Bioboom 59
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Sommer 2013 | Gratis | bioboom.de
überreicht durch:
Das Magazin für nachhaltigen Genuss
Zwischen Gewissen und GeizWenn (Bio-)Lebensmittel
zu billig sind
Ortstermin
Am Hähnchen-highway
Kochen
Politisch essenSarah Wieners Zukunftsmenü
Gewinnen– Bücher
– Kochtöpfe
– Kinderkram
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MIT ESSEN SPIELT MAN NICHT!
Nahrungsmittel-spekulation stoppen!
www.oxfam.de/gegenspekulation
EinstiegStilleben
Zwischen Gewissen und Geiz Die meisten wollen’s billig
Zwischen Gewissen und Geiz Lieferanten unter Druck
Zwischen Gewissen und Geiz Es geht nicht nur ums Essen
Zwischen Gewissen und Geiz Das System ist intransparent
Ortstermin
Leben auf dem Hähnchenhighway
Wie eine Großschlachterei Dorfl eben
verändert
Kochen
„Politisch essen“
Sarah Wieners Zukunftsmenü
Bücher gewinnen!
Gut essen
> Snackig
> Schneckig
> Schmeckig
Kochtöpfe gewinnen!
Gut leben
> Rosig
> Niedlich
> Ölig
Kinderkram gewinnen!
Schön sein
(Kl)eine Umstellung
Pfl egewechsel fürs Haar
Gespräch
„Es gibt eine Schnittmenge
zwischen bio und vegan“
Elisabeth Burrer , VEBU
Bioboom Mix> Fotos für Vielfalt
> Chance für Bienen
> Leserbriefe/Impressum
3bioboom.deEditorial
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Guten Tag,„was nichts kostet, ist nichts wert“, weiß der Volksmund.
Wenn es um Lebensmittel geht, gilt das in doppelter Hin-
sicht. Wenn „billig“ die höchste Priorität hat, dann blei-
ben Qualität und Geschmack eben auf der Strecke, wie
Autor Jörg Oberwittler bei seiner Recherche feststellte.
Und wenn Essen so billig ist, dass man es einfach weg-
schmeißen kann, ohne eine fühlbare Lücke ins Budget
zu reißen, dann fällt es trotz eventueller Gewissensbisse
leichter, eben das auch zu tun.
Ich habe zu Hause ein paar alte Haushaltsratgeber aus
dem frühen 20. Jahrhundert. Blättere ich in ihnen, stelle
ich fest, dass der Einkauf, das Zubereiten der Mahlzeiten
und Vorratshaltung die zentralen Tätigkeiten waren, de-
nen sich die Hausfrau widmete. Ich gebe off en zu, dass
ich lieber Editorials schreibe, als zum Beispiel Wasch-
wannen grüner Bohnen zu fädeln und einzukochen, wie
es meine Schwiegermutter noch regelmäßig tat. Aber die
Wertschätzung, die noch bis vor wenigen Jahrzehnten Le-
bensmitteln entgegengebracht wurde, die ausführlichen
Beschreibungen, wie man mit Fleisch, Käse oder Gemüse
so sorgfältig umgeht, dass nichts verdirbt und die Tipps,
wie jeder noch so kleine Rest zu verwerten ist, beeindru-
cken mich sehr. Und noch etwas: Immer wieder fi ndet
sich dort der Hinweis, dass es sich für die Hausfrau lohne,
ein paar Pfennige mehr für bessere Qualität auszugeben!
Die billigheimerische industrielle Lebensmittelproduk-
tion verändert nicht nur das Essen auf unseren Tellern.
Kristin Oeing hat einen Ort besucht, an dem sichtbar
wird, was „billig“ nicht nur mit Hähnchen, sondern auch
mit Menschen macht.
Und wenn Sie sich nach der Lektüre fragen, was Sie sel-
ber konkret tun können, dann hat Fernsehköchin Sarah
Wiener eine ganz einfache Antwort: Selber kochen! Wir
stellen ihr neuestes Buch vor.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Jeanine Tovar
und das Bioboom-Team
Inhalt
22
Lebensmittel, liebevoll in Szene gesetzt: Stilleben aus dem 17. Jahrundert.
Wert-schätzung
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PFERDEFLEISCH-SKANDAL, FALSCH DEKLARIERTE BIO-EIER: WIEDER SIND VIELE VERBRAUCHER VERUNSICHERT – UND
GREIFEN TROTZDEM TAGS DARAUF IM SUPERMARKT UND DISCOUNTER ZUR BILLIGWARE. AUCH BIO SOLL MÖGLICHST GÜNS-
TIG SEIN. ABER PASST DAS ZUSAMMEN? WELCHE AUSWIRKUNGEN HABEN TIEFPREISE FÜR BAUERN, HÄNDLER UND TIERE?
BIOBOOM HAT NACHGEFORSCHT UND FINDET: FÜR BILLIG ZAHLEN WIR AM ENDE EINEN TEUREN PREIS.
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DWENN (BIO-)LEBENSMITTEL
ZU BILLIG SIND
Bio steht für gesunde Ernährung, art-
gerechte Tierhaltung und nachhaltige
Landwirtschaft. Möglichst billig soll
das Bio-Produkt für viele aber den-
noch sein. Doch billig und bio – passt
das zusammen? Welche Folgen hat das
für Tiere, Bauern und für die eigene Ge-
sundheit? Die Suche nach Antworten
führt nach Niedersachsen, wo ein Bio-
Laden-Besitzer Wirtschaftskreisläufe
nicht mehr nachvollziehen kann und
nach Paris zu Jörg Zipprick, der ein
Buch mit dem Titel „Die Supermarkt-
Lüge“ geschrieben hat und die Zeile
daruntersetzte „Wie uns die Lebens-
mittelindustrie für dumm verkauft“.
Doch zunächst zu einem Bauern in der
Heide, der Bio-Eier für Supermärkte
produzierte und dabei zunehmend mit
seinem Gewissen rang.
Vom Billig-Bio-Produzenten zum Direktvermarkter Am Telefon erzählt er, welche Produk-
tionsbedingungen sich hinter einem
ora Durchschnittskundin schiebt zwei-
bis dreimal in der Woche ihren Ein-
kaufswagen durch den Supermarkt.
Sie ist 49 Jahre alt, verheiratet und hat
ein Kind. Pro Einkauf wendet sie ex-
akt 24 Minuten auf und gibt im Schnitt
29 Euro aus. Fast siebzig Prozent ihrer
Kaufentscheidungen triff t sie spontan.
Dora Durchschnittskundin ist das Er-
gebnis einer Studie des Lehrstuhls für
Handels- und Kundenmanagement der
Universität Köln und der Gesellschaft
für Konsumforschung (GfK). Die Wis-
senschaftler beobachteten mehr als
3.000 Einkäufe in Discountern und Su-
permärkten. Sie kennen „Dora Durch-
schnittskundin“, wie wir sie getauft ha-
ben, ganz genau. Immer öfter greift sie
im Supermarkt und Discounter auch
zu Bio-Produkten. Mit ihnen kauft sie
sich nicht zuletzt ein gutes Gewissen:
vs. Geiz …
8Gewissen vs. GeizBioboom
mit von einem Endpreis von unter 32
Cent im Supermarkt etwas beim Bau-
ern übrigbleibt, müssen die Kosten so
niedrig wie möglich sein. „Beim Fut-
ter konnte ich nicht sparen, also musste
ich die Kosten drücken und meine eigene
Arbeit so gering wie möglich halten. Die
Hühnerhaltung musste quasi zur Bestel-
lung der rund 100 Hektar nebenher lau-
fen. Nur so konnte ich verdienen.“ Acht
Jahre machte er das, dann kam 2009 die
Wende: Ein Bio-Bauer aus der Nachbar-
schaft mit Eier-Direktverkauf gab sei-
nen Betrieb auf. Dessen Kundenstamm
konnte er dann übernehmen. Seine Eier
vermarktet er seitdem für einen besse-
ren Preis direkt an Naturkostläden.
