Buchbesprechungen

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Buchbesprechungen / Book Reviews Praktikum zur Angewandten Informatik. Von E. Dotzauer. Mit 39 Computerprotokollen und 45 graphischcn Darstellungen, 227 S. Mfinchen: Carl Hanser Verlag. 1973. DM 34,--. Angewandte Inforrnatik, als das Bindeglied zwischen der Kerninformatik und den Disziplinen, die sich des Computers als Arbeitsrnittel bedienen, wird in zunehmendem MaBc hofFfihig und damit auch Lehr- und Forschungsgegenstand yon Hochschulen und Fachhochschulen. Allerdings ist die cub scheidende Frage, wie lehrt man Angewandte Informatik. Dotzauer hat in dem vorgelegten Werk einen beachtenswerten Beitrag zur Beantwortung dieser Frage geliefert, indern er nicht dcr leider noch zu oft gefibten Praxis folgt, Anwendungsfiille rezepthaft darzustellen. Er versucht, den Loser mit Hiffe exernplarischer Beispielr aus dem Goblet der numerischen Mathernatik an das Ph[inomen Programmierung speziell und die Software allgemein heranzuffihren, die im Mittelpunkt jeder Inforrnatik-Ausbildung steht. So behandelt er in seehs Kapiteln die Grundlagen der Softwareentwick- lung, nfimlich das Prinzip der algorithmischen Problernformulierung, die Eingabe, Speicherung und Ausgabc yon Daten, Approximationen, die Anwendung numerischer Methoden und das Codieren yon Daten und Inforrnationen. Insgesarnt handelt es sich urn eine gut gelungene Darstellung, obwohl der Anwender Problerne aus dem Gebiet der nichtnumerischen Datenvcrarbeitung, die fflr ihn heute sehr aktuell sind, vermiBt. Trotz dieses kleincn Sch6nheitsfehlers kann r vor allcm auch als Textbuch for Informatikvorlesungen empfohlen werden. A. Schulz, Linz Nichtlineare Regelungen. Von O. F611inger. Band I: Grundlagen und Harmonisehe Balance. Mit 90 Abb., 151 S. 1969. DM 14,60. Band II: Anwendung der Zustandsebene. Mit 64 Abb, 103 S. 1970. DM 9,80. Band III: Ljapunow-Theorir und Popow-Kriteriurn. Mit 38 Abb., 106 S. 1970. DM 9,80. (Methoden der Regelungstechnik.)Miinchen-Wien: Verlag R. Olden- bourg. Der Autor hat sich das Ziel gesetzt, Methoden zur Stabilit[ksanalyse und zur Stabilisierung nicht- linearer Regelkreise darzustellen, die zur Bearbeitung konkreter regelungstechnischer Probleme besonders geeignet erseheinen. Dariiber hinaus wird auch auf den Entwurf schnelligkeitsoptimaler Systerne im Zusammenhang mit den Methoden der Zustandsebene eingegangen. Der Autor erl~utert zun~ichst jeweils die Grundziige der Mcthode und beschreibt ihre Anwendung anhand gut iiber- schaubarer Beispiele. Das Kapitel fiber Ljapunow-Theorie sei als Beispiel for das Vorgehen des Verfassers herausgegriffen: Es wird zuniichst der Grundgedanke der direkten Methode anschaulich erkl~irt, dann werden die wichtigsten Begriffe eingefiihrt und die Haupt-Kriterien mathcrnatisch cxakt forrnuliert. AnschlieBend wird ausfiihrlich fiber die beiden praktisch bedeutungsvollen Methoden zur Gewinnung yon Ljapunow-Funktionen berichtet und ihre Anwcndung an Beispielen demonstriert. Als AbschluB wird die Methode der 1. N~herung behandelt. In entsprechender Weise geht der Autor auch in den anderen Kapiteln vor und erreicht so sein Ziel, das wohl am besten durch folgendes Zitat charakterisiert wird: ,,Die Biindchen sind zun~ichst for den Gebraueh des Ingenieurs geschrieben und dartiber hinaus ftir alle Anwender, die sich fiir Regelungsprobleme interessieren, aber nicht fiir den, dem es in erster Linie urn den rnathematisehen Aspekt der nichtlinearen Methoden gcht." Fiir den an regelungstechnischen Problemstellungen interessierten Mathematiker ist bei diesen B~ndchen vor allern die Tatsache interessant, dab hier ein gut lesbarer Zugang zu den Problernen und Ausdrucksformen des Ingenieurs geboten wird (der auch f/ir AnF~nger geeignet ist), der gleichzeitig Anregungen ffir weitere rnathematische Untersuchungen liefert. I. Troch, Wien

