Broschuere Sexueller Missbrauch Antonio Stiftung 2010

8/8/2019 Broschuere Sexueller Missbrauch Antonio Stiftung 2010

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Was S sunMssauc wssn sotn

Gdanknanst f nn wksamn Kndscutzjnsts pomsc Scnsungn


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VowotKn Canc f Nonazs:Waum d Ausnandstzung

um sun Mssauc nctd NPD assn wdn daf.

Brgerinnen und Brger fhlen sich hug allein mit ih-rer Angst um ihre Kinder und der Furcht vor sexuellemMissbrauch. Auf diese Hilosigkeit setzt die rechtsextre-me Szene und die NPD. Gegen kaum etwas engagierensich Rechtsextreme so gern wie gegen Kinderschnder.Nicht nur bei Aufmrschen fordern die RechtsextremenTodesstrafe fr Kinderschnder. Die vielen Anfragen,die die Amadeu Antonio Stiftung erreichen, belegenden hohen Mobilisierungseffekt des Themas sexuellerMissbrauch fr die rechtsextreme Szene. Zudem habenzahlreiche Neonazi-Bands Songs ber Kinderschnderim Repertoire, Internetshops verkaufen T-Shirts mit demSlogan und Youtube ist voll mit pathosgeladenen Videos.Dass so viel Engagement von Neonazis nicht von unge-fhr kommt und gleich gar nichts mit Kinderschutz zu tunhat, macht die vorliegende Broschre der Amadeu Anto-nio Stiftung mit dem Projekt Lola fr Lulu und die RAAMecklenburg Vorpommern mit dem Regionalzentrumfr demokratische Kultur Westmecklenburg in der not-wendigen Klarheit deutlich. Die vorliegenden Texte bele-gen aber auch, wie wichtig es ist, dass sich Brgerinnenund Brger, die Zivilgesellschaft, demokratische Parteien

und Personen des ffentlichen Lebens positionieren undVerantwortung fr das Kindeswohl und demokratischeKultur bernehmen. Wenn Kinder Opfer von sexuellerGewalt werden, bertragen sich Trauer und Schmerz derAngehrigen und Opfer auf die ganze Gesellschaft einerStadt oder eines Landkreises. Die berechtigte Emprungist gro, ebenso die ngste vor mglichen Wiederho-lungstaten. Die Diskussion ber die Tat, die Folgen, auchfr die Prvention, darf jedoch nicht den Rechtsextremenberlassen werden. Sie bieten keine Lsungen. Die Ge-sellschaft, wir alle, mssen uns mit den Opfern und ihrenAngehrigen solidarisieren, schnell und sichtbar mit ei-ner Stimme die Tat verurteilen und die Instrumentalisie-

rung durch die rechtsextreme Szene verhindern.

Das Projekt Lola fr Lulu hat ein Trainingsprogrammfr Pdagogen und Pdagoginnen entwickelt: AUGEN-BLICK-MAL! macht darauf aufmerksam, dass Kinder starkgemacht werden mssen eine selbstbewusste Meinungzu uern und sich einzumischen. Kinder, die fr sich undihre Rechte eintreten knnen, trauen sich NEIN zu sagen.

Timo Reinfrank & Anne-Rose Wergin

Amadeu Antonio Stiftung


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Sexuelle Gewalt ist jedes Verhalten, das in die sexuelleSelbstbestimmung, die Entwicklung einer eigenen Sexu-alitt oder in die Intimsphre eines Menschen eindringt,sich ber dessen Willen hinwegsetzt oder nicht nachdessen Willen fragt. Die Formen reichen von auszie-henden Blicken und anzglichen Bemerkungen bishin zum gewaltsamen Eindringen in den Krper. Opfersind hug Frauen und Kinder.

Anlassunabhngig war sexuelle Gewalt gegen Kinder

und Jugendliche lange Zeit in der ffentlichkeit ein Ta-buthema. Durch die aktuellen Missbrauchsflle an Kin-dern und Jugendlichen ist sexuelle Gewalt gegen Kinderund Jugendliche jedoch zurzeit ein Dauerthema in Poli-tik, Medien und Gesellschaft. In Betrieben, Schulen undFamilien, in Parteien, Vereinen und an Stammtischenwird ber Bestrafung von Ttern, Hilfe fr Opfer, Ursa-chen und Verhinderung solcher abscheulichen Straftatendiskutiert. Da wundert es nicht, dass sich Populisten undExtremisten dieses Themas bedienen, um sich durcheinfltige wie eingngige Forderungen Gehr und An-hngerschaft zu verschaffen. Allzu deutlich wird auch inAntrgen der NPD im Landtag MV und in auerparlamen-

tarischen Aktivitten, dass gerade die neuen Nazis mitihrer Forderung nach Todesstrafe fr Kinderschnderdie berechtigte Emprung und Abscheu der Brgerinnenund Brger bei solchen brutalen Verbrechen nutzen undfr ihre menschenverachtende Ideologie missbrauchen.Kopf ab fr den Tter als einfache Problemlsung. DasOpfer und deren Angehrige interessieren die Neonazisnicht. Doch Rufe nach hrteren Strafen bis hin zur To-desstrafe lsen das Problem nicht. In Lndern, in denendie Todesstrafe verhngt wird, werden dennoch derartigverabscheuungswrdige Verbrechen begangen.Natrlichist die konsequente Bestrafung der Tter unerlsslich. Inden vergangenen Jahren wurden entsprechende Straf-

vorschriften mehrfach erheblich verschrft. Sowohl dieMindest- als auch die Hchststrafen wurden angehoben.Aber ist die sexuelle Gewalt erst geschehen, kann dieBestrafung des Tters das Geschehene und die oftmalsmassiven krperlichen und seelischen Schden und Trau-matisierungen nicht ungeschehen machen.

Wir alle, die gesamte Zivilgesellschaft, demokratischenParteien, Kirchen, Vereine und Verbnde, jeder einzelneBrger und jede einzelne Brgerin sind gefragt. Wir allemssen deutlich und laut vernehmbar die Tat verurteilenund unsere Solidaritt mit den Opfern und deren Ange-hrigen bekunden. Wir brauchen eine Mentalitt des

Hinschauens, des Wahrnehmen- und Helfenwollens. Wir

mssen unsere Kinder zu starken und selbstbewusstenMenschen erziehen. Denn die Gefahr sexuellen Miss-brauchs ist in autoritren, hierarchie- und machtabhn-gigen Strukturen am grten. Obwohl gegenwrtig derEindruck in der ffentlichkeit vermittelt wird, dass Sexu-

alstraftaten von Fremden begangen werden, ist erwie-sen, dass sexueller Missbrauch berwiegend im sozialenNahraum, d. h. in der Familie, im Freundes- und Be-kanntenkreis stattndet. Gerade hier bleiben viele Flleunentdeckt und die Opfer damit ohne Schutz und Hilfe.Deshalb ist eine fundierte und sachliche Aufklrungs-und Prventionsarbeit von den Kindertagessttten berdie allgemeinbildenden und beruichen Schulen bis hinzu den Hochschulen und Jugendeinrichtungen und auchfr Eltern erforderlich, um frhzeitig Anzeichen von Miss-brauch zu erkennen und dann einzuschreiten. Staatsan-wltinnen und Staatsanwlte, Richterinnen und Richter,Polizistinnen und Polizisten brauchen eine Aus- und Wei-

terbildung, in der der sensible Umgang mit Opfern sexu-alisierter Gewalt eine noch strkere Rolle spielt.