„Heute bin ich stolz wie Oskar, wenn ich
meine Tiere präsentiere. Sie sehen topge-
fi edert aus.“ Er habe zu einem besseren
Aufzüchter gewechselt, die Haltungs-
periode von ein auf zwei Jahre verlän-
gert und den Tieren eine zweimona-
tige Verschnaufpause vom Eierlegen
gegönnt. Die Hühner haben nicht nur
genügend Auslauf, sondern ebenfalls
Hecken, Sträucher und Obstbäume
als Zufl uchtsorte. Das alles hat seinen
Preis. Seine Eier verkauft er jetzt für 40
Cent pro Stück. Heute sagt er: „Es ist die
falsche Einstellung, wenn Leute Bio wol-
len, aber es dann billig sein soll. Ich wün-
sche mir, dass die Menschen unter preis-
wert nicht nur ‚billig’ verstehen, sondern
wieder: ‚Es ist seinen Preis wert’.“
Bio-Ei für 32 Cent aus dem Supermarkt
verbergen. Zuerst zaghaft und zurück-
haltend, dann redet er sich in Rage,
dann fallen deutliche Worte über das
schiefe System einer Lebensmittelin-
dustrie zu Günstigpreisen. Damit er
off en sprechen kann, haben wir ihm
Anonymität zugesichert. „Ich hatte ir-
gendwann keine Achtung vor dem Tier
mehr. Meine Hühner sahen aus wie in
diesen investigativen Tier-Dokumenta-
tionen im Fernsehen. Sie waren misera-
bel gefi edert. Ich habe mich geschämt.“
Rückblick: 5.000 Hühner hält er im
Jahr 2000 auf seinem Bauernhof, hinzu
kommen rund 100 Hektar Land. Das ist
keineswegs übergroß, im Schnitt haben
Gefl ügelfarmen in der Region 15.000
Hühner. Auch Bio-Höfe. Ein Großhänd-
ler kaufte ihm die Eier ab und belieferte
örtliche Supermärkte. „Damals war ich
froh. Junghennen-Einkauf, Eier, Marke-
ting, Entsorgung der Althennen – alles
wurde mir abgenommen. Es war das
‚Rundum-sorglos-Paket’.“ Gleichzeitig
verpfl ichtete er sich vertraglich, die 18
Wochen alten Junghennen von einem
günstigen Aufzuchtbetrieb zu überneh-
men. „Zu Anfang sahen sie noch gut aus,
aber nach einem Jahr haben die so abge-
baut, dass ich sie nicht mehr vorzeigen
wollte.“ Er habe es dann mit einem Drit-
tel weniger Tiere probiert. Keine Ver-
besserung. Und die Kosten für Strom,
Stall und Anlagen blieben gleich. Da- …
„Es ist die falsche Einstellung, wenn Leute Bio wollen, aber es dann billig sein soll.“
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10 Gewissen vs. GeizBioboom
Lieferanten unter Druck
Auch ein Großteil der Bio-Umsätze wird
heute im konventionellen Lebensmittel-
Einzelhandel erzielt. Jeder Discounter
hat inzwischen seine eigene Bio-Linie.
Zwar steigt der Bio-Anteil am Lebens-
mittel-Umsatz kontinuierlich und über-
fl ügelt sogar das Umsatzwachstum kon-
ventioneller Produkte, aber bereits ein
Viertel der Bio-Umsätze entfällt auf Dis-
counter, wie die Beratungsgesellschaft
Nielsen ermittelt hat. „Bio wächst ganz
deutlich im Discounter“, bestätigt auch
Wolfgang Adlwarth von der Gesell-
schaft für Konsumforschung (GfK) aus
Nürnberg. Mit Versprechungen wie „re-
tel. Aber nicht im gleichen Maße. Nur
um rund ein Zehntel sind die Lebens-
mittelpreise in den vergangenen drei
Jahren gestiegen. Discounter und Ein-
zelhandelsriesen liefern sich einen har-
ten Konkurrenzkampf, der die Preise
drückt. Die Mehrheit der Verbraucher
will’s beim Essen günstig. Für ein Mo-
toröl bezahlt mancher locker 30 Euro,
aber ein Olivenöl für mehr als fünf
Euro? Das ist vielen schon zu teuer.
Deutschland, Land der BilligesserKaum ein anderes EU-Land bezahlt im
Verhältnis zu seinem Wohlstand weni-
ger für Lebensmittel, wie das Statisti-
sche Amt der Europäischen Union er-
rechnet hat. Nur noch 14,1 Prozent
unseres Gesamteinkommens geben
die Deutschen durchschnittlich für
Nahrungsmittel, Getränke und Tabak-
waren aus. In den Sechzigerjahren wa-
ren es noch 38 Prozent. Strom, Benzin
– alles wird teurer. Auch die Lebensmit-
Die Mehrheit der Ver-braucher will’s beim Essen günstig.
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gionale Produkte“ und „Bio“ würden
Discounter immer mehr Qualitätsbe-
wusste locken. Doch der Begriff „regi-
onal“ ist gesetzlich gar nicht geschützt.
Und wer im Discounter Bio einkauft,
muss sich bewusst sein, dass diese fast
immer nur das europäische Bio-Siegel
tragen. Es entspricht dem kleinsten ge-
meinsamen Nenner für Bio-Produkte.
Mehr als doppelt so viele Zusatzstoff e
wie bei den wichtigen Verbänden Na-
turland, Bioland und Demeter seien in
solchen Bio-Lebensmitteln zugelassen,
schreibt Food-Journalist Jörg Zipprick
in seinem Buch „Die Supermarktlüge“.
Die Produzenten sind den gleichen Me-
chanismen unterworfen, wie andere
Lieferanten auch: Möglichst günstig
produzieren, Verpackungen discoun-
terkonform machen, unansehnliches
Obst und Gemüse aussortieren.
Es geht nicht nur ums Essen
„Und wird der Discounter plötzlich ein
besserer Arbeitgeber, nur weil er bio ver-
kauft?“, fragt Ronald Stüben, seit drei-
ßig Jahren in der Branche und Besitzer
von zwei Bio-Läden in Niedersachsen.
Das Prinzip „Bio“ sei ja nicht nur ange-
treten, um die Qualität von Lebensmit-
teln zu verbessern, sondern ebenfalls
die Bedingungen für die Tiere, Umwelt
und die Mitarbeiter. Es sei schlimm ge-
nug, wenn die konventionelle Indus-
trie Krabben zum Pulen nach Marokko
schiff e. Aber noch schlimmer fi ndet der
58-Jährige, dass Bio mittlerweile ähnli-
che Wege geht. „Wir produzieren Bio-
Produkte in Billig-Lohnländern, um sie
billig anbieten zu können – das ist doch
der Widerspruch des ursprünglichen Ge-
dankens von Bio.“ Warum müsse man
Bio-Honig aus Bulgarien importieren?
Selbst der Präsident des Deutschen
Bauernverbandes Joachim Rukwied
„Und wird der Discoun-ter plötz-lich ein besserer Arbeit-geber, nur weil er bio ver-kauft?“
„Bei solch billigen Preisen ist immer jemand in der
Handelskette zu kurz gekommen.“
…
12 Gewissen vs. GeizBioboom
beschwerte sich kürzlich, dass der Bio-
Boom an deutschen Landwirten vorbei-
gehe, weil der enorme Preisdruck zu ei-
nem kräftigen Anstieg der Importe von
Bio-Produkten geführt habe. Die Diff e-
renz zwischen Bio- und Normalware
würde immer weiter schrumpfen. Bei
Rindfl eisch seien es zu Jahresanfang
gerade noch 10 bis 20 Cent mehr gewe-
sen. „Gute Lebensmittel müssen ihren
Preis haben“, warnt Rukwied.
Billig lädt zum Tricksen ein
Der Preisdruck in der Lebensmittelpro-
duktion erhöht generell den Reiz, auch
die Grenzen zur Kriminalität zu über-
schreiten. „Er führt dazu, dass an wert-
gebenden Zutaten gespart wird“, sagt
Silke Schwartau von der Verbraucher-
zentrale Hamburg. Bestes Beispiel: der
Pferdefl eischskandal. Schwartau saß in
der ARD-Sendung „Hart aber fair“, ver-
folgte aus erster Reihe einen Einspieler,
der den Weg des Fleisches quer durch
Europa nachzeichnete, bis in Rumänien
Pferdefl eisch für das Fleisch in der Tief-
kühllasagne zugegeben wurde. „Das
wurde sehr gut dargestellt. Wir müssen
jemand in der Handelskette zu kurz ge-
kommen – der Zwischenhändler, die
Tiere oder die Qualität. „Die Nahrungs-
industrie hat schon immer getrickst.
