brillenschaf geschichte beli - Kärntner Brillenschafe: … · nige Einzeltiere finden und 1990...

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KÄrntner Brillenschaf ® Schaf- und Ziegenzuchtverband Kärnten Museumgasse 5 • A-9020 Klagenfurt Tel. +43 (0) 463 / 58 50 - 15 23 • Fax +43 (0) 463 / 58 50 - 15 19 email: [email protected] www.brillenschafe.at

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KÄrntner Brillenschaf

®

Schaf- und Ziegenzuchtverband Kärnten

Museumgasse 5 • A-9020 Klagenfurt

Tel. +43 (0) 463 / 58 50 - 15 23 • Fax +43 (0) 463 / 58 50 - 15 19

email: [email protected]

www.brillenschafe.at

ie Schafzucht hat in Kärnten schon von jehereine große Bedeutung, da gerade im Süden des

Landes viele Weideflächen für das anspruchsvolle undunbeweglichere Rind nicht geeignet sind. Vor allem inden Kalkalpen (Karnische Hauptkette, Steiner Alpenund Karawanken), wo steile Hänge und aufgrund derWasserdurchlässigkeit des Kalkes eine eher kargeVegetation vorherrschen, waren die Schafe für die Be-völkerung eine wichtige Einnahmequelle. Sie decktenmit wenigen Tieren ihren Eigenbedarf an Fleisch undWolle. Der Export zahlreicher Tiere in das benachbar-te Italien sowie in andere Teile Österreichs wie Salz-burg, Tirol oder die Steiermark war für die KärntnerSchafzüchter jedoch der entscheidende Absatzmarkt.So gingen bereits 1504 nicht weniger als 2.359 Schafeaus Kärnten nach Italien, 1774 waren es 922 Schafeund 1775 noch 954 Schafe. Die zu dieser Zeit in Kärn-ten üblichen Landschafe entsprachen den in vielenTeilen Europas verbreiteten Zaupelschafen. Dies wa-ren kleinramige, mischwollige Schafe, die robust undgenügsam waren, allerdings nur wenig Fleisch undeine grobe Wolle lieferten.

an machte sich Gedanken zur Veredelung der in-ländischen Schafzucht und da die Wolle im 18.

Jahrhundert die wichtigste Nutzungsrichtung der Schaf-zucht war, suchte man nach Schafen mit einer feinerenWolle. Die spanischen Schafe waren in der Feinheit derWolle die vollkommensten, jedoch waren aufgrund vonAusfuhrhindernissen spanische Widder nicht in ausrei-chender Zahl zu bekommen. England war bekannt füredle Schafe, doch der Streit mit Spanien um den Vor-rang in der Zucht der edleren Schafe führte zu einemAusfuhrverbot für edle Schafe. Auch in Schweden soll-ten zu dieser Zeit „gute feine Schafe“ vorkommen,doch Schweden war zu weit weg. So blieb denn das be-nachbarte Italien, das in Apulien, aber auch im nahe ge-legenen paduanischen Gebiet „edle Schafe mit einersehr feinen, zu allen Manufakturen taugliche Wolle“ be-saß. In der folgenden Zeit wurden also immer wiederPaduaner Böcke, die so genannten Seiden schafe, zur

Die Geschichte Des KÄrntner Brillenschafes

Veredlungskreu zung der einhei-mischen Landschafe nach Kärn-ten eingeführt. Das führ te imLaufe des 18. Jahr hunderts zueinem neuen, sich von den typi-schen Landschafen deut lich un-terscheidenden Schaftyp, der1844 erstmals beschrieben wirdund 1880 zum ersten Mal als„Seeländer Rasse“ benanntwird. Der Name bezog sich aufdas hauptsächliche Verbrei -tungs gebiet um das Dorf See-

land, das nach dem Ersten Weltkrieg zum damaligenJugoslawien gehörte und heute auf slowenischemStaatsgebiet liegt. Diese Schafe, „die im südlichenKalkgebirge und in den daran anstoßenden Ortschaftenangetroffen werden, zeichnen sich durch ihr Gewicht,ihre feine Wolle, besondere Stärke und Munterkeit besonders aus“. Die Vorzüge dieser neu entstandenenSchafrasse sprachen sich herum und so breitete sichder Seeländer Schlag von den südlichen Kalkalpenausgehend in ganz Kärnten, der südlichen Steiermarkund letztlich in weiten Teilen Österreichs bis hin insbayrische Voralpenland aus und wurde immer wiedergern zur Veredlung minderer Landschafe verwendet.Im Unterschied zu den eben falls zur Verfeinerung der Wolle eingeführten Merinoschafen waren diese

