Mukunda Stiles

GEHEIMNISVOLLER TANTRA-YOGA

18 Lektionen in Glückseligkeit

Aus dem amerikanischen Englisch von Iris Halbritter

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2011unter dem Titel »Tantra Yoga Secrets. Eighteen transformational lessons to Serenity, Radiance and Bliss« bei Weiser Books, San Francisco, USA.

Besuchen Sie uns im Internet:www.ow-barth.de

Gekürzte Ausgabe der amerikanischen Originalausgabe© 2011 Mukunda StilesAll rights reserved.Published by arrangement with Weiser Books.Für die deutschsprachige Ausgabe:© 2014 O. W. Barth VerlagEin Unternehmen der Droemerschen VerlagsanstaltTh. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, MünchenAlle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.Fotos: Jordan OverbyUmschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, MünchenUmschlagabbildung: FinePic®, München Satz: Adobe InDesign im VerlagDruck und Bindung: CPI books GmbH, LeckISBN 978-3-426-29218-1

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Das Buch ersetzt keine medizinische oder psychologische Dia-gnose beziehungsweise Behandlung. Gesundheitliche Proble-me oder unklare Beschwerden sollten auf jeden Fall zunächst medizinisch abgeklärt werden. Die im Buch veröffentlichten Ratschläge und Übungen wurden von Verfasser und Verlag mit größter Sorgfalt erarbeitet und geprüft. Eine Garantie und Haf-tung kann jedoch nicht übernommen werden.

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Inhalt

Schreibweise und Aussprache des Sanskrit . . . . . . . . . 13

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

TEIL I Nutzen Sie Ihre pranische Energie . . . . . . . . . . . . . . . . 21

LEKTION 1Energieprinzip und tantrische Übungspraxis . . . . . . . 23Mit den Übungen:Energiesuche mit der yoni-mudrā . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29yoni-mudrā-Übung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

LEKTION 2Sinnlichkeit und die fünf Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . 34Mit den Übungen:Mit allen Sinnen und den Elementen praktizieren – nyasa-pūjā . . . . . . . . . . . . . . . . 36Rückkehr zur Quelle – yoni-mudrā . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

LEKTION 3Yoga-Anatomie und heiliger Raum . . . . . . . . . . . . . . . . 45Mit der Übung:Schaffen eines heiligen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

LEKTION 4Heilung durch den prāṇa und Ausdruck der Gefühlsenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Mit den Übungen:prāṇa-Atmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

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Erspüren der fünf prāṇas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Das Befreiungspotenzial von prāṇa erfahren . . . . . . . . . . 63

TEIL IITantra-Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

LEKTION 5Verwandlung von Sinnlichkeit in prāṇa . . . . . . . . . . . . 69Mit der Partnerübung:Die Energie willkommen heißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71und der Übung:Starrer Blick – trāṭaka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

LEKTION 6Tantrische prāṇa-Körperarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Mit den Übungen:Ausgleich der doṣas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82Tantrische Körperarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

LEKTION 7Tantra-Werkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95Mit der Übung:Energetische āsanas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100Mit der Partnerübung:Shiva-Shakti-Āsana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106und der Übung:Vier Göttinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

TEIL IIIHeilung sexueller Verletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

LEKTION 8Sexuelle Gesundheitspraktiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117Mit den Partnerübungen:

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Massage des liṅgam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120Massage der yoni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125Massage der Brüste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127und der Übung:Eigenmassage der Brüste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

LEKTION 9Tantrische Liebe und ihr natürlicher sexueller Ausdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Mit den Übungen:Allgemeines Training für die Beckenbodenmuskeln . . . . 144Spezifisches Training für die Beckenbodenmuskeln . . . . 147

LEKTION 10Das göttliche Paar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

TEIL IVSpirituelles Erwachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

LEKTION 11Initiation und spirituelles Erwachen . . . . . . . . . . . . . . . 161

LEKTION 12Zeichen der kuṇḍalinī . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176Mit der Übung:Meditation auf die drei Herzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184

TEIL VVertiefung Ihrer Tantra-Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

