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Charles wartet auf ein Wunder Foto: CBM Blick Kontakt Das Magazin der Christoffel-Blindenmission Ausgabe 01 | 2019 D 50623

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Charles wartet auf ein Wunder

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BlickKontaktDas Magazin derChristoffel-Blindenmission

Ausgabe 01 | 2019D 50623

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Liebe Freundinnenund Freunde der CBM,

„Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zusehen wünschen“, sagte einst Mahatma Gandhi. VielWeisheit steckt in diesen Worten, nach denen auch Sie,liebe Spenderinnen und Spender, handeln. Denn ohneIhren Wunsch und die Bereitschaft, Leben zum Besserenzu wenden, wären seh- und anders behinderte Men-schen in armen Ländern auf sich allein gestellt.

Wie kreativ unsere Leserinnen und Leser diese Idee verwirklichen, zeigt sich immer wieder an den tollenAktionen, die sie ins Leben rufen: Sie organisierenSpendenläufe, verkaufen Bücher und verzichten, wiedie zehnjährige Lena, sogar auf Geburtstagsgeschenke.

Und all das hilft Kindern wie Charles, den Sie in derReportage dieses BlickKontakts kennenlernen: Mit vierJahren verdunkelte der Graue Star die Welt des Jungen.Lange Zeit war er einsam, bis ihm eine CBM-Partner-klinik die Hoffnung zurückgab.

Vielen Dank, dass Sie der Wandel sind, den wir gemein-sam für behinderte Kinder und Erwachsene auf derganzen Welt möglich machen!

Ihr

Dr. Rainer Brockhaus – Vorstand –

Dr. Rainer Brockhaus Vorstand Christoffel-Blindenmission

Ihre Ansprechpartner

Spenderbetreuung

Alexandra Gerber und KolleginnenTelefon: (0 62 51) 131-152Fax: (0 62 51) [email protected]

Materialversand sowie

BlickKontakt als Hörversion

Marzena GergensTelefon: (0 62 51) 131- 2 95 Fax: (0 62 51) 131- 2 99 [email protected]

Erbschaften

Carmen Maus-GebauerTelefon: (0 62 51) 131-148Fax: (0 62 51) [email protected]

Kirchengemeinden

Gisela MatthesTelefon: (0 62 51) 131- 2 91Fax: (0 62 51) 131- 2 [email protected]

Großspender- und

Engagementberatung

Rebekka MassothTelefon: (0 62 51) 131-153Fax: (0 62 51) [email protected]

Schulen

Andrea MüllerTelefon: (0 62 51) 131- 2 93Fax: (0 62 51) 131- 2 [email protected]

Unternehmenspartner

Tanja SpiegelTelefon: (0 62 51) 131- 3 87Fax: (0 62 51) [email protected]

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Gibt es eine Welt da draußen?

Charles (10) aus Uganda istblind durch Grauen Star. DieWelt liegt für ihn verborgen hinter einem dichten Schleier.Nichts wünscht Charles sichsehnlicher, als zur Schule zugehen. Lesen Sie in der Reportage, ob dieser Traum in Erfüllung geht.

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09 Ministerpräsidentin besucht

CBM-Augenklinik

08 In Nepal werden Ersthelferinnen ausgebildet

12 Volltreffer für Chamindu

14 Behandlungszentrum für Kinder eröffnet

16 Ebi aus Sambia: Blind und hoffnungslos?

10 Ratgeber: Testen Sie Ihre Augen

13 Spendenlauf für blinde Kinder

17 Fragen und Antworten rund ums Testament

15 CBM hilft Erdbebenopfern

in Indonesien

12 Selbstgeschriebenes Buch

rettet Augenlicht

Was in der Welt passiert Was in Deutschland passiert

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Inhalt

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Vorsichtig tastet sich Charles auf dem steinigen Bodenvoran. Ein falscher Schritt und er knickt um – oder

Schlimmeres. Vieles, was für andere kein Problem ist,stellt für Charles eine große Gefahr dar. Denn der

Zehnjährige ist blind durch Grauen Star.

Die Gefahr lauert überall

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Es ist ein sonniger Nachmittag in Uganda. Kinder spielen lachend auf der Straße, Frauen waschen ihreWäsche, unterhalten sich fröhlich. Charles jedoch bekommt von all dem nichts mit. Wie so oft sitzt er stillim Haus, starrt schon seit Stunden aus dem Fenster –und sieht doch nichts. Denn er ist blind durch GrauenStar. Als er vier Jahre alt war, begann Charles langsamzu erblinden. Heute kann der Zehnjährige kaum mehrwahrnehmen als Licht und Dunkelheit. Die ganze Weltist für ihn hinter einem dichten Schleier verborgen.

