Berlin Valley

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CHRISTIAN LINDNER HOTELTONIGHT OTTOBOCK HELMHOLTZKIEZ DAS KOSTENLOSE MONATSMAGAZIN NDS GRÜNDERMETROPOLE FÜR ME IDEEN JUNI 2015 BERLINVALLEY.COM ZKZ 89109 HALLO WELT! TECH-OPEN-AIR-MASTERMIND NIKO WOISCHNIK ÜBER BERLIN, NETZWERKE UND GÄNSEHAUT-MOMENTE

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Berlin Vallely magazine

Transcript of Berlin Valley

Page 1: Berlin Valley

B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I K CHRISTIAN LINDNER HOTELTONIGHT OTTOBOCK HELMHOLTZKIEZ

DAS KOSTENLOSE MON ATSMAGA Z IN NDS GRÜNDERME TR OP OLE

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HALLOWELT!

TECH-OPEN-AIR-MASTERMIND NIKO WOISCHNIK ÜBER

BERLIN, NETZWERKE UND GÄNSEHAUT-MOMENTE

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Für unseren kleinen Verlag Why Berlin? war sicherlich die Veröffentlichung der neu-

en Ausgabe von the Hundert das absolute Highlight. Die inzwischen fünfte Ausgabe ist am 28. Mai unter dem Titel „Old meets New Economy“ erschienen. Dabei ging es uns vor allem um Inspiration. Wir wollten aufzeigen, wie erfolgreich junge Startups mit etablierten Unterneh-men zusammenarbeiten können. Das Fazit der insgesamt fünfzig Koopera-tions-Fallstudien könnte lauten: „Wer sich traut, gewinnt!“ Die aktuelle Bedeutung des Themas konnte man nicht zuletzt an der Beteiligung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ablesen, der das Vorwort zur Ausgabe beigesteuert hat. Aber auch die circa 30 Top-Statements und Gastartikel von Branchengrößen, wie Mathias Döpfner, Philipp Justus und Florian Heinemann, unterstreichen die Relevanz des Titelthemas für die gesamtdeutsche Wirtschaft. Als kos-tenloser Download ist die gesamte Ausgabe wie immer auf der Website

von the Hundert erhältlich. In diesem Monat zeigt sich Berlin Valley News ohnehin sehr politisch. Das Interview mit dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner geriet angenehm facettenreich. Lindner, der durch eine Brandrede vor dem Düsseldorfer Landtag aktuell unerwartet Popula-rität unter deutschen Gründern ge-wonnen hat, offenbarte in vielen für Startups relevanten Fragen gewisse Sachkenntnis und Offenheit. Politisch wurde es auch bei der Round-Table- Diskussion „Berlin Digital Lounge“, die unter anderen vom Media.net inszeniert wurde. Zahlreiche hochka-rätige Vertreter des Berliner Start up-Ökosystems lieferten sich eine hitzige Debatte über die Vor- und Nachteile des Standorts Berlin im internationalen Wettbewerb. In der konstruktiven Auseinandersetzung kristallisierten sich zahlreiche Im-pulse für Politik und Weichensteller heraus.Mit der Noah-Konferenz, die am 9. und 10. Juni im Berliner Tempodrom stattfindet, nähert sich ein weiteres

Highlight des Jahres. Unter der Ägide von Axel Springer gastiert die re- nommierte Konferenz erstmals in Berlin. Das Line-up verspricht Groß- artiges: Oliver Samwer, Klaus Hommels, Eric Schmidt und Lucas von Cranach, um nur einige zu nennen. Ganz besonders freuen wir uns, dass Berlin Valley News offizieller Medien- partner der Noah ist. Wir werden berichten.Ein weiterer Höhepunkt – wenn auch erst im Juli – wird mit Sicherheit das Tech Open Air (TOA) 2015, das laut The Next Web immerhin Europas coolste Tech-Konferenz ist. Wir haben im Vorfeld mit Mastermind Niko Woischnik über das TOA und seine anderen Projekte gesprochen, die wir so spannend fanden, dass wir ihn kurzerhand zu unserem Titelhelden erkoren haben. In diesem Sinne viel Vergnügen und bis zum nächsten Monat.

Jan Thomas

JAN THOMASist Herausgeber der Startup-Magazine Berlin Valley Newsund the Hundert. Er lebt seit

vier Jahren in Berlin und ist seither derBerliner Startup-Szene verfallen.

Zuvor war er zwölf Jahre lang geschäftsführender Gesellschafter

von zwei Marketing-Agenturenin Frankfurt/Main.

www.berlinvalley.com

Alexander GörlachWer einen Wirtschaftsminister wie Deutschland

hat, braucht keine Wirtschaftsspionage aus China mehr, f indet Alexander Görlach, Chefredakteur von

The European. Warum, erklärt er auf Seite 20

Carsten MickeleitDer Mitgründer des Berliner Cloud-Storage-Startups

Teamplace ist Anfang Mai mit seinem noch jungen Un-ternehmen zur Hightech-Messe Collision nach Las Vegas

gereist. In Berlin Valley News zieht er sein Fazit der Reise.Seite 51

David Federhen & Florian HübnerDavid und Florian sind Freunde seit der zweiten Klasse.

In Berlin gründeten sie 2012 gemeinsam den Geomarke-ting-Spezialisten Uberall. Für Berlin Valley News haben

sie ihre Lieblingstools im Alltag zusammengestellt.Seite 44

VIELEN DANK! OHNE DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERER SPONSOREN WÄRE DIESES KOSTEN-LOSE MAGAZIN NICHT REALISIERBAR. DAFÜR GANZ HERZLICHEN DANK AN:

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Das Team von Why Berlin? beim Pre-Release-Event der aktuellen Ausgabe von the Hundert im Soho House

Eric SchmidtExecutive Chairman

Henry BlodgetCEO & Editor-in-Chief

Oliver SamwerFounder & CEO

Dr. Mathias Döpfner CEO

Martin VarsavskyCEO

Thomas Ebeling CEO

Media, Telecom & Gaming Retail Media, Telecom & Gaming

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9 - 10 JUN 2015 Co-hosted by

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I M P R E S S U MHERAUSGEBER/ANZEIGENLEITER Jan Thomas ([email protected])

REDAKTION Claudia Lunscken, Marisa Strobel, Justus Zenker

LEKTORAT Julia Meusel

STÄNDIGE MITARBEITER Katarzyna Oldziejewska, Simona Luhova, Massimo Pisati

CREATIVE DIRECTOR Balázs Tarsoly ([email protected])

GRAFISCHE GESTALTUNG Dominik Pfaff ([email protected])

PRODUKTIONSLEITER Johnnie Clapper ([email protected])

Berlin Valley News erscheint monatlich und kostenlos in der Why Berlin? Media Publishing House GmbH Borsigstr. 9, 10115 BerlinTelefon: 030 30877474, www.why-berlin.comChefredakteur (V.i.S.d.P.) Jan Thomas

Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Die in diesem Magazin enthaltenen Angaben werden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Trotzdem sind inhaltliche und sachliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Why Berlin? Media Publishing House GmbH übernimmt kei-nerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitge-stellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

I NHALT

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MITARBEITER GRAFISCHE GESTALTUNGLilian Eßer, Afrodite Gaki, Dominik Pfaff, Jana Scheler (www.operationbutterfly.com)

FOTOGRAFEN Max Threlfall ([email protected]), www.maxthrelfallphoto.comViktor Strasse ([email protected]), www.viktorstrasse.de

DRUCK Axel Springer SE, Druckhaus Spandau Brunsbütteler Damm 156-172, 13581 Berlin

PAPIER 48,8 g/m² SZO

AUFLAGE 30.000 Exemplare

STARTUP-NEWSHIN UND WEG – PERSONALIEN DER BERLINER STARTUP-SZENEJOBPROFIL: INTEGRATION ENGINEERWIR SIND DIE NEUEN – AKTUELLE GRÜNDUNGENELEVATOR PITCHAUF DEM GRILL – INVESTOREN BEWERTEN STARTUPSREIN UND RAUS – FINANZIERUNGEN UND EXITSMARKT UND WIRTSCHAFTKOLUMNE: ALEXANDER GÖRLACHFUTURE MOBILITYKOLUMNE: AGNES VON MATUSCHKAINTERVIEW MIT NIKO WOISCHNIK VON TECH OPEN AIRINTERVIEW MIT KERSTIN BOCK VON OPENERSTHE HUNDERT VOL. 5: OLD MEETS NEW ECONOMYDEBATTE: NEW MEETS OLD ECONOMYINTERVIEW MIT JARED SIMON, COO VON HOTELTONIGHTTECHBERLIN: BERLINS PORTAL FÜR DIE STARTUPSZENEINTERVIEW MIT DEM FDP-CHEF CHRISTIAN LINDNERZU BESUCH IM NEUEN COWORKING SPACE DER FACTORYBRÜCKENBAUER FÜR STARTUPSIM FOKUS: HELMHOLTZKIEZDIE LIEBLINGSTOOLS VON DEN UBERALL-GRÜNDERNSELBSTINTERVIEW MIT DEM GRÜNDER VON BOOK A TIGERSOCIAL MEDIA CHARTS BERLINAPP CHARTS BERLINZAHLEN, DIE BERLIN BEWEGENZU BESUCH AUF DER COLLISION CONFERENCEQUO VADIS BERLIN? RUNDER TISCH DER STARTUP SZENEERÖFFNUNG DES OPEN INNOVATION SPACE BERLINEVENTS: PRE-RELEASE-PARTY VON „THE HUNDERT VOL.5“EVENTS: HEUREKAMARKTPLATZEVENTKALENDEREVENTS IM RÜCKBLICKAUSBLICK

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AUDIBLE BRINGT VERLAGE GEGEN SICH AUF Amazon legt sich erneut mit den deutschen Verlagen an. Nach Spiegel-Informationen hat das Tochterunternehmen Audible, das den Markt für digitale Hörbücher beherrscht, mehreren kleinen Hörbuch-Verlagen gekündigt und ihnen neue Kon-ditionen, darunter die Zustimmung zu einem Fla-trate-Modell, vorgelegt. Mehrere Verlage erwägen eine Beschwerde beim Bundeskartellamt. Unter-stützung kommt vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. www.audible.de

NUIMO ERREICHT LOCKER FINANZIERUNGSZIEL Mit dem Start von Kickstarter Deutschland gibt es auch gleich eine erste Erfolgsgeschichte. Das Berliner Hardware-Startup Nuimo hat über die Crowdfunding-Plattform innerhalb weniger Tage sein Finanzierungsziel von 55.000 Euro verdreifacht und kann in die Produktion gehen. Nuimo ist ein frei programmierbarer Controller für Apps und Geräte wie etwa Sonos oder Philips Hue Lockitron. Kampagnenende: 12. Juni. Lieferbeginn: Oktober 2015. www.kickstarter.com

Das Line-up für die Berlin-Premiere der Gründer- konferenz Noah kann sich sehen lassen: Zu den Sprechern im Tempodrom am 9. und 10. Juni zählen unter anderem EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Google- Aufsichtsratschef Eric Schmidt, Axel-Springer-CEO Mathias Döpfner und Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer. Unter dem Motto „Connecting established Champions and disruptive Challengers“ trifft die Wirtschaftselite auf ihre digitalen Herausforderer. Medienpartner ist Berlin Valley News. Die Veran-

TREFFEN ERSTER KLASSE

„Alle wollen nach Berlin.

Die Startup-Szene sowieso.“

BIETERGEFECHT UM NOKIAS KARTENDIENST HERE Eigentlich sollte die Auktion um Nokias Karten-dienst Here Ende Mai abgeschlossen sein. Ange-sichts des entbrannten Bieterwettstreits will man sich aber mehr Zeit lassen. Als Kaufinteressenten gelten Uber und ein Konsortium der drei Autobauer BMW, Audi und Daimler. Aber auch Facebook und die chinesischen Konzerne Alibaba und Tencent sollen an dem Dienst interessiert sein. Nokias Kauf-preisvorstellung: drei Milliarden Euro. www.here.com

staltung ergänzt damit die seit 2009 stattfinden-de Noah Conference in London, die den Schwer-punkt auf die Vernetzung von Gründern mit Kapitalgebern legt. „Wir haben uns bewusst für Berlin als Veranstaltungsort entschieden, da es die europäische Hauptstadt der digitalen Zukunft ist“, sagt Noah-Gründer Marco Rodzynek. Auf der Bühne herrscht eine strenge Zehn-Minuten-Regel, die verhindern soll, dass Noah zur „Blabla- Veranstaltung wird“. Ticketpreise: zwischen 590 und 3.000 Euro. www.noah-conference.com

Unternehmer und Investor Ernst Freiberger über seine Immobilienprojekte und Mieter wie Lieferheld.

www.tagesspiegel.de

Die Noah Conference holt die Gründer- und Wirtschaftselite nach Berlin.

© A u d i b l e

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – S T A R T U P - N E W SB E R L I N V A L L E Y N E W S – S T A R T U P - N E W SB E R L I N V A L L E Y N E W S – S T A R T U P - N E W S

„Die Uhr wird schnell ihren Platz finden – in der

Schublade, neben alten Lade- kabeln und ausrangierten

iPhone-Accessoires.“

UPDATES IKIOSK KOMMT MIT NEUEM DESIGN UND MEHR INHALTENAxel Springer hat seinem digitalen Zeitungskiosk iKiosk ein Facelift ver-passt. Das Angebot erscheint nun im neuen Design und ist für alle Endge-räte optimiert. Gleichzeitig wurde das Titel-Angebot um Geo, P.M., Neon, Nido und Viva erweitert.. www.ikiosk.de

MIXRADIO JETZT AUCH ALS APP FÜR IOS UND ANDROIDDer bis vor Kurzem nur für Windows-Smartphones verfügbare Musik-Streaming-Dienst MixRadio startet nach der Übernahme durch den Messaging-Service Line auf weiteren Kanälen. Das Angebot ist ab sofort auch als App für Android- und iOS-Geräte verfügbar. www.mixradio.io

SOUNDCLOUD-UPDATE FÜR DIE APPLE WATCH Nutzer von SoundCloud können jetzt auch mit der Apple Watch das Angebot des Musikdienstes steuern. Auf dem Display der Uhr erscheinen neben dem Cover auch Infos zu Titel und Künstler. Mit Wischbewegungen kann man zwischen den Titeln springen. www.soundcloud.com

„LAND DER IDEEN“: 29 VON 100 PREISTRÄGERN KOMMEN AUS BERLIN UND BRANDENBURG

Laut einer aktuellen Studie haben mittelständische Unternehmen in Berlin das Potenzial der Digitali- sierung erkannt: Eine breite Mehrheit von 87 Prozent der Unternehmer und Manager sieht in der zunehmenden Digitalisierung eine „große Chance“ für den Industriestandort Deutsch-land. Allerdings räumten auch

BERLIN UND TEL AVIV SOLLEN STÄRKER ZUSAMMENARBEITEN Eine Initiative will die Gründer- szenen von Berlin und Tel Aviv näher zusammenbringen. Das Projekt „Twin Tech Towns“ (TTT) soll den Austausch sowie den Deal Flow zwischen den Städten stimulieren. Vorbild sind die etablierten Kanäle nach London oder ins Silicon Valley. „Berlin und Tel Aviv sind nur vier Stunden entfernt, es wird Zeit, enger zusammenzuarbeiten“, sagt Business Angel Christophe Maire, einer von vielen TTT-Unterstützern. www.twintechtowns.com

LAUER LEHNT GOOGLE- MILLIONEN AB

Für Christopher Lauer, Ex-Pirat und seit Kurzem Leiter Strategische Innovation bei Axel Springer, gibt es derzeit keinen Grund, dass sich sein Arbeitgeber an Googles „Digital News Initiative“ (DNI) beteiligt. Der Konzern will 150 Millionen Euro investieren, um den digitalen Journalismus in Europa voranzutreiben. Lauer nennt die Google-Offerte in Der Spiegel eine „transparente Industriespionage“, bei der „vor allem Google gewinnt”. Es be-stehe zudem die Gefahr, dass Google das Know-how der Verlage abgreift, so Lauer. www.axelspringer.de

NESTPICK WÄCHST UND WILL EXPANDIEREN Zum einjährigen Bestehen hat die Vermietungsplattform Nestpick Zahlen vorgelegt. Angetrieben durch die Partnerschaft mit Rocket Internet hat man nicht nur schnell den europäischen Markt erobert, sondern auch mehr als zwei Millionen Euro an Mieteinnahmen generiert. Die Plattform verbucht derzeit mehr als 50.000 Besucher pro Woche, bis dato sind 20.000 Objekte gelistet und es werden weiterhin rund 1.000 neue Immobilien pro Woche hinzugefügt. Im Sommer folgt die Expansion auch außerhalb Europas. www.nestpick.de

PRENZLAUER BERG NACHRICHTEN SIND GERETTET Kurz vor Ablauf der Frist am 29. Mai haben sich doch noch mehr als 750 Abonnenten für die Prenzlauer Berg Nachrichten gefunden. Diese Zahl hatte Gründer und Herausgeber Philipp Schwörbel als Minimum angesetzt, um das Nachrichtenange-bot weiterzubetreiben. Die monatlich 4,90 Euro pro Abo ermöglichen den sofortigen Verzicht auf Anzeigen. Das 2010 gegründete Portal beschäftigt ein fünfköpfiges Kernteam und hat rund 50.000 Leser pro Monat. www.prenzlauerberg-nachrichten.de

69 Prozent der Befragten selbst- kritisch ein, dass der Mittelstand das Thema Digitalisierung derzeit noch eher vernachlässige. Für die Studie hatte TNS Infratest im Auftrag der Commerzbank deutschlandweit 4.000 Führungskräfte befragt. www.unternehmerperspektiven.de

COMMERZBANK-STUDIE: MITTELSTAND SIEHT IN DIGITALISIERUNG GROSSE CHANCE

„Stadt, Land, Netz!“ Unter diesem Motto hat die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ zusammen mit der Deutschen Bank 100 Siegerprojekte ausgewählt, darunter allein 29 aus Berlin und Brandenburg. Zu den „Ausgezeichneten Orten“ zählen beispielsweise die Hochschulplattform Iversity (Bild), die Da-tenbank Wikidata, das Blog für digitale Bürgerrechte Netzpolitik.org und die Bildungsplattform OpenHPI. Spannend: Das Fraunhofer IAO präsentiert im Herbst eine Trendanalyse der 100 Preisträger. www.land-der-ideen.de

POLITICO STARTET NEWS- LETTER-SERVICESeit dem 18. Mai bietet der Nach-richtendienst Politico auch in Europa seinen Abonnenten morgendliche Newsletter an. Das Pro-Angebot von Politico Europa wird für einen begrenzten Zeitraum als kostenlose Probeversion angeboten. www.politico.eu

Selten hat den Journalisten Richard Gutjahr ein Apple-Produkt so ratlos hinterlassen wie die Apple Watch. www.gutjahr.biz

B E R L I N V A L L E Y N E W S – S T A R T U P - N E W S

„DAS IST BERLIN“ GEWINNT ADC-NAGEL

Für ihre Anzeigen-Serie „Das ist Berlin“ räumt die Berliner Morgen-post regelmäßig Preise ab. Auch beim diesjährigen Wettbewerb des Art Directors Clubs (ADC) wurde der kreative Ansatz der Kampagne mit einem bronzenen Nagel ausgezeich-net. Insgesamt vier Nägel gingen in diesem Jahr an die Zeitung. „Die Auszeichnungen in diesem Jahr waren etwas ganz Besonderes – das erfolgreichste Abschneiden seit Kampagnenbeginn im Herbst 2010 sowie der größte Erfolg für ein Einzel-motiv“, sagt Katja Handel, Marke-tingleiterin der Berliner Morgenpost. Für die Kreation der Kampagne ist die Berliner Kreativagentur Römer Wildberger verantwortlich. „Das ist Berlin“ thematisiert regelmäßig die Vielfalt und den speziellen Charme der Hauptstadt. Egal ob Bauprojekte, Mode oder eben Unternehmer – in Berlin ist alles, was anderswo anders ist, normal. www.morgenpost.de

TV-SPOTS

DRIVELOGDas von der Bosch-Gruppe betriebene Autofahrerportal Drivelog launcht deutschlandweit eine Markenkam-pagne. Der flankierende TV-Spot der Hamburger Agentur Rabbicorn setzt ein Zeichen gegen Abzocke und für Fairness beim Autoservice. www.drivelog.de

WIMDUDer Wohnungsvermittler Wimdu startet mit zwei TV-Spots in die Sommersaison. Klare Botschaft der zusammen mit der Filmproduktion 27km aus Hamburg produzierten 11-Sekünder: Privatunterkünfte sind für Familien und Geschäftsreisende günstiger als Hotels. www.wimdu.de

AMORELIE „Bereit für den Sommer deines Lie-beslebens?“, fragt Amorelie in seiner aktuellen Kampagne. Auch dieses Mal gelingt es dem Online-Sex-Shop, das Thema Lust und Leidenschaft so-wie die eigenen Produkte niveauvoll zu präsentieren. www.amorelie.de

ETSYBei Etsy, dem Marktplatz für handge-fertigte Produkte, geht es primär um Vertrauen und das soziale Mitein-ander – nicht um Produkte. Diese Botschaft hat die Agentur Partners & Spade im Wortsinn handwerklich gut für die Werbung umgesetzt. www.etsy.com

Aktuelle Video-Kampagnen von Startups

Die seit 2010 erfolgreiche Kampagne der Berliner Morgenpost hat auch in diesem Jahr die Jury überzeugt.

„Zum ersten Mal in meinem Leben als Journalist muss ich ohne Nachrichten-

agenturen auskommen. Da fühlt man sich im ersten

Augenblick nackt.“Chefredakteur Frank Schmiechen über seinen Wechseln vom

„Schlachtschiff“ Welt zum Startup-Portal Gründerszene. www.kress.de

Zum ersten Mal seit dem Börsengang im Oktober 2014 hat Rocket Internet eine Jahresbilanz vorgelegt. Zwar stieg der Umsatz um 43 Prozent auf 104 Millionen Euro. Doch ist der Börsengang der Company teuer zu stehen gekommen: Das Ergebnis drehte sich von plus 174,2 Millionen Euro auf minus 20,2 Millionen Euro. Für CEO Oliver Samwer kein Grund zur Beunruhigung: „Wir sind sehr zufrieden mit der Performance unserer Unternehmen.“ Positiv stimmen die Geschäftsführung die Wachstumszahlen. An der Spitze liegt der Kochbox- Service HelloFresh mit einem Plus von 380 Prozent. Das durchschnittliche Wachstum aller Handelsunternehmen beläuft sich auf 195 Prozent. Für Rocket Internet gilt: Solange dieser Trend anhält und die Firma Marktführer auf ihrem Gebiet ist, sind Gewinne nicht so wichtig. Mal sehen, wie die Investoren bei der ersten Hauptversammlung am 23. Juni reagieren.www.rocket-internet.com

ROCKET INTERNET STELLT VERLUSTEN EXTREME WACHSTUMSZAHLEN GEGENÜBER

Mehr Leistung, neue Funktionen,Rück- und Fortschritte

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© N e s t p i c k© e l d a d c a r i n - F o t o l i a . c o m

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – S T A R T U P - N E W S

STARTUP-PREIS FÜR CASENIO

WAGNISKAPITAL-GESETZ: SPD SETZT FINANZ- MINISTERIUM FRIST BIS SOMMER

OUR/BERLIN MISCHT WODKA MIT TEE

Der Berliner Ableger der Destillerie Our/Vodka hat zwei neue Kreationen vorgestellt: „Daikoku green tea vodka“ und „Pu Er Bai Ya white tea vodka“. Hinter Our/Vodka steckt die Idee, in verschiedenen Städten der Welt lokale Spirituosen herzustellen. Grundlage für die Our/Berlin-Produkte sind Wei-zen aus Deutschland und Treptower Wasser. ourvodka.com/ourberlin

TICKER PSSST!

„Zu Hause bin ich ein relativ fauler

Mensch, daher bestelle ich oft Essen.

Und wenn ich erst den Laptop von

unten holen muss, ist eine SMS

schneller getippt.“

SHOPPING-BERATUNG ZALON GESTARTET

Nach einer Testphase als „Project Z“ hat Zalando nun offiziell die Shop-ping-Beratung Zalon gestartet. Frau-en und Männer können sich künftig beim Einkauf im Internet kostenlos beraten lassen, inklusive Gratis-Ver-sand und 30 Tagen Rückgaberecht. Im Bereich Curated Shopping sind auch Outfittery, Modomoto und Kisura unterwegs. www.zalon.de

CRAFTRAD FEIERT MOTORRADKULTUR Seit dem 13. Mai liegt die Erstausgabe von Craftrad am Kiosk (Heftpreis: 9 Euro). Unter dem Motto „Magazin für Motorradkultur“ legt das Team um die Gründer und Herausgeber Christoph Blumberg und Jan Zühlke seinen Schwerpunkt auf Themen rund um Motorrad, Handwerkskunst, Lifestyle und Reise. Das Magazin hat eine Auf lage von 20.000 Exemplaren und soll ab 2016 vierteljährlich erscheinen. Craftrad ermöglichen WestTech Ventures, die auch bereits die Frau-en-Publikation Edition F gefördert haben.www.craftrad.de

ENTWICKLER: NUR DREI PROZENT SIND FRAUEN Laut einer Studie von Stack Over-flow Careers unter mehr als 26.000 Softwareentwicklern in 157 Ländern verdienen Entwickler in Deutsch-land im Schnitt 53.376 US-Dollar im Jahr. Das ist deutlich weniger als in den USA (89.631 Dollar). Die Frauenquote liegt global bei vier Prozent, in Deutschland mit drei Prozent unter dem Durchschnitt. Hierzulande haben 46 Prozent der Entwickler Softwareentwicklung im Selbststudium erlernt, 58 Pro-zent arbeiten in Vollzeit. www.stackoverflowcareers.com

Das Berliner Startup Casenio erreich-te bei den diesjährigen SmartHome Awards eine Top-Drei-Platzierung in der Kategorie „Start-ups“. Casenio hat ein sensorbasiertes Assistenzsystem für Senioren entwickelt. Die Preisver-leihung durch die SmartHome Initia-tive Deutschland fand am 12. Mai im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie statt. www.casenio.de

Die SPD dringt auf bessere Bedingungen für den Einsatz von privatem Kapital. „In weiteren Bereichen muss die Union mal springen“, forderte Fraktionsvizechef Hubertus Heil Anfang Mai in Berlin. Dies gelte für leichte-re Zuwanderung nach Deutschland wie auch für den Einsatz sogenannten Wagniskapitals. „Ich erwarte vom Finanzminister, dass er bis zum Sommer ein Gesetz vorlegt.“ Heil regte an, Kapitalgebern sowie den jungen Firmen selbst könne etwa über die bessere steuerliche Berücksichtigung von Verlusten oder auch durch Sonderabschreibungen geholfen werden. www.spd.de

Er galt als das Gesicht der New Eco-nomy in Deutschland. Paulus Neef (3. v. l.) gründete Pixelpark und war der erste deutsche Internet-Milli-ardär. Aber auf Titel wie „Mann des Jahres“ (1999) folgte der Absturz. Rekordverlust, Unregelmäßigkeiten – Neef musste Pixelpark 2002, drei Jah-re nach dem IPO, verlassen. Es wurde still um den Gründer. 2014 sprach er dann in einem Interview mit Krau-treporter Danijel Višević ausführlich über Misserfolg, Angst und Yoga. Letztes Thema nimmt jetzt konkrete Formen an. Am 26. Mai startete Neef bei Companisto eine Finanzierungs-runde für das Projekt Unyte. Unter dem Motto „Yoga for everyone“ will er

in den nächsten fünf Jahren eine neue Yogastudio-Marke etablieren, die sich vor allem an Menschen wendet, die bisher noch keinen Zugang zu Yoga gefunden haben. Ziel ist es, bis 2020 mindestens 20 Yoga-Studios in Deutschland mit insgesamt circa 40.000 Mitgliedern zu betreiben. Den Markt beziffert Neef auf 14 Millionen Interessierte, tatsächlich praktizie-ren davon im Moment aber nur 5,4 Prozent ab und zu und nur 1,9 Prozent regelmäßig Yoga. Mit der Finanzie-rungsrunde auf Companisto soll das erste Unyte Flagship Studio in Berlin realisiert werden.www.companisto.com/unyte

Gründer kritisieren einen übertriebenen bürokratischen Aufwand für das Exist-Gründerstipendium der Bundesregierung. Der Digitalverband Bitkom fordert daher Nachbesserungen an dem Programm. www.bitkom.de +++ Das Forscher-Netzwerk ResearchGate feiert pünktlich zu seinem siebten Geburtstag auch das Überschreiten der Sieben-Millionen-Mitgliedergrenze. www.researchgate.net . +++ Der Berliner Online-Wäschehol- und -bringedienst Jonny Fresh expandiert nach München. www.jonnyfresh.de +++ Seit Jahresbeginn hat die Internet-Sicherheitslösung ZenMate vier Millionen neue Nutzer gewonnen. Mit dem Rekord-ergebnis hat das Unternehmen auch den Start einer kostenpflichtigen Premium-VPN-Lösung mit mehr Tempo angekündigt. www.zenmate.com +++ Nach der Übernahme durch Rocket Internet heißt Volo jetzt Foodora. Das Liefer-Startup hat inzwischen 50 Mitarbeiter, ist in sechs Städten aktiv und kooperiert in Berlin mit rund 80 Restaurants. www.foodora.de +++ Mitarbeiter aus Verlagen und Buchhandel können am 18. Juni Startups und ihre Geschäftsideen beim Speeddating auf den Buchtagen Berlin kennenlernen. www.startup-club.net +++ Die Tipico-Beteiligung Couchsport hat jetzt das erste gemeinsame Produkt veröffentlicht. Die iOS-App Tippn ermöglicht Sportwetten auf die Highlights aller internationalen Fußballligen, Wettbewerbe, Teams und Spiele. www.tippn.com

Amazon will Lieferungen in Deutschland selbst in die Hand nehmen und noch in diesem Jahr einen eigenen Paketdienst starten. +++ Die Planungen für ein Innovation Lab der Deutschen Bank in Berlin sollen weit fortgeschritten sein. Partner sind IBM und Microsoft. +++ Angeblich sind Rheingau Founders dabei, ihren Investors-Club-Fonds auf 50 Millionen Euro aufzustocken. +++ Laut Manager Magazin plant Microsoft die Übernahme von 6Wunderkinder. +++ Benedikt Herles, kurzzeitig Associate bei E.ventures, soll den geplanten Corporate VC der Viessmann Group leiten. +++ Neben Paua Ventures soll auch B-to-v mit Fundraising-Aktivitäten beschäftigt sein.