In MV existiert ein Hilfenetz, das Opfer sexualisierterGewalt fachkundig Hilfe anbietet, sie untersttzt undbegleitet. Fnf Beratungsstellen gegen sexualisierte Ge-walt und zahlreiche geschulte Mitarbeiterinnen stehenden Opfern zur Seite. Daneben gibt es speziell fr Kinderund Jugendliche in Fllen von Gewalt ebenfalls fnf Kin-der- und Jugendberatungsstellen. Projekte zur Prven-tion, wie z. B. die sehr erfolgreiche WanderausstellungRosenstrae 76 werden durchgefhrt. Es existieren inMV zahlreiche Netzwerke und feste Strukturen, wie z. B.

der Landesrat zur Umsetzung des Aktionsplanes zur Be-kmpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder. Dennes muss das Bestreben aller sein, durch fundierte Aufkl-rung und Prvention sexuelle Gewalt zu verhindern undOpfern jegliche Hilfe und Untersttzung zu geben. Undes muss das Bestreben aller sein, ein Instrumentalisie-rung von solch abscheulichen Verbrechen, wie sexuelleGewalt an Kinder und Jugendliche durch Rechtsextre-mismus nicht zu zulassen. Die vorliegende Broschre isthierfr eine groe Hilfe. Ich danke den Verfasserinnenund Verfassern fr ihr Engagement.

GtwotFau D. Magt SmannParlamentarische Staatssekretrin fr Frauenund Gleichstellung des Landes Mecklenburg-

Vorpommern


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Umgang mt dm Tma suMssauc n d ffntckt

Fau W. stzt mt Toct (7 Ja) und Opa zusammn.

Toct: Opa, ich gehe jetzt ganz alleine in die Schule.Opa: Was? In der heutigen Zeit kann man die Kindernicht alleine gehen lassen. Da kann soviel passieren!Fau W.: Sie will das schon ganz lange und es klapptauch gut. Auerdem habe ich mit ihr ausfhrlich bespro-chen, wie sie sich in einer Notlage zu verhalten hat.Opa: Kinder haben allein doch gar keine Chance. DasProblem muss der Staat klren. Es kann nicht angehen,dass Kinderschnder mit Bewhrung davon kommen. Diewerden vorzeitig aus der Haft entlassen und vergreifensich gleich wieder am nchsten Kind. Wer einem Kind sowas antut, der verdient nur eines: die Todesstrafe. Aberdie brauchen doch nur von ihrer schweren Kindheiterzhlen und schon kriegen die eine Therapie nach der

anderen. Das ntzt doch nichts!Fau W.: Todesstrafe muss es ja nun nicht gleich sein,aber lebenslang wegsperren, das fnde ich gut.Opa: Nach sptestens 15 Jahren sind die doch wiederdrauen. Man msste mit denen das Gleiche machen,was die mit den Kindern gemacht haben, nur viel lang-samer...Die Tochter sitzt noch immer mit am Tisch. Sie sprt, dassirgendetwas nicht in Ordnung daran ist, dass sie alleinzur Schule geht....

Vielleicht kommt Ihnen die beschriebene Situation be-kannt vor. Viele Eltern und Groeltern sorgen sich um dieSicherheit ihrer Kinder und Enkel. Sexueller Missbrauch

scheint stndig zu passieren und fremde Erwachsenewerden als Tter1 vermutet. Kinder werden entfhrt,missbraucht und gettet. Wir alle kennen ihre Namen:Mitja, Michelle, Corinna, Diese Verbrechen sind allge-genwrtig. Die Berichterstattung in den Medien verstrktdas Gefhl, dass unsere Kinder stndig bedroht sind unddie Anzahl der Straftaten zugenommen hat. Man hatden Eindruck, dass Therapie von Sexualstrafttern nichtsbringt und dass das Strafma fr Sexualverbrechen vielzu gering ist.

Der Ruf nach hrteren Strafen wird laut. Es ist eineseltsam bequeme Antwort, die da so viele Leute parathaben, sie enthebt sie der schwereren Aufgabe, dar-ber nachzudenken, was wir wirklich tun knnen. DasMerkwrdigste an dieser Antwort ist, dass diejenigen,die jemanden, der sich an Kindern vergeht, als Monsterbetrachten, oftmals die ersten sind, die, wenn ihr Nach-bar, Freund oder Familienangehriger beschuldigt wird,sagen wrden, dass dieser denitiv nicht in Frage kom-men kann. Wer sich ber Kinder hermacht ist schlielichpervers, widerlich und monstrs, ihr Nachbar/Pfarrer/Vater/Onkel/Freund/Priester aber ist kein Monster. Alsoist er auch kein Triebtter.2

Zan und Faktn

Die gefhlt steigende Kriminalittsrate ndet keineEntsprechung in den Statistiken. Tatschlich gibt es im

Jahr in Deutschland 4-6 Flle3 sexuellen Missbrauchs an

KIndern mit Todesfolge. Die polizeiliche Kriminalstatistik(PKS) der letzten Jahre belegt eine nahezu konstante An-zahl von Fllen sexuellen Missbrauchs, die zur Anzeigekommen.

Das tatschliche Ausma sexuellen Missbrauchs ist we-sentlich hher. Forschungsergebnisse zum Dunkelfeld ha-ben ergeben, dass auf einen Fall der zur Anzeige kommt,10-20 Flle nicht bekannt werden.4

Abbildung 1Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung(ausgewhlte Delikte)

Viele stellen sich Tter als kranke Monster oder Psycho-pathen vor. uerungen wie Das sind doch keine Men-schen! sind keine Seltenheit. Doch auch Sexualstrafttersind eigenverantwortlich handelnde Menschen und Mit-glieder unserer Gesellschaft.

