Biologische Waffe

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Biologische Waffe Biohazard, Symbol für Gefahren durch biologische Erreger Biologische Waffen sind Massenvernichtungswaffen, bei denen Krankheitserreger oder natürliche Giftstoffe (Toxine) gezielt als Waffe eingesetzt werden. Toxine, ob- wohl keine biologischen Agenzien im eigentlichen Sin- ne, werden trotzdem wegen ihrer Herkunft aus leben- den Organismen den biologischen Waffen und nicht den chemischen Waffen zugeordnet und folglich auch nicht durch die Chemiewaffenkonvention reglementiert. Mo- mentan sind etwa 200 mögliche Erreger bekannt, die sich als biologische Waffe verwenden ließen. Seit 1972 sind durch die Biowaffenkonvention die Entwicklung, die Her- stellung und der Einsatz biologischer Waffen verboten. 1 Biologische Kampfstoffe Biologische Kampfstoffe können sich sowohl gegen Or- ganismen (z. B. Menschen, Tiere oder Pflanzen) als auch gegen Materialien richten. So forschen die USA etwa an Bakterien, welche Treibstoffe zersetzen und an Pil- zen, die die Tarnfarbe von Flugzeugen abbauen können. Biologische Kampfstoffe unterscheiden sich insofern von chemischen Waffen, als dass chemische Waffen fertig einsatzbereit sind, also zu einem beliebigen Zeitpunkt an einem beliebigen Ort eingesetzt werden können. Bio- logische Kampfstoffe müssen hingegen erst aufbereitet und angemessen verbreitet werden. Die Forschungen von Robert Koch, welcher als erster den Milzbranderreger und eine Methode zur Züchtung von Bakterien entdeck- te, eröffneten – obwohl von Koch nicht beabsichtigt – den Weg zur Herstellung größerer Mengen von Biowaffen. Bakterien zählen zu einigen der bekanntesten B- Kampfstoffe. Beispiele sind das auch als Anthrax bekannte, Milzbrand auslösende Bacillus anthracis, sowie Yersinia pestis (Erreger der Pest), Vibrio cho- lerae (Erreger der Cholera), Coxiella burnetii (Erre- ger des Q-Fiebers) oder Francisella tularensis (Er- reger der Tularämie). Die B-Kampfstoffe sind um so effektiver, je weniger wirksame Antibiotika dem Feind zur Verfügung stehen. Einige Bakterien, wie zum Beispiel das Milzbrandba- zillus, bilden außerhalb des Wirts sehr widerstandsfähi- ge Überdauerungsformen (Endosporen). Rickettsien sind intrazelluläre Parasiten und gehören ebenfalls zu den Bakterien. Sie sind aber auf Grund ihres eingeschränkten Stoffwechsels stark wirtsabhängig und können im Labor nur in organischem Gewebe kultiviert werden. Sie wer- den vor allem durch Flöhe, Zecken, Tierläuse und Milben auf den Menschen übertragen. Eine typische Krankheit, die durch Rickettsien ausgelöst wird, ist das Fleckfieber. Viren sind intrazelluläre Parasiten ohne eigenen Stoffwechsel. Die Diagnose eines Virus ist aufwän- diger als bei Bakterien, da virale Infektionen in den Anfangsstadien oft mit grippeähnliche Symptome einhergehen und daher spezifische Viren nur schwer nachweisbar sind. Die wirksamste Bekämpfung von Viren erfolgt mit Hilfe von Immunisierungen durch Impfungen. Eine ausgebrochene Viruserkrankung kann nur mit Virostatika bekämpft werden. Die- se erschweren die Vermehrung des Virus im Or- ganismus, sind aber nicht in der Lage, die Viren selbst zu bekämpfen. Für biologische Waffen sind vor allem Krankheitserreger relevant, welche aku- te Krankheitssymptome auslösen und gegen welche kein Impfschutz in der Bevölkerung vorherrscht. Beispiele für solche Krankheiten sind Pocken und Krankheiten, die mit hämorrhagischen Fiebern ein- hergehen wie Ebola, Lassafieber oder Gelbfieber. Des Weiteren können mit Hilfe von Viren auch Tier- krankheiten wie Maul- und Klauenseuche, Rinder- oder Schweinepest ausgelöst werden. Pilze gelten nicht als eigentliche biologische Kampf- stoffe, da sie beim Menschen im Normalfall keine akuten Krankheiten auslösen können. Jedoch spie- len sie als Pflanzenpathogen eine wichtige Rolle und 1

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Biologische Waffen sind Massenvernichtungswaffen, bei denen Krankheitserreger oder natürliche Giftstoffe (Toxine) gezielt als Waffe eingesetzt werden. Toxine, obwohl keine biologischen Agenzien im eigentlichen Sinne, werden trotzdem wegen ihrer Herkunft aus lebenden Organismen den biologischen Waffen und nicht den chemischen Waffen zugeordnet und folglich auch nicht durch die Chemiewaffenkonvention reglementiert. Momentan sind etwa 200 mögliche Erreger bekannt, die sich als biologische Waffe verwenden ließen. Seit 1972 sind durch die Biowaffenkonvention die Entwicklung, die Herstellung und der Einsatz biologischer Waffen verboten.

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  • Biologische Wae

    Biohazard, Symbol fr Gefahren durch biologische Erreger

    Biologische Waen sind Massenvernichtungswaen,bei denen Krankheitserreger oder natrliche Giftstoe(Toxine) gezielt als Wae eingesetzt werden. Toxine, ob-wohl keine biologischen Agenzien im eigentlichen Sin-ne, werden trotzdem wegen ihrer Herkunft aus leben-den Organismen den biologischen Waen und nicht denchemischen Waen zugeordnet und folglich auch nichtdurch die Chemiewaenkonvention reglementiert. Mo-mentan sind etwa 200 mgliche Erreger bekannt, die sichals biologische Wae verwenden lieen. Seit 1972 sinddurch die Biowaenkonvention die Entwicklung, die Her-stellung und der Einsatz biologischer Waen verboten.

    1 Biologische KampfstoeBiologische Kampfstoe knnen sich sowohl gegen Or-ganismen (z. B. Menschen, Tiere oder Panzen) als auchgegen Materialien richten. So forschen die USA etwaan Bakterien, welche Treibstoe zersetzen und an Pil-zen, die die Tarnfarbe von Flugzeugen abbauen knnen.Biologische Kampfstoe unterscheiden sich insofern vonchemischen Waen, als dass chemische Waen fertigeinsatzbereit sind, also zu einem beliebigen Zeitpunktan einem beliebigen Ort eingesetzt werden knnen. Bio-logische Kampfstoe mssen hingegen erst aufbereitetund angemessen verbreitet werden. Die Forschungen vonRobert Koch, welcher als erster den Milzbranderregerund eine Methode zur Zchtung von Bakterien entdeck-

    te, erneten obwohl von Koch nicht beabsichtigt denWeg zur Herstellung grerer Mengen von Biowaen.

    Bakterien zhlen zu einigen der bekanntesten B-Kampfstoe. Beispiele sind das auch als Anthraxbekannte, Milzbrand auslsende Bacillus anthracis,sowie Yersinia pestis (Erreger der Pest), Vibrio cho-lerae (Erreger der Cholera), Coxiella burnetii (Erre-ger des Q-Fiebers) oder Francisella tularensis (Er-reger der Tularmie). Die B-Kampfstoe sind umso eektiver, je weniger wirksame Antibiotika demFeind zur Verfgung stehen.

    Einige Bakterien, wie zum Beispiel das Milzbrandba-zillus, bilden auerhalb des Wirts sehr widerstandsfhi-ge berdauerungsformen (Endosporen). Rickettsien sindintrazellulre Parasiten und gehren ebenfalls zu denBakterien. Sie sind aber auf Grund ihres eingeschrnktenStowechsels stark wirtsabhngig und knnen im Labornur in organischem Gewebe kultiviert werden. Sie wer-den vor allem durch Flhe, Zecken, Tierluse undMilbenauf den Menschen bertragen. Eine typische Krankheit,die durch Rickettsien ausgelst wird, ist das Fleckeber.