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Buchbesprechungen / Book Reviews

Praktikum zur Angewandten Informatik. Von E. Dotzauer. Mit 39 Computerprotokollen und 45 graphischcn Darstellungen, 227 S. Mfinchen: Carl Hanser Verlag. 1973. DM 34,--.

Angewandte Inforrnatik, als das Bindeglied zwischen der Kerninformatik und den Disziplinen, die sich des Computers als Arbeitsrnittel bedienen, wird in zunehmendem MaBc hofFfihig und damit auch Lehr- und Forschungsgegenstand yon Hochschulen und Fachhochschulen. Allerdings ist die cub scheidende Frage, wie lehrt man Angewandte Informatik. Dotzauer hat in dem vorgelegten Werk einen beachtenswerten Beitrag zur Beantwortung dieser Frage geliefert, indern er nicht dcr leider noch zu oft gefibten Praxis folgt, Anwendungsfiille rezepthaft darzustellen. Er versucht, den Loser mit Hiffe exernplarischer Beispielr aus dem Goblet der numerischen Mathernatik an das Ph[inomen Programmierung speziell und die Software allgemein heranzuffihren, die im Mittelpunkt jeder Inforrnatik-Ausbildung steht. So behandelt er in seehs Kapiteln die Grundlagen der Softwareentwick- lung, nfimlich das Prinzip der algorithmischen Problernformulierung, die Eingabe, Speicherung und Ausgabc yon Daten, Approximationen, die Anwendung numerischer Methoden und das Codieren yon Daten und Inforrnationen.

Insgesarnt handelt es sich urn eine gut gelungene Darstellung, obwohl der Anwender Problerne aus dem Gebiet der nichtnumerischen Datenvcrarbeitung, die fflr ihn heute sehr aktuell sind, vermiBt. Trotz dieses kleincn Sch6nheitsfehlers kann r vor allcm auch als Textbuch for Informatikvorlesungen empfohlen werden.

A. Schulz, Linz

Nichtlineare Regelungen. Von O. F611inger. Band I: Grundlagen und Harmonisehe Balance. Mit 90 Abb., 151 S. 1969. DM 14,60. Band II: Anwendung der Zustandsebene. Mit 64 Abb, 103 S. 1970. DM 9,80. Band III: Ljapunow-Theorir und Popow-Kriteriurn. Mit 38 Abb., 106 S. 1970. DM 9,80. (Methoden der Regelungstechnik.)Miinchen-Wien: Verlag R. Olden- bourg.