ProSieben-Moderator Joko Winterscheidt über sein Leben mit dem Rundum- Service GoButler, bei dem er als Investor eingestiegen ist. gruender.wiwo.de

„Wir kämpfen an jeder Ecke und manchmal habe ich das Gefühl,

man führt einen Guerilla-Krieg.“

Oliver Krav, Gründer der Postkarten-App MyPostcard, beschreibt den harten Kampf eines Startups um App-Nutzer. www.gruenderszene.de

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – S T A R T U P - N E W S

KOPF DES MONATSPaulus Neef gründet wieder. Sein Ziel: „Yoga für alle.“

Was sonst noch so passiert ist. News im Schnelldurchlauf Noch nicht spruchreif

© obs/Companisto/Ute Klein

Knappworst & Partner SteuerberatungsgesellschaftMeinekestraße 27 | 10719 Berlin | Tel. 030 - 27 87 94 6Am Bassin 4 | 14467 Potsdam | Tel. 0331 - 29 82 10

Manchmal ist es schwer, sich von geliebten Phasen zu lösen.

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – P E R S O N A L I E N B E R L I N V A L L E Y N E W S – J O B P R O F I L

FIRMENNAME: ADJUSTGRÜNDUNG: APRIL 2012GRÜNDER: CHRISTIAN HENSCHEL, PAUL H. MÜLLER, MANUEL KNIEPMITARBEITER: 65STANDORT: MITTESERVICE: MOBILE APP ATTRIBUTION UND ANALYTICSwww.adjust.com

WAS MACHT EIGENTLICH EIN

INTEGRATION ENGINEER?

Category Manager, Realtime Bidder, Medien-irgendwas: In der Startup-Welt wimmelt

es von Jobs mit eigentümlichen Bezeichnungen. Da viele davon nicht selbsterklärend sind,

beschreiben hier regelmäßig die Stelleninhaber selbst ihr Jobprofil. Dieses Mal erklärt

Simon Dussart, was seine Aufgaben als Integration Engineer bei Adjust sind.

Integration Engineer: Wie der Name schon andeutet, verknüpft und verbindet er die verschiedenen Systembenutzer. Wer sind diese

Nutzer? Es sind die Nutzer von Apps, deren Besitzer wiederum unsere Kunden sind und mithilfe unserer Tracking-Lösung diese besser verstehen wollen. Zudem haben wir verschiedenste Netzwerke inte-griert, damit sie eng mit unseren Kunden zusam-menarbeiten können. Schlussendlich arbeiten wir natürlich Hand in Hand mit unseren Entwicklern, die stetig die Plattform verbessern.Wir sind uns nie wirklich sicher, ob wir uns als Integration Engineers oder Integration Manager bezeichnen sollen. Wir sind direkt zwischen den Geschäfts- und Tech-Teams angesiedelt. Jeder Tag bedeutet daher Multitasking: die Analyse von Gigabytes an Daten, Verhandlungen mit den Netzwerkpartnern sowie die Kommunikation mit unseren Kunden und Stakeholdern, um ihnen das

komplexe Analytics-System zu veranschaulichen und zu erklären.Gemeinsam mit den Account Managern kümmern wir uns um große Geschäftspartner weltweit. Unser Hauptpart besteht darin, tief in die Daten einzutau-chen, den aktuellen Stand herauszufinden und so Lösungen für Probleme aller Art – technische oder kommerzielle – zu finden.Für mich ist das sehr spannend und anspruchs-voll. Es erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Teams, wie dem Backend- und Frontend-Team. Um mich mit allen zu verständigen, muss ich verschiedene Sprachen sprechen, was mir Spaß macht.Mein Job ist eine berauschende Kombination aus Tech- und Business-Aufgaben. Normalerweise sind das zwei getrennte Welten, unsere Technologie und der Mehrwert beruhen aber darauf, die Daten beider zu analysieren.

Ich freue mich über die Chance, täglich mit vie-len Branchenriesen zusammenzuarbeiten und gleichzeitig die dynamische Startup-Stimmung zu genießen – genau das macht es so aufregend und herausfordernd.Da unsere Partner über die ganze Welt – von Asien über Europa bis in die USA – verteilt sind, während unser gesamtes Tech-Team in Berlin sitzt (ohne auch nur einen Deutschen in der Mannschaft), be-kommst du die volle internationale Packung. Oder, wie manche es nennen, Arbeit rund um die Uhr.

SIMON DUSSART

IST SEIT 2014 BEI ADJUST UND LEITET HIER DAS INTEGRATION-ENGINEE-RING-TEAM. URSPRÜNGLICH KOMMT ER AUS LILLE IN NORDFRANKREICH UND HAT EINEN ABSCHLUSS IN TELE-KOMMUNIK ATION VON DER UNIVER-SITÄT LILLE. BEVOR ER NACH BERLIN GEZOGEN IST, HAT ER IN K ANADA, NORWEGEN, DEN USA UND IRLAND STUDIERT UND GELEBT.

© V i k t o r S t r a s s e

HIN UND WEGWer kommt? Wer geht? Wer hat was erreicht?

Diese Personalien bestimmen die Berliner Startup- und Medienszene.

INGKE WEIMERT WIRD MITGRÜNDERIN UND CRO BEI JUSTWATCH

Ingke Weimert, zuvor Head of Moviepilot Deutschland, unterstützt ab sofort als Mitgrün-derin und CRO das Berliner Startup JustWatch.

Weimert blickt bereits auf über zehn Jahre Erfahrung in der internationalen Film- und

Medienbranche zurück, unter anderem bei NBC Universal und der ProSiebenSat.1-Gruppe. Mit

dem Personalwechsel schließt David Croyé, Gründer und CEO von JustWatch, seine Reihen.

www.justwatch.com

TILLMANN STENGER ALS ILB-VORSTANDSCHEF BESTÄTIGT

Tilmann Stenger bleibt Vorstands- vorsitzender der Investitionsbank des Landes

Brandenburg. Der Verwaltungsrat hat den 55-jährigen Diplom-Volkswirt aus Nord-

rhein-Westfalen für weitere fünf Jahre bestätigt. Stenger ist bereits seit Gründung der ILB 1992

dort tätig. Seit 2011 gehört er dem Vorstand an. Zwei Jahre später wurde er vom Verwaltungs-

rat zum Vorstandschef bestimmt.www.ilb.de

JENNY JUNG: VON FACTORY ÜBER LAKESTAR ZU EYEEM

In der Berliner Startup-Szene ist Jenny Jung seit ihrer Rolle als Mitgründerin und ehemalige

COO der Factory ein Begriff. Nach einem kurzen Ausflug zum Investor Lakestar kehrt Jung nun in die Startup-Welt zurück. Als Vice President People betreut Jung künftig das Personal der

Foto-Community EyeEm. Auch das Vorantreiben des „gesunden Wachstums“ gehört zu

Jungs neuen Aufgaben.www.eyeem.com

MOTI TAL TEILT SICH MIT JEFFRY VAN EDE DIE UNTERNEHMENSFÜHRUNG BEI

GAMEGENETICSAls Chief Technology Officer teilt sich

Moti Tal, vormals CTO und Vice President R&D bei Inneractive, ab sofort die Unternehmens-

führung beim Berliner Performance-Vermarkter GameGenetics mit CEO Jeffy van Ede. Tal ist

bereits seit September 2014 bei GameGenetics an Bord. In Zukunft soll die eigene R&D-

Abteilung bei GameGenetics durch ein Millio-nen-Investment von Target Partners, dem

High-Tech Gründerfonds und einem Privatinvestor massiv erweitert werden.

www.gamegenetics.com

SONIA FLYNN WIRD VICE PRESIDENT INTERNATIONAL BEI SOUNDCLOUD

SoundCloud hat die neu geschaffene Stelle Vice President International mit Sonia Flynn besetzt. Vor ihrem Wechsel zum

Musikportal in Berlin hatte Flynn als Head Of Office im Facebook-Hauptquartier für

Europa, Naher Osten und Afrika in Dublin gearbeitet. Flynn wird zum Juli ihren Platz in Berlin einnehmen und von dort aus an SoundCloud-COO Marc Stiegel berichten.

www.soundcloud.com

ERIK T’ SAS WIRD HEAD OF LIVE GAME OPERATIONS BEI GAMEDUELL

Nach der erfolgreichen Leitung und Neuaus- richtung des indischen Spieleentwicklers

Dhruva Interactive kehrt der gebürtige Nieder-länder Erik t’ Sas nun nach Europa zurück. In Berlin leitet der international erfahrene

Manager künftig den Bereich Live Game Operations bei GameDuell. Neben der

Steuerung des Geschäftsbetriebs soll t’ Sas sich um den Ausbau des profitablen

Produktbetriebs kümmern. www.gameduell.de

NEUER GESCHÄFTSFÜHRER BEI 360REPORT

Michael Buchheit hat im April den Posten von Hardy Nitsche übernommen und wird damit neuer Geschäftsführer von 360report. Nitsche

hatte das Unternehmen vor drei Jahren zu-sammen mit Matthias Keitel unter dem Dach des Company Builders Etventure gegründet und bleibt als Gesellschafter und Berater in

der Firma. Buchheit war zuletzt als Managing Director beim E-Commerce-

Anbieter Amplience tätig.www.360report.org

FLYERALARM-GRÜNDER THORSTEN FISCHER UND TANJA HAMMERL

SIND ALTE, NEUE LEITERVom Posten des CEO wechselt Markus Schmedt-mann (r.) auf den Vorsitzposten des neuen Bei-rats, um dort „neue strategische Aufgaben“ zu

verfolgen, darunter der stärkere Fokus auf Groß-kunden. Das operative Geschäft leiten ab sofort

der Flyeralarm-Gründer Thorsten Fischer und seine langjährige Geschäftsleitungs-

partnerin Tanja Hammerl.www.flyeralarm.com

MICHAEL WILKEN WECHSELT VON SPRINGER ZU JUSTWATCH

Seit 2010 war Michael Wilken bei der Bonial International Group, das mehrheitlich der Springer SE gehört. In seiner neuen Rolle

als Mitgründer und Geschäftsführer beim Film-Marketing-Startup JustWatch will

Wilken für schnelles, internationales Wachstum sorgen.

www.justwatch.com

© E y e E m © B r i a n L a m P R © I - p o t e n t i a l s

© o b s / f l y e r a l a r m © K a y H e r s c h e l m a n n

© 3 6 0 r e p o r t

GIGI LEVY-WEISS NEU IM AUFSICHTSRAT VON BERTELSMANN

Der israelische Startup-Investor Gigi Levy-Weiss ist ab sofort Teil des Auf-

sichtsrats von Bertelsmann. Das hohe Maß an internationaler Expertise im Internet- und Technologie-Bereich war laut dem Aufsichts-

ratsvorsitzenden Christoph Mohn aus- schlaggebend. Hartmut Ostrowski und

Lars Rebien Sørensen verlassen den Aufsichtsrat hingegen.www.bertelsmann.de

© o b s / B e r t e l s m a n n S E & C o . K G a A

MARTINA WEINER WIRD ZWEITE GESCHÄFTSFÜHRERIN BEI I-POTENTIALS

Unterstützung für Constanze Buchheim: Die Gründerin von I-potentials wird ab sofort

von Martina Weiner als zweite Geschäftsführe-rin unterstützt. Weiner, die ein Drittel der Antei-le von Buchheim erwirbt, hat in den vergange-nen eineinhalb Jahren bereits zur Entwicklung

von I-potentials beigetragen. Bisher war die Unternehmensberaterin für den Company

Builder Team Europe tätig. Mit ihrem Team will Weiner I-potentials zum führenden Headhunter

der Digitalwirtschaft in Europa ausbauen.www.i-potentials.de

WIRD FRIEDHELM LOH DER NÄCHSTE BITKOM-VORSTAND?

Der Ehrenpräsident des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektroindustrie

ZVEI und ehemaliger Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie BDI Friedhelm Loh soll Prof. Dieter Kempf

als Bitkom-Vorstand ablösen. Der hessische Unternehmer und Milliardär ist Eigentümer

der Friedhelm Loh Group. Bereits früher genannte Konkurrenten waren aufgrund der

Doppelbelastung aus dem Rennen um den Vorsitz ausgeschieden.

www.bitkom.de

© I L B ( R e i n h o l d H e n n i n g ) © C o n o r b u c k l e y p h o t o g r a p h y . c o m

© F r i e d h e l m L o h G r o u p

Page 7: Berlin Valley

1312

SOLLEN WIREUER STARTUP

HIER VORSTELLEN?DANN SENDET EURE INFORMATIONEN AN:

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LOXXIO Die Software Loxxio soll mehr Internetsicherheit bieten, indem sie ihren Nutzern erlaubt, ihren Datenverkehr lokal aufzuzeichnen und selbstständig zu verwalten. Loxxio versteht sich als effektivste Ergänzung zu An-tivirus und Internetsicherheit und verspricht, dass die lokale Datenbank nicht manipuliert werden kann. Der Nutzer sieht direkt nach Installation, ob ein eigenes veschlüsseltes WLAN-Netz genutzt wird, und kann entscheiden, wann die Internetbesuche dokumentiert werden. www.loxxio.de

3

CONDARO.COMEbenfalls vom Serienunternehmer Thomas Gawlitta gegründet stellt Condaro.com eine Auktionsplattform für Miet- und Kaufimmobilien dar. Zur Versteigerung stehen Gebäude, die nach strengen Qualitätskriterien ausgewählt und digital so präsentiert werden, dass man sie angeblich nicht einmal mehr direkt be-sichtigen muss. Die Versteigerung zum Marktpreis passiert online und live. Auch die Verträge werden hinterher online abgeschlossen. www.condaro.com

2

Berlin ist Top-Standort für Gründer in

Deutschland und auf dem besten Weg

Nummer eins in Europa zu werden. Täglich

entstehen neue Ideen und Startups in der

Hauptstadt. Berlin Valley News stellt einige

von ihnen vor.

1COACHLING.DEIm Hause Gawlitta.com gibt es Zuwachs. Thomas Gawlitta gründet mit Coachling.de einen Onlinemarktplatz, um den passenden Coach für diverse Anwendungsfälle zu fin-den. Von Karriere-Coaching bis hin zu Ayur-veda-Coaching findet man auf dieser Plattform sowohl Experten, die einen online beraten, als auch solche, die ihre Dienste zu Hause oder im Studio anbieten. Zudem bietet die Plattform nützliche Tipps und Tricks zur Suche und ande-ren Lifestyle-Themen.www.coachling.de

4MYKEYS24Gemeinsam mit Building Radar und Casavi bezog MyKeys24 Anfang Mai das Lab You Is Now. Das Startup bietet einen virtuellen Schlüssel-dienst. Zweitschlüssel für das Zuhause können über Handyfotos bestellt werden. Dabei wird auch eine digitale Sicherheitskopie des Schlüs-sels erstellt. Somit können selbst chronische Schlüsselverleger ihren Schlüssel einfach digital speichern und bei Verlust unkompliziert nachbe-stellen. Diesen kann man sich per Post zukom-men lassen oder rund um die Uhr abholen. www.mykeys24.com

WIR SIND DIE NEUEN

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5NACHMIETER.DEInspiriert durch das neue Bestellerprinzip im Maklerrecht will Nachmieter.de eine direkte Art der Wohnungsvermittlung etablieren. Die Online-plattform gibt dem Vermieter die Möglichkeit, die ansonsten fällige Maklerprovision von zwei Monats-mieten zu reduzieren und sich die Nachmietersuche zu vereinfachen, indem der aktuelle Mieter sich um die Nachmietervermittlung kümmert und dafür entschädigt wird. So kann er die Wohnung auch in seinem Bekanntenkreis vermitteln, übernimmt die Besichtigungen und wird so selbst zum Makler.www.nachmieter.de

8SOMUCHMOREDie Wellness-Plattform vermittelt im monatlichen Abonnement diverse Kurse wie Yoga, Tanzen, CrossFit oder Entspannung. Auf Basis von Karten hat der Nutzer eine Flatrate für den Zugang zu unterschiedlichen Kursangeboten zur ganzheitlichen Gesundheit, ohne sich vertraglich bei den Studios verpflichten zu müs-sen. Die Karten sind national gültig, und der Zugang gilt solange die Kurse nicht ausgebucht sind. Neben Berlin gibt es Somuchmore auch in Hamburg und München.www.so-much-more.de

9BUILDING RADARDer zweite Zuwachs im Coworking Space von ImmobilienScout24 ist Building Radar, eine globale Onlinedatenbank für neue Bau-projekte. Satellitengestützte Suchalgorithmen, Machine Learning und Data Mining erlauben es Firmen, Datenrecherche zu betrei-ben. Die Datenbank eignet sich besonders für jene Unternehmen, die in den Neubau involviert sind oder mit der Instandhaltung von Gebäuden zu tun haben. So können sie sicherstellen, die wichtigsten Informationen schnellstmöglich zu erfahren, um ihre Produkte gezielt dorthin zu verkaufen.www.buildingradar.com

6CASAVIDas dritte neue Startup im Bunde von You Is Now schafft eine Kun-denportallösung für Immobilien-verwalter und Wohnungsunterneh-men. Ziel ist es, eine effizientere und dennoch kundenfreundliche digitale Kommunikation mit Woh-nungseigentürmern, Mietern und Dienstleistern zu ermöglichen. In einem geschützten Onlinebereich können jederzeit beispielsweise wichtige Mitteilungen, Termine und Dokumente geteilt oder Services angeboten werden.www.casavi.de

104SCOTTYDas Reverse-Recruiting-Portal bietet Jobgelegenheiten für sämtliche Berufe rund um die Informationstechno-logie. Die Anmeldung erfolgt unter Angabe der eigenen Expertise, der Gehaltsvorstellung und dem gewünsch-ten Arbeitsbereich. Dann, so die Idee, werden die regis-trierten IT-Spezialisten von Unternehmen umworben. Auch für sie lohnt sich die Registrierung. Sie erhalten über das Portal unkompliziert einen transparenten Zu-gang zu IT- und Softwareexperten und können offene Stellen somit schnell und zielgerichtet besetzen. 4scotty.com

HOBTIMEHobtime beschreibt sich als weltweit erste Komplettlösung für soziale Aktivitäten. Die App erlaubt es den Nutzern, Events und Locations zu entdecken, Kurse zu finden, Ähnlichgesinnte zu treffen und über Pla-nungs-Tools und persönliche Aktivitätskalender Termine zu planen oder Freunde einzuladen – kurz: die Freizeitplanung zu vereinfachen. Das Team um Attila Ilman verspricht: Nach nur fünf Minuten täglicher Nutzung der App genießt man ein vielseitiges Sozialleben. www.hobtime.com

7© Belodarova - Fotolia.com

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – N E U E S T A R T U P SB E R L I N V A L L E Y N E W S – N E U E S T A R T U P S

Page 8: Berlin Valley

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – N E U E S T A R T U P S

ELEVATORPITCH

KURZBESCHREIBUNG: BerlinStartupOffices.com ist ein P2P Marktplatz für Startup-freundliche Büros und ArbeitsplätzeGRÜNDER: Florian Purchess, Daniel FreseGRÜNDUNG: März 2015

www.berlinstartupof f ices.com

PITCH: Startups brauchen Büroräume – und das meistens sehr schnell, ob nach der Gründung oder einem Growth-Investment. Und wenn es mal nicht so gut läuft, muss das Büro auch wieder ganz schnell und unbürokratisch weg, um die letzten Euros auf dem Firmenkonto zu sparen. BerlinStartupOf-fices.com ist der Büro Marktplatz für schnelle und flexible Nachmietersuche und Untervermietung innerhalb der Startup Szene. Wir starten klein, lokal und etablieren uns in einer Nische, über die wir in weitere Marktsegmente und Orte hineinwachsen. Unsere Vision ist ein P2P-Marktplatz für Büroräume, der Bürokratie eliminiert und Zeit spart. Bei Errei-chen ausreichender Marktplatzliquidität können marktplatztypische Geschäftsmodelle wie Premium Listings aufgeschaltet werden.

KURZBESCHREIBUNG: Höflich Schokolade bietet die knusprigste Praline Berlins mit einer süßen Mission: Mach's HöflichGRÜNDER: Sascha MerdanovicGRÜNDUNG: Dezember 2010

www.höf lich-schokolade.de�PITCH: Berlin is(s)t Höflich! Das passt nicht zu Berlin? Das sehen wir anders! So wie Berlin seinen eigenen Charme hat, so hat auch die Stadt ihre eige-ne Spezialität: die Praline mit Ecken und Kanten, so wie Berlin! Das macht sie zur knusprigsten Praline der Welt. Unsere Mission: Auf süße Art zaubern wir ein Lächeln ins Gesicht. Unsere Zutaten: Ganz viel Berlin mit 100 Prozent Edelkakao aus Ecuador aus nachhaltigem Anbau. In Berlin gibt es unsere Produkte sowohl in den großen Supermärkten als auch in zahlreichen kleinen Lädchen zu kaufen. Und auch online kann man Höflich Schokolade kaufen: bei Amazon und bei Bonativo, einem Lebensmit-telversand für regionale Produkte. Um eine große Marketingaktion starten zu können und Höflich Schokolade deutschlandweit zu vertreiben, suchen wir Investoren. Unseren Erfolg in Berlin möchten wir ausweiten!

KURZBESCHREIBUNG: qDatum ist eine Platt-form für den industrieübergreifenden Datenaus-tausch von aggregierten Rohdaten.GRÜNDER: Elad Leschem (CEO), Itamar Maltz (CTO)GRÜNDUNG: Oktober 2014

www.qdatum.io

PITCH: Weltweit sind nur 0,5 Prozent aller Rohdaten zugänglich und bleiben somit wirtschaftlich unge-nutzt. qDatum liefert Unternehmen einen idealen Handelsmarktplatz, um auch die restlichen 99,5 Prozent kommerzieller Datensammlungen öko-nomisch zu nutzen. Unsere Self-Service-Plattform bietet Organisationen aus jeder Branche weltweit einen einfachen Zugriff auf relevante Rohdaten und deren Erwerb oder die Monetarisierung eigener aggregierter Daten. Hierbei gibt es zwei Modelle: den öffentlichen Datenaustausch, an dem ein jedes Unternehmen teilhaben kann, und einen geschlos-senen Markt, der als SaaS-Lösung Unternehmen die Möglichkeit bietet, ihren Datenaustausch individuell innerhalb ihres eigenen Netzwerkes zu verwalten. Unsere Tools zur Anonymisierung und Ende-zu-En-de-Verschlüsselung sichern eine geschützte Daten-übertragung.

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FOCUS-MONEY-TEST 2015

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STEPHAN WIRRIESStephan ist seit 2012 bei Ventech als Associate. Ventech investiert mit dem vierten 110-Millionen- Euro-Fund in die europäische Digital Economy. Er managed Seed-Investments.www.ventechvc.com

COUCHSPORTCouchsport wurde im Spätsommer 2014 von Alex Napetschnig gemeinsam mit Pilot Partner Tipico sowie den Business Angels Christoph Maire, Frank Briegmann und Lars Dittrich ins Leben gerufen. Die Mission: Den Sportwettenmarkt mit neu-en Mobile Produkten aufmischen – Tippn macht jetzt den Anfang. couchsport.com

DELIQATDeliqat bietet eine einfache und kosten-lose Möglichkeit zum Optimieren des Lebensmitteleinkaufs. Jedes Rezept ent-hält mehr als drei Sonderangebote eines Supermarkts im direkten Umkreis samt Kochanleitung und Einkaufsliste. Spar-füchse sparen doppelt mit Cash-backs.deliqat.de

E-DITIOE-ditio vermittelt qualifizierte Überset-zer, Lektoren und Korrektoren auf Grund-lage des zu bearbeitenden Textes an Autoren und Unternehmen und wickelt den anschließenden Bearbeitungspro-zess ab: online, schnell, unkompliziert und abgesichert.e-ditio.de

THORBEN ROTHEThorben Rothe ist Investment Manager bei Capnamic Ventures. Der Kölner VC-Geber fokussiert sich auf junge Wachstums- unternehmen aus dem Bereich der digitalen Medien. www.capnamic.de

Verliebten zu ihrem Glück zu verhelfen ist toll! Für einen Tech-VC wie uns fehlt bei einem individualisierten Agen-turgeschäft die technologiebasierte Skalierbarkeit: Wir wissen, das ist sehr unromantisch für einen französischen VC. Wir würden uns wünschen, das Team würde etwas größer denken und überlegen, wie Romantik für alle auto-matisiert zugänglich werden könnte. Die Eintrittsbarrieren für Wettbewerber sind für uns ein weiteres Fragezeichen. Wie schafft man es, dass Kunden nach dem Heiratsantrag wiederkommen?

R a t i n g : 1 , 5

Der Jahrestag der oder des Liebsten steht an und die zündende Idee für den perfekten Tag fehlt. Das Prob-lem kennt wohl jeder. Nachfrage sollte also vorhanden sein. Das Modell basiert auf einer Service-Fee. Damit wird das Paket immer teurer sein als die Summe der Einzelleistungen. Preissensible Käufer fallen somit weg. Die persönliche Beratung wird sich erst ab einem gewissen Bestellwert rechnen. Damit reduziert sich der Case auf das gehobene Preissegment. Für einen VC Case fehlt die Skalierbarkeit.

R a t i n g : 1

Die Entwicklung neuer digitaler Kanäle zur sinnvol-len Unterbringung der Werbebudgets des LEH sind schon allein aufgrund der Etatvolumens interessant. Leider lässt das Pitch Deck einige wesentliche Punkte offen. So erklärt sich mir der Produktnutzen aus Kundenperspektive nur bedingt. Fragen nach der Kundenakquise und -loyalität bleiben folglich auch unbeantwortet. Das Modell scheint aber einen Lock-in-Effekt vorauszusetzen. Zudem bin ich kritisch, ob die Rezept-Preis-Kombination den Hobbykoch bei der Auswahl des LEH ausreichend stark beeinflusst.

R a t i n g : 2

Coole Idee, die für Kunden und Händler Sinn macht! Wie kann man im Endkundengeschäft eine dominante und nachhaltige Stellung beziehen? Uns würde das Margen-modell interessieren und wie viel Luft für Marketing bleibt. Wie sieht die aktuelle Kalkulation in Bezug auf Customer Acquisition beziehungsweise Customer Life-Time aus? Kann man mit Händlern exklusive Partnerschaften errei-chen und Eintrittsbarrieren errichten? Wir sind gespannt, wie sich dieses Marktsegment weiter entwickeln wird.

R a t i n g : 4

Eine fragmentierte Angebots- und Nachfrageseite. Gute Voraussetzungen für einen Marktplatz. Das Modell ist im Bereich Übersetzungen zudem gelernt und weitest- gehend akzeptiert. Wichtig ist, Service-Level und Automatisierungsgrad gleichzeitig hochzuhalten. Der Handel von Dienstleistungen ist in der Regel abstim-mungsbedürftig und somit komplexer als bei Waren. Darauf muss das Produkt eingehen. Der Effizienz-Boost kommt dann durch Internationalisierung. Es muss nur noch das anfängliche Henne-Ei-Problem gelöst werden. R a t i n g : 3

Sportwetten boomen und sind hervorragend für den mobilen Anwendungsfall geeignet. Die Positionierung im Bereich Casual Betting könnte eine neue Zielgruppe ansprechen und das Marktsegment deutlich erwei-tern. Zudem ist das Geschäftsmodell international skalierbar. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor wird die Marketingeffizienz sein, die aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingung kritisch zu hinterfragen ist. Beson-deren Charme hat die beiläufige und äußerst lukrative Generierung von Leads für das echte Wettgeschäft.R a t i n g : 4

Dem Pitch fehlt aus unserer Sicht die Antwort auf die essenzielle Frage: Wie gewinnt Ihr Kunden? Da wir vermuten, dass im Backend mit bestehenden Wettbüros zusammengearbeitet wird, ist die smarte Kundenakquise das A und O: Jede fundierte Hypothese wäre hier hoch-interessant für Investoren. Sportwetten sind sicherlich ein lukrativer Markt, den wir aufgrund unserer Statuten, wie viele andere institutionelle Investoren, nicht weiter verfolgen.

R a t i n g : 1

Der Markt für Übersetzer und Sprachexperten hat neue gute Ideen verdient. Dennoch sind wir etwas skeptisch hinsichtlich eines Nischenmarktplatzmodells, dessen Nut-zer unter starkem technologischen Druck stehen: Google Translate war erst der Anfang. Im Deck werden keine Aus-sagen zu KPIs gemacht. Orientiert an den Stundensätzen des Sektors gehen wir von relativ geringen Auftragsbeträ-gen aus und einem entsprechend eher schwierigen Mark-tumfeld für jemanden, der sich daran bedienen möchte.

R a t i n g : 2

2,5

2,66

1,36

3,0

Vier Berliner Startups treffen auf vier Investoren. Ein Kurzcheck.

Natürlich ist es nett, die zeitintensive Planung von Events als Paar aus der Hand zu geben und Experten zu überlassen. Da sich das Gründerteam aber einer begrenzten Zielgruppe widmet, sehe ich die gede-ckelte Nachfrage als möglichen Skalierungskiller. Man macht ja schließlich nur einmal einen Heirats-antrag – zumindest in der Regel. Die Margen dürf-ten ebenfalls überschaubar sein. Eine anspruchs- volle Kombination. Die Website macht hingegen einen übersichtlichen und seriösen Eindruck.

R a t i n g : 2

Das Team hat sich ein für einige wenige sicherlich spannendes Konzept ausgedacht. Dass das für die breite Masse und damit für VCs interessant werden könnte, glaube ich allerdings noch nicht. Meiner Meinung nach könntet Ihr viel aggressiver Technolo-gien einsetzen, um dem Buchenden das Gefühl und Vertrauen zu geben, sie oder er hätte praktisch alles selbst gebucht (App, SMS und so weiter). Denn wenn auch nur irgendetwas im Laufe des Dates über Bow & arrow events herauskommt, haben alle Involvier-ten ein Riesenproblem.R a t i n g : 1

Die Idee ist gut, deutlich zeitgemäßer und zielfüh-render als Prospekte. Die Werbebudgets im Einzel-handel sind attraktiv und der Bedarf an neuen Stra-tegien ist sicher hoch. Jedoch bleibt die Frage, wie sticky die Website langfristig durch den USP Sparen sein kann. Die Konkurrenz ist groß, Food ist eines der Hype-Themen in den letzten Jahren gewesen und der Markt für viele Verbraucher mittlerweile undurchsichtig. Das treibt die Customer Acquisition Costs und könnte langfristig zum Showstopper für Deliqat werden. Kooperationen im Markt könnten der Schlüssel für langfristigen Erfolg sein.R a t i n g : 2 , 5

Ein etwas kompliziertes und fast schon zu detaillier-tes Pitch Deck, aus dem für mich das Produkt leider nicht wirklich klar wird. Während Ihr im Deck vor allem Vorteile für B2B-Partner detailliert, scheint Ihr bisher hauptsächlich eine nutzerorientierte Website gebaut zu haben; allerdings fehlen sowohl für das B2C- als auch B2B-Geschäft jegliche Zahlen bezüg-lich Traction oder Unit Economics, was mich als Investor daher zunächst skeptisch macht.

