierten Mitarbeitenden spannende Ent-wicklungsmöglichkeiten, wie am Beispiel derFachbereiche Agrar und Lebensmittel aufge-zeigt wird: Im Bereich Pflanzenproduktion und in der Tier-ernährung steht nach der Grundausbildungzum Landwirt meist eine Weiterbildung zumAgrokaufmann HF, Agrotechniker HF, Meister-landwirt oder Ingenieur Agronom FH bzw. ETHoffen. Agrarverkäufer und Logistiker werdenim Warenverkehr von und zu den Bauern in fastallen LANDI und den Geschäftsbereichen (UFA,UFA Samen, Landor) eingesetzt. Die Lebensmittelindustrie der fenaco bietet einbreites und vielfältiges Tätigkeitsgebiet. Ins-besondere sind in den Bereichen Qualitäts-prüfung, Labor, Qualitätsmanagement, Zertifi-zierungen, Lebensmittelrecht, Produktent-wicklung sowie Produktions- und Techno-logieverantwortung gut ausgebildete Fach-

Page 8: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

62

kräfte gesucht. Jede Branche ob Tiefkühlpro-dukte, Frischprodukte, Fleisch und Fleisch -produkte oder Getränke bietet hochstehendeArbeitsplätze und spannende, moderne Verar-beitungstechnologien an. In der Lebensmittel-industrie arbeiten rund 60 Lebensmittelinge-nieure, zum Teil auch Ingenieure der Agrono-mie- und der Umweltwissenschaften.

Mitarbeiter- und Kaderförderung Die fenaco-LANDI Gruppe verfügt über siebeneigenständige Ausbildungsbereiche. Dazu zäh-len die Volg Academy, das LANDI Forum, dieLANDI Arena, der Ausbildungsbereich Energie,fenaco Arbeitssicherheit, die LANDI Treuhandund fenaco competent. Die Angebote und In-halte der einzelnen Ausbildungsbereiche wer-den seit 2013 durch die Koordination «LANDIcompetent» aufeinander abgestimmt. Unterdem Motto «gemeinsam eigenständig» stelltLANDI competent bedarfsorientierte, effizien-te und dem neusten Wissenstand entspre-chende Ausbildung mit hohen Qualitätsstan-dards für LANDI-Mitarbeiter sicher.Die fenaco baut derzeit ein Konzept zur ge-zielten Förderung von Mitarbeitenden sowieein Progamm für Studienabgänger und Prakti-kanten auf. Mittels Trainee-Programmen sollNachwuchskräften die Möglichkeit gebotenwerden, im kommerziellen Bereich in der LANDI-Welt oder mittels projektbezogenen,technischen Trainee-Plätzen den Einstieg in dieBerufswelt zu finden.

Mehr zu diesem Thema siehe Kapitel � Instrumente für die Erfolgreiche Marktbear-beitung, Seite 35LANDI competent – koordiniert die Aus- undWeiterbildung der LANDI. Seite 37.Erfolgsfaktor duales Bildungssystem, Seite 38Ausbau der Kaderbildung und Nachwuchsför-derung, Seite 39.

Gesundheitsprävention am ArbeitsplatzDie Massnahmen zur Gesundheitspräventionam Arbeitsplatz werden laufend proaktiv vo-rangetrieben. Die fenaco bietet heute für alleüber 50-jährigen Arbeitnehmer einen Gratis-

Gesundheits-Check an, die Volg KonsumwarenAG setzt in ihrer Zielvereinbarung mit den Mit-arbeitern auch je ein individuelles Gesund-heitsziel. Zudem wurde in zwei Tochterunter-nehmen ein Pilotprojekt mit einem Tool zur Ge-sundheitsprävention gestartet.Mehr zum Thema Gesundheitsprävention amArbeitsplatz steht im Lagebericht ab Seite 13.