Schulbesuch ist sein größter Traum

Charles spielt nicht mit den anderen Kindern, denn ersieht den Ball nicht einmal, wenn er direkt vor seinenFüßen liegt. Noch dazu hatten viele Eltern aus der

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Deutlich sind Charles’ getrübte Augenlinsen zu erkennen. Noch ist eine Behandlung für ihn nur ein großer Traum.

Nachbarschaft Angst, er könne ihre Kinder mit seiner„Krankheit“ anstecken. Wenn die anderen Kinder ihnsahen, riefen sie immer nur: „Musebe!“ – „Blinder!“.Doch Spielen, das ist Charles sowieso nicht wichtig.„Ich will einfach nur zur Schule gehen“, beschreibt derJunge mit leiser Stimme seinen sehnlichsten Wunsch.

Zu gern würde Vater Yudah ihm diesen Traum erfüllen.Doch Charles bestand die Aufnahmeprüfung der Schulenicht. „Es hieß nur, ich solle ihn zu einer Blindenschuleschicken. Doch so etwas gibt es hier in der Gegendnicht.“ Auch medizinische Hilfe suchte Yudah vergeb-lich für seinen Sohn. „In der nahegelegenen Klinik er-klärte man mir, Charles könne kostenlos an den Augenoperiert werden. Sie würden sich melden, wenn ein

Arzt Zeit hätte. Doch sie meldeten sich nie.“ Und Geld,um selbst einen Arzt zu bezahlen, das hat Yudah nicht.

Was soll nur aus dem blinden Jungen werden?

So verbringt Charles trostlos seine Tage. Meist sitzt erdaheim, manchmal hilft er seiner Stiefmutter bei ein-fachen Aufgaben im Haushalt oder er macht ein paarSchritte im Hof des Wohnblocks. Doch am Tor endet die Welt des Zehnjährigen, denn dahinter liegt eine dermeistbefahrensten Straßen der Hauptstadt Kampala.„Es ist viel zu gefährlich für Charles. Er sieht ja nichts“,sagt sein Vater. „Er kann sich verlaufen oder gar von einem Lastwagen angefahren werden!“ Yudahs Sorgen sind groß: „Was soll nur aus meinem Sohn werden?Charles wird wohl für immer unsere Hilfe benötigen.“

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In armen Ländern gibt es noch unzählige blindeKinder wie Charles, die auf Hilfe warten. Bitte lassen Sie nicht zu, dass diese Kinder unnötig blind bleiben müssen – schenken Sie Augenlicht!

125 Euro kostet die Operation eines Kindes am Grauen Star unter Vollnarkose.

30 Euro kostet die Behandlung eines Erwachsenen. Jeder Euro zählt!

Kennwort: Grauer Star

Dann hört Yudah von der CBM-geförderten Mengo-Klinik, in der arme Patienten kostenlos Hilfe erhalten –auch Charles. Es ist Augenarzt Dr. Roman Eberhard, derihn untersucht. Er stellt Grauen Star in Charles’ Augenfest und beraumt eine Operation an. Schon am nächs-ten Morgen ist es so weit: Schnell schläft der Jungedurch die Narkose ein und Dr. Eberhard kann die ge-trübten Augenlinsen gegen klare, künstliche tauschen.

Als Charles am nächsten Morgen die Augenverbändeabgenommen bekommt, ist die Überraschung groß: Ein Sehtest ergibt, dass er bereits jetzt schon besser

sehen kann als erwartet. „Seine Sehkraft wird sich sogar noch weiter verbessern!“, freut sich Dr. Eberhardund klopft Charles aufmunternd auf die Schultern.

Endlich Schulbesuch!

Ein halbes Jahr später hat sich Charles’ Leben komplettverändert. Täglich geht der Junge nun in die Schule –und das sogar ganz allein! „Charles ist jetzt so ein fröh-licher Junge!“, berichtet der Vater und seine Augenstrahlen. „Er besucht die Schule und spielt mit anderenKindern. Selbst die Nachbarn sagen, es sei ein Wunder.Danke für all die Hilfe! Endlich kann mein Sohn sehen.“

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Bitte befreien Sie blinde Kinder aus der Dunkelheit!

Charles’ Traum wurde wahr: Nach der OP am Grauen Star kanner endlich sehen! Glücklich betrachtet Charles sein Spiegelbild.

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Im Notfall zur StelleDas schwere Erdbeben von 2015 traf Nepal unerwartet:Fast 9.000 Menschen starben, über 22.000 wurden verletzt.Um künftig besser vorbereitet zu sein, entwickelte die CBMein Trainingsprogramm, das Frauen zu medizinischen Erst- helferinnen ausbildet. Eine der Teilnehmerinnen ist Bimala.