LEKTION 13Von prāṇāyāma über bandha zu mudrā . . . . . . . . . . . . 187Mit den Übungen:Fortgeschrittene prāṇa-Atmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

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Gemischte Energie bei der Frau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190Fortgeschrittener mūlabandha . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193yoni- und liṅgam-pūjā . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

LEKTION 14Die bunten Pfade des Tantra-Yoga . . . . . . . . . . . . . . . . 198Mit der Partnerübung:Tantrische Übungspraxis für Paare . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

LEKTION 15Devī-Deva-Vereinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215Mit den Partnerübungen:Die alles zusammenfassende Devī-Deva-Partnerübung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227Ergänzung zur Vereinigung von Devī und Deva . . . . . . . 236

TEIL VIZur Einheit und spirituellen Erleuchtung . . . . . . . . . . 239

LEKTION 16Tantra-Geheimnisse – Jenseits der Dualität . . . . . . . . . 241Mit den Übungen:Shiva-Lata-Mudrā . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244Shakti-Atmung nach dem Vijñānabhairava-Tantra . . . . . 246

LEKTION 17Bewusstsein von Gott / Göttin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249Mit den Übungen:Shiva-Pūjā . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263Shakti-Pūjā . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265Shiva-Shakti-Dhāraṇa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266

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LEKTION 18Spirituelle Erleuchtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

Abschließendes Statement und Kurzzusammenfassung aller Lektionen . . . . . . . . . . . . 281 Devī-Pūjā . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284Würdigung von Chinnamasta Devī . . . . . . . . . . . . . . . . 285Dank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303DVDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306Websites . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308

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Schreibweise und Aussprache des Sanskrit

Die Schreibweise der Sanskrit-Begriffe im Text folgt der übli-chen Transliteration in lateinische Zeichen, einschließlich der sogenannten diakritischen Aussprachezeichen. Linien über den Vokalen ā, ī, und ū bedeuten, dass diese lang und betont ausge-sprochen werden, ohne Linie werden sie kurz ausgesprochen. Die Vokale e und o werden hingegen immer lang ausgespro-chen. Die Konsonanten werden wie folgt ausgesprochen:

c → tsch (cakra → tschakra)j → dsch (pūjā → pudscha)ṃ innerhalb eines Worts → n (saṃsāra → sansāra)ṛ → ri (hṛdaya → (h)ridaya)s → stimmlos und scharf wie ßś und ṣ → sch (kośa → koscha)v → w (vṛitti → writti oder Vyāsa → Wiāsa)y am Wortbeginn → j (Yoga → Joga)y innerhalb eines Wortes → i (dhyana → dhiana)

Bei den Konsonanten ḍ und ṭ wird die Zunge zum Gaumen ge-bogen. Sanskrit-Begriffe werden generell klein und kursiv ge-schrieben. Namen von Personen oder Bezeichnungen, die be-kannt sind, werden jedoch großgeschrieben (z. B. Haṭha-Yoga). Die Namen Śakti und Śiva werden, da sich dies bereits so stark eingebürgert hat, mit Shakti und Shiva wiedergegeben.

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Einführung

Die tantrischen Lehren in diesem Buch beruhen auf empi-rischem Wissen, das im Laufe der Jahrhunderte von den Männern und Frauen einer Meisterlinie zusammenge-

tragen wurde. Ein Buch kann auf dieses Wissen lediglich ver-weisen und es zusammenfassen. Wirklich erworben werden kann es vor allem nur durch stete Übung möglichst unter Anlei-tung eines Lehrers. Überdies sind die spirituelle Weitergabe des Wissens durch einen Lehrer in einer bestimmten Tradition und das Nachdenken über die klassischen Texte die weiteren wich-tigen Faktoren, die den Geist verändern. Sie werden von diesem Buch so oder so profitieren, aber zur Gänze erst durch die per-sönliche Weitergabe. Der Geist wird letztlich durch jeden dieser drei Faktoren verwandelt werden.

