Berlin-Brandenburg-Sachsen - IG Metall€¦ · TARIF IST MODERN Produkte herstellen für das neue...

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28 | metallzeitung 12 | 2013 Mittagspause draußen. Mit Suppe, Bouletten und Brötchen. Das The- ma: Wir wollen einen Tarifver- trag. 70 Metallerinnen und Metaller von Bosch Solar in Bran- denburg kamen am 5. November vors Werktor – fast alle, die an die- sem Tag anwesend waren. »Eine deutliche Willensbekundung vor der Tarifverhandlung«, freute sich Bernd Thiele, Erster Bevollmäch- tigter der IG Metall Potsdam. Schluss mit Nasenprämien. Ins- gesamt 160 Beschäftigte, darunter viele Ingenieure, entwickeln am Standort Brandenburg Solar- Dünnschichtmodule. Produkte für die Zukunft dürfen nicht län- ger mit einer Bezahlung »nach Nase« hergestellt werden. Anders kann man die undurchsichtige Gehaltsstruktur im Betrieb nicht bezeichnen, sagte eine Kollegin vor dem Tor und erntete allgemei- ne Zustimmung. Niemand wisse, warum einige Kollegen für gleich- wertige Arbeit besser bezahlt wür- den als andere, die zudem schon länger in der Firma arbeiten. Das Gehalt kann doch nicht von der aktuellen Konjunkturlage abhän- gen oder vom Verhandlungsge- schick einzelner. Die Lohn- ungerechtigkeit drückt schwer auf das Betriebsklima. Die IG Metall- Mitglieder bei Bosch Solar, deren Zahl seit Beginn der Tarifver- handlung im Frühjahr 2013 enorm gewachsen ist, sind sich ei- nig: »Das lösen wir nur mit Tarif- vertrag. Bosch kann uns diesen nicht verweigern. Der Konzern zahlt im Westen seit Jahrzehnten Tarif und fährt gut damit.« Der Druck hat gewirkt. »In der fünften Verhandlungsrunde am 6. November stimmte die Ge- schäftsführung prinzipiell zu, ei- nen Tarifvertrag abzuschließen«, sagte der IG Metall-Bevollmäch- tigte Bernd Thiele. Die Bosch-So- lar-Chefs räumten auch die Notwendigkeit von Lohnerhö- hungen ein. Die Metaller lassen nicht nach. Sie wollen zunächst bei der Bezahlung deutliche An- gleichungsschritte an den Flä- chentarif. Außerdem haben sie eine kürzere Arbeitszeit und den Einstieg in eine Jahressonderzah- lung auf dem Schirm. igmetall-bbs.de RAktuelles Nur mit Tarifvertrag! TARIF IST MODERN Produkte herstellen für das neue Jahrtausend, aber mit einer Bezahlung wie im vorigen Jahrhun- dert? Gehalt wie eine Na- senprämie zu bekommen, ist unerträglich, sagen die Metallerinnen und Metal- ler von Bosch Solar in Brandenburg/Havel. Sie fordern eine transparente Bezahlung, also einen Tarifvertrag. Für transparente Bezahlung: Die Metallerinnen und Metaller bei Bosch Solar in Brandenburg sind bei ihrer Aktion am 5. November noch enger zusammengerückt Fotos: Christan v. Polentz, transit Berlin Bosch Solar: Klare Ansage Berlin-Brandenburg-Sachsen

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28 | metallzeitung 12 | 2013

Mittagspause draußen.Mit Suppe,Bouletten undBrötchen.DasThe-ma: Wir wollen einen Tarifver-trag. 70 Metallerinnen undMetaller von Bosch Solar in Bran-denburg kamen am 5. NovembervorsWerktor – fast alle, die an die-sem Tag anwesend waren. »Einedeutliche Willensbekundung vorder Tarifverhandlung«, freute sichBernd Thiele, Erster Bevollmäch-tigter der IG Metall Potsdam.

Schluss mit Nasenprämien. Ins-gesamt 160 Beschäftigte, darunterviele Ingenieure, entwickeln amStandort Brandenburg Solar-Dünnschichtmodule. Produktefür die Zukunft dürfen nicht län-ger mit einer Bezahlung »nachNase« hergestellt werden. Anderskann man die undurchsichtigeGehaltsstruktur im Betrieb nichtbezeichnen, sagte eine Kolleginvor demTor und erntete allgemei-ne Zustimmung. Niemand wisse,

warum einigeKollegen für gleich-wertigeArbeit besser bezahlt wür-den als andere, die zudem schonlänger in der Firma arbeiten. DasGehalt kann doch nicht von deraktuellen Konjunkturlage abhän-gen oder vom Verhandlungsge-schick einzelner. Die Lohn-ungerechtigkeit drückt schwer aufdas Betriebsklima. Die IGMetall-Mitglieder bei Bosch Solar, derenZahl seit Beginn der Tarifver-

handlung im Frühjahr 2013enorm gewachsen ist, sind sich ei-nig: »Das lösen wir nur mit Tarif-vertrag. Bosch kann uns diesennicht verweigern. Der Konzernzahlt im Westen seit JahrzehntenTarif und fährt gut damit.«

Der Druck hat gewirkt. »Inder fünften Verhandlungsrundeam 6. November stimmte die Ge-schäftsführung prinzipiell zu, ei-nen Tarifvertrag abzuschließen«,sagte der IG Metall-Bevollmäch-tigte Bernd Thiele. Die Bosch-So-lar-Chefs räumten auch dieNotwendigkeit von Lohnerhö-hungen ein. Die Metaller lassennicht nach. Sie wollen zunächstbei der Bezahlung deutliche An-gleichungsschritte an den Flä-chentarif. Außerdem haben sieeine kürzere Arbeitszeit und denEinstieg in eine Jahressonderzah-lung auf dem Schirm.

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RAktuelles

Nur mit Tarifvertrag!TARIF ISTMODERN

Produkte herstellen fürdas neue Jahrtausend,aber mit einer Bezahlungwie im vorigen Jahrhun-dert? Gehalt wie eine Na-senprämie zu bekommen,ist unerträglich, sagen dieMetallerinnen und Metal-ler von Bosch Solar inBrandenburg/Havel. Siefordern eine transparenteBezahlung, also einenTarifvertrag.

Für transparente Bezahlung: Die Metallerinnen und Metaller bei Bosch Solar in Brandenburg sind bei ihrer Aktion am 5. November noch enger zusammengerückt

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Bosch Solar: Klare Ansage

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Praktikantenrunde inGläserner ManufakturWas tun, wenn es Problemerund ums Praktikum gibt?»Dann kommt Ihr zu uns«,sagt Ullrich Jentzsch, Be-triebsrat in der GläsernenManufaktur von Volkswagenin Dresden. Die diesjährigePraktikantenrunde, zu derBetriebsratsvorsitzenderThomas Aehlig und IG Me-tall Ende Oktober eingeladenhatten, war wieder gut be-sucht. Studentinnen und Stu-denten verschiedenerFachrichtungen hörten mitwachsendem Interesse, wiewichtig ein starker Betriebs-rat für Beschäftigte ist – Wis-sen, das an Universitäten undHochschulen nicht oderkaum vermittelt wird.

Ohne Betriebsrat kannder Arbeitgeber alles nach ei-genem Gutdünken entschei-den, erläuterte Ullli Jentzsch.Mitspracherechte für Beleg-schaften gibt es nur über eineeigene Interessenvertretung.Und Gehaltserhöhungen fal-len auch nicht vom Himmel.Verlässliche Strukturen bei

der Bezahlung gibt es nur inBetrieben mit Tarifvertrag,sagte Anne Karl von der IGMetall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Sie erklärte, wie Ta-rifforderungen entstehen unddurchgesetzt werden – das istNeuland für viele Studieren-de, wie zahlreiche Nachfra-gen zeigten. Am nächstenTag in der Kantine waren diekünftigen Absolventen einig:Diese Runde muss fortgesetztwerden.

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Betriebsräte und Praktikanten

in großer Runde

Offensive für berufliche Bildung und Weiterbildung im Beruf

Je besser die Bildung, desto mehrwert ist unsere Arbeitskraft. Bil-dung bestimmt auch den Ver-dienst. Die IG Metall in Berlin,Brandenburg und Sachsen gehtjetzt für berufliche Bildung undWeiterbildung in die Offensive.Rund 50 Metallerinnen und Me-taller trafen sich imNovember inBerlin zur erstenKonferenz »Mo-derne berufliche Bildung«.

»Um ihre Betriebe zukunfts-sicher zu machen, müssen vieleArbeitgeber und die PolitikmehrKraft, Energie und Geld in dieBildung investieren – das betrifftdie berufliche Erstausbildungebenso wie die Weiterbildung imLaufe des Arbeitslebens«, sagteOlivier Höbel, Bezirksleiter derIG Metall Berlin-Brandenburg-

Sachsen. Die fetten Jahre für Ar-beitgeber, in denen permanenteine hoch qualifizierte Industrie-arbeiterschaft am Arbeitsmarktverfügbar war, sind vorbei. 2011wendete sich der Trend: StarkeJahrgänge erfahrener Facharbei-ter, Techniker und Ingenieure ge-hen in denRuhestand, und es gibtzu wenig Nachwuchs, konstatier-te Höbel.

