Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die...

22

Transcript of Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die...

Page 1: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein
Page 2: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Bibliothek des Widerstands · Band I

Herausgegeben von Willi Baer, Carmen Bitsch und Karl-Heinz Dellwo

Page 3: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Der 2. Juni 1967

LAIKA-Verlag

Page 4: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein
Page 5: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Inhalt

Vorwort der Herausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Uwe SoukupDer Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Karl Heinz RothDer 2. Juni 1967: 10 Jahre danach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Karl-Heinz DellwoMein 2. Juni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Filmografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89Biografische Notizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99Inhalt DVD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

Inhalt

5

Page 6: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein
Page 7: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Der niedergeschossene Benno Ohnesorg.Daneben Friederike Hausmann, deren Hilfe-versuch auf Beschimpfungen von Polizistenstößt. Friederike Hausmann wird nach demzweiten Staatsexamen Mitte der siebzigerJahre wegen ihres politischen Engagementswährend des Studiums nicht in den Schul-dienst übernommen und übersiedelt nachItalien.

Page 8: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Uwe Soukup

Der Tod Benno Ohnesorgsam 2. Juni 1967 in Berlin

Als am Abend des 21. Mai 2009 das heute-journal berichtete, dassKarl-Heinz Kurras, der Westberliner Polizist, der am 2. Juni 1967Benno Ohnesorg erschossen hatte, IM der Stasi und sogar SED-Mitglied war, bedeutete dies natürlich nichts weniger als eine po-litische und historische Sensation. Wohl niemand, der auf diese

Nachricht nicht mit ungläubigem Staunen reagiert hätte, außer vielleicht Karl-Heinz Kurras selbst – und einige wenige Mitwisser, sofern sie noch am Leben sind.

Als ich Kurras bereits am Morgen des 21. Mai 2009 mit der unweigerlich aufihn zukommenden Enthüllung konfrontierte, war er verblüfft und gestand le-diglich ein, damals so unterschrieben zu haben wie auf dem SED-Parteiausweisaus den sechziger Jahren, den ich ihm als Kopie überreichte. Ihn, Kurras, dürftevor allem überrascht haben, dass ihn – fast 20 Jahre nach dem Fall der Mauer –die Vergangenheit doch noch einholt.

„Können die mich nicht mal in Ruhe lassen – nach 42 Jahren?“ So lautetesein erster Kommentar, spontan und offenbar ohne nachzudenken. Daranfällt auf, dass er sofort präsent hatte, wie viel Jahre zu diesem Zeitpunkt seit sei-nem tödlichen Schuss auf Benno Ohnesorg vergangen waren; und es fälltauch auf, dass er die Nachricht seiner Enttarnung als Stasi-Mitarbeiter sofortmit dem Jahr 1967 in Verbindung bringt – obwohl seine Stasi-Zuarbeit im-merhin schon 1955 begonnen hatte.

Meine Vorhersage, dass er sich auf einige unruhige Tage gefasst machenmüsse, wollte Kurras nicht glauben. In diesem Moment klingelte es. Ein Ka-merateam des ZDF stand vor der Tür und ließ sich von Frau Kurras nicht ab-wimmeln. Schließlich stürmte Karl-Heinz Kurras selbst zur Tür seiner Woh-

23

Page 9: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

nung – so entstanden jene Filmsequenzen, die am Abend ausgestrahlt wurden:Kurras im blauen Bademantel, der von der Nachricht seiner Enttarnung über-rascht wird – dies war aber nicht der Fall.

Auf meine Frage, warum er auf Ohnesorg geschossen habe, blaffte er michan: „Aus Spaß!“ Meine Nachfrage, ob er zu diesem Schuss gezwungen wordensei, beantwortete er sinngemäß mit den Worten, dass man niemand dazuzwingen könne, jemanden zu erschießen; auch die Nazis hätten das nicht ver-mocht. Kurras bat mich dann, seine Wohnung zu verlassen. Im Herbst 2007hatte er auf meine Frage, ob er den Tod Benno Ohnesorgs bedaure, geantwor-tet: „Wer mich angreift, wird vernichtet. So ist das zu sehen.“

In den nächsten Tagen wurde der Neubaublock aus den sechziger Jahren,in dem Kurras eine Eigentumswohnung besitzt, von Medienvertretern regel-recht belagert; es kam sogar zu einem Polizeieinsatz, weil die anderen Bewoh-ner des Hauses kaum noch ihre Wohnungen verlassen konnten. Bald gab Kur-ras zu, was nicht mehr zu leugnen war: dass er für die Stasi gearbeitet hatte.