Zusammenarbeit mit SozialpartnernDie fenaco pflegt die Sozialpartnerschaft mitden Gewerkschaften UNIA, SYNA und hat mitihnen 2012 den Gesamtarbeitsvertrag erneu-ert. Er trat am 1. Januar 2013 in Kraft und istdrei Jahre gültig.

Transparente MitarbeiterinformationDie transparente Mitarbeiterinformation wurde2013 weiter ausgebaut durch ein 48-seitigesMitarbeitermagazin, das zweimal jährlich an al-le Mitarbeitenden und Pensionierten gestreutwird sowie durch ein News-Portal auf dem fenaco-Intranet, das tagesaktuell Informatio-nen zur Entwicklung und zum Geschehen inder Unternehmensgruppe liefert.

Boden und Nahrung

Pilotprojekt «Agroforst» Der Begriff «Agroforst» bezeichnet die Kombi-nation von Bäumen mit einer Acker- oder Grün-landkultur. In der Schweiz haben einige inno-vative Landwirte seit wenigen Jahren ihre Flächen auf Agroforst umgestellt. Dabei kom-binieren sie Hochstammobstbäume mit Unter-

Unser Wir fördern die landwirtschaftlicheAnspruch Entwicklung und engagieren uns

für die Kulturlandschaft, Artenvielfalt und Ernährungssicherheit

damit • Beratung/Betreuung vor Ortmeinen • Fach- und Schulungskompetenzwir • Forschungskooperation

• Innovative Sorten und Produkte• Anerkannte Labels und Standards• Qualitäts-Zertifizierungen• Zukunftsweisende Projekte• Ressourceneffiziente Produktion• Internationale Kompetenz

Page 9: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

63

kulturen wie Getreide, Beeren und Gemüse. Inder Schweiz ist diese Technik noch weitgehendunbekannt, es existieren aktuell lediglich rundein Dutzend kleinere Versuchsfelder.Die fenaco Tochtergesellschaft frigemo in Cres-sier lancierte gemeinsam mit den Projektpart-nern Unilever-Knorr, Agridea und dem LandwirtDavid Steinman aus Cressier auf einer 1.5 hagrossen Landparzelle dieses innovative Pro-jekt. So wurden 54 hochstämmige Wildkir-schen-, Tafel- und Brennkirschen- sowie Apfel-und Birnbäume mitten im Acker verankert, zwi-schen den Bäumen wachsen normale Feldkul-turen wie Futtergras, Raps, oder Getreide. Die Idee hinter Agroforst ist es, die Kompo-nenten Baum und Ackerkultur so zu kombinie-ren, dass sich positive Synergien ergeben, oh-ne nennenswerte Ertragseinbussen der Un-terkultur. Der Baum ist mit der Ackerkulturstetig im Wettkampf um die Nährstoffe. In derFolge verwurzelt er sich tiefer, was den Bodenvor Erosion und Auswaschung schützt und die

Bodenfruchtbarkeit langfristig verbessert. Ne-ben der Unterkultur können Früchte und spä-ter das Holz der Bäume genutzt werden. Zu-dem können dank den Bäumen zusätzliche Di-rektzahlungen bezogen werden. Die Pilotanlage wird von Agridea langfristigwissenschaftlich betreut und ausgewertet –ein wertvoller Beitrag für Innovation in derLandwirtschaft.

