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sportissimosportissimoDAS ÜBUNGSLEITERJOURNAL DES BLSV 12. AUSGABE 2006

Wie so oft,ein Trend aus dem Landder unbegrenzten Möglichkeiten– mittlerweile nicht mehr brand-

neu, aber nach wie vor aktuell – individuellund in der Gruppe – gut und günstig – sport-lich und schweißtreibend – fit und fetzig:Rope Skipping. Alles, was mit der SportartRope Skipping assoziiert wird, ist eine zeit-gemäße und kreative Weiterentwicklung ei-ner beinahe in Vergessenheit geratenen Hin-terhofbeschäftigung, dem Seilspringen.

Präsentiert in neuem Gewand sieht „skip-ping“ heute so aus:• Neuartiges Seilmaterial erlaubt schnelleres

Seilkreisen und Springen.• Verbesserte Schwungeigenschaften ermögli-

chen „stunts“, also Sprünge in allen Variatio-nen.

• Den Rhythmus des Springens begleitet derpassende „beat“.

• Der Hinterhof wird gegen besser gedämpftenHallenboden, ebenso wie

• Straßenbekleidung gegen bequeme Sportsa-chen eingetauscht.

• Mit Fantasie und Können lassen sich immerneue Tricks erfinden und einstudieren.

• Für jede Alters- und Könnensstufe lässt sichdas richtige Programm zusammenstellen.

• Die Palette des Angebots reicht vom Aufwärm-,über das Fitness- bis hin zum Showpro-gramm.

Fit und funRope Skipping macht rund herum fit, denn

es fördert sowohl motorische Fähigkeiten wiekoordinative Fertigkeiten. Kleine Erfolge sindrelativ leicht zu erzielen. Den nächsten schwie-rigeren Trick konkret vor Augen zu haben,führtzu einer fast selbstverständlichen Symbiose ausMotivation, Fitness und Spaß.• Stramm und kräftig wird in erster Linie die

Muskulatur der Unterschenkel. Aber auchOberschenkel und Po profitieren vom Sprin-gen der Beine. Kontinuierliches, fitnessbe-tontes Springen fördert vor allem die lokaleKraftausdauer. Wer spezielle Tricks übt, dienoch nicht in Fleisch und Blut übergegangensind,bemerkt schnell,wo und wann die Mus-keln zu brennen anfangen.In diesem Fall trittdie Kraftkomponente mit einem zunehmendanaeroben Anteil der Energiebereitstellung inden Vordergrund.

• Ausdauernd werden meint die Förderungder allgemeinen aeroben dynamischen

(Kraft)Ausdauer.Rope Skipping kann bei entsprechenden Trai-ningsumfängen das Herz-Kreislauf-Systempositiv beeinflussen.Der koordinative Anteilder Sportart stellt dabei gleichzeitig ein Kri-terium zur Steuerung der Belastungsintensi-tät dar.So führt nämlich Überforderung,aberauch Ermüdung meist dazu, dass der Sprin-ger im Seil hängen bleibt oder den Rhythmusverliert und die Belastungsphase unterbricht.Diese Pausen schützen vor Überbelastung,stellen aber,vor allem bei der Zielgruppe derErwachsenen und älteren Sportler, kein si-cheres Kriterium zur Beurteilung der Belas-tungsintensitäten dar.Deshalb sollte der Übungsleiter, wenn er ge-sundheitsorientierte Ausdauerschulung durchSeilspringen beabsichtigt, weitere Belas-tungsparameter wie Gesprächsverhalten,Ge-sichtsrötung oder auch als objektivere Grö-ße die Herzfrequenz der Teilnehmer (übereine Pulsuhr) im Blick behalten.

• Spielerisch und trickreich können dieSprünge nur dann vorgeführt werden, wennder Springer über ausreichend technischesKönnen und Bewegungskoordination verfügtum Schwingen und Springen eben „gut zu ko-ordinieren“. Rope skipping lässt grundsätz-lich die Verbesserung sämtlicher koordinati-ver Entwicklungsbereiche zu, da die Vielfaltund Akzentuierung der Aufgabenstellungenim und mit dem Seil grenzenlos ist. Wer dievorgestellten Übungen ausprobiert und vari-iert,merkt schnell,dass neben „Fitness“ auch• Rhythmisierungsfähigkeit• Anpassungsfähigkeit• Reaktionsfähigkeit

• Orientierungsfähigkeit und• Gleichgewicht gefragt sind.