R a t i n g : 2

Schaffen es die Gründer, einen (mittelfristig globalen) Marktplatz für Sprachexperten in Kombination mit einem hinreichenden Matching-Algorithmus zu eta- blieren, hat das Thema meines Erachtens Potenzial. Hat ein Kunde jedoch einmal seinen Lieblingsüber-setzer gefunden, sehe ich keinen Grund, wieso er auch künftig über die Plattform buchen sollte. Die größte Herausforderung wird also die Gewinnung und lang-fristige Bindung von Usern auf beiden Marktplatzsei-ten bei jeweiliger kritischer Masse sein. R a t i n g : 3

Eine schöne Idee, allerdings schon von einigen (internationalen) Mitbewerbern versucht. Da bisher keiner so richtig groß geworden ist, zweifle ich da-ran, ob die Zielgruppen wirklich schon reif für das Produkt sind; vor allem der E-ditio-USP des „genau passenden“ Lektors funktioniert ja erst, wenn Ihr gute Liquidität auf dem Marktplatz habt. Im Pitch Deck fehlt außerdem noch, wie Kunden und Lektoren akquiriert sowie das Geld der Business-Angel-Runde investiert werden sollen.R a t i n g : 2

Das Setting kann sich sehen lassen: App-Veteran Alex Napetschnig trifft auf Seriengründer Christophe Maire und Branchenriese Tipico. Supereinfache und intuitive App; mit komplettem Fokus auf den User. Angriff auf einen riesigen Markt, bei dem die Nutzer-akquise das große Fragezeichen werden wird. Lassen sich die Massen von Sportfans zum Wetten verleiten und bleiben sie bei Tippn oder wechseln sie Tipico? Mit der vorhandenen Execution Power bin ich jedoch sehr optimistisch, dass das Konzept fliegen wird.R a t i n g : 4

Die Tippn-App, das Pitch Deck und die Website wirken elegant. Ihr scheint Euer Design sehr gut im Griff zu haben. Auch der Markt für eine mobilzent-rierte, simpel gestaltete Wett-App könnte durchaus attraktiv sein. Allerdings fehlen in Eurem Pitch Deck noch jegliche Informationen dazu (wie übrigens auch zum Team, Traction, Unit Economics, Competi-tion und so weiter). Die Verbindung zu Tipico könnte auch klarer definiert sein, da so etwas ein Showstop-per für VC-Investment werden könnte. R a t i n g : 3

CHRISTOPH GERLINGERChristoph ist Gründer und CEO der German Startups Group, dem zweitaktivsten Tech- Venture-Capital-Anbieter in Deutschland. Zuvor gründete er Frogster Interactive Pictures und führte es an die Börse.www.german-startups.com

STEPHAN VON PERGERStephan ist Investor bei Wellington Partners, ein VC mit Fokus auf Seed- beziehungs-weise Series-A-Runden in Berlin, London und Stockholm.www.wellington-partners.com

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VIEL MEHR ALS EINFACH NUR EIN GRILL:DER MASTER-TOUCH GBS VON WEBEREdles Design und unbegrenzte Einsatzmög-lichkeiten – das sind nur zwei der besonderen Eigenschaften des Master-Touch GBS. Die klassische Weber-Kugel ist nicht einfach nur ein Grill: Sie ist die Basis für ein System mit un-zähligen Ergänzungsmöglichkeiten und bietet den perfekten Einstieg in die Weber-Grillwelt. Serienmäßig ausgestattet mit dem Systemgrill-rost – einem Rost mit einer runden Aussparung in der Mitte für diverse Einsätze – lassen sich auf dem Allrounder unter den Holzkohlegrills ganze Menüs zubereiten.www.weber.com

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BERLINER BRANDSTIFTER PREMIUM SPIRITUOSENBerliner Brandstifter produziert besonders edle Brände mit eigenständigem Berliner Charakter. Sowohl der Kornbrand als auch der Dry Gin wer-den 7-fach gefiltert und zeichnen sich durch ihren milden und einzigartigen Geschmack aus. Die Zutaten kommen größtenteils aus Berlin und Um-gebung. Jede Flasche wird per Hand abgefüllt und nummeriert. Der 43,3 Vol. Gin ist ein besonders floraler und frischer Wachholder Dry Gin mit ty-pischen Berliner Anklängen von Holunderblüten, frischen Gurken, Malvenblüten und Waldmeister.

www.berlinerbrandstif ter.com

TROSTPREISeine Flasche Gin von Berliner Brandstifter

1 = FINDE ICH UNINTERESSANT, 5 = FINDE ICH SEHR INTERESSANT

Startups haben es nicht leicht, insbesondere, wenn es um die Finanzierung geht. Die Jungunter-

nehmer müssen präsentieren, was das Zeug hält. Ein Pitch erinnert nicht selten an eine römische

Arena oder eben an einen Grill. Die Wendung „Gründer-Grillen“ hat inzwischen einen festen

Platz im Investoren-Vokabular. In unserer Rubrik „Auf dem Grill“ bewerten vier etablierte

Investoren vier Gründerteams. Ihr Urteil fällen sie ausschließlich auf Grundlage der von den

Startups eingereichten Pitch Decks.

B E R L I N V A L L E Y N E W S – A U F D E M G R I L L

BOW & ARROW EVENTSBow & arrow events ist eine Überra-schungs-Agentur, die Erlebnisse wie Heiratsanträge oder Jahrestage für Paare in Berlin plant und organisiert.bowarrow.de

Page 10: Berlin Valley

1918

WIE TWITTER GEWINNT UND VERLIERTVon seiner Rolle als Cash Cow ist der 140-Zeichen-Dienst Twitter noch weit entfernt. Auch 2015 startete der US-amerikanische Konzern nicht gerade mit einer Erfolgsmeldung: Die Werbeeinnahmen sanken von 479 auf 436 Millionen US-Dollar. Einen neuen Rekord gab es hingegen bei der Anzahl der Nutzer. Im ersten Quartal dieses Jahres meldete Twitter 302 Millionen Anwender, 47 Millionen oder fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr.www.twitter.com BERTELSMANN STEIGERT UMSATZ AUF 3,92 MILLIARDEN EURODas Medienunternehmen Bertelsmann kann sich über ein erfolgreiches erstes Quartal 2015 freuen. Der Umsatz erhöhte sich von 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 3,92 Milliarden Euro. Als Wachstumsmotoren nennt Bertels-mann vor allem das Buchverlags- und TV-Geschäft sowie den Bildungsbereich. www.bertelsmann.de GRUNDER + JAHR: 50 MILLIONEN EURO FÜR NEW ECONOMY Im kommenden Jahr will Gruner + Jahr aus dem 50 Millionen Euro schwe-ren G+J Fund in Startups aus den Bereichen Living, Food and Parenting/Family und Werbetechnologie investieren. Bar ausgezahlt werden aber nur 25 Millionen, die andere Hälfte stellt der Hamburger Verlag in Form von Werbeflächen zur Verfügung. Sofern die Geschäftsidee zu G+J passt und erfolgreich ist, winkt eine vollständige Übernahme. www.guj.com ERNEUTER VERLUST FÜR AMAZONDer Onlinehändler Amazon startet auch 2015 mit einem traditionellen Verlust. Der Umsatz wuchs zwar um 15 Prozent auf 22,72 Milliarden US-Dollar, abzüglich der Kosten blieb hingegen ein Verlust von 57 Millionen US-Dollar. Spannend, aber nicht beziffert ist der Gewinn in Deutschland. Seit dem 1. Mai versteuert der Online-Gigant Gewinn nicht mehr in Luxemburg, sondern in Deutschland. www.bertelsmann.de OTTO RUTSCHT IN DIE ROTEN ZAHLENSchwächelnde Geschäfte in Russland und anderen Ländern sorgten trotz leicht gesteigertem Gewinn auf 12,1 Milliarden Euro für rote Zahlen in der Bilanz von Otto. 196 Millionen Euro groß ist der Verlust für das Geschäfts-jahr 2014/2015. Im laufenden Geschäftsjahr will das Hamburger Unter- nehmen aber unbehelligt weiter investieren, vor allem in IT, Logistik und neue Geschäftsfelder. www.otto.de PASSION CAPITAL BEKOMMT 63 MILLIONEN EURO FÜR STARTUPSDer britische Investor Passion Capital hat sich dank Unterstützung der briti-schen Regierung weitere 45 Millionen britische Pfund gesichert. Das unter anderem vom ehemaligen Executive Chairman von Last.fm, Stefan Glänzer, geführte Unternehmen investiert zwar hauptsächlich in britische Startups, umgerechnet 12,6 Millionen Euro stehen aber auch für europäische Star-tups ab der Seed-Phase zur Verfügung. In Berlin unterstützt Passion Capital unter anderem EyeEm und Wine in Black.www.passioncapital.com

B E R L I N V A L L E Y N E W S – E X I T S & F I N A N Z I E R U N G E N

SOMUCHMORE WIRD ZU ROCKET-TOCHTER

Das Wellness-Startup Somuchmore, das sich auf die Vermittlung von

Sportangeboten wie Yoga, Medita- tion, Pilates und Fitness spezialisiert, gehört ab sofort zu Rocket Internet. Überraschend ist der Zukauf nicht.

Denn das Unternehmen von Johannes Klose passt perfekt zu

Rockets Strategie, Ideen aus dem Ausland zu kopieren und für den deutschen Markt zu adaptieren.

Rocket will mit Somuchmore kräftig in den Wellness-Bereich vorstoßen.

www.so-much-more.de

KAFFEE BITTE KOMMT ZU

SONNTAGMORGENDass das Geschäft mit der heißen Tasse am Morgen brummt, zeigen

Unternehmen wie Sonntagmorgen und Kaffee Bitte. Sonntagmorgen,

das sich als Kaffeeröster mit ausge-feiltem Onlineshop versteht, erwei-

tert sein Angebot mit der Übernahme von Kaffee Bitte um eine praktische Abonnement-Funktion. Details zum

Kaufpreis gibt es nicht.www.sonntagmorgen.com

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WINDELN.DE GEHT MIT 11,4 MIL-LIONEN AKTIEN AN DIE BÖRSE

Seit dem 6. Mai ist der Onlinehändler für Baby- und Kinderprodukte unter

dem Kürzel WNDL11 an der Börse Frankfurt gelistet. Für die 11,4 Millio-

nen Aktien zu je 18,50 Euro erhielt das Unternehmen von Alexander Brand

rund 211 Millionen Euro, elf Millionen mehr als geplant. Als Aktiengesell-

schaft wollen sich die Münchner zum „führenden E-Commerce-Unterneh-

men mit einem Fokus auf die Bedürf-nisse junger Familien“ wandeln.

www.windeln.de

DELIVERY HERO ÜBERNIMMT TÜRKISCHEN MARKTFÜHRER

Im Liefervermittlersegment wandern wieder die Millionen: Die Rocket-

Beteiligung Delivery Hero übernimmt den türkischen Marktführer

Yemeksepeti für 589 Millionen US-Dollar. Auch an Yemeksepeti war

das Samwer-Imperium beteiligt, zuletzt mit gut 11 Prozent. Gleichzei-tig schluckt Delivery Hero auch den griechischen Marktführer e-Food.gr.

Das starke Wachstum des Berliner Unternehmens könnte auf einen be-

vorstehenden Börsengang hindeuten. Erst Ende März hatte Delivery Hero Talabat.com übernommen, der vor

allem im Mittleren Osten als Marktführer gilt.

www.deliveryhero.com

BLACK RIVER VENTURES INVESTIERT IN WINE IN BLACKVom Namen her passt die Partner-

schaft sehr gut und auch das Konzept – der Handel mit Premiumweinen –

scheint zu überzeugen. Zusammen mit den bisherigen Investoren A Ven-tures, B-to-v, E.ventures und Passion Capital pumpt Black River Ventures

mehrere Millionen in den exklusiven Weinhändler. Der will vor allem das Angebot mit mehr Persona-

lisierung und einem größeren Sortiment ausbauen.

www.wine-in-black.de

STYLA ERHÄLT 2,5 MILLIONEN SEED-KAPITAL

Der Online-Magazin-Baukasten Styla kann weiterwachsen: In einer von

Redalpine Venture Partners geführ-ten und von der Groupe Arnault,

Cherry Ventures, WestTech Ventures und Atlantic Labs unterstützten Seed-

Runde konnte das Berliner Startup 2,5 Millionen Euro einsammeln.

Die Gründer Philipp Rogge und Franz Riedl wollen ihr Wachstum vor allem mit der technischen Entwicklung der

Content-Plattform und einem größeren Team vorantreiben.

www.styla.com

BMP ÜBERNIMMT MEHRHEIT BEI SLEEPZ

Bei Schlaf-Ausstatter Sleepz läuft das Geschäft derzeit wie geschmiert.

Noch in diesem Jahr will das Ludwigs-felder Unternehmen acht Millionen Euro Umsatz machen, 2016 gilt es,

den Betrag fast zu verdoppeln. Den Erfolg hat auch BMP Broadcast &

Professional Media erkannt und seine Anteile auf 52,73 Prozent erhöht.

www.sleepz.com

KAPILENDO: FINANZIERUNG FÜR FINANZIERUNGEN

Als Online-Marktplatz für kleine und mittlere Unternehmen ermöglicht

Kapilendo die gegenseitige, finanzi-elle Hilfe durch private Investitionen.

Damit das Angebot stabil wachsen kann, hat Kapilendo von der Comvest

Holding und weiteren Investoren einen „mittleren sechsstelligen

Eurobetrag“ erhalten.www.kapilendo.de

20 MILLIONEN FÜR LENDICODer „führende internationale Kredit-

marktplatz“ Lendico bekommt von Rocket Internet, Access Industries, HV

Holtzbrinck Ventures Adviser und eini-gen weiteren Investoren 20 Millionen

Euro. Für das FinTech bedeutet das vor allem, die technologischen Ent-

wicklungen vorantreiben zu können und in das Team zu investieren. Beide Faktoren sind für Lendico Schlüssel- faktoren für den Ausbau des inter-

nationalen Angebotes.lendico.pr.co

SERIE-A-FINANZIERUNG FÜR LOCAFOX

Der lokale Marktplatz Locafox sieht sich mit einem zweistelligen Millio-

nenbetrag von HV Holtzbrinck Ventu-res Advisers, Alexander Rittweger,

Dr. Max Iann Invest sowie der Deut-schen Druck- und Verlagsgesellschaft

(Ddvg) „stabil ausfinanziert“. Die Mission, die Vielfalt der Innenstädte

durch starke Einzelhändler zu be- wahren, will der Marktplatz mit mehr

Geld für Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb umsetzen.

www.locafox.de

FOODPANDA: AUF 110 MILLIONEN FOLGEN 100 MILLIONENErst Ende März konnte das

Rocket-Startup Foodpanda, das es vor allem auf den Lieferdienst-Markt

sich entwickelnder Länder abgesehen hat, 110 Millionen US-Dollar sichern. In einer von Goldman Sachs geführ-ten Seed-Runde folgen nun weitere

100 Millionen US-Dollar. Das Berliner Startup will damit seinen Service

in den 40 bestehenden Märkten erweitern.

www.foodpanda.com

CASHBOARD ZAHLT INVESTOREN 668.250 EURO AUS

Durch eine Finanzspritze in unbekannter Höhe von Earlybird, Heilemann Ventures, Redalpine

Venture Partners, 500 Startups und Heiko Hubertz kann Cashboard seine Crowd-Investoren herauskaufen. Mit Blick auf die damaligen Investitionen

in Höhe von 450.000 Euro gibt es für die Investoren eine ordentliche

Gewinnmarge.www.cashboard.de

REIN UND RAUSWer bekommt wie viel? Wer übernimmt wen?

Über diese Finanzierungen und Exits redet die Berliner Startup-Szene.

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JOBSPOTTING BEKOMMT UNTER-STÜTZUNG AUS ASIEN

Dass die Jobsuche nicht mühselig sein muss, zeigt das von Hessam Lavi,

Manuel Holtz, Robin Eric Haak und Jan Backes vor zwei Jahren gegründe-te Jobspotting. Statt demotivierender

Listen sollen feststehende Kriterien passende Stellen liefern. Li Ka-shing,

dem laut Forbes reichsten Mann Asiens, gefiel die Idee. Ende April

investierte der fast 90-Jährige eine „hohe sechsstellige Summe“.

www.number26.de

DREI MILLIONEN UND EIN GESELLSCHAFTER-TAUSCH

FÜR SOFTGARDEN Die E-Recruiting-Plattform Softgar-

den des Gründers Dominik Faber hat unter Federführung von Cipio

Partners drei Millionen Euro erhalten. Auch der Angel-Investor Alexander

Bruehl war bei der zweiten Runde mit an Bord. Der High-Tech Gründerfonds

(HTGF) steigt hingegen bei Soft- garden aus und verkauft seine Anteile

an Cipio Partners. Faber, selbst CEO des Unternehmens, will mit dem Geld das Inside-Sales-Team ver-

stärken und bestehende Partner-schaften voranbringen.

www.softgarden.de

CAMPANDA KANN MIT FÜNF MILLIONEN EURO WACHSEN

Die Buchungsplattform für Wohnmo-bile kann dank einer neuen Serie-A- Finanzierung neue Märkte erschlie-ßen und die Marketingmaßnahmen

erweitern. Von EcoMobility Ventures, das die Runde anführt,

und den bisherigen Gesellschaftern Atlantic Labs und B-to-v sowie den neuen Investoren Idinvest Partners,

Ringier Digital Ventures AG, der Beteiligungsgesellschaft Accel Part-

ners sowie der Groupe Arnault erhält Campanda fünf Millionen Euro

www.campanda.de

NEUAUSRICHTUNG FÜR SALON-MEISTER MIT 46 MILLIONEN

US-DOLLARWahanda übernimmt Salonmeister:

Mit 46 Millionen US-Dollar von Recruit ändert das Berliner Startup

nicht nur seinen Marktauftritt in Österreich, der Schweiz und Deutsch-

land, sondern Wahanda-CEO Lopo Champalimaud plant auch den Start

in fünf weiteren Ländern. Das Wachs-tum unterstützt das Beauty-

Unternehmen mit Neueinstellungen sowie Investitionen in die Bereiche

Produktentwicklung, Neukundenge-winnung und Kundenbindung.

www.salonmeister.de

POINT NINE CAPITAL UND

LUKASZ GADOWSKI INVESTIEREN IN DOCPLANNER

Die polnische Buchungsplattform für Arzttermine erhält in ihrer Serie-B-

Finanzierung 10 Millionen US-Dollar. Angeführt wird das Investment von der Europäischen Bank für Wieder-aufbau und Entwicklung sowie von

Business Angel Lukasz Gadowski, der unter anderem bei Delivery Hero beteiligt ist. Auch Point Nine Capital und RTAventures zogen mit, ebenso

wie der Investor und OLX-Gründer Fabrice Grinda.

www.docplanner.com

ZWEITE FINANZIERUNGSRUNDE

FÜR MACHTFITDas Onlineportal für betriebliche

Gesundheitsförderung Machtfit hat sich weiteres Wagniskapital ge-

sichert. Neben dem bestehenden Investor PHS Capital und dem von

der IBB Beteiligungsgesellschaft gemanagten VC Fonds Technologie Berlin hat sich auch die Dr. Becker

Klinikgruppe an der zweiten Finan-zierungsrunde beteiligt..

www.4scotty.com

MONTREDO WILL MIT EINER MILLION EURO NACH ASIEN

Nach der letzten Finanzierungsrunde vor gut sechs Monaten folgt beim

Luxusuhren-Startup Montredo nun die Kapitalaufstockung. In einer

Serie-A-Runde erhält das Unterneh-men von Philipp Budiman unter

anderem von Chris Hitchen sowie einigen bestehenden Investoren eine weitere Million Euro. Beim Wachstum

außerhalb Europas fasst Budiman vor allem Asien ins Auge.

www.montredo.com

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – E X I T S & F I N A N Z I E R U N G E N

MARKT & WIRSCHAFTINTERESSANTE STATISTIKEN UNDZAHLEN IM ÜBERBLICK

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – K O L U M N E

Alexander GörlachDer promovierte Theologe und

promovierte Linguist ist Gründer, Herausgeber und Chefredakteur von The European. Görlach war zuvor für das ZDF, die Frankfurter Allgemeine

Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und Die Welt tätig sowie Online-Ressort-

leiter des Politikmagazins Cicero.

www.theeuropean.de

IM TAL DES AHNUNGSLOSENWer einen Wirtschaftsminister wie wir Deutschen hat, braucht keine Wirtschaftsspionage aus China mehr, findet Alexander Görlach, Chefredakteur von The European.

Sigmar Gabriel lebt im 19. Jahrhundert. Für unseren Wirtschaftsminister zählt die Industrie, deutsche Autos und so. Digitale

Innovation, neue Geschäftsmodelle? Nichts für unseren Siggi. Er zettelt lieber Krach mit Google an, fabuliert von der Zerschlagung des Konzerns. Wenn am Anfang des 21. Jahrhunderts der deut-sche Wirtschaftsminister die Harfe auf ein Lied der alten Zeit anstimmt, dann ist die Frage mehr als angebracht, ob er wirklich denkt, dass wir in fünfzig Jahren den Chinesen immer noch Autos verkaufen werden oder ob Google nicht wirklich das Zukunftsauto auf den Markt bringen wird oder Apple vielleicht. Der englische Publizist Charles Percy Snow schrieb 1959 in seiner viel beachteten Rede „The Two Cultures“ darüber, wie England gegenüber Deutschland den Anschluss im 19. Jahrhundert verloren hat. Die Briten waren damals zu snobis-tisch, als dass sie von ihrem ererbten Bildungska-

non hätten ablassen wollen. „Kein Problem, wir übernehmen“, sagte man in Deutschland, und so wurden hier die Applied Sciences geboren. Die exzellenten Ingenieurwissenschaften sind das Fundament für den Erfolg des German Enginee-ring, von dem Deutschland bis heute profitiert. Der IT-Pionier Andreas von Bechtolsheim kehrte 1975 aus Verärgerung über nicht vorhandene IT-Ausstattung an der TU München seiner Heimat noch während des Studiums den Rücken und ging in die USA. Direkt nach dem Abschluss in Pitts-burgh ging er ins Silicon Valley. Hier verwirklichte er seinen Programmierer-Traum und gründete später Sun Microsystems. Er ist übrigens derjeni-ge, der den Google-Gründern die ersten hun-derttausend Dollar Invest für ihre Suchmaschine gab. Ein Investment, für das er sich sicher nie hat schämen müssen.Deutschland hat schon in den 1970er-Jahren mit dem Weggang seiner IT-Koryphäen den Anschluss

an das digitale Zeitalter verloren. Deshalb sitzen Amazon, Facebook und Google heute im Silicon Valley und nicht im Taunus oder im Alten Land. Wir diskutieren nicht nur die Zerschlagung von Internetkonzernen, sondern die alten Akteure von der Taxi- bis zur Hotellobby laufen Sturm, um die Politik zu überreden, für ihre Sache und gegen das Digitale zu arbeiten. Wer so einen Sigmar Gabriel hat, braucht keine Wirtschaftsspionage mehr aus China.

Diese Kolumne erschien zuerst in The European 03/2015.

B E R L I N V A L L E Y N E W S – A D V E R T O R I A L

Es ist schon erstaunlich, wie aufgeschlossen die Menschen für das Thema autonomes Fahren sind, – und das obwohl bislang noch

kaum ein Autofahrer überhaupt Erfahrungen mit dem autonomen Fahren gesammelt hat. Eine von EY durchgeführte Umfrage unter 1.000 Autofah-rern in Deutschland bestätigt diese Einschätzung: So können sich mehr als vier von zehn Befragten vorstellen, dem Autopiloten das Steuer zu über-lassen. Wenn sie in Notsituationen zudem noch selbst eingreifen könnten, erhöht sich dieser Wert sogar auf 66 Prozent. Nur 12 Prozent der Befragten lehnen es kategorisch ab, ein autonomes Fahr-zeug als Fortbewegungsmittel zu nutzen. Dieser Vertrauensvorschuss gegenüber autonomen Fahrzeugen wird vermutlich noch steigen, denn bei jungen Autofahrern bis zu 45 Jahren könnten sich sogar drei Viertel vorstellen, dem Roboter das Steuer zu überlassen, bei den über 65-Jährigen ist es lediglich jeder zweite.

VERTRAUEN WIR DER TECHNIK UNSER LEBEN AN?Lässt man die technischen und rechtlichen Details zum autonomen Fahren einmal außer Acht und beschäftigt sich mit der eigentlichen Herausfor-derung hinter diesem Thema – dem Verhältnis des Menschen zum Auto und damit dem Verhält-nis Mensch-Maschine –, so wird die eigentliche Dimension erst deutlich. Hierbei geht es nicht um die Frage, ob Maschinen in Zukunft den Men-schen ersetzen und ihm die Arbeit wegnehmen und damit Arbeitsplätze nachhaltig vernichten. Hierzu haben bereits Theoretiker wie Karl Marx oder David Ricardo im 19. Jahrhundert Überlegun-gen angestellt, die sich jedoch als falsch heraus-gestellt haben. Vielmehr geht es um die Frage, in welchem Maß der Mensch bereit ist, sein Leben einer Maschine anzuvertrauen. Wenn wir also das Steuer aus der Hand geben und dem Autopiloten

Der Automobilexperte Peter Fuß über die Zukunft der Automobilindustrie und die Chancen für Startups, diese mitzugestalten

FUTURE MOBILITY: WIE DAS AUTONOME FAHREN DAS VERHÄLTNIS DES MENSCHEN ZUM

AUTO NEU DEFINIERT

PETER FUSSDer Senior Advisor y Par tner Auto-

motive bei E Y berät seit mehr als 25 Jahren Unternehmen der Automobil-

industrie zu betriebswir t schaf tlichen und strategischen Fragestellungen.

Kontakt: [email protected]

die Verantwortung übertragen, geben wir die Kontrolle über das weitere Geschehen an eine Ma-schine ab. Damit stellt sich aber gleich die Frage, wie viel Fehlertoleranz erlauben wir dem Robo-terauto? Hierbei hilft es, eine Trennlinie zwischen überlebens- und nicht-überlebensrelevanten Feh-lern zu ziehen. Ein fehlerhafter Bankautomat oder eine falsch produzierende Maschine mögen zwar ärgerlich sein, sind aber nicht überlebensrelevant. Nun übergeben wir unser höchstes irdisches Gut – die Gesundheit und das Leben des Menschen – an Bits und Bytes. Wohl wissend, dass wir enttäuscht werden müssen, denn eine vollkommene Sicher-heit gibt es im Leben nie.

VERNÜNFTIGER FAHREN IM ROBOTERAUTODas autonome Fahren beschreibt letztlich ein völlig neues Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Auto: Die Relationen zwischen Freiheit, Vernunft und Leben verschieben sich. Die Vernunft sagt uns als Autofahrern, dass wir maximal 30 Stundenkilometer fahren sollten, um Unfälle oder sogar Verkehrstote zu vermeiden, also Leib und Leben zu schützen. Der automobile Freiheitsdrang suggeriert aber Fahrgeschwin-digkeiten von teilweise über 200 Kilometern pro Stunde, wodurch Menschenleben hochgradig gefährdet werden. Letztlich gehen wir als Auto-fahrer stets Kompromisse ein, deren Ziel der Weg ist, beispielsweise schnell das Zuhause zu errei-chen. Autonomes Fahren in seiner Vollendung bedeutet dagegen letztlich: Der Weg ist das Ziel, da der Weg irrelevant wird, weil der so fortbeweg-te Mensch den Nutzen des Weges hat, indem er den Weg und damit die Fortbewegung für andere Aktivitäten wie Lesen, Arbeiten oder Schlafen ver-wenden kann. Somit findet eine Entschleunigung beziehungsweise Verschiebung auf der Tageszeit-, Arbeitszeit- oder Freizeitlinie statt. Welche Aus-wirkung hat dies aber für eine seit über 100 Jahren

etablierte Automobilindustrie, insbesondere für die Automobilhersteller? Der Wandel hin zum autonomen Fahren bedeutet, dass die Autobau-er – symbolisch gesprochen – das Steuer aus der Hand geben, aber weiterhin noch zuständig für das Automobil bleiben (müssen). Die Automobil-industrie muss also das „Steuern ohne Steuer oder auch Lenkrad“ zu ihrem Geschäftsmodell machen, um den inneren Wert des Automobils gegenüber dem bisherigen glanzvollen Design und Antriebs-strang für den Mobilitätskunden der Zukunft erlebbarer zu machen. Damit sind neue Kompe-tenzen, aber auch neue Kooperationen zwischen Autobauern und Unternehmen außerhalb der Automobilindustrie gefragt – und damit bestehen auch riesige Chancen für Startups, die sich in die Weiterentwicklung von neuen Geschäftsmodellen im Zusammenhang mit dem autonomen Fahren einbringen können.

Mehr Informationen zum Startup-Angebot von EY: www.start-up-initiative.ey.com

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Der Budii von Rinspeed zeigt, wie die Mobilität von morgen aussehen kann. Zeit für andere Dinge: Das autonome Fahren eröffnet ganz neue Möglichkeiten.

Wir fördern das Banking der Zukunft!main incubator steht für Innovationen im Finanzdienstleistungsbereich. Wir unterstützen Startups und Entrepreneure mit Lösungen für das Banking der Zukunft durch: √ Zugang zum Geschäfts- und Firmenkundennetzwerk der Commerzbank√ Zugang zu Banking Know-how√ Beteiligungskapital√ Büroräume und IT-Infrastruktur in Frankfurt√ Unsere Initiative „Between the Towers. FinTechCity_Frankfurt“ mit monatlichen Events zur Förderung des FinTech-Ökosystems

main incubator Voltastraße 31 D-60486 Frankfurt

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Mittelstandsbank

Eine gute Idee zu haben und marktreif zu machen ist das eine. Sie erfolgreich im In- und Ausland durchzusetzen das andere. Die Commerzbank unterstützt Startups bei beidem. Einerseits als Anker-Investor beim main incubator, zu dem wir für Sie Brücken bauen, wenn Sie inno vative Lösungen oder Produkte ent wickeln, die auch im Banking angewendet werden können. Andererseits mit unserer ganzen Kompetenz als führende Mittelstandsbank, von der Sie mit Ihrem Startup nur profitieren können.

Deshalb sind wir als Bank für Start ups nicht nur Dienstleister und Berater, sondern vor allem auch Netzwerkpartner: Für uns hört eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung nicht mit dem Konto auf. Wir unterstützen Sie bei der Erschließung von Förder mitteln, der Steuerung nationaler und internationaler Zahlungs- und Währungsströme sowie mit individuellen Finanzierungslösungen.

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I K

B E R L I N V A L L E Y N E W S – M E I N U N G

LÖSUNGEN FÜR DIE HERAUSFORDERUNGEN VON MORGEN

AGNES VON MATUSCHK AAgnes von Matuschka leitet gemein-

sam mit Jan Kratzer das Centre for Entrepreneurship und arbeitet seit sieben Jahren intensiv am Auf bau

gründungsfreundlicher Strukturen und Angebote an der TU Berlin. Sie ist selbst Gründerin und unter anderem Mitglied

in der Jury des Academic Enterprise (ACES) Award, des Helmholtz Validie-

rungsfonds und der Green Garage.