Um 1900 wurde zum Beispiel Wasser
in Milch geschüttet. Aber in den letzten
Jahren haben sich die Schummeleien ge-
häuft. Das merken wir eindeutig an der
Zahl der Verbraucher-Anfragen.“ Zwar
mag der Verkauf von Tiefkühlkost nach
dem Pferdefl eischskandal spürbar ein-
gebrochen sein, wie das „Handelsblatt“
Ende März berichtete, den Appetit auf
Convenience-Produkte hat er nicht ge-
schmälert. Hinzu kommt der Trend
„Super-Convenient“, wie es Wolfgang
Adlwarth getauft hat: „Die Deutschen
kochen immer weniger selbst. Viele ho-
len sich inzwischen lieber die Pizza vom
Italiener oder den Döner vom Türken.“
Die Zahlen der GfK belegen, dass seit
2005 immer weniger Mahlzeiten zu
Hause eingenommen werden. Doch
diese Bequemlichkeit hat ihren Preis:
Die meisten Verbraucher mögen Käfi -
geier verschmähen, sie sind inzwischen
auch in Deutschland verboten – doch
wieder mehr Transparenz haben. Beim
Fleisch sollte nicht nur stehen, wo es her-
kommt, sondern es sollten auch alle Stu-
fen der Produktionskette zurückverfolg-
bar sein“, fordert sie.
Verbraucher sollten skeptisch sein,
wenn ein Fleischprodukt wie Tiefkühl-
lasagne für unter zwei Euro erhältlich
ist. Bei solch billigen Preisen ist immer
„Im Grunde müsste der Supermarkt-Kunde heutzutage Jurist, Biologe,
Chemiker und Psychologe in einer Person sein.“
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und Bio-Tierhaltern zusammen, ken-
nen ihre Lieferanten. Und ob Mehl oder
Marmelade: Viele Produkte sind nicht
„nur“ bio, sondern zusätzlich nach
den strengen Kriterien ökologischer
Anbauverbände wie Bioland, Demeter
oder Naturland erzeugt. „Das System
wird niemand ändern können. Umstellen
können wir nur unsere eigenen Gewohn-
heiten“, sagt Jörg Zipprick. „Wir müssen
wieder eine gesunde Portion Misstrauen
annehmen.“ Zum Beispiel bei der Lek-
türe der Etiketten: „Wenn ich mehr als
zwei Begriff e lese, unter denen ich mir
nichts vorstellen kann, das Produkt lie-
ber zurück ins Regal stellen.“ So wie frü-
her eben. Wieder mehr selbst kochen.
Weniger Lebensmittel wegschmeißen,
auch das entlaste das Portemonnaie,
sagt Zipprick und stellt am Ende die
konsequente Frage: „Wie wäre es denn
für die Zukunft mit ‚besserem Essen’
statt ‚mehr Essen’?“ /obe
Zum Thema lebensmittelklarheit.de Bundesverband der Verbraucherzent-
ralen und Verbraucherverbände
JÖRG ZIPPRICK
›Die Supermarkt-Lüge – Wie uns die Lebensmittelindustrie für dumm verkauft‹, Ullstein, 2013, 9,99 €
BUCHTIPP
aus dem Ausland landen noch immer
mehrere Milliarden Käfi geier in Fertig-
lebensmitteln wie Gebäck oder Remou-
lade. Auf der Verpackung wird das na-
türlich nicht ersichtlich.
Intransparentes SystemAngesichts dessen stellt sich die Frage:
Können Verbraucher beim Einkauf
überhaupt bewusst und rational ent-
scheiden? Oder ist Dora Durchschnitts-
kundin der Intransparenz ohnmächtig
ausgeliefert? „Leider Letzteres,“ befi n-
det der in einem Vorort von Paris le-
bende Autor Jörg Zipprick, den wir te-
lefonisch befragen. Im Grunde müsse
der Supermarkt-Kunde heutzutage Ju-
rist, Biologe, Chemiker und Psycho-
loge in einer Person sein, um die Auf-
schriften der Verpackungen verstehen
zu können. Auch in der Gourmet-Na-
tion Frankreich habe sich das Essen ra-
dikal verschlechtert. „Die letzten zehn
Jahre sind überall ein Knackpunkt“, sagt
Zipprick und nennt ein Beispiel: „Wir
können zum Beispiel Zusatzstoff en nicht
mehr ausweichen.“ Zu gut verwischt
die Lebensmittelindustrie ihre Spu-
ren. Das Werkzeug: „Clean Labelling“.
Mit ihm werden Zusatzstoff e geschickt
versteckt. Statt „E 407“ steht auf der
Rückseite der Verpackung dann eben
„Algenextrakt“. Das klinge vertrauen-
erweckend, irgendwie nach Sushi und
damit lecker, meint Zipprick. In seinem
Buch „Die Supermarktlüge“ beschreibt
er ein System, das dem Wunsch der Ver-
braucher auf perfi de Weise entgegen-
kommt: Es gaukelt Gesundheit vor und
liefert trotzdem günstige Preise. Geiz
und Gewissen verschmelzen in Pro-
dukten voller Zusatzstoff e, Geschmä-
cker und Gerüche aus dem Labor.
Entscheidungsspielräume nutzenEine mögliche Lösung: Wieder di-
rekt einkaufen, also nicht nur im Su-
permarkt, sondern wieder beim Metz-
ger, der selber schlachtet, und Bäcker,
der selber backt. Auch Bio-Läden set-
zen auf Angebote aus der Region: Sie
arbeiten mit Bio-Bäckern, Bio-Bauern
HIER STERBEN TÄGLICH
216.000 HÜHNER.
fabrik Europas. Über 600 Menschen ar-
beiten im Zwei-Schicht-Betrieb an sechs
Tagen in der Woche. Etwa 216.000 Hüh-
ner sterben täglich auf der Schlacht-
straße, 225 Hühner in einer Minute.
Pläne sehen eine zweite Schlacht-
straße vor, die die Zahl der geschlach-
teten Tiere verdoppeln soll.
„Im Sommer 2009 waberten die ersten
Schlachthof-Gerüchte durch den Ort“,
erinnert sich Uschi Helmers, Vorsit-
zende und Mitbegründerin der Bür-
gerinitiative Wietze: Der Hühnerbaron
Franz-Josef Rothkötter, der im emslän-
dischen Haren seit zehn Jahren eine
riesige Hühnerschlachterei betreibt,
wolle in Wietze eine noch größere An-
lage bauen, nur zehn Minuten von der
A7 entfernt, eine gute Ausgangslage für
„Schlachthof? Mastställe? Nein danke!“
Am bunten Banner mit dem blau-roten
Schriftzug fahren Autos vorbei, ebenso
wie grüne Lastwagen, vollgestopft mit
bis zu 7.000 Lebendhühnern. Um das
Banner herum haben sich etwa zwan-
zig Menschen versammelt, trinken Tee,
essen Kekse. Jeden Montag stehen sie
hier, die Mitglieder der Bürgerinitia-
tive Wietze, und halten eine Mahnwa-
che ab, eine friedliche Demonstration
gegen die agrarindustrielle Zucht und
Verarbeitung von Tieren. Ihr Hauptge-
sprächsthema: Der Gefl ügelschlachthof
auf der gegenüberliegenden Straßen-
seite. Direkt an der B 214, dem Hähn-
chen-Highway.
In jeder Minute sterben 225 Hühner Der Protest gegen die Hähnchenverar-
beitungsfabrik der Celler Land Frisch-
gefl ügel GmbH geht nun schon ins
vierte Jahr. Einst war hier nur ein ein-
gezäuntes Roggenfeld, heute steht auf
derselben Stelle die größte Hähnchen-
die perfekte Hühnerlogistik – vom Kü-
ken bis zur Kühltheke. Die Euphorie in
Gemeinderat war groß, Bürgermeister
Wolfgang Klußmann sprach von einem
„Sechser im Lotto“. Nicht ohne Grund:
Der Ort ist bettelarm, Ladengeschäfte
verwaist, die Arbeitslosigkeit hoch. Zu-
nächst sollten 250 neue Arbeitsplätze
entstehen, später bis zu 1.000 Arbeits-
kräfte eingestellt werden. Steuerein-
nahmen sollten Geld in die leeren Kas-
sen spülen, Millionen-Subventionen
die wirtschaftliche Entwicklung för-
dern.
Protest als VollzeitjobProtest gegen die Hühnerverarbeitungs-
fabrik formierte sich dennoch schnell.
