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BERLIOZ 4. SINFONIEKONZERT BERIO PAGANINI 11/12

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BERLIOZ 4. SINFONIEKONZERT

BERIOPAGANINI

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IM SCHWUNG DER PHANTASIE WIRBELT ER EINEN STRUDEL DER SELTSAMSTEN KUNST-GRIFFE, SCHLÄGT JEDES HINDERNIS NIEDER, JEDE BEGRENZUNG UND ER-TRÄGT KEINE GESETZE.

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Hector Berlioz Le Carnaval Romain op. 9 9’(1803 – 1869) Ouverture caractéristique pour grand orchestre Niccolò Paganini Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 6 36’(1782 – 1840) I. Allegro maestoso II. Adagio espressivo III. Rondo: Allegro spirituoso

– Pause – Luciano Berio Rendering 35’(1925 – 2003) nach Skizzen der 10. Sinfonie von Franz Schubert I. Allegro II. (Ohne Satzbezeichnung) III. (Ohne Satzbezeichnung)

BADISCHE STAATSKAPELLE Augustin Hadelich ViolineJohannes Willig Dirigent

BERLIOZ PAGANINI BERIO4. SINFONIEKONZERT

5.2.12 11.00 GROSSES HAUS6.2.12 20.00 GROSSES HAUSDauer ca. 2 Stunden

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2 Hector Berlioz

52 Jahre vor der gefeierten Uraufführung seiner Trojaner durch die Karlsruher Hof-kapelle 1890 erlitt Hector Berlioz mit seiner ersten Oper Benvenuto Cellini grandiosen Schiffbruch. Das Pariser Publikum war von der Länge und der musikalischen Neuartig-keit befremdet und lehnte das Werk laut-stark ab, das Orchester bezeichnete die Partitur gar als unspielbar. Nach dieser eindeutigen Abweisung entschloss sich Berlioz, das Werk nach der dritten Vorstel-lung zurückzuziehen. Er selbst erachtete die Oper dennoch als wertvoll und wollte einige Jahre später zumindest einige ihrer musikalischen Themen retten, aus denen er eine „ouverture caractéristique pour grand orchestre“ formte. Analog zur Karne- valsszene aus dem ersten Akt nannte er sie Le Carnaval Romain.

Nach einem eröffnenden Tusch spielt das Englischhorn eine traurige Liebeserklä-rung, die die Bratschen ebenso traurig beantworten. In der Oper antwortet mit

dieser Musik die Tochter des päpstlichen Schatzmeisters, Teresa, ihrem Geliebten, dem Florentiner Bildhauer Benvenuto Cel-lini, dass sie nicht bei ihm bleiben könne. Schon als das Orchester dieses Thema übernimmt, deuten Tamburin und Triangel auf die bevorstehende Karnevalsstimmung hin, die kurz darauf ungezügelt losbrechen wird und in der die beiden ihre Flucht pla-nen. In der Oper wird dieser Saltarello vom Chor getanzt und gesungen. Berlioz war das schnelle Tempo seiner Ouvertüre ein besonderes Anliegen, er selbst hatte 1831 den ausgelassenen römischen Karne- val erlebt, den Goethe in seiner Italieni-schen Reise anschaulich schilderte: „Der römische Karneval ist ein Fest, das dem Volke eigentlich nicht gegeben wird, son-dern das sich das Volk selbst gibt … Der Unterschied zwischen Hohen und Niedern scheint einen Augenblick aufgehoben: alles nähert sich einander, jeder nimmt, was ihm begegnet, leicht auf, und die wechselseitige Frechheit und Freiheit

SKIZZE UND SKULPTUR

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SKIZZE UND SKULPTUR

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wird durch eine allgemeine gute Laune im Gleichgewicht erhalten.“