Die Universitäten sind der Nährboden für Innovationen und Kreativität. In Berlin ist

die TU mit über 60 Erfindungsmel-dungen pro Jahr die erfindungs-stärkste Hochschule. In den Hörsälen, Laboren, an den Schreibtischen, in den Köpfen der Studierenden sowie der Forscherinnen und Forscher ent-stehen Lösungen für die Herausfor-derungen von Morgen. Jedoch landen viele Ideen in der Schublade: Oft steht die Verwertung nicht im Vorder-grund, sondern die wissenschaftliche Publikation. Genau hier setzt das Centre for Entrepreneurship (CfE) an. Wir haben professionelle Strukturen geschaffen, um Innovationen auf Marktnähe zu prüfen, kreatives Potenzial freizuset-zen und Teams zu motivieren, eine Unternehmensgründung zu wagen. Wir gehen aktiv auf die Fachgebiete zu, mit über 130 Forschungsprojekten sind wir in Kontakt. Über 80 Professo-rinnen und Professoren sind erklärte Gründungsexperten. Einmal im Jahr küren wir den „TUB-Entrepreneurs-hip-Supporter“. Die Herausforde-

rung besteht in der Gestaltung des Markteintritts und der Anpassung an den Kunden. Nicht immer liegt der mögliche praktische Nutzen der Forschungsresultate auf der Hand. Deswegen bieten wir am CfE Workshops für Forschergruppen und Gründerteams an. In den sogenann-ten Propeller-Workshops erarbeiten externe Markt- und Branchenexper-ten mit dem Team die Verwertungs-möglichkeiten der Idee. Es ist immer ein sehr spannender Prozess. Die Gründungen, die bei uns entstehen, setzen sich vom Markt ab. Sie brechen mit Konventionen und überschreiten Grenzen. Einige Teams möchte ich kurz vorstellen.

PANONO: BILDER DER ZUKUNFTSprichwörtlich über den Rand ge-schaut hat Jonas Pfeil, TU-Alumnus und Erfinder einer einzigartigen Kamera, der Panono. Hier werden die Grenzen der Fotografie überwun-den: In die Luft geworfen, erfasst die Panono zum Zeitpunkt der maxima-len Wurfhöhe ein beeindruckendes Panorama der Umgebung. Die Idee

Wie die TU Berlin Innovatoren aufspürt und fördert, erklärt Agnes von Matuschka, Leiterin des Centre for Entrepreneurship

TU-Präsident Christian Thomsen zeichnet Stefan Weinzierl als „TUB-Entrepreneurship Supporter“ aus.

zu der Kamera kam dem damaligen Informatik-Studenten im Urlaub: Er wollte Panoramabilder schießen, auf denen in einem Blick alles erfasst werden kann. Die Sicht der Panono – 360-mal-360-Grad – ist faszinierend

AKVOLA: BLAUE REVOLUTION.Matan Beery entwickelte in seiner Doktorarbeit die Idee des AkvoFloat. Das Gerät hilft bei der Vorbehand-lung von Meerwasser für die Meer-wasserentsalzung. Mit dem Verfahren lassen sich bei der Wasservorbe-handlung bis zu 90 Prozent Energie einsparen. So leistet Akvola einen ökonomischen, sozialen und ökologi-schen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung.

SICOYA: SCHNELLE DATENÜBER-TRAGUNG IN RECHENZENTRENSieben Jahre Forschung und Entwick-lung – für winzig kleine Chips. Aber die haben es in sich! In diesen Chips sind erstmals alle elektronischen und optischen Komponenten zur Um-wandlung von elektrischen Signalen und Lichtsignalen in einem Transcei-ver-Chip integriert. Rechenzentren sind wegen des immensen mobilen Datenverkehrs auf immer schnellere Glasfaser-Datenübertragung ange-wiesen. Bisher ist dieses Verfahren sehr aufwendig und teuer. Die Chips von Sicoya senken die Kosten um ein Vielfaches. Die Zukunft kann beginnen.

StarTUp Inkubation

Jonas Pfeil mit der Panono

© T U B e r l i n

© T U B e r l i n

© C f E T U B e r l i n

© T U B e r l i n

© T U B e r l i n

Chips von Sicoya

Foto mit Panono

AkvoFloat von Akvola

© a k v o l a

Workshop am CfE

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – I N T E R V I E W

NETZWERKEN FÜR DEN GÄNSEHAUT-MOMENT

Tech Open Air ist die laut The Next Web coolste Tech-Konferenz Europas. Vom 15. bis 17. Juli bringt Gründer und Veranstalter Niko Woischnik zum vierten Mal Akteure aus Kultur, Wirtschaft und

Wissenschaft mit der Startup-Szene zusammen. Im Interview erfahren wir mehr über das Event und seine Pläne, die Ökosysteme in Europa und weltweit zu vernetzen.

Schaut man sich Deine Social-Media-Akti-vitäten an, hat man den Eindruck, dass du jeden Tag in irgendeinem Restaurant in ir-

gendeiner Stadt bist.Ja, ich bin ein großer Foodie. Nach Technologie ist das mein zweites großes Hobby. Bist Du ein Food-Fetischist?Auf jeden Fall. Ich probiere viel aus. Body-Ha-cking-mäßig esse ich mal vier Wochen vegan, dann mal laktosefrei und so weiter, um zu sehen, wie mein Körper darauf reagiert. Momentan lasse ich Gluten, Laktose und Zucker so gut es geht weg. Damit fühle ich mich gut, aber das mag reines Placebo sein. Ich gehe aber auch einfach oft und gern essen. Da mein Herd seit zweieinhalb Jahren kaputt ist, bin ich auch gezwungenermaßen viel in Restaurants. Eine gute Ausrede.Das stimmt. Ich genieße es einfach, mir Zeit fürs Essen zu nehmen und sich dabei zu unterhalten. Das ist für mich das perfekte Night out. Du bist sehr viel unterwegs. Eine gewisse Rastlo-sigkeit?Ich reise gern und viel, um andere Ökosysteme kennenzulernen und ihre Vernetzung voranzutrei-ben. Ich halte es für nicht realistisch, dass sich ein-zelne Städte als die nächsten ganz großen Ökosys-teme etablieren können. Dieser Gedanke gerade in Europa, Berlin sei das nächste Silicon Valley, ist überaus optimistisch. Viel wichtiger wäre es, im europäischen Raum ein zweites Silicon Valley aufzubauen, und dazu gehört die Vernetzung von Ökosystemen und Städten. Das steckt noch in den Kinderschuhen. Die meisten Berliner wissen ei-gentlich nicht, was in Hamburg vor sich geht, und die Hamburger wissen so ein bisschen, was in Ber-lin passiert. Silicon Valley ist dagegen viel vernetz-ter: Mountain View, Palo Alto, San Francisco – die sind teilweise auch anderthalb Stunden vonein-ander entfernt, und trotzdem weiß dort jeder von jedem. Das ist die Mission, die wir hier verfolgen. Welche Ökosysteme könnten dabei eine Rolle spielen?Ich bin besonders beeindruckt von Lissabon. Die Stadt hat ein super Tech-Talent. Auch München: Ich habe dort Startups gesehen von einer Qualität, wie ich sie ganz selten sehe. Die sind dort oft mehr Re-search-getrieben. In Berlin fehlt dieser Austausch mit Universitäten noch. In München haben sowohl die LMU als auch die TU wirklich gute Entrepre-neur-Programme. Die besten Startups in München sind aus diesen entstanden, zum Beispiel Stylight und NavVis. Und solche Hidden Champions gibt es in vielen anderen Städten auch. Wie siehst Du Berlin?Berlin hat eine unique Position: diese kulturel-len Einflüsse, die in der Stadt auch wertgeschätzt werden. Das ist einfach Teil des Lebens und der Wirtschaft. Diese Schnittstelle von Technologien zu den unterschiedlichen Disziplinen ist auch das, was wir beim Tech Open Air (TOA) verfolgen – für Berlin ein Alleinstellungsmerkmal in Europa. In der Form kenne ich keine Stadt, die das abdeckt. Die Stadt entwickelt sich derzeit noch. Findet die Startup-Szene in diesem Prozess genug Gehör bei der Politik?Ich halte die Politik für nicht so wichtig für die Startup-Szene. Berlin hat gezeigt, wie sehr diese Szene hier ohne politischen Willen etabliert wur-de. Bislang war das wirklich stark privatwirtschaft-

lich getrieben. Es gibt sicher Themen oder gewisse Firmen, bei denen Politik Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens haben kann. Aber was das Ökosystem an sich in der Breite angeht, ist Immo-bilienverfügbarkeit ein viel wichtigeres Thema. Wie bist Du zur Startup-Szene gekommen?Mein erster Job waren Standortanalysen von Entwicklungsländern. Dadurch war ich sehr viel unterwegs und allein in Hotelzimmern und an Flughäfen und habe dann angefangen, über Rei-sen und Wirtschaft in Entwicklungsländern zu bloggen. Um herauszufinden, mit welchen Tools Bloggen besser funktioniert, musste man Tech-Blogs lesen, wodurch mein Interesse für das gan-ze Thema Technologie noch mehr zunahm. Nach zwei Jahren habe ich dann beim Zeitbild Verlag angefangen, ein Verlag, der auch als Agentur tä-tig ist, und habe dort sowohl den Digitalbereich aufgebaut als auch Produkte entwickelt. Und 2010 habe ich dann mein erstes Startup gemacht: Redu-ti, eine Plattform für Premiumdienstleistungen, die wir an DailyDeal verkauft haben. Anschlie-ßend war ich ein Jahr lang bei Catagonia Capital und habe sowohl VC-Partnering als auch Beratung gemacht. Welche weiteren Startups hast Du gemacht?Es gibt so ein paar Produkte, die auf dem Friedhof liegen. Trial and Error also.Absolut. Jobs like me zum Beispiel war eine Job-Plattform, die wir mehr oder weniger zur glei-chen Zeit gestartet haben wie Hessam Lavi Berlin Startup Jobs, aber mit einem etwas anderen Mo-dell. Wir hatten ein Pay-Modell für jeden Job, der eingestellt wurde, und Hessam hatte ein Freemi-um-Modell – das war auf jeden Fall der bessere Weg. Das hat sich schnell abgezeichnet. Da ward Ihr dann richtig Wettbewerber?Da waren wir freundschaftliche Wettbewerber und haben uns auch getroffen und uns ausge-tauscht. Das Produkt von ihm war einfach sen-sationell gebaut, super SEO, viel besser in den Search-Rankings. Wir hatten ein relativ simples Portal, was wir versucht haben, über die Marke – die Selbsterfüllung mit „Jobs like me“ – emotional aufzuladen. Das ist uns nicht gut genug gelungen. In einem Interview hast Du von Dir selbst sagst, dass Du Probleme und Möglichkeiten der Ber-liner Startup-Szene identifizierst.Das klingt, als wäre ich der Alchemist der Berliner Startup-Szene [lacht]. Das habe ich damit nicht gemeint. Ich wollte damit sagen, dass ich bei der Venture-Capital-Firma auch als Entrepreneur in Residence gearbeitet habe. Der Venture Partner sourct Deals und holt sie rein, der Entrepreneur in Residence versucht, auch selbst Ideen zu ent-wickeln und auszugründen, und ich habe beides

gemacht. Die Idee des Ausgründens war in dieser Phase sehr VC-getrieben, sprich top-down. Man schaut sich verschiedene Märkte an und geht von oben nach unten und identifiziert gewisse Möglichkeiten in diesen Märkten. Ich habe recht schnell gemerkt, dass ich lieber organisch vorgehe. Der Blog, TechBerlin, den ich dann gemacht habe, war eine ganz organische Geschichte. Es kamen Leute auf uns zu, damals haben wir für internatio-nale VCs Events in Berlin organisiert, und meinten: Mensch, geile Stadt, hier passiert was, aber leider schreibt niemand in Englisch darüber. So kam die Idee zu TechBerlin letztlich zustande. Ähnlich war es auch mit Ahoy Berlin. Wir merkten: es fehlt an Fläche für Startups. Die Coworking Spaces, die es gab, haben gut funktioniert - davon brauchte es mehr, also haben wir uns an die Umsetzung ge-macht. TechBerlin hat übrigens jetzt mit Openers ein neues Zuhause und wurde gerelauncht [siehe Interview mit Kerstin Bock, Seite 35]. Du hast vorhin Tech Open Air angesprochen. Was genau macht Ihr da?Tech Open Air ist eine Plattform für Austausch und Kollaboration zum Thema Technologie für alle Sta-keholder des Technologie-Ökosystems. Wir sehen Technologie als gemeinsamen Nenner für Trans-formation in allen Winkeln unserer Gesellschaft: von Kunst über Musik bis hin zu Wissenschaft, Po-litik, Unternehmertum, Bildung, Pharma, Health. Alle diese Themen werden von Technologie in den nächsten Jahren – wenn sie es nicht schon sind – transformiert werden. Dafür wollen wir hier eine Plattform schaffen, und zwar nicht nur für diejeni-gen, die den Prozess treiben, wie das viele andere Konferenzen machen. Wir wollen auch diejenigen, die diese Veränderung spüren und das teilweise nicht auf die allersanfteste Art, mit einbinden, damit auch sie ihre Ideen und ihr Wissen teilen können. Wir wollen Künstler einbinden, Musiker, Großkonzerne und den deutschen Mittelstand, die Wissenschaft, die hier in Berlin noch nicht so ver-ankert ist – alle diese verschiedenen Stakeholder wollen wir beim Tech Open Air zusammenbringen.

NIKO WOISCHNIKDer TOA-Gründer begeistert sich

für Content und Technologie. Beim Tech Open Air f inden diese beiden

Interessen zusammen. Neben TOA hat Woischnik auch den

Coworking Space Ahoy Berlin und die Agentur Openers

mitgegründet.

Ich halte es für nicht realistisch, dass sich einzelne

Städte als die nächsten ganz großen Ökosysteme

etablieren können.

© M a x T h r e l f a l l

Page 14: Berlin Valley

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – I N T E R V I E W

Und die kommen auch? Der Mittelstand ist ja ins-gesamt eher träge.Der Großteil unserer Besucher sind natürlich im-mer noch Startups und Leute aus der Szene. Aber wir merken, wie das Interesse steigt. Wir haben eine langfristige Vision, und das soll über viele Jahre hinweg organisch wachsen. Es wird sicher-lich noch dauern, bis wir zufrieden sagen können, dass die meisten großen Stakeholder involviert sind. Du sagst, das Interesse steigt. Wie ist die Ent-wicklung insgesamt?Wir haben uns jedes Jahr hinsichtlich Besucher-zahl und der Anzahl an Satelliten-Events verdop-pelt. 2015 werden es um die 4.000 Besucher und über 100 Satelliten-Events sein. Deshalb verlän-

gern wir Tech Open Air von zwei auf drei Tage. Die Pfeiler, die uns definieren, sind: Interdiszipli-narität, wir schaffen eine offene Plattform – über die Satelliten-Events kann sich jeder selbst aktiv einbringen – und Qualität: Wir achten bei den Prä-sentationen stark darauf, dass es wirklich neuar-tige Sachen sind, die auch nicht marketinglastig sind. Wir wollen inspirativen Content und Inhalte, die wirklich effektiv Wissen transferieren. Was nimmt der Besucher bei Euch mit?Drei Sachen: Er soll inspiriert worden sein. Manch-mal hat man ja diese Momente, bei denen man Gänsehaut auf einer Konferenz bekommt, auf der South by Southwest habe ich die zum Beispiel je-des Jahr. Der Besucher soll aber auch was gelernt haben und etwas mitnehmen, was er anwenden

Berlin hat gezeigt, wie sehr diese Szene hier

ohne politischen Willen etabliert wurde.

FIRMENNAME: TECH OPENGRÜNDUNG: AUGUST 2012GRÜNDER: NIKO WOISCHNIKSTANDORT: MITTESERVICES: EVENT-REIHE

toa.berlin

kann. Und drittens: Er soll tolle Menschen ken-nengelernt und Freundschaften geschlossen ha-ben. Deshalb positionieren wir uns auch von der Atmosphäre anders als andere Konferenzen. Wir würden niemals in ein Messezentrum gehen. Wir wollen eine Umgebung schaffen, in der man eine tolle Zeit hat. Deswegen gibt es auch Livemusik und Open Bars, es wird auch gefeiert. Dadurch sind in den vergangenen Jahren viele Freundschaf-ten entstanden.

Was unterscheidet Euch noch von anderen Events?Die Nähe zu den Speakern. Es gibt bei uns weder eine VIP-Area noch eine Speaker-Area. Wir sagen: Geht raus, sprecht mit den Besuchern. Die freuen sich, mit dir zu quatschen. Und die Speaker mögen

das. Wir achten deshalb bei den Speakern auch da-rauf, dass sie eine gewisse Offenheit mitbringen. Dadurch passen die Speaker ganz gut zusammen. Am 15. Juli beginnt das Tech Open Air 2015. Welche Highlights erwarten die Besucher dieses Jahr?Dieses Jahr öffnen sich uns Unternehmen, die in den letzten Jahren noch ein bisschen unter dem Radar gefahren sind, vielleicht auch noch nicht so in Erscheinung treten wollten. Zalando zum Beispiel wird dieses Jahr mit einem eigenen Sa-telliten-Event sehr aktiv bei uns sein. Auch Rocket Internet organisiert mehrere Satelliten-Events. Beide hatten sich vorher im Grunde genommen mit dem Ökosystem nicht wirklich auseinanderge-setzt, obwohl sie den meisten Impact auf die Szene haben. Das beginnt sich jetzt zu verändern und es ist schön, dass wir als Plattform eingebunden sind. Auch aus den USA werden viele tolle Speaker dabei sein. Wir haben den Gründer von Hyperloop, den Managing Director von Elite Daily aus New York und viele im Bereich Hardware und Wearables.

Neben Tech Open Air und Ahoy Berlin bist Du auch noch Mitgründer von Openers. Wie kam es dazu und wie seid Ihr da aufgestellt?Ich habe Openers Anfang 2014 zusammen mit Ker-stin Bock und Carolin Lessoued gegründet, und auch das hat sich ganz organisch aus Tech Open Air heraus entwickelt. Wir arbeiten bei Tech Open Air mit vielen Menschen zusammen, halten den Großteil des Teams aber nicht das ganze Jahr über, sondern arbeiten vier bis sechs Monate an diesem Festival. Kerstin war von Anfang an involviert und im dritten Jahr kam sie auf uns zu und hat mir ihre Idee mit der Agentur vorgeschlagen. Und

„TECHBERLIN IST DAS FEHLENDE PUZZLESTÜCK“Gemeinsam mit Berlin Partner und IBM hat Openers die Website TechBerlin zu neuem Leben erweckt. Kerstin Bock, Mitgründerin und CEO von Openers, über Pläne, Hintergründe und Visionen der Startup-Plattform.

Mit Berlin Partner und IBM habt Ihr zwei große Partner für TechBerlin gewonnen. Was habt Ihr mit der Plattform vor?

Die TechBerlin-Community gibt es bereits seit 2010 – damals war TechBerlin das erste englisch-sprachige Blog für die Szene. Der Relaunch von TechBerlin zusammen mit IBM und der Berlin Startup Unit ist Teil der weltweiten IBM Digital-City- Initiative, die international in 30 Städten umgesetzt wird; Berlin ist nach New York die zweite Stadt, in der IBM aktiv wird. Ziel der Initiative ist es, eine zentrale Anlaufstelle für die Branche zu schaffen, und zwar mit lokalen Partnern. Physisch bewerkstelligen wir das bereits mit Openers als Dienstleister und unseren Schwesterfirmen – Tech Open Air (TOA) als Konferenz und Ahoy Berlin als Coworking Space. TechBerlin als digitaler Knoten-punkt ist dabei eine strategische Konsequenz und schlicht das fehlende Puzzlestück, was uns und der Branche noch fehlt. Dass wir neben IBM als Sponsor auch die Berlin Startup Unit als Partner der öffentlichen Hand gewinnen konnten, stärkt das Vorhaben und natürlich auch die Möglich- keiten, dies auf allen Ebenen zu etablieren.

Welche Rolle spielen die drei Initiatoren der Plattform?TechBerlin ist eine Plattform von der Community für die Community. Ein privatwirtschaftliches Projekt, das sich als Teil des Ganzen sieht, und es dank starker Partner wie IBM und der Startup Unit schafft, schneller zu wachsen und gleich-zeitig Brücken über Bereiche zu schlagen, die so bisher noch nicht erschlossen sind. Es geht vor allem darum, gemeinsam etwas zu schaffen, das Berliner Gründern und denen, die es werden wollen, hilft, sich schneller einen Überblick und Zugang zur Szene zu verschaffen.

Eure Agentur Openers habt Ihr Ende 2013 ge-gründet. Wer steckt dahinter?Angedockt ist das Gründerteam an das TOA, die Geschäftsführung übernehmen Carolin Lessoued und ich. Mit Openers fokussieren wir uns auf Matchmaking, Kommunikation sowie strategi-sche Konzeption für digitale Unternehmen, die in einem neuen Markt oder ein neues Produkt launchen wollen. Großen Corporates wiederum schaffen wir einen Zugang zur Gründer- und Techszene, in der wir zu Hause sind. Wir ent- wickeln gemeinsam Ideen und Initiativen, die sie

näher an innovative Köpfe und Unternehmens- ideen rücken lassen, gleichzeitig aber auch einen Mehrwert für das Ökosystem selbst schaffen.

Wenn Du in die Zukunft schaust – wo steht Openers in zwei, drei Jahren?Die Möglichkeiten sind tatsächlich sehr weit- läufig! Das Ankommen im Markt oder Andocken in bestimmten Branchen und die damit ver- bundenen Services sind vielfältig – das kann auch dahin gehen, dass wir tatsächlich bei der Produktentwicklung und -adaption unterstützen. Wir glauben grundsätzlich an starke Partner- schaften. Vielleicht weiß man nicht immer alles selbst am Besten, dank unseres Netzwerks haben wir aber in den meisten Fällen verlässliche Partner verifiziert, die es tun. Wichtig ist uns dabei auch, an Formaten zu schrauben, die keine reine Dienstleistung sind, sondern einen Mehrwert abbilden – seien es kostenlose Eventreihen oder große Kooperationen wie bei der Umsetzung von TechBerlin. Daneben wird Internationalisierung und das Brückenschlagen zwischen den einzelnen Umschlagpunkten eine große Rolle spielen. Zen-tral wird dabei vor allem die Quadriga – London, New York, Tel Aviv, Berlin – sein.

das machte einfach Sinn, denn durch das Festival und unser Netzwerk haben wir immer mehr In-bound-Anfragen bekommen. Anfangs haben wir vieles davon als Tech Open gemacht, jetzt haben wir dafür ein perfektes Vehikel. Und welche Vision habt Ihr für Tech Open Air?Wir wollen zum einen in andere Städte gehen und zum anderen ein Tech Open Air in Entwicklungs-ländern, in Afrika, Südamerika, Asien. Das mag noch fünf, zehn Jahre dauern. Vielleicht kriegen wir schon nächstes Jahr ein zweites Event hin, das

hängt von der Finanzierung ab. Wir sind bereits in Gesprächen mit Partnern vor Ort, um alles vor-zubereiten. Mein Background ist dabei ganz hilf-reich. Viele meiner ehemaligen Kollegen meines ersten Jobs sind jetzt in diesen Ländern in regie-rungsnahen Positionen. Und ein weiteres Ziel ist die Vernetzung dieser Ökosysteme, und das mit verschiedenen Produkten und Dienstleistungen: Openers als Dienstleister, Tech Open Air als inhalt-liche Plattform, Openers TechBerlin als Portal und Ahoy als Space. Wer weiß, vielleicht werden wir da auch noch mal irgendwo einen aufmachen.

B E R L I N V A L L E Y N E W S – I N T E R V I E W

Der Coworking Space von Ahoy Berlin.

Das Tech Open Air hat sich seit Gründung 2012 zu einem der angesagtesten Tech-Events in Europa entwickelt. Dieses Jahr werden 4.000 Besucher erwartet.

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Das Gründerteam von Openers: Kerstin Bock (l.), Niko Woischnik und Carolin Lessoued.

Page 15: Berlin Valley

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – T H E H U N D E R T

DIE NEUE AUSGABE VON THE HUNDERT ALS INSPIRATION FÜR DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT

Im gleichen Verlag wie Berlin Valley News erscheint bekanntermaßen auch das Startup-Magazin the Hundert, dessen neueste Ausgabe mit dem Titel „Old meets New Economy“ soeben erschienen ist. the Hundert verfolgt einen monothematischen Ansatz. Die aktuelle Ausgabe widmet sich voll und ganz dem Thema Innovationstransfer. Anhand fünfzig unterschiedlicher Fallstudien wird dabei das Zusammenspiel von etablierten Unternehmen und Startups durchleuchtet.Verantwortliche Manager namhafter Konzerne, Branchenexperten und Journalisten setzen hier-bei gemeinsam neue Impulse für die deutsche Wirtschaft und geben Einblicke, wie große Tanker und kleine Schnellboote gemeinsam die deutsche Wirtschaft vorantreiben. Die Kooperationsformen sind bewusst vielseitig gewählt: Corporate Venture Fonds, Inkubatoren, Unternehmenskäufe, Joint Ventures, strategische Beteiligungen, Hackathons und viele mehr. Ziel der Macher von the Hundert ist es, mit relevan-ten Beiträgen und repräsentativen Fallstudien ein echtes Zukunftshandbuch für die deutsche Wirt-schaft bereitzustellen. Aus diesem Grund erscheint das ansonsten englischsprachige Magazin aus-nahmsweise auf Deutsch und wird unter anderem an 1.000 Geschäftsführer deutscher Unternehmen versandt. Interessenten erhalten das gedruckte Magazin gratis auf zahlreichen Startup-Events oder digital als kostenlosen Download unter the-hundert.com.

THE HUNDERT:

OLD MEETS NEW ECONOMY

Wie Startups und traditionelle Unternehmen zusammenarbeiten können.

Online-Sehschule auf RezeptCaterna entwickelt eine digitale Therapie für Kinder mit Amblyopie (Verminderung der Sehschärfe eines Auges). Die Barmer GEK übernimmt für ihre Ver-sicherten die Kosten dieser Therapie und etabliert damit weltweit die erste „App auf Rezept“! Caterna + Barmer GEK

Für jeden die richtigen VerträgeDas Startup Smartlaw möchte rechtliche Dokumente unkompli-ziert und juristisch sicher selbst erstellen. Das Unternehmen wurde von Wolters Kluwer übernommen und treibt gemeinsam das Thema Digitalisierung des Rechtsbera-tungsmarktes voran. Im Sommer 2015 wird SmartLaw 2.0 online gehen.Smartlaw + Wolters Kluwer

Die digitale Buchhandlung um die EckeDie ehemalige Marketing-Direktorin der Ullstein Buchverlage ist heute Geschäfts-führerin von MyBook – eine Online-Plattform, die den stationären Buchhandel ins Internet gebracht hat. Ullstein ist dabei kein Konkurrent der Plattform, sondern ein strategischer Partner und zeitgleich Hauptinvestor. MyBook + Ullstein Buchverlage

Geldverdienen mit BlogsDas Werbenetzwerk Blogfoster war Teilnehmer des Axel Springer Plug and Play Accelerators. Weiterführend hat Blogfoster nun eine Kooperation mit Axel Springer Media Impact begonnen, wodurch Blogfoster nun über eine Reichweite von 4,5 Millionen Lesern verfügt. blogfoster + Axel Springer Media Impact

Vergessen Sie Ihren Hausschlüssel!Das größte Wohnungsunternehmen Berlins löst gemeinsam mit einem Startup die 4.000 Jahre alte Technik des Haustürschlüssels ab und installiert ein schlüsselloses Zugangssystem für Haus-eingangstüren seiner Immobilien. Kiwi + degewo

Frech trifft seriösOrderbird bietet ein iPad-Kassensystem für die Gastronomie an und positioniert sich klar gegen Schwarzgeld. Mit ETL Adhoga hat Orderbird eine Aufklärungs-kampagne für sichere Kassenführung initiiert. orderbird + ETL Adhoga

MEHR ÜBER DIESE UND DIE WEITEREN 44 KOOPERATIONEN ZWISCHEN STARTUPS UND TRADITIONELLEN UNTERNEHMEN ERFAHRT IHR IN DER NEUEN AUSGABE VON THE HUNDERT!

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OLD MEETS NEW ECONOMY

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Ein Handbuch für die Zukunft: 50 spannende Fallstudien der Zusammenarbeit

zwischen traditionellen Unternehmen und innovativen Startups.

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I KB E R L I N V A L L E Y N E W S – D E B A T T E

NEW MEETS OLD ECONOMY

1. Kommunikation ist (fast) alles, wenn innovative Ideen mit etablierten Partnern zum Fliegen gebracht werden sollen. Die gleiche Wellenlänge und Offenheit für Bewährtes wie für Neues – das sind Erfolgsfaktoren. Bei Startups geht es meist ums Experimentieren, aber eben auch um finanzielle und zeitliche Effizienz. Diese eigentlich gegenläufigen Pole erfordern Klarheit im Umgang miteinander.

2 . AWP wie auch dpa-AFX sind für Yukka ideale Partner. Doch so reibungslos läuft es nicht immer. Etablierte „alte“ Unternehmen wollen oft den schnellen Erfolg, und sie versuchen, möglichst viele Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, weder zeitlich noch inhaltlich! Bleiben Sie fokussiert und halten Sie Ihre Linie! Das wird sich für beide Partner auszahlen.

1. Zuallererst ist die „good Old Economy“ für uns immer ein sehr guter Testparcours und Realitäts-check für eigene Ideen: Wenn wir dort kritische Entscheider überzeugen können, taugen sie etwas. Auf der psychologischen Ebene nimmt ein etablierter Industriepartner viele Ängste und Vorbehalte. Das haben wir bei den Buchverlagen festgestellt – mit einem starken Fürsprecher geht hier vieles einfacher.

2 . Was wir in der Zusammenarbeit mit Unternehmen der „Old Kultur-Economy“ komplett unterschätz haben, war die teilweise bereits an Realitätsverlust grenzende Selbstwahrnehmung, die eine Kontaktaufnahme und die anschließenden Verhandlungen nicht unbedingt vereinfacht haben. Die zweite Erkenntnis: Schnecken kann man lenken, aber nicht beschleunigen – doch diese Geduldsprobe lohnt sich fast immer.

1. Neben dem riesigen Erfahrungsschatz, den erfolg-reiche Unternehmen in eine solche Zusammenarbeit einbringen, ist es als junges Unternehmen spannend, die Denkweisen der Old Economy kennenzulernen. Gerade wenn die Kunden, wie bei uns oft, aus eben dieser stammen, ist es unumgänglich, die Strukturen, Entscheidungsprozesse und Interessen genau zu verstehen.

2 . Wir stellen regelmäßig fest, dass sich die Old Eco-nomy gerne durch Startups inspirieren und begeis-tern lässt. Wenn es aber daran geht eine konkrete Geschäftsbeziehung einzugehen, fehlt es oftmals am letzten Quäntchen Mut, gemeinsam die Umsetzung zu starten. Dies ist insbesondere in der Anfangsphase junger Unternehmen zu beobachten.

1. Über den Tellerrand zu schauen, das spielt eine große Rolle bei der Wahl neuer Kooperationspartner. Es lohnt sich, auch mal über die Grenzen der eigenen Industrie hinaus zu denken. Von der Größe eines potentiellen Partners sollte man sich niemals ab- schrecken lassen – es lohnt sich, mutig zu sein und auch auf große Unternehmen offen zuzugehen.