Engagement gegen Lebensmittel -verschwendung (Foodwaste)Die fenaco beteiligt sich aktiv in der Arbeits-gruppe Foodwaste des Bundesamtes für Land-wirtschaft, die unter anderem in Zusammen-arbeit mit Hilfsorganisationen wie «TischleinDeck Dich», «Schweizer Tafel» und CARITASLösungen sucht, um unsere Lebensmittel nichtzu verschwenden. Die fenaco als Vertreterin der gesamten Le-bensmittelkette und Bindeglied vom Acker bisauf den Teller («de la terre à la table») nimmtihre Verantwortung wahr und arbeitet an kon-struktiven Lösungen in Zusammenarbeit mitdem Detailhandel, dem Schweizerischen Bau-ernverband, der OGG (Ökonomische Gemein-nützige Gesellschaft des Kantons Bern), denBranchenverbänden FIAL und SWISSCOFEL,sowie den obgenannten Hilfswerken.Ganz neue Wege können aber beschritten wer-den, indem bisherige Denkweisen hinterfragtwerden. Oft ist die «günstigste» Entsorgungder Weg zum Tierfutter (Schweinemäster) oderder Weg in die Biogasanlage. Pilotprojekte inder frigemo haben aber gezeigt, dass mit ei-nem vertretbaren Zusatzaufwand für Separie-rung und spezieller Abpackung ein grosser Warenwert in den Kreislauf der menschlichenErnährung via die Hilfsorganisationen zurück-geführt werden kann. So können mit einemZusatzaufwand von 200 Franken tiefgekühlteKartoffelprodukte mit minimalen optischenMängeln abgepackt und mit einem Warenwertvon rund 4000 Franken gespendet werden. Di-verse Tochtergesellschaften der fenaco wieVolg, frigemo, Ramseier etc. gehören bereitsheute zu den verlässlichen und langjährigenSpendern.

Biodiversität

Diversifizierungder Produktion

biologischeAktivität des Bodens

Wasser-rückhaltung

organischesMaterial

Windschutz

Kohlenstoff -bindung

Schadstoff-filterung

Nährstoff-pumpe

Erosions-schutz

Agroforst

Das Projekt Agroforst kombiniert den Anbau von Hochstammbäumen mit Unterkulturen wieGetreide, Beeren und Gemüse

Page 10: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

64

Masterarbeit zum Thema FoodwasteEin Student der HAFL Zollikofen erarbeitet ak-tuell im Auftrag der fenaco eine Master-Thesismit dem Titel: «Lebensmittelverluste vom Feldzum Einkaufswagen» und listet Kosten, Ver-meidungsmassnahmen und deren Nutzen amBeispiel der Wertschöpfungskette Kartoffel auf.Das Ziel dieser Arbeit ist, ein Werkzeug zu ent-wickeln, mit dessen Hilfe die Akteure entlangder Wertschöpfungskette Lebensmittelverlus-te als solche erkennen und direkte und indi-rekte Kosten sichtbar machen, die mit Le-bensmittelverlusten zusammenhängen und soals Entscheidungshilfe im Umgang mit Le-bensmittelverlusten dienen. Das Werkzeug soll Akteure innerhalb der Le-bensmittel-Wertschöpfungskette ermutigen,sich an der stattfindenden Debatte zu beteili-

gen. Weiter ist es denkbar, dass mit den er-haltenen Resultaten auch vor Ort geeigneteMassnahmen getroffen werden können, umLebensmittelverluste zu vermeiden.Im Rahmen dieser Arbeit werden folgende For-schungsfragen gestellt:• Wie hoch sind die Kosten, die durch Le-

bensmittelverluste verursacht werden?• Wie werden diese Kosten gedeckt?• Welche Möglichkeiten zur Vermeidung von

Lebensmittelverlusten gibt es entlang derWertschöpfungskette?

• Welchen Nutzen bringt die Vermeidung vonLebensmittelverlusten auf den verschiede-nen Stufen der Wertschöpfungskette.

• Welche Nutzen bringt die Umsetzung vonVermeidungsmassnahmen den Kosten- bzw.Entscheidungsträgern?

• Speisekartoffel-Produzent • Veredelungskartoffel-

Produzent• Gemüseproduzent • Weizenproduzent• Lohndrescher Getreide

• frigemo production, Cressier

• Steffen-Ris AG, Utzensdorf• frigemo Produktion,

Zollikofen• Getreidesammelstelle

GOF• Ramseier Suisse AG,

Sursee• Obsthalle Sursee

• Volg Konsumwaren AG,Winterthur

• Volg Detailhandels AG,Winterthur

• Volg-Laden, Gunzgen (ZH)

Anbau Herstellung Lager und Logistik Detailhandel

Die Ergebnisse der Masterarbeit liegen ab Mit-te 2014 vor und werden Gegenstand vertiefterAnalysen sein.