• Kreativ und fantasievoll sollte der Übungs-leiter, aber auch jeder Einzelne sein, um ge-meinsam voran zu kommen. Zum Einzel-springen gesellt sich das Springen mit Partnerund der Gruppe.Ideen entstehen,werden auf-gegriffen und mitgestaltet. Rope Skipping istsportlich und fördert darüber hinaus • Freude an der Bewegung als Voraussetzung

für eine langfristige Bindung ans Sport-treiben

• Kooperation und Kommunikation beim Er-lernen gemeinsamer Tricks

• Durchhaltevermögen und Teamgeist zumErreichen angestrebter Zielsetzungen

• Körperbewusstheit und eröffnet vielen ei-ne neue Form der Auseinandersetzung mitseinem eigenen Körper

• künstlerisch gestalterische Talente.

Und schon kann’s losgehen . . .. . . denn mehr als eine ebene Fläche von

2 bis 3 qm pro Springer mit je einem Seil istnicht nötig.Dazu noch ein engagierter Übungs-leiter oder Trainer,dem Seilspringen Spaß machtund diesen an die Teilnehmer weitervermittelnmöchte. Genaueres zu den Seilen erfahren sieunter sportissimo Wissen.

. . . mit Rope Skipping!Das Springen allein, mit dem Partner und in

der Gruppe mit verschiedenen Seilarten er-möglicht es,auf die individuellen Vorstellungenund Wünsche der Zielgruppe Rücksicht zu neh-men.Darüber hinaus kann beim Rope Skipping

Fit und fetzig – Rope SkippingSo lassen sich trickreiche Sprünge spielend lernen / Von Bernd Auerhammer und Birgit Bruner

Nr. 51/52 vom 19. Dezember 2006

Foto: Anich

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durch die Vielzahl von Differenzierungsmög-lichkeiten jeder Einzelne bei seinen jeweiligenleistungsspezifischen Voraussetzungen abge-holt werden.

Leistungsstärkere können als Assistent desÜbungsleiters fungieren und in Kleingruppenihre Sprünge, ihre „stunts“ weiter vermitteln.Nachdem vor allem die Partner- und Gruppen-formen im Rope Skipping eine gemeinsame,zielorientierte Handlungsweise fördern, bietetsich projektorientiertes Arbeiten – zum Beispielhinsichtlich der Erarbeitung einer Gruppen-vorführung – an.

Tipp: Verlangen Sie als ÜL von ihren Teil-nehmern Offenheit für ihre Unterrichtsprojek-te. Rope Skipping verlangt dasselbe von Ihnen.Eröffnen Sie Möglichkeiten zum Erfinden voneigenen Tricks,eigenen Spielformen und Grup-penaufgaben.

Musik muss sein Der Einsatz von Musik im Rope

Skipping ist obligatorisch. Die ein-gesetzte Musik kann motivierendund bewegungsunterstützend,aberauch störend sein, nämlich dannwenn Musik und Sprungrhythmus nicht in Ein-klang zu bringen sind.

Je nach Können der Springer wird mit un-terschiedlichem Tempo gesprungen, die Beat-zahlen der Musik werden entsprechend ange-passt: von 110 bis 120 beats per minute (= bpm)im Anfängerbereich bis zu 160 bpm bei denFortgeschrittenen und „Profis“.

Die richtige Seillänge ist wichtig.Um die per-sönliche Seillänge einzustellen, platziert mandie Fußspitzen auf der Mitte des Seilbauches.In gestrafftem Zustand sollen die Griffenden bisunter die Achselhöhlen reichen. Zu kurze Seilewerden gegen längere ausgetauscht, zu langeSeile werden mit leicht zugezogenen,seitlich an-gebrachten Knoten verkürzt. Das Seil darf al-lerdings nie oberhalb der Griffe verknotet wer-den,sondern etwa 10-20 cm vom Griff entfernt.Andernfalls werden die Schwungeigenschaftenbeeinträchtigt.

