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Bio-Energien für die Zeit nach dem Öl Dr. Josef Auer Frankfurt am Main, 20.07.2005 Studie von Deutsche Bank Research

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Bio-Energien für die Zeit nach dem Öl

Dr. Josef AuerFrankfurt am Main, 20.07.2005

Studie von Deutsche Bank Research

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Dr. Josef Auer ·20.07.2005· Seite 2

Bio-Energien haben viele Vorzüge

Quelle: eigene Darstellung

� Ressourcen-Eigenschaftensind fossilen Energienüberlegen

� Wirtschaftlichkeit letztlichabhängig von Klima undBodenqualitäten

� Boden ist limitierender Faktor -Grenzen des Wachstums nurdurch technischen Fortschrittüberwindbar

erschöpfbarnicht

erschöpfbar

erneuerbar

nichterneuerbar

ErdgasErdölKohleUran

GezeitenkraftSolarenergieWasserkraftWindenergie

Ressourceneigenschaften vonEnergieträgern

Nachw achsendeEnergierohstoffe

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Entscheidende Vorteile von Bio-Energien

Nachwachsende Rohstoffe sind:� Unendlich nutzbar

� In Gesamtbilanz CO2-neutral

� Speicherbar u. damit witterungsunabhängig

� Dezentral einsetzbar

� Vielfältig verwendbar zur Erzeugung von Elektrizität, Wärme u.Kraftstoffen

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Dr. Josef Auer ·20.07.2005· Seite 4

Bio-Energie zeigt stürmisches Wachstum

� Biomasse erbringt in Deutschland 61% der Energiebereitstellung auserneuerbaren Energien und 2,3% am Primärenergieverbrauch.

� 2004 – stürmisches Wachstum in der Nische– Anteil am Energieverbrauch im Verkehr stieg auf 1,6% (2003: 0,9%)– Anteil an Wärmemarkt mit leichtem Wachstum auf 3,9% (3,8%)– Anteil an Elektrizitätserzeugung nimmt zu auf 1,6% (1,2%)

� Gründe: v.a. Novelle des EEG sowie die Begünstigung von Bio-Kraftstoffen

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Dr. Josef Auer ·20.07.2005· Seite 5

Bio-Energien hängen Öl und Gas bei 100 USD/Barrel ab

� Bio-Sprit ist ab einem dauerhaften Ölpreis von 100 USD bereits jetzt mitheutiger Technik konkurrenzfähig.

� Im Wärmemarkt sind Öl- und Gasheizungen bei 100 USD gegenPelletsheizungen kostenmäßig unterlegen.

� In der Stromerzeugung konkurriert Biomasse in Deutschland nicht direktmit Öl. Bis zur betriebswirtschaftlichen Konkurrenzfähigkeit gegenüberden fossilen Energien wird es noch einige Zeit dauern.

� DB Research: 2005: 57 USD; 2006: 54 USD (Brent, Baseline)

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Bio-Strom: Starke Impulse durch EEG-Novelle

Quelle: BMU

� Weiter Biomasse-Begriff

� Vergütung 20 Jahre garantiert

� Degression 1,5% p.a.

� Lenkung mittels Bonus-System

- NawaRo-Bonus

- KWK-Bonus

- Innovations-Bonus

� Boni unterliegen nicht derDegression u. sind addierbar

� Im Extremfall: Förderung von21,5 ct/kWh möglich

Vergütungssätze nach derEEG-Novelle für Neuanlagen

Sparte Vergütungs-höhe (ct/kWh)

Biomasse 3,90 - 21,50Deponie-, Klär-, Grubengas 6,65 - 9,67Solare Strahlungsenergie 45,70 - 62,40Wasserkraft 3,7 - 9,67Geothermie 7,16 - 15,00Wind, Onshore 8,7 bzw . 5,50*Wind, Offshore 9,1 bzw , 6,19*

* Anfangs- bzw . Endvergütung

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Perspektivisch sinken Stromproduktionskosten spürbar

Quelle: BBE

� EEG-Hauptprofiteure: Biogas-anlagen u. die Nutzung von NawaRo

� Feste Biomasse nicht ganz sogünstig

� Zahl der Biogasanlagen Ende 2005:4.000 (2004: 2.100)

� Feste Biomasse 2005: 700 MW(2004: 475)

� Bio-Stromanteil 2010: 4% (04: 1,6%)

� Bio-Stromproduktionskosten 2030:- Biogas: 7,5 bis 12 ct/kWh (1 MW)

- Feste BM: 6 bis 9 ct/kWh (20 MW)

Klärgas9%Biogas

14%

Deponie-gas11%

bio-generMüll23%

flüssigeBio-energie-träger1%

festeBio-energie-träger42%

Biogene Stromerzeugung,2004 (9.356 GWh)