Im Rahmen des Praxisbezugs begleitete der Masterstudent mit Kurzpraktika die folgenden fenaco-Bereiche in der Wertschöpfungskette:

Page 11: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

65

Unser Wir nutzen Energie effizient, reduzierenAnspruch den CO2-Ausstoss und fördern den

Einsatz sowie die Verbreitung von erneuerbaren Energietechnologien.

damit • Freiwillige CO2-Zielvereinbarungmeinen • Energieeffizienz-Massnahmenwir • Investitionen werden auch nach

Energieeffizienz und Energiekosten-kriterien bewertet

• Erneuerbare Energiegewinnung in der Landwirtschaft

• Innovative Technologien• Eigene Kompetenz-Teams• Zusammenarbeit mit Behörden und

Forschung

Energie und Klima

Direkte CO2-Emissionen in der Periode2008 bis 2012 (G4-EN15)Die 15 grössten Bereiche und Tochtergesell-schaften der fenaco, welche über 80 % desCO2-Ausstosses von Brennstoffen verursa-chen, verfügten in der Periode 2008 bis 2012über eine CO2-Zielvereinbarung mit dem Bund.Die übrigen Standorte erfassten bisher ihrendirekten fossilen Energieverbrauch und die da-raus berechneten CO2-Equivalente in einem in-ternen Energie-Reporting. Daran waren jedoch nur 90 % aller fenaco Be-reiche und Tochtergesellschaften vertreten. Siedecken sich somit nicht mit den neuen Sys-

temgrenzen der Nachhaltigkeitsberichterstat-tung ab 2013. Trotzdem sind nachfolgend indi-kative Werte aus der CO2-Periode 2008 bis2012 dargestellt, um ein Bild der Grössenord-nung der bisherigen Treibhausgas-Emissionender fenaco zu erhalten:

CO2-Reduktionspfad für Brennstoffe 2013 bis 2020 (G4-EN19)Mit der neuen Periode 2013 bis 2020 der CO2-Zielvereinbarungen wurden die Systemgren-zen und die beteiligten Bereiche und Tochter-gesellschaften exakt auf den Geltungsbereichder fenaco Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht-erstattung angepasst. Alle Unternehmen derfenaco mit einer Beteiligungsquote > 50 %sind in der neuen Universalzielvereinbarungeingeschlossen.Die Verfügung des Bundesamts für Umwelt(BAFU) liegt vor und limitiert den CO2-Ausstossvon Brennstoffen auf total 285 523 t CO2-eq fürden Zeitraum 2013 bis 2020. Dies ergibt fol-genden Zielpfad für Brennstoffe (siehe TabelleSeite 66).

Energiemanagement bei NeuinvestitionenEin wichtiges Instrument zur Lenkung und Re-duktion des Energieverbrauchs in der fenacostellt ein Mechanismus im Prozess von Neuin-vestitionen dar. Bis im Jahr 2009 wurden die

Direkte CO2-Emissionen in der Periode 2008 bis 2012 [Tonnen CO2-eq]