Leben am Hähnchen-Highway
A
15Ortsterminbioboom.de
M ORTSEINGANG DES NIEDERSÄCHSISCHEN WIETZE NAHM 2011 DIE GRÖSSTE HÄHNCHENVERARBEITUNGSFABRIK
EUROPAS IHREN BETRIEB AUF. WAS BILLIGE LEBENSMITTEL MIT DEM LÄNDLICHEN RAUM UND SEINEN MENSCHEN MACHEN – HIER LÄSST ES SICH HAUTNAH ERLEBEN.
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standsvorsitzende, er als Kassenwart
der Bürgerinitiative. „Es bestimmt un-
ser Leben, ist quasi ein Vollzeitjob.“
Strukturwandel einer ganzen RegionZusammen mit den Helmers engagie-
ren sich über 800 Menschen in der
Bürgerinitiative. „Wir sind ein bunt ge-
mischter Haufen, mit unterschiedlichen
Interessen. Umweltschützer, Globalisie-
rungsgegner, Wachstumskritiker und
Tierschützer aus allen Parteien und ge-
sellschaftlichen Gruppen. Uns vereint
der Kampf gegen die Massentierhal-
tung und Billigfl eischproduktion.“ Die
Angst vor Keimen, Bakterien und ver-
schmutzen Wasser ist groß, auch wenn
offi ziell keine erhöhten Werte gemes-
sen wurden.
Uschi Helmers fürchtet die Folgen der
industriellen Hähnchenproduktion für
die Region, befürchtet „einen komplet-
ten Strukturwandel“. Dabei geht es nicht
nur um die Kotberge der Hühnermäs-
tereien, sondern auch um nitratver-
seuchtes Abwasser im Naturschutzge-
biet Allertal und Einnahmeeinbußen
im Tourismus.
Sie verweist auf das benachbarte Ems-
land, Zentrum der deutschen Hähn-
chenproduktion. Dort sind die Kapa-
zitäten erschöpft, etwa 30 Millionen
Mastplätze gibt es dort, mehr geht
nicht. Der Gestank von Gefl ügelkot ist
allgegenwärtig. Die Bürgerinitiative be-
fürchtet, dass ähnliche Zustände auf ihr
Aller-Leine-Tal zukommen könnten,
denn zusätzlich zum Schlachthof sollen
industrielle Mastbetriebe in der Region
angesiedelt werden. Gestank, Umwelt-
16OrtsterminBioboom
Bereits im Oktober des Jahres fand das
erste Treff en der Bürgerinitiative statt.
Doch die Politik war schneller. Trotz
massiver Proteste stimmten im März
2010 siebzehn Abgeordnete für den
Bau des Schlachthofs, nur zwei Rats-
mitglieder von den Grünen und den
Linken waren dagegen. „Wenn hier ein
Spiel- oder Sportplatz genehmigt werden
soll, dauert es Jahre bis zum Beschluss,
beim Schlachthof waren es nur wenige
Monate“, wundert sich Uschi Helmers.
Der Schlachthof steht, die vier Schorn-
steine qualmen, doch der Protest geht
weiter. Ans Aufhören denken Uschi Hel-
mers und ihre Mitstreiter nicht. „Wir
wollen in den Köpfen der Menschen
bleiben, denn nur da kann der Wandel
beginnen, weg von einem Staat, in dem
Tiere industriell gezüchtet und getötet
werden.“ Viele Menschen seien baff ,
wenn sie erfahren, wie viele Tiere hier
geschlachtet werden, denken, sie ha-
ben sich verhört. Es gibt keinen Tag an
dem sich die 64-jährige Rentnerin Uschi
Helmers und ihr Mann Gerd nicht mit
dem Thema beschäftigen. Sie als Vor-
„Wenn hier ein Spiel- oder Sportplatz genehmigt wer-den soll, dauert es Jahre bis zum Beschluss, beim Schlachthof waren es nur wenige Monate.“
pro-testie-ren
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in seinem Vorgarten landen. Er blickt
auf die Fabrik. Von außen ist das Leid
der Tiere für den Betrachter unsichtbar,
alles wirkt ruhig, aufgeräumt, kein Ga-
ckern ist zu hören. „Nicht mal wenn die
Lastwagen mit den Hühnern ankommen,
geben die Tiere ein Mucks von sich. Sie
sind verängstigt, wurden ruhig gestellt“,
sagt Alex. Zusammen mit Maren und
Ulla, ebenfalls Mitglieder der Bürgerin-
itiative, geht er am Zaun des Schlacht-
hofes entlang, ein kleiner Protestzug.
Auf der anderen Seite des Zaunes be-
gleitet sie zumeist ein Mitarbeiter des
Sicherheitspersonals, sagen sie. Doch
heute ist niemand zu sehen.
Auf der Rückseite des Geländes, am
verschmutzung, Zerstörung der bäu-
erlichen Strukturen, Gesundheitsrisi-
ken. Und natürlich der Verkehr. Schon
vor dem Bau des Schlachthofes donner-
ten täglich hunderte Lastwagen durch
den Ort, „weil die Straße bei Mautprel-
lern beliebt ist“, sagt Uschi Helmers, seit
zwei Jahren seien es noch mehr gewor-
den.
Jeden Morgen Federn lesen
Direkt am Hähnchenhighway wohnt
Alex, 36 Jahre, Tischler und derzeit
arbeitslos, wie so viele in Wietze. Er
wohnt gegenüber vom Schlachthof,
sammelt jeden Tag die Federn auf, die
engagie-ren
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Rande eines kleinen Wäldchens, ste-
cken Hühnerfedern im Gras. An hohen
Masten heften zahlreiche Videokame-
ras, die das Gelände überwachen. Auf
den Zaunspitzen prangt Nato-Draht,
am Boden liegen Mäusefallen und Rat-
tengift. Alex hatte damals von Tier-
schützern vom geplanten Bau der An-
lage erfahren. Im Sommer 2010 hatten
Tierrechtsaktivisten knapp drei Mo-
nate lang das Baugrundstück belagert.
Heute beteiligt sich Alex jede Woche an
der Mahnwache der Bürgerinitiative.
„Schaut mal, da steht wieder ein Blut-
laster“, sagt Maren.
Die 63-jährige pensionierte Lehrerin
zeigt auf einen silberfarbenen Lastwa-
gen. Bei 216.000 geschlachteten Hüh-
nern kommen täglich über 21.000 Liter
Blut zusammen.
Eine entzweite StadtDer Schlachthof hat den Ort gespalten,
in Befürworter und Gegner. Zwischen
Fachwerkhäusern und Backsteinbau-
ten brodelt es. Verständnis für Men-
schen, die in dem Schlachthof arbeiten,
hat Maren nicht, auch nicht für Kun-
den, die im hauseigenen Gefl ügelshop
kaufen. Freundschaften scheiden sich
am grünen Drahtzaun. „Eine Freundin
kam von einer auf die andere Woche
nicht mehr zur Mahnwache. Später er-
zählte sie mir, dass ihr Schwiegersohn
neuerdings die Hühnerlaster fährt.“ Mit
Menschen, die im Schlachthof arbei-
ten oder solche unterstützen, möchte
Maren nichts zu tun haben. Alex sieht
das anders, auch wenn er selbst nie im
Schlachthof arbeiten würde, „aber es
gibt Menschen, die müssen ihre Fami-
lien ernähren und Jobs in unserer Re-
gion sind rar.“ Doch auch die neuen Ar-
beitsplätze sind der Gruppe ein Dorn
im Auge. Die Stammbelegschaft werde
„mit niedrigen Löhnen von 10,56 Euro
abgespeist“, einige Arbeiten erledigen
aber auch Zeitarbeiter, die für noch we-
niger Geld arbeiten.
Die Fronten sind verhärtet. Diskussio-
nen auf dem Wochenmarkt, beim Bä-
cker oder in der Kneipe an der Theke
gibt es nicht, das Thema Schlachthof
wird vermieden. „Ich habe Freunde ver-
loren, aber auch neue gefunden“, resü-
miert Alex und marschiert weiter am
Drahtzaun entlang. Plötzlich ruft Ulla:
„Maren, es stinkt wieder.“ Und in der
Tat: Ein unangenehmer Geruch zieht
auf. „Wie alter Kohl“, sagt Alex. Er
kennt ihn nur zu gut, der Geruch hat
sich in seinen Vorgarten eingenistet.
Maren schüttelt resigniert den Kopf.
„Der Gestank des Geldes.“
Es geht nicht nur um WietzeDie zwei Kilometer bis in den Garten
der Helmers zieht der Geruch nicht,
„aber die Menschen rufen uns an, wenn
es wieder mal stinkt“, sagt Uschi Hel-
„Es gibt Menschen, die müssen ihre Fami-lien ernäh-ren und Jobs in unserer Region sind rar.“
18OrtsterminBioboom
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mers. Das Telefon bei den Helmers klin-
gelt oft – nicht nur wegen des Gestanks.