Der Autor hat sich das Ziel gesetzt, Methoden zur Stabilit[ksanalyse und zur Stabilisierung nicht- linearer Regelkreise darzustellen, die zur Bearbeitung konkreter regelungstechnischer Probleme besonders geeignet erseheinen. Dariiber hinaus wird auch auf den Entwurf schnelligkeitsoptimaler Systerne im Zusammenhang mit den Methoden der Zustandsebene eingegangen. Der Autor erl~utert zun~ichst jeweils die Grundziige der Mcthode und beschreibt ihre Anwendung anhand gut iiber- schaubarer Beispiele. Das Kapitel fiber Ljapunow-Theorie sei als Beispiel for das Vorgehen des Verfassers herausgegriffen: Es wird zuniichst der Grundgedanke der direkten Methode anschaulich erkl~irt, dann werden die wichtigsten Begriffe eingefiihrt und die Haupt-Kriterien mathcrnatisch cxakt forrnuliert. AnschlieBend wird ausfiihrlich fiber die beiden praktisch bedeutungsvollen Methoden zur Gewinnung yon Ljapunow-Funktionen berichtet und ihre Anwcndung an Beispielen demonstriert. Als AbschluB wird die Methode der 1. N~herung behandelt. In entsprechender Weise geht der Autor auch in den anderen Kapiteln vor und erreicht so sein Ziel, das wohl am besten durch folgendes Zitat charakterisiert wird: ,,Die Biindchen sind zun~ichst for den Gebraueh des Ingenieurs geschrieben und dartiber hinaus ftir alle Anwender, die sich fiir Regelungsprobleme interessieren, aber nicht fiir den, dem es in erster Linie urn den rnathematisehen Aspekt der nichtlinearen Methoden gcht." Fiir den an regelungstechnischen Problemstellungen interessierten Mathematiker ist bei diesen B~ndchen vor allern die Tatsache interessant, dab hier ein gut lesbarer Zugang zu den Problernen und Ausdrucksformen des Ingenieurs geboten wird (der auch f/ir AnF~nger geeignet ist), der gleichzeitig Anregungen ffir weitere rnathematische Untersuchungen liefert.

I. Troch, Wien

384 Buchbcsprechungen / Book Reviews

Systemprogrammiernng. Vortr~ge einer Fachtagung der IBM-Deutschland. Herausgegeben yon Karl Ganzhorn, Eberhard Schieferdecker und Albert Endres. Mit 59 Abb., 155 S. Mfinchen- Wien: R. Oldenbourg-Verlag. 1972. DM 34,--.

Wie schon aus dem Untertitel ersichtlich, enthfilt das Werk die Vortr/ige einer Fachtagung mit dem Thema ,,Grundlagen und Methoden der Systemprogrammierung". Es fotgt damit dem h~ufig geiibten Brauch gesammelte Tagungsvortr~ige zu ver6ffentlichen, unterliegt abet auch deutlich den Vor- und Nachteilen dieser Vorgangsweise. Dem Vorteil der Aktualit~it steht der Nachteil der uneinheitlichen Darstellung mit sehr verschiedener Qualitfit gegenfiber.

Das Werk ist keine Einffihrung in das umfangreiche Gebiet der Systemprogrammierung, der Leser sollte mit der Themenstellung bereits gut vertraut sein. Die einzelnen Vortrfige bestreichen, natfirlich an Hand herausgegriffener Problemstellungen, ein sehr breites Spektrum: Betriebssysteme, Compiler- bau, formale Methoden bis hin zur Projektplanung. Besonders hervorzuheben sind die Vortrfige yon L. Kleinrock ,,Ausgew/ihlte analytische Ergebnisse fiber Teilnehmer-Systeme" und yon D. Gries ,,Automatische Erstellung von Sprachfibersetzern". Nicht alle Vortr~ige erreichen dieses Niveau, werden aber doch ffir viele Leser yon Interesse sein.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dal3 das Werk einen guten Einblick in einige derzeit aktuelle Problemstellungen der Systemprogrammierung vermittelt.

H. Lorenz, Wien

Russian for the Mathematician. By S. H. Gould. With 12 Fig., XI, 211 p. Berlin-Heidelberg-New York: Springer-Verlag. 1972. Soft cover DM 27,60.

Die russische Sprache hat in den letzten Jahren in der mathematischen Literatur stark an Bedeutung zugenommen. Das ist bedingt dureh die groBe Anzahl von Publikationen aus allen Republiken der Sowjetunion, die mit wenigen Ausnahmen nieht fibersetzt werden. Daneben z~ihlt russisch auf zahlreichen Kongressen zur offiziellen Tagungssprache. In fast alien Teilgebieten der Mathematik ist es daher ffir einen Mathematiker ein grol3er Vorteil, russiseh zumindest passiv zu beherrschen. Das vorliegende Buch bietet jedem, der m6glichst rasch durch intensives Studium die n6tigen Kenntnisse erwerben will, eine gute und tiberlegt aufgebaute Anleitung. Naeh der Erkl~irung yon Schrift, Transliteration und Aussprache werden, soweit es ffir die Fachliteratur yon Bedeutung ist, die wichtigsten Regeln der Grammatik besprochen und an Hand yon Beispielen ausffihrlich erlfiutert. Daran schlieBt sich eine systematische Erarbeitung des Grundstocks an mathematischem Vokabular, und zwar stets in konkreten Satzzusammenhiingen. Der letzte Abschnitt bietet Obung und Erweiterung des Wortschatzes in Form eines mathematischen Lesebuehes in russischer Sprache, wobei zum Tell Beitrfige aus russischen Lehrbtiehern stammen. Das russisch-englische W6rterver- zeichnis wird nicht immer ausreichend sein. Der Genauigkeit halber sei erwfihnt, dab an mehreren Stellen die Betonungsakzente falsch gesetzt wurden, was aber dem Verstfindnis nur in Ausnahme- f, illen hinderlich sein k6nnte.

W. D6rfler, Wicn

Discrete Models. By D. Greenspan. XX, 165 p. London-Amsterdam-Don Mills, Ontario-Sydney- Tokyo: Addison-Wesley Publishing Company, Inc. 1973. US ~ 8.50, cloth US $16.00.

The "discrete models" are difference equations in place of differential equations for the fundamental phenomena of mechanics. In Greenspan's book, this discretization does not appear as a secondary process (e. g. for the purpose of numerical calculation) but arises immediately from a kind of particle-mechanics; why time should also occur in finite portions only remain unclear. Naturally, nothing is obtained that could not have been obtained by discretization of the usual differential equations. Thus it is not surprising that a number of conservation laws remain valid in the difference formulation; this has been used as a criterion for a reasonable discretization for some time. - - Perhaps this new wrapping may help to sell numerical methods to scientists and engineers.

H. J. Stetter, Wien

Buchbesprechungen / Book Reviews 385

Schaltwerk- und Automatentheorie. Von Clemens Hackl. Band I: Mit 157 S. 1972. DM 12,80. Band II: Mit 117 Abb., 152 S. 1973. DM 14,80. (Sammlung G6schen: Band 6011 und 7011.) Berlin-New York: Walter de Gruyter.

In der vorliegenden Darstellung der Automatentheorie werden besonders die Erfordernisse der Studierenden der technischen Fachrichtungen und der Informatik berficksichtigt. Es werden darin diejenigen Begriffsbildungen, Methoden und Verfahren der Automatentheorie beschrieben, die sich als Bausteine einer hierarchischen Beschreibung komplexer Systeme verwenden lassen.

Im ersten Band werden die Begriffe der Struktur, des Verhaltens, der )kquivalenz und der bin~iren Beschreibung eines Automaten in Form yon Schaltwerken dargestellt. Es zeigt sich dabei, dab sich Schaltwerke besonders zur Darstellung der Struktur und des operativen Ablaufes von Automaten eignen.

im zweiten Band werden komplexe Systeme beschrieben, die fiber das Modell des endlichen Auto- maten hinausgehen. Es werden asynchrone Schaltwerke dargestellt sowie Methoden zur Auswahl einer Zustandskodierung. Die Beschreibung wurde sowohl durch Block- und FluBdiagramme, als auch mit Hilfe einer algorithmischen Schreibweise durchgef/ihrt.

An den ersten Band schliegt sich ein fibersichtlicher Anhang an, in dem in kurzer Form eine Zusammenfassung der ffir die behandelte Theorie erforderlichen mathematischen Grundlagen ge- geben wird. (Grundelemente der Mengenlehre, Mengenoperationen, Mengenabbildungen, Relatio- nen, Boolesche Algebra, Boolesche Funktionen.)