Nur etwa 1% der Tter sind krankhaft triebgestrt undnicht in der Lage, ihr Handeln als Unrecht einzuordnenund zu unterlassen. 99% der Tter wissen, dass sie Un-recht tun und haben die Mglichkeit, sich zu entschei-

den, Kinder nicht zu missbrauchen.Als Pdosexuelle werden Menschen bezeichnet, derensexuelles Verlangen ausschlielich auf Kinder ausgerich-tet ist. Circa 1% der Gesamtbevlkerung, also ca. 250.000Personen in Deutschland gelten als pdosexuell. Nichtalle leben ihre entsprechenden Phantasien aus. Von denMenschen, die Kinder missbrauchen, ist nur ein kleinerAnteil pdosexuell veranlagt. Zum weitaus greren Teilsind Tter Menschen, die sexuelle Beziehungen mit Er-wachsenen leben und Kinder zur Befriedigung andererBedrfnisse, vornehmlich denen nach Macht, Kontrolleund berlegenheit benutzen. Der berwiegende Teil derTter und Tterinnen kennt die Opfer bereits vor dem se-xuellen Missbrauch.5

sexueller Missbrauch von Kindern(176,176a,167b StGB)

exhibit. Handlungen und Erregung ffentl. rgernisses(183,0183a StGB)Vergewaltigung und sexuelle Ntigung(177 Abs. 2,3 und 4,178 StGB; gesetzl. nd. 1998)

Shukura


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Tter, die Kinder sexuell missbrauchen sind in der Mehr-zahl mnnlich. Frauen, als Tterinnen werden in nur weni-gen Fllen angezeigt. Die neuere deutsche Forschung gehtvon einem Tterinnenanteil von 10-25% aus. In amerika-nischen Untersuchungen lagen die Prozentwerte zum Teilhher.6

Warum gibt es so groe Unterschiedezwischen Dunkel- und Hellfeld?

Wre es fr Sie vorstellbar, dass in Ihrem nahen Umfeldeine Person lebt, die Kinder sexuell missbraucht? WrdeIhr Kind Ihnen davon erzhlen? Wem wrden Sie glau-ben? Wrden Sie diese Person anzeigen?

Allein die Vorstellung, dass Tter Menschen sind, die wirkennen und denen wir vertrauen, ist fr uns eine Zumu-tung. Das Thema Sexueller Missbrauch hat dann pltzlichauch etwas mit uns zu tun. Unser Bild von Ttern lsst

sich nicht lnger aufrecht erhalten. Es stellt sich die Fra-ge, auf wen kann ich mich wirklich verlassen, wem kannich vertrauen? Wo sind meine Kinder sicher? Diese Ge-danken sind nicht auszuhalten. Wir nden gute Grnde,warum das nicht sein kann und reagieren mit Abwehr.

Gegenber Fremdttern entstehen diese Gefhle nicht.Fremdtter sind die anderen, die, die mit uns nichts zutun haben. Es fllt leichter, diese anzuzeigen und dasspiegelt sich in der PKS wider.

Su Mssauc was st das?

Sexueller Missbrauch liegt vor, wenn eine jugendlicheoder erwachsene Person ihre Macht und berlegenheit,das Vertrauen und die Abhngigkeit eines Kindes aus-nutzt, um krperliche und seelische Gewalt mittels sexu-eller Handlungen auszuben.

Handlungen, die zu sexueller Gewaltgezhlt werden, sind u.a.:

> scheinbar harmlose Blicke, Anzglichkeiten und Berh-

> rungen;

>erzwungenes Streicheln;

>

>die erzwungene Teilnahme des Kindes bei sexuellen

Handlungen Erwachsener;

> das Kind zu zwingen, die Genitalien des Erwachsenen

>zu manipulieren;

> das Zeigen und Herstellen pornograscher Materialien;

> verschiedene Formen oraler, vaginaler oder analer Ver->

> gewaltigung;

> Kinder zu zwingen, sexuelle Handlungen an anderen

>vorzunehmen.

Tter handeln zielgerichtet und planvoll.

Die Strategien der Tter richten sich gegen das Kind, umes gefgig und wehrlos zu machen, gegen die engstenVertrauenspersonen des Kindes, damit diese weder den

eigenen Wahrnehmungen trauen, noch den Hinweisendes Kindes Glauben schenken und nach auen, um einEingreifen von Dritten auszuschlieen.

Aufbau einer vertrauensvollen Beziehungund Vernebelung der Wahrnehmung desKindes und der Umwelt

Tter knpfen an den Bedrfnissen und Wnschen vonMdchen und Jungen an. Kinder, deren emotionale Be-drfnisse nach Zuwendung, Geborgenheit und Aufmerk-samkeit nicht ausreichend erfllt werden, sind eher ge-fhrdet. Die Bedrfnisse der Bezugspersonen der Kinder

nach Entlastung und Kontakt werden ausgenutzt. Freund-schaftsdienste, Engagement, Grozgigkeit und Freund-lichkeit machen Tter oft zu geschtzten und manchmalunentbehrlich erscheinenden Mitmenschen.

Schleichende Sexualisierungder Beziehung

Mit sexistischen Qualittsurteilen ber den Krper derKinder oder scheinbar zuflligem Stren der Privatsphrewird die Reaktion des Kindes getestet. Grenzberschrei-tungen entwickeln sich oft aus spielerischen oder sport-lichen Aktivitten oder werden in alltgliche Handlungeneingebunden. Diese Testrituale setzen schleichend ein,

spitzen sich zu und werden dem Kind und der Umwelt alsnormal vermittelt. So wird die Wahrnehmung des Kindesfr Berhrungen und persnliche Grenzen manipuliert.

Kontrolle und Isolation des Kindes

Tter kontrollieren die Zeitablufe im Leben des Kindesund dessen Kommunikation mit anderen. So isolieren siees von seinen Bezugspersonen. Die Wahrnehmungen derengsten Vertrauenspersonen werden manipuliert, damitsie die Hinweise des Kindes anderweitig deuten bezie-hungsweise diesen keinen Glauben schenken.

Widerstand ignorieren,aufweichen, brechen

Tter knnen aufgrund ihrer berlegenheit kindlichenWiderstand trickreich umgehen oder sich offen darberhinweg setzen. Er sagt, dass ich ihm zeigen soll, wennich es nicht mag, und dass er mich nicht dazu zwingt, ertuts jedoch immer wieder, auch wenn ich ihm sage, dassich es nicht mag.7


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Geheimnisdruck aufbauen undSchuldgefhle verursachen

Tter erklren den sexuellen Missbrauch zum gemein-samen Geheimnis. Sie drohen u.a. damit, dass etwas

Schlimmes passieren knnte oder ben Gewalt aus. Siesuggerieren dem Kind eine aktive Beteiligung. Darausresultierend fhlt sich das betroffene Kind beschmt,verwirrt und schuldig. Diese Gefhle erschweren es demKind, sich Erwachsenen anzuvertrauen und Hilfe zu holen.

Kndscutz gt a anWas ft Kndn?

Glaube mir und schtze mich!

Kinder, die missbraucht werden, wnschen sich, dass diesexuellen bergriffe aufhren. Sie sehnen sich nach Schutz

und Sicherheit. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen glau-ben, ihre Signale verstehen, sich zustndig fhlen und dieVerantwortung fr Hilfe bernehmen. Kinder denken sichsexuellen Missbrauch nicht aus. Es ist dabei unerheblich,ob jedes Detail der Aussagen sachlich richtig ist.