70000

60000

50000

40000

30000

20000

10000

02008 2009 2010 2011 2012

� Treibstoffe � Brennstoffe

Page 12: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

66

Investitionen einzig nach wirtschaftlichen Kri-terien beurteilt und primär die günstigste In-vestitionsvariante für die gestellten Anforde-rungen bevorzugt. Gerade im Bereich der Ener-gieeffizienz ist jedoch nicht sichergestellt, dassdie günstigste Investition auch die Technologiemit dem geringsten Energieverbrauch darstellt. Ein selbst entwickeltes Berechnungstool be-rechnet die Lebensdauer-Energiekosten (LEK)auf die Länge der gesamten Nutzungsdauereiner Investition (in der Regel 20 bis 40 Jahre).In dieser Periode ist auch eine prognostizierteEnergieteuerung hinterlegt. Nach zweijähriger Testphase ist ab 2013 im fenaco-Investitionsprozess die Berechnung derLEK obligatorisch für energierelevante Investi-tionen im Anlagen- und Gebäudebereich.Eine einfache grafische Darstellung zeigt trans-parent, welche Kostenanteile sich auf die In-vestition (gelb) und welche sich auf die ener-getische Nutzungsdauer beziehen (grün). Invielen Fällen wird sofort ersichtlich, dass einegeringe Mehrinvestition in fortschrittliche undeffiziente Technologien erheblich tiefere Ener-giekosten zur Folge hat. Dieses Tool ermöglichtes der fenaco, mit einem langfristigen Betrach-tungshorizont die gesetzten Effizienz-Ziele zuerreichen.Im Beispiel sind zwei Varianten einer Wärme -rückgewinnungsanlage gegenüber dem heuti-

gen Zustand dargestellt. Eine geringe Inves -tition in eine Wärmepumpe (gelb) ermöglicht eine Gesamtkostenreduktion um 22% gegen-über dem Ist-Zustand und auch eine entspre-chende Emissionsreduktion.Mehr zum Thema «Energie & Klima» siehe«Energieeffizienz als Wettbewerbsfaktor», Seite 41.

CO2-Reduktionspfad für Brennstoffe 2013 bis 2020 [Tonnen CO2-eq]

45000

40000

35000

30000

25000

20000

15000

10000

5000

02013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

� Reduktion –15%

Gesamtkosten während der Lebensdauer [TCHF]

30000

25000

20000

15000

10000

5000

0

Variante 1 Variante 2 Variante 3

Differenz zur teuersten Variante: – Variante 2: – 8%– Variante 3: – 22%

� Finanzkosten� Energiekosten� CO2-Kosten

Page 13: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

67

Unser Wir vermindern die UmweltauswirkungenAnspruch aus der Transportlogistik und Geschäfts-

mobilität, wo dies wirtschaftlich ist.damit • Tourenplan-Optimierungmeinen • Transportanteil Schiene haltenwir • Unterhalt eigene Bahninfrastruktur

• Moderne Tools Flottenmanagement• Freiwillige Zielvereinbarungen• Energiereduktion pro Transportmenge• Öko-Standards Fahrzeugbeschaffung• Effizente Fahrweise (Eco-Drive)• Reduktion Berufsverkehr durch Einsatz

moderner Kommunikationsmittel

Massnahmen zur Verringerung der ökologi-schen Auswirkungen von Produkten undDienstleistungen (G4-EN27)

Bahntransporte unter schwierigen RahmenbedingungenDie fenaco betreibt mit der Traveco TransporteAG eine eigene Transportflotte mit rund 300schweren Nutzfahrzeugen. Grössere Frach tenwie Getreide, Rohstoffe für die Futtermittel-produktion sowie Düngemittel und weitereAgrargüter werden, wo möglich mit der Bahntransportiert. Durch eine freiwillige Zielverein-barung mit der Stiftung Klimarapppen währendder Jahre 2008 bis 2012 wurde erreicht , dass

die ausgeschütteten Förderbeiträge zu einemGrossteil in den Erhalt der Bahn infrastruktur(Verladeanlagen, Schienen, Weichenanlagen)auf fenaco-eigenen Arealen investiert werdenkonnten, um den Bahnverlad weiter aufrechtzu erhalten.Laufend wird die Verlagerung weiterer Güterund Destinationen auf den unbegleiteten, kom-binierten Verkehr (UKV) geprüft. Momentansind für Traveco die Verladezeiten/Abladezeitendurch die Bahnbetreiber der limitierende Fak-tor für einen weiteren Ausbau der Gütertrans-porte mit der Bahn. Somit ist es bereits eineHerausforderung, den Transportanteil von Gü-tern mit der Bahn auf dem heutigen Niveauvon rund 12 % zu halten.