Bimala erinnert sich noch genau anden Moment, als die Erde plötzlichbebte: „Alles war voll Staub und Ge-röll. Ich konnte nichts mehr sehen.“Bimalas Haus wurde völlig zerstört.Sie floh nach draußen, im Arm ihrebewusstlose kleine Tochter. ZumGlück waren auch alle anderen Familienmitglieder in Sicherheit.

Heute ist Bimala ausgebildete Erst-helferin. Sie weiß jetzt genau, wiesie in einer solchen Situation Kno-chenbrüche und Quetschungen –

die häufigsten Verletzungen nach einem Erdbeben – selbst versorgenkann.

Weitermachen trotz Widerständen

Dass sie Menschen helfen möchte,wusste Bimala schon lange. Als siemit 14 Jahren verheiratet wurde,musste sie die Schule abbrechenund begann, ehrenamtlich als Gemeindehelferin zu arbeiten. Daswar nicht immer leicht, denn vieleMenschen fühlten sich persönlichkritisiert und wollten ihre Rat-

Bimala (vorne) aus Nepal wird in einem CBM-Trainingsprogramm zur Ersthelferin ausgebildet.

schläge nicht hören. Doch Bimalagab nicht auf.

Beim Trainingsprogramm der CBMwird ihre fachliche Kompetenz nunweiter gestärkt. Bimala lernt unteranderem Not- und Traumahilfe.Nicht nur nach einem Erdbeben,sondern vor allem auch bei häus - lichen Unfällen wie Verbrennungenoder Knochenbrüchen hilft sie oderverweist bei schlimmeren Verlet-zungen an die nächstgelegenen Einrichtungen. Sie ist – wie auch die anderen Teilnehmerinnen –die erste medizinische Anlaufstellefür alle Bewohner ihres Dorfes. Bimala: „Ich möchte aber auchMenschen in weit abgelegenen Gebieten helfen, denn die haben es am nötigsten.“

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CBM auf didacta-Bildungsmesse

Köln. Kostenlose Unterrichtsmate-rialien zum Thema „Behinderungweltweit“ stellt die CBM vom19. bis 23. Februar in Köln auf derBildungsmesse didacta vor. Wir prä-sentieren u. a. farbenfrohe Bilder- geschichten für ein japanisches Holz-theater, sowie die Aktionskoffer zuden Themen Blindheit und Gehör- losigkeit. Bestellen Sie den Material-prospekt bei Marzena Gergens unter Telefon (0 62 51) 1 31 - 2 95oder per E-Mail an [email protected]. Mehr finden Sie online:www.cbm.de/schulen.

Klinik in Eswatinieröffnet

Eswatini. Ein zweites Klinikgebäudefür hunderte sehbehinderte Men-schen – das haben Spenderinnenund Spender der CBM im KönigreichEswatini (früher Swasiland) ermög-licht. Im alten Gebäude herrschteextreme Enge. Patientinnen und Patienten mussten im Warteraumuntersucht werden, wo dutzendeMenschen mithörten.

Spenderinnen und Spender derCBM brachten ein Viertel der Ge-samtkosten des neuen Gebäudesvon 571.822 Euro auf. Den Rest trugdas Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung bei. Im neuen Haus istPlatz für fünf Untersuchungsräume.Im Wartesaal können über hundertMenschen sitzen. Vielen Dank!

Ministerpräsidentin zu Gast

Im Austausch (v. l.): Dr. Théophile Tuyisabe von Kabgayi, Malu Dreyer, Tilo Leonhardt(Ruandahilfe Hachenburg) und Prof. Dr. Georg Krausch von der Universität Mainz.

Ruanda. Jeden Tag behandeln dieÄrztinnen und Ärzte der CBM-geför-derten Klinik „Kabgayi“ Kinder, die Augenkrebs haben. Ihre Erfah-rungen geben sie an die Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz weiter. Dort sind diese Krebsfälleselten und die Erfahrungen aus Ruanda kostbar.

Dieses gute Beispiel für den Aus-tausch von Wissen zwischen Afrika

und Deutschland hat sich die Minis-terpräsidentin von Rheinland-Pfalz,Malu Dreyer, bei einer Reise nachRuanda genauer angesehen.

Letzte Rettung

Dreyer erfuhr dabei viel über dietägliche Arbeit der Augenabteilungvon „Kabgayi“. Hier werden 80 Pro-zent aller Augen-OPs von ganz Ru-anda durchgeführt. Es ist die letzteRettung für viele blinde Menschen.

Brendlorenzen. In Marmeladengläsern Restcents sammeln –dazu hatte der Deutsche Katholische Frauenbund Brendlorenzen aufgerufen. Bei der Aktion kamen rund 845 Euro zusammen. Die Frauengruppe übergab die Spende während eines Konzerts anden CBM-Botschafter und Musiker Clemens Bittlinger. Das Geld istspeziell für Kinder in Tansania bestimmt, die durch Grauen Star zu erblinden drohen. Eine Operation im Kilimandscharo-Krankenhauskann sie wieder sehend machen. Die Restcent-Aktion der Frauen- gruppe gibt es schon seit 2015 und hat bisher insgesamt 2.818 Euroeingebracht. Dankeschön!