Konservative Sternstunden

Plötzlich war Kurras, an den Jahrzehnte lang so gut wie niemand mehr einenGedanken verschwendet hatte, in aller Munde; nun war er nicht mehr die ver-legen verschwiegene Unperson, dessen Tat man besser nicht Mord nannte, son-dern plötzlich mutierte er zu einem Schurken der Geschichte, zu einem leib-haftigen Stasi-Mörder. Schnell wurde eine öffentliche Diskussion entfacht umdie hypothetische Frage: Was wäre, wenn … der Umstand, dass Kurras für dieStasi gearbeitet hatte, damals, 1967 oder 1968, bekannt geworden wäre? Wiesehr hätte es die Entwicklung der Studentenbewegung verändert, wenn man da-mals über die Stasi-Tätigkeit des Ohnesorg-Mörders Bescheid gewusst hätte?

Eine kontrafaktische Diskussion, die unausgesprochen voraussetzt, dassKurras im Auftrag der Stasi handelte, als er auf Ohnesorg schoss, denn nur dievon der DDR gesteuerte Tat des Westberliner Polizisten Kurras hätte, wenn diesdamals bekannt geworden wäre, überhaupt Folgen für die entstehende 68er-Be-wegung haben können. So wurde die Frage, ob die Stasi für den Schuss des Karl-Heinz Kurras Verantwortung trug, geschickt umgangen, aber doch beantwor-tet – denn nur unter dieser Voraussetzung kann diese Frage überhauptdiskutiert werden.

Da 1967 nicht bekannt war, dass Kurras für die Stasi arbeitete, konnte die-ser Umstand auch nichts verändern. Stattdessen war bekannt, dass Kurras, An-

Der 2. Juni 1967

24

Page 10: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

gehöriger der Westberliner Politischen Polizei, einen unbewaffneten und fried-lichen Studenten, der gerade geheiratet hatte und dessen Frau schwanger war,erschossen hatte. Und man konnte damals auch beobachten, wie sich dieWestberliner Polizei, große Teile der Presse und der Politik der eingemauertenHalbstadt, schließlich auch die Justiz, schützend vor Kurras stellte. Eine prä-gende Erfahrung.

Hinter der unsinnigen Fragestellung („Was wäre, wenn …“) verbarg sich dieAbsicht, alles, was heute unter „1968“ subsumiert wird, ein weiteres Mal zu dis-kreditieren. Endlich konnte man sich des Schandflecks der 68er-Revolte ent-ledigen und die Protestierenden von damals als, wenn schon nicht vom OstenVerführte, so doch immerhin vom Osten Getäuschte bloßstellen. War nicht so-wieso alles Unsinn gewesen, eine grundlose „Rebellion im Schlaraffenland“, erstrecht, wenn sich nun herausstellt, dass der Startschuss der Revolte ein Schussaus der Pistole eines Stasi-Mannes war? So konnte der ewige und ungesühnteSkandal der Westberliner Polizei, der Schuss auf Benno Ohnesorg, elegant überdie Mauer entsorgt werden und die DDR einmal mehr als blutrünstiger und zy-nischer Unrechtsstaat gebrandmarkt werden.

Plötzlich, am 2. Juni 2009, trauerte die Vereinigung der Stalinopfer umBenno Ohnesorg, der sie bisher herzlich wenig interessiert hatte. Tränen flos-sen. Bald forderte der Springer-Verlag eine Entschuldigung von den 68ern –wofür eigentlich? Dafür, Ohnesorg nun doch nicht ermordet zu haben? Die For-derung, das Attentat auf Rudi Dutschke unter dem Stasi-Aspekt erneut zu un-tersuchen, ließ nicht lange auf sich warten – es waren konservative Sternstun-den.