Entscheidend ist, dass die Notlage der Kinder wahr- undernst genommen und ihnen konkrete Untersttzung zu-teil wird. Bedrckend ist die Tatsache, dass selbst dann,wenn betroffene Mdchen und Jungen offen ber ihreGewalterfahrungen sprechen, sie in der Regel mehrereErwachsene ansprechen mssen, bis ihnen eine Personglaubt.8

Signale erkennen und verstehen

Die Offenbarung eines sexuellen Missbrauchs ist mit demGefhl von Scham, Schuld und Angst verbunden und frein Kind extrem schwierig. Kinder konfrontieren unsdaher mit versteckten Hilferufen. Sie entwickeln ber-lebensstrategien, die von Anderen oft als strendes Ver-halten wahrgenommen werden.

Signale zeigen sich zum Beispiel:

> in Mimik, Gesten, Worten: z.B. sexualisierte Sprache;

> in Widerstandsformen: z.B. Ausreien,

>Schule schwnzen;

> in psychischen und krperlichen Schdigungen

> z.B. selbstverletzendem Verhalten, Gewaltausbrchen

Es gibt keine Checkliste von Anzeichen sexuellen Miss-brauchs. Vielmehr knnen Aufflligkeiten des Kindesauch andere Ursachen haben. Bei Verletzungen im Intim-bereich und stark sexualisiertem Verhalten ist sexuellerMissbrauch jedoch stark zu vermuten.

Besonderer Aufmerksamkeit bedrfen pltzliche Ver-haltensnderungen. Auch Kinder, die ber alle Maenangepasst sind und unsichtbar wirken, knnten Hilfe be-

ntigen.

alPTrUMeaPAThieaNGST hOMOSexUell ZU SeiNaUTOAGGreSSiONaGGreSSiVeS VerhAlTeNalTerSUNANGeMeSSeNeS SexUelleS SPieleN

NGSTeaNKlAMMerN AN Die MUTTeraNGST VOr FreMDeNbAUChSChMerZeNbeTTNSSeNbAbySPrAChebeSONDere STellUNG iNNerhAlb Der FAMiliebUliMiedePreSSiONdAUMeNlUTSCheNdrOGeNKONSUMeSSSTrUNGeNeiNKOTeNexZeSSiVeS SexUelleS SPieleNexTreMe leiSTUNGSMOTiVATiON

exZeSSiVeS bADeNflUChT iN PhANTASieWelTfeTTSUChTfeSTKlAMMerNhyPerAKTiViTTiSOlATiONleiSTUNGSVerWeiGerUNGkOMMUNiKATiONSSTrUNGeNkrANKheiTeNkONZeNTrATiONSSTrUNGeNkrPerliChe VerleTZUNGeNmANiPUlATiVeS VerhAlTeN ANDereN GeGeNbermAGerSUChTmiT KleiDUNG SChlAFeNmiSSTrAUeN

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selbSTVerSTMMelUNGsChUle SChWNZeNsChNiPPelNsChTetAGTrUMeberNehMeN Der OPFerrOlleweGlAUFeNverhAlTeNSexTreMeverMeiDUNGSVerhAlTeNverSTUMMeNverWirrUNGverTrAUeNSVerlUSTwASChZWANGzUrCKSChreCKeN VOr berhrUNGeNzWANGShANDlUNGeN

zOrN


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Sich zustndig fr Hilfe fhlen

Wir alle tragen Verantwortung fr den Schutz unsererKinder. Wortreiche Bekenntnisse gengen nicht. Vielmehrgeht es darum, in konkreten Situationen Partei zu ergrei-fen fr Kinder. Das bedeutet, sich einzumischen, hinzu-schauen, sich persnlich fr die Interessen eines Kindeszu engagieren, die Aufgabe nicht ausschlielich an diegegebenenfalls zustndigen Behrden zu delegieren undsich nicht (hinter dem Datenschutz) zu verstecken. DieWeitergabe von Daten zum Schutz der Kinder ist erlaubt.

Was tun Vdact?

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hatn s hnws und boactungnscftc und conoogsc fst.Untscdn s da zwscn Faktnund Vmutungn.

bn S mt nm Vdact nct an.Sucn S sc hf, z.b. n n Fac-atungsst od m Jugndamt.(Adssn s. Anang)

S an das rct n Anzg dPoz zustattn. Nutzn S d batungs-mgcktn f ds entscdung. WnnGfa f das Knd stt, sotn S dasJugndamt nfomn.

Pvnton Knd stkn und untsttznErwachsene tragen die Verantwortung, Kinder vor (se-xueller) Gewalt zu schtzen. Prvention, die allein auf

die Aufklrung und Strkung von Kindern setzt und dieseauffordert, sich gegen bergriffe zu wehren, schiebt dieVerantwortung fr Missbrauch und dessen Beendigungden Kindern zu. Kinder orientieren sich an unserem Vor-bild. Prvention wird im Alltag gelebt. Sexuelle Gewaltist eine gesamtgesellschaftliche Erscheinung. Es bedarfeiner kritischen Reexion eigener Verhaltensweisen undgesellschaftlicher Verhltnisse, um Kinder nachhaltig vorsexuellem Missbrauch zu schtzen.

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D Mo, d Sstjustzund aun htzRechte Mobilisierung in Gadebusch

Unheimlich war die Stimmung an diesem schummrigenNovemberabend 2009 mitten in Gadebusch. Im schwa-chen Schein einzelner Laternen standen rund 150 jungeMnner und Frauen aus den Reihen von NPD, Freien Krf-ten und Jungen Nationaldemokraten auf dem Marktplatzder mittelalterlichen Altstadt, sie forderten auf Trans-parenten Todesstrafe fr Kinderschnder oder KeineGnade fr Kinderschnder. Vor den dsteren Bgen desRathauses hatten sich die Anfhrer der NPD auf den Trep-penstufen aufgestellt. Neonazis mit Fackeln stellten sichdavor in Position. Die Menschenansammlung verbreiteteeine gruselige Atmosphre. Als die Hetzreden begangen,brach die Stille, auch die jugendlichen Anhnger aus der

mecklenburgischen Kleinstadt johlten begeistert mit. Siestimmten in die Sprechchre mit ein: Wir kriegen siealle - diese Sexualverbrecher!

Anlass fr die populistische Inszenierung sowie die Forde-rung nach Selbstjustiz gab ein Verdachtsfall von Kindes-missbrauch in der Stadt. Der kalkulierte Zorn der Rechtengriff die ffentliche Emprung ber die juristische Ent-scheidung einer Richterin des Amtsgerichts Schwerin auf.Die Juristin hatte einen zuvor von ihr erlassenen Haft-befehl gegen einen 22jhrigen aus Gadebusch wegendes Verdachtes auf Missbrauch von Kindern aufgehoben.