Das Stammgebiet des

Kärntner Brillenschafs

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Kärntner Brillenschafe um 1950 in den Julischen Alpen

Kärntner Schafe nämlich abgehärtet und robust und andas rauhe Klima in den Alpen angepasst. Die Merino-zucht wurde in Kärnten bald wieder aufgegeben, da dieTiere mit dem kargen Futter nicht auskamen, den extre-men Temperaturen nicht gewachsen waren und sich diehohen Niederschlagsmengen negativ auf die Wolle unddie Gesundheit der Tiere auswirkten. Die SeeländerSchafe besaßen aber neben dem Vorzug der feinen Wol-le auch noch ein beachtliches Gewicht. Sie erreichtendas Doppelte der gewöhnlichen Landschafe, jedochnicht das der Bergamasker, der so genannten Alpenrie-senschafe. Die Bergamasker Schafe aus Oberitalien sol-len die weitaus größte eu ro päische Schafrasse gewesensein. Besonders waren die Kärntner Schafe alsSchlachtware außerordentlich begehrt und sie warenbeweglich und robust genug, um von den Alpweidenweg zu Fuß bis nach Paris auf die Märkte getrieben zuwerden. So wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein jähr-lich an die 30.000 Kärntner Schafe nach Frankreich undetwa 14.000 in die Schweiz verkauft. Die Erhöhung derEinfuhrzölle für lebende Schafe gegen Ende des 19.Jahrhunderts erschwerte den Absatz der Weideschafeim Ausland und führte zusammen mit der starken Kon-kurrenzsituation in der Wollproduktion durch billigeWolle aus Übersee zu einem großen Rückgang derSchafzucht vom Jahre 1869 bis 1910. Man versuchte als

Verbesserungsmaßnahmen die Einkreu zung von Origi-nal-Bergamasker Riesenschafen, um die Fleischlei-stung noch zu steigern, doch die dadurch erfolgte Zu-nahme der groben Wolle war bei den Züchtern nicht er-wünscht. Anfang des 20. Jahrhunderts bemühte mansich, durch Prämierungen von Zuchtschafen das Inter-esse an der Schafzucht zu wecken. Vor allem dieFleischleistung und deren Verbesserung wurde in denVordergrund gestellt. Dazu führte man englischeFleischschafe ein und versuchte eine Veredelung undVerbesserung der Fleischleistung der einheimischenSchafe durch Kreuzungen zu erreichen. Dieses Vor -gehen sollte aber nur lokale Bedeutung erlangen, dennzu dieser Zeit hatte sich das Kärntner Schaf in weitenTeilen Kärntens bereits durchgesetzt und wurde auchaußerhalb des Zuchtgebietes zur Verbesserung derSchafzucht herangezogen.

b 1911 führ-te ein erhöh-

ter Fleischbedarfder Bevölkerungzu einer Preisstei-gerung der Schafeund die Schafhal-tung wurde wieder rentabel. Während des Ersten Welt-kriegs und in der Zeit danach erfreute sich gerade dasKärntner Schaf in ganz Österreich großer Beliebtheit,weil es gute Wolle lieferte, eine ausgesprochen hoheSchlachtausbeute erzielte und dabei noch fruchtbar undgenügsam war. In Kärnten passte man sich dieser Situation mit ihren guten Absatzmöglichkeiten an. ImJahre 1923 erreichte die Schafhaltung dort ihren Höhe-punkt. Zu dieser Zeit gab es zwar schon einen einheit -lichen Typ des Kärntner Schafes, jedoch herrschte einewahre Vielfalt an Bezeichnungen, die meist nur lokaleBedeutung hatten. So gab es Seeländer, Uggowitzer,Canaltaler, Gurktaler, Bleiburger oder Petzener, jedesTal schien seine eigenen Schafe zu haben. Nach demErsten Weltkrieg wurde dann der Vorschlag gemacht,alle diese gleichartigen Schafe gemeinsam als„Kärntner“ zu bezeichnen und diesen Namen auchaußerhalb Kärntens für Schafe zu verwenden, die derentypischen Merkmale besaßen und von diesen abstammten.