Demonstrationen müssen organisiert,
rechtliche Bestimmungen nachgeschla-
gen, Reden vorbereitet werden. Ext-
reme oder gar militante Aktionen sind
der Gruppe fremd. „Schließlich wollen
wir ernst genommen werden und das
geht nur auf der politischen Ebene.“
Daher versuchen sie gesellschaftlichen
Druck auszuüben, beziehen die Medien
mit ein, stellen sich in Fußgängerzonen
und verteilen Flyer, ziehen im Kampf
gegen den Schlachthof auch vor Ge-
richt – bislang erfolglos. Die Proteste
der Initiative konzentrieren sich mo-
mentan vor allem auf den Neubau von
Mastanlagen, die als Zulieferer für den
Schlachthof in Wietze arbeiten sollen.
An ihrer Seite stehen Tier- und Natur-
schutzorganisationen, wie der Natur-
schutzbund Deutschland (NABU) und
Bund für Umwelt und Naturschutz
(BUND), die Arbeitsgemeinschaft bäu-
erliche Landwirtschaft (ABL) und das
Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfab-
riken“, aber auch Parteien wie Bündnis
90/Die Grünen. Das Engagement der
Gruppe reicht über die Grenzen der Ort-
schaft hinaus. „Wir möchten so was we-
der vor unserer Tür noch vor einer ande-
ren“, sagt Uschi Helmers. Es ginge nicht
nur um Wietze. „Jeder Maststall, den wir
verhindern können, ist ein Gewinn.“
Kein Menschenrecht auf Billigfl eischDie Zahl der Geflügelstallbauten
hat seit 2009 in Niedersachsen mas-
siv zugenommen. Die Bürgerinitia-
tive rechnet mit 420 Mastanlagen, die
nötig wären, um den Wietzer Gefl ügel-
schlachthof mit ausreichend Hühnern
zu versorgen. Bislang sind nach Kennt-
nis der Bürgerinitiative erst drei neue
Mastanlagen mit einer Kapazität von
je 40.000 Hühnern im Landkreis Celle
entstanden. „Noch kommen die meis-
ten Hühner aus Dänemark“, sagt Gerd
Helmers, „dort schließen die Verarbei-
tungsbetriebe, weil Deutschland billiger
schlachtet.“
Im Gefl ügelshop des Unternehmens
scheint grelles Neonlicht auf die Aus-
lagen in der Kühltheke, darin marinier-
tes Hähnchenfl eisch, Brust, Keule, Flü-
gel – das Kilo zwischen fünf und sechs
Euro, bei einem ganzen Huhn, gewürzt,
liegt der Kilopreis bei drei Euro. Typi-
sches Billigfl eisch, das in den Discoun-
tern der Republik zuhauf zu fi nden ist.
Das beliebte Argument, das Gering-
verdiener auf Billigfl eisch angewiesen
sind, wollen die Helmers so nicht hin-
nehmen. Lebensmittel müssen wieder
mehr wertgeschätzt werden, fi nden sie.
„Es gibt kein Menschenrecht auf billiges
Fleisch.“ Manchmal sei weniger eben
mehr. /oei
Zum Thema
Die Bürgerinitiative Wietze.
bi-wietze.de
Fakten und Positionen zum Thema
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meine-landwirtschaft.de
„Schließlich wollen wir ernst genommen wer den und das geht nur auf der politischen Ebene.“
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Politisch essen
on einem Buch der Köchin Sarah Wie-
ner erwartet man Rezepte. Die gibt es
auch – aber diesmal nicht für Süppchen
und Kuchen, sondern für nichts Gerin-
geres als die Rettung der Welt. Und
zwar mit Genuss. Doch trotz des leicht
reißerischen Titels: Lesen lohnt sich.
Die locker und verständlich geschriebe-
nen, angenehm persönlichen Texte ma-
chen deutlich, was die globale industri-
elle Lebensmittelproduktion nicht nur
für Umwelt, Klima und globale Gerech-
tigkeit bedeutet, sondern auch für uns
zu Hause, jeden Tag, beim Einkaufen,
Kochen, am Esstisch mit Familie und
Freunden. Und, was vielleicht noch
entscheidender ist: Wir erfahren auch,
was jeder Einzelne konkret tun kann,
damit es klappt mit dem guten, nach-
haltigen Essen aus frischen, saisonalen
Zutaten. Der Schlüssel: Achtsam ein-
kaufen, selber kochen, der Verschwen-
dung den Kampf ansagen. Dass es sich
zum Beispiel lohnt, einen Tortenboden
aus den Resten eines selbst gebacke-
nen Kuchens herzustellen, obwohl es
im Discounter Billigkuchen für Cents zu
kaufen gibt. Wie Geschmacksbildung
aussieht und warum sie nicht nur für
Kinder so wichtig ist. „Tischgespräche“
mit unterschiedlichsten Gesprächspart-
nern wie Ernährungswissenschaftler
Prof. Dr. Nicolai Worm, Fernsehkoch-
Kollegen Tim Mälzer oder Anne Mark-
wardt von Foodwatch sorgen für zusätz-
liche Perspektiven. Und hie und da gibt
es natürlich auch ein Kochrezept!
BUCHTIPP
Einblickbioboom.de 21
Einfach und gut
Bunter Kartoffelsalat
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1 Bund glatte Petersilie Salz, Pfeffer aus der Mühle
1. Die Kartoffeln in der Schale gar kochen, noch heiß schä-
len und in Scheiben schneiden.
2. Die Zwiebeln schälen, würfeln, und in der Hälfte des Öls
anschwitzen. So kann man den Salat länger aufheben, denn
rohe Zwiebeln schmecken nach einer Weile penetrant me-
tallisch.
3. Senf, Salz, Pfeffer, restliches Öl, Essig und Gemüsebrühe
zu den Zwiebeln geben und alles gut mischen. Das Dressing
über die Kartoffeln gießen und alles vorsichtig vermengen.
Zum Schluss die Petersilie waschen und fein hacken. Un-
terheben und den Salat servieren.
Tipp: Man kann den Salat mit wachsweich gekochten und
geviertelten Eiern, grünen gekochten Bohnen, Gurkenschei-
ben, klein geschnittenem rohen Fenchel und halbierten Ra-
dieschen ergänzen. Dann wird daraus ein vollwertiges wun-
derbares Frühlings- oder Sommeressen.
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Rezept
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Macht die ›Normalwurst‹zur Schnecke Wenn am Sommerwochenende die
Grills angeheizt werden, dann stehen
immer häufiger Vegetarier und Ve-
ganer mit am Rost. Die Wheaty Grill-
Schnecke wurde für alle entwickelt,
die kein Fleisch essen, den herzhaf-
ten Biss und Geschmack aber doch ab
und an ganz gerne mögen. Die vegane
Wurst mit feiner Kräuternote wird auf
Basis von Bio-Weizeneiweiß herge-
stellt. Eine gute Figur macht sie na-
türlich nicht nur auf dem Grill son-
dern auch in der Pfanne. Und wo wir
schon bei der Figur sind: Im Vergleich
zu ›fleischiger‹ Wurst enthält sie sehr
wenig Fett, weshalb man sie vor dem
Grillen ohne schlechtes Gewissen
großzügig mit Öl bepinseln kann. So
wird sie nämlich besonders knusprig.
Wie alle Wheaty-Produkte ist die Grill-
Schnecke rein pflanzlich, also lactose-
und eifrei.
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Geschmackvoll in jeder Hinsicht Wer selber kocht, tut sich und seinen
Lieben etwas Gutes, kann bei der ge-
nussvollen Zubereitung entspannen
und handelt zugleich nachhaltig und
verantwortungsvoll. Wie jedes Hand-
werk geht auch das Kochen mit den
richtigen Werkzeugen leichter von
der Hand. Zum Beispiel mit den Silit-
Kochtöpfen aus der Funktionskera-
mik Silargan: Das einzigartige Koch-
geschirrmaterial mit der nickelfreien,
antibakteriellen und porenlos ge-
schlossenen Oberfläche bewahrt das
natürliche Aroma der Zutaten, spart
Energie und sieht dabei brillant aus.