Bereits Ende Oktober 2009 war bekannt geworden, dassPolizei und Staatsanwaltschaft gegen den jungen Mannermittelten, weil er mit Mdchen im Alter zwischen neunund elf Jahren einen Pornolm angesehen haben soll.Brgerlicher Unmut putschte sich in dem beschaulichenOrt schnell hoch. Ein Mob von rund 200 aufgebrachtenBrgern zog vor das Mehrfamilienhaus des potenziellenStraftters, belagerte es drei Stunden lang. Zwischen-zeitlich drohte die Situation zu eskalieren, berichtete dieLokalzeitung. Wenige Tage spter versuchten es etwa100 Protestler erneut. Erstmalig hatten sich auch einigeangetrunkene Rechte aus der Stadt dem Aufzug ange-schlossen. Sie marschierten vor das Polizeigebude derStadt, zogen danach durch ein Wohngebiet nach drei

Stunden lste sich der Protest auf.

Ein gefhrliches Szenario, welches den Strategen derNPD im Schweriner Landtag nicht entgangen war. Nurwenige Tage danach versuchten sie die unterschwelli-ge Missstimmung fr ihre politischen Zwecke zu nut-zen, heizten sie noch an. Mit der Kundgebung auf dem

Marktplatz sollte der Versuch gestartet werden, sich andie Spitze des lokalen Brgerprotestes zu setzen. Diestrategische Kampfansage von NPD-Fraktionschef UdoPastrs und seinen engsten Mitstreitern gegen den in-tellektuellen Pbel da oben mndete in der Forderungnach einem politischen Umsturz. Im Chor skandiertensie, whrend Pastrs aussprach, was seine mnnlichenund weiblichen Kameraden aus der gesamten Regionhren wollten: Kinderschnder aufs Schafott. Gernhtte er den Gadebuscher Schwerverbrecher auf demPlatz zur Rede gestellt.

Pastrs zeigte dabei wenig Interesse fr die Opfer desMissbrauchsvorwurfs, deren Familien und das Lebensum-feld, er wetterte lieber gegen sogenannte Homoehenund die totale Sexualisierung des Lebens. Mit ihrerHetzkampagne gegen potenzielle Tter, Justiz, Stadtver-waltung und Medien, betrieb die NPD eine gefhrlicheVorverurteilung denn zu diesem Zeitpunkt stand nochnicht fest, ob in diesem Fall die Grenze zur Strafbarkeitberschritten worden war. Fakten und Hintergrnde inte-ressieren die braunen Demagogen wenig.

Zu dem Zeitpunkt lebte der 22jhrige Verdchtige, derals geistig zurckgeblieben bezeichnet wurde, in ge-

ordneten Verhltnissen. Tglich fuhr er zur Arbeit in eineBehinderteneinrichtung. Die Mdchen htten ihn seitlangem zuhause besucht, er habe sich rhrend umdie Kinder aus teils schwierigen Verhltnissen gekm-mert, erfuhr Karl-Georg Ohse vom Regionalzentrumfr demokratische Kultur. Oft kochte der junge MannSpaghetti mit Tomatensoe fr sie. Niemand nahm An-sto daran, er galt als einer, der gut mit Kindern umge-hen knne. Die Situation eskalierte, als der Erwachsenemit den Kindern ein Porno-Video ansah und dabei einMdchen streichelte. Die Eltern eines der Mdchen er-fuhren davon, es kam zur Anzeige. Die Kinder berich-teten demnach auch, dass er den Film auf Wunsch der

10jhrigen erst besorgt habe. Der junge Mann soll alles

Otto Belina

Otto Belina

Andrea Rpke


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besttigt haben. Ein zuvor erlassener Haftbefehl wurdewieder aufgehoben, weil nach Angabe des Amtsgerich-tes Schwerin, keine Fluchtgefahr bestand.

Umso lauter der Ruf der Neonazis nach Rache undSelbstjustiz in Missbrauchsfllen erschallt, umso leiserwird er, wenn solche Vorwrfe in den eigenen Reihenbekannt werden. Allein im zurckliegenden Jahr gabes mehrere Flle von Verurteilungen gegen ehemaligeNPD-Kandidaten oder Funktionstrger der Partei wegendes Besitzes von Kinderpornograe oder Missbrauchvon Minderjhrigen.

Es besteht eine dringende Notwendigkeit sich auchhier mit den Lebensumstnden von Kindern und derMissbrauchsproblematik in Ruhe auseinander zu set-zen, forderte eine Gadebuscher Prventionsexpertin.Der ganze Fall spiegele demnach eine Hilosigkeit

wider. Trstend sei die Tatsache gewesen, so berich-ten Beobachter des NPD-Aufzuges, dass auer ein paarrechten Jugendcliquen die Bevlkerung von Gadebuschkaum Notiz von den Rechtsradikalen genommen habe.Mit denen dann doch nicht!, hie es.

Mt btoffnt Potk macnWie braune TrittbrettfahrerSexualstraftaten ausnutzen

Auf der Fahrt durch die Stadt Joachimsthal in der Schorf-heide ist berall Polizei: Vor dem Haus von Werner K.,einem verurteilten Sexualstraftter, das die Einsatzkrftegegen Angriffe der rechtsextremen Szene sichern, amBahnhof, wo sich der Demonstrationszug der NPD for-miert, vor der Joachimsthaler Kreuzkirche, wo Gegen-demonstranten Plakate malen und eine Mahnwachehalten. Einige Brgerinnen und Brger schauen am Stra-enrand der Gruppe schwarz gekleideter Jugendlicher zu,die sich zu Neonazipop durch den Ort bewegt und immerwieder die Todesstrafe fr Kinderschnder, Ein Stock,ein Stein, schlagt ihm den Schdel ein! und Sicherheit,Recht und Ordnung - keine Gnade fr die Tter fordert.Eine halbe Stunde spter, die Neonazis sind vorbeigezo-gen. Zurck bleiben die Joachimsthaler. Sie sind allein

mit ihrer Angst um ihre Kinder und der Furcht vor demVergewaltiger, der 22 Jahre seines Lebens im Gefngnisverbracht hat. Ein Antrag auf nachtrgliche Sicherheits-verwahrung wurde vor Gericht zurckgewiesen. Wie essich mit einem Vergewaltiger in einer Stadt lebt, daraufgibt es keine einfachen Antworten.

Doch auf diese Hilosigkeit setzen die rechtsextremeSzene und die NPD. Nicht nur deswegen engagieren sichRechtsextreme ffentlich gegen kaum etwas so gernewie gegen sogenannte Kinderschnder. Der Slogan istseit vielen Jahren ein wichtiges Erkennungs- und Mobili-sierungsinstrument der Neonaziszene. Er ndet sich beirechtsextremen Aufmrschen. Auf unzhligen Autoheck-

scheiben und Tags an Huserwnden wird er auch vonMenschen verwendet, die sich nicht der rechtsextremenSzene zurechnen. Die sich Freie Krfte nennende rechts-extreme Kameradschaftsszene nutzt das Thema ebensooft, wie die selbst ernannte parteipolitische Speerspit-ze der Neonazis: die NPD. Hinter den Transparenten derRechtsextremen laufen manchmal auch Brger, denn hierist es mglich, ngste, Wut und Trauer auszudrcken. DieNeonazis sind direkt bei den Menschen im Stadtteil. Siehelfen bei der Suche der Vermissten, bilden Brgerweh-ren, die nach potenziellen Ttern Ausschau halten oderverteilen Flugbltter.