Im Juli 2009 konnte man gleich auf zwei Veranstaltungen in Berlin zumThema „Kurras und die Folgen“ beobachten, wie sofort versucht wurde, aus derEnttarnung des Karl-Heinz Kurras politisches Kapital zu schlagen. Sowohl beieiner Diskussion in der Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße als auch beieinem Gesprächsversuch der Berliner CDU mit einigen „Alt-68ern“, darunterTilman Fichter und Peter Schneider, im Fraktionssaal der Berliner CDU wurdedie Annahme, ob es einen Auftrag der Stasi gegeben hatte, Ohnesorg zu er-schießen, gar nicht erst diskutiert, sondern schlicht vorausgesetzt; bei der Ber-liner CDU schlug den 68ern zudem ein in der Schärfe kaum noch für möglichgehaltener, offenbar aus Westberliner Tagen übrig gebliebener und seitdemsorgsam konservierter Hass entgegen.

Der selbstgerechte und weit verbreitete konservative Irrtum, Sieger der Ge-schichte zu sein – der ja durch die Enttarnung Kurras’ scheinbar weitere Be-

Uwe Soukup · Der Tod Benno Ohnesorgs

25

Page 11: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

stätigung erhalten hat –, paarte sich an diesem Abend mit dunklen Rachege-lüsten und kaum erträglicher Überheblichkeit, was durch die lautstarke Be-teiligung routinierter DDR-Dissidenten noch gesteigert wurde. Mit einemderartigem Verlauf des Gesprächs hatte selbst die anwesende und das Gesprächleitende Berliner CDU-Spitze allem Anschein nach nicht gerechnet. „Das isthier der alte Westberliner Bürgerkrieg“, kommentierte Tilman Fichter.

Bettina Röhl, die Wert darauf legte, nicht als Tochter Ulrike Meinhofs vorge-stellt zu werden, warf eine Woche zuvor auf einer Veranstaltung in der Mauerge-denkstätte dem damaligen Berliner Regierenden Bürgermeister Heinrich Al-bertz, mit dem sie immerhin entfernt verwand sei, vor gegenüber dendemonstrierenden Studenten nicht hart geblieben zu sein, was ihm sicherlich mög-lich gewesen wäre, wenn er gewusst hätte, dass ein Stasi-Mann Ohnesorg er-schossen hatte. Durch sein, Albertz’ , Schuldanerkenntnis habe er der DDR zu ei-nem propagandistischen Sieg verholfen, der sich niedergeschlagen habe in denFDJ-Ehrerbietungen am Rande der Interzonen-Autobahn, als der Leichnam Oh-nesorgs nach Hannover überführt wurde. Bettina Röhl übersah dabei, dass Albertzerst ein gutes viertel Jahr nach dem spektakulären Ohnesorg-Konvoi durch dieDDR von eigener Schuld sprach, so wie sie vorher schon gelegentlich übersehenhatte, dass Kurras für seinen Schuss auf Ohnesorg freigesprochen worden war.Ähnlich wie Götz Aly in seinem Buch Unser Kampf hatte Röhl behauptet, dassKurras wegen Ohnesorg verurteilt worden war, was unausgesprochen auf eine wei-tere Delegitimierung der 68er Bewegung hinausläuft. Fakten und historischeGenauigkeit sind bei ideologischen Kreuzzügen meist eher störend.

Die Kurras-Enthüllung sei für die 68er sehr, sehr peinlich; davon müsstensie sich erst einmal erholen, triumphierte Bettina Röhl. Noch heute aber säßenviele 68er in den Politik-Redaktionen, Verstockte ebenso wie Renegaten (de-nen sie aber nicht immer traue). Noch immer ginge es darum, so BettinaRöhl, „den Ursieg von Karl Marx zu besiegen.“

Stasi-Auftragsmord?

Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar estatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein „Stasi-Auftragsmord“, wie es in die-sen Wochen oft hieß, gewesen sein könnte.

Dafür, dass dies so gewesen sein könnte, spricht eigentlich nur die allge-meine Annahme, dass die DDR ein Interesse daran gehabt haben könnte, Un-ruhe im Westen zu schüren.