Modernste Technik im Flottenmanagementdurch Fahrzeugtelematik Nach dem erfolgreichen Praxistest bei der Tra-veco Transporte AG hat sich die fenaco ent-schieden, ein GPS unterstütztes Fuhrparkma-nagement auf Internet-Technologie für die ei-gene LKW-Flotte zu beschaffen. Es dient demFahrzeugmanagement mit Fahrtenaufzeich-nung, digitaler Strassenkarte, Wartungsinfor-mation und Fahrweisebewertung, aber auchder Zeiterfassung. Erwiesene Vorteile liegenbei der Treibstoffeinsparung von etwa 5 %, ei-ner positiven Wirkung auf den Unterhalt unddie Wartung der Fahrzeuge sowie die Bewirt-schaftung der Arbeits- und Ruhezeit der Chauf-feure. Neben der Einführung dieser innovati-ven Technologie findet eine konsequente Ausbildung der Chauffeure im ökolo gi schen/ökonomischen Fahren, dem sogenannten Eco-Drive, unterstützt durch Auswertungen aus derTelematik statt.

Fahrzeugerneuerung nach neuster TechnologieNeuinvestitionen bei schweren Nutzfahrzeu-gen erfolgen jeweils konsequent nach der sau-bersten Kategorie, welche auf dem Markt er-hältlich ist. Zur Zeit sind das Fahrzeuge, die dieEuro 6 Abgasgrenzwerte einhalten.Mehr zum Thema «Mobilität» siehe «Konse-quente Nutzung der Telematik», Seite 30.

Mobilität

Transportanteil 2008– 2012 [Mio. Tonnen]

900

800

700

600

500

400

300

200

100

02008 2009 2010 2011 2012

� Transport auf Strasse� Transport auf Schiene

Page 14: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

68

Wichtige Berichtsparameter Geschäftsbericht und Nachhaltigkeitsbericht fenaco 2013

Berichtsparameter

Berichtszeitraum Kalenderjahr, 1. Januar bis 31. Dezember

Veröffentlichung letzter Bericht Unternehmensprofil ab 2012Erste Vollversion ab 2014

Berichtszyklus Jährlich ab 2013

Ansprechpartner Fachinhalt GRI: fenaco Energie und UmweltUrs Vollmer ([email protected])Anita Schwegler ([email protected])

Redaktion: fenaco UnternehmenskommunikationHans Peter Kurzen ([email protected])

Übersetzung: Isabella Heim ([email protected])

Berichtsgrenzen Der Berichtsumfang erstreckt sich über die identischen Berichtsgrenzen und Konsolidierungskreise wie der Geschäftsbericht und beinhaltet die auf Seite 100– 102 gelisteten Sparten, Bereiche, Tochtergesellschaften und diefenaco-eigenen LANDI AG mit einer Mehrheitsbeteiligung über 50%.

Einschränkung der Berichtsgrenzen

Im Bericht nicht enthalten sind alle eigenständigen LANDI-Genossenschaftensowie fenaco-Minderheitsbeteiligungen unter 50%.

Bestätigung des Berichtes durch externe Dritte

2012: Darlegung des Unternehmensprofils und Angaben zur Methodik im Sinn einer Selbstdeklaration

2014: Erster vollständiger Bericht ohne externe Bestätigungab 2016: Bestätigung durch externe Dritte vorgesehen.