J. Pressler, Wien

Die Datenbank im Informationssystem. Von Th. Lutz und H. Klimesch. Mit 62 Abb., 232 S. Mtinchen- Wien: R. Oldenbourg. 1971. DM 46,--.

Das Buch stellt die wohl erste deutschsprachige Behandlung dieses wichtigen und aktuellen Sach- gebietes dar. Es ist yon Praktikern ffir Praktiker geschrieben, inhaltlich sehr breit ausgelegt und mit vielen Beispielen durchsetzt. Deshalb wird seine Lektfire auch fiir Ffihrungspersonal, das Datenbanken und Informationssysteme implementieren lassen und nutzen mfchte, yon Interesse sein. Die ersten beiden Abschnitte fiber die geschichtliche Entwicklung und den Begriff des Informationssystems sind allgemein verstS.ndlich und popul~ir ausgelegt. Aus den weiteren Abschnitten fiber die Datenbank und ihre Begriffe, einschl/igige Methoden und Techniken und die Datenbanksoftware wird jedoch auch der Fachmann eine Ffille yon strukturellen Einzelheiten und nfitzlichen Methoden herauslesen, u n d e r kann sich auBerdem einen Oberblick fiber einige der wichtigsten realisierten Systeme ver- schaffen. Der letzte Abschnitt behandelt Probleme der Planung und ist damit auch ffir Organisation und wirtschafttiche Kalkutation eines Informationssystems yon Interesse.

R. Albrecht, Innsbruck

Mathematical Topics in Population Genetics. Herausgegeben von Ken-ichi Kojima. Mit 55 Fig., IX, 400 S. Berlin-Heidelberg-New York: Springer-Verlag. 1970. Geb. DM 68,--.

Mit diesem Band beginnt der Verlag eine Serie fiber Biomathematik. Im ersten Band sind 13 Beitr~ige verschiedener Autoren gesammelt, die sich alle mit Populationsgenetik befassen. Der Umfang der Beitr~ige schwankt zwischen 11 und 50 Seiten. Den einleitenden Aufsatz verfagte ein ,,groBer alter Mann" der Populationsgenetik, n~mlich S. Wright, der schon 1921 zu publizieren begonnen hat. Sein Beitrag handelt fiber Drift und die Verschiebungs-Balance-Theorie. Die weiteren Beitdige stammen yon Autoren, die in den 50er bzw. 60er Jahren begonnen haben zu ver6ffentlichen, also der jfingeren Genration yon Wissenschaftlern angeh6ren.

Es wird ein weiter Bereich der Populationsgenetik behandelt, aufgeteilt in folgende Themen: Ober Fitness, Grenzen der Selektion ond Genfixierung schreiben je zwei Autoren. Jeweils ein Autor berichtet tiber Inzucht, genetische Last und natfirliche Selektion~ Verteilungsmuster, Evolution der Dominanz, Koppelung und unvollstiindige Binomialverteilung. Es wiirde zu welt ffihren, die Beitrgtge im einzelnen zu besprechen. Einige gemeinsame Kennzeichen sind charakteristisch und sprechen daffir, dab es dem Herausgeber gelungen ist, einen sehr homogenen Band vorzulegen. Das Hauptgewicht der

386 Buchbesprechungen/Book Reviews

Beitrgge liegt auf dem biologischen Aspekt der Populationsgenetik und den jeweils historischen Ansfitzen; die mathematische Darstellung der Modelle ist nicht Selbstzweck, sonder~ nur Werkzeug. Leider ist aber dabei ihre Ableitung meist zu knapp ausgefallen (Ausnahmen sind die Beitrfige yon R. M. Richardson und C. C. Cockerham). so dab man den Band nicht gut als Demonstrationsbeispiel daffir empfehlen kann, wie ]eistungs[Shig eine mathematische Behandlung eine biologische Fragestellung erhellen kann. Wet nach eingehendem Studium eines der unlgngst erschienenen Lehrbficher fiber Populationsgenetik und speziell der mathematischen Populationsgenetik sein Wissen erproben und vertiefen will, wird gerne zu diesem Band greifen. Auch der Spezialist wird dank einiger Originalbeitrfige, die nicht rein referierend sind, sondern ganz neue Entwicklungen bringen, Gewinn daraus ziehen. Dagegen wird ein Benfitzer ohne spezielle Vorkenntnisse entt~iuscht sein. Ihm k6nnen die Beitr~ige nicht dazu verhelfen, einen Einstieg in die aktuellen Probleme tier Populationsgenetik zu finden.