Der 2. Juni 1967

26

Page 12: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Gegen die Annahme eines „Stasi-Auftragsmords“ spricht nicht nur, dass esniemals und unter keinen Umständen hätte publik werden dürfen, dass die StasiKurras beauftragt hatte, einen beliebigen Demonstranten zu erschießen (oderwie sonst soll man sich diesen „Auftrag“ eigentlich vorstellen?), sondern auch,dass es aus Sicht der Stasi vollkommener Unsinn gewesen wäre, einen derartwichtigen Informanten wie Kurras, der jahrelang wertvollste Informationen ge-liefert hatte, durch einen derartigen Auftrag zu opfern – denn es müsste ja al-len Beteiligten von vornherein klar gewesen sein, dass Kurras nach diesemSchuss „verbrannt“ sein würde, eine Top-Quelle aus dem Innersten der West-berliner Polizei versiegen würde. Tatsächlich war Kurras für die Stasi sofortnach dem Schuss auf Ohnesorg vollkommen nutzlos; die Zusammenarbeit en-dete abrupt. Dem entspricht, dass die Stasi in den uns heute nach rund 42 Jah-ren bekannt gewordenen Akten Kurras schon am 9. Juni 1967 den „MörderBenno Ohnesorgs“ nannte.

Und wie hätten die Stasi und die DDR dagestanden, wenn Kurras demDruck nicht standgehalten hätte und sich kurz vor seinem Prozess in die S-Bahn gesetzt und nach Ostberlin gefahren wäre – zu seinen „Auftraggebern“?Diese Gefahr hätte bestanden. Immerhin machte man sich schon im Novem-ber 1955 im MfS Sorgen, weil Kurras lieber in den Polizeidienst in Ostberlinwechseln würde, statt die Westberliner Polizei für das MfS auszuspionieren, alsolieber in der DDR als in Westberlin gelebt hätte. Kurras war demnach ein gu-ter und überzeugter Parteigenosse, aber eben auch ein unsicherer Kantonist.

Eine gründliche Analyse der möglichen Konsequenzen eines derartigenAuftrages hätte ein eindeutiges Ergebnis gebracht: Offensichtlich unermesslicheRisiken stünden einem äußerst fragwürdigen Gewinn gegenüber. Die Möglich-keit, dass Kurras von der Stasi zu einer derartigen Tat beauftragt worden seinkönnte, scheidet daher aus und es gibt in der Öffentlichkeit auch keinerlei ernst-haften Versuch, Derartiges zu beweisen. Bei der Vorstellung seines Buches Wererschoss Benno Ohnesorg? im Oktober 2009 räumte der Autor Armin Fuhrer auchein, in den Akten nichts dergleichen gefunden zu haben. Eher gewänne man ausden anscheinend ausgedünnten Akten den Eindruck, dass man von dem SchussKurras’ in Ostberlin vollkommen überrascht war.

Die immer wieder hervorgehobene Tatsache, dass es in der Kurras-Akte desMfS Lücken zu geben scheint, soll den Eindruck erwecken, dass das MfS hier et-was vertuscht haben könnte. Dabei wird immer übersehen, dass westliche Ge-heimdienste nach der Wende die Möglichkeit hatten, vollkommen legal und in al-ler Ruhe ihnen unangenehme Dokumente aus den Stasi-Beständen zu entfernen.

Uwe Soukup · Der Tod Benno Ohnesorgs

27

Page 13: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Nicht viel anders verfuhr man im Westen Berlins: Am 26. Mai 2009 be-richtete die Berliner Zeitung in einem Artikel über die Folgen der Enttarnungvon Karl-Heinz Kurras als Stasi-Agent, dass neben der Birthler-Behörde „auchder damalige Verfassungsschutz Kenntnis von Stasi-Aktivitäten“ gehabt habe,doch diese Akten „gibt es angeblich nicht mehr“. Der Großteil sei „aus Da-tenschutzgründen vernichtet“ worden, so der Innensenator Körting.

Allen logischen Überlegungen zum Trotz wird es jedoch auf absehbare Zeitheißen, dass der Startschuss zur außerparlamentarischen Opposition aus derPistole eines MfS-Mitarbeiters abgefeuert worden war.