Der Dirigent der Uraufführung der Oper, François-Antoine Habeneck, geriet mit Berlioz während der Proben in einen Streit, da er in den Augen des Komponisten das schnelle Tempo nicht einhalten konnte. Wohl nicht ganz ohne Schadenfreude kam dieser Dirigent einige Jahre später zur Ur-aufführung der Ouvertüre, nachdem er er-fahren hatte, dass Berlioz mit seinen Bläsern nicht proben konnte, da diese ihren Dienst bei der Nationalgarde zu erfüllen hatten. Doch die erwartete Katastrophe blieb aus, wie Berlioz in seinen Memoiren beschreibt: „In der Tat, als ich ins Orchester kam, be-stürmten mich alle Bläser, empört darüber, dass sie eine Ouvertüre, die ihnen völlig un-bekannt war, öffentlich aufführen sollten … Es wurde kein einziger Fehler gemacht. Ich begann das Allegro im richtigen Tempo, dem Wirbelwind-Tempo der römischen Tänzer. Das Publikum verlangte eine Wiederholung … das zweite Mal ging es sogar noch bes-ser. Als ich wieder ins Künstlerzimmer kam, sah ich Habeneck dort mit einer etwas be-schämten Miene stehen. Im Vorbeigehen sagte ich beiläufig: ‚So muss das gehen.’ Er antwortete nicht.“

1838, im Jahr der gescheiterten Urauffüh-rung der Oper Benvenuto Cellini, durfte sich Berlioz auch über eine gelungene Pre-miere freuen. Sein Harold en Italie – be-reits im 1. Sinfoniekonzert der Saison zu hören – wurde weitaus wohlwollender auf-genommen. Unter den Zuhörern befand sich ein begeisterter Bewunderer Berlioz’: Der „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini, eine Legende bereits zu Lebzeiten. Durch ganz Europa unternahm dieser Begründer des modernen Virtuosentums ausgedehnte Tourneen – und wie Berlioz war auch

Paganini mehrfach Gast in Karlsruhe. Bei seinem ersten Besuch 1829 hatte er sein D-Dur-Violinkonzert sowie weitere kleine Bravourstücke im Gepäck, im Zusammen-hang des Originalprogramms zu hören im historischen 3. Sonderkonzert.

Paganinis Virtuosentum übte eine unge-heure Faszination auf das Publikum aus. Die aus damaliger Sicht für unmöglich er-achteten Kunstgriffe und Effekte führten gar zum Gerücht, der Geiger sei mit dem Leibhaftigen im Bunde. Er pflegte und in-szenierte diese ihn umgebende Aura des Dämonischen noch; seine äußere Erschei-nung und sein Verhalten sollten die faszi-nierende Kraft und magische Wirkung sei-nes im Wortsinne unerhörten Geigenspiels noch verstärken. Konzerte wurden als Hochamt inszeniert und zelebriert, beinahe glichen sie schwarzen Messen. Teilweise sicher auch von ihm selbst beförderte Le-genden und Gerüchte umgaben Paganini ein Leben lang.

Der Teufel oder magische Kräfte waren es allerdings nicht, die Paganinis musikalische Wirkung beförderten. Vielmehr waren es sein eindrucksvolles Talent, gepaart mit der Bereitschaft, die technischen Möglich-keiten nicht nur auszureizen, sondern über vermeintliche Grenzen weit hinauszufüh-ren. Seine atemberaubende Fingerfertigkeit in schnellster Präzision erlaubte es ihm, auch noch die technisch verzwicktesten Kunstgriffe leicht und locker darzustellen.

Paganinis Erstes Violinkonzert entstand dann auch tatsächlich, weil er mit dem überkommenen Repertoire nicht mehr ar-beiten wollte: Er war technisch viel weiter fortgeschritten, als dass diese Stücke ihn noch reizen konnten. So schrieb er sich selbst Konzerte, die seinen Anspruch nach

Niccolò Paganini

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höchster Virtuosität befriedigen konnten. Zum ersten Mal erscheinen hier die Flageo-lett-Doppelgriffe, die auf das damalige Pu-blikum eine ungeheure Wirkung ausgeübt haben müssen – nicht zuletzt dieses Dop-pelspiel befeuerte die Legende, Paganini sei mit dem Teufel im Bunde. Genau an die-sem technischen Kniff kann man jedoch sehen, wie planvoll und überlegt der Kom-ponistenvirtuose seine Bravourstücke plante: Er trainierte sich eine ungeheure Spannweite der linken Hand an, experi-mentierte mit erheblich dünneren Darm-saiten und entwickelte die Springbogen-technik, bei der der Bogen kontrolliert auf der Saite auf und ab schnellt und damit ei-nen ganz neuen Toneffekt hervorruft.

