Biodiversität und Landwirtschaft

14
Friends of the Earth Germany Friends of the Earth Biodiversität und Landwirtschaft Reinhild Benning, BUND Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) Verantwortung BUND

description

Biodiversität und Landwirtschaft. Reinhild Benning, BUND Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) Verantwortung BUND. Friends of the Earth. Biodiversität Kerndaten für Verlust der Vielfalt. 70 % der Lebensraumtypen in DE sind bedroht - PowerPoint PPT Presentation

Transcript of Biodiversität und Landwirtschaft

Page 1: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Friends of the Earth

Biodiversität und Landwirtschaft

Reinhild Benning, BUND

Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Verantwortung BUND

Page 2: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermanyFriends of the EarthGermany

Biodiversität Kerndaten für Verlust der Vielfalt

1. 70 % der Lebensraumtypen in DE sind bedroht

2. Roten Listen der bedrohten Arten in DE länger als in den meisten anderen EU-Staaten (z.B. 62 % der in DE vorkommenden Amphibien- und Reptilienarten)

3. Arten sterben rund 100 Mal schneller aus als natürlich

4. Seit 1990 Verlust von 75 % der Nutzpflanzensorten

5. In den letzten Jahren starben 200 Nutztierrassen aus, 60 davon seit 2002

Page 3: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermanyFriends of the EarthGermany

Hauptursachen für Verlust der Biodiversität

Industrielle Landwirtschaft

1. Überdüngung – Verlust der nährstoffarmen Lebensraumtypen

2. Pflanzenschutzmittel – DE: 50 % Fehlanwendungen (UBA 2005); Nicht-Zielarten nicht ausreichend geschützt (Urteil EuGH 2007: mangelhafte Umsetzung EU-Vorgaben für Schutz und Erhaltung; DE muss nachbessern)

3. Vordringen in besonders wertvolle Lebensräume z.B. mit Sojaanbau für Futter/ Agrosprit (Massentierhaltung „frisst“ Regenwald)

4. Nur 4 % der Agrarsubventionen der Industriestaaten sind geeignet für Umweltziele (FÖS 2008)

Andere Einflussfaktoren

1. Flächenversiegelung – 113 ha/a

2. „Düngung“ über die Luft (Stickoxide)

3. Klimawandel: Erwärmung führt zu Austrocknung >>> Lebensraumverlust >> Gefährdung von 20-30% der Arten weltweit

Page 4: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermanyFriends of the EarthGermany

Bedeutsame Tendenzen für die Biodiversität

Streit um Agrarmodelle:

Intensivierung („Welternährung sichern“)

oder

multifunktionale Landwirtschaft und Ressourcenschutz?• Bei Intensivierung: Einsatz von Gentechnik

Auswirkung auf Biodiversität:- Gentechnik ist für Monokulturen und enge FF konzipiert

(63 Herbizidresistenzen und 18 Insektenresistenzen, 19 Pflanzen mit beidem)- AR: + 58 % mehr Glyhosat (Roundup) je ha als 1996 (13 resistente Beikräuter)- USA: + 150 % mehr Glyhosat je ha (14 resistente Beikräuter)- BT-Mais: Gegenüber abbaubaren PSM enthält BT-Mais eine 1500- 2000fach höhere Konzentration

des Bt-Toxins/ ha, weil Pflanze permanent Toxin produziert- Außer dem Maiszünsler werden zahlreiche andere Falter getötet >>> Auswirkung auf Nahrungskette

in Vogelwelt

Page 5: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermanyFriends of the EarthGermany

Chancen für die Biodiversität

Alternative Agrarmodelle:Bäuerliche Landwirtschaft mit vielfältigem dezentral entwickeltem und

gepflegtem Saatgut/ vielfältigen Nutztierrassen

Vandana Shiva, Indien und Farida Akhter, Bangladesh

auf der Demonstration am 12.5.2008 in BN:

Kleinbauern/ -bäuerinnen in Asien verfügen

über 18 000 Reissorten mit Toleranzen gegenüber - Trockenheit- Überschwemmungen- Krankheiten- Versalzung

Gentechnik und Patente gefährden diese Vielfalt der Reaktionsmöglichkeiten bei Klima- und Witterungsschwankungen!