Politik und Verbrechen

Einmal mehr berühren sich hier Kriminalistik und Geschichtsschreibung. Esist ja eine auffallende Besonderheit der deutschen Geschichte des vergangenenJahrhunderts, dass große Umbrüche mit politischen Verbrechen verknüpftsind, die bis heute ganz oder teilweise unaufgeklärt und deren faktische Auf-klärung noch immer der breiten Öffentlichkeit unbekannt ist.

Dies gilt für den Tod von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die im Ja-nuar 1919, in den Gründungstagen der Weimarer Republik, ermordet wordensind und deren Tod gerne als Voraussetzung für die Entstehung dieser Repu-blik beschrieben wird; und dies gilt ebenso für den brennenden Reichstag am27. Februar 1933 in Berlin am Ende dieser Weimarer Republik, kurz nach derMachtergreifung der Nazis. In beiden Fällen lassen sich noch heute historischeForschung und kriminalistische Kleinarbeit kaum voneinander trennen.

Abgestufter Eskalationsplan

Womit wir wieder beim Ausgangspunkt, dem 2. Juni 1967 wären. Am spä-ten Abend dieses bis heute noch nicht wirklich entschlüsselten Tages voller Pro-vokationen und Gewalt seitens der Polizei schoss Kurras mit seiner Dienstwaffeaus nächster Nähe auf Benno Ohnesorg und verletzte ihn tödlich. Warum erdas tat, ist auch nach der Enthüllung seiner Stasi-Tätigkeit vollkommen unklar.Eine Notwehrsituation bestand nicht. Ferner gibt es bis heute keine schlüssigeErklärung, warum Teile der Berliner Polizei die Auseinandersetzungen am 2.Juni 1967 planvoll eskalieren ließen.

Der Einsatz der Berliner Polizei – wenn auch nicht aller Berliner Polizisten– am 2. Juni 1967 war so zynisch und brutal, dass die live von den Ereignissen

Der 2. Juni 1967

28

Page 14: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

berichtenden Reporter nur mit Mühe die Fassung bewahren konnten. Der vorkurzem verstorbene damalige RIAS-Reporter Erich Nieswandt wurde später so-gar mit einem Strafverfahren bedroht, wenn er seine live vom Rathaus Schö-neberg gesendeten Beobachtungen des Geschehens nicht zurücknähme.

Was hatte Erich Nieswandt gesehen und berichtet? „Man muss der Wahr-heit die Ehre geben, die Perser, die den Schah freundlich begrüßten mit ihrenPlakaten, sie waren die ersten, die ihre Plakate von den Stöcken abmachten undmit diesen Stöcken wahllos in die Menge hineinschlugen.“ Die Berliner Poli-zei schaute den Agenten des persischen Geheimdienstes SAVAK minutenlangseelenruhig zu, als sie mit ihren Holzknüppeln und Totschlägern auf die Anti-Schah-Demonstranten einprügelten.

Fest steht, dass es Personen im Berliner Polizeiapparat gegeben hat, die esden „Jubelpersern“ ermöglichten, freien Zugang zu den Demonstranten zu er-halten und mit einer nie zuvor erlebten und schockierenden Brutalität – wiees der damalige Springer-Journalist Dietrich Goos berichtete – auf die Schah-Kritiker einzuprügelen. Das war die erste Stufe der Eskalation, das Vorspiel zurTragödie des 2. Juni 1967. Der damalige Polizeipräsident Erich Duensing hattekrankheitsbedingt auf die Planung der Ereignisse wenig Einfluss und fühltesich, wie er später erklärte, von Untergebenen sowie von amerikanischen Stel-len hintergangen. Die Nachricht über die polizeilich geduldete Prügelorgie derSAVAK-Agenten verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Studenten – aufdem Campus, durch die Rundfunk-Berichte und per Telefon – und war na-türlich nicht ohne Einfluss auf die Ereignisse am Abend vor der DeutschenOper in der Bismarckstraße.

Vor der Oper

Dennoch herrschte unter den Demonstranten vor der Oper zunächst eine ArtVolksfeststimmung. Man war nahe am Eingang zur Oper und freute sich aufdie Gelegenheit, dem verhassten Schah die Wut und Verachtung entgegenzu-brüllen. Aus heutiger Sicht ist klar erkennbar, dass wir es auch hier, in der Bis-marckstraße mit einer kalt und zynisch geplanten Eskalationsstrategie zu tunhaben, zu der es eben auch gehörte, die zu erwartenden Demonstranten so nahean die Oper heran zu lassen.

Der vergleichsweise liberale stellvertretende Polizeipräsident Georg Moch(CDU), der den „Schlauch“ gegenüber der Oper verwarf, womit der sechs Me-ter breite und mehrere hundert Meter lange, nach hinten von einem Bauzaun,

Uwe Soukup · Der Tod Benno Ohnesorgs

29

Page 15: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

von vorne durch Polizeigitter begrenzte, für die Demonstranten vorgeseheneBereich gemeint war. Nach dieser Anordnung verabschiedete sich Moch in denUrlaub. Auch der zu trauriger Berühmtheit gelangte Polizeipräsident Duensing,der sich später nicht entblödete, während einer Pressekonferenz diesenSchlauch als „Leberwurst“ zu bezeichnen, in die man hineinsteche, „damit esan den Enden auseinanderspritzt“, hatte noch in letzter Minute vergeblichversucht, diese konfliktträchtige Anordnung vor der Oper zu verhindern.

Die konfliktträchtige polizeiliche Maßnahme, diesen Schlauch gegenüber derdeutschen Oper dann doch für die Demonstranten zu reservieren, geschah imÜbrigen gegen den ausdrücklichen Wunsch des Regierenden Bürgermeisters Al-bertz, des Bundespräsidenten Lübke, des Bundesinnenministers Lücke und desBerliner Innensenators Büsch. Der höchste Aufsichtsbeamte der Polizei undFreund Neubauers, Hans-Joachim Prill, weigerte sich jedoch, diese Weisung zurKenntnis zu nehmen – mit der Begründung, sie sei ihm lediglich telefonisch, nochdazu lediglich von der Sekretärin des Regierenden Bürgermeisters übermitteltworden. Prill vor dem Untersuchungsausschuss: „Es ist ungewöhnlich, dassWeisungen an die Vollzugsbehörde des Landes Berlin – an die größte und we-sentlichste Vollzugsbehörde des Landes Berlin, an die Polizeibehörde nämlich –durch eine Sekretärin gegeben werden. Dieses ist der Sache nicht angemessen.[…] Der Regierende Bürgermeister hat kein direktes Weisungsrecht gegenüberder Polizeibehörde.“

Aber auch die schriftliche Weisung aus dem Rathaus an den Polizeipräsi-denten ist irgendwo bei Prill hängen geblieben. Anrufe des Protokollchefs indieser Angelegenheit sind – anders lassen sich die Äußerungen eines hohen Po-lizeibeamten kaum interpretieren – in der Prill-Behörde absichtlich missver-standen worden. Prill wollte den Krawall. Wozu? „Ich hätte entgegen der Auf-fassung des Kommandeurs der Schutzpolizei den südlichen Gehweg sperrenlassen müssen“, hielt der Innensenator Büsch Ende Juni 1967 rückblickend ineinem Vermerk fest. Kommandeur der Schutzpolizei war Hans-Ulrich Werner,Jahrgang 1914. Er war 1936 zur Polizei gegangen und wurde 1938 zum Leut-nant befördert. In den letzten Kriegsjahren war Werner in der Ukraine und inItalien tätig, vor allem in der „Partisanenbekämpfung“.

Die ersten Demonstranten, die sich vor 19 Uhr sogar noch vor dem Ein-gang der Oper einfanden, wurden freundlich gebeten, sich in den für sie vor-gesehenen Bereich gegenüber der Oper zu begeben. Als der Journalist Hans-Eberhard Schulz gegen halb acht vor der Oper ankam, war er darüberverwundert, „dass die Seite gegenüber der Oper nicht freigemacht war, also dass

Der 2. Juni 1967

30

Page 16: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

dort Demonstranten stehen konnten, weil ich am Vormittag bereits im Kom-mando der Schutzpolizei erfahren hatte, dass dort vor der Oper etwas von Sei-ten der Demonstranten erwartet wurde.“ Das berichtete er später vor dem Un-tersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