Mit Nature Colours inszeniert Koch-
experte Silit nun den einzigartigen
Werkstoff in neuen Formen und vier
tollen Farben. Das perfekte Design
überzeugt nicht nur ästhetisch, son-
dern sorgt vor allem für sichere und
angenehme Handhabung: Der Edel-
stahl-Aufliegedeckel mit Schiebe-
technik und Kunststoff-Finger schutz
an beiden Seiten ermöglicht sowohl
das Abdampfen als auch das bequeme
Abgießen. Die Seitengriffe sind ergo-
nomisch, wärmeisolierend und back-
ofenfest. Der extrastarke Energiespar-
boden eignet sich für alle Herdarten
einschließlich Induktion und optimiert
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Feine Früchtchen mit HeimvorteilEin fruchtig bestrichenes Brötchen
oder Brot ist unbestritten einer der
absoluten Frühstücksfavoriten der
Deutschen. Mit ›Heimische Ernte‹
beginnt der Tag jetzt ganz bodenstän-
dig: Denn für diese Fruchtaufstriche
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det. Die drei fein kombinierten Sor-
ten ›Erdbeer+Rote Johannisbeere‹,
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cker gesüßt und schmecken so richtig
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turkost-Pionier Rapunzel die feinen
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Quer durchs GemüsebeetLecker, leicht, ganz fix gemacht und
vegan: Die Süppchen von Sonnentor
bieten die bunte Vielfalt eines som-
merlichen Gartens. Neben Gemüse,
Kräutern und Gewürzen aus Feld
und Garten enthalten die kleinen
Mahlzeiten nur glutenfreie Mehle
aus Kartoffeln, Mais oder Buchwei-
zen. Luftgetrocknet bleibt der un-
verfälschte Geschmack der natür-
lichen Zutaten wunderbar erhalten.
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Fruchtvoraus!
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Lake von Rapunzel
Bioboom 24Gut leben
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Rosige AussichtenOb Arbeitsstress oder Partynacht: Der
zarten Augenpartie sieht man die Be-
anspruchung ganz schön schnell an.
Natürliche Hilfe verspricht das Augen-
konturgel aus der Nectar de Rose®-
Pfllegelinie der angesagten französi-
schen Naturkosmetik Melvita. Leicht
und frisch soll es Schwellungen im
empfindlichen Augenbereich mil-
dern. Wie der Name vermuten lässt,
setzt man auf die sanfte Kraft unter-
schiedlicher Rosen: Blütenwasser aus
Damaszenerrosen spendet Feuchtig-
keit, Rosa Canina Samenmilch bindet
Feuchtigkeit im Zellinneren, Blüten-
blattextrakt aus der Wildrose verbes-
sert die Feuchtigkeitszirkulation. Die
vereinten Wirkkräfte der Rose wer-
den durch Kornblumenblütenwasser
und Rotalgenextrakt ergänzt. So soll
die zarte Augenpartie aufleben, erholt
und strahlend aussehen. Das Gel ent-
hält keinen Zusatz von Duftstoffen und
wurde unter augenärztlicher Aufsicht
auf Verträglichkeit getestet. Die aus-
geklügelte natürliche Wirkstoffkom-
bination soll laut Melvita sogar in der
Lage sein, dunkle Augenringe zu mil-
dern.
melvita.com
Schönes Haar ist Ährensache Wirkstoffe aus Hirse, Hafer und Wei-
zen sind die wichtigsten Bestand-
teile der neuen Haarpflegeserie von
Weleda. Denn, so das anthroposo-
phisch ausgerichtete Unternehmen,
das immerhin auf 90 Jahre kosme-
tische Kompetenz verweisen kann:
Haare und Getreidepflanzen haben
viele Entsprechungen. Beide sind in
gesundem Zustand elastisch, glatt und
glänzend, auch bei den Bestandteilen,
wie Eiweiß, Kieselsäure und Minera-
lien gibt es Gemeinsamkeiten. Zu die-
sen ›Leitpflanzen‹ gesellen sich milde
Tenside natürlichen Ursprungs für
sanfte Reinigung, pflanzliche Öle wie
Macadamia, Weizenkeim oder Sand-
dorn und Kräuterauszüge, zum Bei-
spiel aus Salbei oder Stiefmütterchen.
Angenehm natürliche Düfte sorgen
dafür, dass die Haarpflege zu einem
sinnlichen Vergnügen wird. Neben den
Shampoos gibt es Spülung und Auf-
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kann die Haut diese wirkstoffreiche
Pflege ganz pur genießen, denn hier
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sche. Zum Beispiel das Jojoba-Sand-
dornöl: Es wird mühlenfrisch und ohne
jegliche Zusatzstoffe aus Bio-Jojoba
und Bio-Sanddornfruchtfleisch ge-
presst. Zart in die feuchte Haut ein-
massiert verbindet es sich mit dem
natürlichen Schutzfilm der Haut ,
ohne zu belasten und bringt von Na-
tur aus eine wertvolle Komposition na-
türlicher Wirkstoffe wie Vitamine und
Antioxidanzien mit. Dabei ist es was-
serfrei und hoch ergiebig: Eine ideale
Pflege für trockene, schutzbedürftige
Haut, für alle, deren Haut schlechte
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garten. Außerdem werden dem Azet
Veggie Dünger bodeneigene Mikro-
organismen zugesetzt, die den Gar-
tenboden beleben und so für kräftige
Pflanzen sorgen. Zusätzlich enthält
dieser Dünger das natürliche Mycco-
Vital aus ausgewählten, natürlichen
Mykorrhiza-Pilzen. Es vergrößert die
Wurzeloberfläche der so versorg-
ten Pflanzen. So können Wasser und
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apunzel hatte es gut – zumindest was ihr
Haar betraf. Lang und prächtig war es,
so heißt es bei den Gebrüdern Grimm,
fein gesponnen wie Gold und so kräftig,
dass ein Königssohn ohne Probleme da-
ran den Turm hochklettern konnte, was
auf die Abwesenheit von Haarproblemen
schließen lässt. Und das, wo sie doch, da
sie in einen Turm eingegesperrt worden
war, mit Sicherheit nicht die Armada von
modernen chemischen Wunderformeln
mit beeindruckenden Wirkversprechen
zur Verfügung hatte, die sich in heutigen
konventionellen Haarpfl egeserien fi ndet.
Was Naturkosmetik anders macht Natürliche Haarpfl egeserien verzichten
konsequent auf Inhaltsstoff e wie zum
Beispiel Silikon. Abgesehen davon,
dass es aus der Erdölchemie stammt
und von daher nicht gerade eine nach-
haltige Zutat ist, legt es sich wie ein
Film um das Haar. Wer regelmäßig sili-
konhaltige Shampoos und Spülungen
verwendet hat, erlebt dann irgendwann
das Phänomen des „überpfl egten“ Haa-
res, das schlapp und schwer herunter-
hängt. Auch in diesen Fällen hilft die
Haarpfl ege-Industrie natürlich gerne
mit dem entsprechenden Tiefenreini-
gungs-Shampoo, aber es geht natür-
lich auch einfacher: Pfl egewirkstoff e
wie zum Beispiel Weizenproteine oder
pfl anzliche Öle pfl egen das Haar nach-
haltig, ohne es zu beschweren.
Auch auf „harte“ Konservierungsstoff e,
Emulgatoren sowie bedenkliche Farb-
und Duftstoff e wird in Naturkosmetik
konsequent verzichtet.
(Kl)eine Umstellung
PFLEGEWECHSEL
FÜRS HAAR
Dass schönes Haar bis heute von zent-
raler Wichtigkeit ist, belegen übrigens
auch die Zahlen des Industrieverbands
Körperpfl ege und Waschmittel (IKW):
Mehr als drei Milliarden Euro gaben die
Deutschen 2012 für Haarwäsche, -pfl ege
und -styling aus. Rapunzel mit ihrem
zwanzig Ellen langen Zopf ist natür-
lich eine Märchenfi gur. Aber tatsäch-
lich sehen wir auf Gemälden und Fo-
tos aus alten Zeiten oft beeindruckend
langes, außerordentlich gepfl egt ausse-
hendes Haar. Von Kamille bis Schach-
telhalm: Viele der Kräuterrezepte, und
Geheimtipps, die damals genutzt wur-
den, haben ihren Weg in die moderne
naturkosmetische Haarpfl ege gefun-
den. Denn die schlägt eine gelungene
Brücke zwischen Tradition und Mo-
derne, indem sie traditionelle Zutaten
wie Kräuter, Extrakte und pfl anzliche
Öle mit modernen, naturkosmetischen
Reinigungs- und Pfl egeformeln zusam-
menbringt. So bringt sie heutigen Haar-
schöpfen das Beste aus beiden Welten. © Y
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NaturkosmetikBioboom 26
R
Eine Umstellung fürs Haar Bleibt die Frage: Kann naturkosme-
tische Haarpfl ege wirklich das, was
konventionelle mit ihren nahezu un-
begrenzten Möglichkeiten verspricht?