Betrachtet man die Seilstärke des Ropes(Sprungseil) von 5-6 mm, so erscheint es sinn-voll, auch nur so hoch zu springen, dass es ge-rade unter den Füßen durchpasst. Die Kniege-lenke sind zur Abfederung der Sprunghöhe vondrei bis fünf Zentimetern leicht gebeugt.Es wirdausschließlich auf den Fußballen gesprungen.Eine leichte Abrollbewegung des Fußes ist zwarfestzustellen, die Fersen berühren in der Regelaber nicht den Boden. Das Rope hat bei jedemDurchschlag leichten Bodenkontakt. Der hör-bare Kontakt ist gleichbedeutend mit einemSprung.

Die Oberarme liegen beim Springen eng amKörper an, die Schultern sind entspannt. DerOberarm-Unterarm-Winkel beträgt mehr als90°.Die Schwungbewegung kommt nur aus demHandgelenk,lediglich beim Anschwung des Sei-les ist der Arm beteiligt.

Tipp: Zum Erlernen eines „Tricks“ oder

„stunt“ (= einzelner Sprung) sei auf folgendeVorgehensweise hingewiesen: Jeder Trick sollzuerst ohne Seil geübt werden. Der nächsteSchritt ist das Ausführen des Tricks mit beidenSeilenden in einer Hand. Erst wenn diese zweiStufen einwandfrei ausgeführt werden können,empfiehlt sich das Ausführen des vollständigenTricks.

Warm up• Spiel mit dem Feuer: A springt am Ort mit

dem Seil.B kommt seilspringend langsam aufA zu (spielt mit dem Feuer). Sobald das Seilvon A jenes von B berührt, lassen beide dasSeil fallen. B dreht sich um und flieht,A läuftihm nach und versucht B zu fassen.

• Reise nach Jerusalem: Alle bewegen sich miteinem Seil in der Hand zu Musik im Raum.Stoppt die Musik, lassen sie ihr Seil fallen undsuchen sich ein neues.Wer sich als letztes einSeil erobert hat,überlegt sich die nächste Be-wegungsform mit Seil.

• Abschleppspiel:A (Pannenauto) steht am Ortund wartet darauf abgeschleppt zu werden.Während er auf den Abschleppdienst wartet,springt er auf den Rhythmus der Musik un-terschiedliche Sprungformen (z.B. Schritt-sprung, Grätschsprung etc.). B (Abschlepp-wagen) sucht sich A, stellt sich diesemgegenüber führt das Seil um den Rücken vonA.B führt A nun rückwärtslaufend durch denRaum. Nach ein paar Metern stellt er A wie-der ab und sucht sich ein neues „Pannenauto“.

Stunts mit dem Speed RopeEasy Jump (Grundsprung)

Einmal springen bei jedemSeildurchschlag

SkierWie Grundsprung, nur seitlichnach links und rechts versetzt.

Heel TipFersentipp vorwärts oder seiltich.Links,rechts abwechselnd.Mit oderohne Grundsprung dazwischen.

Toe TipZehentipp in jeder Richtung –vorwärts,seitwärts,rückwärts,kreuzen.Links,rechts abwech-selnd.Mit oder ohne Grundsprung dazwischen.

TwisterGrundsprung mitHüftdrehen.

Side StraddleAbwechselnd Füße ausei-nander und zusammen, al-so grätschen-schließen.

Kick StepFußkick nach vorne.Links,rechts abwechselnd.Mit oder ohne Grundsprung dazwischen.

Forward StraddleMit einem Fuß vorwärts,mit dem anderen rückwärtsspringen. Mit oder ohneGrundsprung dazwischen.

Knees UpKnie abwechselnd heben, sohoch wie möglich. Dazwi-schen Grundsprung.

Can CanZunächst wird ein Bein einmal angewinkelt,dann gestreckt abgehoben. Anschließend dasandere Bein.Dazwischen immer Grundsprung.

Half TurnNach dem Grundsprungwird das Seil seitlich desKörpers am Boden vorbeigeführt. Gleichzeitig den Körper um 180° dre-

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hen und rückwärts weiter springen. Der Seil-schwung erfolgt dann nach oben,während mansich um 180° zur Ausgangsstellung zurück drehtund anschließend wieder vorwärts weiterspringt.

Criss CrossWenn das Seil über dem Kopfist, werden die Arme ge-kreuzt. Die Hände müssenaußerhalb des Körpers sein.

Double UnderDas Seil wird bei einemGrundsprung zweimal un-ter den Füßen durchge-schlagen. Wichtig ist dabei die Seilbeschleuni-gung aus den Handgelenken.