• Zusammenarbeit mit «Tischlein deck dich»,2013

• Masterarbeit «Foodwaste, Analyse der fenaco Warenflusskette» 2012 – 2014

• Mitgliedschaft Verein «Kulinarisches Erbe derSchweiz», seit 2013

• Aufbau einer Pilotplantage «Agroforst» mit54 Hochstammobstbäumen in Cressier (NE),2013

• LEK, obligatorische Lebensdauer-Energie-kostenberechnung bei Neuinvestitionen ab2013

fenaco als Mitglied, Initiantin oder Unter -stützerin von Nachhaltigkeitsinitiativen

Neben den bereits bestehenden Mitglied-schaften und Initiativen (siehe Geschäftsbe-richt fenaco 2012, Seite 58) wurden im Be-richtsjahr die folgenden neuen Initiativen un-ternommen (die Auflistung gibt die wichtigstenwieder und ist nicht abschliessend):• Mitglied Arbeitsgruppe «Grüne Wirtschaft»

Produkteumweltinformationen des BAFU, von2012– 2013

• Arbeitsgruppe des BAFU zum Thema Food-waste: «Zusammenarbeit mit gemeinnützi-gen Institutionen, ab 2013

Page 15: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

69

GRI-Content-Index Version 4.0

Nr. Strategie und AnalyseG4-1 Stellungnahme des höchsten Entscheidungsträgers Seiten 56 – 57G4-2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen Seiten 59 – 63

OrganisationsprofilG4-3 Name der Organisation Seite 105 G4-4 Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen Seite 11G4-5 Hauptsitz der Organisation Seite 105G4-6 Länder mit operativen Betriebsstätten noch offenG4-7 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform Seiten 43 – 49G4-8 Bediente Märkte und geografische Aufschlüsselung Seite 11G4-9 Grösse der berichtenden Organisation Seite 3G4-10 Mitarbeitende und Anstellungsverhältnisse Seiten 3 + 59G4-11 Kollektive Vereinbarungen für Mitarbeitende Seite 62G4-12 Lieferkette der Organisation (Supply-Chain) Seiten 11, 13 – 42G4-13 Wesentliche Veränderung von Grösse, Struktur oder Eigentumsverhältnissen Seiten 13 – 42G4-14 Berücksichtigung des Vorsorgeansatzes und Vorsorgeprinzips Seiten 51 – 53G4-15 Unterstützung externer Nachhaltigkeitsprinzipien oder Initiativen Seite 68G4-16 Mitgliedschaften in wirtschaftlichen Interessenverbänden

(National/International)in Vorbereitung

Ermittelte wesentliche Aspekte /Themen und GrenzenG4-17 Organisationsstruktur / Konsolidierter Jahresabschluss Seiten 6 + 43G4-18 Verfahren zur Festlegung von Berichtsinhalten und Grenzen Seiten 58 – 59G4-19 Wesentliche Aspekte / Themen für den Berichtsinhalt Seiten 59 – 67G4-20 Themenabgrenzung innerhalb der Organisation Seite 60G4-21 Themenabgrenzung ausserhalb der Organisation Seite 60G4-22 Revidierte Aussagen früherer Nachhaltigkeitsgebiete keineG4-23 Wesentliche Veränderungen in Umfang und Grenzen der Berichterstattung keine

Einbezug von StakeholdernG4-24 Relevante, eingebundene Anspruchsgruppen Seiten 60 – 61G4-25 Grundlage für die Ermittlung und Auswahl der Anspruchsgruppen Seite 59 G4-26 Ansätze zur Einbindung der Anspruchsgruppen Seite 60G4-27 Wichtige Themen des Dialogs mit Anspruchsgruppen Seite 60

BerichtsprofilG4-28 Berichtszeitraum Seite 68G4-29 Veröffentlichung des letzten Berichts Seite 68G4-30 Berichtszyklus Seite 68G4-31 Kontaktstelle für Fragen zum Berichtsinhalt Seite 68G4-32 GRI-Index und Übereinstimmungs-Level Seite 61G4-33 Verfahrensweise zur externen Prüfung des Berichts Seite 68