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Günstige Wachstumspotenziale im Wärmemarkt

Quelle: AGEE

� Bio erbringt 93% derregenerativen Wärme;Festbrennstoffe führend

� 9 Mio. Kleinfeuerungsanlagen

� 1.100 Biomasseheizwerke

� 28.000 Pelletsanlagen

� Biomasseheizwerke mitNahwärmesystemen günstigfür kommunale/gewerblicheWärmeversorgung

biogeneFest-

brenn-stoffe85,8%

Solar-thermie4,2%

bio-generAbfall5,9%

Geo-thermie2,5%

biogeneGas-

brenn-stoffe1,6%

Wärme aus Erneuerbaren, 2004Gesamt: 62,1 TWh

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Dr. Josef Auer ·20.07.2005· Seite 9

Heizen mit Pellets ist besonders zukunftsträchtig

Quelle: BBE

� Ende 2005: 34.000 Anlagen;mittelfristig weitere 35.000Anlagen

� Wärmekomfort wie Öl und Gas,aber noch nicht ganz so bequem

� Niedrige Brennstoffkosten, abernoch höhere Investitionskosten

� Potenziale durch Biomasse-kessel, die auch Gründland- undStrohpellets sowie Getreidenutzen

� Forstwirtschaft profitiert vonschnell wachsenden Baumarten

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

99 00 01 02 03 04

Marktentwicklung HolzpelletsInstallierte Anlagen

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Bio-Kraftstoffe fahren aus Nische raus

Quellen: BBE, UFOP

� EU will Bio-Anteil bis 2010 auf5,75% erhöhen von 1% (2002)

� Betriebswirtschaftlich noch teuermit 0,5 bis 0,8 Euro pro Liter(fossile Kraftstoffe kosten Hälfte)

� Bio-Kraftstoffe/-anteile bis 2009 freivon Mineralölsteuer (Ökosteuer)

� Importzoll für Auslands-Konkurrenz

� Traditioneller Diesel kostet 10 ct/lmehr als Bio-Diesel0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

00 01 02 03 04 05 06

Biodiesel, Produktionskapa-zität, Deutschland (in t/Jahr)

'000

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Bio-Sprit profitiert von neuem zweiten Vertriebsweg

Quellen: Licht, F.O., World Biofuels

� Bio-Diesel (aus Rapsöl): „Beimischung“sorgt für Boom. Absatz 2006: 2 Mio. t(nach 2004: 1 Mio. t)

� Bioethanol (aus zucker- u. stärkehaltigenFruchtarten) als Kraftstoff o. Additiv.Beimischung 5% zu Ottokraftstoffentechnisch problemlos.

� Kapazitätssprung 2005 auf 500.000 t(2004: 34.000 t) erlaubt Absatzsprung in2005/6

� BTL (Biomass-to-Liquids) ist extremsauberer Designerkraftstoff. Keine neueMotoren, keine eigene Infrastruktur, aberGroßanlagen nötig.

Rest6%EU6%

Afrika2%

Asien17%

USA33%

Ethanolproduktion, 2004, Welt(Gesamtvolumen: 42 Mio. m3)

Brasilien36%

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Mit Bio-Energien zwei Fliegen mit einer Klappe treffen

� Aus etablierten Land- und Forstwirten könnten künftig moderne„Energiewirte“ werden:– Die Zukunftsenergie Biomasse erhält die erforderliche fachmännische Unterstützung,– die Einkommensperspektiven im ländlichen Raum werden stabilisiert.

� In Deutschland dürfte bis 2030 der Bio-Anteil am Primärenergie-verbrauch (PEV) unter günstigen Annahmen zweistellig werden (heute:2,3%).

� Weltweit setzt aber die aktivierbare Acker- u. Forstfläche ein Limit.

� Weltweit erscheint – wegen des Wachstums der Weltbevölkerung u. derglobalen Trends im Ernährungsverhalten – eine Anteilsverdopplung amWelt-PEV wenig realistisch.

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Fazit: Bio-Energien gewinnen künftig weltweit anBedeutung, sind aber nicht die Lösung aller Probleme

Geothermie, Wind,Solar usw.(0,2 %)

Biomasse(11,7 %)

Wasserkraft(1,9 %)

Öl

Kernenergie

Gas

Kohle

Anteil EE

1971gesamt: 234.000 PJ

Quelle: IEA

Anteile am Welt-Primärenergieverbrauch

gesamt: 428.666 PJ

Geothermie, Wind,Solar usw.(0,5 %)

Biomasse(10,8 %)

Wasserkraft(2,2 %)

Öl

Kernenergie

Gas

Kohle

Anteil EE

2002

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Bio-Energien für die Zeit nach dem Öl

Dr. Josef AuerFrankfurt am Main, 20.07.2005

Studie von Deutsche Bank Research