RoutineEine Routine ist die frei zusammengestellte Fol-ge von verschiedenen Tricks. Zunächst ist essinnvoll, dass der Lehrer die Sprungfolge vor-gibt. Dann springen die Schüler bereits gelern-te Tricks nach eigener Wahl.Auf den Einsatz vonMusik sollte hier immer geachtet werden. Des-halb ist es sinnvoll, die gewählten Sprünge je-weils vier-, acht-, zwölf- oder sechzehnmaldurchzuführen, damit es mit dem 4/4-Takt derMusik übereinstimmt.

Stunts mit dem Beaded RopeDas gemeinsame Springen mit einem oder

später auch mit mehreren Seilen macht einenanderen Sprungrhythmus erforderlich.

Der Sprung-rhythmus er-scheint dem Be-trachter als einereine „Doppel-federung“, die aber in der Bewegung reduziertwerden kann aufgrund der relativ langsamenSchwungeigenschaften der Gliederseile. In derAbbildung sieht man die Doppelfederung mit ei-nem „echten“ Sprung und einer Hochentlastung.

Partnerformen zur Gewöhnung an die ver-änderte Sprungform bringen viel Spaß und ei-ne Menge Kreativität mit sich, die Einsteigernach wenigen Minuten eigenständig handelnlässt. Hier nur ein kleiner Einblick in die Viel-falt von Sprungmöglichkeiten mit einem Seilund einem Partner („jumps for two“),die beimgemeinsamen Ausprobieren auf unzählige Wei-se erweitert werden können.

Swing itGemeinsames Schwingen undsynchrones Hüpfen als Voraus-setzung für „jumps for two“.

Jump Jump JumpA schwingt das Seil,B springt im Seil.Wenn dies

funktioniert, steigt A mit einerVierteldrehung mit in das Seil einund beide springen zu zweit.Durch Griffwechsel von einerHand in die andere bzw.durch Va-riation von Vorwärts- und Rück-wärtsschwingen kann der An-spruch der Sprünge beliebig ge-steigert werden.

PeitscheA kreuzt und öffnet abwechselnd einen Arm vordem Körper und springt einmal neben dem Seil,dann im Seil. B springt immer im Seil.

VisitorA hält das Seil in beidenHänden. B steht vor/hinterA. A schwingt das Seil undspringt mit B. B kann sichbeispielsweise während des Hüpfens um die ei-gene Achse drehen oder um A herum springen.Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Visitor - Rein rausA schwingt das Seilund springt auf derStelle.B springt seit-lich vor/hinter A indas Seil ein. Nach mehreren gemeinsamenSprüngen steigt B wieder aus. Nun bleibt B ste-hen und A „fängt“ diesen mit dem Seil ein.

Visitor - Side SwingA schwingt das Seil undspringt damit hinter B. Nunwechselt er immer wieder ab.Beim einen Schwung springt B mit über dasSeil.Beim anderen schwingt das Seil seitlich anB vorbei (side swing).

TravellerDer Traveller ist eine Form,bei der sich ein Skip-per mit einem Seil entlang einer Reihe von hüp-fenden Schülern bewegt.Der „Traveller“ skipptzuerst mit der ersten Person in der Reihe, dannmit der zweiten,dritten usw.Diese Form ist auchin Kreisaufstellung möglich.

Tipp: Stationentrainingals eine Möglichkeit, eigene Kreativität wei-

ter zu entwickeln:In Zweier- oder Dreiergruppen werden For-

men erfunden und gefundene Formen trainiert.Immer wieder werden neue Variationen demGruppenbetrieb Dynamik verleihen. Motivie-rende Impulse können sein:• Sucht Variationen mit drei Skippern, wobei

ein Beaded Rope von einer Person ge-

schwungen werden soll.• Sucht Variationen mit vier Skippern, wobei

zwei Beaded Ropes von drei Personen ge-schwungen werden. Usw..

Chinese WheelIn dieser Partner- und Gruppen-form, deren Name ihre Herkunftzeigt, werden ebenso viele Seileeingesetzt wie Personen springen. Jeder Skip-per hält zwei verschiedene Seilenden,die genauzugeteilt sind: Jeder Springer hat ein eigenes Seilund tauscht nun die Seilenden, die zwischenden beiden Springern sind, mit dem Partneraus.So stehen nun beide vor den Seilen,und je-der hat sein eigenes Seilende in der äußeren unddas fremde in der inneren Hand.