2 . Kooperationen mit großen Unternehmen sind keine Selbstläufer! Es ist höchst unwahrscheinlich, dass das eigene Projekt als Prioritätsthema behandelt wird – dementsprechend hartnäckig muss man sein, um auf der Agenda zu bleiben. Außerdem wächst mit der Anzahl der Mitarbeiter meistens auch der Umfang der Abnahmeprozesse – das sollte man bei der zeitlichen Planung unbedingt bedenken.

1. Konkret geht es bei uns um die Zusammenarbeit mit Immo-biliengesellschaften. Beton zum Anfassen trifft auf schnelle, virtuelle Strukturen! Heraus kam eine ganz neue Anlageklasse für Privatleute: festverzinste Beteiligungen an Einzelimmobi-lien. Eine Win-Win-Situation, denn die Immobiliengesellschaften können sich auf diese Weise kostengünstig und schnell refinanzieren.

2 . Beide Partner sollten sich auf ihre spezifischen Qualitäten besinnen, sich so gegenseitig inspirieren. Uns sind Transpa-renz und Kommunikation wichtig. In dem Ausmaß, wie wir diese Themen betreiben, ist das für einige Old Economy-Un-ternehmen sicher neu. Hier muss man einfach Ängste nehmen und mit Argumenten punkten. Dann wird man sich oftmals wundern, wie beweglich sein Gegenüber sein kann.

ANDREAS PUSCHCEO, YUKKA LAB

GUNNAR BÖKEHEAD OF MARKETING & BUSINESS DEVELOPMENT, DAILYME TV

GUIDO SANDLERCEO, BERGFÜRST

1. Als Startup auf fundierte Branchenkenntnisse und gewachsene Geschäftsbeziehungen zugreifen zu können, kann der ausschlaggebende Wettbewerbs- vorteil zum richtigen Zeitpunkt sein. Die ein oder andere Abstimmung zwingt einen manchmal auch in Strukturen, die aber rückblickend bewertet oft genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen sind.

2 . In einfache Worte gefasst: Es dauert meist alles etwas länger. „Intern warte ich auf solche Antworten immer ein bis zwei Wochen.“ Solche und ähnliche Emails gibt es dann schon mal öfter auf die Entschuldigung hin, dass man es gestern nicht mehr geschafft hat. Gerade Prüf- und Freigabeprozesse sind meist auch mit der Firmengröße gewachsen und über die Jahre hinweg einfach langwieriger geworden.

1. Etablierte Unternehmen haben zahlreiche Stärken wie einen großen Kundenstamm, hohen Bekanntheitsgrad und tiefe Fachkompetenz – in unserem Fall vom Energiemarkt. Wenn dies mit einer Aufgeschlossenheit neuen Geschäftsmodellen gegenüber gepaart ist, dann ergibt das eine sehr gute Partnerschaft. Das ist bei uns und E.ON der Fall.

1. Bei vielen traditionellen Unter-nehmen findet aktuell ein Um- denken statt. So haben einige Unter-nehmen spezielle Abteilungen für die Zusammenarbeit mit Startups eingerichtet. Das vereinfacht die Arbeit ungemein, weil man einen ver-antwortlichen Ansprechpartner hat. Wir merken auch, dass das Tempo anzieht. So sind einige unserer Kooperationspartner sehr schnell, wenn es an die Umsetzung geht.

MICHAEL KAPPLERGESCHÄFTSFÜHRER, BEACONINSIDE

DANIEL SCHIEBEGESCHÄFTSFÜHRER, MEDIASPOT.BERLIN

PHILIPPE BOPPGESCHÄFTSFÜHRER, MACHTFIT

PHILIPP A. PAUSDERGESCHÄFTSFÜHRER UND CO-GRÜNDER, THERMONDO

MANUEL GRENACHERGRÜNDER UND CEO, MILA

2 . Wenn ein schnell wachsendes Startup auf ein sehr großes und stabiles Unternehmen trifft, können da auch zwei unterschiedliche Hand-lungsgeschwindigkeiten aufeinander treffen. Als Gründer ist es meine Aufgabe, unsere Entscheidungs- und Handlungsgeschwindigkeit zu schützen und gleichzeitig Verständnis für die viel komplexeren Umsetzungs- strukturen eines Konzerns zu zeigen.

2 . Unternehmen der Old Economy müssen insgesamt noch mutiger werden. Oft werden Projekte an-gestoßen, die Möglichkeiten der Kooperation aber nicht vollständig ausgeschöpft, weil man Angst vor negativer PR hat. Wir haben zudem die Erfahrung gemacht, dass gemeinsame Projekte nur erfolgreich umgesetzt werden können, wenn die Führungsriege des Old-Economy- Unternehmens dahinter steht.

Frage 1Was läuft in der Zusammenarbeit

mit der Old Economy gut?

Frage 2Wo seht Ihr noch Verbesserungsbedarf?

Gibt es Dinge, die Startups vermeiden sollten?

Hat die deutsche Wirtschaft ihre besten Zeiten hinter sich? Die globalen Tonangeber sitzen längst nicht mehr in Deutschland, oft nicht einmal

mehr in Europa. Im Global Innovation Index findet man Deutschland nicht einmal mehr unter den Top Ten. Die Old Economy ist gemütlich geworden. Auf der anderen Seite die Startups: Sie sind agil und handeln oft auf technisch beein-druckendem Niveau. Und sie verzichten auf Wasserköpfe und Bürokratie. Aber auch Startups brauchen Hilfe, um erfolgreich zu sein. Sie benötigen die Stärken der Old Eco-nomy. Und dazu gehören nicht nur Kapital und Rahmenbe-dingungen, sondern auch Werte wie Nachhaltigkeit, Zuver-lässigkeit und Qualität. Die gute Nachricht: Es gibt bereits eine Reihe von Beispielen, die die Potenziale von New und Old Economy bündeln. Angeknüpft an die aktuelle Ausgabe von the Hundert hat Berlin Valley News die Startups in dieser Konstellation gefragt, welche positiven Erfahrungen sie mit der Zusammenarbeit verbinden, und was aus ihrer Sicht besser laufen kann.

Wie Startups die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen wahrnehmen.

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – I N T E R V I E WB E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I K

HotelTonight ist weltweit der erste Dienstleister für Last-minute-Hotelbuchungen über mobile Geräte. Das Unternehmen startete in Kalifornien und New York und behauptet sich inzwischen in 30 Ländern und 500 Städten. Im Januar eröffnete das Berliner Büro.

„WENN MAN NICHTS FALSCH MACHT, IST MAN NICHT AGGRESSIV GENUG“

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FIRMENNAME: HOTELTONIGHTGRÜNDUNG: JANUAR 2011GRÜNDER: SAM SHANK, JARED SIMON, CHRIS BAILEYMITARBEITER: 11 (IN BERLIN)STANDORT: MITTESERVICE: LAST-MINUTE-HOTEL- BUCHUNGENwww.hoteltonight.com

Ihr habt in Berlin nun das zweite europäische Büro. Wie siehst Du den deutschen Markt für euch? Gibt es Schwierigkeiten?

Deutschland hat einen sehr ausgeprägten Reise- markt. Wir sehen hier ein enormes Potenzial. Stereotypisch sind Deutsche eher Planer und nicht so spontan, aber aus unserer Erfahrung kann man sagen, dass Deutsche zwar erst etwas skeptischer sind. Sobald sie aber etwas kennenlernen und sehen, dass es funktioniert, sind sie die treuesten Kunden, die man haben kann. Daher haben wir uns auch entschieden, hier ein Büro zu eröffnen.Noch besteht das Team hier aus elf Leuten aber wir möchten diese Zahl im nächsten Jahr verdop-peln. Deutschland ist so ein wahnsinnig wichtiger Hub für uns, dass wir hier auch Engineering- Ressourcen einsetzen wollen, was wir außerhalb von San Francisco noch nirgendwo getan haben.

Airbnb hat ja seine europäische Internationali-sierung von Berlin aus koordiniert. Plant Ihr das auch oder macht Ihr das von London aus?Beides ist nicht der Fall. Wir werden dafür keine Zentrale haben. Wir haben weder einen europä-ischen Hauptsitz, noch einen internationalen. Unser größtes Team sitzt zurzeit in London, aber das dieses hier wird schnell zum größten heran-wachsen.

Verrate mir mehr zum Team und seiner Struktur. Wie gewichtet sich das? Seht Ihr Euch mehr als technisches Unternehmen oder als Marktplatz?Hinsichtlich der Anzahl an Mitarbeitern haben wir wohl die meisten im Bereich der Hotelbeziehun-gen, aber das heißt nicht, dass wir uns nicht als technisches Unternehmen bezeichnen. Wir sehen

JARED SIMONJared Simon ist Mitgründer und

Chief Operating Off icer bei HotelTonight, wo er sich primär

um die Beziehungen mit Zuliefer- betrieben kümmert. Zuvor

arbeitete er unter anderem auch im Bereich Corporate Finance

und Investmentbanking.

uns nämlich als eines, das einen zweiseitigen Marktplatz aufbaut. Unsere Technologie garan- tiert die schnellstmögliche der Kommunikation mit Hotels und der Zimmerbuchung der Kunden. Außerdem erlaubt sie die stabilste Kundenbe-treuungsplattform und die besten Betrugspräven-tions-Tools der Welt.Wir sind Last Minute, also muss alles in Echtzeit geschehen. Wir sehen uns also definitiv als tech-nisches Unternehmen, aber wir glauben auch, dass Technologie nicht alles löst. Wir brauchen ein menschliches Antlitz, um menschliche Bezie-hungen knüpfen und hinter den Hotels stehen zu können, die wir unseren Kunden präsentieren.

Wieso habt Ihr mobile Geräte als einzigen Kanal gewählt?Wir sind der Ansicht, dass dies der letzte Laptop ist, den du je kaufen wirst. In Zukunft werden wir nur noch mobile Geräte nutzen, egal ob Telefon, Tablet oder Uhr, und darauf arbeiten wir hin. Die Welt bewegt sich in diese Richtung und wir haben eine Wahl. Wir können unsere Ressourcen entwe-der über sämtliche Plattformen verstreuen, oder wir können uns ausschließlich auf die Plattform konzentrieren, von der wir überzeugt sind, dass sie die Zukunft ist.

Auf welche KPIs seid Ihr stolz?Wir achten besonders auf das Neubucherwachs-tum, da wir sichergehen möchten, dass wir die App so vielen Menschen wie möglich vorstellen, zurzeit etwa 13 Millionen. Dann achten wir auf das Engagement der Bucher, wofür es verschie- dene Metriken gibt, wie Buchungen per Bucher,

Buchungswiederholungwachstum und vieles mehr, um sicherzustellen, dass wir nicht nur neue Kunden erreichen, sondern auch, dass sie da- bleiben und wieder buchen. Dann ist natürlich die Gesamtübertragung sehr wichtig.

Verlangt Ihr eine Mindestgröße bei den Hotels?Nein, überhaupt nicht. Sie müssen bloß eine gewisse operative Perfektion aufweisen. Einige Hotels können einfach nicht mit der Echt-zeitschnelligkeit mithalten. Wir möchten sicher-gehen, dass man ein Hotel in zehn Sekunden buchen, dann dort in fünf Minuten aufkreuzen und ein bezugsfertiges Zimmer erwarten kann. Dafür brauchen wir Hotels, die mit dieser Schnel-ligkeit zurechtkommen.

Ihr habt Euer Geschäftskonzept so angepasst, dass man nun nicht mehr nur am gleichen Tag buchen kann, sondern bis zu sieben Tage im Voraus. Wie kam es dazu?Als wir damals angefangen haben, wollten wir uns ausschließlich auf Last-minute-Buchungen konzentrieren, und weil das bisher noch keiner gemacht hatte, mussten wir Last Minute erst ein-mal definieren. Wir haben uns für denselben Tag entschieden. Nach einigen Jahren mussten wir dann feststellen, dass der Rest der Welt eine Wo-che im Voraus als Last Minute betrachtet. Wir woll-ten also nicht Großteile des Geschäfts ausgrenzen und dennoch die Schönheit und Einfachheit der Buchung beibehalten. Durch Anwendertests stellten wir dann fest, dass der Gedankengang bei Kunden bei einer Buchung innerhalb von sieben Tagen im Voraus der gleiche ist, wie am gleichen Tag. Also konnten wir unser Geschäft ausweiten, ohne es großartig zu verän-dern und die Schlichtheit beibehalten.

Ist es schwierig, Hotels davon zu überzeugen, einen Anteil ihres potenziellen Einkommens an Euch abzutreten, oder sehen sie ein, dass sonst Zimmer leer bleiben?Dieses Argument leuchtet jedem ein, egal, in welchem Geschäftsfeld man sich betätigt. Man braucht Vertreiber, um Kunden zu finden, die man sonst nicht selber finden würde. HotelTonight konzentriert sich nur auf Menschen, deren Pläne

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Seit April 2015 kann man auch über die Apple Watch unkompliziert buchen.

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sich geändert haben oder die einfach spontan ein Hotel brauchen. Wir konkurrieren also nicht mit den Hotels für die gleichen Kunden. Daher wissen sie uns zu schätzen.

Das Hotel hat also einen neuen Kunden. Wie ist Eure Rolle und wie verändert Ihr die Wichtigkeit des Hotels? Stört Ihr den Markt?Wir wussten von Anfang an, dass wir den Markt stören werden, aber es war auch von Anfang an einer unserer Grundsätze, dass wir ihn respektvoll stören wollen. Wir respektieren die Hotelbranche, die seit Ewigkeiten existiert und weiß, wie sie funktioniert. HotelTonight ist ein zweiseitiger Marktplatz. Hotels sind ebenso unsere Kunden wie Menschen, die buchen. Das heißt, dass wir Pro-dukte und Dienste entwickeln müssen, die für Ho-tels wertvoll sind. Wir zwingen sie nicht, mit uns zusammenzuarbeiten. Sie sollen es wollen, also müssen wir sicherstellen, dass wir nicht mit ihnen konkurrieren.

Aber es ist nicht garantiert, dass die Kunden den Hotels treu bleiben. HotelTonight bietet ja einen gewissen Standard, also ist das nächste Hotel ge-nauso gut wie das erste.Da stimme ich nicht zu, weil wir Hotels nicht als Ware sehen. Auf anderen Websites werden sie zwar so dargestellt, aber wir achten darauf, nur mit Hotels zu arbeiten, die ein einzigartiges Wertver-sprechen haben.

Also geht es um Erfahrungen.Ja, deshalb ordnen wir Hotels auch nicht nach Sternebewertungen, sondern nach Kategorien. Wenn mir die Erfahrung in einem Hotel gefallen hat, werde ich auch zurückkehren.

Ich kann mir aber vorstellen, dass Menschen immer wieder unterschiedliche Erfahrungen machen wollen.Das stimmt, wir bieten lauter verschiedene Er-fahrungen. Es kommt also darauf an, was für ein Mensch du bist. Wenn dir aber ein Hotel so gefal-len hat, dass du es noch mal buchen willst, dann tust du das direkt darüber, weil es bei HotelTonight nicht garantiert ist, dass das gleiche Hotel zu dem Zeitpunkt wieder im Angebot auftaucht. Es gibt keine Berechenbarkeit. Unser Wertversprechen ist also, dass wir die Marke sind, die viele unter-schiedliche Erfahrungen bietet, aber wir werden

Wir möchten die Art und Weise verändern, wie wir reisen.

nicht mit unseren Hotels um einen Kunden kon-kurrieren, der das Hotel buchen will. Wir ziehen nicht die gleichen Kunden an, die sie auch selbst finden könnten.

Wo wir schon bei Disruption sind: Wovor habt Ihr Angst? Wer könnte Euch stören? Ich würde sagen wir haben eine gesunde Paranoia allen gegenüber. Wir haben HotelTonight ohne Vorlage gegründet, also basierte vieles auf Vermu-tungen, und wir hatten Glück, dass genug davon richtig waren, um erfolgreich zu sein. Aber keine Vermutung war perfekt, und wir haben sicherlich viel falsch gelegen. Also ist die größte Angst, dass irgendwelche Leute uns als Vorlage sehen, einiges verändern und uns so vedrängen. Also müssen wir diejenigen sein, die neu denken, und unser Ge-schäftsmodell überarbeiten. Jeder im Team muss das Unternehmen ständig infrage stellen, damit wir diejenigen sind, denen die Verbesserungen einfallen. Wenn man nichts falsch macht, ist man nicht aggressiv genug. Wir müssen bereit sein zu akzeptieren, dass wir auch mal falsch liegen, und uns dementsprechend der Nachfrage anpassen. So verringern wir das Konkurrenzrisiko.

Aber es ist doch immer so, dass es jemanden gibt, der sich sicher fühlt und plötzlich kommt da was Neues.Ja, das ist auch in unserer Industrie schon passiert. Beispielsweise hat Booking.com in der Webära den Reisemarkt revolutioniert, denn sie wussten, wie

man den Google-Algorithmus nutzt, und hatten die richtigen Fähigkeiten. Wir sind überzeugt, dass für die neue mobile Ära neue Fähigkeiten gefragt sind, und wir sind das einzige Unternehmen, das sich aus-schließlich auf eine Plattform und Hotels konzent-riert, also sind wir diejenigen mit der DNA und wir werden hier gewinnen.

Thema Finanzierung. Ihr wachst schnell, habt immense Finanzierungsrunden bekommen und seid schon im Sekundärmarkt. Bewegt Ihr Euch in Richtung Exit?Der Umsatz steigert sich enorm, was daran liegt, dass wir so stark in neue Märkte investieren. Unsere größten Initiativen für dieses Jahr liegen in den Investitionen in die geografische Expansion, in unser Kundenbewusstsein und in sehr interessante Produkterweiterungen. Wir denken aber nicht wirklich an einen Exit. Mein Ziel ist es, das dominanteste Tool für Hotel- buchungen zu bauen. Wir möchten die Art und Weise verändern, wie wir reisen. Es soll die Welt spontaner machen. Ich will opportunistisch sein und Entscheidungen treffen, die uns schneller voran- treiben, um unsere Visionen zu erzielen. Wenn das also heißt, dass wir an die Börse gehen müssen, um die Ziele zu erreichen, dann tun wir das. Wenn das heißt, an jemanden zu verkaufen, der uns helfen kann, die Ziele schneller zu erreichen, dann tun wir das.

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TECHBERLIN: BERLINS ZENTRALES PORTAL FÜR DIE STARTUP- UND TECHSZENE

Anfang Mai und damit pünktlich zur Heureka, der Konferenz für Unternehmensgründer, haben IBM und die Berlin Startup Unit

gemeinsam mit Openers die Digital City Berlin gestartet. Ziel der Initiative: eine zentrale Anlaufstelle für die digitale Wirtschaft

in der Hauptstadt schaffen. Kernstück ist das Webportal TechBerlin.

Das Portal TechBerlin wird ab sofort erstmalig die wichtigsten Informationen rund um Startups und die Tech-Szene in Berlin

bündeln. „Mit dem Launch zur Heureka am 5. Mai haben wir den gemeinsamen Startschuss gesetzt; das Portal wird aber in den nächsten Wochen kontinuierlich ausgebaut und verbessert“, erklärt Christian Herzog, Geschäftsbereichsleiter digitale Wirtschaft bei Berlin Partner, eine von fünf Parteien, die Teil der Berlin Startup Unit sind. Gründungsmit-glieder sind zudem das Land Berlin, die IHK Berlin sowie die Investitionsbank Berlin.

Die TechBerlin-Community ist bereits seit 2010 in der Berliner Gründerszene aktiv und wird nun, initiiert durch IBM, gemeinsam mit der Berlin Startup Unit im Rahmen der weltweiten IBM Digital-City-Initiative weiterentwickelt. Diese wird international in 30 Städten umgesetzt; Berlin ist nach New York die zweite Stadt, in der IBM aktiv wird. Das Portal Digital.nyc wird ebenfalls gemeinsam mit der Stadt sowie lokalen Partnern umgesetzt und feiert große Erfolge.

„Mit unserer Digital-City-Initiative wollen wir ein optimales Umfeld für die kommende Generation an Unternehmern schaffen. Sie prägen mit ihren Innovationen und Ideen die digitale Epoche“, sagt Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsfüh-rung IBM Deutschland GmbH, General Manager Deutschland, Österreich, Schweiz. „Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir eine offene und unab-hängige Plattform, die sich schnell als Herzstück der lokalen Community etablieren wird.“

Das ist auch das größte Anliegen der beiden Openers-Gründerinnen Kerstin Bock und Carolin Lessoued, die IBM als lokaler Partner vor Ort unterstützen: „Wir freuen uns sehr, durch die Zusammenarbeit mit allen relevanten Parteien – der Wirtschaft, der öffentlichen Hand sowie der Community selbst –

die Kompetenzen zentral zu bündeln und so ge-meinsam echte Mehrwerte schaffen zu können, die auch über die Plattform hinaus gehen.“ Neben dem Webportal TechBerlin wird IBM auch zahlreiche Event-Formate schaffen beziehungsweise unter-stützen sowie spezielle Leistungen und Förderpro-gramme für Startups und Entwickler anbieten, um das Wachstum der Berliner Gründerszene voranzu-treiben.

IBM unterstützt Startups in einem weltweiten Acce-lerator-Programm und bietet auf technischer Seite die Cloud-Entwicklungsplattform IBM Bluemix und die IBM Cloud-Infrastruktur SoftLayer zu besonderen Konditionen an.

Weitere Informationen unter ibm.biz/CloudStartups und ibm.biz/bluemixberlin.

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Christian Herzog (Berlin Partner I Berlin Startup Unit) und Martina Koederitz (IBM) präsentieren techberlin.com auf der Gründerkonferenz Heureka.

TechBerlin ist die zentrale Anlauf-stelle rund um die Startup- und

TechSzene in Berlin: News, Hinter-grundstücke, öffentliche Angebote für Gründer sowie eine Datenbank

für alle Player von Startups über Inkubatoren bis hin zu Coworking

Spaces geben einen 360-Grad-Über-blick über das Ökosystem.

www.techberlin.com

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I K B E R L I N V A L L E Y N E W S – I N T E R V I E W

„DU KANNST DEN WANDEL NICHT VERHINDERN, ALSO GESTALTE IHN!“Im Gespräch mit Berlin Valley News diskutierten der FDP-Vorsitzende Christian Lindner und Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups, über Share Economy, Scheitern und die Aufgaben der Politik in Bezug auf die Startup-Szene.

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Schwierigkeiten haben, Rendite zu erzielen. Dabei müssten wir heute in Startups investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Stattdessen halten wir unser Erspartes zusammen. Das wird darauf hinauslaufen, dass wir in zehn, zwanzig Jahren das Sparschwein plündern dürfen, um von ebendiesen Ersparnissen zu leben.

Vor Kurzem ist die neue Ausgabe der Förderfi-bel für Berlin erschienen – ein 145-Seiten-Werk mit insgesamt 100 Förderprogrammen. Start-ups haben eigentlich keine Zeit, sich daraus die passende Förderung herauszusuchen. Müsste das nicht vereinfacht werden? Lindner: Einfach ist immer besser. Aber ich will noch einmal sagen: Ich warne vor öffentlichem Geld. Denn hinter öffentlichem Geld sitzt ein Sach-bearbeiter, der Verwendungsnachweise haben will. Und wenn ich eine Sache aus meiner Zeit noch erinnere, dann, dass Tempo und Time to Market wichtig sind. Je enger ich an einen staat-lichen Zuwendungsgeber gekettet bin, desto weniger Flexibilität habe ich. Deshalb würde ich das ganz schlank halten. Es gibt ein paar Program-me, die ich für erfolgversprechend halte. Leider gibt es den ganzen Komplex um die Ich-AG und den Gründungszuschuss nicht mehr. Das war ein gutes, schlankes Instrument. Aber der andere Förderdschungel, der hat für ein technologiege-triebenes Startup wenig Bedeutung.Nöll: Für Langzeitarbeitslose gibt es den Grün-dungszuschuss noch. Dieser kam aus der Ich-AG und die Ich-AG aus den Hartz-IV-Reformen. Und da frage ich mich: Warum muss ich arbeitslos sein, damit ich gefördert werde, um zu gründen? In Deutschland gründen vor allem junge Menschen, die noch niedrige Lebenshaltungskosten haben und diese Förderung vielleicht gar nicht brauchen. Das wahre Potenzial aber sind Menschen in unserem Alter mit Familie, einem guten Job und viel Erfahr- ung. Der durchschnittliche Gründer im Silicon Valley ist 40 Jahre alt, hierzulande ist er Anfang 30. Das Problem: Wenn ich jetzt meinen Job als Angestellter kündige, dann schickt mir die Krankenkasse erstmal die Rechnung über den Höchstbetrag und alle Belastungen laufen eins zu eins weiter. Deswegen sage ich: Ja, lasst uns gern über eine Förderung reden, die allen Men-schen in Deutschland den Einstieg leichter macht, aber lasst uns das bitte angesichts der niedrigen Arbeitslosenzahlen nicht an dieses Kriterium koppeln.

Wen sehen Sie beim Thema Zukunft als Vorden-ker? Sind das eher Einzelpersonen oder Institu-tionen?Nöll: Parteien sind da ein bisschen wie DAX-Kon-zerne: Es fällt ihnen schwer, langfristig zu agieren. Wir sitzen beide in vielen Gremien, wo man über digitale Transformation und ihre Auswirkungen spricht, und stellen fest, dass viele hier oft noch erschrocken reagieren: Was, Organe aus dem 3D-Drucker? Wie, Google baut eine Kontaktlinse, die mir Bescheid sagt, bevor ich einen Herzinfarkt bekomme? Das Organ aus dem 3D-Drucker, das schon in fünf Jahren serienreif sein könnte, wird die Gesundheitskosten verändern und die Lebens-wahrscheinlichkeit erhöhen. Genau für solche Dinge fehlt mir ein Technologie-Monitoring, um frühzeitig die Entwicklung zu analysieren und entsprechende Szenarien abzubilden. Deswegen fordern wir so etwas wie einen Innovationsrat, der alle Gesetze durchforstet und schaut, wo Innova-tionshemmnisse eingebaut sind. Wir stellen oft erst fest, dass ein Gesetz nicht mehr dem heutigen Standard entspricht, wenn jemand dagegen ver-

stößt oder die Technologie schon da ist, Beispiel Uber und das Fahrgastbeförderungsgesetz. Die Politik muss sich fragen, wie sie aus dem ständigen Reagieren herauskommt hin zu einem Agieren.Lindner: Aber wie viel Voraussicht kann man bei disruptiven Entwicklungen haben? Eine bahnbre-chende Technologie, wie viele Jahre im Vorfeld taucht die auf dem Radarschirm auf ?Nöll: Also ich würde sagen: zehn Jahre. Lindner: Glaubst Du wirklich?Nöll: Im Hinblick auf die Technologie, ja. Das Geschäftsmodell ist dann die nächste Stufe. Lindner: Aber hat man vor zehn Jahren Uber gese-hen? Wenn das in einem Innovationsrat sichtbar gewesen wäre, dann hätte derjenige, der diese Idee gehabt hätte, das Unternehmen doch sofort selbst gegründet. Aber wir stimmen im Prinzip im Ziel überein. Ich würde mir wünschen, dass die Politik insgesamt aufnahmefähiger für Innovation wäre. Wir sind so im Modus von German Angst – Taxi versus Uber und der Share Economy. Der Reflex der Politik und des Rechts ist: erst einmal verhindern. Eigentlich wäre die Lernaufgabe zu sagen: Du kannst den Wandel nicht verhindern, also gestal-te ihn, indem du fairen Wettbewerb schaffst: Das Taxi-Gewerbe wird liberalisiert. Du brauchst keine Taxi-Lizenz mehr und das Pricing ist frei. Auf der anderen Seite müssen Uber-Fahrer ein Gewerbe anmelden sowie Steuern und Sozialabgaben zah-len. Und dann können die Kunden selbst wählen, welches Modell sie bevorzugen.Nöll: Volle Zustimmung, aber eigentlich diskutie-ren wir die falsche Frage. Die eigentliche Disrupti-on wird das selbstfahrende Auto sein. Lindner: Dann gibt es weder Taxi noch Uber. Nöll: Vielleicht ist Uber dann in der Lage, darauf zu reagieren, aber der Taxifahrer ist dann eigentlich obsolet.

Die Politik wirkt oft, als hätte sie Angst vor solchen Szenarien. Warum setzt sie sich nicht stattdessen mit den Szenarien auseinander und schaut, welches Szenario sie will? Lindner: Ich will auf zwei Ebenen antworten. Erstens: Wir müssen weg von German Angst hin zu German Mut, also den Hebel umlegen und sagen: Da ist In-novation, lasst uns das nutzen. Big Data ist nicht per se böse, sondern eine Chance für neue Wertschöp-

CHRISTIAN LINDNERDer dreifache Vorsitzende der FDP (Bundesvorsitzender, Vorsitzender

des Landesverbands in NRW sowie der FDP-Landtagsfrakti-on NRW) hat bereits als Schüler eine

Werbeagentur gegründet. Parallel zu seinem Einzug in den Landtag von

NRW startete Lindner eine zweite Firma, ein Internet-Unternehmen, das schon wenige Monate später in

die Insolvenz schlitterte.

Herr Lindner, Ihre spontane Wutrede im NRW-Landtag im Februar über das Scheitern hat Ihnen viral viel Aufmerk-

samkeit verschafft. Sind Startups für Sie und Ihre Partei, die FDP, das nächste große Thema?Lindner: Ich beschäftige mich mit Gründungskul-tur, Innovationsförderung und Risikobereitschaft seit 15 Jahren und habe früher selbst in einem Startup gearbeitet. Dass das jetzt über diesen You-tube-Clip breiter bekannt geworden ist, heiße ich herzlich willkommen. Gründungskultur ist für un-ser Land wichtig, aber es ist kein Thema, um Wah-len zu gewinnen.

Die Energiewende in Deutschland ist beschlos-sene Sache. Dennoch fließt nach wie vor mehr als eine Milliarde Euro jährlich an Subventionen in den Steinkohleabbau. Umgekehrt hat die IBB Beteiligungsgesellschaft jetzt bekannt gege-ben, dass man in 18 Jahren eine Milliarde Euro in Startups investiert habe. Ist das nicht ein Missverhältnis in Sachen Förderung, wenn man sich die Zukunftsfähigkeit der beiden Bereiche anschaut?Lindner: Ja, natürlich. Deshalb haben wir uns schon in den 1990er-Jahren für das Ende des subventio-nierten Steinkohleabbaus eingesetzt. Ich bin aber auch gegen Subventionen der Ökoenergien. Die haben zwar Zukunft, brauchen aber keine Sub-ventionen. Und von mir werden Sie kein Wort hören, dass der Staat Startups mit Geld unterstüt-zen sollte. Startups brauchen keine Subventio-nen, sondern die richtigen Rahmenbedingungen: wenig Bürokratie, ein Steuerrecht, das Finanzie-rung ermöglicht, ein Einwanderungsrecht, das zur Fachkräftegewinnung beiträgt. Das private Kapi-tal in Deutschland sucht händeringend Anlage-möglichkeiten; es ist nur vielfach durch rechtliche Rahmenbedingungen eingesperrt. Versorgungs-werke zum Beispiel investieren gar nicht in den Bereich. Das kann man ändern. Nöll: Die Frage, wie wir privates Kapital mobili-sieren, ist die dringendste und am einfachsten zu beantworten. Es ist schon ein Stück weit paradox, dass die Investoren, die in den USA die maßgeb-lichen Investoren in Wagniskapital sind – Versi-cherungsfonds, Pensionsfonds und so weiter –, hierzulande davon abgehalten werden, während sie gleichzeitig angesichts der Zinskurve extreme

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FLORIAN NÖLLFlorian Nöll hat seit seiner Schulzeit mehrmals gegründet und ist Vorsit-

zender des Bundesverbands Deutsche Startups. Vom Handelsblatt als Grün-dungsroutinier tituliert ist Nöll einer der führenden Experten für Startups sowie Dolmetscher zwischen Unter-

nehmensgründern und der Politik.