Trotzdem zeigt sich Paganini in seinem Konzert neben allen technischen Finessen auch als zarter Melodiker, der seine italie-nische Herkunft durchaus nicht verbergen will. In einer venezianischen Kritik aus dem Entstehungsjahr heißt es dazu: „An den schwierigsten Stellen scherzt er mit all je-nen Griffen, die keine andere Hand wagen würde, in der Zartheit wird er zu einem un-widerstehlichen Verführer, im Schwung der Phantasie wirbelt er einen Strudel der seltsamsten Kunstgriffe, schlägt jedes Hin-dernis nieder, jede Begrenzung und erträgt keine Gesetze.“

Luciano Berio gehört vielleicht auch genau deswegen zu den beliebtesten und meist-gespielten zeitgenössischen Komponisten, weil er das Italienische in seiner Kunst ebenso wenig verbirgt; weil für ihn die har-monische Dimension immer die wichtigste Kategorie seines musikalischen Denkens blieb. Der 2003 gestorbene Komponist stammt aus einer Musikerfamilie über Ge-nerationen, und diese tiefe Verwurzelung in den musikalischen Erfahrungen der

Jahrhunderte ließen ihn nie einen Bruch mit der Tradition vollziehen, wie ihn so viele aus seiner Komponistengeneration vorleb-ten. Er schöpfte aus der Tradition, ohne Traditionalist zu sein, denn auch neuen mu-sikalischen Entwicklungen stand er immer neugierig und aufgeschlossen gegenüber.

Und dennoch sind es immer wieder die musikalischen „Vorgänger“, die sein kompo-sitorisches Schaffen beeinflussten. Davon zeugen seine Instrumentierungen und Be-arbeitungen von Verdi, Puccini, de Falla oder Mahler genauso wie sein aus einer tiefen Schubert-Bewunderung heraus entstande-nes Werk Rendering. Dieses vielleicht im Reigen dieser „Ricomposizione“ bedeu-tendstes Werk fußt auf Vorlagen und Moti-ven von Franz Schubert, vor allem zu einer geplanten Zehnten Sinfonie. Es entstand 1988/89 für das Concertgebouworkest Amsterdam und wurde unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt uraufgeführt.

Über seine Arbeit an Rendering hat sich Luciano Berio selbst ausführlich geäußert:„In den letzten Wochen seines Lebens fer-tigte Franz Schubert vielerlei Skizzen zu ei-ner Zehnten Symphonie in D-Dur (D 936 A) an. Diese Entwürfe sind ziemlich komplex und von vollendeter Schönheit. Es sind dies weitere deutliche Hinweise für Schuberts Entwicklung, welche vom Einfluß Beetho-vens wegführt. Rendering mit seiner zwei-fachen Autorenschaft soll eine Restaurie-rung dieser Skizzen sein, keine Vollendung oder Rekonstruktion. Diese Restaurierung folgt den Richtlinien einer modernen Fresko-restaurierung, die auf eine Auffrischung der alten Farben abzielt, ohne die durch die Jahrhunderte entstandenen Schäden ka-schieren zu wollen, wobei sogar leere Fle-cken im Gesamtbild zurückbleiben können (wie etwa im Falle Giotto in Assisi).

Franz Schubert

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8 Luciano Berio

Gelegentlich finden sich in den Entwür-fen, welche hauptsächlich in Form eines Klaviersystems notiert sind, auch Instru-mentationshinweise. Diese sind jedoch meist in Kurzschrift geschrieben und mußten vor allem in den mittleren und unteren Stimmen ergänzt werden. Die Orchestrierung folgt jener der Unvoll- endeten, aber während die offensichtlich schubertschen Klangfarben erhalten blie-ben, zeigen sich in der musikalischen Ent-wicklung der Komposition Episoden, die sich an Mendelssohn anzunähern schei-nen, und die Orchestrierung möchte dies widerspiegeln. Darüber hinaus läßt die Expressivität des zweiten Satzes aufhor-chen, welchem der Geist Mahlers innezu-wohnen scheint.

Die Skizzen sind durch ein sich ständig wan-delndes musikalisches Gewebe verbunden, immer ‚pianissimo‘ und ‚fern‘, untermischt mit Anklängen an das Spätwerk Schuberts (die Klaviersonate B-Dur, das Klaviertrio B-Dur, usw.) und durchsetzt mit polyphonen Passagen aus Fragmenten derselben Skiz-zen. Dieser musikalische ‚Zement‘ bildet den fehlenden Zusammenhang und füllt die Lü-cken zwischen den einzelnen Entwürfen. Er wird stets durch Celestaklänge angezeigt

und soll ‚quasi senza suono‘ und ohne Aus-druck gespielt werden.