Tausende Restcents gesammeltFo

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Testen Sie Ihre MakulaAllein in Deutschland sind vier Millionen Menschen davon betroffen: altersbedingte Makula-Degeneration. Dabei vernarbt die Stelle des schärfsten Sehens im Auge. Die Folge: Blindheit. Heilung gibt es bisher keine, aber rechtzeitige Behandlung kann die Krankheit aufhalten.

Amsler-Gitter-Test

Stellen Sie sich vor, alles, worauf SieIhren Blick richten, verschwimmt:Das Autolenkrad in Ihren Händen,der Pullover, den Sie stricken, sogardiese Worte hier. So sieht jemand,der an altersbedingter Makula-

Degeneration (AMD) erkrankt ist. Die Makula sitzt in der Mitte derNetzhaut des Auges und ist die Stel-le des schärfsten Sehens. Währenddie restliche Netzhaut nur Umrissesowie hell und dunkel wahrnimmt,

sorgt die Makula dafür, dass wir le-sen, Gesichter erkennen und Farbenunterscheiden können. Wenn dieMakula vernarbt ist, sehen wir nur,was am Rand des Gesichtsfeldespassiert. In der Mitte sind wir blind.

Anleitung:

Je ein Auge abdecken und mit dem anderen aus 30 bis 40 Zentimeter Entfernung denPunkt fixieren. Brillenträger bittedie Brille aufsetzen. Sind die Linien verzerrt oder fehlerhaft?Dann unbedingt zum Arzt gehen!

Weitere Maßnahmen:So können Sie das Risiko, an AMD zu erkranken, senken:

ab 60 Jahren regelmäßig zumAugenarzt gehen

nicht rauchen

Ihren Blutdruck kontrollieren

sich gesund ernähren (Obstund grünblättrige Pflanzenhaben eine zellschützendeWirkung)

nie mit Brille ohne aus gewie-senem UV-Schutz in die Son-ne gehen

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Das bedeutet, wir können z.B. einePerson vor uns stehen sehen, abernicht mehr deren Gesicht erkennen.

Früherkennung rettet Augenlicht

AMD tritt meist ab dem 60. Lebens-jahr auf. Dann kann es zu einerDurchblutungsstörung der Netz-haut kommen, die zur Vernarbungder Makula führt. Risikofaktorensind Rauchen, Bluthochdruck, in-tensive UV-Einstrahlung oder Veran-lagung.

Es gibt zwei Formen der AMD: einelangsam und eine schnell verlau-fende. Am häufigsten sind Men-schen von der langsamen Form be-troffen. Nur 15 Prozent erkrankenan der schnellen Form. RechtzeitigeBehandlung kann die Erkrankungverzögern. Doch AMD verläuftschmerzlos. Dadurch bleibt dieKrankheit oft zu lange unbemerkt.

Typische Folge von AMD: Gesichter können nicht mehr erkannt werden.

Schenken Sie Hoffnung!Shiva aus Nepal wurde mit O-Beinen geboren, die immer schlim- mer wurden. Der Fünfjährige hatte große Schmerzen in denBeinen und konnte kaum stehen. Doch CBM-Kinderpatinnenund -paten halfen ihm: Sie ermöglichten die rettende Behand-lung! Heute kann Shiva endlich schmerzfrei gehen, besuchtglücklich die Schule und spielt mit seinen Freunden Fußball.

Auch das aktuelle CBM-Patenkind Rebecca aus Uganda wirddank CBM-Kinderpaten an ihren Klumpfüßen behandelt. Doch weltweit gibt es Millionen behinderter Kinder, die verzweifelt auf Hilfe warten! Deshalb: Bitte fassen Sie sich ein Herz und werden auch Sie CBM-Kinderpate!

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Werden Sie CBM-Kinderpate!Mehr Infos finden Sie in der Beilage.

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Volltreffer fürChaminduChamindu ist ein fröhlicher sechsjährigerJunge. Doch wie hätte sein Leben ohne dieHilfe der CBM ausgesehen? Lange Zeit warer in seiner Entwicklung verzögert.

Den Ball fest im Blick wartet Chamindu auf den richti-gen Augenblick. Konzentriert holt er mit dem Schlägeraus. Der richtige Moment ist gekommen. Er schlägt zuund dann... Treffer! So unbeschwert mit seinen Freun-den Cricket zu spielen, war für den Sechsjährigen ausSri Lanka lange nicht selbstverständlich.