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – I N T E R V I E W B E R L I N V A L L E Y N E W S – I N T E R V I E W

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fungsketten und mehr Komfort im Alltag – unter den richtigen Rahmenbedingungen. Dazu gehört beispielsweise Datensouveränität. Punkt zwei: Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, wenn sich Politiker und Beamte mit ein paar Experten an einen Tisch setzen und bestimmte Szenarien durchspielen. Ich bin Vertreter einer anderen Philosophie. Die Politik hat die Rahmenbedingungen festzulegen, an denen – weil sich die Welt ändert – permanent geschraubt werden muss. Ansonsten sind wir ent-wicklungsoffen und schauen, wohin die Reise geht.

Wenn man nun aber ein Szenario der Zukunft hat, dem mehrere Parteien zustimmen, muss man nicht diejenigen, die auf dem Weg dahin eine Rolle spielen, abholen, um die notwendi-gen Stellschrauben zu drehen?Lindner: Es gibt eine Fiktion, dass Parteien sich hin-setzen und Probleme genau anschauen, und dann ergibt sich eine Lösung nach der geometrischen Methode. Auf die muss man sich verständigen. Ziehen Sie in Erwägung, dass es einfach unter-schiedliche Werte gibt und bestimmte Parteien bestimmte Dinge nicht wollen. Die Idee, es gibt Konsens, wenn man lange genug rational spricht, die stimmt nicht.

Man munkelt, die Share Economy sei nichts anderes als die Kapitalisierung des Sozialismus. Treffen sich dann doch wieder alle Werte? Ist nur der Weg dorthin ein anderer? Lindner: Man könnte sagen, das ist die totale Öko-nomisierung jeder menschlichen Beziehung und Regung und die totale Mobilmachung von allem, die totale Kapitalisierung von allem. Für mich ist die Share Economy der Ausdruck von Freiheit und Wahlfreiheit und eine bessere Nutzung von beste-henden Möglichkeiten. Das ist eine Frage der Effi-zienz.

Sie haben das Thema Big Data angesprochen: Wieso macht es den Deutschen so viel Spaß, sich um Datenschutz zu kümmern, statt sich mit den Chancen auseinanderzusetzen?Lindner: Big Data ist eine Riesenchance. Ich hätte zum Beispiel gern die elektronische Patientenak-

te. Im Notfall haben deine Helfer Zugriff auf deine Daten, und im Normalfall werden teure Doppelbe-handlungen ausgeschlossen. Das macht die ganze Kiste effizienter. Es muss nur eben sichergestellt sein, dass die Daten nicht in falsche Hände gera-ten können. Einen Großkonzern wie Google da-gegen muss man kritisch begleiten. Wenn einer viel Macht hat, braucht es auch viel Kontrolle, und die beste Kontrolle in der Marktwirtschaft heißt Wettbewerb. Nur ist Google inzwischen so kraft-voll, dass sie sich notfalls Außenseiter-Konkurrenz wegkaufen können. Außerdem gibt es eine Asym-metrie, was die Machtposition im Hinblick auf die eigenen Daten angeht. Deshalb wäre meine politi-sche Forderung, dass wir eine Eigentumsordnung an Daten etablieren müssen. Ich muss die Chance haben zu wissen, was jemand über mich gespei-chert hat, und idealerweise habe ich die Möglich-keit, meine eigenen Daten entfernen zu lassen.Nöll: Das, was derzeit als Datenschutzgrundver-ordnung diskutiert wird, wird dazu führen, dass wir uns selbst aus dem Wettbewerb nehmen. Und

das betrifft nicht nur Startups, sondern auch die etablier-te Wirtschaft. Wir müssen uns in Deutschland von dem Gebot der Datensparsamkeit verabschieden und erken-nen, dass Daten Chancen bieten. Deswegen müssen wir darüber sprechen, was wir mit den Daten machen, und wer was damit machen darf. Aber dass wir sie erheben, kann nicht mehr die Frage sein. Wir sehen mit großer Sor-ge, dass datenintensive Geschäftsmodelle in manchen Teilen Deutschlands nicht mehr gegründet werden, weil es der Rahmen nicht vorgibt. Und das sind Geschäftsmo-delle, die anderswo auf der Welt sehr erfolgreich sind. Kurzfristig lautet das Märchen, dass wir mit einem er-höhten Datenschutzstandard den Schutz für die Bürger verbessern und Unternehmen sogar aufgrund des Siegels „Made in Germany“ mehr Produkte verkaufen. Aber fak-tisch gesehen kenne ich kein Beispiel für ein Startup aus Deutschland, das mit dem Argument international be-standen hätte. Ich kenne ganz viele, die deswegen nicht bestanden haben – mit dem Ergebnis, dass meine Daten jetzt bei ausländischen Internetunternehmen liegen und damit wesentlich weiter weg sind von dem Einfluss, den ich hierzulande gehabt hätte.

Jetzt assoziiert man Sie, Herr Lindner, durch Ihren Viralclip mit dem Thema Scheitern. Hat sich die Kultur des Scheiterns in den vergangenen 15 Jahren verän-dert?Lindner: Ja, es ist dabei sich zu ändern, was ich sehr gut finde. Das ist auch möglicherweise der Grund gewesen, warum dieser Mini-Ausschnitt aus dem Landtag so eine Verbreitung gefunden hat. Der hat ein paar Dinge auf den Punkt gebracht, die einen Nerv getroffen haben. Und es ist gut, wenn wir auf Risikobereitschaft mit Anerkennung und Respekt und auf Scheitern mit Ermunterung antwor-ten, es noch einmal zu versuchen.

In den Talkshows sitzen vor allem Politiker, erfolgrei-che Unternehmer dagegen nur selten. Sobald jemand erfolgreich ist, scheint er sich rauszuziehen. Lindner: Klar, weil er dann ja als reich gilt, und das wird häufig ausgelegt als: Der hat es jemand anderem ge-raubt, und man muss es ihm eigentlich wegnehmen. Man könnte natürlich auch sagen: Gerade weil Unternehmer-tum und Gründen mit enormen Risiken und Zeitaufwand verbunden ist, ist der Anreiz, danach gutes Geld verdie-nen zu können, absolut notwendig.Nöll: Wer scheitert, hat den Spott sicher, und wer erfolg-reich ist, bei dem kann es nicht mit rechten Dingen zuge-gangen sein. Lindner: Genau. Ich habe das selbst erlebt, was die Rezep-tion meiner Unternehmerlaufbahn angeht. Die sieben erfolgreichen Jahre davor und nach dem Internet-Startup

interessieren zunächst niemanden. Alles fokus-siert auf die Monate in der Mitte, als ich einer von vier Teilhabern eines Internet-Startups war. Das KfW-Programm zur Eigenkapitalstärkung der Ri-sikokapitalgeber wird dann auch noch mir in die Schuhe geschoben, und es wird der Eindruck er-weckt, man habe persönlich die Hände in der Kas-se gehabt. Es hieß, es stehe der Verdacht im Raum, dass ein erheblicher Teil der zwei Millionen Euro Investitionssumme in die Gehälter der Geschäfts-führung geflossen sei. Ich kann hier mal die Zahl sagen: Die Summe der Managementvergütung der drei Gründunsgeschäftsführer lag bei unter acht Prozent an der Summe. Und trotzdem wird immer so getan …

Wo hat der erfolgreiche Startup-Unternehmer überhaupt seinen Platz und Anreiz, wenn er von der Gesellschaft keine Anerkennung erwarten kann?Lindner: Das kommt darauf an, welchen Maßstab Sie anlegen. Ich weiß nicht, wie oft das Video mit mir geteilt oder angesehen worden ist, aber es geht in die Millionen. Das kann man viel oder wenig fin-den. Für eine Partei, die fünf Prozent der Wähler haben will, ist das viel, bezogen auf 80 Millionen Bürger ist das wenig. Und trotzdem muss man ja mit einer kritischen Masse anfangen, die sagt: Wir sehen bestimmte Dinge anders. Der eigentliche Mentalitätsgrund ist ja: Wer erfolgreich ist, hat zu-fällig die richtige Idee gehabt. Und wenn eine Idee scheitert, dann sagen sich diese Leute: Ist ja klar, dass diese Ideen meistens nicht funktionieren. Da-mit entlasten sie sich selbst. Und diese Kultur tut uns nicht gut.

Mit welchen Hebeln können wir diese Kultur ändern? Lindner: Der erste ist, dass wir anders darüber re-den und diesen Spirit auch im Gespräch mit an-deren rüberbringen. Auch das Bild von Wirtschaft und Unternehmertum generell in Deutschland

muss sich ändern, das betrifft nicht nur Start up-Unternehmer, sondern auch mittelständische Betriebe in zehnter Generation. Die haben ver-dient, dass man mit Respekt über ihren Beitrag an der Volkswirtschaft spricht.Nöll: Unter dieser Käseglocke Berlin-Mitte scheren sich nicht mehr so viele darum, was andere den-ken. Deine Rede hat das Thema in eine breitere Öf-fentlichkeit gebracht. Aber es gibt einen, der das noch nicht ausreichend diskutiert, und das sind die da drüben [im Bundestag; Anm. d. Red.]. Das, was die Gesellschaft in den Köpfen hat, steht auch in den Gesetzen. Wir haben eines der schärfsten In-solvenzgesetze in Europa, und Ausstiegsbarrieren sind Einstiegsbarrieren. Ich halte das für ein fata-les Signal. Wir haben nur noch ganz wenige, die so mutig und vielleicht auch so verrückt sind, ein Unternehmen zu gründen. So viele Gründe gibt es

dafür nicht. 80 Prozent der Startup-Unternehmer sind Akademiker. Wir haben Vollbeschäftigung, die können sich die Jobs aussuchen. Da muss man sich das nicht antun. Die Realisten unter uns wis-sen: Nur die wenigsten werden richtig erfolgreich. Und dann wissen wir in der Startup-Welt nochmal umso mehr, dass es ein hochriskantes Geschäft ist. Wir sind so eine Art Forscher. Wir versuchen herauszufinden, was nicht funktioniert. Die Wahr-scheinlichkeit zu scheitern, ist sehr hoch. Und die Privatinsolvenz – der Worst Case – dauert sieben Jahre, in Frankreich dagegen nur gut ein Jahr. Dass wir Insolvenztourismus haben, zeigt ganz klar, dass wir nicht wettbewerbsfähig sind. Deswegen sagen wir auch differenziert: Der redliche Gründer, der sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, dem muss man die Chance geben, dass er mög-lichst schnell wieder auf die Beine kommt.

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„Das ist einer der Gründe, warum heute die Leute lieber in den öffentlichen Dienst gehen statt zu gründen“, schimpfte Lindner bei seiner spontanen Wutrede im Landtag von NRW.

Lindner auf der Heureka: „Ich beschäftige mich mit Gründungskultur seit 15 Jahren.“

Mitte Mai präsentierte die FDP ihre neue Kampagne „German Mut“. „Wir müssen weg von German Angst und sagen: Da ist Innovation, lasst uns das nutzen“, so der FDP-Vorsitzende im Interview.

Zu Gast beim Bundesverband Deutsche Startups im Haus der Bundespressekonferenz vis à vis zum Deutschen Bundestag

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I KB E R L I N V A L L E Y N E W S – B Ü R O B E S U C HB E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I KB E R L I N V A L L E Y N E W S – B Ü R O B E S U C H

Gute Arbeit braucht ein gutes Umfeld. Dieser Philosophie fühlen sich die Macher der Factory verpflichtet. Der neue Coworking Space in Berlin- Mitte bietet neben Arbeitsplätzen wie aus dem Designkatalog auch den Austausch mit Gründern und Vertretern etablierter Unternehmen.

FABRIK MIT WOHNGEFÜHL

Die Old Economy mit der New Economy zu verbinden, ist eines der Ziele der Factory in Berlin. Auch der Einrichtung des neuen

Coworking Space in der Rheinsberger Straße in Berlin-Mitte ist diese Mission anzusehen. Hochwer-tige Büro- und Designmöbel treffen in der ehema-ligen Brauerei auf ausgewählte Vintage-Stücke. „Diesen Stilmix haben wir bewusst gewählt, um das Berliner Flair zu repräsentieren“, erklärt die Interior Designerin Anna Sophie Rickmers. Ge-meinsam mit Sabrina Heimig-Schloemer kümmert sie sich um das Innenleben des Coworking Space. Auf insgesamt 700 Quadratmetern verteilt ste-hen 80 Arbeitsplätze, sechs Besprechungsräume sowie schallisolierte Telefonboxen zur Verfügung.

FIRMENNAME: COWORKING SPACE IN DER FACTORY BERLINSOFT LAUNCH: 11. MAI 2015OFFIZIELLE ERÖFFNUNG: 4. JULI 2015GRÖSSE: 700 M2, 80 ARBEITSPLÄTZEPREISE: ZWISCHEN 40 UND 600 EURO MONATLICH PRO PERSON STANDORT: MITTE www.factoryberlin.com

Zielgruppe sind sowohl Freelancer als auch Startups verschiedener Stadien bis hin zu Corporates. Trotz der gewollten Großflächigkeit wirkt die Bürofläche dennoch wohnlich und bietet diverse Rückzugsorte. „Wir haben Wert darauf gelegt, eine gute Work-At-mosphäre mit einem Wohnzimmergefühl zu ver-binden“, so Rickmers. Seit Mitte Februar stellen sie die Einrichtung zusammen und haben sich dabei bewusst gegen eine konzeptionelle Planung ent-schieden. „Wir richten gern nach Gefühl ein“, sagt Heimig-Schloemer. Herzstück des Coworking Space ist neben der großen Terrasse mit Blick auf die Gedenkstätte Berliner Mauer und dem Café-Bereich die Küche mit ihrer langen Kaffeetheke, an der sich die Mitglieder des Coworking Space nicht nur beim

wöchentlich stattfindenden Montagsbrunch treffen und austauschen können. Ihrem Ziel, ein eigenes Ökosystem zu schaffen, in dem etablierte Unter-nehmen mit jungen Gründern zusammenkommen, ist die Factory mit ihrem Coworking Space ein Stück näher gekommen.

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Berliner Flair: Vintage-Stücke treffen auf Designermöbel.

Zu den Benimmregeln im Coworking Spaceder Factory gehört es, längere Telefonate in einer der schallisolierten Boxen zu führen.

Kreative Denkpause in der Lounge.

Für jedes Meeting die passende Größe: Sechs Besprechungsräume stehen den Mitgliedern zur Verfügung.

BRÜCKENBAUER FÜR STARTUPSEin Expertenteam der Deutschen Bank in Berlin ist allein für digitale Gründer da.

Ist Ihnen das auch schon passiert? Sie sind unter-wegs im Ausland, haben am Flughafen ein Taxi ergattert und erreichen Ihr Ziel. Alles gut, nur

leider fehlt Ihnen ausgerechnet jetzt die Landes-währung, um den Fahrer zu bezahlen. Ähnliches spielt sich jeden Tag weltweit tausendfach ab. Kein Wunder, dass mobile und Online-Bezahlverfahren immer mehr Anhänger finden. Am Markt gibt es unterschiedlichste mobile Zahlungssysteme und darauf aufbauende digitale Geschäftsmodelle. Die besten Bezahllösungen sind am Kunden-Frontend genial einfach. Die Voraussetzung sind allerdings effiziente und zuverlässige Abwicklungsprozesse im Hintergrund. In aller Regel sind es traditionelle Banken, die das „verborgene“ Geschäft des Zahlungs- verkehrs besorgen. Neben der Prozesssicherheit spielen dabei noch andere Pluspunkte von Banken eine große Rolle. Das sind zum Beispiel die Verläss-lichkeit im Umgang mit kundenbezogenen Daten und die Erfahrung mit länderunterschiedlichen Gesetzgebungen. Die Deutsche Bank ist Markt-führer beim Angebot von Zahlungsverkehrdienst-leistungen. Das nutzen zunehmend auch Startups. Ihr Geschäftsmodell ist häufig bereits von der

Gründungsphase an international ausgerichtet und bedingt deshalb Zahlungsströme über Grenzen hinweg und in unterschiedlichen Währungen. Ein Beispiel ist SumUp, der führende Mobile-Point- of-Sale-Anbieter in Europa. Mit SumUp können Händler Kartenzahlungen mit ihrem Smartphone oder Tablet akzeptieren. Dafür gibt es den mobilen SumUp-Kartenleser, der in Verbindung mit einer zugehörigen App das Smartphone oder Tablet des Händlers im Handumdrehen in ein Kartenterminal verwandelt. SumUp richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, die bisher noch keine Kartenzahlungen annehmen oder auf der Suche nach einer günstigeren, einfacheren und mobileren Lösung sind. Das 2011 gegründete Unter-nehmen ist bereits in zwölf europäischen Ländern und in Brasilien aktiv und beschäftigt weltweit 130 Mitarbeiter, davon viele in Berlin. „Damit wir uns auf unser eigentliches Geschäft konzentrieren können, brauchen wir eine Bank, die uns den Rücken freihält“, sagt Daniel Klein, CEO von SumUp. Unternehmen wie SumUp werden bei der Deutschen Bank in Berlin von einem eigenen Expertenteam begleitet: Startups@Berlin vereint das Know-how

von Mitarbeitern aus verschiedenen Geschäfts- bereichen. Die Bank kann Startups mit IT-basiertem Geschäftsmodell über den gesamten Lebenszyklus eines Unternehmens hinweg begleiten: von der Kontoeröffnung und Kontoführung über den oben erwähnten Zahlungsverkehr und das Vermögens-management für Unternehmer und Mitarbeiter bis hin zu vielfältigen Finanzierungsthemen oder dem eventuellen Börsengang. Die Experten sind auch Brückenbauer und stellen über ihre Netzwerke häufig Kontakte zu Business Angels oder möglichen Investoren her. Startups@Berlin wächst gemeinsam mit der erfolgreichen Community vor Ort. So wurde das Team gerade um vier zusätzliche Mitarbeiter erweitert. Alle sind nicht nur Fachleute, sondern auch sehr gute Zuhörer. Denn in jedem Einzelfall ist es entscheidend, das Geschäftsmodell des Kunden erst einmal genau zu verstehen, den individuellen Bedarf zu erkennen und dafür passende Lösungen zu entwickeln.„Voneinander lernen“ ist aus Sicht der Deutschen Bank überhaupt ein wichtiger Aspekt, weit über das tägliche Geschäft hinaus. Ein direkter Draht zur Gründer-Szene ist der Bank auch deshalb wichtig, um technologisch wie kulturell neue Impulse für ihre eigene Entwicklung zu erhalten. Die Netzwerke der Deutschen Bank können zudem den produktiven Austausch zwischen Unternehmen der Old und der New Economy befördern helfen – beide Welten haben Stärken, die sich ergänzen können.

ANTJE UHLIGAntje Uhlig leitet das Team

Startups@Berlin. Sie hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der

Betreuung internationaler Firmenkunden.

deutsche-bank.de/startups

Startups durchlaufen in ihrer Entwicklung verschiedene Phasen, in denen sie verschiedene Partner brauchen – auch bei ihrer Bank. Von der Gründung über das Wachstum bis zur Reife hat das Team Startups@Berlin der Deutschen Bank darum schon eine Menge erlebt und möchte Ihnen in dieser und in den folgenden Ausgaben der Berlin Valley News einige Geschichten vorstellen, Konzepte erläutern und Erfahrungen und Tipps mit Ihnen teilen.

In der nächsten Ausgabe zeigen wir Ihnen, wie wir Ideen bis zur Investment Readiness coachen.

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STARTUP-HOTSPOT: HELMHOLTZKIEZ

SCHÖNHAUSER ALLEE 45AEsanum (siehe Karte) Woonder Marktplatz für maßgefertigte Produktewww.woonder.de

SCHÖNHAUSER ALLEE 53SemperMüheloses Lernen per Appwww.getsemper.com

LYCHENER STRASSE 73Fotolia Datenbank für lizenzfreie Bilder, Videos und Vektorgrafikenwww.fotolia.com

PAPPELALLEE 78/79Mobilesuite (siehe Karte)

C5T & Company (in der Mobilesuite)Unternehmensberatung für Innovation, Strategie und Technologiewww.c5t.co

uberchord engineering (in der Mobilesuite)App zum Erlernen von Musikinstrumentenwww.uberchord.com

Pinterest (in der Mobilesuite)Soziales Netzwerk für Inspirationen de.pinterest.com

Yieldify (in der Mobilesuite)E-Commerce Lösung zur Traffic-Konvertierung www.yieldif y.com

Virtusize (in der Mobilesuite) Online-Körpervermessungstool www.virtusize.com

Rio Nord Agentur für Suchmaschinen-Marketing www.rionord.de

D.C. Media NetworksKommunikations- und Mediaagentur für Digital Commerce www.dcmn.com

PaylevenAnbieter für mobile Kartenzahlungwww.payleven.de

STARGARDER STRASSE 10KosmentikOnlineshop für Männerkosmetikwww.kosmentik.de

QmethodsBusiness- und IT-Consultingwww.qmethods.de

STARGARDER STRASSE 32Skysense Ferngesteuerte Ladestationen für Drohnen www.skysense.de

STARGARDER STRASSE 56AAmbivalenzProduktdesign für platzsparendes Wohnenwww.ambivalenz.org

DUNCKERSTRASSE 5Box at WorkVermietung und Lagerung von Umzugsboxenwww.boxatwork.com

GREIFENHAGENER STRASSE 64LimeMakersFashion- und Produktdesign mit 3D-Druckwww.limemakers.com

SCHLIEMANNSTRASSE 19Lokali Guide für Läden, Services und Restaurants in Berlin www.lokali.de

HIDDENSEER STRASSE 12StartUpBayRecruiting, Coaching, HR-Administrationwww.startupbay.de

GÖHRENERSTRASSE 12PlottuTool zur Projektoptimierungwww.plottu.com

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RAUMERSTRASSE 8TauscheLabel für wandelbare Taschenwww.tausche.de

STARGARDER STR 25ComeetSocial-Discovery-Appwww.comeetapp.com

LYCHENER STRASSE 71 JobspottingPersonalisierte Job-Empfehlungen für IT- und Marketing-Professionalswww.jobspotting.com

PAPPELALEE 78/79MobilesuiteCoworking Space und Telefonservicewww.mobilesuite.de

SCHÖNHAUSER ALLEE 45A EsanumVirtuelle Ärzteplattformwww.esanum.de

DUNCKERSTRASSE 19 Avari Personalisiertes E-Mail-Marketing www.avari.io

Von wegen zu viele Kinderwagen und zu wenig Parkplätze: Für Gründer und Startups ist das Viertel rund um den Helmholtzplatz zwischen Schönhauser und Prenzlauer Allee genau richtig.

ECKE GNEISTR. UND PAPPELALLEE

ECKE GÖHRENER STRASSE UND SENEFELDERSTRASSE

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An was hast Du heute Morgen als erstes gedacht?An alles, was heute so ansteht: Mee-tings, Termine und Aufgaben. Mor-gens überflutet mich immer eine Reihe von verschiedensten Gedan-ken. Da meine Arbeitstage häufig ziemlich voll sind, versuche ich be-reits am Morgen alles unter einen Hut zu bringen. Ich vergleiche es gerne mit Tetris, Termin- und Auf-gaben-Tetris sozusagen. Tetris Level 10 quasi. Letztlich wird eh alles an-ders, als gedacht. Ich könnte es also genauso gut lassen und in Ruhe mei-nen Kaffee trinken und frühstücken.

Was passiert danach?Ein kurzer Trip mit der S-Bahn. Hier checke ich meine E-Mails, den RSS-Reader und zwei Tageszei-tungen – ich will immer up to date sein. Sobald ich im Büro ankomme, versinke ich in der Welt von Book a Tiger. Die Tage sind so vollgepackt, dass ich abends meinen Terminka-lender und meine To-do-Liste im-mer noch einmal durchgehen muss, um überhaupt nachvollziehen zu können, was ich den ganzen Tag ge-

MORGENSVORM SPIEGEL

Berliner Gründer im Selbstinterview

Seit gut einem Jahr vermittelt Book a Tiger über eine Online-

Plattform Reinigungskräfte an Privathaushalte und kleine Betriebe.

Mittlerweile gibt es den Service des Berliner Startups in 250 deutschen

Städten und Ortschaften sowie in Wien. Über seinen Antrieb spricht

Mitgründer Claude Ritter im Selbstinterview.

macht habe. Ich bin oft überrascht, was man an einem Tag alles schaf-fen kann. Trotz der Leidenschaft zum Job, der Feierabend muss sein. Zwischen Arbeit und Bett müssen mindestens zwei Stunden liegen, um den Kopf freizubekommen und run-terzufahren.

Warum machst Du das überhaupt?Ich bin Entrepreneur mit Leib und Seele. Jeden Tag Zeit mit Menschen zu verbringen, die man beruflich und freundschaftlich schätzt, zusammen etwas Neues zu schaffen und Ziele zu erreichen, das ist es, was mich an-treibt. Ich will Dinge verändern und dabei möglichst viel lernen. Jeden Tag passiert etwas Neues. Alles ist

planbar und doch unberechenbar. Das macht Spaß! Ich habe mit 16 Jah-ren eine dreijährige Bankausbildung gemacht. Das war ein sehr gutes Bei-spiel dafür, wie ich mir Arbeit nicht vorstelle. Diese Erfahrung war aber wichtig, denn wenn ich zurückblicke, hat sie mein Leben maßgeblich ver-ändert.

Wie entsteht eigentlich eine gute Geschäftsidee?Die Ideen liegen quasi auf der Straße. Es gibt so viele Dinge, die mühsam sind und die man verbessern könn-te, um den Alltag zu vereinfachen. Man muss nur genau hinschauen. Das war bei der Gründung von Book a Tiger nicht anders. Damals war ich voll und ganz bei meiner alten Firma eingebunden und auf der Suche nach einer Reinigungskraft. Das klingt zwar simpel, war es aber nicht. So war die erste Idee für Book a Tiger geboren. Gemeinsam mit Nikita haben wir im März des letzten Jahres die Plattform gegründet, um einen bis jetzt schlecht organisier-ten Prozess zu verbessern und den Reinigungsmarkt komplett umzu-krempeln. Auch in Zukunft würde ich immer etwas machen, mit dem ich mich selbst identifizieren kann,

WENN IHR EUER STARTUP EBENFALLS HIER

PRÄSENTIEREN WOLLT, SCHREIBT UNS:

[email protected]

beziehungsweise etwas, bei dem ich auch selbst Kunde sein möchte. An-sonsten fehlt der Bezug. Mein Tipp: Mache niemals etwas, nur um reich damit zu werden. Eine Firma auf-zubauen ist hart, und wenn man es nur wegen des Geldes macht, wird es noch viel härter, da die Lust und Lei-denschaft am Thema fehlt.

Ihr habt ja schon ziemlich starke Konkurrenz…?Ja, das stimmt. Ich beschäftige mich aber ganz bewusst nicht tieferge-hend mit der Konkurrenz, da ich mich sonst verrückt machen würde. Getreu dem Motto: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“ Wir glauben fest daran, die Besten zu sein, in dem, was wir machen. Inso-fern besteht kein Bedarf, sich wie ein Besessener mit der Konkurrenz aus-einanderzusetzen. Unser Ziel ist es, Book a Tiger als führende Plattform im Reinigungssegment im deutsch-sprachigen Markt zu etablieren, und wir sind fest davon überzeugt, dass wir das auch schaffen.

CLAUDE RITTERClaude Ritter ist CPO und Mit-

gründer von Book a Tiger. In seiner Funktion verantwortet er die

Entwicklung und Vermarktung der Produkte des Unternehmens.

Zuvor war Ritter CPO und Mit-gründer von Lieferheld/Delivery Hero und hat neben den beiden Unternehmen bereits weitere

Startups mitgegründet.

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FIRMENNAME: BOOK A TIGERGRÜNDUNG: MÄRZ 2014GRÜNDER: CLAUDE RITTER UND NIKITA FAHRENHOLZMITARBEITER: 70STANDORT: MITTESERVICE: VERMITTLUNG VON REINIGUNGSKRÄFTENwww.bookatiger.com

© Viktor Strasse

© Viktor Strasse

MEINE LIEBLINGS-

TOOLS

Profis stellen hier regelmäßig Werkzeuge vor, mit

denen sie oft und gern arbeiten. In dieser Ausgabe

sind David Federhen und Florian Hübner dran.

Die Geschäftsführer von Uberall berichten,

welche Apps ihnen den Alltag erleichtern.

DAVID FEDERHEN & FLORIAN HÜBNER

David und Florian sind Freunde seit der zweiten Klasse. In Berlin gründeten sie 2012

gemeinsam die Firma Uberall, den Marktfüh-rer für Geomarketing in Europa. Mittlerweile bringt das uberall-Team mit seiner Software Zehntausende Standorte von kleinen Läden

und großen Filialisten überall ins Netz!

www.uberall.de

CONTACTUALLY

Contactually ist ein E-Mail-zentriertes CRM- System, das sich weniger zum Pipeline Management und mehr zur kontinuierlichen Pflege des Kontaktnetzwerks eignet. Seit ich Contactually nutze, fällt es mir sehr viel leichter, den Überblick über alle laufenden Partnerschaften und Kooperationsgespräche zu behalten und keine Follow-ups zu vergessen.

www.contactually.com

HOMEBREW

Das ist ein wahnsinnig praktisches Programm, das sich selbst den Claim „Der fehlende Paketmanager für OS X“ gegeben hat. Mithilfe von Homebrew ist es kinderleicht, all die Programme, die man von Linux oder Unix kennt, auch auf einem Mac zu installieren: Datenbanken, Server, Programmiersprachen und weitere. So wird aus dem Mac im Handumdrehen ein Entwicklerwerkzeug!

www.brew.sh

F.LUX

f.lux passt die Farbtöne meines Computerbild-schirms an die Tageszeit an. Bei Sonnenunter-gang wechselt die Farbpalette Schritt für Schritt auf ein wärmeres und weniger grelles Schema, morgens wird alles wieder heller und dem Son-nenlicht angepasst. Dies ermöglicht insbeson-dere abends und nachts ein viel entspannteres Arbeiten und schließlich Schlafen!

www.justgetf lux.com

INFINIT

E-Mail-Anhänge werden schnell zu groß und Skype funktioniert nur, wenn der Empfänger online ist. Infinit ist ein kleines, aber nützliches Tool zum Versenden von Dateien jeder Art und Größe. Der Empfänger bekommt eine E-Mail mit Download-Link. Ist er selbst bei Infinit angemeldet, kann er alternativ die Datei direkt über die Infinit-App entgegennehmen.

www.inf init.io

YOINK

Yoink ist eine Art Clipboard, das am Bildschirm-rand auftaucht, sobald ich eine Datei mit Mausklick auswähle und bewege. Das heißt, ich kann dort mit Drag-and-drop beliebig viele Dateien zwischenspeichern und später von dort mit Drag-and-drop zum Beispiel einer E-Mail als Anhang einfügen oder gemeinsam in einen anderen Ordner kopieren.

www.eternalstorms.at/yoink

© S S i l v e r F o t o l i a . c o m

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lia.com

© a n y a b e r k u t F o t o l i a . c o m

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olia

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© G a j u s F o t o l i a . c o m

LASTPASS

Mithilfe von LastPass merke ich mir die vielen Kennwörter, die ich ständig auf Webseiten eingeben muss. Damit habe ich sie auf allen Geräten und Browsern verfügbar und bin weder auf einfache noch mehrfach verwendete Passwörter angewiesen. Nur eines muss ich mir noch merken – und da darf es dann auch was richtig schwieriges sein!

www.lastpass.com

MÖCHTET AUCH IHR EURE LIEBLINGSTOOLS

PRÄSENTIEREN, SCHREIBT UNS:

[email protected]

B E R L I N V A L L E Y N E W S – S E R V I C E

Page 24: Berlin Valley

4746 4746

Auf welchen Fanpages werden die erfolgreichsten Postings veröffentlicht? Wir schauen, wer die meisten Likes im April sammeln konnte.