Erlaubt man der pranischen, emotionalen oder mentalen Ener-gie, sich vollkommen und auf natürliche Art und Weise auszu-drücken, wird sie neutral oder sattvisch. In diesem neutralen Zustand erfährt man, dass alle Ereignisse im Leben einer spiri-tuellen Quelle entspringen. Diese grundlegende Veränderung – von der bloßen Vorstellung der Allgegenwart zum verkörperten Bewusstsein der allgegenwärtigen Natur des Göttlichen – bringt Sie nach Hause zu sich selbst.Ich möchte Sie dazu ermutigen, alle 18 Lektionen dieses Kur-ses vollständig abzuschließen. Ohne Beharrlichkeit werden die Veränderungen, die Sie in den ersten Lektionen erzielen, nicht von Dauer sein. Falls Sie weiterführende Informationen wün-schen, werfen Sie einen Blick in die Lektüreliste auf meiner Webseite www.yogatherapycenter.org. Die beste allgemeine Einführung für Leute, die aus dem Haṭha-Yoga kommen, ist Tantra für Menschen von heute von André van Lysebeth.Ich habe diese Lektionen im Laufe mehrerer Jahre als Antwort

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auf die Fragen meiner Schüler geschrieben. Diese Suchenden waren im Grunde die Quelle dieses Buches. Wenn Sie diesen Text lesen und darüber nachdenken, wird Ihr inspirierter Geist erwachen. Selbstbeschränkende Gedanken, Gefühle und Ener-giemuster, die Sie gefangen halten, lösen sich auf. Die 18 Lek-tionen wurden speziell dazu entwickelt, Ihre Beschränkungen zu offenbaren. So können Sie sie beseitigen, indem Sie die Qualität und Quantität Ihrer reinigenden pranischen Energie erhöhen (prāṇa ist die subtile Lebensenergie). Wenn Sie zu einer Lektion kommen, die Ihnen Ihre selbst auferlegten Gren-zen und Ihren Mangel an prāṇa aufzeigt, werden Sie versucht sein aufzuhören. Dann ist es besonders wichtig, mit den Übun-gen weiterzumachen und die Lektionen eine nach der anderen zu absolvieren, ohne dabei nach Meisterleistungen zu streben. Das stärkt Ihre Fähigkeit zur Loslösung und zur Einsicht und führt mit der Zeit zu spontanen Erkenntnissen und wahrer Weisheit.Lektion 3 liefert das mächtigste Werkzeug, um zu solchen Er-kenntnissen zu gelangen. Als Ergebnis von Reflexion und Übung kommt es irgendwann ganz natürlich zur Erleuchtung. Wiederholen Sie diese Lektion regelmäßig, um Ihren prāṇa zu stimulieren und aufzubauen. Sammelt sich unterdrückte emoti-onale Energie auf diese Weise an, wandelt sie sich um in neut-rale Energie. Wenn Sie dabeibleiben, harmonisiert sie sich und kann als spirituelle Energie erlebt werden. Denken Sie stets da-ran, dass diese Lektionen nur den Zweck haben, Sie auf eine höhere Bewusstseinsebene zu bringen.

Der Kurs besteht aus sechs Teilen:

Teil I: Die Lektionen 1 bis 4 zeigen, wie Sie Ihre pranische Energie anzapfen und dazu einsetzen können, Energieblo-ckaden umzuwandeln.Teil II: Die Lektionen 5 bis 7 bieten Werkzeuge für das Tan-

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tra im yogischen Kontext. Sie vertiefen die gemachten Erfah-rungen und überführen sie in eine subtilere Dimension.Teil III: In den Lektionen 8 bis 10 geht es um die Heilung sexueller Wunden, indem Sie sich einer hingebungsvollen Beziehung zum prāṇa als der Quelle göttlicher Manifestatio-nen öffnen.Teil IV: Die Lektionen 11 und 12 geben meine Ansichten zur spirituellen Erweckung wieder.Teil V: Die Lektionen 13 bis 15 zeigen Ihnen, wie Sie Ihre persönliche Übungspraxis durch die Gegenwart des Göttli-chen oder mit Hilfe eines anderen Tantra-Praktizierenden vertiefen können.Teil VI: Die Lektionen 16 bis 18 befassen sich mit der Hin-gabe an Gott/Göttin, die zum Einssein und zur spirituellen Erleuchtung führen kann.