Als Frühchen das Licht der Welt erblickt

Chamindu hatte einen schweren Start ins Leben. Erkam bereits im sechsten Schwangerschaftsmonat zurWelt und wog nur rund 1.000 Gramm. Frühchen wieChamindu können in Sri Lanka längst nicht so gut ver-sorgt werden wie z.B. in Deutschland. Deshalb ist derkörperbehinderte Junge in seiner Entwicklung verzögert.Auch seine Hörbehinderung ist vermutlich auf die zufrühe Geburt zurückzuführen. Erst nach 2,5 Jahren

Kirchheim. Die Projektseminargruppe des Gymnasiums Kirchheim bewies viel Fantasie, denn gemeinsam schrieb sie ein Buch: „Verpilzt und zugenäht“ heißt der Abenteuer-roman, der sich an Kinder ab acht Jahren richtet.250 Exemplare druckte die Gruppe und verkauftesie bei Veranstaltungen an ihrer Schule sowie bei Lesungen an Grundschulen. Dabei kam viel Geld zusammen! Die Hälfte des Erlöses – ganze1.000 Euro – spendeten die Schülerinnen undSchüler der CBM. Davon erhalten nun KinderHilfe, die an der Augenkrankheit Trachom leiden.Tausend Dank für so viel Engagement!

1.000 Euro dank Lesestoff

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erhielt er durch Sozialarbeiter des CBM-Projektpartners„Navajeevana“ Hilfe. Damals sprach Chamindu nochkein einziges Wort.

Durch den CBM-Partner erhält Chamindu Physio- undSprachtherapie. Erstere half ihm buchstäblich auf dieBeine. Das zeigt sich auch an seiner Begeisterung fürCricket. Doch seine Hörbehinderung erschwerte die Erfolge beim Sprechenlernen. Durch eine vom Land Sri Lanka bezahlte Ohrenoperation hört der Junge jetztbesser. Und ohne den CBM-Partner würde Chamindu

heute nicht sprechen lernen. Die Therapie wäre viel zu teuer für seine Mutter Nilanthi. Jetzt übt der Jungefleißig neue Worte mit einer Sprachtherapeutin und seiner Mutter. Denn nur wenn alle mitmachen, entwi-ckeln sich Chamindus Fähigkeiten weiter.

„Ich gebe mein Bestes, um meinem Sohn zu helfen“,sagt Nilanthi. Und das zahlt sich aus: Seit zwei Jahrenbesucht Chamindu eine inklusive Vorschule. Dort hat erSpaß und macht weitere Fortschritte. Die CBM und ihrProjektpartner waren echte Volltreffer für Chamindu.

Chamindu lernt fleißig mit seiner Sprechtrainerin. Spielerische Übungen helfen ihm, seinen Wortschatz zu erweitern.

Voller Einsatz für blinde Kinder

Metzingen. Kinder, die blind durchGrauen Star sind und keine Hoff-nung auf Rettung haben – was Gerd Schramm 1980 in den Slumsder indischen Stadt Kalkutta sah,kann er nie vergessen.

Seit 40 Jahren engagiert er sichdeshalb als CBM-Spender für blin-de Menschen in armen Ländern –dieses Jahr mit einer besonderenAktion. Der 74-Jährige stellte ge-meinsam mit engagierten Bürge-

Organisator Gerd Schramm mitzwei Versteigerungs-Objekten.

rinnen und Bürgern seiner Heimat-stadt Metzingen einen Spendenlaufmit Versteigerung auf die Beine.Ein Teil des Erlöses ging an die CBM:mehr als 6.000 Euro. Das bedeutetAugenlicht für 48 blinde Kinder.„Man kann blinde Kinder ganzeinfach operieren. Das kostet nur125 Euro“, sagt Schramm. DieseChance will er nicht verstreichenlassen. Denn er weiß: „Ohne Hilfevegetieren sie nur vor sich hin.“Vielen Dank!

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Kenia. Sie reisen oft hunderte Kilometer weit an. End-lich am Ziel mussten bisher viele Patientinnen und Patienten der CBM-geförderten Kinderklinik „AIC CureInternational Hospital“ in Kenia im Freien warten – inglühender Sonne oder strömendem Regen. Denn dasKrankenhaus für orthopädische Kindererkrankungenwar einfach zu klein für die Massen an Menschen, diedort Hilfe suchen. Aber das hat jetzt ein Ende!

Spenderinnen und Spender der CBM haben mit rund133.500 Euro den Bau eines neuen ambulanten undbarrierearmen Behandlungszentrums unterstützt. Dortkönnen jetzt 20.000 statt wie bisher 14.000 Patientin-nen und Patienten im Jahr behandelt werden. Es gibtsechs Behandlungsräume, ein Labor, einen Röntgen-raum sowie ein Physiotherapiezentrum. Und ein Warte-saal schützt die Patienten vor Sonne und Regen.