Auch Herbert Marcuse, Sozialphilosoph und Mitbegründer der Frankfur-ter Schule, Jude und Emigrant, kritisierte im Sommer 1967 die Berliner Stu-denten dafür, sich in diesem „Schlauch“ auf dem Gehweg, eingezwängt zwi-schen Bauzaun und Absperrgittern, einpferchen zu lassen. Nur: Wie hätteman das verhindern können? Und wer hat schon mit einem derartigen Poli-zeieinsatz rechnen können? Selbstverständlich haben Zuschauer wie Prote-stierende eine möglichst nahe Position zum Geschehen eingenommen. Hätteman die Demonstranten auf zehn oder 20 Meter an das Opernhaus heran ge-lassen, so hätten sie diese Möglichkeit natürlich ebenfalls genutzt – wie es ja vor19 Uhr versucht wurde.

Dieser Schlauch bot der Polizei mehrere Vorteile: Zum einen war er nachhinten durch einen Bauzaun begrenzt; die Polizei konnte auch das dahinter-liegende Gelände mühelos kontrollieren oder von dort aus eingreifen. Zumzweiten konnte man auf so schmalem Terrain die Gruppe der „Störer“ mühe-los aufteilen und voneinander isolieren, wie es jede Polizeitaktik lehrt, drittenskonnten die „Störer“ von hier den Haupteingang der Oper mit Würfen errei-chen, zumindest dann, wenn sie sich relativ zentral gegenüber dem Haupt-eingang der Oper aufhielten und einigermaßen sportlich waren.

Auf den ersten Blick erscheint es natürlich unsinnig, Demonstranten sonahe an einen Staatsgast, den Bundespräsidenten und den Regierungschefder Stadt heran zulassen, dass diese beworfen werden können – weshalb ja auchbesonnene Kräfte in der Polizeiführung, so der stellvertretende PolizeipräsidentMoch, diese Planung ablehnten ebenso wie Albertz und der Bundespräsident.Prill und einige verantwortliche Einsatzleiter der Polizei wollten es jedoch an-ders; sie wollten, dass die hohen Gäste, die sie zu beschützen hatten, beworfenwerden. Dafür muss es Gründe geben.

Hinter dem Bauzaun

Tatsächlich dienten Gegenstände, die in Richtung Oper geworfen wurden(Eier, Tomaten, Gummiringe und Steine) später als Vorwand, um mit bruta-ler Gewalt gegen die Demonstranten in diesem Schlauch vorzugehen. Woherkamen die Gegenstände? In der Nähe der Oper war ein Lieferwagen abgestellt

Uwe Soukup · Der Tod Benno Ohnesorgs

31

Page 17: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Karl-Heinz Dellwo, geboren 1952, wuchs in der Eifel, imSaarland und im Schwarzwald auf. Volksschule, Wirt-schaftsschule, Lehre zum Industriekaufmann, Rausschmissnach 2 Jahren. Ab Herbst 1971 fünf Monate Tätigkeit alsHilfsmatrose auf See, verschiedene andere Tätigkeiten. Seit1972 zugehörig zur undogmatischen Linken in Hamburg,verhaftet beim ersten versuchten Rathaussturm gegen denVietnamkrieg 1973 in Bonn, Hausbesetzer in der Ham-

burger Ekhofstraße 1973 mit anschließend einjährigem Gefängnis, 1975 Mitglieddes RAF-Kommandos Holger Meins bei der Besetzung der deutschen Botschaftin Stockholm, danach über 20 Jahre im Gefängnis. Heute u.a. tätig als Autor, Fil-memacher und Verleger (Mitgründer LAIKA-Verlag).

Der 2. Juni 1967

100

Page 18: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Danksagung

An einem solchen Buch und einem solchen Projekt wie der BIBLIOTHEK DESWIDERSTANDS sind viele beteiligt, die im Hintergrund für ihr Gelingen tätigsind. Dank an Peter Alexa für die Arbeit am Trailer und am Abspann. Beson-deren Dank an Eva Hahnenberg und Martin Körber von der Deutschen Kine-mathek, an Gerlinde von Wittich, Kathrin Schulz und Karina Lippmann vonRBB-Media und dem Deutschen Rundfunkarchiv und an alle UnterstützerIn-nen und SympathisantInnen aus unserem Freundeskreis.