Führungsgrundsätze (Governance)G4-34 Führungsstruktur der Organisation Seite 6G4-35 Prozess zur Erteilung von Vollmachten an Führungskräfte und Beschäftigte Seiten 45 – 48G4-36 Zuständigkeiten für wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Themen Seite 53G4-37 Konsultationsverfahren zwischen Stakeholdern und höchstem Kontrollorgan in VorbereitungG4-38 Zusammensetzung des höchsten Kontrollorgans und Komitees Seiten 45 – 48G4-39 Trennung von Kontrollorganen und geschäftsführenden Funktionen Seiten 45 – 48G4-40 Bestimmung der Nominierungsverfahren von Verwaltungsräten Seite 45G4-41 Verfahren zur Vermeidung von Interessenkonflikten Seiten 45 – 48G4-42 Rolle der Führungsgremien zur Bestimmung von Strategien und Leitbildern Seite 53

Allgemeine Standard-Angaben

Fortsetzung Seite 70

Page 16: Bericht zur Nachhaltigkeit - Traveco · gramms und der Lernenden. Letzteren ist auch die Bildwelt in diesem Geschäftsbericht gewidmet. Ausblick 2014 bis 2015 Im Zentrum unserer Bemühungen

70

Fortsetzung von Seite 69

Nr. Führungsgrundsätze (Governance) Verweis im GB 12G4-43 Massnahmen zur Verbesserung kollektiver Kenntnisse zur Nachhaltigkeit Seite 38G4-44 Leistungskontrolle der Führungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit in VorbereitungG4-45 Rollen der Führungsgremien – Ermittlung von Nachhaltigkeitsauswirkungen in Vorbereitung

G4-46 Wirksamkeitsprüfung des Risikomanagements Seite 51 – 53 G4-47 Intervalle bei der Prüfung von Nachhaltigkeitsauswirkungen in VorbereitungG4-48 Höchste Position/Komitee – formelle Prüfung des Nachhaltigkeitsberichtes in Vorbereitung

G4-49 Prozess zur Mitteilung kritischer Anliegen an das höchste Kontrollorgan in VorbereitungG4-50 Art und Gesamtzahl gemeldeter kritischer Anliegen in VorbereitungG4-51 Bericht über die Vergütungspolitik der Führungsgremien in VorbereitungG4-52 Festlegung der Vergütung, Verfahren zur unabhängigen Festlegung in VorbereitungG4-53 Berücksichtigung der Meinungsäusserung von Stakeholdern zur Vergütung in VorbereitungG4-54 Verhältnis höchstbezahler Mitarbeiter zum mittleren Niveau (Median)

aller Beschäftigtenin Vorbereitung

G4-55 Jahresvergütung %-Steigerung von höchster Vergütung zu Median aller Beschäftigten

in Vorbereitung

Ethik und IntegritätG4-56 Werte, Grundsätze, Verhaltensstandards und Normen (Codex) Seiten 52 – 53G4-57 Interne & externe Verfahren zu ethischem und gesetzeskonformem

Verhaltenin Vorbereitung

G4-58 Meldeverfahren zu Bedenken im Bezug auf rechtswidriges Verhalten in Vorbereitung

Managementansatz (DMA Disclosure on Management Approach)G4-DMA Begründung der wesentlichen Aspekte (Themenschwerpunkte) in Vorbereitung

Leistungsindikatoren (provisorisch)G4-EN15 Direkte CO2-emissionen (SCOPE 1) Seite 65G4-EN19 Reduzierung der CO2-Emissionen Seiten 65 – 66G4-EN27 Umfang der Massnahmen zur Verringerung der ökologischen

Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen Seite 67

Die fenaco unterstützt den Klimaschutz durch freiwillige Massnahmenzur Reduktion von CO2 Emissionen. Ebenfalls wird zukünftig Wert aufverbesserte Energieeffizienz gelegt. Diese zukunftsweisenden Themenwerden von der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) sowie durchEnergie und Umwelt geprüft und unterstützt.