Schuldumkehr

Der Begriff Kinderschnder verknpft das eigentlicheThema Macht, sexualisierte Gewalt bis hin zum Mordmit dem der Schande. Das Wort Schande bedeuteteine besonders schwere Form von Unehre und ist dasGegenteil von Ehre bzw. (Menschen-)Wrde. Sie stelltdie Opfer sexualisierter Gewalt (die Geschndeten)an den Pranger, als trgen sie eine Mitschuld am Ge-schehenen. Hilfe fr die Opfer und deren langfristigeBegleitung bei der Verarbeitung solcher Straftaten istfr Rechtsextreme kein Thema. Die von ihnen aufge-ladene Debatte xiert sich auf die Straftter und derengewaltsamer Auslschung. Die Vielfltigkeit sexualisier-ter Gewalt in unserem Alltag wird negiert.

Otto Belina

Kulturbro Sachen und Amadeu Antonio Stiftung


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Wie Rechtsextreme Trauer, Angstund Wut missbrauchen

Werden Kinder Opfer sexualisierter Gewalt ist die ffent-liche Anteilnahme gro. Rechtsextreme nutzen diese

Situation aus, um aus der Emprung und der Angst vorWiederholungstaten Prot zu schlagen.10 Seit Jahren sindSexualstraftaten an Kindern in vielen bundesdeutschenGemeinden ein Topthema der Neonazis. Rechtsextre-me nutzen die enorme emotionale Auadung diesesThemas, um ihre autoritren Vorstellungen von Strafeund Schutz der Gemeinschaft zu etablieren. Sie be-haupten, staatliche Entscheidungstrger kmmertensich mehr um Tter als um Opfer. Mit Kinderschutz oderverantwortungsvoller Politik hat das nichts zu tun. Ihnengeht es um die Konstruktion neuer Feindbilder und de-ren Verankerung in der ffentlichen Debatte.

Seit dem Jahr 2001 wird das Thema als rechtsextremeKampagne propagiert11. Heute ist die rechtsextremeKampfformel Todesstrafe fr Kinderschnder immerwieder durch eine unkritische bernahme in die Medien

und vielfltiges Merchandising12 in der ffentlichkeitverankert. Damit gelingt es den Gefhlssturm, der nachsolchen entsetzlichen Taten herrscht, zu instrumentalisie-ren. Taktisch gehrt das zur Normalisierungsstrategieder Rechtsextremen: Sie greifen populre Themen auf,um sich selbst als sympathische politische Alternative zuprsentieren. Sexualisierte Gewalt ist eines der verbin-denden Themen zwischen organisierten Rechtsextremen

und ihrem jugendkulturellen Umfeld. Jede dritte aktuelleRechtsrockverffentlichung behandelt diese Thematik.13Bereits die Freibeuter riefen zum Lynchmord auf DieKinderschnder mach sie kalt!.14 Heute wnscht sichdie rechtsextreme Liedermacherin Annett Gift im Leibder Tter.15 Dass es Rechtsextremen nicht um Bedrf-nisse der misshandelten Kinder geht, zeigt folgenderLiedtext: Die Seele des Mdchens ist gebrochen / eswird von Psychologen gesprochen / doch Psychologenbrauchen wir nicht / denn bald halten wir Gericht.16

Volksgemeinschaft rechtsextremerGegenentwurf zum demokratischenRechtsstaat

Die Grundlage rechtsextremen Denkens ist die Vorstel-

lung einer rassistischen Volksgemeinschaft mit an-geblich unverwechselbaren Nationaleigenschaften.17Laut NPD-Parteiprogramm ist die Familie Trger desbiologischen Erbes.18 Kinder sind, von diesem ideolo-gischen Standpunkt betrachtet, lediglich ein Mittel zumRassenerhalt. Fr Kinder mit Migrationshintergrund giltdie NPD-Familienpolitik nicht. Anstelle einer politischenRechtsgemeinschaft, also Staatsbrgern mit gleichenRechten und Pichten, ist fr Rechtsextreme der Staateine ethnisch homogene Volks- bzw. Schicksalsgemein-schaft. Im NPD-Parteiprogramm heit es, die Wrde desMenschen hnge von Volkstum und Kultur ab. All die-se Grundstze widersprechen den Errungenschaften vonHumanismus und Aufklrung: unveruerlichen Men-schenrechten und freiheitlich demokratischer Grundord-nung. Im Grundgesetz heit es anders als im NPD-Partei-programm: Die Wrde des Menschen ist unantastbar.Menschenrechte stehen jedem Menschen von Geburtan zu und knnen weder verdient oder verliehen, nochaberkannt oder verwirkt werden. Wo sie nicht von derMehrheit der Menschen geteilt werden, knnen rassisti-sche und menschenfeindliche Vorstellungen der Rechts-extremen wirkungsmchtig werden. Im Grundgesetzheit es eindeutig, das deutsche Volk bekennt sich [...]zu unverletzlichen und unveruerlichen Menschenrech-ten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft,[]. Staatliches Handeln kann sich demnach nur auf

die Unteilbarkeit der Menschenrechte auch fr Gewalt-verbrecher - sttzen. Selbstjustiz ist ebenso verfassungs-widrig, wie die Wiedereinfhrung der Todesstrafe.

Rechtsextreme versuchen dendemokratischen Rechtsstaat auszuhhlen

Rechtsextreme verunglimpfen das demokratischeRechtssystem, die Gewaltenteilung und das Gewaltmo-nopol der Strafverfolgungsbehrden. Die da oben sei-en Schuld daran, dass Tter zu wenig bestraft wrden.19Die Forderung der Todesstrafe ist die Konsequenz dieserLaw-and-Order-Rhetorik, in der ein Menschenleben we-nig gilt.20 Vermeintlich logische Folge fr Rechtsextreme:Das System msse gestrzt werden.

Dass Rechtsextreme den immer strker werdenden f-fentlichen Diskurs ber sexualisierte Gewalt und dasdemokratische Engagement hunderter Bildungs- undAufklrungsprojekte hintertreiben, hat einfache Grnde.Rechtsextremen ist an ffentlicher Debatte und Strkungvon (Menschen-)Rechten nicht gelegen. Sie fordern denAusschluss von Ttern, bis hin zu deren Ermordung, um ihreigenes gewaltttiges Handeln, ihre antidemokratischeVorstellung der Durchsetzung von Macht mittels Gewaltzu legitimieren. Demokratie dagegen bedarf der Bildungund Aufklrung und dann des ffentlichen Dialoges.


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Umgang mt Ttn:die Gesellschaft schtzen durch menschen-wrdige Bestrafung und Tterprvention

Justiz

Das Recht auf Leben, als oberstes Ziel des Rechtstaatesist an keine Bedingungen gebunden. Deshalb haben auchStraftter in unserer Rechtsordnung einen Anspruch aufeinen fairen Prozess.