Kärntner Bock um 1938

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m Deutschen Reich kam es in der Tierzucht zu einer„Rassebereinigung“. Die Vielzahl an Schaf rassen

wurde als hemmend für den züchterischen Fortschrittangesehen und so wurden 1939 alle Bergschafrassenzum „Deutschen Bergschaf“ zusammengefasst. AlsRasseziel wurde ab sofort der Typ der Bergamasker undKärntner Schafe angestrebt, die als ein und dasselbe an-gesprochen wurden, mit dem einzigen Unterschied,dass die Bergamasker „stets reinweiß“ waren.

n Österreich galt die Rasse bald als ausgestorben.Nur gelegentlich mendelten aus Beständen weißer

Bergschafe Einzeltiere mit schwarzen Ohrspitzen und„Brillen“ um die Augen heraus. Hinzu kam, dass dieSchafzucht in Kärnten insgesamt stark zurückging.Wurden um 1900 in der Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach noch 2.730 Schafe gezählt, so waren es imJahre 1962 nur noch 147 Stück. Die Gründe dafür wa-ren ein akuter Arbeitskräftemangel durch die Welt-kriege und das Abwandern der jungen Leute in dieStädte, eine starke Förderung der Rinderzucht, diedem erhöhten Bedarf an Fleisch schneller nachkam,

Das Kärntner Brillen-

schaf bekam seinen

Namen durch die typi-

sche Zeichnung rund

um seine Augen

und große Verluste durch Bären, die das Weiden derwenigen verbliebenen Schafe noch unrentabler mach-ten. Bis in die Mitte der 50er Jahre fand auch ein Aus-tausch von Tieren mit den benachbarten Tälern imheutigen Slowenien statt, was durch die Staatsgenzenmehr und mehr erschwert bis unmöglich wurde. Somitfiel auch dieser Anreiz weg und bis auf wenige Ein-zeltiere schien die große Ära des Kärntner Schafesvorbei zu sein.

it der Erhaltungszucht in Österreich begannman vor ca. 30 Jahren und ging gezielt auf die

Suche nach Restbeständen dieser alten Kärntner Ras-se. 17 weibliche und 6 männliche Tiere konnten aus-findig gemacht werden und mit ihnen begann man diemühsame Erhaltungszucht. Es wurden mehrfach Tiereaus Deutschland nach Österreich gebracht, um zu star-ke Inzucht zu vermeiden. Da sich aber die BayrischenBrillenschafe im Laufe der jahrzehntelangen Isolationvon ihren ursprünglichen „Stammeltern“ in Kärnten ineine andere Richtung entwickelt hatten, war man be -strebt, die österreichische Population möglichst nachdem Vorbild des alten „Seeländer Schafes“ mit allenseinen ursprünglich so begehrten Vorzügen zu erhal-ten, und ging gezielt im Ursprungsgebiet dieser Rasse,in Seeland, im heutigen Slowenien, auf die Suche. Unter den schwierigsten Umständen konnte man we-nige Einzeltiere finden und 1990 gelang der erste Im-port eines Widders, dem 1992 ein weiterer Bock und5 weibliche Tiere folgten. So wurden 1992 schon wie-der 150 Kärntner Brillenschafe in Österreich gezählt.Die engagierten Züchter haben im Dezember 1995 ei-nen eigenen „Verein der Kärntner BrillenschafzüchterAlpen-Adria“ mit Sitz in Ferlach gegründet.

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eute ist das Kärntner Schaf unter dem noch bezeich -nen deren Namen „Kärntner Brillenschaf“ bekannt.

Der ehemalige „Verein der Kärntner BrillenschafzüchterAlpen-Adria“ in Zusammenarbeit mit dem Schaf- undZiegenzuchtverband Kärnten als verantwortlicher Zucht -verband hat in den Jahren seines Bestehens viel erreicht.So gibt es in Österreich mittlerweile über 200 Züchterdes Kärntner Brillenschafes, den Großteil davon in Kärn-ten. Der Bestand ist in Österreich auf 5.000 Brillenscha-fe angewachsen, davon 250 Zuchtwidder und 4.750weibliche Zuchtschafe (Stand 2017). In Deutschlandschätzt man den Gesamtbestand auf etwa 500 Tiere. InSüdtirol wird die Rasse unter dem Namen „VillnößerBrillenschaf“ gezüchtet und der Bestand auf ca. 1.000Tiere geschätzt. Letztlich ist auch im eigentlichen Ur-sprungsland dieser Schafe, in Slowenien, die Zucht mitt-lerweile in einem Schafzuchtverband organisiert. In Slo-wenien heißt die Ras se Jezersko-sol¹avska ovca, benanntnach den Orten Jezers ko und Sol¹ava, in denen die Zuchtdieser Schafe am meisten verbreitet war. Im Rahmen desInterreg-Projekts „Kärntner Brillenschafzucht ohneGrenzen“ fand ein enger züchterischer Austausch zwi-schen Österreich und Slowenien statt. Ein intensiver In-formationsaustausch mit den deutschen, südtiroler undslowenischen Züchtern findet heute regelmäßig statt.