Diese Startups hatten zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses die meisten Fans auf Facebook.

Re:publica„Der Staat übertritt eine rote Linie“ – ein Artikel zur Vorratsdatenspei-cherung, in dem Markus Beckedahl als Veranstalter der Re:publica genannt wird. www.heute.de

Re:publica„Hier erlaubt, dort verboten – Piratenpolitikerin Reda zum Urheberrecht“ – Julia Reda, Euro-pa-Abgeordnete der Piratenpartei äußert sich in einem Interview zu Urheberrecht und der Re:publica. www.tagesschau.de

Zencap„Start-ups in der Finanzbranche: Neue Banken kriegt das Land“ – Finanzbranche, digitaler Wandel und Raum für innovative Startups. Zencap, Weltsparen und Fidor-Bank werden vorgestellt. www.spiegel.de

MOST CONTENT LIKES

NR. STARTUP FANS 15.05.2015 FANS 15.04.2015 FAN-WACHSTUM ANZAHL KOMMENTARE ANZAHL SHARES CONTENT LIKES

1 GROUPON13.397.776 12.740.539 657.237 943 1.167 6.534

2 SOUNDCLOUD5.949.838 5.611.063 338.775 677 168 4.177

3 URLAUBSPIRATEN 3.618.679 3.419.246 199.433 36.722 12.195 265.284

4 ZALANDO 3.020.404 2.935.399 85.005 2.118 327 16.474

5 ETSY 2.073.736 2.058.110 15.626 64 63 1.347

6 MOVIEPILOT 1.993.194 1.985.909 7.285 110.725 73.123 644.249

7 DEFSHOP 1.877.509 1.815.621 61.888 13.327 10.159 864.359

8 WOOGA 1.524.563 1.522.647 1.916 42 10 344

9 SECRET ESCAPES 1.400.750 1.271.611 129.139 166 465 7.793

10 SMEET COMMUNITY 770.202 767.829 2.373 0 0 0

11 GLOSSYBOX 689.163 682.878 6.285 8.969 761 14.180

12 MYDEALZ 497.946 494.581 3.365 7.903 2.032 14.303

13 ABLETON 467.159 463.064 4.095 999 1.125 18.017

14 SCHUHTEMPEL24 459.513 442.304 17.209 1.157 9.537 44.603

15 BLACKLANE 447.211 434.604 12.607 28 40 576

16 LIEFERHELD 383.391 380.677 2.714 5.793 364 13.506

17 OUTFITTERY 368.670 173.734 194.936 91 123 4.236

18 HELLOFRESH 358.634 134.640 223.994 763 280 2.744

19 DAWANDA DEUTSCHLAND 350.707 347.145 3.562 8.436 6.058 37.931

20 MYVIDEO 350.268 349.852 416 24.105 32.310 447.998

21 IVERSITY 336.049 331.160 4.889 4 56 196

22 MEINFERNBUS 310.301 307.005 3.296 7.596 1.569 18.854

23 ANDROIDPIT 302.406 295.631 6.775 1.670 5.347 66.355

24 POPMOG 266.469 258.783 7.686 5 4 50

25 WATCHEVER 264.617 263.423 1.194 354 263 4.325

NR. STARTUP CONTENT LIKES ANZAHL KOMMENTARE

ANZAHL SHARES FANS 15.04.2015 FANS 15.05.2015 FAN-WACHSTUM

1 DEFSHOP864.359 13.327 10.159 1.815.621 1.877.509 61.888

2 MOVIEPILOT644.249 110.725 73.123 1.985.909 1.993.194 7.285

3 MYVIDEO 447.998 24.105 32.310 349.852 350.268 416

4 URLAUBSPIRATEN 265.284 36.722 12.195 3.419.246 3.618.679 199.433

5 TOLLABOX.DE 219.696 6.869 40.306 71.662 73.925 2.263

6 JOIZ 106.753 11.214 6.748 209.633 210.274 641

7 ANDROIDPIT 66.355 1.670 5.347 295.631 302.406 6.775

8 BARCOO 65.594 7.680 17.235 195.959 222.089 26.130

9 BUSINESS PUNK 44.908 2.479 4.687 164.266 166.812 2.546

10 SCHUHTEMPEL24 44.603 1.157 9.537 442.304 459.513 17.209

BIGGEST FACEBOOK PAGES

Babbel„Mini-Programme ausprobiert: So gut und so schlecht sind die Apps für die Apple Watch“ – Matthias Kremp zieht Zwischenbilanz nach vier Wochen Apple Watch. Im Rahmen des Artikels nennt er unter anderem die App Babbel. www.spiegel.de

SOCIAL MEDIA CHARTS BERLIN

TOP 15 FACEBOOK-GROWTH

BIGGEST TWITTER ACCOUNTS VIR ALE TWEETS IM MÄRZ

In Zusammenarbeit mit uberMetrics Technologies präsentieren wir die Berliner Social-Media-Charts. uberMetrics Technologies misst nicht nur die aktuellen Social-Media-Rankings, sondern auch, wie oft der jeweilige Unternehmensname im Web genannt wird. Dafür werden alle relevanten öffentlichen Inhalte aus sozialen Netzwerken, Foren, Blogs und der Online-Presse durchsucht.

Die Facebook-Seiten dieser Startups sind im April am stärksten gewachsen.

Dies sind die 15 Berliner Startups, die auf Twitter zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses die beliebtesten Accounts betreiben.

UBERMETRICS TECHNOLOGIES BIETET MEDIEN-MONITORING MIT FOKUS AUF ANWENDERFREUNDLICHE UND DATENSCHUTZKONFOR-ME DO-IT-YOURSELF-LÖSUNGEN: MEDIENBEOBACHTUNG, PRESSE-SPIEGEL UND KRISENKOMMUNIKATIONSMANAGEMENT AUF ALLEN MEDIENKANÄLEN. ZU DEN INVESTOREN DES TECHNOLOGIEANBIE-TERS GEHÖREN DAS VERSANDHAUS KLINGEL SOWIE DER HIGH-TECH GRÜNDERFONDS (HTGF).www.ubermetrics-technologies.com

powered by

NR. STARTUP FOLLO-WERS

FAVO-RITES

FOLLO-WING

1 SOUNDCLOUD1.673.250 4.263 21.151

2 NATIVE INSTRUMENTS251.969 17 359

3 ABLETON 222.020 351 1.219

4 EXPLOREB2B 133.801 2.579 43.871

5 GRÜNDERSZENE 85.659 403 2.875

6 BETTERPLACE.ORG 36.459 767 2.169

7 TAPE.TV 25.975 1.138 1.566

8 THE EUROPEAN 23.000 8.079 22.091

9 SILICON ALLEE 22.840 383 515

10 GUTSCHEINE.DE 19.857 148 9.766

11 FLUXFM 18.377 2.424 61

12 BLINKIST 17.073 75.069 12.456

13 6WUNDERKINDER 16.290 6.806 1.241

14 MYDEALZ 16.080 15 624

15 SPREADSHIRT GLOBAL 15.438 320 2.090

NR. STARTUP NAME TWITTER HANDLE

RETWEETS FAVORITEN

1 HELLOFRESH WILLOUGHBY BOOK CLUB‏

WILLOUGH-BYBOOKS

995 104

2 ZALANDO DAGI BEE DAGIBEE 1.229 5.562

3 LIEFERHELD LIEFERHELD.DE LIEFERHELD 444 83

4 RE:PUBLICA RE:PUBLICA REPUBLICA 102 80

5 FLUX.FM NETFLIXDE NETFLIXDE 64 200

NR. STARTUP FAN-WACHSTUM FANS 15.05.2015 FANS 15.04.2015 ANZAHL KOMMENTARE ANZAHL SHARES CONTENT LIKES

1 GROUPON657.237 13.397.776 12.740.539 943 1.167 6.534

2 SOUNDCLOUD338.775 5.949.838 5.611.063 677 168 4.177

3 HELLOFRESH 223.994 358.634 134.640 223.994 223.994 2.744

4 URLAUBSPIRATEN 199.433 3.618.679 3.419.246 36.722 12.195 265.284

5 OUTFITTERY 194.936 368.670 173.734 91 123 4.236

6 SECRET ESCAPES 129.139 1.400.750 1.271.611 166 465 7.793

7 SUMUP 124.565 188.746 64.181 8 5 52

8 NONABOX 105.771 199.050 93.279 25 0 3

9 BONUSBOX 97.160 110.748 13.588 25 0 2

10 ZALANDO 85.005 3.020.404 2.935.399 2.118 327 16.474

11 DEFSHOP 61.888 1.877.509 1.815.621 13.327 10.159 864.359

12 WIMDU 57.107 128.602 714.95 76 111 1.091

13 EDARLING 47.769 53.771 6.002 1 0 14

14 FLIGHTRIGHT 27.066 35.537 8.471 7 14 169

15 BARCOO 26.130 222.089 195.959 7.680 17.235 65.594

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Wochenende & keine Lust zu kochen?#FutterFreitag ist für euch da. RT + folgen & ihr gewinnt vllt einen 25€-Gutschein

Das schnellste Buch der Welt ist da! Holt euch den re:publica re:ader, Tag 1. https://re-publica.de/news/holt-euch-den-rp15-reader-tag-1 … #rp15

Charlie und @stevendeknight im Interview mit @SiMoNiZzLe aka #Daredevil Super-fan. #DaredevilBerlin @FluxFM

VIRALE ARTIKEL IM MÄRZ

Page 25: Berlin Valley

4948

B E R L I N V A L L E Y N E W S – S T A T I S T I K E N

48

RANK APP TITLE CHANGE VS. FEB

1 MOBILE MOTION +12 SOUNDCLOUD +13 WOOGA -24 ETSY +15 LESSON NINE -16 ZALANDO +17 EYE‘EM +18 6 WUNDERKINDER -29 EVENTBRITE NEW IN TOP 10

10 ONEFOOTBALL NEW IN TOP 10

RANK APP TITLE CHANGE VS. FEB

1 DUBSMASH AA +1

2 SOUNDCLOUD +1

3 ETSY +1

4 ZALANDO SHOPPING +1

5 JELLY SPLASH +1

6 LEARN ENGLISH WITH BABBEL +4

7 PEARL’S PERIL NEW IN TOP 10

8 DIAMOND DASH +1

9 EYEEM -1

10 WUNDERLIST: TO-DO LISTE -5

BIG PLAYERS (APPS)

APP CHARTS BERLIN PRIORI DATA IST EIN FÜHRENDER ANBIETER VON APP-STORE-ANALY-

SEN. MEHR ALS 300 DER GRÖSSTEN APP-ENTWICKLER, INVESTOREN, WERBEAGENTUREN UND TOPMARKEN NUTZEN DIE PLATTFORM PRIORI DATA PRO, UM IN DER WELT DER MOBILEN APPS BESSERE ENTSCHEI-DUNGEN ZU TREFFEN.

In Zusammenarbeit mit Priori Data präsentieren wir die Berliner App-Charts im März.

BIG PLAYERS (PUBLISHERS)

NEWCOMER APPS

FAST GROWING APPS

RANK APP TITLE PUBLISHER

1 GREEN KITCHEN AMAZING APPLICATIONS

2 DUBSMASH MOBILE MOTION

3 ONEFOOTBALL ONEFOOTBALL

RANK APP TITLE TOP APP

1 ZATTOO ZATTOO LIVE FERNSEHEN

2 DELIVERY HERO DELIVERY HERO

3 TVSMILES TVSMILES

RANK APP TITLE APP TITLE

1 MOBILE MOTION DUBSMASH

2 ETSY ETSY

3 SOUNDCLOUD SOUNDCLOUD

Das haben die Berliner App-Publisher geschafft.*

Berliner App-EntwicklerNeue Apps von Berliner App-Entwicklern

Neue Versionen von Berliner App-EntwicklernApps von Berliner App-Entwicklern

Bist Du auch App-Publisher in Berlin? Wenn Deine Firma im nächsten Monatsreport berücksichtigt werden soll, schreib uns an:

[email protected]

14

1.291

746

Die Daten basieren auf den globalen iOS-Download-Zahlen im April 2015.Die Publisher werden entsprechend ihrer weltweiten Download-Zahlen im April 2015 gerankt.

Die Downloads dieser Apps sind im Vergleich zum vorherigen Erhebungszeitraum April 2015 am stärksten gewachsen.

Newcomer sind die Apps, die zum ersten Mal im App Store verfügbar waren und beachtliche Downloads erzielt haben.

DIE POPULÄRSTEN DEUTSCHEN APPS AUS BERLIN

DIE POPULÄRSTEN INTER-NATIONALEN APPS AUS BERLIN

RANK APP TITLE PUBLISHER

1 SPIELAFFE GIRLS GIGA DIGITAL

2 CHERRY PIE MASTER FUN APPS

* Erhebungszeitraum: 15. April bis 14. Mai 2015

49

Brandenburg unterstützt den BER mit weiteren

400

MILLIONEN EURO durch günstige Kredite.

ZAHLEN DIE BERLIN BEWEGEN

Nichts reflektiert die Situation der Metropole besser als nackte Zahlen.

Im Mietspiegel 2015 steigt die

Nettokaltmiete um

30 CENT auf

5,84 EURO.

Mit 26

MILLIONEN Kubikmetern Kriegsschutt ist der Teufelsberg Berlins

größter Trümmerberg.

200 MILLIONEN EURO

will der Berliner Senat für die Sanierung des ICC bereit-

stellen. Schätzungen zufolge

werden 400 MILLIONEN EURO benötigt.

Dank

977,8 MILLIONEN Fahrgästen hat

die BVG erstmals in ihrer Geschichte mit

7,4 MILLIONEN EURO

ein Geschäftsjahr positiv abgeschlossen.

Nur 2,2

PROZENT der Wohnungen der degewo stehen leer. Bis

2019 sollen 500 MILLIONEN EURO in

11.000 neue Wohnungen fließen.

In den kommenden

3 JAHREN kann Berlin mit

820 MILLIONEN EURO

zusätzlichen Steuereinnahmen rechnen. Mit einem Teil sollen Schul-

den, derzeit 60 MILLIARDEN EURO,

getilgt werden.

Mit einer Kapazität

von 27 MILLIONEN Fluggästen pro Jahr ist der

BER zur Eröffnung bereits zu klein.

10

MILLIONEN weitere Fluggäste sollen künftig

von einem provisorischen Zusatzterminal

abfliegen.

Um den BER entsteht derzeit ein

500 HEKTAR großes

Naturschutzband.

Etwa 3 MILLIONEN EURO sollen in den kommenden

Monaten in den seit

14 JAHREN brach liegenden

Spreepark fließen.

Im vergangenen Jahr kamen in Berlin

8.744

NEUE WOHNUNGEN auf den Markt.

44,6 PROZENT sind Eigentumswohnungen.

Ende 2013 gab es in Berlin

1,883 MILLIONEN Wohnungen.

In Berlin gibt es derzeit

67 SHOPPINGCENTER,

4 weitere sind in Planung.

Durchschnittlich

25 JAHRE alt sind die U-Bahnen der

Linien U1 bis U4, das älteste Exemplar ist sogar

49 JAHRE alt. Ende August findet die Ablösung durch

die neuen Züge der IK-Reihe statt.

Die 2 DHL-FRACHTZENTREN

Börnicke und Rüdersdorf verarbeiten

täglich etwa

230.000 PAKETE..

800 SPRECHER

auf 17 BÜHNEN sorgten für

450 STUNDEN Programm für die mehr als

6.000 Teilnehmer derre:publica 2015.

Potsdam gibt pro Jahr und Einwohner mehr

als 7 EURO für den Radverkehr aus,

Berlin lediglich

1,70 EURO. Im ADFC-Fahrradklima-Test

2015 belegte Potsdam den

4. Platz, Berlin den 30.

Page 26: Berlin Valley

5150

B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I K

Kaffeeschlange: Zum Glück kann man sich die Wartezeit mit dem Handy vertreiben.

Am Ende der Collision waren alle Tische mit Startup-Flyern bedeckt..

Besuch im Neuland: Dank Zoobe war auch Angela Merkel am Teamplace-Stand.

Richtungsweisend: Abschied nach einer erfolgreichen Collision.

BERLIN MUSS SICH NICHT HINTER DEN USA VERSTECKENTeamplace-Mitgründer Carsten Mickeleit ist Anfang Mai mit seinem noch jungen Startup zur Hightech-Messe Collision nach Las Vegas gereist. Sein Fazit.

CARSTEN MICKELEITCarsten Mickeleit ist Mitgründer von

Teamplace, einem Berliner Cloud- Storage-Startup. Teamplace bietet

Nutzern spezielle Speicherplätze für Gruppenprojekte an. Die Teamplaces

sind im Speicher sowie der Anwender-zahl unbegrenzt und kostenlos für die

ersten 30 Tage. Danach werden auf Wunsch alle Daten restlos gelöscht.

www.teamplace.net

Startups aus aller Welt messen sich vor verschiedenen Jurys.

rst zum zweiten Mal fand Anfang Mai in Las Vegas die Collision statt, ein Ableger des sehr erfolgreichen europäischen Web Summit.

1.000 Startups aus aller Welt sind angereist, um dabei zu sein. Das Team um den irischen Gründer Paddy Cosgrave hat sich der Optimierung von Events auf Basis mathematischer Algorithmen verschrieben. So sind die Ausstellungshallen mit GoPro-Kameras ausgestattet, um durch eine Ana-lyse der Besucherbewegungen zukünftige Events noch besser gestalten zu können. Genau dieser Ansatz soll auch sicherstellen, dass sich jeder Teilnehmer exakt auf der richtigen Party befindet beziehungsweise sie oder er den richtigen Networking-Partner trifft. Das Ganze findet nicht zufällig in Downtown Las Vegas statt: Hier hat der

Berlin wird nicht

umsonst als Startup-

Metropole gefeiert.

Zappos-Gründer Tony Hsieh seit 2012 etwa 350 Mil-lionen Dollar investiert, um mit mehr oder weniger Erfolg ein kleines Start-up-Mekka zu errichten. Der vollständig wissenschaftliche Ansatz ist auch im Marketing spürbar umgesetzt: Alles ist irgend-wie immer riesig, einzigartig, zeitlich begrenzt, exklusiv oder wird morgen teurer. Alle Teilnehmer werden komplett auf der Website veröffentlicht, sodass man quasi live miterlebt, wie die Akqui-semaschine tickt. Der bei Investoren so beliebte Fomo-Effekt (Fear of missing out) ist hier klarer Marketingbestandteil. Und so dynamisch wie die Teilnehmerliste ent-wickelt sich letztlich auch das Event. Wer nicht dauernd seine Mailbox und Twitter im Auge hat, verpasst schnell den einen oder anderen Teil des Events. Vollständige Klarheit darüber, wie das Event funktioniert, da waren wir uns schnell sicher, hat man erst hinterher.

KAUM EIN STARTUP GLEICHT DEM ANDERENDie Collision ist durchaus interessant für Startups. Denn die Veranstaltung bietet ein für Startups opti-miertes Konzept, das bei angemessenen Kosten die Möglichkeit bietet, sich auf der US-amerikanischen Bühne zu präsentieren. Nach erfolgreicher Be-werbung lautet das Angebot gerade einmal 1.800 Dollar für einen Messestand an einem Tag, drei Teil-nehmertickets und ein Hotelzimmer für drei Tage. Dass man dann für das Bier auf den Partys und den Kaffee auf der Messe meist selbst aufkommen muss, lässt sich gut verkraften.

7.500 Teilnehmer aus 89 Ländern zeigen die gesam-te Breite der internationalen Startup-Szene, und kaum ein Startup gleicht dem anderen. So ist es dann auch relativ einfach, Feedback zu der eigenen Geschäftsidee einzusammeln, da Konkurrenz unter den Startups nahezu ausgeschlossen ist. In den Gesprächen lernt man recht schnell, dass Berlin nicht umsonst als Startup-Metropole gefeiert wird, und Berliner Startup-Events sich nicht hinter der Collision verstecken müssen. Klar hat die Collision mehr Teilnehmer, und die Investoren-Schar auf dem US-amerikanischen Event ist derart weit gestreut, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, genau dem richtigen Ansprechpartner über den Weg zu laufen. Wichtig ist darum ganz klar, den Fokus bereits auf die Kontaktaufnahme vor dem Event zu legen. Auf verschiedenen Bühnen kann man von den Er-kenntnissen vieler etablierter Größen der US-ame-rikanischen Tech-Szene profitieren – von Google über Facebook bis hin zu aktuellen Vine-Helden. Wofür die Collision aber vor allem geeignet ist: sich mit anderen zu messen und auszutauschen. Schnell wird klar, dass auch das Berliner Niveau von Startup-Pitches über dem Durchschnitt liegt. Wir, Teamplace, sind als Berliner Startup angetreten, um den stark umkämpften Cloud-Storage-Markt mit unserem auf Spontaneität und Teams optimierten Ansatz zu entern. Durch die vielen Gespräche mit anderen Teilnehmern sind wir mehr als zuvor von unserem Ansatz überzeugt und reisen mit dem guten Gefühl heim nach Berlin, auch in den USA Dropbox und Co. nicht fürchten zu müssen.

Page 27: Berlin Valley

5352

B E R L I N V A L L E Y N E W S – E V E N T S

© F o t o s : S t e f a n K n y

QUO VADIS, BERLIN?Ein hochkarätig besetzter Runder Tisch der Berliner Digitalszene sollte Antworten auf die wichtigsten Standortfragen geben. Was muss passieren, um die sich bietenden Potenziale Berlins voll auszuschöpfen?

Media.net lädt zum Runden Tisch und die Digitalszene folgt. Zahlreiche Vertreter

der digitalen Elite Berlins disku-tierten im Münzsalon im Rahmen der „Berlin Digital Lounge“ die Facetten der Standortausrichtung der Stadt, darunter Boris Wasmuth (GameDuell), Alexander Piutti (GameGenetics), Christian Nagel (Earlybird) und Guido Beermann (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung). Eröffnet hat die Runde der Mode-rator und Herausgeber von Berlin Valley News, Jan Thomas, mit einer Analogie zur ehemals boomenden Automobilindustrie in Detroit, die seit den späten 1960er-Jahren mit Bevölkerungsschwund und einer hohen Kriminalitätsrate zu kämpfen hat. Detroit ist inzwischen insolvent. Was also gilt es zu tun, damit Berlin nicht ein ähnliches Schicksal wider-fährt? Die wichtigsten Statements des Abends im Überblick.

GUIDO BEERMANN: Der große Unterschied zwischen Berlin und Detroit liegt in der breiten Informa-tions- und Kommunikationstech-nik-Szene (IKT), die wir hier haben. Berlin hat sich zu Recht einen guten Ruf erarbeitet bei den Themen Smart City, IKT und Internet der Dinge. Aber auch die Kreativität in Berlin ist ein relevanter Wirtschafts-faktor.

DANIEL SIMON (APERTO): Wir tragen als Agentur die Kreativität Berlins in die Welt und merken, dass Berlin im internationalen Vergleich und sogar auch auf nationaler Ebene nicht mehr das kreative Aus-hängeschild ist. Volkswagen ist mit seiner Garage gerade nach Hamburg gegangen und nicht nach Berlin. Das Thema Standortmarketing muss professionell angepackt wer-den – auch mit einem mittel- oder langfristigen Plan.

CHRISTIAN NAGEL: Wir haben in der Stadt ein echtes Führungspro-blem, es fehlt an vielen Ecken. Wir sind nicht in der Lage zu kommuni-zieren, was hier eigentlich passiert und was für ein Potenzial hier schlummert. Im Online-Marketing gelingt es uns, die weltweit besten Leute hierher zu holen. So gute Leute findet man weder in New York noch im Silicon Valley. Und der zwei-te Punkt, bei dem Berlin Spitze ist – und jetzt sind wir wieder bei den Samwers: das Rollout von Geschäfts-modellen. Hier gibt es massenhaft Teams, die in irgendwelchen Win-keln der Welt bereits Geschäftsmo-delle ausgerollt haben. Auch das ist wichtig, denn so entstehen Vorteile gegenüber US-amerikanischen Wettbewerbern, die im Zweifelsfall mit mehr Geld agieren. Mit diesen beiden Stärken könnte sich eine Stadt positionieren, um noch viel bessere Leute anzuziehen. Der Trend ist bereits da, aber wir müssen noch viel klarer herausarbeiten, worin wir gut sind. Im Marketing sind uns andere Städte überlegen. Unser Bürgermeister müsste viel mehr tun, um Berlins Stärken global zu kommunizieren.

ALEXANDER PIUTTI: Es gibt hier alles, was man braucht: Infra-struktur, Fördermittel, bezahlba-re Office-Mieten. Wir sind noch mitten im Wandel, aber es fehlt das Ökosystem, das Leute hervorbringt – speziell erfolgreiche Unternehmer, die ihren Teil an die Szene zurück

geben und zum Beispiel Gründer schulen. Das steht noch am Anfang, da geht sicher noch mehr.

TIM DÜMICHEN (KPMG): Der-zeit rufen Corporates wie Metro Berlin zum Lab-City-Standort aus. Die Unternehmen mit den reifen Geschäftsmodellen müssen sich ver-ändern, und darin liegt eine Riesen-chance für Berlin: Den schwäbischen Mittelständler wirst du nicht mit seiner Produktionshalle nach Berlin bewegen. Wenn er allerdings wissen will, wie Industrie 4.0 funktioniert, dann ist er hier richtig. Diesen Trend sehen wir zunehmend bei unseren Mandanten. Andererseits gibt es hier auch ein Fraunhofer-Institut mit 10.000 Ingenieuren, die Lösungen für Probleme haben, von denen wir noch nicht einmal ahnen, dass es sie gibt. Dieses Potenzial verschenken wir derzeit.

NAGEL: Die entscheidende Frage ist doch: Was brauchen wir hier eigent-lich? Keine Corporate-Acceleratoren, die sind für mich eher Beiwerk und morgen wieder weg. Gleiches gilt für die ganzen Corporate-VCs. Nein: Wir brauchen Leuchtturm-Unter-nehmen. Wir brauchen ein Google, ein Facebook. Wir brauchen ein oder mehrere Unternehmen, die so groß werden, dass sie Weltrang erlangen. Wenn wir das nicht hinbekommen, dann wird das hier alles verebben.

CHRISTIAN SAUER (WEBTREKK): Wir brauchen hierzulande eine andere Einstellung zu Daten. Alles, was die genannten Unternehmen er-folgreich macht, ist datengetrieben. Und wenn du in Deutschland dieses Wort nur in den Mund nimmst, bekommen alle große Augen und fragen: Dürfen die das überhaupt? Wir haben außerdem viel zu wenig universitäre Cluster und zu wenig Konzentration: Während wir in Eu-ropa überall ein bisschen finanzie-ren, konzentrieren sich die Invest-ments in den USA auf das Valley.

VERENA PAUSDER (FOX AND SHEEP): Berlin darf kein Satellit bleiben. Wir müssen Basisarbeit machen. Die Gründungsstatistiken in Deutschland zeigen: Eigentlich will hierzulande keiner gründen. In Deutschland ist es doch eher so: Du bist neidisch, wenn jemand Erfolg hat. Und wenn es ein Misserfolg wird, freust du dich, dass du nicht mitgemacht hast. In den seltens-ten Fällen werden Unternehmen als Vorbilder ins Scheinwerferlicht gestellt.

BEERMANN: Es ist sicher etwas dran, dass wir in Deutschland keine Kultur des Gründens haben. Was Berlin betrifft, sind wir jedoch in ei-ner besonderen Situation. Wir sind die Startup-Hauptstadt Deutsch-lands und eine wachsende Stadt. In der kommenden Dekade werden circa 300.000 Menschen aus der ganzen Welt nach Berlin kommen. Berlin ist sichtbar, insbesondere im Ausland. Dort gilt Berlin als cool.

WASMUTH: Das ist ein wichtiger Punkt. Warum gilt Berlin als cool? Sicher nicht, weil wir das Fraunho-fer-Institut haben.

BEERMANN: Die Leute kommen nicht mehr nur hierher, um Party zu machen. Das Bild hat sich gewan-delt. Die Museumslandschaft spielt inzwischen eine größere Rolle. Aber es gibt auch harte Fakten. Berlin ist beispielsweise relativ günstig – auch bei den Fachkräften. Menschen kommen nach Berlin und sind be-wusst bereit, weniger zu verdienen.

MASOUD KAMALI (WESTTECH VENTURES): Ich bin mit dieser Diagnose nicht einverstanden, denn es gibt hier sehr wohl ambitionierte Unternehmer. Fabian Siegel hat gerade bekannt gegeben, dass er aus Marley Spoon ein Milliarden-unternehmen bauen möchte – von Berlin aus! Und er hat vorher mitge-holfen, Delivery Hero aufzubauen, das heute 1,8 Milliarden Dollar wert ist, auch von Berlin aus. Am Rande bemerkt: Die Samwers haben gera-de für 800 Millionen Euro Anteile an Delivery Hero gekauft. Dadurch haben wir in Berlin schlagartig 50 neue Millionäre.

BORIS WASMUTH: In Detroit gibt es inzwischen wieder viele coole Startups. In Berlin gibt es wenig In-dustrie, was aber auch eine Chance ist. Es ist viel passiert, aber Berlin muss sich als Stadt mit einem klaren Profil positionieren. Als Benchmark wäre hier wahrscheinlich London zu sehen, das sich erfolgreich als Tech-City positioniert. In Berlin wird Hightech nicht in einer signifikan-ten Menge produziert. Stattdessen könnte man eher das Kreative in den Mittelpunkt stellen. Berlin bringt eine Menge Stärken mit, man sollte noch viel klarer die eine oder andere Charakteristik herausgreifen. Zum Zweiten müssen wir noch viel mehr internationale Superstars nach Ber-lin holen, also Leute, die sich trauen zu sagen: „We can make it big.“ Leider ist das ein grundsätzliches Problem der Deutschen: Hier traut sich keiner zu sagen, dass er das „Next Billion Dollar Baby“ baut.