J. Ktima, VOls

Angewandte Informatik. Herausgegeben yon P. Mertens. 198S. (Sammlung G6schen: Band 5013.) Berlin-New York: Walter de Grnyter. 1972. DM 9,80.

Informatik als die Wissenschaft yore Computer besch~iftigt sich nicht nur mit den theoretischen Grundlagen und der Struktur von Datenverarbeitungsanlagen, sondern ist auch die Disziplin, in der die Anwendung dieser Gerhte mit wissenschafflichen Mitteln lehrend und forschend dargestellt wird. Viele Prognosen der Vergangenheit haben darfiber hinaus gezeigt, dab der Bedarf an wissen- schaftlich ausgebildeten Fachkr~iften, die Datenverarbeitungsanlagen einsetzen k6nnen, bedeutend gr6ger ist als der Bedarf an ,,reinen" Informafikern. Es wurde auch vorgeschlagen, die allgemeine Informatik durch anwendungsbezogene Fachrichtungen zu erg~inzen, bei denen rund 50 Prozent der Ausbildung auf FRcher verwendet wird, in denen Datenverarbeitungsanlagen geeignete Instrumente sind, um Arbeitsabliiufe zu automatisieren.

Die vorliegende Schrift versucht nieht rezepthaft, Anwendungsm6glichkeiten ffir Datenverarbeffungs- anlagen darzustellen, sondern geht yon der Prgmisse aus, Gemeinsamkeiten in verschiedenen An- wendungsgebieten aufzudecken. Dadurch wird auch eine Brfieke zwisehen Fachteuten der ver- schiedenen Disziplinen geschlagen, die heute auf den Computer als Arbeitsmittel zurfickgreifen.

Mertens ist es in ausgezeichneter Weise gelungen, 13 Beitrfige, die yon der Linguistik fiber natur- wissensehaftliche Anwendungen bis bin zur Sozialforschung reichen, in ihrem Thema so auszuwfihien, dab Gemeinsamkeiten in der Problemstellung und den Methoden der Probleml6sung siehtbar werden.

A. Schulz, Linz

FORTRAN. Programmieranleitung, 2. Auflage. Von K. H. M filler und I. Strecker. 140 S. (B. I. Hochschultaschenbficher: Band 804.) Mannheim-Wien-Ztirich: Bibliographisches [nstitut. I970. DM 6,90.

In der vorliegenden 2. Auflage dieses Buches wird FORTRAN V ffir die UNIVAC 1108 behandeR. Dabei wird das der 1. Auflage zugrundeliegende FORTRAN IV ffir die IBM 7094 im wesent!ichen als eine Einschrgnkung davon dargestellt. Die Programmiersprache wird systematisch yon den Grund- lagen her aufgebaut. Die Darstellung ist fibersichtlich und ausfiihrlich.

Zahlreiche Obungsaufgaben sind angeffigt.

Das Buch gibt so eine ausgezeichnete Einffihrung in FORTRAN. W. Barth, Wien

Eigentiimer, Herausgeber und Verleger: Springer-Vedag, A-1011 Wien, M61kerbastei 5. - - Ffir den Textteil verantwortlich: Dr. Wilhelm Schwabl, A-101! Wien. M61kerbastei 5. - - Vfir den Anzeigenteit verantwortilch: Bruno Schweder, A-1130 Wien, SchweizertalstraBe 8-10. - - Satz: Austro-Filmsatz Richard Gerim A-1020 Wien;

Fischergasse 1. Druck: Paul Gerin, A-1021 Wien, Zirkusgasse 13. Printed in Austria.