Ziel des deutschen Strafvollzuges ist die Resozialisierung.Diese grndet auf der im Grundgesetz verankerten Zusi-cherung, dass jedem Verurteilten eine Chance zusteht, indie Gesellschaft zurckzukehren.

Wut- und Rachegedanken bezglich Ttern und Tat sindverstndlich, drfen jedoch in unserem demokratischenRechtsstaat keine Grundlage fr den (juristischen) Um-gang mit Ttern darstellen. Ziel von Strafe ist es, die Be-vlkerung vor weiteren Straftaten zu schtzen. Strafe sig-

nalisiert dem Opfer, dem Tter und der Gesellschaft, dassSexualstraftaten nicht hingenommen werden.

Unser Rechtsstaat nimmt die Verantwortung fr denSchutz seiner Brger wahr und verfgt ber eine Viel-zahl von Mitteln, um Tter einer angemessenen Strafezuzufhren. In den letzten 15 Jahren hat es zahlreicheNovellierungen des Sexualstrafrechtes gegeben, die eineVerbesserung der Situation von Opfern ermglichen so-wie eine Anpassung des Strafrechtes an gesellschaftlicheVernderungen (z.B. Regelungen zu Kindesmissbrauch imInternet) widerspiegeln.

Klar ist, eine absolute Sicherheit vor Gewaltverbrechenwird es zu keiner Zeit und in keiner Gesellschaftsform ge-ben knnen. Die von rechtsextremen Kreisen geforderte

und in breiten Bevlkerungsschichten Anschluss nden-de Forderung der Wiedereinfhrung der Todesstrafe frSexualverbrechen an Kindern trgt nicht zum Schutz vonKindern bei. Diese auf den Rachegedanken reduzierteForderung hat Kinder und ihre Bedrfnisse nicht im Blick,sondern nutzt die ngste und Verunsicherungen von Mt-tern, Vtern und Groeltern aus. Sie dient dem Ziel, dendemokratischen Rechtsstaat und sein humanistischesMenschenbild, also die Grundlagen unserer Gesellschaft,in Frage zu stellen.

Therapie

Einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kindern leistetdie Therapie von Sexualstrafttern. Tter haben die Gele-genheit, die Verantwortung fr ihre Taten bei sich selbst

zu erkennen und ihr Handeln zu kontrollieren. Der Thera-pieerfolg ist u.a. abhngig von der Persnlichkeit der Tterund dem Grad der Verfestigung des Missbrauchsverhal-tens. Tter mit einer langen Tterbiograe sind schwerertherapierbar. Studien belegen bessere Therapieerfolge je

jnger die Tter sind. Eine groe Bedeutung hat also einfrhes Einsetzen von Therapie. Der Ausbau von Therapie-angeboten fr jugendliche Sexualstraftter ist notwendigund sinnvoll. Ca. 30 - 40 % aller sexuellen Missbrauchs-handlungen an Kindern, Jugendlichen und Heranwachsen-den werden Jugendlichen zur Last gelegt.21 Mehr als dieHlfte der erwachsenen Sexualstraftter wurden bereitsin Kindheit und Jugend erstmals sexuell bergrifg.22

Vor Ttern, die rckfllig werden und bei denen Therapiekeine Erfolge zeigt, muss sich die Gesellschaft schtzen,

beispielsweise durch die Sicherungsverwahrung.

rsm:Starke Kinder, Klarheitund Positionierung

Der Schutz und die Sicherheit unserer Kinder gehen unsalle an. Deshalb braucht es unsere klare Haltung unddas Einschreiten jedes Einzelnen sowie der Gesellschaft,wenn sexuelle Gewalt bagatellisiert wird, wenn abwer-tende und anzgliche Bewertungen ber andere abge-geben werden oder wenn Opfern eine Mitschuld gege-ben wird. Kinderschutz fngt bei jedem selbst an. DieEntscheidung, hinzuschauen und sich fr die Rechte vonKindern, einzusetzen, ist die Angelegenheit aller Men-schen. Deutschland hat die UN-Kinderrechtskonventionverabschiedet und damit sind die Kinderrechte auch fralle Brgerinnen und Brger verbindlich. Entsprechendwichtig sind Erfahrungen von Kindern, dass sie eigenePersnlichkeiten sind, eigene Rechte haben und diese

geachtet werden und dass alle Menschen auf die Ver-letzungen der Kinderrechte reagieren mssen. Gewaltgegen Kinder und andere Kinderrechtsverletzungen sindkeine Familienangelegenheiten. Die eigenen Mglich-keiten zu erkennen und zu nutzen, heit auch, sich inKonikte zu begeben. Schweigen hilft Ttern. Die fort-schreitende offene Auseinandersetzung mit dem ThemaSexueller Missbrauch ist daher notwendig. Kinder undErwachsene brauchen diesbezglich Aufklrung.

Tterprvention ist auch Opferschutz. Sexuell bergrifgesVerhalten beginnt mitunter schon im Kindes- und Jugend-alter. Eine Bagatellisierung kann zur Verfestigung dieserVerhaltensmuster fhren. Kinder und Jugendliche brau-

chen klare Grenzen und Angebote, um ihr bergrifgesVerhalten als Unrecht zu reektieren und abzustellen.Kinderschnder ist ein Wort, das in rechtsextremenKreisen propagiert und verwendet wird und in der Gesell-schaft aufgenommen ist. Dieser Begriff wird inzwischenin den Medien verwendet als Synonym fr Tter, die Sexu-alstraftaten gegen Kinder verben. Es sollte genauer aufdie Wortwahl geachtet werden, denn der Begriff verleitetzu der Assoziation, dass Sexualstraftter Monster seien, zuderen Bekmpfung jedes Mittel legitim ist.

Zu Forderungen nach Todesstrafe, hrteren Strafen undSelbstjustiz sollte Distanz entwickelt werden. Sie die-nen nicht dem Schutz der Kinder. Sie sind viel mehr Teileiner Strategie der Normalisierung, die rechtsextremesGedankengut in unsere Gesellschaft einschleusen soll.Alle Brgerinnen und Brger sollten dies wissen unddarauf vorbereitet sein, um ihr Handeln unmissver-stndlich darauf abzustellen. Dieses Handeln muss sichan den Werten des Lebens, der menschlichen Freiheitund der berzeugung menschlicher Vernderbarkeit undResozialisierung23 orientieren. Diese Werte drfen vomdemokratischen Rechtsstaat23 und seinen Brgern nichtaufgegeben werden.