Filmrechte und Bildrechte:

Der 2. Juni 1967 – Thomas Giefer/Rüdiger MinowDer Polizeistaatsbesuch: SWRMediaAktuelle Kamera: DRA Deutsches Rundfunkarchiv BabelsbergSender Freies Berlin: rbb Fernsehen, Rundfunk Berlin Brandenburg

Bildnachweis:

Seite 6/7; 18/19; 60/61; 63; 78/79; 86/87; 89; 96/97 - Ullstein BildSeite 20/21; 50/51; 62 - Picture AllianzSeite 91 - Thomas GieferSeite 93 - Hans-Rüdiger Minow, Seite 99 - Uwe SoukupSeite 99 - (Foto Roth) Marily StrouxSeite 100 - Marks-PhotoSeite 102/103 - Karl-Heinz Dellwo

Impressum

Bibliothek des Widerstandes // Band I // Der 2. Juni 1967 // 1. Auflage 2010 //© für die deutschsprachige Ausgabe by LAIKA-Verlag // Hamburg //www.laika-verlag.de // Alle Rechte vorbehalten // www.laika-verlag.de // DVD-Layout: Martin Bergt // DVD-Authoring and Subtitling: B.O.A.VIDEO-FILMKUNST München // Logo und Coverentwurf: Maja Bechert // Satz:Peter Bisping // Korrektur: Öznur Takil // Druck: www.Drucktechnik-Altona.de // 2010 // ISBN 978-3-942281-70-6

Impressum

101

Page 19: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein
Page 20: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

„Der Tod des Demonstranten“ Denkmal von Alfred Hrdlicka von 1971, aufgestellt 1990 vor der Deutschen Oper in Berlin, 100 Meter vom Ort entfernt, wo Benno Ohnesorg ermordet wurde.Inschrift auf der Gedenktafel:Am 2. Juni 1967 wurde der Student Benno Ohnesorg im Hof desHauses Krumme Straße 66 während einer Demonstration gegen den tyrannischen Schah des Iran von einem Polizisten erschossen.Sein Tod war ein Signal für die beginnende studentische undaußerparlamentarische Bewegung, die ihren Protest gegenAusbeutung und Unterdrückung besonders in den Ländern derDritten Welt mit dem Kampf um radikale Demokratisierung imeigenen Land verband.

Page 21: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein
Page 22: Bibliothek des Widerstands · Band I · Stasi-Auftragsmord? Kein Gedanke wurde und wird an die Frage verschwendet, wie undenkbar es tatsächlich ist, dass der Schuss Kurras’ ein

Inhalt DVD

Der 2. Juni 1967Thomas Giefer/Hans-Rüdiger Minow, BRD 1967, 50 Minuten

Der PolizeistaatsbesuchRoman Brodmann, BRD 1967, 56 Minuten

Aktuelle Kamera, 16:30 MinutenNachrichtensendung der DDR: 3. Juni 1967 bis 9. Juli 1967: Berichte zum Tod von Benno Ohnesorg, Demonstrationen in verschiedenenStädten in der BRD, Studentenversammlungen, Solidarität, Trauerfeier Berlin,Trauerkonvoi nach Hannover, Begräbnis Hannover

Sender Freies Berlin, 32 Minuten:3. Juni1967 - Demo auf dem Gelände der FU8. Juni 1967 - Trauerfeier/Trauerzug für Benno Ohnesorg13. Juni 1967 - Studenten diskutieren Tod Benno Ohnesorg8. Juni 1967 - Abgeordnetenhaussitzung Tod Benno Ohnesorg7. Juni 1967 - TU-Trauerfeier/Pressekonferenz5. Juni 1967 - Situation Studenten/Pressekonferenz Senator Buesch4. Juli 1968 - Ohnesorg - Kundgebung

4. Juli 1967 - 1. Prozess gegen Karl Heinz Kurras/Freispruch4. Juli 1970 - 2. Prozess gegen Karl Heinz Kurras22. Dezember 1970 - Urteil im Kurras-Prozess

Der 2. Juni 1967

104