Betriebsräte berichteten, dieQualität der Ausbildung sei ins-gesamt gesunken. Zugleich liegedie berufliche Weiterbildungweitgehend brach. »Unsere Azu-bis kommen immer früher ansBand, und die Prüfungsergebnis-se werden schwächer«, kritisierteHeike Straube, Betriebsrätin beiMercedes Benz Ludwigsfelde.

»Die Mitbestimmung macht esmöglich, dass in den Prüfungs-ausschüssen mehr Metaller undMetallerinnen sitzen könnten, alses aktuell der Fall ist«, sagte Be-zirksjugendsekretär ChristianSchletze-Wischmann. Die IGMetall werde 2014 hierfür Ange-bote machen. In der Diskussionherrschte Einigkeit darüber, dassBerufsschulen und Betriebe wir-kungsvoller miteinander koope-rieren müssen. Wer aber kanndafür Verantwortung überneh-men? »Die Betriebsräte sind dieWächter der Berufsausbildung,egal ob das Unternehmen großoder klein ist«, sagte HolgerWachsmann, Betriebsratsvorsit-zender bei ArcelorMittal (EKO)Eisenhüttenstadt.

Gute Ausbildung in unseren Branchen: Nie war sie so wertvoll wie heute

TE Connectivity zerschlägt in BerlinDerMischkonzernTE Connec-tivity will in Berlin 230 Arbeits-plätze vernichten. Das Unter-nehmen - mit 5000 Beschäftig-ten in Deutschland und 90000weltweit - hatte die Breitband-Firma ADC übernommen, zuder auch der Berliner StandortKrone gehört. »Seitdem hat TEin dem Betrieb, der 230 Patentebesitzt, die Entwicklung der zu-

kunftsträchtigen Glasfasertech-nologie gestoppt, die eigenstän-digen Vertriebsstrukturengekappt und will nun nachTschechien gehen«, kritisierteKlaus Abel, Zweiter Bevoll-mächtigter der IG Metall Ber-lin. TE Connectivity sollebesser in Zukunftstechnologienstatt in Schliessungskosten in-vestieren.

Mit Bildung mehr wert!

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Impressum

IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen,Alte Jakobstraße 149,10969 BerlinTelefon 030 25 37 50-23,E-Mail:[email protected]

Homepage:igmetall-bbs.de

Verantwortlich:Olivier HöbelRedaktion:Marlis Dahne

Berlin-Brandenburg-Sachsen

Lieber mit der IG Metall

Gute Arbeit haben – auchnoch in zehn Jahren. Wiegeht das? Angebote, umNeues zu lernen– etwa überMitbestimmung im Betrieboder Arbeits- und Gesund-heitsschutz – macht dasneue Bildungsprogrammder IG Metall für 2014. Tipp:Auch mal den Bildungsur-laub nutzen. Schaut malrein. In Eurer Verwaltungs-stelle oder im Netz.

igmetall-bbs.de

RBildungsprogramm

NEUES LERNEN?

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30 | metallzeitung 12 | 2013

Impressum

IG Metall BerlinAlte Jakobstraße 14910969 BerlinTelefon 030 25387-103E-Mail: [email protected]

Internet:igmetall-berlin.de

Redaktion: Andrea WeingartVerantwortlich: Klaus Abel

IN KÜRZE

Jubilarehrung1678 IG Metall-Mitgliederwurden Ende Oktober feier-lich geehrt: Darunter zweiGeburtstagskinder: HeinzDreger (76 Jahre) und Wolf-gang Fritsch (75 Jahre)wurden für ihre 60-jährigeMitgliedschaft geehrt.

TERMINE

Rentenberatungn 10. und 17. Dezember,13 bis 18 Uhr, Uwe Hecht,Termine bitte abstimmen:Telefon 43400533Seniorinnen und Seniorenn 16. Januar 2014, Besichti-gung Deutsches Curry-wurst-Museum. Anmel-dung: 9. Dezember, 10 bis 14Uhr, IG Metall-Haus, Raum110, Telefon 25387-110

»Eine der Fragen, die wir immerwieder vor der Betriebsratswahlklären, ist die Frage nach Perso-nen- oder Listenwahl«, berichtetArno Hager, Erster Bevollmäch-tigter der IG Metall Berlin.»Grundsätzlich ist die Personen-wahl vorzuziehen. Das funktio-niert aber nicht in jedemBetrieb.«

Gutes Material. Seit Septemberverteilt die Verwaltungsstelle dasbestellteMaterial für die Betriebs-ratswahl an die betrieblichen Ak-teure. »Vom Kalender bis zur CDmit guten Textvorlagen ist gutesMaterial vom Vorstand erstelltworden«, so Klaus Abel, ZweiterBevollmächtigter der IG MetallBerlin. »Wer nochMaterial benö-tigt, kann sich gerne direkt an unswenden.«

Kurz Entschlossene könnensich noch in den Seminaren vonArbeit und Leben im IG MetallHaus fit machen. Das Angebotfindet sich im Internet unterwww.igmetall-berlin.de.

Passend zu den Betriebsrats-wahlen startet die IGMetall Berlineine Serie mit Portraits von Be-triebsrätinnen und Betriebsrätenund Vertrauensleuten aus Berlin.Regelmäßig werden wir im Inter-net und hier auf der Berlin-Seite

der metallzeitung Porträts veröf-fentlichen.

Einer von uns. Wir starten unse-re Reihe mit Robert Bartsch, Be-triebsrat im Mercedes Benz WerkBerlin–Marienfelde.

Robert Bartsch, 31 Jahre, ar-beitet seit elf Jahren im MercedesBenz Werk in Marienfelde. NachseinerAusbildung zumMechatro-niker für Produktionstechnik hater 2006 alsMontierer amBandbe-gonnen, heute arbeitet er in derInstandhaltung. ImWerk arbeiten

rund 2700Menschen,davon sindmehr als 50Prozent inder IG Me-tall organi-siert. Her-gestelltwerdenV6-Diesel-

Berlin

motoren, Komponenten, TeileundKraftstoffsysteme. Es gibt 110Vertrauensleute und 21 Betriebs-räte. Robert ist seit 2010 Betriebs-rat, war vorher Jugend- und Aus-zubildendenvertreter (JAVi). Erkümmert sich im Betriebsrats-Team vor allem um die Kommu-nikation.Warum bist Du Betriebsrat ge-worden?Als Jugendvertreter war es mirwichtig, dass mit uns Azubis ver-nünftig umgegangen wird undunsere Interessen und Anliegenauch umgesetzt werden. Heutemache ich mich für alle Kollegin-nen und Kollegen stark, natürlichauch immer noch für die Jugendim Betrieb. Beispielsweise arbeiteich in der Kommission für Bil-dung und Qualifizierung mit...

Das vollständige Portrait undInformationen zu den Betriebs-ratswahlen finden sich unterwww.igmetall-berlin.de. n

Frohe Festtage und guten Rutsch!Das wünscht das Team der IG Metall Berlin seinen Mitgliedern.

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Wir wünschen all unseren Mit-gliedern und ihren Familienein wunderschönes Weih-nachtsfest, erholsamefreie Tage und einenguten Start ins neueJahr!

Vom 23. Dezem-ber bis 3. Januar 2014ist die Verwaltungsstelle

geschlossen. Auch die Rechtsbe-ratung ist nicht besetzt. In

dringenden Fällen wendetEuch bitte an dieRechtsantragsstelle,Arbeitsgericht Berlin,Marburger Platz 1oder ab 2. Januar an

den DGB Rechtsschutz,Telefon: 030 3086860. n

Betriebsratswahlen 2014GUTEUNTERSTÜTZUNG

In vielen Betrieben hat die Vorbereitung auf die Betriebsrats-wahlen im Frühjahr 2014 schon begonnen. Wer Unterstüt-zung benötigt, kann sich gerne an das Team der Verwaltungs-stelle wenden. Wir sind für Euch da - mit unserer Erfahrung.

BetriebsratRobert Bartsch

Siemens Aktionstag in BerlinSiemens 2020: Flugblätter informieren über Zukunftsprogramm.