Während der letzten Tage seines Lebens nahm Schubert Unterricht in Kontrapunkt. Notenpapier war teuer, und dies könnte der Grund dafür sein, daß sich unter den Skizzen zur Zehnten Symphonie eine kurze, einfache Kontrapunktübung findet (ein Kanon in Ge-genbewegung). Diese wurde ebenfalls inst-rumentiert und dem Andante eingegliedert.

Das beschließende Allegro ist gleicher-maßen beeindruckend und der wohl poly-phonste Orchestersatz, den Schubert je-mals komponiert hat. Diese letzten Ent-würfe sind trotz ihres sehr fragmentari-schen Zustandes von hoher Homogenität und zeugen von Schuberts Versuchen, ein und dasselbe thematische Material auf verschiedene Art und Weise kontrapunk-tisch zu verarbeiten. Diese Skizzen zeigen abwechselnd den Charakter eines Scher-zos und eines Finales. Diese Zweideutig-keit (welche Schubert wahrscheinlich in einer neuartigen Weise gelöst oder aber verschärft hätte) war von besonderem Interesse: der musikalische ‚Zement‘ soll neben anderen Besonderheiten eben diese Doppelbödigkeit strukturell hervorheben.“

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AUGUSTIN HADELICHAugustin Hadelich wurde als Sohn Deut-scher Eltern 1984 in Italien geboren und in den USA ausgebildet. Mit seinem poetischen Spiel und seiner glänzenden Technik hat er sich bereits auf der höch-sten Ebene der jungen Geigergeneration etabliert. Seit er 2006 den Internationalen Violinwettbewerb von Indianapolis ge-wann, erstaunt er das Publikum weltweit durch seine Vielseitigkeit und Stilsicher-heit über das gesamte Spektrum des Vio-linrepertoires hinweg.

Er bekam 2009 in New York den „Avery Fisher Career Grant“ und wurde 2011 mit einem Fellowship des Borletti-Buitoni Trusts ausgezeichnet. Solistische Enga-gements brachten ihn mit zahlreichen

großen Orchestern in den USA (Alabama, Atlanta, Cincinnati, Cleveland, Colorado, Indianapolis, Houston, Kansas City, Los Angeles, New Orleans) zusammen. 2008 hatte er die Ehre, mit seiner Stradivari „Ex Kiesewetter“ gleich drei Mal in der Carnegie Hall auftreten zu dürfen, 2010 folgte sein Debüt mit dem New York Phil-harmonic Orchestra.

Außerhalb der USA konzertierte Hadelich bereits mit den Dresdner Philharmonikern, dem Orchestre Philharmonique de Monte- Carlo, dem Orquesta Sinfónica Nacional de México und weiteren namhaften Or-chestern. Solo-Auftritte und CD-Einspie-lungen komplettieren sein künstlerisches Spektrum.

VIOLINE

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JOHANNES WILLIGJohannes Willig wurde in Freiburg/Breisgau geboren und studierte an der dortigen Hoch- schule Klavier, Dirigieren und Korrepetition. Es folgte ein Studium der Orchesterleitung bei Leopold Hager, Harald Goertz und Kon-rad Leitner in Wien. Zudem belegte er Mei-sterkurse bei Jorma Panula. Seit 1996 war er Stipendiat des DAAD. Erste Engagements führten den Preisträger mehrerer internatio-naler Dirigentenwettbewerbe an das Thea-ter in Biel/Solothurn.

Im Januar 2000 wechselte Johannes Willig als 2. Kapellmeister und Assistent des GMD an das STAATSTHEATER KARLSRUHE. Ab 2003/2004 war er 1. Kapellmeister und stell-vertretender GMD an der Oper Kiel. Weitere Engagements führten ihn an international

renommierte Theater. So gastierte er u. a. an dem Teatro Comunale di Bologna, dem Staatstheater Wiesbaden, dem Theater St. Gallen und dem Teatro di San Carlo in Neapel sowie am Freiburger Theater, an der Deutschen Oper Berlin und an der Opéra de Lyon. Sein Opernrepertoire erstreckt sich von Werken Mozarts, Verdis und Puccinis über Richard Strauss bis hin zur Moderne.