Niemand muss mehr im Regen warten

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Im neuen Klinikgebäude ist viel Platz zumBehandeln der kleinen Patientinnen undPatienten.

Zehnjährige verzichtet auf Geschenke

Traunstein. Zu ihrem zehntenGeburtstag verzichtete Lena ausTraunstein auf Geschenke. Statt-dessen bat sie um Spenden fürbehinderte Kinder. Selbst legteLena noch ihr Taschengeld dazuund den Erlös ihres Flohmarkt-stands. So kamen 375 Euro zu-sammen – drei Graue-Star-OPsfür Kinder. Ganz herzlichen Dank!

Machen Sie es doch wie Lena undbitten auch Sie anlässlich Ihres

Geburtstages oder eines anderenFestes um Spenden.

Jetzt kostenlos Paket bestellen

Die CBM bietet Ihnen ein kostenlo-ses Anlassspenden-Paket mit Infos,Spendenbox, Formularen undSpendenquittungen. Auch erhält-lich: ein Paket für traurige Anlässe. Das Paket kann bei Carmen Ertl kostenlos bestellt werden perTelefon (06251) 131-124 oder E-Mail an [email protected]. Fo

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Als die Erde Ende September vorIndonesien bebte, verloren inner-halb weniger Augenblicke mehr als 70.000 Menschen ihr Zuhause.Tausende erlitten Verletzungen. Gemeinsam mit ihrem lokalen Partner „Yakkum“ leistete die CBMSoforthilfe und verteilte Lebens- mittel, Wasser, Decken und andereHilfsmittel. Menschen mit Behinde-rungen hat die CBM dabei immer im Blick, denn sie sind von Natur- katastrophen besonders schwer betroffen: Sie gelangen oft nicht zu anderen Hilfsangeboten.

Genauso wichtig ist die schnellemedizinische Hilfe für Verletzte. Binnen eines Monats hat unserTeam in der Stadt Palu und Um -gebung bereits mehr als 800 Men-schen medizinisch versorgt. Fallsnötig, erhielten sie Hilfsmittel wiez.B. Krücken sowie eine Beratungfür die richtige Pflege, um zu Hausegenesen zu können.

Medizin und Therapie für Sofyan

Auch Sofyan benötigte dringendUnterstützung: Seit einem schwe-ren Unfall vor vier Jahren kann er

Schnelle Hilfe für ErdbebenopferEin verheerendes Erdbeben erschütterte im vergangenenSeptember Indonesien. Die CBM leistete mit einem lokalenProjektpartner Soforthilfe und versorgte Verletzte.

sich ohne Hilfe nicht mehr bewe-gen. Die Familie seines Neffen küm-mert sich um ihn. Das CBM-Nothilfe-team fand den 38-Jährigen und ver-sorgte ihn mit Medikamenten, diedie arme Familie bislang nicht be-zahlen konnte. Zudem bekommtSofyan jetzt Physiotherapie, dieihm mehr Mobilität geben soll.

Die CBM wird den Menschen in Indo-nesien noch einige Monate beiste-hen. Geplant sind u.a. Hausbesuchemit einer mobilen Klinik und Physio-therapie für behinderte Menschen.

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Fest klammert sich Ebi Chileshi anden Arm ihres Sohnes. Denn die 60-Jährige stolpert bei jedem Schritt.Der Weg durch den Slum in der StadtKitwe in Sambia ist voller Schlag- löcher – lauter unsichtbare Stolper-fallen für die blinde Ebi. Doch siepresst die Lippen zusammen undläuft weiter. Heute untersucht einTeam des CBM-Partners „Kitwe Central Hospital“ im Slum alle, die sich keinen Arzt leisten können.Da muss sie einfach hin!

Völlig abhängig

Langsam ist Ebis Sicht immerschlechter geworden. Seit einigerZeit ist sie vollkommen blind. Ihrjüngstes Enkelkind hat Ebi noch nie gesehen. „Ich bin jetzt total ab-hängig von meinem Sohn“, seufztsie. Sonst hat sie sich immer um alle gekümmert. „Jetzt schiebenmich alle herum.“ Bleibt das jetztfür den Rest ihres Lebens so?

Endlich angekommen beim Ärzte-team macht Ebi einen Sehtest. „Sie haben Grauen Star auf beidenAugen“, erklärt ihr danach eineKrankenschwester. „Aber wir kön-nen Sie operieren.“ Das heißt, die60-Jährige wird bald wieder sehenkönnen. Auf Ebis Gesicht geht dieSonne auf. Sie kann kaum erwarten,dass es losgeht.

Zwei Tage später ist Ebis Traum wahrgeworden: Sie wurde operiert – und

sie kann sehen! Ganz allein läuft Ebi durch das Krankenhauszimmer,legt den Kopf in den Nacken undlacht. „Ich könnte tanzen vorGlück“, ruft sie – und schwingt die Hüften. Die anderen Patienten klatschen und singen. Und ihr Sohn trocknet zärtlich ihre Freu-dentränen.