Page 6: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermanyFriends of the EarthGermany

Chancen des Erhalts der Biodiversität

BfN 2008- Ökologischer Landbau kann im Vergleich zu konventionellen Methoden 12-15 % mehr Kohlenstoff im Boden angereichert werden. Kohlenstoffspeicher für 157-191 kg/ha/a- Ökologischer Landbau trägt erheblich zu Erhaltung der Artenvielfalt- Weltweite Schätzungen: bei verbesserten Bewirtschaftungsmethoden: 400-800 Millionen Tonnen C02/ a weltweit über Speicherung im Boden- 1987- 2003 fixierten Wälder in Deutschland circa 75 Mio. t C02 jährlich (circa 3 % der bundesdeutschen C02-Emissionen) – bei schonender Waldbewirtschaftung- Mit wenig Düngemittel und ohne Pestizideinsatz, naturgerecht genutzte Wiesen und Weiden beherbergen eine Vielzahl von Arten. In Wasserschutzgebieten sind solche Biotope gleichzeitig ein Garant für sauberes Trinkwasser- Weite, naturnahe Auen fördern Abbau von Nährstoffen, der anderweitig u.a. durch aufwendigen Ausbau von Kläranlagen verringert werden müsste- Hecken in der Kulturlandschaft vermindern die Wasser- und Winderosion- Insekten sind als Bestäuber nicht durch Technik zu ersetzen- Bei vielen Biotopen, die mit FFH-Richtlinie geschützt sind, kann Leistung „Treibhausgasminderung" besonders preisgünstig realisiert werden

Page 7: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Politische Herausforderungen

EU-Gesundheits-Check der Agrarpolitik: Streit um Agrarmodelle führen!

Wir brauchen inhaltlich überzeugende Vorschläge für Verwendung der Mittel.

Page 8: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Politische Herausforderungen

EU-Gesundheits-Check der Agrarpolitik: Streit um Agrarmodelle führen!

Wir brauchen inhaltlich überzeugende Vorschläge für Verwendung der Mittel.

Page 9: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Politische Herausforderungen

EU-Gesundheits-Check der Agrarpolitik: Streit um Agrarmodelle führen!

Wir brauchen inhaltlich überzeugende Vorschläge für Verwendung der Mittel.

Page 10: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Politische Herausforderungen

EU-Gesundheits-Check der Agrarpolitik: Streit um Agrarmodelle führen!

Wir brauchen inhaltlich überzeugende Vorschläge für Verwendung der Mittel.

Page 11: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Weitere politische Herausforderungen

EEG- Effizienz und Dezentralität durchsetzen- Intensivierungsschub in Landwirtschaft nicht weiter anheizen

Agrosprit:

- Zertifizierung auf hohem Niveau oder gar nicht-Beimischungszwang und Import von Monokultur-Biomasse aussetzen- Kraftstoffverbrauch senken

UGB-Viele Ansätze-Genehmigungsrecht-NatSchG

Page 12: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Landwirtschaft – politische Ziele

- Subventionen umverteilen von Großempfängern zu ökologischen Leistungen (2. Säule)

>> Höhere Förderung für Ökolandbau und Agrarumwelt/ Naturschutz

- Milchwirtschaft auf Grünland erhalten!!!

- Höhere Mindeststandards bei Klima-, Arten- und Gewässerschutz (CC)

- Nachfrage nach Ökoprodukten steigern, Nachfrage nach Biodiv-Produkten anschieben

Page 13: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

Agrarsubventionen umverteilen – Vielfalt fördern!

Page 14: Biodiversität und Landwirtschaft

Friends of the EarthGermany

BUND: Biodiversität und Landwirtschaft

Wir haben es geschafft, den Ökolandbau in die Mitte der Gesellschaft zu rücken und respektable

Marktzuwächse zu generieren.

Jetzt gilt es, die Nachfrage nach Artenvielfalt-Produkten auf den gleichen Weg zu bringen.

Machen wir zusammen mehr daraus!