    Viren sind intrazellulre Parasiten ohne eigenenStowechsel. Die Diagnose eines Virus ist aufwn-diger als bei Bakterien, da virale Infektionen in denAnfangsstadien oft mit grippehnliche Symptomeeinhergehen und daher spezische Viren nur schwernachweisbar sind. Die wirksamste Bekmpfung vonViren erfolgt mit Hilfe von Immunisierungen durchImpfungen. Eine ausgebrochene Viruserkrankungkann nur mit Virostatika bekmpft werden. Die-se erschweren die Vermehrung des Virus im Or-ganismus, sind aber nicht in der Lage, die Virenselbst zu bekmpfen. Fr biologische Waen sindvor allem Krankheitserreger relevant, welche aku-te Krankheitssymptome auslsen und gegen welchekein Impfschutz in der Bevlkerung vorherrscht.Beispiele fr solche Krankheiten sind Pocken undKrankheiten, die mit hmorrhagischen Fiebern ein-hergehen wie Ebola, Lassaeber oder Gelbeber.DesWeiteren knnenmit Hilfe von Viren auch Tier-krankheiten wie Maul- und Klauenseuche, Rinder-oder Schweinepest ausgelst werden.

    Pilze gelten nicht als eigentliche biologische Kampf-stoe, da sie beim Menschen im Normalfall keineakuten Krankheiten auslsen knnen. Jedoch spie-len sie als Panzenpathogen eine wichtige Rolle und

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  • 2 3 BERTRAGUNG/INFEKTIONSWEGE

    knnen so zur Schdigung der Landwirtschaft ein-gesetzt werden. Viele Pilzinfektionen bei Panzensind in der Lage, sich relativ schnell auszubreiten.[1]Es werden beispielsweise Pilze, die speziell denCocastrauch, Schlafmohn und Cannabis sativa be-fallen, fr den Kampf gegen Drogen entwickelt. DieUSA entwickelten Agent Green (eine Fusarium-Art)zu diesem Zweck.

    Toxine werden von vielen Organismen hergestellt(z. B. Botulinumtoxin von Bakterien oder Rizin vonPanzen). Heute sind viele hundert Toxine bekannt.Toxine dienen ihren Produzenten hug im Kampfmit anderen Organismen (z. B. Fressfeinden,Wirtenoder konkurrierenden Mikroorganismen); sie sindsomit quasi natrliche biologische Kampfstoeder sie produzierenden Organismen.

    2 KategorienDie Centers for Disease Control and Prevention stell-ten eine Unterteilung zusammen, die die Kampfstoeje nach Verfgbarkeit, Letalittsrate, Ansteckungsgefahrund Behandlungsmglichkeit in drei Kategorien unter-teilt.

    Kategorie A: Hierzu zhlen Erkrankungen die einProblem fr die Sicherheit von Staaten darstellen,leicht verbreitet beziehungsweise bertragen werdenknnen und eine hohe Letalitt besitzen. Zu diesenErkrankungen zhlen Pocken, Pest und Milzbrandwie auch die Vergiftung mit Botulinumtoxin, Rizin&Abrin, Aatoxin und die hmorrhagischen Fieber.

    Kategorie B: Erreger dieser Kategorie sind relativleicht zu verbreiten, haben eine mittlere Letalitts-rate und knnen leicht eingedmmt beziehungswei-se berwacht werden. Coxiella burnetii (Q-Fieber),Brucellen oder Burkholderia mallei (Rotz) zhlen zudieser Gruppe.

    Kategorie C: Hierzu gehren entweder Kampfstoedie sehr leicht verfgbar sind beziehungsweise leichterworben werden knnen, jedoch eine geringe Le-talittsrate besitzen oder Erreger, die zwar ber ei-ne hohe Letalittsrate verfgen, sich jedoch entwe-der schwer bertragen lassen oder kaum verfgbarsind. Aber auch Erreger, die zwar gefhrlich sind, je-doch einfach behandelt werden knnen. Unter dieseKategorie fallen beispielsweise das Gelbeber-Virusoder multiresistente Mycobacterien (Tuberkulose).

    3 bertragung/InfektionswegeDie bertragung der Bakterien, Viren und Toxine aufden menschlichen Krper kann im Extremfall ber je-den Kontakt mit einem inzierten Material auftreten. Es

    gibt jedoch ebenso Erreger, die sich nicht von Mensch zuMensch bertragen lassen, wie zum Beispiel Milzbrand-bazillen. Erreger knnen praktisch in jeder erdenklichenForm aufgenommen werden, je nach Aufnahmeweg neh-men viele Kampfstoe einen verschiedenen Krankheits-verlauf an. Mgliche Infektionswege sind:

    Aerosole: Der wirkungsvollste und wahrscheinlichs-te Infektionsweg fr einen Angri mit biologischenWaen erfolgt ber Aerosole. Die Stoe knnen somittels Sprhvorrichtungen oder Explosionsspreng-krpern ausgebracht werden. Bei der Verwendungvon Explosivkrpern wird oft ein groer Teil derErreger durch die entstehende groe Hitze und denhohen Druck unschdlich gemacht. Etwaige Khl-vorrichtungen schaen dabei nur eine geringe Stei-gerung der Wirksamkeit, weshalb sich Explosions-krper kaum fr einen grochigen Einsatz vonBioangrien eignen. Wesentlich eektiver, jedochauch unkontrollierbarer, sind Sprhvorrichtungen.Diese knnen an einem Flugzeug angebracht sein,wie sie heute schon bei Schdlingsbekmpfung inder Landwirtschaft eingesetzt werden, aber auch inkleinerer Ausfertigung wirkungsvoll sein, etwa alsSprhdose.[2]

    Sonstige, eher sekundre Infektionswege wren zum Bei-spiel:

    Trpfcheninfektion: Krankheiten die per Trpf-cheninfektion bertragen werden sind in der Regelextrem ansteckend. Sie haben also den militrischenVorteil, dass sie viele Menschen mit wenigen Erre-gern anstecken, jedoch denNachteil, dass sie schwereinzudmmen sind, sobald sie erst einmal gengendMenschen befallen haben. Solche Krankheiten wei-ten sich sehr schnell zu Pandemien aus, Beispieledafr sind Pest, Pocken, Ebola und andere hmorr-hagische Fieber, aber auch Krankheiten wie Grippeoder Herpes simplex.

    Kontakt von Krperssigkeiten: Krperssigkei-ten, die Krankheiten bertragen, sind vor al-lem Blut, Sperma, Vaginalsekret, Trnenssigkeit,Nasensekret und Speichel. Alle Krankheiten die vonMensch zu Mensch bertragbar sind, lassen sichdurch Krperssigkeiten bertragen, wobei sichdie Art der bertragenden Krperssigkeit je nachErreger unterscheiden kann.

    Orale Infektion: Solche Krankheitserreger wer-den zum Beispiel durch Aufnahme von inziertemFleisch oder Wasser aufgenommen. In diesem Fallnehmen die Krankheiten hug vomDarm aus ihrenAusgang. Auf diese Weise knnen Erreger, die nurTiere befallen, auf den Menschen bertragen wer-den. BSE ist ein bekanntes Beispiel hierfr.

    Tiere: Viele Tiere dienen in Form von Wirten oderZwischenwirten als bertrger von Krankheiten.

  • 4.3 Erster Weltkrieg 3

    Bekannte bertrgertiere sind etwa Ratten, Milbenoder Tierluse fr die Pest. Die Anophelesmcke istbekannt als bertrger von Malaria.

    Medizinische Utensilien: Diese bertragung, meis-tens ber ungereinigte Nadeln, ist im Grunde nichtsanderes als die bertragung von Krperssigkei-ten, kann jedoch einen anderen Verlauf nehmen, jenachdem wo sich die Wunde bendet.

    4 Geschichte

    4.1 Antike und Mittelalter

    Schon vor 3.000 Jahren setzen die Hethiter verseuch-tes Vieh absichtlich in Feindesland ein, um deren Ernh-rung stark einzuschrnken. Vor 2.000 Jahren verseuchtenPerser, Griechen und Rmer die Brunnen ihrer Feindemit verwesenden Leichen. Von skytischen Bogenscht-zen um 400 v. Chr. ist bekannt, dass sie ihre Pfeile mitExkrementen, Leichenteilen und Blut von Kranken be-strichen, was jedoch nicht so wirksam war wie die Be-streichung der Pfeilspitzen mit Panzen- oder Tiergift.184 v. Chr. befahl Hannibal von Karthago im Dienst vonKnig Prusias I. von Bithynien seinen Mnnern bei ei-ner Seeschlacht, mit giftigen Schlangen gefllte Tonkr-ge auf die Schie seiner Feinde, den Pergamonen un-ter Fhrung von Eumenes II. zu werfen.[3] Whrend desDritten Kreuzzuges (11891192) nahm der englische K-nig Richard Lwenherz Akkon ein, doch die Einwohnerhatten sich darin verbarrikadiert. Um die Aufgabe zu er-zwingen lie Richard mehrere hundert Bienenkrbe vonseinen Soldaten einsammeln und diese ber die Mauernwerfen, daraufhin ergaben sich die Einwohner sofort. ImJahr 1346 wurde die Bevlkerung der Stadt Kaa (heu-te: Feodossija) von den Tataren nach dreijhriger Bela-gerung mit deren Pesttoten beschossen, indem sie die-se ber die Mauern katapultierten. Heute wird vermutet,dass die folgende groe Pestwelle in Europa (SchwarzerTod) durch die inzierten Flchtlinge aus der Stadt ih-ren Anfang nahm.[4] Das Gleiche soll sich 1710 durchrussische Soldaten bei der Belagerung der damals schwe-dischen Stadt Reval (heute: Tallinn) abgespielt haben.

    4.2 18. Jahrhundert

    Bei der Bekmpfung der nordamerikanischen Ureinwoh-ner setzten sowohl die Briten als auch die Franzosen bio-logische Waen ein. Da die aus Europa eingeschlepp-ten Krankheiten in dieser Umgebung noch nie vorgekom-men waren, die indigenen Vlker also nicht durchseuchtwaren, el der Krankheitsverlauf weitaus schwerer ausals bei Europern. Im Mai 1763 erreichten Indianer desPontiac-Aufstands Fort Pitt, das mit Flchtlingen aus derUmgebung berfllt war. Durch die schlechten hygieni-schen Bedingungen brachen die Pocken imLager aus. Die

    Erkrankten wurden auf Anweisung des Lagerkomman-danten Colonel Henri Louis Bouquet unter Quarantnegestellt. Am 23. Juni trafen zwei Abgesandte der aufstn-dischen Indianer beim Fort ein und boten den Briten frei-es Geleit, wenn sie das Lager aufgeben wrden. Die Bri-ten lehnten ab, gaben den Indianern jedoch zwei pocken-verseuchte Decken aus dem Pockenkrankenhaus mit, diediese unwissend annahmen. Nach der bergabe der De-cken brachen unter den Indianern tatschlich die Pockenaus. Es ist jedoch nicht geklrt, ob diese Epidemie aufden Anschlag zurckzufhren ist. Bis 1765 tauchten im-mer wieder Meldungen ber Pockenepidemien unter denIndianern auf. Ob der Befehlshaber der britischen Streit-krfte, Jerey Amherst in dieses Unterfangen eingeweihtwar, ist unklar. In einem Brief an Bouquet vom 7. Julifragte er diesen: Knnte man nicht versuchen, die Po-cken zu diesen untreuen Indianern zu schicken?. Da diebesagten Decken den Indianern jedoch schon am 23. Ju-ni bergeben worden waren, ist es unwahrscheinlich, dassdieser Befehl von ihm ausging. Im weiteren Briefverlaufschrieb Amherst noch: Wir mssen jede Methode an-wenden, um diese abscheuliche Rasse auszulschen.[5]

    Noch mehrfach tauchten in Amerika Berichte ber Po-ckenanschlge auf, etwa whrend des amerikanischenUnabhngigkeitskrieges, in welchem die Amerikaner dieBriten beschuldigten, deren Soldaten gegen die Pocken zuinokulieren, um danach die amerikanischen Truppen an-zustecken, whrend die eigenen Truppen immun wren.Die Inokulation wurde damals mangels Schutzimpfungdurchgefhrt. Man brachte Erreger in oene Wunden,wodurch die Krankheit zwar ausbrach, jedoch viel mil-der verlief. 1781 fanden amerikanische Soldaten Leichenafrikanischer Sklaven, welche an Pocken gestorben wa-ren. Die Amerikaner vermuteten dahinter die Absicht derBriten, eine Epidemie auslsen zu wollen. Tatschlichgeht aus einem Brief von Alexander Leslie hervor, dassdie Briten die Absicht hatten, die Sklaven auf amerikani-schen Farmen einzuschleusen.

    4.3 Erster WeltkriegBis ins 19. Jahrhundert waren Bioanschlge nur durchdie Verbreitung bereits im Umfeld grassierender Krank-heiten mglich, nicht jedoch durch die knstliche Er-zeugung der Erreger. Das nderte sich erst, als die For-schung mit der Zchtung von Bakterien begann. Zu Be-ginn des Ersten Weltkrieges verfgte Deutschland be-reits ber eine groe Stckzahl von unterschiedlichen B-Waen. Die deutsche Heeresfhrung berlegte zunchst,ob sie Pesterreger gegen die Englnder einsetzen soll-te, doch der Vorschlag wurde abgelehnt, um unnti-ges Leiden zu verhindern, wobei Deutschland bei denchemischen Waen an der Spitze der kriegsteilnehmen-den Staaten stand.Im Ersten Weltkrieg wurden ausschlielich Sabotageakteausgefhrt, die sich gegen Tiere richteten, da die Ka-vallerie zumindest am Anfang des Ersten Weltkrieges

  • 4 4 GESCHICHTE

    noch erhebliche Bedeutung hatte und Tiere oft noch frden Transport von Material eingesetzt wurden. Mit Tie-ren wurde zu Versuchszwecken hug experimentiert.Es kam indessen nie zu einem oenen Bioanschlag aufdem Schlachtfeld. In Deutschland wurden diese Angrif-fe ab 1915 von einem eigenen Ministerium geplant, derSektion Politik, das von Rudolf Nadolny geleitet wur-de. Die verschlsselten Auftrge an die Agenten lautetenmeist Pferde, Schafe oder Rinder wie auch Tierfutter mitErregern zu vergiften, welche in deutschen Laboratorienhergestellt und ins Zielland eingeschmuggelt wurden.[6]Anschlge wurden in Rumnien, Spanien, Argentinien,in den USA, in Norwegen und im Irak verbt; vermutlichjedoch in noch weiteren Lndern. In Argentinien gingenzwischen 1917 und 1918 etwa 200 Maulesel an Anthrax-Attentaten zugrunde. Es ist allerdings nicht bewiesen, obdie gesamte deutsche Heeresfhrung in diese Anschlgeeingeweiht war.1916 beschlagnahmte die Polizei von Bukarest inder deutschen Botschaft mehrere Erregerkulturen derRotzkrankheit.Im Januar 1917 wurde ein deutscher Saboteur, BaronOtto Karl von Rosen, mitsamt Begleitern von der nor-wegischen Polizei verhaftet, da sie sich nicht ausweisenkonnten. In ihrem Gepck fand die Polizei mehrere Ki-logramm Dynamit und mehrere Zuckerwrfel, in denenAnthrax-Erreger eingebettet waren. Obwohl der Baronaussagte, er und seine Gruppe wren von der nnischenUnabhngigkeitsbewegung und htten Aktionen gegendas russische Transport- und Kommunikationswesen ge-plant, gestanden seine Mithelfer, in deutschem AuftragSabotageaktionen in Norwegen geplant zu haben.[7] Derdeutsche Befehl bezglich der Anthrax-Sporen lauteteRentiere zu inzieren, die britische Waen transportier-ten. Nach drei Wochen wurde der Baron, welcher einedeutsche, nnische und schwedische Staatsbrgerschafthatte, aufgrund des diplomatischen Drucks von Schwe-den ausgewiesen. Weitere bekannte deutsche Geheim-agenten waren z. B. Anton Dilger und Frederick Hinsch.Ende 1917 stoppten die Deutschen ihr Biowaenpro-gramm weitgehend.[8]

    Die Entente-Mchte waren ab 1917 von den deutschenB-Anschlgen informiert. Und da das Deutsche Reichfhrend in der chemischen und biologischen Forschungbezglich der Waen war, starteten viele andere bedeu-tende Staaten aus Furcht vor dem deutschen Biowaf-fenprogramm ihre eigenen B-Waenprogramme. So et-wa Frankreich 1922, Russland 1926, Japan 1932, Italien1934, Grobritannien und Ungarn 1936, Kanada 1938und die USA 1941. Durch Hitlers Machtbernahme1933 wurde die biologische Waenaufrstung beschleu-nigt.

    4.4 Zweiter Weltkrieg

    4.4.1 Kaiserreich Japan

    Ishii Shir 1932 - Leiter der Einheit 731

    Im Jahr 1932 wurden im Kaiserreich Japan die Einheit731 nach der Eroberung der Mandschurei gegrndet undfhrte von Anfang an Experimente an lebenden Men-schen durch. Ziel war es, eine biologische Wae zu ent-wickeln, um sie im Fall des Falles gegen die chinesi-schen Streitkrfte und die Rote Armee einsetzen zu kn-nen. Nach dem Angri auf China wurden die Forschun-gen massiv intensiviert. Auch mehrere andere japanischeArmeeeinheiten forschten whrend des Zweiten Welt-kriegs an biologischen Waen und fhrten Experimentean Menschen durch. Allein von der Einheit 731 wurdenetwa 3500Menschen meistens bei Vivisektionen und vol-lem Bewusstsein gettet.[9][10]

    Die ersten dokumentierten Angrie mit biologischenWaen in China erfolgten im Jahr 1940 und wareneher experimenteller Natur. Hauptschlich wurden hierKeramikbomben voller mit Pest inzierter Flhe berStdten abgeworfen, wie am 29. Oktober 1940 berNingbo.[11][12] Ende 1941 lieen japanische Truppenrund 3000 chinesische Kriegsgefangene frei, nachdemman sie zuvor mit Typhus inziert hatte. Dadurch wur-de sowohl unter chinesischen Truppen als auch unter derBevlkerung eine Epidemie verursacht.Am 5. Mai 1942 begann eine gro angelegte Vergel-tungsaktion japanischer Truppen fr den sogenanntenDoolittle Raid, bei dem etwa 50 Japaner gettet wor-den waren, welcher wiederum eine Vergeltungsaktion fr

  • 4.4 Zweiter Weltkrieg 5

    den Angri auf Pearl Harbor war. Dabei zogen sich re-gulre Armeeeinheiten der japanischen Armee aus frdie Aktion vorgesehenen Gebieten in den chinesischenProvinzen Zhejiang und Jiangxi zurck, whrend Trup-pen der Einheit 731 genau in diese Gebiete einrcktenund begannen, jegliches Trinkwasser mit Milzbrander-regern zu verseuchen. Gleichzeitig warf die japanischeLuftwae den Kampfsto ber Stdten ab oder versprh-te ihn berWohngebieten. Im Zuge dieser Aktion wurden250.000 Menschen ermordet.[13] Bei weiteren Racheak-tionen setzte die japanische Armee Cholera, Typhus, Pestund Dysenterie ein.[14]

    Whrend der Schlacht um Changde setzten japanischeTruppen massiv biochemische Waen ein, um die chi-nesische Verteidigung zu brechen. Im November 1941warfen Mitglieder der Einheit 731 erstmals mit Pest ver-seuchte Flhe aus Flugzeugen ber Changde ab. Bei derdarauf folgenden Seuche starben 7.643 Chinesen. Als ja-panische Truppen 1943 Changde angrien und auf un-erwartet heftigen Widerstand stieen, versuchten sie die-sen whrend der sechs Wochen dauernden Oensive mitallen Mitteln zu brechen. Whrend der Schlacht kam eszu Pestausbrchen, von denen sowohl chinesische Sol-daten als auch Zivilisten betroen waren. Nach Anga-ben mehrerer japanischer Soldaten der Einheit 731, un-ter anderem Shinozuka Yoshio, hatten sie Pesterreger inForm sprhfhiger Kampfstoe von Flugzeugen aus inund um Changde versprht.[15] Zeitgleich begannen an-dere Armeeeinheiten, unter anderem die Einheit 516,mit dem massiven Einsatz von chemischen Waen. ImLaufe der Schlacht starben 50.000 chinesische Soldatenund 300.000 Zivilisten. Wie viele davon durch die bio-logischen und chemischen Waen gettet wurden, lsstsich nicht klren. Diese Einstze und die Experimente anMenschen werden zu den japanischen Kriegsverbrechengezhlt.Ab 1943 wurde die Seuchenanflligkeit weierMenschenan amerikanischen Kriegsgefangenen getestet, um spte-re Einstze von Biowaen in den USA vorzubereiten, frderen Transport man bis 1945 Ballonbomben entwickelthatte, welche ber den Jetstream nach Nordamerika ge-langen sollten.[16]

    4.4.2 Grobritannien

    Nach der Entdeckung von Bakterien und Viren als Ur-sache von Krankheiten, konnte im 20. Jahrhundert ge-zielter geforscht werden. Whrend des Zweiten Welt-kriegs wurden in Grobritannien, auf direkte WeisungWinston Churchills, gezielt Versuchemit Krankheitserre-gern unternommen, um sie als Wae weiterzuentwickeln.Nach Geheimdienstinformationen gingen die Alliiertendavon aus, Deutschland wrde ber Anthraxerreger undBotulinumtoxin verfgen, weswegen England 1.000.000Schutzimpfungen gegen Botulinumtoxin herstellte. DieseInformationen stellten sich spter jedoch als falsch her-aus. Deutschland hatte ebenso wenig Information ber

    das Biowaenprogramm der Alliierten. Hauptschlicherhielten die Militrs und Geheimdienste Falschmeldun-gen. So dachten die deutschen Geheimdienste beispiels-weise, England plane den Abwurf von Kartoelkfernber Deutschland.Im Laufe von englischen Biowaenversuchen wurdeGruinard Island, eine unbewohnte Insel im NordwestenSchottlands, mit Milzbrandsporen verseucht. Die Erre-ger waren als Reaktion auf die Gerchte, dass sich bio-logische Waen in japanischer/deutscher Entwicklungbefnden, fr Kampfzwecke getestet und ber der aus-schlielich von Tieren bewohnten Insel verstreut wor-den, auf die vorher noch zustzlich 60 Schafe verbrachtworden waren. Nahezu die gesamte Fauna wurde inner-halb eines Tages vollstndig vernichtet. Dieses Experi-ment wurde in Zusammenarbeit mit den USA und Ka-nada durchgefhrt. Grobritannien produzierte im Zwei-ten Weltkrieg Milzbrand in greren Mengen als biologi-sche Wae. Man beabsichtigte, die Milzbrandsporen inTierfutter einzuarbeiten und dieses ber landwirtschaft-lichen Gebieten in Deutschland abzuwerfen. Die USAentschlossen sich, fr England Biowaen zu produzie-ren, da England aufgrund der Nhe zu Deutschland alsProduktionsstandort zu verwundbar gewesen wre. 1944gab die US-Armee eine Million 2-Kilogramm Anthrax-Bomben in Auftrag, die auf Berlin, Hamburg, Stuttgart,Frankfurt, Aachen und Wilhelmshaven abgeworfen wer-den sollten. Durch eine Produktionsverzgerung war derKrieg jedoch bereits gewonnen, ehe es soweit kommenkonnte. Experten hatten geschtzt, dass bei diesen Bom-benanschlgen etwa die Hlfte der jeweiligen Einwohneran Milzbrand sterben wrde.

    4.4.3 Deutschland

    Deutschland selber war im Zweiten Weltkrieg nur amRande mit biologischen Waen beschftigt. Zu Beginndes Krieges war die Wehrmacht nicht an biologischerKriegsfhrung interessiert, da sie diese fr inezient undunberechenbar hielt. 1940 entdeckten die Deutschen beiihrem Einmarsch in Paris jedoch ein Forschungslaborfr biologische Kriegsfhrung, in dem schon seit 1922an biologischen Waen geforscht wurde und nun einedeutsche Forschungseinheit unter der Leitung des Bak-teriologen Heinrich Kliewe eingesetzt wurde. Sie wurdeAbteilung Kliewe genannt und beschftigte sich unteranderemmit Anthrax- und Pesterregern. Das Experimentwurde jedoch eingestellt, als Hitler 1942 jegliche deut-sche biologische Oensivforschung verbot. Damit wardas deutsche Reich eine der wenigen kriegsteilnehmen-den Gromchte, welche das Genfer Protokoll bezglichbiologischer Kriegsfhrung einhielten.[8]

    Gleichzeitig mit dem Verbot der oensiven Biowaf-fenforschung befahl Hitler jedoch, die defensive Bio-waenforschung zu verstrken. So wurde 1943 dieArbeitsgemeinschaft Blitzableiter gegrndet, um unterder Leitung von Kurt Blome Abwehrmanahmen gegen

  • 6 4 GESCHICHTE

    Biowaen zu entwickeln. Darber hinaus war Blome ab1942 auch fr den Aufbau des Zentralinstituts fr Krebs-forschung in Nesselstedt bei Posen verantwortlich, dasneben der Krebsforschung von Beginn an auch fr Arbei-ten zu Biowaen vorgesehen war. Die zur Abwehr vonBiowaen vorgesehenen oft noch unreifen Impfstoewurden hug an KZ-Hftlingen getestet. Hinter HitlersRcken wurde auch fr die oensive B-Kriegsfhrunggeforscht. Denn fr gegebenenfalls erforderliche Ab-wehrmanahmen mussten die Erreger auch erzeugt undgetestet werden. Insbesondere Heinrich Himmler war eingroer Befrworter der B-Waen. So untersttzte er zumBeispiel einen Vorschlag Kliewes, Lebensmittel, die un-gekocht gegessen werden, mit Bakterien zu verseuchen.Erst im Februar 1945 lie Hitler prfen, welche Folgenein Austritt Deutschlands aus den Genfer Konventionenhtte. Da Deutschland in diesem Falle jedoch womglicheinem Bioangri der Alliierten zum Opfer gefallen wre,entschloss sich Hitler, nicht auszutreten.[17]

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vermehrtensich Kartoelkfer in der Sowjetischen Besatzungszo-ne Deutschlands sprunghaft, bis um 1950 fast die Hlfteder landwirtschaftlichen Anbauche befallen war. DieDDR-Fhrung war nicht in der Lage, der KatastropheHerr zu werden, nutzte die Plage aber zu propagandis-tischen Zwecken im Kalten Krieg, indem sie behauptete,dass eigens in den USA gezchtete Kfer durch amerika-nische Flugzeuge gezielt als biologische Wae zur Sabo-tage der sozialistischen Landwirtschaft abgeworfen wr-den. Ab 1950 wurde auf Plakaten und in zahlreichen Me-dienberichten eine Kampagne gegen die Amikfer oderColorado-Kfer gestartet, die Saboteure in amerikani-schen Diensten genannt wurden. Das gleiche Argumenthatte zuvor im Zweiten Weltkrieg schon das NS-Regimegebraucht und behauptet, die Kartoelkfer seien vonamerikanischen Flugzeugen abgeworfen worden[2].Die US-Regierung forderte infolgedessen von der Bun-desrepublik Deutschland Gegenmanahmen. Man be-schloss den Postversand an smtliche Rte der Gemein-den der DDR und den Ballonabwurf von Kartoelkfe-rattrappen aus Pappe mit einem aufgedruckten F frFreiheit[2].

    4.4.4 Vereinigte Staaten

    Die Vereinigten Staaten starteten ihr Biowaenpro-gramm als letzte der Gromchte im Zweiten Weltkrieg.Erst 1941 beauftragte Henry L. Stimson, der damaligeKriegsminister, die National Academy of Sciences da-mit, an der Abwehr biologischer Waen zu forschen.Doch dieses Unternehmen war zu klein fr ernsthaftebiologische Waenforschung, und nach dem Angri aufPearl Harbor wurde das Kriegsministerium damit beauf-tragt, B-Waen zu entwickeln. 1943 stellte Amerika erst-mals Botulinumtoxin, Milzbranderreger und Brucellenher, mehrere weitere Erreger wurden auf ihre Taug-lichkeit als B-Wae berprft. Whrend zu Beginn des

    Programms nur etwa 3,5 Millionen US-Dollar zur Ver-fgung standen, waren es gegen Kriegsende bereits 60Millionen.[8]

    4.4.5 Sowjetunion

    Die Sowjetunion begann schon 1926 mit der oensi-ven Biowaenforschung. Eines der ersten Forschungs-zentren fr Biowaen errichtete die Sowjetunion auf derInsel Solowezki im Weien Meer. Angeblich sollen hierauchMenschenversuche an Hftlingen durchgefhrt wor-den sein. Diese Information ist jedoch umstritten. Esgibt Indizien, dass die Sowjetunion im Zweiten Welt-krieg kurz vor der Schlacht um Stalingrad deutsche Trup-pen mit Tularmie inziert hat.[18] Innerhalb einer Wo-che erkrankten in dem betroenen Gebiet Tausende vonMenschen an Tularmie. Von sowjetischer Seite kam dieMeldung, dass dieses Phnomen auf natrliche Umstn-de, etwa mangelnde Hygiene, zurckzufhren sei. Dochwhrend 1941 in der Sowjetunion 10.000 Tularmieer-krankungen auftraten, waren es 1942 bereits 100.000.1943 lag die Zahl der Tularmieerkrankten wieder bei10.000. Ebenso ein Hinweis auf einen mglichen Ein-satz der Erreger ist, dass die Epidemie zunchst nur un-ter den Deutschen ausbrach und erst spter vermutlichdurch einen Wechsel der Windrichtung oder Kleintiere,die durch die Fronten kamen unter den Sowjets. Zu-dem erkrankten fast 70 Prozent der Opfer an Lungentu-larmie, welche nur durch die Verbreitung von Aerosolenverursacht wird. Des Weiteren forschte die Sowjetunion1941 an dem Tularmie-Erreger. Bis auf diesen Vorfall,der wahrscheinlich nur als Experiment dienen sollte, istkein Einsatz von biologischen Waen im Zweiten Welt-krieg bekannt.

    4.5 Kalter KriegErst 1946 gab das amerikanische Kriegsministerium dieMeldung aus, dass es an der Entwicklung von Biowaenforsche. DenMilitrs waren die Aufzeichnungen des Lei-ters der Einheit 731, Shir Ishii, in die Hnde gefallen,und sie benutzten diese zum Teil als Forschungsgrund-lage. Fort Detrick, das US-Biowaenforschungszentrum,wurde 1950 ausgebaut und eine weitere Forschungsan-lage wurde in Pine Blu errichtet. Die Biowaenfor-schung wurde auch dadurch intensiviert, dass 1950 derKoreakrieg ausbrach. Geforscht wurde unter anderen aninzierten Mcken, die fr eine mgliche Freilassung inden Gebieten von Feinden vorgesehen waren. Im Septem-ber 1950 versprhten zwei US-U-Boote an der Kste vonSan Francisco Serratia marcescens, um herauszunden,wie viele Bewohner sich damit inzieren wrden. DasBakterium ist fr gesunde Menschen ungefhrlich, greiftjedoch immungeschwchte Personen an. In Krankenhu-sern kam es zu Todesfllen, die auf Infektion mit denversprhten Erregern zurckgefhrt werden konnten.[19]Whrend dieser Zeit machten die Amerikaner oft Expe-

  • 4.5 Kalter Krieg 7

    rimente, indem sie Pseudoerreger verteilten und maen,wie weit sie sich verteilten. So wurden in den 1960er Jah-ren Erreger im U-Bahn-System von New York erprobt,inzierte Vgel im Sdpazik auf Reise geschickt, Er-reger von Trmen und Flugzeugen aus ausgetragen.[20]Auerdem wurden Waen und Geschosse fr den Ein-satz von Erregern entwickelt. Auch fanden sie heraus, wietrockene Agenzien versprht werden mssen, die einfa-cher als feuchte Agenzien in einer Art Staubwolke verteiltwerden knnen. Auch Biowaen wurden an Menschen,meist Strafgefangenen oder Minderheiten, erprobt. Sokam es in den 1970er Jahren zu B-Waen-Versuchen an2200 Adventisten, die aus Gesinnungsgrnden den Dienstan der Wae verweigerten.[21] Ein erheblicher Teil derdurchgefhrten Versuche drfte nach wie vor im Dun-keln liegen. ber die Vorgnge in Fort Detrick wurdenlediglich 23 CIA-Oziere eingeweiht, eine Dokumen-tation der Arbeit sei kaum erfolgt.[22] Gefhrliche Un-flle hat es in Fort Detrick gegeben, einige davon sindnachweisbar. So sind 1981 zwei Liter mit Chikungunya-Virus entwendet worden - genug um damit die Weltbe-vlkerung mehrfach umzubringen. Die Tatsache gelangtedurch Indiskretion eines ehemaligen Mitarbeiters an dieentlichkeit.[23]

    Unterzeichner der Biowaenkonvention

    Whrend des Vietnamkrieges im Jahre 1965 diskutier-ten die Amerikaner ber den Einsatz von Pockenvi-ren, da die eigenen Truppen geschtzt waren. Doch ausAngst vor einem Gegenschlag wurde dieser Vorschlagabgelehnt. Auch whrend der Kubakrise, 1962, plan-ten die Amerikaner eine Mischung von verschiedenenErregern aus Flugzeugen ber kubanischen Stdten ab-zuwerfen. Der Plan wurde jedoch nie umgesetzt. 1965wurde das Budget fr B-Waenforschung konstant ver-ringert, bis 1969 der damalige Prsident Richard Ni-xon das B-Waenprogramm auste. Aufgrund dieserErklrung wurden smtliche B-Waen, zumindest o-ziell, vom Militr vernichtet.[24] Die Forschungszentrenwurden entweder umfunktioniert oder geschlossen. DieVernichtung der Bestnde dauerte drei Jahre, bis 1972.Kurz darauf trat die Biowaenkonvention in Kraft. ImWiderspruch dazu steht ein Papier von einem Kongress1969, aus dem oensichtliches Interesse des Pentagonsan der Entwicklung neuer Biowaen hervorgeht. Begrn-det wird dieNotwendigkeit mit den rasanten Fortschrittenauf dem Gebiet der Molekularbiologie und Gentechnik.

    So wurden 10 Mio. US Dollar veranschlagt, um mittelsGentechnik einen Erreger herzustellen, der in der Naturnicht existiert und gegen den keine Immunitt erworbenwerden kann.[25]

    Im Jahre 1950 gab es eine Meldung, wonach die da-mals in der DDR grassierende Kartoelkferplage durchden massenhaften Abwurf von speziell gezchtetenColorado-Kfern durch die Amerikaner ausgelst wor-den sein solle. Spter erwies sich dies als Propaganda.hnliche Meldungen ber Ernteschden beziehungswei-se Ernteschdlinge stammen aus Kuba. Diese Vorfllekonnten jedoch nie ganz geklrt werden.Auf dem Gebiet der DDR gab es nach oziellen An-gaben keine Forschung an Biowaen. Allerdings gab eseine Sektion Militrmedizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universitt Greifswald mit L2-Laboratorien, an die auchGelder des Verteidigungsministeriums ossen. Geheim-dienstliche Informationen deuten darauf hin, dass zumin-dest auf der nahegelegenen Insel Riems auch militrischeForschung abgewickelt worden sei.[26]

    Die sowjetische B-Waenforschung protierte nach demZweiten Weltkrieg sowohl von gefangenen deutschenForschern und Ingenieuren als auch von erbeuteten Auf-zeichnungen der Forschung und Experimente der Einheit731. Ein neues Forschungszentrum wurde in der N-he von Moskau errichtet, in dem unter anderen anTularmie, Anthrax und Botulinum geforscht wurde.1973 startete die Sowjetunion ein Projekt mit dem Na-men Biopreparat, welches in mehreren Forschungszen-tren durchgefhrt wurde und ber etwa 50.000 Mitar-beiter verfgte; und das obwohl die UdSSR die Bio-waenkonventionen unterzeichnet hatte. Nachdem diePocken 1980 als ausgerottet erklrt wurden, forschteRussland intensiv mit den Erregern dieser Krankheit,da nach Ende der Massenimpfungen nach einigen Jah-ren die Menschen wieder empfnglich fr die Krank-heit wren. Wie auch die USA arbeitete die Sowjet-union totz Unterzeichnung der Biowaenkonvention un-ter dem Deckmantel der Erforschung infektiser Kei-me weiterhin an ihrem Biowaen-Programm und forsch-te neben einigen der oben genannten Erreger auch anhmorrhagischen Viren wie Ebola und Marburg und ei-nigen sdamerikanischen Vertretern wie Machupo (Bo-livianisches hmorrhagisches Fieber) und Junin (Argen-tinisches hmorrhagisches Fieber). Darber hinaus sol-len sie noch an einer Ebola-Pocken-Chimre gearbeitethaben.[27][28] Zentrum der sowjetischen Forschung wardie heute verlassene Stadt Kantubek auf der ehemali-gen Insel der Wiedergeburt im Aralsee. Mehrere gen-technische Forschungseinrichtungen wurden durch dasVerteidigungsministerium nanziert. Dazu gehren dasForschungsinstitut fr Militrmedizin des Ministeriumsfr Verteidigung der UdSSR im damaligen Leningrad.Hier wurde unter anderem in L3-Laboren mit Hasen-pest, Bauchtyphus und Tetanuserregern gearbeitet. Wei-tere fragliche Forschungslabore befanden sich in Kirow,Moskau, Swerdlowsk und Ksyl-Orda (Feldtestlabor). Am

  • 8 5 SITUATION HEUTE

    2. April 1979 kam es zu einem Milzbrand-Unfall inSwerdlowsk, bei dem aufgrund einer defekten Belf-tungsanlage Anthrax-Sporen in die Umgebung abge-lassen wurden. Am 12. April wurde das Gebiet umSwerdlowsk unter Quarantne gestellt. Der KGB ver-tuschte diesen Unfall in einer groangelegten Aktion.Er behauptete, die Epidemie wre durch kontaminier-tes Fleisch ausgebrochen. Erst 1992 gestand die russi-sche Regierung unter Boris Jelzin den Unfall und seineVertuschung. Am Ende des Kalten Krieges liefen zweisowjetische Biowaenforscher, Wladimir Passetschnikund Ken Alibek, in den Westen ber und lieferten Infor-mationen ber das sowjetische B-Waenprogramm. Ali-bek, der schon seit 1974 an B-Waen forschte, berichte-te von Modikationsversuchen mit Anthrax. Diese solleninsofern gelungen sein, dass die Krankheit gegen Antibio-tika resistent gemacht werden konnte. Die Sowjetunionentwickelten sogleich ein neues Antibiotikum dagegen,so dass sie ihre Truppen schtzen konnte. Auch berichte-te Alibek ber sowjetische Flugzeuge, die eigens entwi-ckelt wurden, um Krankheitskeime zu versprhen.Heute sind Herstellung und Besitz von biologischenWaf-fen durch die Biowaenkonvention (beschlossen 1972,von 155 Staaten ratiziert und in Kraft getreten 1975)weltweit verboten. Die Forschung an Gegenmanahmenist jedoch erlaubt und bietet ein Schlupoch, da hierfrebenfalls Krankheitserreger gezchtet werden mssen.

    4.6 Nach dem Kalten Krieg

    1983 startete die sdafrikanische Apartheidsregierungein Biowaenprogramm unter dem Namen Project Co-ast, das unter der Leitung von Wouter Basson stand. Of-ziell war Project Coast ein Defensivprogramm, ino-ziell wurden jedoch Methoden entwickelt um Menschenim Geheimen zu ermorden, etwa durch Gewehrkugeln,die Erreger enthielten. Unter anderen arbeiteten sie ansogenannten ethnischen Waen, die etwa nur Schwarz-afrikaner erkranken lie. Wie viele Menschen den Bio-anschlgen von Project Coast zu Opfer gefallen sind, istnicht bekannt.[8][29]

    Vor Beginn des Zweiten Golfkrieges befrchtete dieamerikanische Armeefhrung, der Irak knne Biowaf-fen einsetzen, da er schon am Ende des Ersten Golfkrie-ges ein Biowaenprogramm gestartet hatte. Die Erregerhtten die irakischen Institute groteils aus amerikani-schen oder deutschen Firmen erhalten.[30] Spter stelltesich heraus, dass der Irak tatschlich ber 19.000 waf-fenfhige Liter Botulinumtoxin, 8500 Liter Anthrax und2400 Liter Aatoxin produziert hatte, die jedoch nie ein-gesetzt wurden. Die Iraker beherrschten die Verfahrenum Agenzien herzustellen, womit die Erreger ber dieLuft bertragbar gewesen wren, nicht. Nach dem Kriegvernichtete der Irak oziell seine Biowaen, inozi-ell konnten einzelne Institute jedoch versteckt weiterfor-schen und produzieren.

    Inhalt eines Anthrax-Briefes, der einen islamistischen Anschlagsuggeriert.

    2001 gab es mehrere Krankheits- und Todesflle durchdie Freisetzung von Milzbranderregern und Rizin ausBriefen oder Pckchen in Florida, New York, New Jer-sey und Washington. Opfer und Ziele waren vor allemPostangestellte, Journalisten und Politiker. Der Atten-tter war vermutlich eine Person aus dem Laborperso-nal von Fort Detrick. Weitergehende entliche Unter-suchungsergebnisse hierzu wurden bisher nicht bekannt.Hauptartikel: Anthrax-Anschlge 2001.

    5 Situation heuteDie USA forschen seit 2002 auf dem Gebiet dernicht-tdlichen Waen, unter anderem an material-zerstrenden Mikroben, was nicht explizit gegen dasBTWC (Biological and Toxin Weapons Convention,Biowaenkonvention) verstt, da es das Problem dernicht-tdlichen biochemischen Waen bislang nichtbehandelt.[31]

    Biologische Waen gelten heute hauptschlich als poten-tielle Massenvernichtungswaen von Terroristen (siehe:Bioterrorismus), da sie berall (aus der Natur) erhltlichsind und theoretisch einfach herzustellen sind, wenn da-von abgesehen wird, dass die Erreger zuerst noch fr denWaeneinsatz optimiert werden mssen. Fr den milit-rischen Einsatz gelten Biowaen heute allgemein als zuunberechenbar. Mit Hilfe der Gentechnik wurden schonBakterien antibiotikaresistent gemacht und parallel dazugleich ein neues Antibiotikum oder eine neue Impfungentwickelt, um es theoretisch zu ermglichen, diese Erre-ger im Krieg einzusetzen und die eigenen Truppen trotz-dem zu schtzen.Es knnte aber auch mglich sein, Krankheitserreger zu

  • 9entwickeln, die nur fr Menschen mit bestimmten Genengefhrlich wren, insbesondere Gene, die nur oder haupt-schlich in einer bestimmten Region vorkommen.[32] Da-durch knnten eigene Truppen vor der Krankheit ge-schtzt sein, was biologische Waen sowohl fr die Mi-litrs als auch fr Terroristen wieder interessant ma-chen knnte. Diese spezielle Art von biologischenWaenwird ethnische Wae genannt, umgangssprachlich wirdauch von biogenen Waen gesprochen (von biologisch-genetisch). Allerdings sprechen einige Argumente gegendie Mglichkeit, ethnische Waen zu realisieren: Gene-tische Unterschiede innerhalb von Populationen sind oft-mals grer als die Unterschiede zwischen verschiedenenPopulationen; ferner sind die Wirkungen von targeted-delivery-Systemen, die fr den gezielten Einsatz von pa-thogenen Merkmalen bentigt werden, bislang nicht zu-friedenstellend erforscht.Daneben existieren viele Panzenpathogene(Rostkrankheiten usw.), die sich gezielt gegen Nutzpan-zen und -tiere einsetzen lassen.

    6 Das Dreckige DutzendObwohl ca. 200 potentiell waenfhige Erreger, Toxi-ne und biologische Agenzien bekannt sind, wurde vomCDC eine Liste mit den 12 Erregern zusammengestellt,die am ehesten fr einen Biowaenanschlag in Fragekommen.[33] Diese Kampfstoe zeichnen sich entwederdurch ihre leichte Verbreitung, ihre einfache bertragungoder auch nur durch ihre hohe Letalittsrate aus. Unter ih-nen benden sich Bakterien, Viren und Toxine. Ebenfallsunter dem Namen dreckiges Dutzend bekannt ist eineListe von weltweit verbotenen organischen Giftstoen.

    7 Siehe auch Bioterror Biologische Gefahren Biologische Schutzstufe Sunshine-Project

    8 Literatur Ken Alibek, Stephen Handelman: Direktorium 15.Rulands Geheimplne fr den biologischen Krieg.Econ, Mnchen 1999.

    Wendy Barnaby: Biowaen Die unsichtbare Ge-fahr. Goldmann, 2002, ISBN 3-442-15197-X (Ori-ginaltitel: The Plague Makers. Vision Paperbacks,London).

    Erik de Clercq: Handbook of viral bioterrorism andbiodefense. Elsevier, Amsterdam 2003, ISBN 0-444-51326-4.

    Rdiger R. E. Fock u. a.: Management bioterroristi-scher Anschlge mit gefhrlichen infektisen Agen-zien. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsfor-schung - Gesundheitsschutz. 48, Nr. 9, September2005, S. 14369990.

    Erhard Geissler, Editor: Biological and Toxin Wea-pons Today - SIPRI-publication. Oxford UniversityPress, Oxford, New York, USA 1986, ISBN 0-19-829108-6.

    Vlad Georgescu: REPORT: Iraks heimliche Liefe-ranten. In: LifeGen.de. Abgerufen am 11. Oktober2006.

    Kendall Hoyt, Stephen G. Brooks: A Double-EdgedSword: Globalization and Biosecurity. In: Inter-national Security. Band 28, Nummer 3, Winter2003/2004, S. 123148.

    Gregory Koblentz: Pathogens as Weapons. The In-ternational Security Implications of Biological War-fare. In: International Security.Band 28, Nummer 3,Winter 2003/2004, S. 84122.

    Kathryn Nixdor, Dagmar Schilling, Mark Hotz:Wie Fortschritte in der Biotechnologie missbrauchtwerden knnen: Biowaen. In: Biologie in unsererZeit. 32, Nr. 1, 2002, S. 5863.

    Alexander Kelle, Kathryn Nixdor: Verlieren dieStaaten ihre Kontrolle ber ihre Kriegsmittel? ZurProblematik der Biowaen. In: Friedensgutachten2002. LIT Verlag, Mnster/Hamburg 2002, ISBN3-8258-6007-8, S. 7179.

    Joshua Lederberg: Biological weapons - limiting thethreat. MIT, Cambridge, Mass. 1999, ISBN 0-262-12216-2.

    Achim Th. Schfer: Bioterrorismus und biologischeWaen. Kster, Berlin 2002, ISBN 978-3-89574-465-5.

    9 WeblinksCommons: Biologische Wae Sammlung von

    Bildern, Videos und Audiodateien

    www.sunshine-project.org (englisch) Institut fr Mikrobiologie der Bundeswehr Centers for Disease Control and Prevention: Bioter-rorism Agents/Diseases (englisch)

  • 10 10 EINZELNACHWEISE

    Fragwrdige Biowaen-Forschung in den USA.Sunshine Project Germany Dr. Jan van Aken

    Dr. Ken Alibek: Sowjetische B-Waenforschung Erntevernichtende Biowaen (PDF, 473 KiB)

    10 Einzelnachweise[1] Erntevernichtende Bio-Waen (PDF; 484 kB)

    [2] Achim Schfer: Bioterrorismus und Biologische Waen.Gefahrenpotential Gefahrenabwehr. Berlin 2002, ISBN3-89574-465-4, S. 36.

    [3] Daniel Wortmann: Von Hannibal bis Bin Laden. Deut-scheWelle, 1. Oktober 2002, abgerufen am 19. November2008.

    [4] M.Wheelis: Biological warfare at the 1346 siege of Caa.In: Emerging Infectious Diseases. 8, Nr. 9, 2002 (http://www.cdc.gov/ncidod/EID/vol8no9/01-0536.htm).

    [5] Achim Schfer: Bioterrorismus und biologische Waen,2002, S. 20.

    [6] sunshine-project.de: Biologische Waen im 21. Jahrhun-dert, Tagung am 9. Juni 2001 in Dresden.

    [7] The secret history of anthrax Declassied documentsshow widespread experimentation in '40s (Memento vom5. August 2004 im Internet Archive)

    [8] Kurt Langbein, Christian Skalnik, Inge Smolek: Bioterror.Die gefhrlichsten Waen der Welt. Wer sie besitzt, was siebewirken, wie man sich schtzen kann. Stuttgart /Mnchen2002, ISBN 3-421-05639-0.