So wie Ebi geht es zahllosen Men-schen in armen Ländern. Ohne

Hilfe müssen sie blind bleiben!

Schenken Sie Augenlicht!

30 Eurokostet die Graue-Star-OP für einen Erwachsenen.Kennwort: Grauer Star

Danke für Ihre Hilfe!

Spenden Sie jetzt!

Blind, hilflos – hoffnungslos?

Der Sehtest zeigt: Ebi ist blind durchGrauen Star. Wird sie bald ihren Enkelsehen können?

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Wann benötige ich überhaupt ein Testament?

Thomas Maulbetsch: Menschen jeden Alters könnenmit einem Testament Vorsorge betreiben. Es ist beson-ders für jene ratsam, die Partner und Kinder haben. Miteinem Testament legen Sie fest, wer Ihr Erbe und damitnach Ihrem Tod Ihr Rechtsnachfolger werden soll.

Und was passiert, wenn ich kein Testament habe?

Thomas Maulbetsch: Ohne Testament tritt die gesetz- liche Erbfolge ein. Das Erbe wird nach einem vom Ge-setzgeber vorgegebenen Schlüssel verteilt. Dadurchwerden Ihre Ehepartnerin bzw. Ihr Ehepartner und IhreKinder gemeinsam Erbe. Falls keine Kinder vorhandensind, erben Ihre nächsten lebenden Verwandten. Soll-ten Sie das nicht wollen, benötigen Sie ein Testament.So entscheiden Sie völlig frei, welche Personen und Or-ganisationen welchen Anteil Ihres Nachlasses erhalten.

Welche Form muss ein Testament haben?

Thomas Maulbetsch: Viele Testamente sind unklaroder mehrdeutig formuliert. Deshalb rate ich dazu, sichvon einem Erbrechtsexperten beraten zu lassen. EinTestament können Sie mithilfe eines Notars oder Fach-anwalts für Erbrecht erstellen oder selbst handschrift-

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Ihre Fragenzum TestamentImmer wieder fragen uns Leserinnen und Leser, worauf sie beim Erstellen einesTestaments achten müssen. Fachanwalt für Erbrecht, Thomas Maulbetsch, beantwortet die drängendsten Fragen.

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lich verfassen. Letzteres müssen Sie eigenhändig unterschreiben.Zudem sollten Sie Ort und Datum in Ihrem Letzten Willen nennen. Haben Sie beispielsweise mehrereTestamente verfasst, lässt sich sodas jüngste feststellen. Es ist rat-sam, Ihr handschriftliches Testa-ment beim Nachlassgericht zu hinterlegen. So kann es leicht gefunden werden. Die Gebühr be-trägt 75 Euro zuzüglich 18 Euro Registrierungsgebühr beim Zentralen Testamentsregister.

Warum kommt es trotz Testament

oft zu Streit unter den Erben?

Thomas Maulbetsch: Die Erben-gemeinschaft verwaltet den Nach-lass gemeinsam und muss überein-stimmend wichtige Entscheidungentreffen. Unterschiedliche Auffassun-gen und bereits bestehende Kon-flikte unter den Erben führen häufigzu Streit. Den Miterben gehören alleGegenstände des Nachlasses ge-meinsam und jedem steht ein Anteilan den Gegenständen zu. EinzelneGegenstände wie z.B. Gemälde kön-nen nicht einfach verteilt werden.Sie müssen verkauft werden, wennsich die Erben nicht untereinandereinigen können.

Kann ich Erbstreitigkeiten im Vor-

feld verhindern oder zumindest

das Risiko dafür senken?

Thomas Maulbetsch: Sie haben dieMöglichkeit, in Ihrem Testament so-genannte Teilungsanordnungen zutreffen. Haben Sie die Erben undderen Erbquoten festgelegt, könnenSie den Erben einzelne Gegenstän-

de und Werte aus dem Nachlassselbst zuordnen. Ein Testaments-vollstrecker kann sich zusätzlichstreitschlichtend auswirken.

Welche Möglichkeiten habe ich,

meine Ehepartnerin bzw. meinen

Ehepartner abzusichern?

Thomas Maulbetsch: Neben einemEinzeltestament, in dem Sie IhrenEhepartner als Erben einsetzen,können Eheleute auch ein gemein-schaftliches Testament verfügenund sich gegenseitig als Alleinerbeneinsetzen. Mit einem sogenanntenBerliner Testament können Sie zu-dem beide Sterbefälle regeln. Damitsetzen sich Eheleute zunächst ge-genseitig als Erben und in der Regelihre Kinder als Schlusserben ein.

Was bedeutet das dann für meine

Kinder?