DOMINIK MATYKA (PLISTA): Wir reden die ganze Zeit nur darüber, dass wir mehr Gründer und Kapital benötigen. Ich sehe eher die Men-talität als grundsätzliches Problem für ganz Deutschland. Wenn ich mein Geschäftsmodell mit dem meiner Konkurrenten in den USA vergleiche, dann bekommen wir hier nur circa ein Zehntel der Preise und der Sales Pitch dauert zehn Mal so lange. Und genau deswegen werden wir auch niemals die Masse an Grün-dern nach Deutschland bringen.

MARCEL HOLLERBACH (DLT): Im Gegenzug dazu funktioniert der umgekehrte Weg recht gut. Wir pro-duzieren in Berlin, jedoch übersteigt unser Umsatz in den USA, Australi-en, England den deutschen Umsatz deutlich. Es hat sich herausgestellt, dass wir in den USA viel größere Tickets viel einfacher verkaufen kön-nen. Zeitgleich können wir aber hier in Europa vergleichsweise günstiger produzieren als in den USA.

MATYKA: Dazu müsste man erst einmal klären, was es denn über-haupt heißt, hier ein Startup zu gründen. Denn günstig produzieren können die Osteuropäer und die Israelis auch. Dort stehen dann aber die Zeichen sofort auf Expansion. Wenn das unser Ziel ist, ist diese Diskussion hier verfehlt. Die Frage ist doch, wofür Berlin steht. Streng genommen sind wir hier nichts, und das wird auch so bleiben. Das ist nicht schlimm, denn die Stadt ist toll und bietet eine Infrastruktur mit vielen gleichgesinnten Leuten. Wir sollten nur aufhören, Berlin über-mäßig zu hypen. Wir sollten einfach machen und den Absatzfokus nicht zu sehr auf Deutschland legen, was wahrscheinlich 95 Prozent der deut-schen Gründer tun und dabei dann oft scheitern.

Andrea Peters (Media.net)

Guido Beermann (Senatsverwaltung für

Wirtschaft, Technologie und Forschung)

Alexander Piutti (GameGenetics)

Christian Nagel (Earlybird)

Boris Wasmuth (GameDuell)

Daniel Simon (Aperto)

Tim Dümichen (KPMG)

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Christian Sauer (Webtrekk)

Verena Pausder (Fox and Sheep)

Masoud Kamali (WestTech Ventures)

Dominik Matyka (Plista)

Marcel Hollerbach (DLT Disruptive Lead Technologies)

Karina Preiß (Alexander von Humboldt Institut

für Internet und Gesellschaft)

Axel Schmidt (GameDuell)

ES DISKUTIERTEN UNTER ANDEREM:

Page 28: Berlin Valley

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I K

„Wir brauchen ein oder mehrere Unternehmen, die so

groß werden, dass sie Weltrang erlangen. Wenn wir das nicht hinbekommen, dann

wird das hier alles verebben.“Christian Nagel, Earlybird

PAUSDER: Da würde ich widerspre-chen. Wenn du dir die Mobile-Unter-nehmen wie SoundCloud, Wooga, Onefootball anschaust – die operie-ren allesamt global. Wir haben den großen Vorteil, dass von dem 150 Mitarbeiter starken Mobile-Team von Apple zehn in Berlin sitzen. Der deutsche Markt ist außerhalb der USA der wichtigste Markt für Apple und hat einen Strahleffekt auf ganz Europa.

SAUER: Gerade jetzt ist doch die Zeit, in der Weltmarktführer kreiert werden, die dann 80 Prozent des Marktes beherrschen – in verschie-denen Branchen. Und in dieser wichtigen Zeit bekommt das Silicon Valley 28 Milliarden US-Dollar, um diese Weltmarktführer zu bauen. Und wir bekommen Einskomma- irgendwas Millionen. Mit welchem Ergebnis? Wahrscheinlich kommen dann 28 Mal so viele Weltmarktfüh-rer aus dem Valley wie aus Berlin.

WASMUTH: Wir brauchen hier in Berlin so etwas wie Stanford, die Univerität ist extrem wichtig für das Valley. Da kommen jedes Jahr Tausende Digitalinteressierte. Du brauchst eigentlich hundert IT-Pro-fessoren in Berlin, damit du pro Jahr 1.000 Studenten heranziehst, die sich mit dem digitalen Wandel beschäftigen.

HOLLERBACH: Ich war selbst ein-mal für ein Semester im Valley. Mein Eindruck ist, dass es nicht nur darum geht, Unternehmer zu produzieren. Dort wird der Student auch auf den Karriereweg in einem Startup vorbereitet.

DÜMICHEN: Es geht nicht zwangs-läufig darum, alles neu zu machen. Es geht eher darum zu überlegen, was die Assets dieser Stadt sind, die man stärken sollte. Wir hatten gera-de Kontakt zum Stadtbeauftragten von Chattanooga, eine ehemalige Industriestadt, in der gerade eine Startup-Szene angesiedelt wird. Dort hat man herausgefunden, dass die Stärke der Stadt in einem leer-stehenden Gewerbegebiet in einem

kleinen Tal liegt, das die Stadt nun reaktiviert. Dort siedeln sich nun Unternehmen an und genießen die schöne Aussicht: Berge, Seen. Das dortige Learning war: Kenne deine Stärken und promote sie.

ANDREA PETERS (MEDIA.NET): Es geht auch um die Frage, wie wir es schaffen können, das vieles so bleibt, wie es heute ist. Dieser Ehrgeiz des Besserwerdens macht viel kaputt. Das fängt an bei den günstigen Mieten und den Lebens-haltungskosten. Von daher wäre meine Frage, wie wir die kreativen Ecken in Berlin erhalten können.

WASMUTH: Genau. Es ist ja die Kreativstadt und die Summe der Einzelteile, warum wir gerne hier leben.

BEERMANN: Teil der Kultur Berlins ist, dass die Leute hier verstärkt mit-reden, siehe Tempelhofer Feld, wo wir eine Smart City in einer relevan-ten Größe hätten hinsetzen können. Zeitgleich muss die Politik aufpas-sen, dass wir nicht die gleichen Fehler machen wie in München, wo man in den 1970er-Jahren in der Innenstadt ein Kaufhaus neben das andere gestellt hat und das Leben aus der Innenstadt verdrängt hat. Das muss man bei der Planung mit-denken. Tegel ist beispielsweise ein interessanter Ort, um Industrie zu gründen. Wir wollen niemanden aus der Innenstadt vertreiben, sondern versuchen, dass die Stadt ihre Prä-gung behält. Der Vorteil von Berlin ist ja, dass es diese Flächen gibt. DÜMICHEN: Man darf nicht ver-gessen, dass in der Stadt sicher eine halbe Million Leute wohnen, die von der Entwicklung, die wir gerade beschreiben, komplett abgekoppelt sind. Es braucht Räume, wo du diese Menschen integrieren kannst.

„Wir sind noch mitten im Wandel,aber es fehlt das Ökosystem, das

Leute hervorbringt – speziell erfolgreiche Unternehmer, die ihren

Teil an die Szene zurückgeben und zum Beispiel Gründer schulen.“

Alexander Piutti, GameGenetics

KAMALI: Ich will ein paar Wünsche an die Politik loswerden: Mein erster Wunsch wären weniger Gesetze. Ausdrücklich meine ich damit nicht den Mindestlohn, Menschen sollen gut bezahlt werden. Und wir brau-chen eine Kommission, die kontrol-liert, welche Gelder vom Senat an welcher Stelle für die Startup-Szene verwendet werden.

PAUSDER: Ich finde das Thema Anti-Angel-Gesetz extrem wichtig, weil einem erst auf den zweiten Blick bewusst wird, was das für einen Schaden anrichtet. Wenn Gründer ihr Kapital in Form von Risikokapital reinvestieren, ist damit in der Regel auch eine Weiter- gabe von Know-how an junge Gründer verbunden. Und wenn jemand in Deutschland das Risiko eingeht, in ein Unternehmen zu investieren, sollte man darauf stolz sein und das nicht unterbinden.

WASMUTH: Das ist ein superwich-tiger Punkt, denn das Investieren in junge Unternehmen stirbt, sobald dieses Gesetz kommt.

KARINA PREISS (ALEXANDER VON HUMBOLDT INSTITUT FÜR INTERNET UND GESELLSCHAFT): Das Thema Industrie 4.0 ist wich-tig. Die großen Unternehmen in Deutschland stehen gerade vor einem massiven Problem. In Berlin haben wir eine Wahnsinnskompe-tenz, damit könnten wir als Stadt wirklich punkten. Doch dafür braucht man Schnittstellen nach Bayern oder Baden Württemberg, die fehlen. Und ich würde mir wünschen, dass Unternehmer und Unternehmen mehr gesellschaft-liche Verantwortung übernehmen – auch perspektivisch. Man hat eine Standortverantwortung.

AXEL SCHMIDT (GAMEDUELL): Wir investieren bei GameDuell viel Energie in das Einstellen von Topleuten – über PR, über Events. Wenn wir dann diese Topleute haben, können wir sie oft nicht einstellen. Wir bekommen keine Arbeitsgenehmigungen für sie, obwohl diese Leute schon zehn oder mehr Jahre im Job sind – nur weil sie keinen anerkannten Ausbildungsab-schluss haben.

HOLLERBACH: Ich wünsche mir mehr Bürgerbüros, in denen Englisch gesprochen wird. Das ist ein echtes Problem. Wir haben zahlreiche Mitarbeiter, die aus dem Ausland kommen und mit denen dann unsere HR-Verantwortliche zum Bürgerbüro gehen muss, um zu übersetzen. Das passt zu Berlin überhaupt nicht mehr.

PETERS: Ich wünsche mir den Dia-log und dass die Politik die Wirt-schaft als Partner sieht und nicht als die, die nur nach mehr Förderung ruft. Es existiert eine große Bereit-schaft, sich zu engagieren.

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Physiker, Ingenieure, Informatiker, Designer, Journalisten, Verrückte, Studienabbrecher, Taxifahrer – für Hans Georg Näder spielt

es keine Rolle, was die Leute machen und wo sie herkommen. Das einzige, was für den CEO von Ottobock zählt, sind Neugierde, Kreativität, die Lust am Ideenentwickeln und Ausprobieren. Den Ort dafür hat Näder am 27. Mai auf dem Areal der ehemaligen Bötzow-Brauerei eröffnet. Der Open Innovation Space soll den Spirit des Silicon Valley mitten in Berlin erlebbar machen. Als Partner konnte das Medizintechnik-Unternehmen Otto-bock das auf Rapid Prototyping spezialisierte Fab Lab Berlin gewinnen.„Mit dieser einzigartigen Verknüpfung von Co-working Spaces, Hochtechnologie und Kreativität zünden wir unsere Innovationsrakete am Standort Berlin“, sagte Näder zur Eröffnung vor 250 gela-denen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medi-en. Neben Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller waren auch Cornelia Yzer, Sena-torin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, sowie Thomas Heilmann, Senator für Justiz und Verbraucherschutz, dabei. „Die Kooperation mit dem Fab Lab ist der Startschuss einer Perlenkette an Startups unterschiedlicher Brennstufe, die unter dem Dach des Ottobock Open Innovation Space ihr Zuhause finden“, so Näder. Langfristig investiert Ottobock mehr als vier Millionen Euro in den Open Innovation Space. Dort stehen bis zu 65 Arbeitsplätze zur Verfügung.

OPEN FÜR JEDERMANNAls Initiator des Projekts fokussiert Ottobock zunächst auf Verfahren zur schnellen und neuarti-gen Fertigung von Prototypen. Zudem will das Un-ternehmen in diesem Umfeld das Schlüsselthema Digitale Zukunft vorantreiben und die Vernetzung

mit Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen weiter ausbauen. Unter anderem werden dort die TU Berlin sowie das Design Rese-arch Lab, eine Forschungseinrichtung der Univer-sität der Künste Berlin, präsent sein. „Als offene Digital-Fabrication-Werkstatt bieten wir allen Interessierten Zugang zu 3D-Druckern, Lasercut-tern, Platinen- und CNC-Fräsen sowie CAD-Soft-ware, aber auch zu Holzbearbeitungsmaschinen und anderen Werkzeugen, die man zum Erfinden braucht“, erklärt Wolf Jeschonnek, Geschäftsfüh-rer und Gründer des Fab Lab Berlin. Privatpersonen ebenso wie Startups, andere Unternehmen und Institutionen sind dazu einge-laden, den Umgang mit digitalen Fabrikations-maschinen zu erlernen und diese unter fachlicher Anleitung zu nutzen, um eigene Ideen umzuset-zen. Von dem Umzug auf das Bötzow-Areal und der Zusammenarbeit mit Ottobock verspricht sich das Fab Lab Berlin eine Professionalisierung seiner Arbeit: „Wir werden größer und haben einen festen Kooperationspartner“, sagt Jeschon-nek. „Wir können viel von den Ottobock-Entwick-lungsingenieuren lernen, denn sie haben in vielen Bereichen mehr technologisches Know-how als wir. Auf der anderen Seite sind wir in Berlins Kreativ- und Technologieszene gut vernetzt und fokussieren uns auf digitale Technologien.“

KREATIVE UND INNOVATIVE LÖSUNGENBerlins Regierender Bürgermeister Michael Müller zeigte sich bei der Eröffnung beeindruckt: „Der Open Innovation Space ist ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Experten auf unterschiedlichen Gebieten. Die Kooperation zeigt, wie sinnvoll es sein kann, sich zusammenzutun, Know-how zu teilen und Wissen und Ressourcen weiterzugeben, um die

kreativste, innovativste Lösung zu entwickeln.“ Als spielerisches Symbol dafür nahmen die Gäste der Eröffnung einen 3D-gedruckten Berliner Bären auf einer Rakete mit nach Hause.Die Eröffnung des Open Innovation Space ist ein weiterer Meilenstein bei der schrittweisen Erschließung des historischen Areals, das Näder 2010 erworben hat. Die denkmalgerechte Sanie-rung nach einem Masterplan von Stararchitekt David Chipperfield soll die DNA der Gebäude bewahren und eine Mischung aus kultureller und gewerblicher Nutzung ermöglichen. Bötzow Ber-lin ist Schauplatz für wechselnde Ausstellungen international renommierter Künstler sowie Hei-mat von Tim Raues Restaurant La Soupe Populaire sowie der Bar Le Croco Bleu von Gregor Scholl. Mit dem Open Innovation Space hält nun das erste Projekt von Ottobock Einzug in Bötzow Berlin.

Gemeinam mit dem Fab Lab Berlin hat das Medizintechnik-Unternehmen Ottobock den Open Innovation Space auf dem Areal der ehemaligen Bötzow-Brauerei eröffnet.

OTTOBOCK ZÜNDET INNOVATIONSRAKETE

© Otto Book HealthCare GmbH/Martin Leuze © Stefan Kny

© Stefan Kny

© Stefan Kny © Stefan Kny

Ottobock-Chef Hans Georg Näder (linkes Bild, links), Wolf Jeschonnek (Fab Lab) und Bürgermeister Michael Müller bei der Eröffnung des Open Innovation Space

Michael Müller zeigt Senatorin Cornelia Yzer einen Berliner Bären aus dem 3D-Drucker

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THE HUNDERT VOL. 5: PRE-RELEASE-EVENT IM SOHO HOUSE BERLIN

Am 28. Mai ist die inzwischen fünfte Aus-gabe von the Hundert erschienen – Anlass genug, gemeinsam mit allen Helfern,

Freunden und Mitarbeitern des Magazins gebüh-rend zu feiern. Der Titel der neuen Ausgabe lautet „Old meets New Economy“, ein Thema, das – wenn auch nur augenzwinkernd – nach einem klassi-schen Rahmen verlangte. Und so genossen circa 200 geladene Gäste einen launigen Networking-Abend im gediegenen Am-biente des „Politbüros“ im Berliner Soho House, wo natürlich neben Bier und Wein auch Whiskey gereicht wurde. Jan Thomas, Herausgeber von the Hundert, bedankte sich mit einer kurzen Rede bei

seinem Team sowie allen Sponsoren, Unterstüt-zern und Gastautoren. DJ Gunnar Guess sorgte für die passende loungige Untermalung. Stargast des Abends war dann aber die neueste Ausgabe von the Hundert, die den Gästen druckfrisch über-reicht werden konnte. Alles in allem war das ein Abend, der nach Wiederholung verlangt.An dieser Stelle noch einen besonderen Dank an den Sponsor KPMG für das Bereitstellen des Fingerfood sowie an das ganze Team des Soho House für die großartige Unterstützung bei der gesamten Umsetzung!

Immer großartig, wenn Barkeeper ihren Job verstehen.

Dirk Maass (BPW Berlin-Brandenburg) und Sebastian Blecke (GSG Berlin)

Schwer, sich zwischen Ausblick und Heft zu entscheiden.

Massimo Pisati, Claudia Lunscken und Kathrin Maas von Why Berlin?

Stets gute Laune an der Bar.

Nach der Rede von Jan Thomas wurden

die Hefte zum ersten Mal gezeigt. Endlich!

Beatrice Vogel, Raukia Abrantes (beide Berlin Partner), Michael Schneider und Antonia Bittmann (beide Commerzbank)

Eric Leupold (Deutsche Börse) und Marius Sternberg (KPMG)

Zum Glück spielte das Wetter mit. Der große

Balkon des Politbüros war stets gut gefüllt.

Florian Langenscheidt, Jan Thomas, Balázs Tarsoly (Operation Butterfly)

Jan Honsel (Pinterest) und Markus Hohmeier (The European)

Steffen Wenzel (Politik Digital)

und Alexander Piutti (GameGenetics)

Daniel Andriani, Jan Thomas, Kata Oldziejewska

und Robert Hinsch von Why Berlin?

Alle Fotos auf dieser Seite wurden von Stefan Kny (kny-photographie.de) gemacht.

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PRÄGEANSTALT DER DIGITALEN SZENE

Die Heureka hat sich zum Must-go im Rahmen der Berlin Web Week entwickelt. Zum vierten Mal traf die Gründerszene auf hochkarätige Vertreter aus Politik und Wirtschaft.

Bahnstreik und Staus zum Trotz: Zum vierten Mal fand am 5. Mai im Rahmen der Berlin Web Week die Gründerkonferenz Heureka

statt. Nach der Eröffnung durch den CEO von Vertical Media, Mark Hoffmann, übernahm Rubin Ritter, CEO von Zalando, die Stage 1 in der Alten Münze, einer ehemaligen Prägeanstalt. Ritter gab einen Überblick über Geschäftszahlen und die ersten Zalando-Jahre. Demnach glich der erste Lagerraum von Zalando „einer Abstellkammer voller Ikea-Regale“.Es folgte der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner, der im Februar mit seiner Wutrede im nordrhein-westfälischen Landtag die Sympathien der Gründerszene gewann. „Vielleicht braucht Deutschland vor einer Steuer- und Rentenreform eine Mentalitäts-Reform“, gab Lindner im Gespräch

mit Frank Schmiechen, Chefredakteur von Grün-derszene, zu bedenken und warb für German Mut statt German Angst (mehr zum Thema: Seite 36).

DIÄTPROGRAMM MIT DETLEF D! SOOSTDerweil ging es auf Stage 2 unter anderem mit Fabien Nestmann, Head of Public Policy bei Uber, darum, wie die Politik innovative Geschäftsmodel-le fördern kann. Die Heureka schaffte es auch in diesem Jahr, ein hochkarätiges Line-up mit Playern aus Politik und Wirtschaft zusammenzubringen: Martina Koederitz (IBM), Frank Thelen (E42), Andreas Winiarski (Rocket Internet), Niklas Östberg (Delivery Hero), Navid Hadzaad (GoButler) und viele andere. Kurzfristig absagen musste Julia Jäkel, CEO von Gruner + Jahr. Sie wurde vom Chief Digital Officer Stan Sugarman vertreten, der ankündigte,

verstärkt in New Economy zu investieren. Promi-nente Unterstützung holte sich Fredrik Harkort, CEO von BodyChange, auf die Bühne: Gemeinsam mit dem Tänzer und Choreografen Detlef D! Soost präsentierte er sein Diätprogramm, das helfen soll, Job und Partner zu finden. Zum Abschluss der Konferenz wurde der Grün-derszene Newcomer-Award verliehen. Die Gründerszene-Leser wählten den Haushaltshil-fen-Service Helpling auf Platz eins, gefolgt von der Vorlese-App Narando und der Kunstplattform Juniqe. Der Jurypreis ging an die Koch-App Kitchen Stories. Auf Platz zwei kam der Kochbox-Dienst Marley Spoon, Juniqe wurde Dritter.

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asseSean Percival (500 Startups), Marcus Meurer (Force M), Felicia Hargarten (Travelicia) und Mengting Gao (Kitchen Stories)

Stan Sugarman (Gruner + Jahr) im Gespräch mit Mark Hoffmann (Vertical Media)

Christian Lindner im Gespräch mit Gründerszene-Chefredakteur Frank Schmiechen. Detlef D! Soost stellt mit CEO Fredrik Harkort BodyChange vor.

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JU N I

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JU L I / AU G U S T

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STARTUP-EVENTS ALLE TERMINEWURDEN ZUR

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und Konferenzen für Gründer und Startups in Berlin.

08.–09.06.PHARMA MARKE-TINGMarketing-Konferenz der Pharma-Branche @Villa Kennedy, Frankfurt/Main

11.–12.06.7. DEUTSCHER NONFOOD KON-GRESSDie Veranstaltung bietet eine Plattform, um Top-Entscheidern aus dem Nonfood-Handel und Industrie zu treffen.@Hotel InterContinental Berlin

09.–11.06.STAGE|SET| SCENERY Die Stage|Set|Scenery ist die führende Fachmesse für Theaterfachplanung, Film-, Bühnen-, Licht-, Ton-, Video- und Medien-technik.@ Messe Berlin

10.06.GALA DEUTSCHER PREIS FÜR ONLINE-KOMMUNIKATIONDer Preis ehrt herausra-gende Leistungen von Organisationen im Bereich digitaler Kommunikation.@Kino International, Berlin

11.06.PORTUGAL VEN-TURES PITCHING EVENTDie Auftaktveranstaltung von Portugal Ventures in Berlin@Betahaus, Berlin

16.–17.06.BEST IN ECOMMERCE KONFERENZBei der Konferenz wer-den die erfolgreichsten E-Commerce-Projekte im deutschen Markt vorge-stellt und ausgezeichnet.@Messegelände Berlin

23.–24.06.STRATEGIEGIPFEL MARKETING & DI-GITAL MARKETINGDer Strategiegipfel über Trends und Entwick-lungen im B2C und B2B Umfeld@nhow Berlin

23.06.FUTURE DAYAuf dem Zukunftskon-gress erwarten Entschei-der Anregungen, Analy-sen und Inspiration.@Kap Europa, Frankfurt/Main

24.–25.06.EHI OMNICHANNEL DAYSOmnichannel-Ent-scheider und Experten diskutieren über Trends, Herausforderungen und Lösungen.@Die Halle, Kölnam Main

29.–30.06.PRUDSYS PERSONA- LIZATION SUMMIT (FOR RETAIL)News und Trends aus dem Bereich der dynamischen Omnichannel-Personali-sierung für den Handel@Andel`s Hotel, Berlin

30.06.–01.07.DIGITAL MARKETING 2015Praxis-Cases, die zeigen, wie das Zusammenspiel von Emotionen und neu-esten Technologien das Marketing beeinflusst.@Hilton Hotel, Mainz

31.07.–01.08.DNX DIGITAL NOMAD CONFE-RENCEEnglischsprachiges Event für Online-Unternehmer und Freiberufler, die gern um die Welt reisen.@Heimathafen Neukölln, Berlin

07.– 11.06.WEBINALE Die webinale ist die Konferenz für digitale Professionals, Trendset-ter und Macher im World Wide Web@Maritim proArte Hotel Berlin

11.– 14.06.DMY INTERNA-TIONAL DESIGN FESTIVALEine Schnittstelle zwischen Unternehmen, jungen und talentierten Gestaltern und Presse@Kraftwerk Berlin

16.– 18.06.TOOLSDie tools ist die Expo + Konferenz für webba-sierte Business-Anwen-dungen zur intelligenten Digitalisierung von Geschäftsprozessen.@Messe Berlin

15.–17.07.TECH OPEN AIRInterdisziplinäres Technologie-Festival mit hochrangigen Unter-nehmern, Künstlern und Wissenschaftlern@Alte Teppichfabrik, Berlin

25.–26.06.EXPLORING RETAILÜber Zukunftstrends und Best Cases im Retail und in der FMCG-Indus-trie @Van der Valk Airporthotel, Düsseldorf

09.–10.07.SOCIAL RECTUITING DAYSÜber das Potenzial So-zialer Netzwerke für Ihr Recruiting und Metho-den sowie Techniken für die Umsetzung@Quadriga Forum

17.06.GROWTH HACKING AND FULL STACK MARKETING WORKSHOPSÖffentlicher Workshop von Patrick Vlaskovits and Casey Armstrong@Hub:raum, Berlin

18.–19.06.PERSONAL MANAGEMENT-KONGRESSFachkongress für Perso-nalverantwortliche und Plattform zum Austausch über Branchenthemen@Estrel Berlin

10.06.MONITORING EXPODie Monitoring Expo bietet erstmals eine umfassende Plattform zur Information rund um das Thema IT-Monitoring und zum Austausch mit den Spezialisten der Branche.@Parkhotel Mainz

07.–11.06. INTERNATIONAL PHP CONFERENCEDie PHP-Konferenz steht für pragmatisches Know-how im PHP- und Webumfeld. @Maritim proArte Hotel, Berlin

04.– 05.06.DROIDCONDroidcon ist eine globale Entwickler-Konferenz rund um Android. @Postbahnhof, Berlin

09.–11.06.MEDIENFORUM NRW„What‘s next?“: Diskutiert werden die digitale Trans-formation von Fernsehen und Radio, Entertainment und Journalismus.@IHK Köln

03.06BARCAMPARBEITEN 4.0Die Bertelsmann Stiftung auf dem BarCamp. Potenzi-ale und Herausforderungen der digitalisierten Arbeits-welt neu diskutieren.@Bertelsmann Repräsentanz, Berlin

01.– 03.06.DEVOPSCONErleben Sie spannende Erfahrungsberichte und eine Fülle an wertvollem Praxiswissen von den bekanntesten deutsch-sprachigen und internati-onalen DevOps-Experten.@nhow Hotel Berlin

ALLE EVENT-DETAILS, NEWSLETTER-ANMELDUNG UND MEHR: WWW.BERLINSTARTUP.EVENTS

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11.06.5. EY START-UP WORKSHOPDieser Workshop ver-schafft Einblicke in die Theorie und Praxis der Bewertung von Startups.@Ernst & Young Konferenze-tage 9. Stock, Berlin

15.–18.06.DEVELOPER WEEKIn diesem Jahr können Fachmessebesucher vom 15. bis zum 17. Juni erstmals kostenlos die Fachmesse und einige Specials besuchen.@Messe Nürnberg

10.06.16. DEUTSCHER EIGENKAPITALTAG DES BVKDer BVK unterbreitet kon-krete Vorschläge, um die Rahmenbedingungen für Wagnis- und Wachstums-kapital zu verbessern.@Jüdisches Museum, Berlin

Die weltgrößte Konferenzmesse für Smart und Green

Cities, Metropolitan Solutions, war vom 20. bis zum

22. Mai in der deutschen Hauptstadt zu Gast.

Der GIG Maker Space auf der Re:publica

Teilnehmer auf dem #Unit Festival, dem ersten Queer-Tech-Festival der

Welt, am 8. Mai 2015 im FritzClub Berlin

Entspannung zwischendurch auf der Terrasse der Media Convention in der Station Berlin

Praktische Workshops zum Internet of Things

gab es auf der ThingsCon am 8. und 9. Mai in der

Berliner Kulturbrauerei.

Aus der Reihe „Young+Restless“ im Base_camp Berlin: Jan Thomas, Herausgeber von the Hundert und

Berlin Valley News, sprach am 21. Mai über den Stand der Berliner Startup-Szene.

Zu Gast im BahnTower: Mario Paladini (Club Globals) und Yannis Salavopoulos (Capitals Business Cirlcle) beim Networking zum

Thema „EU Sustainability Goals & EU Grants. How sustainability strategy improves the performance of a company?“ am 26. Mai

Investors‘ Dinner: Für die 9. Ausgabe des exklusiven Formats trafen

sich am Abend des 7. Mai 2015 internationale VCs und Investoren.Branchentreffen: Am 28. Mai fand

die Konferenz Content Marketing Masters im Verlagshaus von Der Tagesspiegel statt.

Andreas Frohloff von Monotype bei seinem

Workshop auf der Typo vom 21. bis zum

23. Mai im Haus der Kulturen der Welt

Das Motto der diesjährigen Re:publica: „Finding Europe“

B E R L I N V A L L E Y N E W S – E V E N T R Ü C K B L I C K

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Wir hoffen, Euch hat auch diese Ausgabe von Berlin Valley News gefallen. Es ist unser Bestreben, der vielseitigen Berliner Startup-Szene ein Gesicht und ihr im Berliner Alltag die nötige Sichtbarkeit zu geben. Berlin ist schließlich auf dem Weg, eine der führenden Startup-Metropolen der Welt zu werden. Monatlich informieren wir Euch mit aktuellen News und exklusiven Storys aus der Branche. Damit unser

Magazin noch besser wird, freuen wir uns über Feedback, ganz gleich, ob Motivationsschreiben oder vernichtende Kritik – hauptsache konstruktiv. Genauso freuen wir uns über Eure Mitarbeit, Ergänzungen, Weiterempfehlungen, Gastbeiträge oder Themenvorschläge. Berlin Valley News ist – wie schon the Hundert – kostenlos. Helft uns bitte, dass es ein Erfolg wird. Gern könnt ihr unsere Face-book-Seite liken oder weiterempfehlen.

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – V O R S C H A U

Die nächste Ausgabevon Berlin Valley Newserscheint am30. Juni 2015.Unter anderem mit folgenden Themen:

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WIR BEDANKEN UNS BEI UNSEREN PARTNERN UND UNTERSTÜTZERN!

VORSCHAU AUF BITS & PRETZELS: Organisator Bernd Storm im Interview

MIT FREYGEIST AN DER FRISCHEN LUFT: Rückblick auf die erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne

ANSGAR OBERHOLZ: Über zehn Jahre Sankt Oberholz und seinen neuen Coworking Space

NACH DER BERLIN-PREMIERE: Was bleibt von der Internet-Konferenz Noah? ©

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© Max Threlfall

© Dan Taylor

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B E R L I N V A L L E Y N E W S – R U B R I K

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Wie verwandelt man gute Ideen in gute Geschäfte?Lesen Sie, wie EY-Profi s jungen Unter-nehmern wirksam auf die Sprünge helfen:

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