Als Vorübung ist es sinnvoll, in jedeHand ein doppelt gefasstes Seil zunehmen und zunächst das gegen-gleiche Schwingen (Mühlkreisen)

mit Springen zu üben (vgl. Abb. 32).Ausgehend von obi-ger Ausgangsstellungwird dann losge-sprungen. Beide Sei-le müssen zeitlich un-mittelbar hintereinander gestartet werden.DasSeil, welches als hinteres am Boden liegt, wirdzuerst hochgeschwungen. Man hüpft immerdann, wenn die eigene äußere Hand nach un-ten zeigt. Dennoch wird immer mit Zwischen-hüpfer gesprungen, auch wenn das eigene Seilüber dem Kopf ist.Gelingt die Aufgabe zu zweit,so kann das Chinese Wheelzu dritt probiert werden.Zu-erst werden die äußeren Sei-le angeschwungen, dann das in der Mitte.

Sprungformen mit dem Long RopeZwei Partner stellen sich einander gegenüberund schwingen das Seil. Es wird nur aus demEllenbogen- und Handgelenk in kleinen Krei-sen vor dem Körper einwärts gedreht. DenGrundschwung abwechselnd mit der rechtenund der linken Hand ausführen.

Einfach durchDer Springer versucht nun, zu-nächst durch das kreisende Seilzu laufen,später dann im Seil zuhüpfen.Dazu steht er neben einem „Turner“ undwartet, bis das Seil an seiner Nase vorbei nachunten schwingt. Zu diesem Zeitpunkt läuft ernahe der Schulter des einen Schwingers diago-nal ein und springt über das Seil.Nach ein paarSprüngen läuft der Springer diagonal weiter undnahe der Schulter des anderen Schwingers aus.

AchterlaufEin oder mehrere Springer laufen im„Achter“ durch das Seil mit nur ei-nem Übersprung.Diese Übungsformkann auch zu zweit gespielt werdenals Jäger-und-Hase-Fangspiel.

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Welches Seil . . .

Hanfseilchen

Gymnastikseil

Seilrollen

Beaded Ropes

Speed Ropes

Schwung- oderSchwingseil

Double-Dutch-Set

Long Ropes

. . . für welchen Einsatz . . .

Nostalgisch, aber meist etwas schlechtere Eigenschaften als ...

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sind die sogenannten Glieder- oder Perlenseile, die mit weichen Hül-sen (engl.: beads) bunt und effektvoll eingefasst und rund 2,80 bis 3m lang sind. Die Glieder machen das Seil etwas schwerer somitformstabiler. Kosten je Seil ab ca. 6 €

sind dünne Kunststoffseile mit Griffen, die sich frei drehen lassen.Sie ermöglichen hohe Geschwindigkeiten (engl. speed) im Schwin-gen und somit auch fürs Springen. Ab ca. 5,50 € pro Seil

ist ein 5 bis 8 m langes Kunstfaserseil, geeignet fürs Einspringen,zum Durchlaufen und in doppelter Ausführung auch zum doubledutch. Zu erhalten ab rund 6 €.

Besteht aus 2 rund 5 m langen Schwingseilen. Gibt es auch alsCloth rope, d.h. textilummantelte Kunststoffseile, vergleichbar mit11m starken Bergseilen. Im Set ab 13 € zu bekommen.

Weisen je nach Bedarf für Gruppen- oder Showvorführungen Län-gen zwischen 4 bis zu 10 m auf, einzeln als Single rope oder zwei-fach zum „double dutch“. Ab ca. 1,30 € pro laufenden Meter

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RundherumDie Schwingenden gehen wäh-rend des Schwingens im Kreis.

Alle reinErst läuft ein Springer in das Seil undhüpft, dann ein Zweiter usw.Wie vie-le passen hinein,ohne im Seil hängenzu bleiben? Nacheinander wieder hi-naus gehen.

Mit HandgerätDie Schüler springen miteinem Speed Rope im LongRope. Oder:A hüpft im Seil,B steht au-ßerhalb und wirft A einen Ball zu. Dieser ver-sucht im Seil diesen zu dribbeln und dann wie-der A zuzuwerfen.