In der Spielzeit 2011/2012 ist er als 1. Kapell-meister der BADISCHEN STAATSKAPELLE am STAATSTHEATER KARLSRUHE mit Rigoletto, Wallenberg sowie den Wieder-aufnahmen La Traviata und Tosca zu erle-ben. Außerdem übernimmt er das Dirigat eines Sinfonie-, eines Sonder- und eines Jugendkonzertes.

DIRIGENT

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DIE BADISCHE STAATSKAPELLE

Als eines der ältesten Orchester Deutsch-lands und sogar weltweit kann die BADISCHE STAATSKAPELLE auf eine über-aus reiche und gleichzeitig gegenwärtige Tradition zurückblicken. 1662 als Hofkapelle des damals noch in Durlach residierenden badischen Fürstenhofes gegründet, ent- wickelte sich aus dieser Keimzelle ein Klang- körper mit großer nationaler und internati-onaler Ausstrahlung. Berühmte Hofkapell-meister wie Franz Danzi, Hermann Levi, Otto Dessoff und Felix Mottl leiteten zahl-reiche Ur- und Erstaufführungen, z. B. von Hector Berlioz, Johannes Brahms und Béla Bartók, und machten Karlsruhe zu einem der Zentren des Musiklebens. Neben Brahms standen Richard Wagner und Richard Strauss gleich mehrfach am Pult der Hof-kapelle; Niccolò Paganini, Clara Schumann und viele andere herausragende Solisten waren gern gehörte Gäste. Hermann Levi führte in den 1860er Jahren die ersten regelmäßigen Abonnementkonzerte des damaligen Hoforchesters ein, die bis heute als Sinfoniekonzerte der BADISCHEN STAATSKAPELLE weiterleben.

Allen Rückschlägen durch Kriege und Finanznöten zum Trotz konnte die Tradi-

tion des Orchesters bewahrt werden. Generalmusikdirektoren wie Joseph Keil-berth, Christof Prick, Günther Neuhold und Kazushi Ono führten das Orchester in die Neuzeit, ohne die Säulen des Reper-toires zu vernachlässigen: regelmäßig fanden sich zeitgenössische Werke auf dem Programm; Komponisten wie Werner Egk, Wolfgang Fortner oder Michael Tippett standen sogar selbst vor dem Orchester, um ihre Werke aufzuführen.

Die große Flexibilität der BADISCHEN STAATSKAPELLE zeigt sich auch heute noch in der kompletten Spannweite zwi- schen Repertoirepflege und der Präsen-tation zukunftsweisender Zeitgenossen, exemplarisch hierfür der Name Wolfgang Rihm. Der seit 2008 amtierende General-musikdirektor Justin Brown steht ganz besonders für die Pflege der Werke Wag-ners, Berlioz’, Verdis und Strauss’ sowie für einen abwechslungsreichen Konzert-spielplan. Mit ihm geht das Orchester in sein 350-jähriges Jubiläum 2012, in dem sich die BADISCHE STAATSKAPELLE – auf der reichen Aufführungstradition auf-bauend – als lebendiges und leistungs-fähiges Ensemble präsentiert.

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BESETZUNG

1. ViolineStephan SkibaYin LiViola SchmitzRosemarie Simmendinger-KàtaiSusanne IngwersenThomas SchröckertWerner MayerleHerbert Pfau-von KügelgenAyu IdeueJudith SauerClaudia von Kopp-OstrowskiYuki Higashitsuji

2. ViolineAnnelie GrothShin HamaguchiToni ReichlUwe WarnéChristoph WiebelitzDiana DrechslerDominik SchneiderBirgit LaubSteffen HammEva-Maria Vischi

ViolaFranziska DürrChristoph KleinKyoko KudoSibylle LangmaackTanja Linsel

Felix WeischedelNicolas CliffordYuria Uno

VioloncelloJohann LudwigAlexander KaschinNorbert GinthörWolfgang KursaweBenjamin GroocockMinjung Suh

KontrabassXiaoyin FengMonika KinzlerKarl Walter JacklChristoph Epremian

FlöteGeorg KappHoratiu Petru Roman

OboeKai BantelmannDörthe Mandel

KlarinetteDaniel BollingerLeonie Gerlach

FagottOscar BohórquezUlrike Bertram

HornSusanna Wich-WeissteinerFrank BechtelJürgen DankerBastian Schmid

TrompeteJens BöchererUlrich DannenmaierWolfram LauelPeter Heckle

PosauneSandor SzaboAngelika FreiHolger Schinko

Pauke & SchlagzeugHelge DafernerRaimund SchmitzHans-Joachim GöhlerJürgen HeinrichRainer Engelhardt

CelestaMiho Uchida

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BILDNACHWEISE

UMSCHLAG © schmidtart.comS. 3 Gemälde von Emile Signol (Villa Medici, Rom)S. 5 Gemälde von Georg Fried- rich Kersting (Galerie Neuer Meister, Dresden)S. 7 Unbekannte ReproduktionS. 9 Fotograf unbekanntS. 10 © schmidtart.comS. 11 © John WrightS. 14, 15 Armin Linke

IMPRESSUM

HERAUSGEBER BADISCHES STAATSTHEATERKARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier

CHEFDRAMATURGBernd Feuchtner

ORCHESTERDIREKTOR & KONZERTDRAMATURGAxel Schlicksupp

REDAKTIONAxel Schlicksupp

KONZEPTDOUBLE STANDARDS Berlinwww.doublestandards.net

GESTALTUNG Danica Schlosser

DRUCKmedialogik GmbH, Karlsruhe

STAATSTHEATER KARLSRUHESaison 2011/12Programmheft Nr. 38www.staatstheater.karlsruhe.de

TEXTNACHWEISE

S. 2 – 9 Originalbeitrag von Axel Schlicksupp unter Verwedung von Berios Partiturvorwort, Universal Edition

Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben, bitten wir um Nachricht.

Wussten Sie, dass Ihnen auch während der Spielzeit alle unsere Konzertabonne-ments offen stehen? Auch dann profitieren Sie von der ca. 20-prozentigen Ermäßigung, denn Sie bezahlen nur anteilig für die ver-bliebenen Konzerte.

Unser Abonnementbüro berät Sie gerne!

ABONNEMENTBÜROT 0721 3557 323F 0721 3557 [email protected]

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DIE NÄCHSTEN KONZERTE2. SONDERKONZERTHISTORISCHES KONZERT

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Niccolò Paganini und Giovanni Pacini

Augustin Hadelich Violine Stefania Dovhan Sopran Johannes Willig Dirigent

Das erste der drei Konzerte des „Teufelsgei-gers“ Niccolò Paganini mit der Hofkapelle wird anlässlich des Jubiläumsjahrs mit original zeit-typischem Programm wiederholt.

7.2.12 20.00 GROSSES HAUS

JUGENDKONZERT 1 – SCHUBERT ANDERS GEHÖRTLuciano Berio Rendering (nach Skizzen der 10. Sinfonie von Franz Schubert)

Erst 31 Jahre alt war Franz Schubert, als er 1828 starb. Da hatte er bereits neun Sinfonien geschrieben und Skizzen zu einer zehnten hin-terlassen. Diese Entwürfe inspirierten den itali-enischen Komponisten Luciano Berio zu seiner 1990 vollendeten Komposition Rendering, die im 1. Jugendkonzert vorgestellt und erläutert wird.

Johannes Willig Dirigent

9.2.12 19.00 KLEINES HAUS

CONQUERORS – HELDENARIENABEND LAWRENCE ZAZZO

Arien und Orchesterwerke von G. F. Händel

Lawrence Zazzo Countertenor Michael Form Dirigent

21.2.12 20.00 GROSSES HAUS

5. SINFONIEKONZERTErkki-Sven Tüür Searching for Roots (Hommage à Sibelius)Franz Danzi Sinfonie Nr. 5 in B-DurFelix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“

Paul Goodwin Dirigent

Die Suche nach Wurzeln führte Erkki-Sven Tüür zu Jean Sibelius. Wie dieser arbeitet er mit Klangflächen und Farben. Die Kombination aus traditionellen und modernen Elementen ist typisch für den auch in Karlsruhe ausgebildeten Komponisten. Hier wirkte Franz Danzi als Hofka-pellmeister, seine B-Dur-Sinfonie entstand ver-mutlich für das Karlsruher „Museum“. Zurück in den Norden geht es mit Felix Mendelssohn Bartholdy, der in seiner „Schottischen“ die Atmosphäre der wilden Natur des Hochlands und des Meeres evoziert, ohne eine originär schottische Melodie zu verwenden.

4.3.12 11.00 & 5.3.12 20.00 GROSSES HAUS

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