Shukura


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Die Fachberatungsstelle organisiert und begleitet das the-aterpdagogische Programm Mein Krper gehrt mir!der Theaterpdagogischen Werkstatt Osnabrck (www.tpw-osnabrueck.de) an Grundschulen der Stadt Rostock.Es handelt sich hierbei um ein Theaterstck in 3 Teilen,

das emotional (ohne zu verngstigen), interaktiv und hu-morvoll Kinder der 3. und 4. Klassen zu sexuellem Miss-brauch aufklrt. Die Kinder lernen auerdem Strategienfr ihren persnlichen Schutz und erhalten Informationenber Hilfsmglichkeiten im Fall von sexuellem Miss-brauch, Vernachlssigung und emotionaler / krperlicherGewalt. Um dem ganzheitlichen Ansatz prventiver Pro-

jekte gerecht zu werden, fhrt die Fachberatungsstellefr die LehrerInnen der Grundschulen Fortbildungen zumThema Sexuelle Kindesmisshandlung und Elternabendezum Projekt und zum Thema durch. Das Anliegen hierbeiist zum einen Kinderschutz und die Untersttzung bei derWahrnehmung ihrer Kinderrechte sowie zum anderen die

Frderung der Handlungskompetenzen im Umgang mitsexualisierter Gewalt fr erwachsene Bezugspersonen.

Ein weiteres Projekt PeerBeratung gegen sexualisierteGewalt richtet sich an Schlerinnen der 9. Klassen ei-nes Rostocker Gymnasiums und wird durch den Hnsel-und Gretel Stiftungspreis 2009 gefrdert. Inhalt diesesProjektes ist es, an dieser Schule ein Peerberatungsteamgegen sexualisierte Gewalt zu installieren und damit dienachhaltige Implementierung einer Sensibilitt fr sexu-alisierte Gewalt / Grenzverletzungen modellhaft zu er-proben. Durch unser Projekt mchten wir Jugendlichen,die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, gleichaltrigeAnsprechpartnerInnen an ihrer Schule zu den ThemenSexualitt und sexualisierte Gewalt zur Seite stellen. DasPeerberatungsteam wird dabei durch die Fachberatungs-stelle fachlich begleitet und untersttzt.

Qun1 Im folgenden Text wird der Einfachheit halber die mnnliche Sprachform verwen-det. Sie schliet alle Geschechter ein.

2 Salter: Dunkle Triebe, 2006, S. 80

3 Vgl. polizeiliche Kriminalstatistik

4 Enders: Zart war ich, 2001, S. 13

5 Enders: ebenda, S. 57


7 Heiliger: Tterstrategien und Prvention, 2000, S. 129


9 bspw. dem rechtsextremen altermedia.info bzw. http://freies-netz.com/ alle auf-gefunden: 09. 05.09

10 Warum haben wir den Begriff der Schndung fr unsere Internetadresse

2001 gewhlt? Weil dieser Begriff der Kinderschndung bei jedem Menschen un-terschiedlich starke [] emotionale Reaktionen [auslst]. Das Wort Todesstrafe bildet

hier sozusagen eine zustzliche emotionale Reaktion, die wir nicht nur als Programm

nehmen, sondern gleich als Wegweiser in eigener Sache. (www.tfk.de, eingesehenam 9.5.06)

11 Die rechtsextreme Kampagne Nationalisten gegen Kinderschnder (NgK) wur-de 2001 von den Betreibern der Homepages Templers Reich und Oikrach gegrndet

und wird von zahlreichen Bands, Fanzines, Versnden, Homepages und Einzelperso-nen untersttzt bzw. ist mit vielen rechtsextremen Homepages verlinkt. Mehrfach

gelang es NgK in Zusammenarbeit mit der NPD und/oder Personen aus der Kamerad-schaftsszene, Demonstrationen gegen Kinderschnder durchzufhren insbesonde-

re an Orten, wo besonders stark von Presse und ffentlichkeit wahrgenommene Fllevon Kindesmissbrauch aufgedeckt wurden.

12 Die Seite www.tfk.de wurde 2001 gestartet und ist seit Ende 2006 nicht mehrabrufbar. Heute existiert eine neue Seite Namens www.t-f-k.de des W&W-Service aus

Augustusburg bei Chemnitz. In seinem Online-Shop sind Shirts mit dem Aufdruck To-desstrafe fr Kinderschnder zu erwerben.

13 Vgl.: Artikel Rechtsrock-Thema: Kinderschndung auf http://www.politische-

bildung-brandenburg.de/extrem/kinderschaendung.htm (aufgefunden: 9. 5. 09)

14 Vgl.: Freibeuter: Kinderschnder auf gleichnamiger CD von 1999

15 Annett: Wir hassen Kinderschnder auf CD von 2008

16 Schwarzer Orden: Todesstrafe auf gleichnamiger CD von 1999

17 Vgl.: Politisches Lexikon der NPD, www.npd.de

18 Vgl.: NPD-Grundsatzprogramm von 1996 unter www.npd.de (aufgefunden: 9. 5. 09)

19 Gegen die egoistische, pervertierte Ellenbogengesellschaft dieses Systems set-zen wir die Gemeinschaft aller Deutschen, die sich durch solidarisches und soziales

Verhalten vor Auswchsen wie Kinderschndern und anderen kriminellen Elemen-ten zu schtzen wei. Weg mit dem System und seinen kranken Auswchsen! Freine nationale und soziale Gemeinschaft! (www.widerstandnord.de, eingesehen am

29.05.06)

20 Seit der deutschen Vereinigung wurden mehr als 140 Menschen von rechtsext-

rem motivierten Strafttern ermordet.

21 Deegener: Kindesmissbrauch, 1998, S. 61

22 vgl. Rotthaus / Gruber 1997

23 Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person (Art.

3 der Allgemeinen Erklrung der Menschenrechte der Vereinten Nationen)

24 Strafe muss immer die Mglichkeit zur Shne und Wiedergutmachung geben.Todesstrafe schliet die Mglichkeit einer Besserung vllig aus. (Argumente zur To-

desstrafe unter: http://www.amnesty.de, aufgefunden: 09. 05. 2009)

Abbildung 2 aus Ausstellung Hau ab Du Angst Shukura 2002

Titelfoto kallejipp / photocase.com


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impssumHerausgeber: Amadeu Antonio Stiftung 2010

Redaktion:Timo Reinfrank & Anne-Rose Wergin

Die Broschre wurde mageblich erstellt durch Lola fr Lulu dem Projekt der Ama-deu Antonio Stiftung; Shukura Mobiles Team zur Prvention sexuellen Missbrauchsan Mdchen und Jungen, einer Einrichtung der AWO Kinder- und Jugendhilfe gemein-ntzige GmbH in Dresden. Wrtlich sind aus einer Erstverffentlichung insbesonderedie Teile Umgang mit dem Thema sexueller Missbrauch in der ffentlichkeit, Se-xueller Missbrauch was ist das? und Kinderschutz geht alle an bernommen. DerArtikel Mit Betroffenheit Politik machen wurde teilweise vom Kulturbro Sachsene.V. bernommen und durch die Amadeu Antonio Stiftung ergnzt. Die Autoren- undVervielfltigungsrechte fr die genannten Texte verbleiben bei Shukura/ AWO Kin-der- und Jugendhilfe gemeinntzige GmbH und Kulturbro Sachsen e.V. Die Rechteder restlichen Texte verbleiben bei der Amadeu Antonio Stiftung.

Design:www.hammergeigerot.de

Druck:www.digitaldesign-sn.de

1. Auage


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