Am 14. November informiertenBetriebsräte und Vertrauensleutean vielen Siemens-Standorten inBerlin ihre Kolleginnen und Kol-legen über das nachhaltige Zu-kunftsprogramm»Siemens 2020«.Seit Beginn des Jahres wird Sie-mens 2020 mit den Beschäftigtenund interessierten Führungskräf-ten diskutiert. Im November fan-

den bundesweit Aktionen in denSiemensbetrieben statt. n

In Aktion: Am 14. November in Berlin

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30 | metallzeitung 12 | 2013

Cottbus und Südbrandenburg

TERMINE

n 7. Dezember, 11 UhrWeihnachtsaktion in derCottbusser Innenstadtn 11. Dezember, 9 UhrTreffen der Senioren »Ü18«im Büro Cottbusn 12. Dezember, VormittagWeihnachtsaktion auf demMarkt in Finsterwalde

FROHES FEST

Das Team der IG MetallSüdbrandenburg undCottbus wünscht allenMitgliedern und ihrenFamilien ein frohesWeihnachtsfest undeinen guten Rutsch indas neue Jahr!

Nein, wir möchten auch in dieserZeit auf Probleme aufmerksammachen. Eines davon ist das 13.Monatsgehalt, meist Weihnachts-geld genannt. Für einen großenTeil der Beschäftigten in unsererRegion ist das Weihnachtsgeld ei-ne unbekannte Größe. Nur 39Prozent der Beschäftigten in Ost-deutschland erhalten ein Weih-nachtsgeld. Warum ist das so?Weihnachtsgeld ist keine gesetz-lich vorgeschriebene Leistung desArbeitgebers. Sie kann entwederfreiwillig geleistetwerden,was sel-ten vorkommt, oder diese Leis-tung wird in einen Tarifvertragfestgeschrieben. Tarifverträge fal-

len aber nicht vomHimmel, es er-fordert eine durchsetzungsstarkeBelegschaft im Betrieb.

Wir werden am 7. Dezemberab 11 Uhr mit einer charmantenAktion auf demCottbusserWeih-nachtsmarkt auf uns aufmerksam

machen. Es haben sich schonüber100 prominenteTeilnehmer ange-kündigt. Unterstützt werden wirvom DGB und Verdi Cottbus.

Am 12. Dezember findet eineähnliche Aktion in Finsterwaldestatt. Mitmachen ist erwünscht! n

Büroschließung zum JahreswechselNotdienst für Rechtsschutzangelegenheiten

In der Zeit vom 16. Dezember inFinsterwalde und ab 23. Dezem-ber in Cottbus bleiben unsere Bü-ros geschlossen.

In dringenden Rechtsschutz-angelegenheiten bitten wir, mitder DGB Rechtsschutz GmbH(Büro Cottbus) telefonisch Kon-takt aufzunehmen: 0355 48 55377. Die Kolleginnen und Kolle-

gen derDGBRechtsschutzGmbHhaben für den 23. Dezember, den27. Dezember und für den 30. De-zember einen Notdienst einge-richtet.

Ab 2. Januar 2014 ist das Büroin Cottbus und ab 6. Januar 2014ist auch das Büro in Finsterwaldewieder zu den gewohnten Öff-nungszeiten erreichbar. n

Weihnachtszeit – AktionszeitAKTIONEN INCOTTBUS UNDFINSTERWALDE

Die besinnliche Zeit hat begonnen. Stollen, Räuchermännchenund Weihnachtsdeko sind allgegenwärtig. In den Innenstädtenriecht es nach Kakao, Glühwein und gebrannten Mandeln. EineZeit für Ruhe und Gelassenheit. Auch für uns?!?

Auftakt zur BetriebsratswahlInteressierte trafen sich am 26. Oktober in Großräschen.

An unserer Auftaktveranstaltungzur Betriebsratswahl 2014 habenam 26. Oktober 30 Kolleginnenund Kollegen teilgenommen. Inder Veranstaltung haben wir aufeine kurzweilige Art und WeiseLeidenschaft für die betrieblicheMitbestimmung geweckt. Ganzbesonders hat es uns gefreut, dassviele junge Frauen und Männer

großes Interesse an einer erstmali-gen Kandidatur bei den Betriebs-ratswahlen gezeigt haben. n

Interview mit Hans-Michael König

Umzug in Finsterwalde in ein neues BüroBüroschließung ab 16. Dezember / Neueröffnung am 6. Januar

Das Büro der IG Metall Südbran-denburg wechselt seinen Standortin Finsterwalde.

Wir ziehen zum Jahreswech-sel in die Friedrich-Engels-Str. 21.Dort lassen wir gerade attraktiveRäumlichkeiten im Erdgeschossherrichten und werden nach Ab-schluss der Straßenbauarbeiten

auch eine gute Infrastruktur-An-bindung haben. Der (Bus-)Bahn-hof befindet sich in 100 MeternEntfernung.

Wegen des erforderlichenUmzuges und der Neuinstallationunserer Technik schließenwir dasBüro am jetzigen Standort in Fins-terwalde ab 16. Dezember. Bis

zum Beginn des Weihnachtsur-laubswird die IGMetall Koopera-tionsregionnatürlich über das Bü-ro Cottbus telefonisch erreichbarsein. Ab dem 6. Januar stehen wirdann unseren Mitgliedern in denneuen Räumlichkeiten in denFriedrichs-Passagen zur Verfü-gung. n

Kommst Du auch vorbei und unterstützt die Aktion?

Impressum

IG Metall CottbusOstrower Platz 2003046 CottbusTelefon 0355 38058–0

IG Metall SüdbrandenburgLeipziger Str 8–1203228 FinsterwaldeTelefon 03531 507878–0

cottbus.igmetall.deRedaktion: Gabi Eichner,Ralf Köhler (verantwortlich)

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30 | metallzeitung 12 | 2013

TERMINE

n 6. DezemberDelegiertenversammlungmit Jahresabschluss inPetershagen/Eggersdorf

WICHTIGERHINWEIS:In dringenden Angelegen-heiten ist die DGB Rechts-schutz GmbH in Frankfurt(Oder) und in Eberswaldezwischen den Feiertagen inihren Büros zu erreichen!

WEIHNACHTS-WÜNSCHE

Liebe Kolleginnen, liebeKollegen, ein bewegendesJahr neigt sich dem Ende.Wir haben viel erreicht, abersicherlich ist auch die einoder andere Herausforde-rung für 2014 geblieben.Wir möchten uns herzlichfür die Zusammenarbeit be-danken und wünschen Euch& Euren Familien besinnli-che Weihnachtsfeiertage imKreise der Lieben sowie ei-nen guten Rutsch ins Jahr2014. Erholt Euch gut undkommt gesund wieder! EuerVerwaltungsstellen-Team. n

Ein Gespräch mit Peter Ernsdorf, Erster

Bevollmächtigter.

Imkommenden Frühjahr stehendie nächsten regelmäßigen Be-triebsratswahlen an. Warum istein Betriebsrat so wichtig?Peter: Zunächst einmal sind dieseWahlen für uns als Interessenver-tretungnatürlich immenswichtig.Gerade in Betrieben ohne Be-triebsrat erleben wir oft, dass Be-schäftigte nicht fair behandeltwerden. Auch Fragen wie Beteili-gung der Beschäftigten, Mitbe-stimmung bei Entlassungen undganz besonders auch Zukunfts-strategien für Betriebe hängenun-mittelbar mit diesem Thema zu-sammen.Dortwowir Betriebsrätehaben, werden Beschäftigte sehrviel mehr in Entscheidungen ein-bezogen. Ein Betriebsrat ist janicht zwangsläufig derGegner derArbeitgeber sondern vielmehr ein

Betriebsratswahl 2014MITDENKEN,MITBESTIMMEN,MITMACHEN

Im Frühjahr des nächsten Jahres stehen die wichtigsten betrieblichenWahlen in Deutschland an. Konkret sind die Beschäftigten in den Be-trieben in Ostbrandenburg an die Wahlurnen gerufen, um ihre Interes-senvertretung für die kommenden vier Jahre, also bis 2018, zu wählen.

Impressum

IG Metall OstbrandenburgZehmeplatz 1115230 Frankfurt (Oder)Telefon 0335 554990Fax 0335 549734E-Mail:[email protected]

Internet:ostbrandenburg.igmetall.de

Redaktion:Peter Ernsdorf (verantwortlich),Nico Faupel

Ostbrandenburg

»Bildung ist die Basis jeglicher beruflicher Entwicklung.«Bildungspolitik ist Schwerpunkt der IG Metall Ostbrandenburg.

"Dass Bildung die Basis für dengesamten Lebensweg der Men-schen darstellt, ist vomGrundsatzher allen geläufig und somit Kon-sens.Was aber so gar nicht zu die-ser Erkenntnis passt, sind die teilsverheerenden Zustände in denBildungszentren und Schulen.Wir stellen fest, dass es eine Viel-zahl von Ausfallstunden, sowohlin den allgemeinbildenden alsauch in den berufsbildendenSchulen gibt. Hinzu kommt, dassoftmals Vertretungsstunden ge-macht werden, diese dann aller-dings oft in ganz anderen Fächernoder Lernfeldern. Das führt ge-fährdet nachhaltig erfolgreicheAbschlüsse", sagte Nico Faupel,Gewerkschaftssekretär. »DieseUmstände sind im Regelfall nichtden Bildungsträgern oder gar den

Auszubildenden oder Schülerin-nen und Schülern zuzuschreiben,sondern Ergebnis verfehlter Bil-dungspolitik auf Landes- und be-sonders auch Bundesebene. Wirwollen nicht die Schulen und ganzbesonders auch nicht die Lehr-kräfte und deren wirklich hervor-ragende Arbeit in Frage stellen.Was wir wollen, ist die strukturel-len Probleme in den Vordergrundrücken, um somit auch die teilsüberlasteten Lehrkörper zu ent-lasten.

Die aktuell sowohl auf Lan-des- als auch auf Bundesebene,diskutierten Vorschläge sind ausunserer Sicht zwar richtig, letztenEndes jedoch nur der, so oft zitier-te, Tropfen auf dem heißen Stein.Dass dies Fakten sind und keineGefühlslagen, erleben wir nahezu

täglich in den Gesprächen mitAuszubildenden, Schülern undStudenten. Auch in denTeilergeb-nissen unserer laufenden Umfra-ge, zu der wir alle Azubis sowieSchülerinnen und Schüler herz-lich einladen, spiegelt sich diesesBild wider. Es sind Zustände, diewir so nicht hinnehmen wollenund auch nicht hinnehmen wer-den. Wir fordern ein bildungspo-litisches Konzept, dass nicht kurz-fristig die Probleme verdunkelt,sondern eines, das langfristignachhaltige Bildung und damitPerspektiven für alle sichert«, soFaupel weiter. Die IGMetall führtaktuell eine anonymisierte Um-frage zu den schulischenUmstän-den in Berlin, Brandenburg undSachsen durch. Mehr Infos unter:

ostbrandenburg.igmetall.de n

Partner, der gemeinsam mit derBelegschaft undderGeschäftsfüh-rung Zukunftsstrategien entwirftund umsetzt. Die Betriebe, diediesen Grundsatz verinnerlichthaben, sind auch erfolgreicher alsdie, die das nicht tun.Also sollten Belegschaften, auchdort, wo es noch keinen Be-triebsrat gibt, aus Eigeninteresseeinen Betriebsrat wählen?Peter: Richtig! Ein Betriebsrat istdie Interessenvertretung der Be-schäftigten im Betrieb und erkann aufAugenhöhemit demUn-ternehmer verhandeln. Das führtdazu, dass Arbeitnehmerrechtegestärkt werden und die Beschäf-tigten beteiligt werden. DasKnow-how steckt doch in denKöpfen derMenschen, die tagtäg-lich ihreArbeit verrichten.Nur siewissen am besten, wie beispiels-weise Prozesse verbessert werden

können und somit Unternehmengestärkt werden können. Aber:Man muss sie eben fragen.Welche Ziele hat die IG Metallfür die Betriebsratswahl 2014?Peter: Wir haben das Ziel, uns indieser Wahlperiode genauso gutaufzustellen wie in der vergange-nen. Das ist auch nötig, denn wirerleben aktuell teilweise sehr tur-bulente Zeiten in den Betrieben.Diese bewerkstelligen wir aller-dings gut: Dank guter Betriebs-ratsarbeit und Dank der Beteili-gung unserer vielen Mitglieder inden Betrieben. Das wäre ohne dieIG Metall und die starken Be-triebsräte so nicht möglich. Des-wegen: Deine Stimme für DeinenBetriebsrat! Die IG Metall Ost-brandenburg unterstützt auch beiBetriebsrats-Neugründungen. n

Mehr Infos und Hilfe unter:ostbrandeburg.igmetall.de

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Oranienburg und Potsdam

AUSGEPLAUDERT

Von Manfred EndeEin Aufschrei geht durchdie Reihen der Fußballfans.Dem FC Bayern-Präsiden-ten Uli Hoeneß soll derProzess gemacht werden.Wegen Steuerhinterzie-hung, obwohl er doch einestrafbefreiende Selbstanzei-ge erstattet hat. Ausgerech-net er, der als Spieler nieSelbsttore geschossen,Schiedsrichter vermöbeltoder einen flächendecken-den Mindestlohn verlangthat, soll sich womöglich diekommenden Bayern Spielehinter schwedischen Gardi-nen auf kleinem Bild-schirm angucken. Und dasnur, weil seine kreuzehrli-che Selbstanzeige fehlerhaftgewesen sein soll. Vielleichthat er nur die am Fiskusvorbei geschleusten Millio-nen etwas unleserlich ange-geben in der Eile. Kann je-dem passieren. Die meistenFans, wohl wissend, dassauch ihnen, beispielsweisebeim Ausfüllen der Hunde-steuer-Anmeldung, einFehler unterlaufen kann,halten zu ihm, und derAufsichtsrat der FC BayernAG aus finanzpolitischenGründen sowieso. Uli Hoe-neß, der sich in einem In-terview einst als den sozial-sten Menschen bezeich-nete, den er kenne, spendetschließlich Bratwürste ausseiner Wurstfabrik, wo im-mer es Not tut. Sein Häus-chen am Tegernsee, so for-mulierte er es selbst einmal,sei im Vergleich zumSchloss des Lafontaine einsozialer Wohnungsbau.Wenn er in die Medienschaue, habe er das Gefühl,es gehe uns Deutschen dre-ckig. »Dabei geht es uns ex-trem gut, Deutschland istein Paradies«, schimpftHoeneß. Und damit hat erdurchaus Recht, wenn ersein Steuerparadies meint.n

Streiflichter der JubilarehrungenIN VELTEN, POTSDAM, BRANDENBURG UND RATHENOW

In Potsdam, Brandenburg, Rathe-now und Velten fand eine Ehrungder Mitglieder, die auf 25, 40, 50und 60 Jahre Mitgliedschaft zu-rück blicken können, statt. Die Ju-bilarewurdenmit einemEhrenge-schenk und einer Ehrenurkundevom Ersten Bevollmächtigten,BerndThiele, persönlich beglück-wünscht und nahmen an einerkulturell umrahmten Festveran-staltung teil. Höhepunkte warender Auftritt von »ErnaSchrubbke« und des EhepaaresDerkow.

Emotional waren vor allenDingen dasWiedersehenmit ehe-maligen Kolleginnen und Kolle-gen und die vielen Gespräche. Al-len Jubilaren noch einmalherzlichen Glückwunsch. n

Impressum

IG Metall Oranienburg,Fontanesiedlung 1316761 HennigsdorfTelefon 03302 50 57 20Fax 03302 50 57 770E-Mail:[email protected] Metall Potsdam,Breite Straße 9 A,14467 Potsdam,Telefon 0331 20 08 150Fax 0331 20 08 15 15E-Mail:[email protected]

Redaktion: Bernd Thiele(verantwortlich)

Der Ortsvorstand und die Beschäftigten der VerwaltungsstellenPotsdam und Oranienburg wünschen allen Kolleginnen und Kol-legen und deren Familienangehörigen ein fröhliches Weihnachts-fest und viel Glück und Gesundheit für das Jahr 2014.Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen aktiven ehrenamt-lichen Mitgliedern für ihre Unterstützung bedanken.

Die in der Agenda 2010 angelegteund von der Großen Koalition imJahre 2007 endgültig beschlosseneZwangsverrentung von älterenHartz IV-Beziehern entfaltet nunihre volleWirkung.Alle nach dem1. Januar 1950 geborenen HartzIV-Leistungsbezieher werden vonden Jobcentern aufgefordert, ei-nen Rentenantrag zu stellen, mitder Drohung, ersatzweise stelledas Jobcenter diesen Antragselbst. Die Betroffenenmüssen ih-re Bemühungen um einen Ar-beitsplatz einstellen, zur gleichenZeit müssen ältere Beschäftigte

schrittweise bis zum 67. Lebens-jahr arbeiten, um eine abschlags-freie Rente beziehen zu können.

Besonders perfide ist dabei,dass trotz des Zwangs zum Ren-teneintritt, die im regulären Ar-beitsleben erworbenen Rentenan-sprüche nicht ohne Abschlaggewährt werden. Ansprüche, dieim Hartz IV-Bezug ohnehin nichtgewachsen sind, werden um 7,2Prozent und ansteigend bis zumRenteneintritt mit 67 Jahren um14,4 Prozent gekürzt.

Gesetze sind nicht in Stein ge-meißelt und nicht gottgegeben.

Deshalb empfehlen wir allen Be-troffenen, sich zurWehr zu setzen.Die IG Metall wird sie dabei un-terstützen.

Nachfragen und Rechtsbera-tung bitte über die Verwaltungs-stelleOranienburg, Telefon: 03302505720. n

ZwangsrenteBetroffene, wehrt Euch!

Jubilarehrung in Velten

Jubilarehrung in Potsdam

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Vier Jahre dauert die Amtszeit desBetriebsrats. Zwischen März undMai ist dieWahldurchzuführen, soschreibt es das Betriebsverfas-sungsgesetz vor.Rechtzeitig vorhermuss der Betriebsrat einen Wahl-vorstandeinsetzen.Dieser ist danneigenständig für die korrekteDurchführung der Wahl verant-wortlich. InvielenBetrieben ist dasbereits Routine. Dennoch: Es gibtsehr genaue Vorschriften. Wenndiese nicht eingehalten werden,kann es schnell zu einer Wahlan-fechtung kommen. So hat ein Ar-beitgeber in Baruth eine Wahl er-folgreich angefochten, weil für einpaarMinuten nur einMitglied desWahlvorstands bei der Wahlurneanwesend war! Für die Wahlvor-stände führt die Verwaltungsstelledeshalb eineTagesschulung durch.

Die meisten Mitglieder derIG Metall arbeiten in Betriebenmit Betriebsrat. Sie wissen daher,dass es viele Rechte gibt, die nurdurch einen Betriebsrat wahrge-nommen werden können: Ar-beitszeitregelungen wie SchichtoderMehrarbeit, Kriterien für dieLeistungsentlohnung, Ordnungs-und Kontrollfragen, FestlegungvonUrlaubsplänen oder die Infor-mationspflichten des Arbeitge-

bers über die wirtschaftliche Lageund geplante Betriebsänderun-gen. In allen Fragen soll der Be-triebsrat die Belegschaft informie-ren und ihre Anregungenaufnehmen. Er soll das Sprach-rohr der Belegschaft sein.

Mit einem starken Betriebs-rat verbessert sich aber auch dieStellung des Einzelnen: Der Be-triebsrat ist bei EingruppierungenundVersetzungen anzuhörenundkann unter Umständen wider-sprechen. »Eine ohne Anhörungdes Betriebsrats ausgesprocheneKündigung ist unwirksam«, sagtdas Gesetz. Er kann zwar Kündi-gungen nicht verhindern, seineMitbestimmung kann jedochhäufig Willkürakte des Arbeitge-bers verhindern. Manchem Vor-gesetzten ist durch den Einflussdes Betriebsrats schon ein ord-nungsgemäßer Umgang mit denMitarbeitern beigebracht worden.

Zu den Aufgaben des Be-triebsrats gehört auch, auf die Ein-haltung der für denBetrieb gelten-den Gesetze und Tarifverträge zuachten. Viele Regelungen der Ta-rifverträge laufen ins Leere, wennkeiner aufpasst. Beispiel sind inderMetallindustrie die TarifverträgezurBesserstellungderLeiharbeiter

oder zur Übernahme der Auszu-bildenden. Wenn keiner richtighinguckt, werden sie missachtet.

Damit das gut geht, müssenimBetriebsratKollegen sitzen, dievor einerAuseinandersetzungmitdem Arbeitgeber keine Angst ha-ben. Die nötigen Fachkenntnissekann man bei Lehrgängen der IGMetall erhalten. Der Arbeitgeberhat die Kosten unter Weiterzah-lung der Vergütung zu tragen.

Ein gesetzlicherKündigungs-schutz verhindert Repressionendes Arbeitgebers gegen Betriebs-ratsmitglieder. Viele Altgedientehaben sich bewährt und werdensicher auch wieder zur Wahl an-treten. Es sollten sich aber immerauch Neue bewerben, denn manbraucht Nachwuchs und inner-halb von vier Jahren scheidenauch einige aus.

Die besteMischung eines Be-triebsrats besteht aus Erfahrenenund Neuen, Jungen und Alten,Männern und Frauen undVertre-tern aus verschiedenen Betriebs-abteilungen.

In unsererMeinungsumfragehatten 14 Prozent erklärt, dass siesich gern stärker engagieren wür-den. Also: Nur Mut, jetzt ist einegute Gelegenheit! n

Aufruf zur BetriebsratswahlAKTIVE LEUTEWERDEN GESUCHT

Im Frühjahr 2014 endet die Amtszeit der jetzt amtierendenBetriebsräte. Die Neuwahl muss jetzt vorbereitet werden.

KommentarDie sogenannten Wirtschaftswei-sen habendas Landwieder einmalmit einem Herbstgutachten be-glückt. »Wirtschaftsweise« – dasklingt wie der Rat der Götter oderdas Orakel von Delphi: Abgeho-ben vondenNiederungendesAll-tags undüber allen zänkischen In-teressengruppen stehend.

Schaut man sich ihre Vor-schläge an, sehen die Weisen je-doch eher wie Verbandsvertreterdes Kapitals aus. »Rückwärtsge-wandt« rufen sie, sei der sich ab-zeichnende Koalitionsvertrag. Ei-

ne verstärkte Regulierung vonBeschäftigungsverhältnissen sei»nicht zielführend«, frühere Re-formschritte werden »zunichtemacht«.Wovor haben sie Angst?8,50 Euro pro Stunde alsMindest-lohn? Da geht die Wirtschaft vordie Hunde. Erst Recht im Osten.

Einschränkung von Leihar-beit und befristeten Arbeitsver-hältnissen? Für sie sind das »Er-rungenschaften«, eine »sinnvolleflexible Arbeitsmarktordnung«.

Vorzeitig in Rente? Geht zuLasten der Jüngeren. Ausnahmen

vonderRentemit 67 lehnen sie ab.Sie fordern eine weitere Anhe-bung des Rentenalters ab 2029.Wie kann es im Interesse der Jün-geren sein, wenn diese bis 70 ar-beiten sollen?

Mietpreisbremse in denGroßstädten? Lehnen sie ab. Daskönnte den Investorendie Lust aminvestieren rauben.

DieArbeitgeberverbändeunddie Wirtschaftspresse schießenaus allen Rohren, als ob Unionund SPD gerade den Kommunis-mus einführen wollten. Der»Sachverständigenrat« - so heißensie offiziell – schießt mit. Ihr Ziel:Es soll am Ende nichts Soziales

mehr im Regierungsvertrag ste-hen. In der Vergangenheit wardieses Trommelfeuer stets erfolg-reich.Den Stein derWeisen habensie noch nicht gefunden.

Hermann von Schuckmann

MELDUNGEN

Anton Paar Provetec, ein Be-trieb in Dahlewitz, stellt Prüf-geräte für die Petrochemie her.2012 übernahmen die Öster-reicher die frühere Petrotest.Die neuen Chefs verbreitetenOptimismus und vergrößertendie Belegschaft auf 75. Jetzt istdie Luft raus und langjährigBeschäftigte sollen gehen. DerBetriebsrat wehrt sich: Allen-falls freiwillige Altersteilzeitwill er zulassen. ErstmaligeBetriebswahlen gibt es bei denTruck-Servicestationen vonRenault in Großbeeren undVolvo in Wildau. Die Markengehen zusammen. Thema istauch die Wirksamkeit von Ta-rifverträgen im Betrieb.Mercedes Benz hat die Aus-zubildenden des ersten Lehr-jahres einen Zusatzvertrag mitdem Ausbildungsvertrag un-terzeichnen lassen, der aufden Verzicht zur Übernahmeim Ausbildungsbetrieb abzielt.Stattdessen wird eine Weiter-beschäftigung in einem ande-ren Daimler-Werk in Aussichtgestellt. 2016 läuft der VW-Crafter aus. Offenbar ist eineweitere Personalreduzierunggeplant. Eine Verzichtserklä-rung auf tarifliche Rechte istim Zweifel unwirksam. n

RÜCKWÄRTSGEWANDTE EXPERTEN

Ludwigsfelde

Impressum

IG Metall LudwigsfeldeRathausstr. 214974 LudwigsfeldeTelefon 03378 804917/18Fax 03378 804919E-Mail:[email protected]:

ludwigsfelde.igmetall.deRedaktion:Hermann von Schuckmann(verantwortlich)

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Ostsachsen

VERABSCHIEDET

Für sechs Monate hat FritziMatthies bei uns gearbeitet.Sie hat uns sehr aktiv in derJugendarbeit unterstützt undden Jugend- und Auszubil-dendenvertretungen vieleAnregungen für die eigeneArbeit geben können. IhreErfahrungen kamen ihr da-bei zugute. Ab Novemberabsolviert Fritzi nun dieTraineeausbildung in derIG Metall. Einen ersten Ein-blick in ihre künftige Arbeitals Gewerkschaftssekretärinhat sie während des Einsat-zes bei uns bekommen. Wirsagen an dieser Stelle noch-mal: Danke für die tolle Un-terstützung und wünschenihr für den weiteren Weg al-les Gute und viel Erfolg. n

NEU AN BORD

Mit Philipp Singer ist ab No-vember ein Neuer bei uns anBord. Philipp war Jugend-und Auszubildendenvertre-ter bei BMW Berlin undmöchte künftig als Gewerk-schaftssekretär arbeiten. Erwird vorerst für zwei Jahrebei uns sein und hauptsäch-lich in der Jugendarbeit mit-arbeiten. Wir freuen uns,dass Philipp nach Bautzenkommt und sagen »Herzlichwillkommen in der Oberlau-sitz!« n

In diesem Jahr konnten mit einererfolgreichen Tarifpolitik für dieBeschäftigten in den verbandsta-rifgebundenen Betrieben der Me-tall- und Elektroindustrie sowieder Textil- und Holzindustriespürbare Entgeltsteigerungen er-reichtwerden.Auch indenBetrie-ben mit Haustarifvertrag habenwir mit unseren Mitgliedern or-dentliche Tarifergebnisse erreicht.

Darüber hinaus haben wirbei Linde+Wiemann Stanztech-nik in Elstra erstmals die Tarifver-handlungen aufgenommen. DievonVodafone geplanteAusgliede-rung des Standortes Bautzenkonnte verhindert und eine Be-schäftigungsgarantie bis 2017 er-reicht werden.

»Es steht also schon vieles aufder Haben-Seite unserer Bilanzfür das zu Ende gehende Jahr«,schätzt Stephan Hennig, ErsterBevollmächtigter der Verwal-tungsstelle ein.

Mehr Mitglieder. Die gute Ent-wicklung des Vorjahres wurdenicht nur fortgesetzt, sondern so-gar noch gesteigert. Über 430neue Mitglieder konnten wir ge-winnen. 2005 waren es noch77. Dies war möglich, weil dieMehrzahl der Betriebsräte, Ver-trauensleute , Jugend- undAuszu-bildendenvertretungen tagtäglichsehr engagiertmit denBeschäftig-ten reden und sie von der Mit-gliedschaft in der IG Metall über-zeugen.

Immer mehr BeschäftigtewerdenMitglied in der IGMetall,weil sie sehen, dass sie mit uns ge-meinsam am besten ihre Interes-sen gegenüber dem Arbeitgeberdurchsetzen können. Mit den Ge-sprächen in den Betrieben unddurch die Wohnbereichsvertrau-ensleute konnte die Zahl der Aus-tritte auf Vorjahresniveau gehal-ten werden.

Betriebe im Blick haben. Hiersehen wir unsere Verantwortungbei allen Betrieben, die in Schwie-rigkeiten geraten.Ganz besondersimFokus ist jetzt derDBWaggon-bauNiesky.Mit rund 350Arbeits-plätzen ein wichtiger Arbeitgebernicht nur für die Stadt, sondernweit darüber hinaus. Gemeinsammit dem Betriebsrat, der Ge-schäftsleitung und der Kommu-nalpolitik wollen wir nach Lösun-gen zur Stabilisierung desBetriebes suchen.

Aufgaben angehen. Die Aufga-ben und Ziele für dieses Jahr sindnicht weniger anspruchsvoll. Anerster Stelle steht natürlich, auch2014 die sehr gute Mitgliederent-wicklung fortzusetzen. Im Kerngeht es ja darum, unsere Stärke inden Betrieben auszubauen, damitwir in noch mehr Unternehmen,erfolgreich die Interessen unsererMitglieder vertreten können. Einweiterer Schwerpunkt ist die Ta-rifbindung. Zu viele Betriebe ha-ben noch keinen Tarifvertrag unddas Lohnniveau dort ist oft er-schreckend niedrig. Die Lohnge-rechtigkeit steht hier ganz obenauf der Forderungsliste der Be-schäftigten.Undnatürlichwerdenwir die Betriebsratswahlen unter-stützend und beratend begleiten.In den Betrieben ohne Betriebsratwerdenwir für eine Interessenver-tretung werben, »weil es Sinnmacht, mitzubestimmen«, so Ste-phanHennig. In denKreisverbän-denBautzen undGörlitz desDGBwerden wir weiterhin unsere Ver-antwortungwahrnehmen und ge-meinsam mit den anderen Ge-werkschaften für eine erfolgreicheEntwicklung der Oberlausitz ein-treten.

Soziale Netzwerke nutzen. Ne-ben unserer Lokalseite in der me-tallzeitung, der Homepage wer-

den wir in Zukunft auch aufFacebook und Twitter unterwegssein und aktuell informieren.

Europa- und Landtagswahlen.Im Ergebnis der Befragung der IGMetall haben Mitglieder undNichtmitglieder, Beschäftigte undNichtbeschäftigte ihre Anforde-rungen an die Politik formuliert.»Das wird natürlich auch Themasein, wenn wir mit den Kandida-ten für das Europaparlament undfür den Sächsischen Landtag re-den«, so StephanHennig.Wirwol-len dabei vor allem deutlich ma-chen, dass die Oberlausitz auchweiterhin einer besonderenUnter-stützung bedarf. Das schließt auchden stärkeren Blick aus Dresdenauf unsere Region ein.

Bewährtes fortführen Die bei-den Säulen unserer Arbeit, Be-trieb undWohnbereich, sind auchin Zukunft unerlässlich für eineerfolgreiche Gewerkschaftsarbeit.»Beides: Betriebs- und Wohnbe-reichsarbeit gehören zusammen«,bekräftigt der Erste Bevollmäch-tigte. Zu den Dingen, die sich be-währt haben, gehört auch das Ju-gendcamp für die neuenAuszubildenden, Und natürlichwerden die Mitgliederversamm-lungen, die wir sowohl für dieMitglieder in den Kleinstbetrie-ben als auch für die Arbeitslosenund Rentner durchführen, wiederstattfinden. n

Sehr erfolgreiches 2013STÄRKERGEWORDEN

Dank an die Betriebsräte, Vertrauensleute, Jugend- und Aus-zubildendenvertretungen und die Wohnbereichsvertrauens-leute. Ihr habt eine super Arbeit geleistet!

Impressum

IG Metall BautzenDr. Maria-Grollmuß-Straße 102625 BautzenTelefon 03591 52140Fax 03591 521430E-Mail:[email protected]

Internet:bautzen.igm.de

Redaktion:Stephan Hennig (verantwortlich)

WÜNSCHE

Das Team der Verwaltungs-stelle wünscht allen Mitglie-dern und ihren Familien einschönes und besinnlichesWeihnachtsfest, einen gutenStart im Neuen Jahr, viel Ge-sundheit und persönlichenErfolg. n

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Chemnitz

TERMINE

2. Dezember, 14 Uhr

BetriebsrätetreffGewerkschaftshaus,Jägerstraße 5–709111 Chemnitz

4. Dezember, 9 Uhr

WahlvorstandsschulungGewerkschaftshaus,Jägerstraße 5–709111 Chemnitz

11. Dezember, 16 Uhr

DelegiertenversammlungMesse Chemnitz- Halle 2,Messeplatz 109116 Chemnitz

16. Dezember, 14 Uhr

OrtsvorstandGewerkschaftshaus,Jägerstraße 5–709111 Chemnitz

16. Dezember, 17 Uhr

OrtsjugendausschussGewerkschaftshaus,Jägerstraße 5–709111 Chemnitz

IN KÜRZE

Frohes FestDas Team der IG MetallChemnitz bedankt sich fürdie tolle Unterstützung imJahr 2013 und wünschtallen Mitgliedern, ihren Fa-milien, sowie allen aktivenMitstreitern ein frohes Festund einen guten Rutsch insneue Jahr.

45 850 Jahre MitgliedschaftJUBILAREHRUNG Am 23. Oktober ehrten der Ortsvorstand und der Senioren-

arbeitskreis in der Stadthalle Chemnitz langjährige Mitgliederder IG Metall. Der Bürgermeister der Stadt Chemnitz, MikoRunkel, überbrachte ein würdigendes Grußwort.

Die Ehrung der Jubilare der IGMetall Chemnitz, die seit vielenJahren Gewerkschaftsmitgliedsind, ist immer etwas Besonderes.Gerade die älteren Kolleginnenund Kollegen blicken auf ein er-eignisreiches und bewegtes Lebenzurück.

In seiner Begrüßung streifteMario John, Erster Bevollmäch-tigter, auch die gute Mitglieder-entwicklung in den letzten Jahren.

»Im Oktober konnte der1000.te Neuzugang im Jahr 2013in unseren Reihen begrüßt wer-den. Das ging nur, weil ihr eurerIGMetall die Treue haltet und ak-tuell viele Aktive neue Mitgliederfür unsere gemeinsame Sache ge-winnen. Dafür herzlichen Dank.

Ihr seid Teil einer starken Ge-meinschaft.« sagte John würdi-gend.

Stellvertretend für alle 984 Ju-bilarinnen und Jubilare wurdennamentlich geehrt:

Antje Zschiedrich und RenéUtoff (beide für 25 Jahre IG Me-tall); BerndNeubert, Jürgen Liese,Klaus Nagel und Egbert Jung (alle40 Jahre IG Metall); Karin Kober,

Sigrid Knutzen, Klaus-Dieter-Ernst Trompke, , DieterHofmann,BrigitteWernicke, Monika Kühneund Jutta Hanisch (für 50 Jahre)sowie RegineDemmrich undMaxBesser (für 60 Jahre IG Metall).

»Eure Lebensleistung ver-dient unseren Respekt.« dankteKollege John den Jubilarinnenund Jubilaren. Ehre wem Ehre ge-bührt. n

Impressum

IG Metall ChemnitzJägerstraße 5–709111 ChemnitzTelefon 0371 666 03-0Fax 0371 666 03-60E-Mail: [email protected]

Internet:chemnitz.igmetall.de

Redaktion:Mario John (verantwortlich)

HINWEIS

JahreswechselUnser Büro in Chemnitz inder der Jägerstraße 5-7 ist inder Zeit vom 24. Dezember2013 bis 1. Januar 2014 ge-schlossen.

In dringenden Fällen(zur Fristwahrung!) bittenwir Dich, direkt Klage beimArbeits- oder Sozialgerichteinzureichen. Deinen An-trag auf Rechtsschutzunter-stützung stellst Du im Nach-gang im neuen Jahr indeiner VerwaltungsstelleChemnitz.

Ab 2. Januar 2014 sindwir ab 8.30 Uhr wieder fürDich da.

Am 11. November eines jedenJahres beginnt für die Karnevalis-ten unter uns die fünfte Jahreszeit.

Die »Tarifklempner« der IGMetall läuteten genau an diesemTag eine neue »Ära« ein. In einerKonferenz blickten 35 Betriebsrä-te undVertrauensleute aus tarifge-bunden Betrieben auf die Tarif-runde(n) 2013 zurück unddiskutierten künftige tarifpoliti-sche Ziele.

Es wurde auch die ein oderandere Phrase gedroschen. ZumBeispiel: »Wer Tarifpolitik eigen-ständig gestalten will, muss amVerhandlungstisch sitzen.«,»Nach der Tarifrunde ist vor derTarifrunde« und und…. In einemPunkt waren sich alle einig. Tarif-verträge fallen nicht vomHimmel,Tarifverträge müssen erstrittenwerden. Dazu braucht es enga-gierte und gut organisierte Beleg-

schaften.Dass es diese auch in un-serer Region gibt, zeigen diejüngsten tarifpolitische Erfolgewie bei bosal ORIS, Thyssen-Krupp Presta, MAHLE Behr, FSGAutomotive Oelsnitz, KOKITransmission Systems GmbH,Baumüller in Rossau…

Gute Diskussion. »Es wirdmanchmal vergessen oder ver-drängt. Aber Arbeitsarmut ziehtAltersarmut nach sich. Auch des-halb müssen wir gemeinsam mitdenBeschäftigten für bessere Ein-kommensbedingungen streiten.«,so Mario John im Nachgang zurKonferenz. »Es gibt aber vielmehrGründe, warum wir die Tarifbin-dung der Arbeitgeber und damitdie Wirkung von Tarifverträgenerhöhen wollen. Die gute Diskus-sion in dieser Konferenz machtLust auf mehr.« so John weiter. n

Tarifpolitik selbst gestaltenBetriebsräte und Vertrauensleute diskutieren Ziele

Foto:KevinSchu

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Foto:A

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edia.net

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WICHTIGE INFO!

Die VerwaltungsstelleDresden ist vom23. Dezember bis 1. Januarund die VerwaltungsstelleRiesa ist vom23. Dezember bis 3. Januargeschlossen.

In diesen Zeiträumen findetkeine Rechtsberatung statt.Eventuell ablaufende Fristenin Rechtsangelegenheitenkönnen in dieser Zeit nichtgewahrt werden. In dringen-den Fällen, insbesonderewenn Fristablauf droht,wenden Sie sich bitte andas DGB RechtsschutzbüroDresden, Schützenplatz 14,01067 Dresden,Tel: 0351 863324-0 oderdas DGB RechtsschutzbüroChemnitz, Jägerstr. 5-7,09111 Chemnitz,Tel. 0371 461640 oderdas DGB RechtsschutzbüroLeipzig, Karl-Liebknecht-Str. 30 - 32, 04107 Leipzig,Tel.: 0341 2137040 oderdie Rechtsantragsstelle beimzuständigen Arbeitsgerichtoder in sozialrechtlichenAngelegenheiten beim Sozi-algericht. n

Bei der Auswertung der Befra-gung für die IG Metall DresdenundRiesawurde deutlich, dass dieArbeitsbedingungen der Beschäf-tigten bei weitem nicht so sind,wie sie sich gute Arbeit vorstellen.Nur ein Bespiel dafür sind dieAntworten auf zwei Teilfragen ausder Auswertung. Unter der allge-meinenÜberschrift »Wenn Sie angute Arbeit denken, was ist Ihnenwichtig?«, antwortete einGroßteil(85 Prozent) der Befragten, dassihnen zum Beispiel Mitsprache-und Mitentscheidungsmöglich-keiten wichtig oder sehr wichtigsind. Nur einem verschwindendkleinen Teil der Befragten ist die-ses Thema gar nicht wichtig.

Konkret auf die eigene Situa-tion bezogen mit der Frage: »Ha-ben Sie ausreichendeMitsprache-und Mitentscheidungsmöglich-keiten?« antworteten jedoch 62Prozent der Befragten ganz klarmit Nein.

Beschäftigte dürfen mitreden.Mitsprache im Arbeitsleben istkein Wunschtraum! Betriebsrätehaben eine Vielzahl von Mitbe-stimmungsmöglichkeiten, umdasArbeitsleben vonBeschäftigten zugestalten. Sie können zumBeispielmitreden bei der Urlaubsplanungund Urlaubsgrundsätzen, bei derLage undVerteilung der täglichenArbeits- und Pausenzeiten, beider Frage, ob Überstunden ge-macht werden müssen oder nicht

und vieles mehr. Gibt es keinenBetriebsrat, so entscheidet derChef allein. Die regelmäßigen Be-triebsratswahlen finden alle vierJahre statt. Das nächste Mal imFrühjahr 2014. Ist aber in einemBetrieb kein Betriebsrat vorhan-den, so sind Wahlen jederzeitmöglich.

Mehr Informationen gibt esunter: igmetall.de/betriebsratoder vor Ort in den Verwaltungs-stellen. n

Beschäftigte wollen mitredenBUNDESWEITEBESCHÄFTIGTEN-BEFRAGUNGDURCHGEFÜHRT.

Mit 20 Fragen – angefangen bei Erwartungen an die großePolitik bis zur konkreten Beschreibung der eigenenArbeitssituation vor Ort – haben wir die Beschäftigten umihre Meinung gebeten.

Dresden / Riesa

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Wenn Sie an Ihre persönliche Arbeitssituation denken:Haben Sie… ausreichende Mitsprache- und Mitgestal-tungsmöglichkeiten?

Wenn Sie an gute Arbeit denken, was ist Ihnen dannwichtig? Mitsprache und Gestaltungsmöglichkeiten

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Wir wünschen allen Kolleginnenund Kollegen ein frohes

Weihnachtsfest und einen gutenRutsch in das Jahr 2014.

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Impressum

KooperationsverwaltungsstellenIG Metall Dresden und RiesaTelefon Dresden0351 863320-0Telefon Riesa03525 518150Redaktion:Willi Eisele (verantwortlich)

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30 | metallzeitung 12 | 2013

Leipzig

JUBILAREHRUNG

Am 6. November war eswieder so weit. Wie jedesJahr ehrten wir Kolleginnenund Kollegen, die der Ge-werkschaft jahrzehntelangdie Treue gehalten haben.Für 60-jährige Mitglied-schaft waren das in diesemJahr 206 Jubilare.

In seiner Festrede bezogsich Bernd Kruppa, ErsterBevollmächtigter, auf politi-sche und gesellschaftlicheEreignisse im Jahr 1953, alsunsere Jubilare Gewerk-schaftsmitglieder wurden.Weiterhin sprach er über dieaktuelle Entwicklung der IGMetall Leipzig und die zu-künftigen Herausforderun-gen. Sein besonderer Dankgalt den ehrenamtlichenKolleginnen und Kollegenaus dem Bereich der außer-betrieblichen Gewerk-schaftsarbeit (AGA).

Mit musikalischer Um-rahmung wurde dann in ge-mütlicher Runde bei Kaffeeund Kuchen mit ehemaligenKolleginnen und Kollegengeplaudert. n

Innerhalb weniger Monate gelanges beim BMW-Zulieferer SchedlAutomotive, mit Hilfe der IGMe-tall Leipzig grundlegende Vorbe-reitungen zur anstehenden Be-triebsratswahl für die 130Beschäftigten zu treffen. DerWahlvorstand wurde am 14. Ok-tober 2013 gewählt und bestehtaus den Kollegen Thomas Urba-nek, Martin Ritzau und OliverFähmel. Der Aktivenkreis der Fir-ma Schedl wächst ständig. VieleKollegen möchten sich konstruk-tiv am Organisationsprozess be-teiligen, schließlich ist der Be-triebsrat Ansprechpartner fürProbleme und Fragen im Be-triebs- und Arbeitsleben. Zudembietet er den Beschäftigten dieMöglichkeit zur Mitbestimmungund Mitgestaltung, beispielsweisebei Fragen zur Beschäftigungssi-

cherheit, zu Arbeitszeiten oderzur Weiterqualifizierung. Die Ini-tiatoren sind begeistert. ThomasUrbanek, Mitarbeiter der Ersatz-marktgruppe, ist überzeugt: »MitBetriebsrat und einer starken Ge-werkschaft imRücken könnenwirviele unserer Ziele erreichen.«»Ich hätte nicht damit gerechnet,in so kurzer Zeit so viele Kollegenfür unsere Sache gewinnen zukönnen«, ergänzt Martin Ritzau,

Produktionsmitarbeiter beiSchedl. Das Erreichen unsererZwischenziele ist ein großer Er-folg für unsere Firma, jetzt solltenweitereKolleginnen undKollegendiese Chance wahrnehmen undder IG Metall beitreten. »Dasstärkt unsere Basis und erleichtertes uns, die nächsten Ziele in An-griff zu nehmen!«, fügt Produkti-onsmitarbeiter Oliver Fähmelhinzu. n

Erstmals Interessenvertretung aufdem größten Recyclinghof EuropasNach langem und schwierigemAnlauf gibt es nun erstmals einenBetriebsrat bei der SRWmetallflo-at GmbH in Espenhain. Zahlrei-che engagierte Kolleginnen undKollegen haben die Betriebsrats-wahl eingeleitet und erfolgreichorganisiert.

EndeOktober gab es die ersteBetriebsversammlung, in der die170 köpfige Belegschaft über zu-künftigeArbeitsschwerpunkte des

Betriebsrates informiert wurde.BetrieblicheThemen,wie dieVer-besserung von Sortierkabinenund der allgemeinen Arbeitsbe-dingungen bis hin zu möglichenPerspektiven eines Firmentarif-vertrages für die Mitarbeiter, stel-len wichtige Herausforderungenfür die neue Interessenvertretungund die IG Metall-Mitglieder dar.In kommenden Mitgliederver-sammlungen wird hierzu intensiv

beraten und über die Ergebnissewerden alle Mitarbeiter infor-miert. n

!!! Veränderte Öffnungszeiten !!!Vom 24. Dezember bis zum 1. Ja-nuar bleibt die Verwaltungsstellegeschlossen. Eventuell ablaufendeFristen in Rechtsangelegenheitenkönnen in dieser Zeit nicht ge-wahrt werden. Bei Fristablauf indieser Zeit, wenden sich betroffe-

ne Kolleginnen und Kollegen andas DGB Rechtsschutzbüro, Karl-Liebknecht-Str. 30–32, 04107Leipzig.

Bitte beachtet, dass auch dortnur eineNotbesetzung vorhandenist. Tel.: 0341 213704-1. n

TERMINE

n 2. Dezember, 10 UhrVerkehrswacht,IG Metall Verwaltungsstellen 5. Dezember, 14.30 UhrMitgliederversammlung, Be-gegnungsstätte des ASB, Stöt-teritzer Str. 28, 04317 Leipzign 9. Dezember, 14 UhrVerkehrswacht, Klingen-thaler Str. 14, 04349 Leipzign 10. Dezember, 14 UhrErwerbslosenfrühstückGartenklause, Stammer Str.11, 04159 Leipzig

Erfolg bei ReifenzuliefererSCHEDL WÄHLTBETRIEBSRAT

Grundlegende Veränderungen brauchen Eigeninitiative undEntschlossenheit.

Thomas Urbanek, Martin Ritzau und Oliver Fähmel bereiten sich auf dieBetriebsratswahl vor.

Kolleginnen und Kollegen ausdem Bereich AGA, die bei derAusgestaltung der Jubilarfeierhalfen.

Impressum

IG Metall LeipzigErich-Zeigner-Allee 6204229 LeipzigTelefon 0341 486291-0Fax 0341 486296-0E-Mail:[email protected]

Internet:leipzig.igmetall.de

Redaktion:Bernd Kruppa (verantwortlich)

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Zwickau

TERMINE

Frohe Weihnachtenn Wir wünschen Euch undEuren Familien ein frohesWeihnachtsfest und eingesundes neues Jahr!Erholt Euch gut und genießtdie freie Zeit.Euer Team der IG MetallZwickau

WICHTIGES

Was war Deine Motivation, umfür den Betriebsrat zu kandidie-ren?Birgit Winter: Unsere Betriebs-ratsvorsitzende hat mich vor eini-gen Jahren angesprochen, ob ichnicht Interesse hätte und nach ei-nem Gespräch darüber, was micherwartet, bin ich neugierig gewor-den und ließ mich zur nächstenWahl aufstellen. Ich bin jetzt 19Jahre in der Firma und habe dasVertrauen von vielen Kolleginnenund Kollegen gewonnen, die so-wohlmit beruflichen als auch pri-vaten Problemen zu mir kom-men.

Was hat Dir die Arbeit als Be-triebsrätin persönlich gebracht?Winter: Durch mehrere Seminarekonnte ich mir viel Wissen aneig-nen, welches zum guten Nutzen

zur Betriebsratsarbeit führt. Ichbin jetzt als Schriftführerin tätigund im Arbeitsschutzausschuss.Es macht Spaß, auch wenn esschwierige Aufgaben und Proble-me zu lösen gibt, denn man ist janicht allein. Probleme gibt es im-mer und durch die gute Zusam-menarbeit mit den anderen Be-triebsrats-Mitgliedern gibt esmeist eine gute Lösung.

Wie gestaltet sich die Zusam-menarbeit zwischen dem Be-triebsrat und der IG Metall?Winter: Die IG Metall hat unsnoch nie im Stich gelassen. Es gabimmer einen Rat und eine Ant-wort. Wir wachsen auch an unse-ren Aufgaben. Ein Beispiel ist dieTarifrunde 2013 für die auch Be-triebsrats-Mitgliedern viel Arbeitund Freizeit eingebracht haben.

Was möchtest Du den Kollegin-nen und Kollegen, die dieses In-terview lesen, für die Betriebs-ratswahlen 2014 mitgeben?Winter: Ein Appell an die Kolle-ginnen und Kollegen unserer Fir-ma für die Betriebsratswahlen2014. Wer neugierig geworden istund Interesse hat, sollte sich mitaufstellen lassen. Es ist zwar einezusätzliche Aufgabe und ein biss-chen Freizeit opfert man auch -aber ohne Betriebsrat? Wo wärenwir da jetzt? n

Kesselbau Alstom in NeumarkWir kämpfen um den Standort!

Am 6. November kam der Pau-kenschlag: Über die Presse ließAlstom verlauten, dass der Stand-ort Neumark geschlossen werdensoll, falls sich bis Ende des Jahreskein Käufer findet. Für die Kolle-ginnen und Kollegen würde dasbedeuten, dass sie ab Ende März2014 ihre Kündigungen erhalten.SeitmehrerenMonatenwusste die

Geschäftsführung, dass die Auf-träge für Alstom inNeumark aus-laufen. Trotz des Drängens desBetriebsrates hat sie sich nicht umneue Aufträge für den Kesselbaugekümmert und ist bis auf weite-res abgetaucht. Zur Betriebsver-sammlung am 11. Oktober warkeiner der Verantwortlichen an-wesend. Doch die Kolleginnen

undKollegendesNeumarkerKes-selbaus machen Druck. Nachdemdie komplette Belegschaft nachdem Auslaufen des letzten Auf-trags vor dem Tor für den Erhaltihres Betriebes demonstriert hat-te, standen sie wiederumnach derVerkündung der Schließungsplä-ne geschlossen vor dem Tor. Am19. November fand eine Betriebs-versammlung statt, an der 40 Be-triebsratskolleg/innen der ande-ren deutschen Alstom-Standorteteilnahmen. Die Konzernführungbekräftigte nochmals, den Stand-ort zu schließen. Eines haben dieKolleginnen und Kollegen deut-lich gemacht: Wir werden für denErhalt des Standortes kämpfen. n

Es macht einfach Spaß!INTERVIEW MITBIRGIT WINTER

Birgit Winter ist Betriebsrätin bei Johnson Control Objekt Zwickau. Inunserer Interviewreihe »Betriebsräte in unserer Region« spricht sie überihre Motivation wieder für die Betriebsratswahlen 2014 zu kandidieren.

Alstom Beschäftigte fordern die Weiterführung ihres Standortes.

Frohe Weihnachten!

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Aktuelle Neuigkeiten findet ihrauf unserer Homepage:

igm-zwickau.de

Impressum

IG Metall ZwickauBahnhofstraße 68-7008056 ZwickauTelefon 0375 2736-0Fax 0375 2736-400E-Mail: [email protected]

Internet:zwickau.igm.de

Redaktion:Stefan Kademann (verantwort-lich), Franziska Wolf

Liebe Kolleginnenund Kollegen,

unser Büro bleibt vom23. Dezember 2013bis zum 3. Januar 2014geschlossen.

In dringenden Fällenbeachtet bitte dieHinweise auf unsererHomepage:

igm-zwickau.de