Manchmal berichten Verwenderinnen,
die noch nie zuvor zum „Bio-Shampoo“
gegriff en haben, tatsächlich über eine
Umstellungsphase, denn der Conditio-
ner-Eff ekt, den Silikon & Co haben, ist
natürlich recht praktisch. „Nach dem
Absetzen der konventionellen Pfl ege
kann das Haar zunächst stumpfer und
trockener wirken“, weiß Naturkosmetik-
Expertin Lilith Schwertle von Weleda.
Sie rät zu Durchhaltevermögen: „Die
Wirkung einer konsequenten Umstel-
lung zeigt sich im langfristigen Eff ekt:
kräftiges geschmeidig-glänzendes Haar
und eine gesunde Kopfhaut.“ Wer die
intensive Film-Wirkung konventionel-
ler Produkte gewohnt ist, so die Exper-
tin, sollte zunächst, unabhängig vom
eigentlichen Haartyp, ruhig ein Sham-
poo für trockenes oder strapaziertes
Haar verwenden.
Schaumberge adeUnd noch ein Unterschied fällt so-
fort auf: Naturkosmetische Shampoos
schäumen deutlich weniger. Wer die
riesigen Schaumberge konventioneller
Produkte gewohnt ist, wundert sich
dann vielleicht. Zugegeben: Gerade in
langem Haar ist das Verteilen etwas
schwieriger. Auf keinen Fall sind Na-
tur-Shampoos aber weniger sparsam
als konventionelle Produkte, es ist
nicht nötig, deshalb mehr zu nehmen.
„Mehr Schaum steht keineswegs auto-
matisch für mehr Reinigungskraft“, er-
läutert Lilith Schwertle. Die besonders
milden Waschrohstoff e schonen nicht
nur Haar und Kopfhaut, sondern auch
gleichzeitig unsere Umwelt.
Vielfalt, die Spaß macht
Auch im Naturkosmetik-Regal ist die
Auswahl an Haarpfl ege vielfältig: Ne-
ben „klassischen“ Naturkosmetik-Mar-
ken wie Lavera, Logona, Sante, Speick,
Urtekram oder Weleda gibt es auch eine
Fülle weniger bekannter oder kleinerer
Serien, die ebenfalls einen Test lohnen,
wie zum Beispiel Apeiron oder Farfalla
– wer Spaß am Probieren hat, hält im
Naturkosmetik-Regal Ausschau.
Übrigens: Genau wie sich die Bedürf-
nisse der Haut mit der Jahreszeit und
über die Jahre verändern, so ist es auch
mit Haar und Kopfhaut. Das Sham-
poo, das im Winter ideal war, als das
Haar unter der Wollmütze zusammen-
gedrückt wurde, ist vielleicht im Som-
merurlaub am Meer nicht das Richtige.
Und: Ob man seinen einmal gefunde-
nen Lieblingen treu bleibt oder sich
eine wechselnde Shampoo-Kollektion
zusammenstellt, aus der man dann
nach Lust und Haargefühl auswählt,
das hängt nicht zuletzt vom individu-
ellen Haar und seinen Vorlieben ab. © k
em
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bioboom.de 27
DASS ›BIO‹ IN DER BUNDESREPUBLIK EIN WIRTSCHAFTLICHER UND GESELLSCHAFTLICHER FAKTOR IST, MIT DEM
MAN RECHNEN MUSS, DAS LIEGT AN TAUSENDEN VON MENSCHEN, DIE SICH BERUFLICH UND PRIVAT FÜR DAS EN-GAGIEREN, WAS IHNEN AM HERZEN LIEGT. SIE SIND NICHT UNBEDINGT BEKANNT, ABER INTERESSANT. IN UNSE-
RER NEUEN REIHE ›GESPRÄCH‹ STELLEN WIR IHNEN SOLCHE MENSCHEN VOR.
Gespräch
Gespräch28
> Erinnerst Du Dich an Deine erste Begegnung mit dem Thema ›Bio‹?
< Ja, als Kind zu Hause. Meine Mut-
ter hat schon sehr früh Wert auf eine
gesunde Ernährung gelegt. Damals
konnte ich das aber noch nicht so
schätzen wie heute. Jetzt stelle ich im-
mer wieder fest: Bio schmeckt mir ein-
fach besser.
> Dein heutiger Beruf hat eine ganze Menge mit Deinen persönlichen In-teressen und Vorlieben zu tun – wie ist Dir klar geworden, dass das so sein soll?
< Eigentlich schon recht früh. Es war
mir immer wichtig, eine konkrete Auf-
gabe im Leben zu haben, die mich ei-
nerseits glücklich macht und anderer-
seits einen positiven Nutzen für andere
hat. In meinem jetzigen Beruf kann ich
voll und ganz hinter meiner Arbeit ste-
hen und abends mit einem guten Ge-
fühl schlafen gehen. Das hört sich für
manche vielleicht übertrieben an, für
mich ist das aber sehr wichtig. Fo
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persönliche Entscheidung: Fleisches-
sen bedeutet Hunger in der Welt, un-
nötiges Leiden und Töten von Milliar-
den von Tieren, Umweltzerstörung und
Klimawandel. Ich möchte nicht Teil die-
ser Entwicklung sein. Eine pfl anzenba-
sierte Ernährung ist für mich deshalb
die einzig vertretbare Konsequenz.
> Vegan und Bio, das muss ja nicht zwangsläufi g zusammengehören. Wie ist es bei Dir privat? Und wel-che Rolle spielt das Thema Bio in Deiner Arbeit für den VEBU?
< Bio fi nde ich wichtig und unterstüt-
zenswert. Deshalb versuche ich pri-
vat so viel wie möglich darauf zu ach-
ten, aber im Restaurant oder unterwegs
> Du bist Veganerin – seit wann? Und wie ist es dazu gekommen?
< Seit ungefähr drei Jahren versuche
ich so vegan wie möglich zu leben.
Das klappt meistens recht gut. Davor
war ich für über 10 Jahre Vegetarierin.
Diese Entwicklung kam Stück für Stück
aus mir selbst heraus. Ich habe mich
nie zu etwas gedrängt. Toll fi nde ich,
dass meine Familie von Anfang an mit-
gezogen und mich unterstützt hat. Ich
kenne keinen plausiblen Grund, warum
man (heute noch) Tiere für die Mensch-
heit in Massen leiden und schlachten
lassen sollte. Auch aus gesundheitli-
cher Sicht wird mittlerweile eine vege-
tarische oder vegane Dauerernährung
empfohlen. Aber es ist nicht nur eine
„Es gibt eine Schnittmenge zwischen bio und vegan“
EElisabeth Burrer
ist 24 Jahre alt, lebt vegan und ist
Pressesprecherin des Vegetarierbund
Deutschland (VEBU)
Veganes Leben leicht gemacht!Die beliebtesten Zutaten für diesen
Klassiker der veganen Küche, wie edel-
süßes Paprikapulver, aromatischen
Thymian und würzige Röstzwiebeln finden
Sie in VITAM Scrambled Tofu bereits fix
und fertig abgerundet mit je einer Prise
Knoblauch, Chili und dottergelbem
Kurkuma. Für den besonderen, an Eier
erinnernden, Geschmack sorgt das indische
Kala Namak Steinsalz.
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Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kenn-
zeichnung und Verbrauchs- informationen lesen.
seit 25 Jahren Schutz, Pflege und Linderung
Hinweise zum Schutz vor Insekten unter www.zedan.de
29bioboom.de
klappt das leider nicht immer. Der VEBU befürwortet die bio-
logische Herkunft von Lebensmitteln, auch wenn dies nicht
im Fokus unserer Arbeit steht. Wichtig für uns ist es, die breite
Masse anzusprechen und für eine vegetarische Ernährung zu
sensibilisieren. Viele Menschen, die sich bewusst (fl eischfrei
oder vegan) ernähren, greifen ohnehin häufi ger zu Bio. Laut
einer vom VEBU initiierten Umfrage zu Fleischalternativen,
an der knapp 4.500 Menschen teilnahmen, sind die belieb-
testen Einkaufsstätten für pfl anzliche Fleischprodukte Bio-
und Naturkostläden. Da gibt es also eine Schnittmenge zwi-
schen Bio und Vegan.