Thomas Maulbetsch: Die Kindersind nach dem ersten Sterbefall zu-nächst enterbt. Sie kommen erstnach dem zweiten Sterbefall zumZuge. Streitanfällig ist hier, dassKinder nach dem ersten Sterbefallihren Pflichtteil verlangen können.Nach dem Tod eines Ehegatten kön-nen gemeinschaftliche Testamentenicht mehr geändert werden. Es seidenn, die Bindung wird ausdrück-lich aufgehoben. Dadurch kann aufdas Pflichtteilsverlangen im erstenErbfall reagiert werden.

Gibt es noch eine Alternative zum

Berliner Testament?

Thomas Maulbetsch: Eine weitereMöglichkeit im Einzeltestament ist,

Sie fragen –

Fachanwälte antworten

Stellen Sie Ihre Fragen zum Erbrecht an die Fachanwälte Wolfgang Roth und Thomas Maulbetsch.

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Telefon (08 00) 10150 22

am Dienstag, 7. Mai 2019,

von 10 bis 15.30 Uhr. Beide Experten unterstützen die Aktion unentgeltlich. Herzlichen Dank!

Veranstaltungen zum

Thema Erbrecht

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Impressum

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) ist eine internationale christliche Entwicklungsorgani- sation. Sie verbessert die Lebensqua lität vonMenschen mit Behinderungen in den ärmstenLändern der Welt. Derzeit fördert die CBM 530 Projekte in 54 Ländern.

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Ihre Ansprechpartner: Das Legate-Team

die Ehepartnerin bzw. den Ehepartner als Vor- und dieKinder als Nacherben einzusetzen. Dadurch kann derüberlebende Ehegatte beispielsweise das Eigenheimweiter nutzen oder von den Mieteinnahmen profitieren.Als nicht befreiter Vorerbe kann er es aber nicht verkau-fen, da es nach dessen Tod an die Kinder gehen soll.

Was genau macht ein Testamentsvollstrecker und

wer kommt dafür infrage?

Thomas Maulbetsch: Ein Testamentsvollstrecker setztIhren Letzten Willen um. Er verwaltet und verteilt denNachlass gemäß Ihren Anordnungen. Als Testaments-vollstrecker sollten Sie eine Person auswählen, der Sievertrauen, die aber auch fachlich kompetent ist.

Thomas Maulbetsch,Fachanwalt für Erbrecht, Obrigheimwww.erbrechtexperte.de

Die CBM hält für Sie kostenlose Broschüren u.a. zu

Testament und Erbrecht bereit. Damit können Sie Ihr

Wissen zu den Themen weiter vertiefen.

19BlickKontakt Januar 2019

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„Sie konnte kein Wort sagen“

CBM-Partner „Visayas Hearing Cen-tre“ auf den Philippinen versorgtGwyneth mit Hörgeräten und einerSprachtherapie – kostenlos für diearme Familie. Was für eine Chance!

Aus Angst wird Lachen

Ein Jahr später sitzt Gwyneth in derSprachtherapie und quietscht vorLachen. Sprachtherapeutin JoelynLatido wackelt mit einem Stoffhundvor der Nase der Dreijährigen herumund sagt „Hello dog“. Kichernd sagt

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Schenken Sie ein Lachen:

20 Eurokostet ein Hörgerät für ein Kindin einem armen Land.

Kennwort: Hören

Danke für Ihre Hilfe!

Bitte spenden Sie jetzt!

auch die Kleine: „Dog“ – Hund. Wieder ein neues Wort gelernt.

Seit einem Jahr trägt Gwyneth Hör-geräte und kommt dreimal pro Wo-che zur Sprachtherapie. Sie machtgroße Fortschritte. „Anfangs konntesie kein Wort sagen“, erinnert sichTherapeutin Joelyn. Jetzt kann dieKleine das Alphabet aufsagen, Far-ben benennen und bis zehn zählen.Und seit heute auch „Hund“ sagen.Nach der Therapiestunde schließtdie Mutter ihre Kleine in die Arme.„Dank der Hilfe hat Gwyneth jetzteine echte Perspektive!“

Viele Kinder wie Gwyneth sind

noch umgeben von Stille. Bitte

geben Sie auch ihnen eine Chance!

„Eins, zwei, drei“ – Gwyneth (l.) übt mit ihrer Therapeutin zählen.

Verwirrt und verängstigt – so startetGwyneth ins Leben. Sie verstehteinfach nicht, was um sie herumvorgeht. Denn das Mädchen vonden Philippinen hört nichts. Und sie kann nicht sprechen.

Die Nachricht ist ein Schock fürGemma: Ihre Tochter Gwyneth iststark schwerhörig und wird von allein nie sprechen lernen. „Ich ha-be Angst um ihre Zukunft!“, sagtGemma. Doch es gibt Hilfe: Der