    [9] Unmasking Horror Nicholas D. Kristof (March 17,1995) NewYork Times. A special report.; Japan Confron-ting Gruesome War Atrocity

    [10] Unlocking a deadly secret (Memento vom 24. November2007 im Internet Archive) Photos of vivisection

    [11] Japan triggered bubonic plague outbreak, doctor claims(Memento vom 3. Dezember 2009 im Internet Archive)

    [12] A time-line of World War II, abgerufen am 2. Mai 2008.

    [13] PBS Perilous Flight

    [14] Yuki Tanaka, Hidden Horrors, Westviewpres, 1996, S.138.

    [15] Vet refuses to take Unit 731 to his grave, Japan Times,2004

    [16] Japan bereitete den Einsatz von Bio-Waen gegen dieUSA vor abgerufen am 25. Juni 2010

    [17] Geschichte der biologischen Waen Von Brunnenver-giftern zum 2. Weltkrieg, Zur Geschichte der biologi-schen Waen bis 1945, Erhard Geiler, Dresden 2001

    [18] Das Geheimnis der Killerbakterien. In: Der Spiegel. Nr.41, 2000 (online).

    [19] Jakob Segal/Lilli Segal: Aids - die Spur fhrt ins Pentagon,zusammen mit Manuel Kiper, Biokrieg, Verlag NeuerWeg, 2. ergnzte Auage Oktober 1990, ISBN 3-88021-199-X, Seite 140

    [20] Jakob Segal/Lilli Segal: Aids - die Spur fhrt ins Pentagon,zusammen mit Manuel Kiper, Biokrieg, Verlag NeuerWeg, 2. ergnzte Auage Oktober 1990, ISBN 3-88021-199-X, Seite 263

    [21] C.Piller, K. R. Yamamoto, Gene Wars, New York 1988

    [22] Hearings before the Select Committee to Study Govern-mental Operations with Respekt to Intelligence Activitiesof the United States Senate, Ninety-fourth Congress, Vo-lume 1, Washington 1976, S. 6

    [23] Gefhrliche Viren sind weg, Frankfurter Rundschau, 25.September 1986

    [24] Achim Schfer: Bioterrorismus und biologische Waen,2002, S. 25.

    [25] Department of Defense Appropriations for 1970 Hearingsbefore a Subcommittee of the Committee on Appropriati-ons House of Representatives Ninety-rst Congress, FirstSession 1969, Part 6, S.129

    [26] Jakob Segal/Lilli Segal: Aids - die Spur fhrt ins Pentagon,zusammen mit Manuel Kiper, Biokrieg, Verlag NeuerWeg, 2. ergnzte Auage Oktober 1990, ISBN 3-88021-199-X, S.283-284

    [27] Pocken, Pest und Ebola als perde Biowaen

    [28] Technology Review: Biowaen I: Tdliches Wissen, 27.Dezember 2006.

    [29] crimelibrary.com: Apartheid: Biological and ChemicalWarfare Program

    [30] LABOR SPIEZ Dokumentation Hintergrundinforma-tionen Die B-Waen ProblematikDie B-Waen Proble-matik: Bedrohungslage vor dem Hintergrund der Terror-anschlge in den USA (Memento vom 8. November 2007im Internet Archive)

    [31] Forschung an nicht-tdlichen Waen in den USA, Gen-manipulierte Mikroorganismen zur Zerstrung von Mate-rialien, The Sunshine-Project, 2002

    [32] Ethnisch spezische biologische Waen, The Sunshine-Project, 2003

    [33] Wissenschaftsmagazin fundiert der FU Berlin:Mgliche Gefahren durch Bioterrorismus, abgerufen am27. Juni 2010

    [34] gifte.de: Staphylokokken-Enterotoxin B

  • 11

    11 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen11.1 Text

    Biologische Wae Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Waffe?oldid=143115415 Autoren: Flups, Wst, Andre Engels,Opa~dewiki, Nerd, JakobVoss, DaB., Aka, Kipferl, Stefan Khn, Gurt, Dishayloo, Markobr, Katharina, Eugen Ettelt, Sansculotte, Frank-m,Zwobot, Southpark, Karl-Henner, Skriptor, HaSee, Wiegels, Perrak, Sinn, Peter200, Voyager, Nina, Fruchttasche, Pbschmidt, Sicherlich,Martin-vogel, Mnh, Ot, IKAl, P. Birken, Kingruedi, Kristjan, Cepheiden, WiESi, Mogelzahn, Uwe Gille, DasBee, HAL Neuntausend,Oreg, MartinZwirlein, Gluon, SilentFubar, Wissen, Magnummandel, Botteler, Treml, Alembert~dewiki, Bierdimp, Tuxman, Thorbjo-ern, Gum'Mib'Aer, Heinte, Nornen3, Diba, Ruediger Voigt, PDD, FlaBot, Gerbil, Kl833x9, Blah, Hubertl, Noledge, Staubi, Tornado, Itti,Mondmotte, Schweikhardt, UW, Mipago, Alcibiades, FritzG, Florian Adler, Viciarg, Erzbischof, Chobot, Drahreg01, Hydro, Sven-steenarndt, RobotQuistnix, Krokofant, WIKImaniac, JogyB, YurikBot, Hermannthomas, Savin 2005, Marc-Andr Abrock, Jan Schreiber, Der-Hexer, Schlesinger, Eskimbot, 217.125.121.169, Aquinate, SteBo, Hempstar, Jaro.p~dewiki, Knigstyrann, Tim.landscheidt, Steevie, TheCat, Ellowitsch, Cinik, EPAW Timber, Wiki-Chris, Camul, HANNA, Dodo19, Lost Boy, Dreibein, Church of emacs, Karsten11, BRainY,D-Kuru, MichaelFrey, Spuk968, Thijs!bot, Gleiberg, Asdfj, Cholo Aleman, Escarbot, Horst Grbner, Rowan, JCIV, Mojo1442, JAnDbot,YourEyesOnly, ComillaBot, Shotgun, Loisl75, Orci, Bapho, Kreuvf, Miraki, Giftmischer, Don Magnico, WReinhard, Nils Storrer vonStorowskij, Benzen, BartB, Brunosimonsara, Gravitophoton, DorganBot, Ttbya, AlnoktaBOT, TXiKiBoT, Aibot, Vexillum, Regi51, Jo-nesey, Mercy, Idioma-bot, SieBot, VVVBot, Beademung, Loveless, Tommy Kellas, Berlow, Rotkaeppchen68, Camusa, Seltsem, Alexkin,Alnilam, Torwartfehler, Pittimann, Anachron, Se4598, Schrandit, Robi313, Crenna, Ute Erb, Daisy1620, Mellebga, Cymothoa exigua, To-mograph, Vigilius, Petertraun, DumZiBoT, Trofobi, Grey Geezer, Gnarr, Dan Wesson, LinkFA-Bot, 007double, H.Marxen, Paramecium,Numbo3-bot, Bernaner, Luckas-bot, Zetabor, GrouchoBot, T.M.L.-KuTV, Small Axe, Garnichtsoeinfach, Freedom Wizard, Shisha-Tom,Julian wpt, Brodkey65, MerlLinkBot, The real Marcoman, Geierkrchz, Hx50, Tiem Borussia 73, Soldat mit Wae, BenzolBot, MorbZ-Bot, MittlererWeg, Timk70, Tmfroehlich, Ergo 11, Antonsusi, Wurmkraut, Mabschaaf, Koenigleonard, EmausBot, Newheavyions, Neun-x,Cologinux, RonMeier, InkoBot, MFooBar2010, N23.4, WikitanvirBot, Fix 1998, Sadorkan, Krdbot, Hephaion, Max schwalbe, MerlIw-Bot, GetulioV, , KLBot2, Hkoeln, AvocatoBot, Rubinsky, Boshomi, FrauAva89, Hybridbus, Mauerquadrant, NabooN1 Starghter, Suvroc, Flo122, Dexbot, YFdyh-bot, Davisdong, Hopdiridadiridom, Holmium, PatrickLemke, Dr mus, Herrregensch,1234567890daro, Delphan Gruss und Anonyme: 182

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