e mehr Leute dieseSchafe in ihr Herz

schließen, des to mehr Un-terstützung gibt es bei derwichtigen Auf gabe, dieseRasse zu er hal ten. So hatsich der deutsche OptikerGünther Fielmann, der

selbst biologische Landwirtschaft auf seinen Hö fen inNorddeutschland betreibt, für die Kärntner Brillen-schafe begeistern können und hält diese in einer be-achtliche Herde sowie andere alte Haus tier ras sen aufseinen Gütern. Er hat mit einer großzügigen finanziel-len Unterstützung eine umfang reiche Genotypenana-lyse ermöglicht.

in großer Erfolg der Züchter ist es, dass die Kärnt-ner Brillenschafe nicht mehr akut vom Aussterben

bedroht sind. Sie sollen aber auch in Zukunft ihren be-rechtigten Platz in der Landwirtschaft einnehmen.Und dafür gibt es mehr Gründe als nur die Liebhabe-rei einiger enthusiastischer Züchter. Zum ei nen gene-tische, zum anderen aber auch sozioökonomische, kul-turelle und ökologische Aspekte, die nicht unbeachtetbleiben dürfen.

as Kärntner Brillenschaf ist das Produkt von zu-fälligen genetischen Veränderungen, wie Mutatio-

nen und genetischer Drift, genauso wie von Anpassungund Entwicklung unter den verschiedensten Einflüssen,wie Klima, endemischen Parasiten und Krankheitensowie verfügbarem Futter, und letztlich den Selektions-kriterien des Menschen, die oft über viele Jahrhunderteauf sie einwirkten und sie formten. Jede Rasse ist somiteine einzigartige Kombination an Genen.

Typischer Lebensraum der Kärntner Brillenschafe

Das KÄrntner Brillenschaf heute

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Warum GeraDe KÄrntner Brillen-schafe für Die ZuKunft?

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rasseBeschreiBunG

as Kärntner Brillenschaf ging aus der Kreuzungdes alten Landschafes mit dem Bergamasker Schaf

und insbesondere dem Paduaner Seidenschaf hervorund war früher über weite Teile Österreichs und überdas bayrische Alpen- und Voralpengebiet verbreitet. Esist ein kräftiges, mittelgroßes, weißes Schaf mit starkgeramstem, unbewolltem Kopf und mittellangen, hän-genden bis leicht abstehenden Ohren. Besondere Kenn-zeichen sind die schwarzen und braunen Flec ken (Bril-len) um die Augen so wie die in der äußeren Hälfte biszu zwei Drittel schwarzen Ohren, fallweise auchschwarze Flecken an den Lippen. Die Pigmentierungreicht von einem Au genrand ohne Ohrenpigment bis zuausgeprägtem, oben beschriebenem Pigment. Der Kopfist unbewollt, die Wol le beginnt erst hinter den Ohren.

Zuchtschafe

indestanforderung für die Körung ist einAlter von 6Monaten bei korrektem Fundament und Zahnbild.

Außer den rassetypischen Pigmenten am Kopf werdenkeine Körperpigmente toleriert. Aufgrund der steigen-den Population erfolgt eine entsprechend strenge Selek-tion durch die Zuchtleitung.

ZuchtWiDDer

indestanforderungen für die Körung ist ein Altervon 9 Monaten bei korrektem Fundament und

Zahnbild. Außer den rassetypischen Pigmenten am horn -losen Kopf dürfen keine Körperpigmente vorhandensein. Es werden rahmige Typen bevorzugt eingesetzt, umdie Fleischleistung zu verbessern. Um die genetischeVielfalt zu sichern werden alle zehn Zuchtlinien entspre-chend ihrer Variabilität in der Zucht eingesetzt.

ZuchtZiel

m Vordergrund der gesamten Zuchtarbeit steht dieEr haltung aller vorhandenen männlichen und

weiblichen Linien.Unter dem Aspekt der Erhaltung der genetischenVielfalt sind weitere Kriterien maßgeblich: Verbesse-rung der Aufzuchtleistung bei kurzer Zwischenlamm-zeit. Gute Bemuskelung und straffer, fester Rücken undgenügend Körperlänge. In Leistung und Typ aus ge -richtet auf hohe Fruchtbarkeit und konsolidierte Auf-zuchtleistungen, wüchsig bei guter Futterverwertungund entsprechender Vitalität. Im Besonderen wird die Population erst durch die Maß-nahmen der Gen erhaltung konsolidiert, die Anhebungder Fruchtbarkeit steht in erster Linie als Ziel fest.