Zu Beginn jeder Lektion sollten Sie in Ihrem Kalender einen Termin eintragen, der zwei Wochen später liegt. Spätestens dann gehen Sie zur nächsten Lektion über, unabhängig davon, welche Erfahrungen Sie bei Ihrer tantrischen Übungspraxis ma-chen. Es reicht, die Lektionen zu lesen und über sie nachzuden-ken, um diesen Kurs durchzuführen. Häufig erkennen die Schü-ler beim Absolvieren der Lektionen ihre Blockaden. Durch die ersten Lektionen allein fühlen Sie sich womöglich noch nicht von diesen Blockaden befreit. Doch wenn Sie weitermachen, kommt es zu bedeutenden Fortschritten in Ihrem sādhana, Ihrer persönlichen spirituellen Übungspraxis. Sie können diesen Kurs in nur 18 Wochen durchlaufen. Auf keinen Fall sollte er länger als neun Monate dauern. Dabei sollten Sie wissen, dass es nicht ungewöhnlich für die Shakti ist, sich bei den Lektionen nicht an meine Reihenfolge zu halten. Manchmal werden uns die schwierigeren Lektionen früher aufgetan als die einfache-ren, und was eine einfache Lektion zu sein scheint, erweist sich als komplexer als zunächst gedacht. Denken Sie daran, dass die

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spirituelle Erweckung auf ihre eigene Weise voranschreitet, egal, welchen Ablauf wir uns in unserem Kopf zurechtgelegt haben.Die anatomische Einteilung des subtilen energetischen Körpers ist in den einzelnen Schulen durchaus unterschiedlich. Ich emp-fehle Ihnen nachdrücklich, die Übungen genau so durchzufüh-ren, wie sie hier beschrieben werden. So werden Sie schnellere und größere Fortschritte erzielen.Wie alle Yoga-Wege ist auch der Tantra-Yoga eine effektive Methode, ein spirituell erfüllenderes Leben zu führen. Sowohl der klassische als auch der Tantra-Yoga werden durch Linien weitergegeben, nicht durch einzelne Lehrer. Wegen der Kraft und des Segens, die auf einer solchen Tradition liegen, ist der sādhana dort am wirkungsvollsten. Die Lektionen in diesem Buch und meine spirituelle Führung und Beratung stehen Ihnen zur Verfügung, weil sie mir meinerseits von meinen Lehrern zuteilwurden. Falls Ihnen einige Sanskrit-Begriffe in diesem Buch nicht geläufig sind, finden Sie im Anhang ein Glossar.

Erkenntnis als ZielDieses Buch wurde mit dem Ziel geschrieben, den Denkprozess zu unterbrechen, um die Quelle des Gedankens zu finden. Dies sollten Sie stets im Kopf behalten. Es ist wichtig, den Text ein-fach nur zu lesen und ihn auf den Geist wirken zu lassen.Machen Sie sich keine Gedanken um Wiederholungen: Jede Lehre, die es wert ist, gegeben zu werden, ist es auch wert, im-mer wieder darüber nachzudenken. Den Wesenskern der tantri-schen Lehre vermittelt die Geschichte von der Krähe und der Kokosnuss.

Eine fliegende Krähe landet auf einer Kokosnuss – genau in dem Moment, in dem diese reif wird und zu Boden fällt. Der Irrtum ist, dass die Krähe die Kokosnuss zum Fallen brachte. Die Wahrheit ist, dass gar nichts passierte.

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Am Ende des Buches finden Sie eine Liste mit den Zielen, die in jeder Lektion erreicht werden sollen.Zu guter Letzt: Es ist wichtig, jede Übungssitzung bewusst und konzentriert zu beginnen und zu beenden. Dazu können Sie fol-gendes Gebet verwenden:

Mit großem Respekt und tiefer Liebe verneige ich mich vor meinem Herzen,

meinem inneren Lehrer.

Diese Anfangs- und Schlussformel, mit der Sie Ihre Übungen weihen, ist von äußerster Wichtigkeit. Daher habe ich das Gebet am Anfang und am Ende aller 18 Lektionen eingefügt.

Möge Gott/Göttin Ihre Übungen segnen und Sie bei der Stange halten.