Sprungformen mit dem Double Dutch

Um im „Double Dutch“springen zu können,be-darf es eines gleichmä-ßigen Schwung- undSprungrhythmus. Be-ginnt man das Schwingen mit zwei Seilen,wer-

den die Seile anfangs sehr straff gehalten,da siesomit weniger Berührungspunkte geben.Schwingen die Seile in gutem Rhythmus,so ge-hen die beiden Schwinger ein bis zwei Meteraufeinander zu,um die normale Schwingungs-breite zu erreichen.Damit die Umstellung vom Einspringen insLong Rope zum Einspringen ins Double Dutchnicht allzu schwer wird, konzentriert sich derSpringer am besten auf das von ihm entfernte-re Seil. Schwingt dieses an seiner Nase vorbeinach unten (s.o.),so läuft er dem Seil hinterher,muss aber sofort das ihm nähere Seil über-springen (schneller Doppel-Skip).Eine verbale Unterstützung zum Start ist oftsehr hilfreich, z.B. durch Vierer-Rhythmen inreiner Zählweise, „1-2-3-4“, oder durch einenkleinen Vers, „Und-jetzt-geht’s-los“. Der Aus-sprung aus dem Seil erfolgt,wie der Einsprung,eng an einem Schwinger vorbei. Man springtz.B.nach links hinaus,wenn man über das rech-te Seil gesprungen ist. Dann ist das linke Seiloben und auf dem Weg nach rechts.Natürlich sind auch hier der Variation keineGrenzen gesetzt. Das Springen schwieriger

Tricks, das Springen mit Partnern oder dasSpringen mit Handgeräten sind reine Übungs-sache.

Christmas special – Rope Skipping als Show

Rope Skipping ist auch Show Skipping.Bedingtdurch seinen rhythmusstarken Showcharaktererhält Rope Skipping auch schon bei einfache-ren Darbietungen hohen Unterhaltungswert,sofern diese schön ausgeführt werden.Die ein-fachste Art der Darbietung ist oftmals auch diewirkungsvollste.Alle machen zur gleichen Zeitdas Gleiche – also „Synchron-skippen“. Mansollte sich auf das beschränken, was die Grup-pe absolut gut beherrscht. Raffinierte, überra-schende Übergänge zwischen einzelnen Seilar-ten oder Gruppierungen ziehen das Publikumin den Bann. Denn choreografische, gelungeneElemente beeindrucken meist mehr als techni-sche Schwierigkeiten,die in der Aufregung gernmal misslingen.Wie wär’s mit einem seilspringenden Nikolaus,vielleicht samt ein paar „himmlisch hüpfenderBegleiter“? Sieht lustig aus.Vielleicht hat er imkommenden Jahr zwar weniger Süßigkeiten,da-für aber ein günstiges und „kalorienschlucken-des“ Sprungseil für jeden im Sack?

Nr. 51/52 vom 19. Dezember 2006

Seile sind vielseitig einsetzbar. Neben dem klassischen, in der Mitte verstärkten Hanfseil, gibt es zahlreiche Varianten. Jedes Seil bietet Vorteile. Eskommt eben auch bei einem einfachen Sprungseil auf den speziellen Einsatz an.

sportissimsportissimoo--WissenWissen 4 Welches Seil für wen und was?

Literatur• BÖTTCHER,H.: Rope Skipping: Spring dich

fit. Meyer&Meyer Verlag, Aachen, 5. über-arb. Auflage 2007

• BUHOLZER, O.: Allez Hop. Lehrmittel desSchweizerischen Olympischen Verbandes.Bern 2000.

• KALBFLEISCH, S.E.: Skipping – das idea-le Fitnesstraining. Waldeck 1988.

• RIESZ-HERNELIUS, M.: Ropeskipping –Seilspringen.Rep & Lek.Nacka,Schweden.

• FISCHER, A.: Rope Skipping. In: Sport-Praxis.Beiträge aus der Praxis für die Pra-xis. Ausgaben 3, 4, 5, 6/2000 und 1/2001.Wiebelsheim 2000/2001.

• FISCHER, A.: Der Dreistufentest mit demEinzelseil. Uster 1998.

• FISCHER,A.: Das kleine Rope Skipping Le-xikon.

• FISCHER, A./Schwarz, H.: Das kleine Ro-pe Skipping Lexikon.SATUS Schweiz,Post-fach 7864, 3001 Bern.

• HERPEL, M.D.: Rope Skipping. München2001.

• SCHWARZ, H.: Der Partners Award. Uster2000.

• SCHWARZ, H.:Die Team Trophy.Uster 2001.