> Der VEBU ist sehr aktiv mit Aktionen und Presseinfor-mationen – wir bekommen in der Redaktion gefühlt jede Woche Post von Dir! Was macht Dir am meisten Spaß?
< Am meisten Spaß habe ich beim Schreiben von Pressemit-
teilungen und Artikeln sowie beim engen Kontakt zu den Me-
dien. Es ist einfach ein unheimlich tolles und befriedigen-
des Gefühl, die Ergebnisse meiner Arbeit sofort zu sehen. Am
schönsten ist es dann natürlich, direkte Resonanz zu erhalten
– sei es von Verbrauchern oder Medienschaff enden selbst, die
man zum Nach- und Umdenken angeregt hat.
Ganz konkret planen wir im Moment das sechste vegan-ve-
getarische Sommerfest in Berlin. Wir rechnen mit 10.000 Be-
suchern auf dem Alexanderplatz und wollen natürlich ein
tolles Programm bieten. Wir haben jetzt schon den veganen
Spitzenkoch Björn Moschinski dabei, den Kraftsportler Pat-
rik Baboumian und den Autor Marsili Cronenberg. Es ist ein
tolles Gefühl, bei so einem Event mitzuwirken!
> Hast Du so etwas wie ein Motto? < Ja, eines meiner Lieblingszitate, es stammt von Albert Ein-
stein: Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde
so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.
31. AUGUST VON 10 BIS 21 UHR · ALEXANDERPLATZ, BERLIN
Vegan-Vegetarisches SommerfestEssen und Trinken, Musik und Literatur, Info-Stände und Kin-
derbespaßung: An diesem Sommersamstag wird auf dem Alex
fl eischfrei gefeiert. Organisiert wird das Ganze vom Tierrechts-
bündnis Berlin-Vegan, der Albert Schweitzer Stiftung (ASS)
und dem Vegetarierbund Deutschland (VEBU). Willkommen
sind natürlich nicht nur überzeugte vegetarisch und vegan
lebende Menschen, sondern alle, die an Fragen rund um Er-
nährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit interessiert sind.
Programm- und Ausstellerübersicht werden nach und nach
veröff entlicht auf vegan-vegetarisches-sommerfest.de
Bioboom 30Mix
CHANCE FÜR BIENEN Bienen in der EU werden künftig bes-
ser vor Neonikotinoiden geschützt.
Das sind hochwirksame, nikotinartige
Insektizide, die synthetisch hergestellt
werden und als Nervengift wirken. Sie
werden u. a. für die Saatgutbehand-
lung von Mais, Raps und Sonnenblu-
men genutzt. Die Anwendung von Neo-
nikotinoiden wird mit Bienensterben
in Verbindung gebracht. Die Europäi-
sche Behörde für Lebensmittelsicher-
heit (EFSA) bewertete im Auftrag der
EU-Kommission die Risiken der drei
Neonikotinoide Clothianidin, Imidaclo-
prid und Thiamethoxam und warnte in
ihrem vorläufigen Bericht im Januar
2013 vor der Gefährdung der Bienen
durch die genannten Wirkstoffe. Nun
wird die Anwendung dieser Gifte mit
hoher Wahrscheinlichkeit ab Dezem-
ber für zunächst zwei Jahre verboten.
›Für Agrochemie-Konzerne wie Bayer,
BASF und Syngenta ist dieses Verbot
eine Niederlage, trotz intensiver Lob-
byarbeit konnten sie es nicht aufhal-
ten‹, kommentiert das Bündnis ›Meine
meldun–gen
Landwirtschaft‹ auf seiner Website.
Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzen-
der des Bund Ökologische Lebens-
mittelwirtschaft (BÖLW), stellt klar:
›Im Ökologischen Landbau ist die An-
wendung von Neonikotinoiden ver-
boten. Bio-Landwirte setzen auf bie-
nenfreundlichen Pflanzenschutz ohne
chemisch-synthetische Pestizide.‹
meine-landwirtschaft.de
boelw.de
BILDER FÜR VIELFALT Ein Tipp für kreative Naturfotografin-
nen und -fotografen ist der Fotowettbe-
werb zur UN-Dekade Biologische Viel-
falt ›Klick in die Vielfalt 2013 – Mensch
und Natur‹. Ob bei Entdeckungstou-
ren oder sportlichen Aktivitäten in der
Natur, beim Gestalten oder der Pflege
und Nutzung von vielfältigen Lebens-
räumen, bei der Bewirtschaftung von
Wald und Wiese oder einfach beim Ge-
nießen der Natur: Gesucht sind Fotos,
die das Verhältnis von Mensch und Na-
tur widerspiegeln, die zeigen, wie der
Mensch biologische Vielfalt nutzt, ge-
staltet oder erforscht. Bis zum 31. Ok-
tober 2013 können jeweils bis zu drei
Fotos auf der Internetseite der UN-
Dekade Biologische Vielfalt hochgela-
den werden. Eine Fachjury wählt aus
allen Einsendungen eine Auswahl von
mindestens 30 Fotos aus, die ausge-
zeichnet werden. Zur Jury gehören die
UN-Dekade-Botschafter und Profi-
Naturfotografen Norbert Rosing und
Florian Möllers. Die ausgezeichneten
Fotos werden auf der Website der UN-
Dekade Biologische Vielfalt präsentiert
und mit jeweils 100 Euro prämiert. Aus
diesen Fotos werden zwei Siegerfotos
ausgewählt, eines von der UN-Dekade-
Jury und das zweite im Rahmen einer
Online-Abstimmung durch die Besu-
cher/innen der Website. Die beiden Sie-
ger/innen werden zu einem Fotoaus-
flug mit Norbert Rosing und Florian
Möllers eingeladen. Zudem ist geplant,
die Bilder im Rahmen einer bundes-
weiten Fotoausstellung zu veröffentli-
chen.
un-dekade-biologische-vielfalt.de
Fotowett-bewerb
Bienen schützen
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31Was Sie sagen
IMPRESSUMBioboom Heft 59 Sommer 2013
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loose GmbH & Co. KG, N. Neudorff GmbH KG, Mel-
vita – L’Occitane GmbH, Rapunzel Naturkost GmbH,
Riemann Verlag, Silit Werke GmbH & Co. KG, Son-
nentor Kräuterhandels GmbH, Weleda AG, Wheaty/
Topas Klaus Gaiser GmbH.
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· BIO – JETZT ERST RECHT
· BIO SCHÜTZT DEN BODEN
DAS MAGAZIN FÜR NACHHALTIGEN GENUSS IM INTERNET
Spannendes Thema… gerade gestern am Abendbrot-Tisch
hatten wir über tierische oder pflanzli-
che Düngung diskutiert, von wegen: ist
der Salat denn WIRKLICH vegan? –
prompt finde ich heute Ihr Heft. Vielen
Dank, spannendes Thema!
F. Kirchesch per Mail
Vegane Katze?Mit großem Interesse habe ich den Be-
richt über vegane Landwirtschaft gele-
sen. Etwas irritiert hat mich der Kater
Nikita, der auf dem Hof Landbau Lau-
tertal lebt. Eine Katze ist ein Raubtier,
also ein Fleischesser. Ich glaube nicht,
Zu ›Bio-Landwirtschaft ohne Nutztiere‹ , Frühling 2013
Sagen Sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir
gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollstän-
dig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting & Tovar GmbH, Vordere
Schöneworth 17a, 30167 Hannover, [email protected]
DIE NÄCHSTE BIOBOOM ERSCHEINT AM 19. AUGUST 2013
das eine Katze bei veganer Ernährung
auf Dauer gesund bleibt und sich wohl
fühlt, auf jeden Fall entspricht es nicht
dem Wesen der Katze. Wie könnte die-
ses Problem gelöst werden? Nutztier-
haltung nicht für Menschen sondern
nur für Tierfutter ist mit Sicherheit
keine Lösung. Und den Kater gar nicht
füttern sondern ihn nach draußen schi-
cken, so dass er sich dort seine Fleisch-
nahrung selbst besorgen muss (oder
darf) ? Dieses wäre sicherlich der ›na-
türlichste‹ Lebensstil für eine Katze,
trotzdem bin ich als Mensch mit dieser
Lösung nicht einverstanden.
A. Lange per Mail
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F i r s t Cl imate
Was Sie sagen
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