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VerBanDsarBeit

Zentrale KÖrunG

lle Zuchttiere werden österreichweit in einem zen-tralen Herdebuch elektronisch erfasst. Die Züchter

werden regelmäßig von der zentralen Herde buchfüh rungnach ihrer Bestandsentwicklung abgefragt. Aufgrund derVorgaben des Generhaltungsprogrammes „Erhaltung sel-tener Nutztierrassen“ findet jährlich im Oktober einebundesweit zentrale Widderkörung und Versteigerungunter der Leitung des Schaf- und ZiegenzuchtverbandesKärnten als verantwortliche Organisation statt. Als Vorgabe für die österreichweite Zuchtarbeit gilt diegezielte Anpaarung, an die sich die Zuchtbetriebe ver-pflichtend zu halten haben. Bei Nichteinhaltung kommtes zu einem Förderverlust! Die intensive Zuchtberatungerfolgt in der Regel einmal jährlich bei allen Zuchtbe-trieben in den Bundesländern.

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ZüchtertaGlle Jahre im Frühjahr findet jeweils in einem an-deren Bundesland der „Kärntner-Brillenschaf

Züchtertag“ statt. Neben der zentralen Körung ist diesebundesweite Informationsveranstaltung für alle Interes-sierte ein wichtiger Treffpunkt, bei der Themen wie ak-tuelles Zuchtgeschehen, Förderungen und Tiergesund-heit behandelt werden.

m Rahmen der Besichtigung eines Zuchtbetriebes er-folgt das persönliche Kennenlernen der Züchter aus

den verschiedenen Bundesländern mit einem regen Er-fahrungsaustausch.

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Die Präsentation der Kärntner Brillenschafe ist der Höhepunkt

der bundesweiten Zentralkörung in St. Donat/Kärnten.

Züchtertag 2016 in Maria Plain bei Salzburg

Betriebsbesichtigung beim Züchtertag 2015 in Fladnitz/Stmk.

(oben) - Züchtertreffen in Osttirol (unten)

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Aus der Doktorarbeit von Frau Dr. Katharina Schwend, Institut für

Tierzucht und Genetik an der Veterinärmedizinischen Universität Wien:

untersuchunGen Zur GenetischenVariaBilitÄt Der KÄrntner Brillen-schafe in Österreich

ehen Rassen verloren, so gehen mit ihnen wert volleGene verloren, die vielleicht nicht heute, aber in na-

her Zukunft von großer Bedeutung sein könnten, aber –einmal verschwunden – unwiederbringlich sind.

as Kärntner Brillenschaf ist ein Relikt aus alter Zeit,das unseren Kindern und den zukünftigen Genera-

tionen unsere Kultur und Traditionen, die jahrhunderte-lang von unseren Haustieren geprägt waren, in lebendi-ger Weise nahe bringt. Zusätz-lich kann es auch in heutigerZeit zum Wirtschaftsfaktor sei-ner Heimat werden, durch diespeziellen Produkte, als Tou -risten anziehungspunkt und inder Landschaftspflege. Globalbetrachtet stellt es eine wert-volle Genreserve dar, die alsBestandteil der biologischenVielfalt auf unserer Erde nichtverloren gehen darf.

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Schon der Verzehr von Lammfleisch ist aufgrundder wertvollen Substanzen gesundheitsfördernd!

Somit sind Schaf- und Lammfleisch für die Gesund-heit des Menschen von großer Bedeutung!

haBen sie GeWusst, ...

inen dieser Schutzfaktoren hat man allerdingsbereits festgestellt: Es handelt sich dabei um die

sogenannte Orotsäure, die überall im Schaforganismusvorhanden ist, besonders konzentriert aber in der Leber,der Milz und dem Herz. Wegen des Gehaltes an Orot -säure wird besonders von ganzheitlich denkenden Ärz-ten der Genuss von Lammfleisch und Schafmilchpro-dukten empfohlen. Wegen des konzentrierten Vorkom-mens der Orotsäure in den Edelinnereien werden diesesogar zur Herstellung von medizinischen Präparatenverwendet. Der gewonnene Extrakt aus Lammleber und-milz wird seit längerer Zeit sogar in der Therapie bös-artiger Erkrankungen mit gutem Erfolg eingesetzt!

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Impressum: Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Schaf-und Ziegenzuchtverband Kärnten Museumgasse 5 • A-9020 Klagenfurt.Das „Kärntner Brillenschaf“ in Wort und Bild ist ein eingetragenes undgeschütztes Markenzeichen. Fotos von: Habbe, Hartl, Hinteregger, Rauchenberger, Weichsler, Wolf

Überreicht durch: