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Business Insight 01 14 Das Magazin der Pitney Bowes Software GmbH www.pitneybowes.de/software Sonderausgabe GIS & Location Intelligence Innovative Location Intelligence-Strategien Potenziale von Daten optimal nutzen Das Geo-Thema ist es nicht allein Burchard Hillmann-Köster über die Entwicklung und Bedeutung von Location Intelligence in Unternehmen SoLoMo Drei Silben definieren Marketing neu

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BusinessInsight 01

14Das Magazin der Pitney Bowes Software GmbH www.pitneybowes.de/software

Sonderausgabe G

IS &

Locatio

n Inte

lligence

Innovative Location Intelligence-Strategien

Potenziale von Daten optimal nutzen

Das Geo-Thema ist es nicht alleinBurchard Hillmann-Köster über die Entwicklung und

Bedeutung von Location Intelligence in Unternehmen

SoLoMoDrei Silben definieren Marketing neu

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Einladung zur

MapInfo®

Tour Deutschland 2014Connecting the Community

• 1/2-Tages-Event zum Einsatz der GIS MapInfo Anwendungen

mit Branchenfokus

• Neuerungen in der MapInfo Suite – von der klassischen

Standortanalyse, über Kampagnen-und Vertriebsplanung,

bis hin zur Datenanreicherung und Prozessoptimierung

• MapInfo Professional 12.5 und Roadmap

• Vorstellung der neuen Lösung „Spectrum Spatial Analyst“

mit integrierter Web Mapping Applikation – für Ihre

integrierten GIS Aufgaben in Unternehmensapplikationen

• Verknüpfung von Location Intelligence & GIS in BI-Umgebungen

13.05. Köln: Marketing- & Vertriebsanalyse und -optimierung im Handel

14.05. Oberhausen: Die nächste Generation von Enterprise GIS in der öffentlichen Verwaltung

22.05. Frankfurt/Main: Location Intelligence für den Handel, Banken & Versicherungen

24.06. Stuttgart: Einsatzmöglichkeiten von GeoStatistik & GeoAnalytik

25.06. Berlin: MapInfo Suite: Trends & Entwicklungen

Besuchen Sie die MapInfo Tour in Deutschland:

Alle Tourdaten und Anmeldung unter: http://web.pb.com/mapinfo-tour-de

Folgen Sie uns live auf Twitter: #MapInfoTour

Anhand zahlreicher Anwendungsszenarien nehmen wir Sie mit auf den Weg von Desktop bis Enterprise GIS. Informieren Sie sich aus

erster Hand zu den neusten Lösungen und profitieren Sie von den Erfahrungen internationaler Experten der GIS-Szene.

Jetzt anmelden – MapInfo Tour Deutschland 2014:

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Business Insight 1I2014 3

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

Herzlich Willkommen zu unserer Sonderausgabe GIS & Location Intelligence des Pitney Bowes Kundenmagazins Business Insight!

Als Experten für ganzheitliche Kundenkommunikations-lösungen unterstützen wir Unternehmen und Verwaltungen bei der Kundengewinnung, -bindung und dem Ausbau von Kunden- und Geschäftsbeziehungen sowie der ganzheit-lichen Abdeckung horizontaler Geschäftsprozesse. Der Bereich GIS & Location Intelligence umfasst dabei einen wichtigen Teil unseres modular integrierbaren Lösungs-portfolios und ist wesentlicher Bestandteil eines effizienten Customer Touchpoint Managements – der Optimierung aller Kundenkontaktpunkte.

2014 ist ein spannendes Jahr für Pitney Bowes und unser globales Location Intelligence Team. Zum Jahres-anfang haben wir unseren überarbeiteten Datenkatalog auf mapinfo.com veröffentlicht, im 2. Halbjahr erscheint die 64-bit Version von MapInfo Professional 12.5 und kürzlich ist unsere globale MapInfo Tour unter dem Motto „Connecting the Community“ gestartet. Im Mai und Juni laden wir Sie zur MapInfo Tour Deutschland, einer kom-pakten Veranstaltungsreihe rund um GIS und MapInfo-Anwendungen mit Branchenfokus, ein. Sie finden die Termine und Themenschwerpunkte auf den Seiten 2 und 15 dieses Magazins.

Ich freue mich auch, Ihnen bereits jetzt unsere diesjährige User Konferenz anzukündigen, die am 20. November 2014 unter dem Motto „Customer Touchpoints“ in Düsseldorf stattfinden wird – getreu auch unserem internen Anspruch, den Austausch und Dialog mit unseren Kunden zu pflegen. Neben zahlreichen Kundenvorträgen und Anwender-

berichten erwarten Sie aktuelle Unternehmensinformationen sowie Produktvorträge und Neuheiten aus unserem Lösungs-portfolio.

Mein persönlicher Aufgabenbereich hat sich seit Januar 2014 erweitert. Neben meiner Rolle als VP Customer Engagement Solutions EMEA liegen mir als Geschäfts-führer Deutschland unsere Kunden in den deutschspra-chigen Ländern natürlich ganz besonders am Herzen. Um die Kernkompetenzen von Pitney Bowes hierbei noch stärker zu vernetzen, beziehen wir in Kürze gemeinsame Geschäftsräume mit unseren Kolleginnen und Kollegen unseres Hardware-Bereiches in Darmstadt.

Ab 26. Mai erreichen Sie mich im Austausch darüber, was Pitney Bowes für Ihr Unternehmen leisten kann, über unsere neue Zentrale in Darmstadt unter der Telefonnummer +49 (0)6151 5202 920 oder wie gewohnt unter [email protected].

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre unserer Business Insight mit Produktinnovationen aus unserem Haus, Fachbeiträgen, Terminen und Events sowie interes-santen Branchentrends und spannenden Lösungsberichten.

Marc Hirtz, VP Customer Engagement Solutions EMEA & Geschäftsführer Deutschland

Business Insight 1I2014 3

INHALT

4-5 NEWS

6-8 INTERVIEW Das Geothema ist es nicht allein: Burchard Hillmann-Köster über die Entwicklung und Bedeutung von Location Intelligence in Unternehmen

9 SoLoMo Drei Silben definieren das Marketing neu

10-11 FOKUS Innovative Location Intelligence-Strategien: Potenziale von Daten optimal nutzen

12-13 LÖSUNGEN Neue Herausforderungen bei der Geokodierung für Versicherungen und Versorgungsunternehmen

14 LIFESTYLE Energy 4 Life – Vorsprung durch mehr Lebensenergie

15 TERMINE / IMPRESSUM

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NEWS

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, mit wie vielenverschiedenen Karten Sie es täglich zu tun haben? Bei Pitney Bowes haben wir immer wieder mit beeindruckenden Visualisierungen zu tun, die von Kunden oder Partnern mit MapInfo Software erstellt werden. Einige davon sind für die Öffentlichkeit bestimmt und geben beispielsweise Auskunft über die aktuelle Wetterlage. Andere werden firmenintern benutzt, um das Risikomanagement zu unterstützen. Manch-mal dient Ortsinformation auch dazu, die Plätze mit der besten Sicht entlang einer Marathonstrecke zu visualisieren (ein aktuelles Projekt für den London Marathon 2014).Mit so vielen tollen Karten und Darstellungen, die täglich mit MapInfo produziert werden, ist es an der Zeit, diese Kunstwerke aus ihren Verstecken zu holen und sie der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Um das Ganze noch etwas interessanter zu machen, haben wir die Initiative in einen kleinen Wettbewerb verpackt, bei dem jeder seinen Favoriten wählen kann.Jetzt liegt es an Ihnen, ein #MapHero zu werden. Senden Sie uns Ihre beste MapInfo Karte und gewinnen Sie ein Microsoft Surface 2 Tablet!

Es gibt drei Kategorien:1. Die witzigste Karte – reichen Sie uns die verrückteste Karte ein, die beim Zeitsparen hilft oder in irgendeiner Weise das Leben erleichtert. Kreativität und Spaß werden jetzt belohnt!2. Karten mit Engagement – reichen Sie eine Karte ein, die hilft, Gutes zu tun. Kartographie für soziale oder Umweltpro-jekte, in Ihrer direkten Nachbarschaft oder international.3. Beste Visualisierung – Moderne Kartographie verblüfft mit technischen Möglichkeiten, aber auch immer wieder mit kreativen Lösungen, Informationen anschaulich darzustellen. Wir sind gespannt auf Ihre Lösung!

Haben Sie kürzlich eine Karte in MapInfo erstellt oder eine kreative Art und Weise gefunden, Informationen darzustel-len? Teilen Sie sie mit uns allen und werden Sie der erste deutschsprachige #MapHero!

Teilnahmebedingungen unter:http://www.mapinfo.com/maphero/contest-official-rules

MAPHERO CONTEST

Kartographie mit Effekt:

Sind Sie ein MapHero?

Ein häufiges Problem in einem Unterneh-men ist das Weitergeben und Publizieren von raumbezogenen Daten in einer geo-grafischen Karte. Oft fehlt dem Empfänger die nötige Software, um die erstellten Karten anzusehen und zu analysieren – seien es die Umsatzzahlen des letzten

Quartals auf Vertriebsgebiet-Ebene oder die gelösten Troubletickets des letzten Monats. Hier helfen Web-Anwendungen, welche das Hochladen erstellter Karten erlauben und somit die Veröffentlichung und Verteilung per Web Browser ermög-lichen. Ab Sommer diesen Jahres können Anwender erstmals auf eine integrierte Web Mapping Applikation innerhalb von Spectrum Spatial zugreifen, um Karten und Analysen einfach und schnell inner-halb des Unternehmens zu veröffent-lichen. Für die Applikation, die unter dem Namen „Spectrum Spatial Analyst“ als Teil des Location Intelligence Modul integriert ist, kommt das schon aus MapInfo Stratus bekannte Framework zum Einsatz. Somit können alle Funk-tionen, die bereits aus MapInfo Stratus bekannt sind, auch über Spectrum Spatial Analyst verfügbar sein.

<< Sehen Sie hier erste Screenshots!

Spectrum Spatial AnalystINTEGRIERTE WEB MAPPING APPLIKATION

Nutzen Sie den Download und lesenSie die Business Insight online:www.pitneybowes.de/businessinsightXING-Gruppe:www.xing.com/net/bizinsight

Business Insight online

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NEWS

Mit der Version 12.5 kommt das wohl umfangreichste Update in der Geschichte von MapInfo Professional. Neben der Tatsache, dass die Version 12.5 in einer 32bit und einer 64bit Version veröffent-licht wird, halten insbesondere mit der 64bit Version viele neue kundenorien-tierte Features Einzug.

Mit der nativen 64bit Unterstützung können größere Datenmengen mit MapInfo Professional verarbeitet werden. Das Limit von 4 GByte ent-fällt komplett und die Größe der zu nutzenden Datenmenge wird nur noch durch den verbauten Arbeitsspeicher begrenzt.Ausgewählte Geoprozesse werden durch Multi-Threading Algorithmen auf Mehrkernsystemen stark be-schleunigt. Funktionen wie „Puffer“ benötigen dann nur noch einen Bruchteil der Zeit, die sie in den jetzigen Versionen benötigen.

Diese Geoprozesse können zudem als Hintergrund Aufgabe gestartet werden, so dass dem Anwender die Anwendung zur weiteren Nutzung voll zur Verfügung steht. Lediglich die durch die Hintergrund Aufgaben ge-nutzten Relationen werden gesperrt. Natürlich können mehrere Aufgaben gleichzeitig gestartet werden.Erstmalig wird auch das von Micro-soft bekannte Ribbon UI in der 64bit Version von MapInfo Professional genutzt. Damit stehen dem Anwen-der umfangreiche Anpassungsmög-lichkeiten der Menus und Toolbars zur Verfügung.Weitere Werkzeuge und Verbesserungen wie der Workspace Explorer, die neue Fensterverwaltung (Kartenfenster sind nicht mehr an das Anwendungsfenster gebunden) und die Mini Toolbars auf der Karte komplettieren die Liste der Verbesserungen.

MapInfo Professional v12.5 GIS DESKTOP LÖSUNG

In der 32bit und der 64bit Version wird der neue Layout Designer implementiert. Die wichtigste Neuerung hier ist die komplett eigenständige Karte innerhalb des Layoutfensters. Somit kann die Karte in einem Layoutfenster individuell gestaltet werden.

Geplante Releases: Die Deutsche Version von MapInfo Professional Version 12.5 wird wie bisher im Oktober 2014 erhält-lich sein.

Weiterführende Informationen: Sie möchten immer aktuell über MapInfo Professional informiert sein? Verfolgen Sie einfach unser monatliches Journal „The MapInfo Professional“: http://www.mapinfo.com/resources/mapinfo-journal/Download-Link zur „MapInfo Professional 12.5 Preview“: http://bit.ly/1bLPoIJ

Die Anwenderkonferenz und die Jubi-läumsfeier unseres langjährigen GIS-Partners AGIS GmbH sind vorüber und wir bedanken uns für die Möglichkeit, auf der Veranstaltung aus erster Hand die neuen Entwicklungen unserer engen Zusammenarbeit vorzustellen. Mit insgesamt 220 Teilnehmern hatte AGIS ein ausgebuchtes Haus, bzw. „Schloß“. Besonders die Location, das hervorragende Essen und der exzellente Service wurde immer wieder gelobt.

Da es sich auch um ein Firmenjubiläum handelte, wurden auch die diversen Show-einlagen als willkommene Abwechslung

gelobt. Ob Riesenvogel, Vroni Hinterbichel oder Moderatorin: Corina Ratzel hat alle begeistert. Und der Ausblick ins Jahr 3014 hat uns gezeigt, dass wir in tausend Jahren nicht nur ähnliche Auf-gaben wie heute haben, sondern dass GeoAS noch immer im Einsatz ist. Wir freuen uns auf die nächsten 25 Jahre Partnerschaft!

Die Downloads zu unseren Präsentationen sowie Impressionen finden Sie auf der AGIS Homepage unter: www.geoas.de

MapInfo – The Next Generation Pitney Bowes – Roadmap

Anwenderkonferenz zum 25jährigen Jubiläum der AGIS GmbH, 9. April 2014 – Schloß Montabaur

PARTNER NEWS

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INTERVIEW

DDS: Location Intelligence im Business Intelligence-Umfeld ist für uns, die wir uns intensiv mit Geodaten und ihren Möglichkeiten beschäftigen, schon seit geraumer Zeit eine feste Größe. Wie schätzen Sie das Wissen darum in den Unternehmen ein?Burchard Hillmann-Köster: Nach einer Studie von Ventana Research sind gut 50 Prozent der befragten Unternehmen daran interessiert, Geodaten in ihre BI-Abläufe zu integrieren und für Analyse-zwecke zu nutzen. Aber die tatsächliche Anzahl an Unternehmen, die bereits aktiv Geoinformationen sammeln und analysieren, liegt bei gerade einmal 12 Prozent.

Das bestätigt unseren Eindruck, dass noch viel Aufklärungsbedarf besteht.Sicher, aber der Eindruck täuscht viel-leicht etwas dadurch, dass man den Einsatz der räumlichen Komponente am Markt nicht deutlich sieht. Das Wis-sen um das Thema Geo ist auf jeden Fall vorhanden, viel mehr als noch vor einigen Jahren, nicht zuletzt durch die zunehmende Verbreitung der Smart-phones. Fast jede Applikation integriert bereits die GPS-Komponente und vi-sualisiert den eigenen Standort oder eine zurückgelegte Wegstrecke.

Auch im Bereich Social Media wird das immer stärker spürbar.Ja, dies ist auch bei Facebook erkenn-bar, wo wir die Geokodierung bereit-stellen. Aber auch ein interessanter Aspekt, der vor allem im Bereich der Filterung von Big Data eine Rolle spielt. Neben Fragestellungen wie der seman-tischen Analyse von Informationen kann auch die Auswertung von Geoinforma-tionen ein weiterer Aspekt sein, um große Datenmengen schnell zu schnei-den und wichtige Informationen he-rauszufiltern. Und obwohl im Gartner Report „Magic Quadrant for Business Intelligence and Analytics Platforms“ kein Schwerpunkt auf Geo gesetzt wird, taucht in den Visionen der BI-Anbieter auf, ob und wie sie Geospatial einsetzen werden, d.h. es wird schon als zukünfti-ges Thema gesehen und die Bedeutung wird erkannt.

Wie sehen Sie die klassischen Anwen-dungsfelder von Location Intelligence im BI-Umfeld, oder wie würden Sie den Kern von LI beschreiben?LI hilft zunächst einmal innerhalb von BI-Systemen, komplexe Informationen einfacher und verständlicher zu kom-munizieren. Man sieht Karten, die Infor-mation steht in einem räumlichen

Kontext und ist dadurch einfacher zu interpretieren als in Form von Tabellen und Tortendiagrammen oder Ähnlichem. Diese Reduktion der Komplexität würde ich als ersten Baustein beschreiben.Der zweite Baustein ist die analytische Funktionalität, die sich bietet. Ich steche quasi durch einen Punkt hindurch in an-dere Informationsebenen hinein und kann dynamisch ad-hoc Informationen ab-leiten und erkennen, bloß aufgrund der geographischen Situation oder Analyse.

Das betrifft sowohl die vorhandenen Daten des BI-Systems als auch externe Daten, die ich integrieren kann.Richtig, die Datenanreicherung spielt dabei ebenfalls eine große Rolle. Oder auch die Integration der Entfernung: Wenn ich zum Beispiel eine Kampagne plane, so könnte ich mit dem Gießkan-nenprinzip alle Kunden anschreiben. Ich könnte aber auch nur die erfassen, die innerhalb eines bestimmten Radius zu einer Filiale sitzen. So kann ich auf einfachste Weise budgetbewusst ar-beiten, mit einem Verfahren, das nicht über ein klassisches BI-System zu rea-lisieren wäre.

Welche Strategien entwickeln Sie, um Ihre Kunden zu erreichen?

Nachgefragt: Das Geo-Thema ist es nicht allein

Wie sehen Lösungsanbieter den Einsatz von Location Intelligence (LI) im Business Intelligence-Umfeld in Unternehmen, welche Voraussetzungen sind notwendig, sind Standardlösungen möglich, ab wann lohnt sich der Einsatz – unser Gespräch mit Burchard Hillmann-Köster, Director Channel Sales im Softwarebereich von Pitney Bowes, beleuchtet das Thema direkt aus der Praxis heraus und entwirft so nebenbei auch neue Perspektiven für Geographen.

Entwicklung und Bedeutung von Location Intelligence in Unternehmen

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INTERVIEW

Zunächst ist es für uns das Wichtigste, dass wir entsprechende Lösungen an-bieten können. Und wir können sagen, dass wir Lösungen nicht nur für große Enterprise-Unternehmen, sondern auch für den klassischen Mittelstand bereithalten, um dort den Einstand in neue Technologien zu ermöglichen, auch im Rahmen ihrer finanziellen Situation. Und wir legen einen beson-deren Wert darauf, Gesamtlösungen anzubieten.

Fünf Bausteine

Was verstehen Sie darunter?Das Geo-Thema ist nicht allein aus-schlaggebend, wir betrachten immer die Gesamtkette, beginnend bei der Da-tenintegration, also der Zusammenfüh-rung der Daten aus den unterschiedli-chen Quellsystemen; ergänzt durch den zweiten Schritt, der die Datenqualität (z.B. postalische Adressvalidierung, Normalisierung von Daten) sicherstellt. Erst dann kommt die räumliche Ver-ortung der Adressdaten ins Spiel, Stichwort Geokodierung. Für global agierende Kunden ist dabei besonders wichtig, dass der Anbieter auch welt-weit zuverlässig diesen Dienst anbieten und integrieren kann.

Darf ich nachhaken, wie Sie das be-werkstelligen?Wir sind ein weltweiter Anbieter von Geokodierungen. Ein prominentes Beispiel aus unserem Kundenkreis ist Facebook, dort sind wir weltweit für deren Verortungen zuständig. Als Da-tenquellen nutzen wir sowohl eigene Datenbestände, z.B. in Nordamerika, als auch die Daten globaler und re-gionaler Datenprovider. Der nächste Baustein unserer Gesamtlösung betrifft die Datenanreicherung, d.h. dass wir die geokodierten Datensätze nun um weitere Informationen ergänzen, die erst auf Grundlage der Verortung zur Verfügung stehen.

Und welche Daten Sie hinzuziehen, er-folgt individuell nach Kundenwunsch?Richtig, ein B2B-Anbieter hat andere Anforderungen als die Konsumgü-

ter-Industrie (B2C), und selbst dort müssen wir zwischen den einzelnen Branchen unterscheiden. Auch hier haben wir eigene Daten und arbeiten gleichzeitig eng mit Unternehmen wie DDS zusammen, um unseren Kunden das optimale Datenspektrum liefern zu können. Und letztlich bieten wir eine Plattform, die verschiedene BI-Syste-me unterstützt. Für einen Großteil der Kunden ist eine standardisierte Out-of-the-box-Lösung die erste Wahl. Aber wir gestalten unsere Systeme so, dass Kundenansprüche, die über die Stan-dardlösung hinausgehen, leicht erfüllt werden können.

Sind denn die Anforderungen der Kun-den so ähnlich, dass eine Standardlö-sung überhaupt möglich ist?Ja, vor allem dadurch, dass man ein gewisses Maß an Standardfunktionali-täten zur Verfügung stellt, die man im Rahmen der Reports nutzen kann. Das Bestreben ist, diese Funktionalitäten so bereit zu stellen, dass der Nutzer sie möglichst einfach bedienen kann, sie gleichzeitig aber genau die notwen-digen Informationen liefern, damit er seine Fragestellungen beantworten kann. Der BI-Administrator allerdings benötigt natürlich mehr Funktionalität in der Software, um den Nutzern diese standardisierten Reports bereitstellen zu können.

Jetzt fehlt nur noch der Name dieser Lösung.Unsere Plattform „Spectrum“ integriert alle diese fünf Bausteine. Die Lösung wird in den verschiedensten Branchen eingesetzt z.B. im Gesundheitswesen, um die Ausbreitung von Krankheiten zu analysieren, Epidemien zu erkennen, Auswirkungen auf Versicherungsleis-tungen abzuschätzen etc.

Haben Sie noch weitere Beispiele?Sicherheitskräfte setzen bereits BI-Systeme in Verbindung mit Geoin-formationen ein. Ebenso finden sich Beispiele in der Fertigungsindustrie, sowohl vertriebs- und produktorientiert – stimmen Marktgröße und Potenzial überein? – als auch im Rahmen der

Überwachung von Lieferprozessen und Partnernetzwerken. Im Servicebereich ist ein weiterer wichtiger Einsatz zu sehen. Wie schnell Fragen beispiels-weise über ein Call Center beantwortet werden, lässt sich noch über klassische BI-Systeme leicht beantworten. Aber die Analyse und Planung von Service-technikern und ihren Einzugsgebieten wird erst durch die Geokomponente plausibel. Und Kundenzufriedenheit ist nun einmal ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen.

Neue Herausforderungen

Wenden wir uns doch mal dem Ent-scheidungsprozess zu – welche Vortei-le bringt da die Integration des „Wo“ in die Auswertungen? Birgt die Visuali-sierung in einer Karte nicht die Gefahr, dass Zusammenhänge so plausibel aufgezeigt werden, dass die Analyse gar nicht weiter hinterfragt wird?Sie zielen auf die zusammenfassende Präsentation vor dem oberen Manage-ment ab. Ich sehe das mehr unter dem „Dashboard“-Aspekt: Mit einer Karte, ebenso wie mit Graphiken und Tabellen, versucht der Analyst, dem Entscheider klar zu präsentieren, wo möglicher-weise Gefahr oder Handlungsbedarf besteht. Nur das ist bei der begrenzten Zeit des Führungspersonals entschei-dend. Daraus leiten sich dann weitere Schritte ab, die – da haben Sie schon recht – weiterführender Analysen und Auswertungen bedürfen, die sich über-haupt erst mit dem „Warum“ beschäf-tigen.

Ab welcher Größenordnung wird der Einsatz von Location Intelligence sinnvoll?Das ist schwierig zu greifen. Kleine Un-ternehmen können sicherlich mit Desk-top-GIS-Lösungen auch schon einiges bewirken, aber wir reden eher über den klassischen Mittelstand ab viel-leicht 200 Mitarbeitern mit sicherlich mindestens zehn bis zwanzig BI-An-wendern. Sie dürfen nicht vergessen, dass mit BI-Systemen auch der Aufbau entsprechender Datenbanken und Strukturen verbunden ist, und hier be-darf es einfach einer gewissen Größe,

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INTERVIEW

dass sich der Aufwand auch rechnet. Wichtiger aber ist zu verstehen, welche Herausforderungen auf die LI-Systeme zukommen, wenn Unternehmen sich für deren Einsatz entscheiden. Wäh-rend früher meist zentral ein System eingeführt wurde, ist in den letzten Jahren zusätzlich der Trend dahin gegangen, dass einzelne Abteilungen kleine flexible BI-Systeme für sich auf-gebaut haben. Das hängt nicht nur mit den immer leistungsstärkeren Rech-nern zusammen. Auch kostengünstige Einstiegspakete wurden angeboten, so dass sich der abteilungsweite Einsatz in Unternehmen gerechnet hat. Große Unternehmen stehen daher auch vor der Herausforderung, dass sie mehrere BI-Systeme im Unternehmen haben und diese mit einer LI-Plattform unter-stützt werden sollen.

Und die LI-Systeme müssen darauf reagieren.Ja, vor allem wenn Sie bedenken, wie die Integration von LI meist abläuft. Zunächst wird erst einmal in einer Testphase klein begonnen mit einem fokussierten Anwendungszenario. Der ROI lässt sich somit schnell aufzeigen, und dann muss das System auch bei einer heterogenen BI-Umgebung flexibel mitwachsen können.

Trends und neue Berufsbilder

Welche aktuellen Trends sehen Sie im Einsatz von Location Intelligence?Die prinzipielle Nutzung des Geo-Aspekts hat sich in jüngster Zeit gar nicht so sehr geändert, denn auch früher wurden be-reits GIS-Systeme in Unternehmen ein-gesetzt, um die räumliche Komponente mit zu berücksichtigen. Die Frage, die sich heute vielfach stellt, lautet eher, wie ich diese durch LI erhaltenen Infor-mationen und Erkenntnisse besser im Unternehmen verteilen kann. BI-Syste-me haben sich als Reporting-Tool etab-liert. Das Ziel ist also, ein erfolgreiches Werkzeug zu nutzen, um auch andere Aspekte zugänglich zu machen,die helfen, die Reports verständlicher zu gestalten. Insofern geht der Trend eher dahin, dass mehr Mitarbeitern in Unternehmen die Möglichkeit gegeben wird, Geoinformationen zu nutzen. Das Potenzial von Geodaten wird damit mehr Personen zur Verfügung gestellt.

Das heißt, dass GIS und Daten enger zusammenrücken.Ich würde sagen, dass beide Systeme quasi verschmelzen. Man muss jetzt nicht mehr mit zwei verschiedenen Lösungen arbeiten und diese mit dem entsprechenden Aufwand abgleichen; die Daten und die Auswertungsmög-lichkeiten sind in einem System integ-riert. Ein Trend ist also, dass sich Geo damit aus der Expertenecke löst; die prinzipiellen Funktionalitäten der Aus-wertung und Analyse müssen sich gar nicht ändern.

Und damit wird die Geokomponente auch selbstverständlicher.BI-Systeme sind meistens Self-Service-Systeme, die jederzeit kurzfristig einen aktuellen Stand zu einer bekannten Fragestellung in Form eines Reports ausgeben können. Und während früher ein Filialleiter vielleicht einmal pro Monat eine Karte erhalten hat, die ein GIS-Spezialist produziert hat, wird nun das BI-System um die dynamische Kar-ten-Komponente erweitert – GIS-Daten werden gewissermaßen Mainstream.

Aber so ganz ohne Fachwissen wird es nicht funktionieren.Nein, weder werden klassische GIS-Systeme ersetzt noch kann auf den „Power-User“ verzichtet werden. Ich sehe sogar neue Berufsbilder, die sich erschließen werden. Um Geoinforma-tionen aufzubereiten, ist schon einmal Fachwissen erforderlich. Keiner der BI-Anwender möchte sich z.B. mit der Projektion von Geodaten beschäftigen. Und auch die Umsetzung von Frage-stellungen, die dann im Rahmen der Reportingtools zur Verfügung stehen, ist nicht Aufgabe des Endanwenders. Das Wissen um die Analysemöglich-keiten, die der Einsatz von LI bietet, ist noch nicht weit genug verbreitet. Und mit zunehmender Akzeptanz und der fortschreitenden Aufwertung der BI-Systeme um Location Intelligence werden somit neue Tätigkeitsfelder für Fachleute wie z.B. Geographen ge-schaffen.

Wenn Sie jetzt zusammenfassend die Vorteile der Aufwertung von BI durch LI nennen sollten …… dann würde ich zunächst anführen, dass sich der Anwender immer noch in seinem bestehenden System befindet und damit auf aktuellen Unterneh-mensdaten aufsetzt. Die Integration von Geo-Informationen führt zu neuen Erkenntnisgewinnen, und die ständige Verfügbarkeit und einfache Verteilung der Informationen im Unternehmen führt zu einer spürbaren Steigerung der Effizienz. Kurz: Informationen wer-den transparenter, Entscheidungen besser.

Quellenangaben:n Gartner: Magic Quadrant for Business Intelligence and Analytics Platforms, February 2013n Ventana Research: Business Trends in Location Analytics, Exploring the Impact of Geographic Context On Business Processes, August 2013n Ventana Research: Mark Smith in Directions Magazin, New Generation of Location Analytics, 11. März 2013

Autor: Andreas Haux Erschienen in: Zoom! Magazin für moderne Geodaten-Anwendungen; Das Kunden-magazin der DDS Digital Data Services GmbH; Ausgabe 01/2014, S. 13-15

Burchard Hillmann-Köster, Director Channel Sales bei Pitney Bowes, ist verantwortlich für den Partnervertrieb und dessen stra-tegischen Ausbau. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der High Tech Branche im Bereich Marketing und Vertrieb mit Schwerpunkt B2B.

Burchard Hillmann-Köster

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SoLoMo

Facebook gibt in seinen Quartalszahlen vom Oktober 2013 an, dass von seinen weltweit 1,11 Milliarden Usern 751 Mil-lionen das soziale Netzwerk über ein mobiles Endgerät nutzen. Das bedeu-tet für den Zugang über Smartphones oder Tablets eine Steigerung um 54 Pro-zent gegenüber den Zahlen aus 2012. Gleichzeitig ist die Facebook-App die Anwendung, mit der die Nutzer täglich die meiste Zeit verbringen. Damit sind diese Social-Media-Nutzer die poten-zielle Zielgruppe für SoLoMo-Marketing unterschiedlichster Art. Der Begriff „SoLoMo“ steht für die Kombination von Social-, Local- und Mo-bile-Marketing und beschreibt einen Zu-kunftstrend im Marketing, der eine neue Cross-Channel-Erlebniswelt erschließt. Zum Beispiel über Couponing – also dem Versand von Gutscheincodes direkt auf das Smartphone der Anwender und das Einlösen der Coupons im Shop. Wie groß das Potenzial von SoLoMo ist, hat das Marketing-Unternehmen Monetate mit der Veröffentlichung von „The Retailer’s Guide to SoLoMo“ ge-zeigt: Die mobile Web-Nutzung beim Shopping ist bereits jetzt Realität. Durch SoLoMo kann ein starker Einfluss auf die Kaufaktivitäten der Verbraucher ausgeübt werden. Einen besonderen Stellenwert erhalten in solchen Marke-ting-Strategien räumliche Informatio-nen, wie sie z.B. für Standortanalysen genutzt werden. Auch in der Mediapla-nung werden GIS eingesetzt, um mit Verbraucherdaten diejenigen Werbe-verteilungsgebiete und Plakatwände zu identifizieren, mit denen bestimmte Zielgruppen optimal erreicht und damit

Streuverluste minimiert werden können. Außerdem nutzen Direkt-Marketeers bei der Segmentierung mit Kampagnen-Management-Systemen räumliche Selek-tionen, um eine optimale Zielgruppende-finition zu erhalten. Doch was macht SoLoMo so reizvoll für den Verbraucher? In der Kombination aus dem richtigen Zeitpunkt und dem räumlichen Kontext, also dem Hier und Jetzt, werden Verbraucher zu Angeboten geleitet, die sie leicht einlösen können – und das in Echtzeit. Dadurch erhält das Marketing ein leistungsfähiges Werk-zeug mit präzisen Targeting-Möglichkeiten. Der Verbraucher erhält – ein intelli-gentes Kampagnen-Management System vorausgesetzt – aufgrund seines aktuellen Aufenthaltsorts über eine Smartphone-App oder eine Mobile Website eines Anbieters ein auf ihn zugeschnittenes Angebot. Dies kann zum Beispiel ein Kaufanreiz in Form eines Angebots sein (Coupon) oder eine Kundenbindungs-maßnahme für Bestandskunden. Damit sind bereits zwei Komponenten der Marketing-Strategie erfüllt (Local und Mobile). Die Einbindung des sozialen Netzwerks Facebook stellt schließlich die Social-Komponente dar. Dabei hat sich beispielsweise der Verbraucher per Facebook in die App des Produkt-Anbieters eingeloggt und damit dem Anbieter des Coupons das Opt-In erteilt. Wenn der Kunde diesen Coupon über die Smartphone-App im Geschäft einlöst, wird dies über Face-book als Post auf der Pinnwand des Kunden veröffentlicht. Dadurch erzielt die Marketing-Abteilung, die den Coupon versandt hat, für ein minimales Invest-ment eine hohe Reichweite.

Für Einzelhändler bietet dieses Vor-gehen die Chance, Kundenströme zu steuern, Promotionskampagnen durch-zuführen und Kunden an sich zu binden. Dieses Potenzial ist nicht allein auf den Einzelhandel reduziert: Besonders die Gruppe der nach 1980 geborenen „Digital Natives“, also die im digitalen Zeitalter mit Web, Mobiltelefonen und Spielkon-solen aufgewachsen sind – sind für diese Art der Kundenansprache in einer Vielzahl von Lebenssituationen emp-fänglich, wie z.B. dem Besuch im Club, Vergnügungspark oder Skigebiet. Vergleicht man die Daten, die der Anbieter mithilfe des SoLoMo-Ansatzes gewinnt, mit denen, die zu Direkt-Mar-keting-Maßnahmen genutzt werden, ist eine deutliche Qualitätssteigerung erkennbar: Denn mit SoLoMo-Lösungen erhält man die Daten durch den Kunden selbst. Gleichzeitig lässt man den Kun-den innerhalb seines Netzwerks als Markenbotschafter agieren. In der Mar-keting- Branche spricht man damit von einem Wechsel vom „Customer Value“ zum „Network Value“, der zu einer deut-lich höheren Zielgruppenreichweite führt.

Intelligent gestaltete SoLoMo-Lösungen entsprechen allen Datenschutz-Richt-linien, da zum Beispiel Fotos und Kon-taktdaten nach dem Besuch der Loca-tion sofort gelöscht werden. Trotzdem verfügen die Unternehmen durch diese Lösungen über eine umfangreiche, exportierbare Datenbank, die mit Werk-zeugen zur Analyse von Kundenverhalten ausgewertet werden und so interessante Einblicke in das Kundenverhalten geben kann.

Drei Silben definieren Marketing neuImmer mehr Unternehmen sehen die Zukunft des geo-basierten Marketings im Bereich „SoLoMo“. Soziale Netzwerke, wie Facebook, sind dabei die direkte Verbindung zu qualitativ hochwertigen Kundendaten.

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FOKUS

Noch vor wenigen Jahren waren geo-grafische Informationssysteme (GIS) und die damit verbundene Technologie für die meisten Benutzer in Unternehmen kaum zugänglich und wenig verständlich. Manche GIS-Tools ließen sich nur mit hohem Aufwand bedienen. Die meisten Lösungen waren Desktop-basiert und an einen bestimmten Anbieter gebunden. Die Erstellung einer relevanten, präzisen Karte war eine hochspezialisierte Auf-gabe, die nur GIS-Experten bewältigen konnten.

Seitdem haben sich die IT-Landschaft und die damit verbundenen Nutzungs-potenziale deutlich verändert. Denn unter Location Intelligence wird heute weit mehr als nur die reine Kartenerstellung verstanden: Standortinformationen und Daten verschiedener Art werden in automatisierten Geschäftsprozessen und -abläufen zusammengeführt. Die Verfügbarkeit Server-basierter Enter-prise LI-Plattformen und mobiler Tech-nologie sowie die Zugriffsmöglichkeiten über Clouds und die Bereitstellung der Lösungen via Software-Services hat dazu geführt, dass geografische Infor-mationssysteme heute einem wesentlich breiteren Anwenderkreis zugänglich ist, der LI-Daten für Geschäftsabläufe einsetzt. Die Genauigkeit und die Zu-gänglichkeit dieser LI-Daten haben inzwischen höchste Priorität.

Unternehmensweite Location Intelli-gence, mobile Technologien und soziale Netzwerke sind die drei Grundpfeiler für künftige Marketingstrategien und Geschäftsmodelle. Zusammen stehen sie für die medien-, daten- und kanal-übergreifende Nutzung ortsbezogener und Cloud-basierter Services auf digi-talen Geräten, die für Verbraucher heute selbstverständlich ist. Der wichtigste Aspekt ist und bleibt jedoch die Einbin-dung von Standortdaten. Nahezu alle Unternehmensbereiche können durch den gezielten Einsatz von Location Intelligence Risiken mindern, die Kun-denzufriedenheit steigern, Prozesse optimieren und sich sogar neue Markt-chancen erschließen – allerdings nur, wenn die zugrunde liegenden Daten zuverlässig und aussagekräftig sind. Unternehmen, die Location Intelligence in ihre allgemeine Geschäftsstrategie einbeziehen möchten, sollten drei Schritte befolgen:

Die meisten Unternehmen verfügen heute über eine Fülle an Daten, die jedoch isoliert voneinander in unterschiedlichen Systemen gespeichert sind. Um kom-plexe Datenmanagementaufgaben effi-

zient abzuwickeln, müssen Firmen eine unternehmensweite Data-Governance-Strategie entwickeln mit dem Ziel, Daten zum Beispiel mit geographischen oder demographischen Informationen anzu-reichern und entsprechend aufzubereiten. Die Informationen aus den verschiedenen Systemen müssen auf einer zentralen, einfach zu verwaltenden Daten-Manage-ment-Plattform zusammengeführt, be-reinigt, angereichert, zugeordnet und verteilt werden können. Damit Maßnah-men zur Wahrung der Datenqualität Erfolg haben und dazu beitragen können,z.B. Marketingkosten zu senken, regionale Trends zu verdeutlichen oder mögliche Distributionswege zu optimieren, müssen sich alle Mitarbeiter an die Data-Gover-nance-Strategie halten. Letztlich trifft es nämlich die Marketingabteilung, wenn die falsche Zielgruppe für eine Kampagne ausgewählt wird. Oder dem Vertrieb entgeht eine Chance, wenn ein Kunde dreimal zu einer Veranstaltung „vor Ort“ eingeladen wird, die tatsäch-lich gar nicht in seiner Nähe stattfindet.

Das entscheidende Stichwort zur Behe-bung dieser Probleme lautet „Daten-konsolidierung“. Und diese kann nun mit einer Datenmanagementplattform und einer gut durchdachten Data-Gover-nance-Strategie durchgeführt werden. Nurso lassen sich Datensilos aufbrechen und ein effizientes Datenmanagement umsetzen.

Innovative Location Intelligence-Strategien

Bisher ging es in der Geodatenbranche vorwiegend um die Erfassung präziser Daten für die zahlreichen Nutzer aus dem Bereich der Kartografie. Heute jedoch sind immer mehr Nutzer an Location Intelligence (LI) für Unternehmen statt an reinen Geodaten interessiert. Im Mittelpunkt der Branche stehen nicht mehr Karten alleine, sondern die intelligente Nutzung von internen und externen Daten aus den unterschiedlichsten Quellen und Systemen.

Potenziale von Daten optimal nutzen

1. Entwicklung einer Data-Governance-Strategie zur regelmäßigen Bereinigung und Ordnung der Daten

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FOKUS

Wenn erst einmal eine unternehmens-weite Data-Governance-Strategie entwickelt wurde, die ein effizientes Datenmanagement unterstützt, kann im nächsten Schritt die Integration von Standortdaten gestaltet werden. Im Sinne unternehmensweiter Location Intelligence stehen heute interne so-wie externe Daten viel mehr im Fokus als Karten. Werden die Daten eines Unternehmens automatisch integriert, freigegeben und mit geografischen Informationen angereichert, können alle Benutzer – nicht nur GIS-Profis – geografische Karten mit anderen Para-metern wie Demografiedaten zu einer visuellen Darstellung aussagekräftiger Informationen kombinieren. An genau diesem Punkt wird aus GIS Location Intelligence.

Mit automatisierten Self-Service-Funk-tionen für Datenanalysen können Karten bestimmter Gebiete um Zusatzinfor- mationen aus anderen Datenquellen, beispielsweise Einkommensangaben, Verbraucherdaten oder Verbindungen in sozialen Netzwerken, ergänzt werden. So lassen sich Kunden in einen geogra-fischen und demografischen Rahmen einordnen, der für Marktmodelle und -projektionen eingesetzt werden kann. Per Geocoding können Adressdaten-sätzen geografische Koordinaten zuge-wiesen werden und so aussagekräftige Informationen für die verbesserte Ent- scheidungsfindung in Unternehmen gewonnen werden.

Eine Data-Governance-Strategie und eine Location Intelligence-Plattform können sich äußerst positiv auf die

finanziellen Ergebnisse eines Unter-nehmens auswirken. Allerdings führen diese Schritte schnell ins Leere, wenn keine verbindliche Geschäftsstrategie die genau benötigten Funktionen und Daten bestimmt. Aus diesem Grund müssen die konkreten Anwendungs-gebiete für Location Intelligence bereits klar definiert sein, bevor sich das Un-ternehmen mit der Daten-Governance und der Suche nach den geeigneten Tools befasst.

Es gibt viele naheliegende Einsatzbe-reiche für LI, beispielsweise intelligente Karten- und GPS-Programme, die in Abhängigkeit vom Standort z.B. Coupons oder Empfehlungen für einen Einkauf anbieten können. Bei näherem Hin-sehen wird jedoch deutlich, dass die Möglichkeiten zum Einsatz von Stand-ortdaten nahezu unbegrenzt sind und Unternehmen selbst ermitteln müssen, zu welchem Zweck und in welcher Form sie diese einsetzen.

Aus Marketingsicht ist die Kombination aus sozialen, mobilen und ortsbezogenen Daten sehr reizvoll. Facebook hat dies bereits früh erkannt und umfassende Standortdaten einbezogen, um von standortrelevanter Werbung bis hin zu Check-Ins an bestimmten Orten eine Fülle an neuen Optionen zu schaffen. Bald soll es sogar möglich sein, direkt bei Facebook Tische in Restaurants zu reservieren. Kürzlich hat Facebook bekannt gegeben, dass 19 Millionen Deutsche Facebook täglich nutzen und knapp 70 Prozent dieser Benutzer dazu ein Smartphone oder Tablet verwenden. Dementsprechend hat Facebook im großen Stil von seinen neuen standort-bezogenen und mobilen Einsatzmög-lichkeiten profitiert. Auch die Versicherungsbranche pro-fitiert zunehmend vom kombinierten Einsatz von Location Intelligence und

Kundendaten. So analysiert beispiels-weise der weltweit tätige Rückversicherer Willis Re die Daten aus seinem Kunden-portfolio mit einer hoch entwickelten GIS-Plattform, um Naturkatastrophen an verschiedenen Standorten genauer vorhersagen zu können. Da Willis den Geocoding-Prozess selbst genau steuern kann, sind die Daten sehr zuverlässig und helfen Kunden, potenzielle Verluste und Risiken besser einzuschätzen. Ein Beispiel aus einer anderen Branche ist der Telekommunikationsanbieter BT, der mithilfe von Location Intelligence Mitarbeiter und Ressourcen effizienter über die vorhandenen Netzwerkstand-orte verteilt.

Auch der Einzelhandel nutzt LI, indem er die Gewohnheiten seiner Kunden in bestimmten Gebieten erfasst und ana-lysiert, um den Service den Kundenbe-dürfnissen entsprechend anpassen zu können. Der Einsatz von Technologien und Methoden, die die Genauigkeit und Anwendung von Standortdaten bestim-men, ist ausschlaggebend für die Ent-scheidung über neue Geschäftsstandorte, weil sie sich unmittelbar positiv auf die Kundenansprache, den Umsatz und den Gewinn auswirken.

Dank der breiten Anwendbarkeit von GIS kann Location Intelligence für zahlreiche Bereiche verwendet werden – von der Planung und dem Geschäftsbetrieb über das Personalmanagement bis hin zum Marketing. Dabei ist es jedoch nicht mit der Erstellung oder Erfassung der Daten getan – sie müssen auch gezielt eingesetzt werden.

3. Festlegung einer stand-ortabhängigen Geschäfts-strategie

2. Ermittlung der passenden Plattform

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LÖSUNGEN

„Was zählt, ist der Standort“ – diese alteMaklerweisheit gilt zunehmend eben-falls für andere verbraucherorientierte Branchen. Insbesondere im Einzelhandel ist es heute wichtig, bei Geschäfts- und Marketingmodellen den Standort zu berücksichtigen. Zurückzuführen ist die zunehmende Standortorientierung dieser kundenzentrierten „Mainstream-Branchen“ auf die Allgegenwärtigkeit mobiler Geräte, die von Verbrauchern auch beim Einkauf genutzt werden. Auch Versicherungen und Versorgungsunter-nehmen – zwei Branchen, die sich tradi-tionell nur langsam verändern – können mithilfe der Geokodierung Kundeninfor-mationen ableiten, die geschäftliche Entscheidungen und Unternehmens-gewinne positiv beeinflussen. Beide Branchen sehen sich angesichts der mit dem Klimawandel und dem zunehmenden weltweiten Wettbewerb verbundenen Risiken gezwungen, ihren Umgang mit Daten zu überdenken. Um standortbe-zogene Daten stärker in die strategische Planung einzubeziehen, sollte ein grund-legendes Geocoding zum Einsatz kommen.

Im heutigen Zeitalter der Echtzeitkom-munikation spielen regionale Grenzen im globalen Wettbewerb sowie auf dem weltweiten Arbeitsmarkt eine deutlich geringere Rolle. In der Versicherungs-branche bedeutet dies, dass Anbieter

nicht mehr nur vor der eigenen Haustür um Kunden werben, sondern auf der ganzen Welt. Wenn die Versicherungs-bedingungen und der Geltungsbereich passen, entscheiden sich Kunden für denjenigen Anbieter, der ihre aktuellen Anforderungen am besten erfüllt – unabhängig von dessen Herkunft. Aus diesem Grund steigt der Druck auf Ver-sicherungsunternehmen, die Risiko-profile einer höheren Anzahl von Stand-orten und Regionen noch eingehender zu analysieren. Globale Versicherungsanbieter benötigen nicht nur präzise, hausnummerngenaue Geokodierungs-Daten, sondern auch einen zentralisierten Datenbestand, um für die verschiedensten Gebiete eine konsistente Erstellung der Risikoprofile, also der raumbasierten Gefährdungs-potenziale sicherstellen zu können. Versorgungsunternehmen stehen im Wettbewerb vor ähnlich großen Heraus-forderungen. Aufgrund der Deregu-lierung des deutschen Strommarkts mussten die Anbieter ihre Geschäfts-modelle überdenken. Denn die Öffnung des Strommarktes und die neuen Preis-steigerungen bieten Kunden, die den Stromanbieter wechseln, ein großes Einsparpotenzial. Im Mittelpunkt der neuen Businessstrategien steht ein präzises und umfassendes Geocoding. Im Wettbewerb müssen Stromversorger jetzt eher wie typische Einzelhändler vorgehen und sowohl die Standorte ihrer eigenen Kunden, als auch die der

Kunden ihrer Mitbewerber analysieren. Durch exaktes Geocoding und präzise Adresszuordnung können Anbieter bei-spielsweise Informationen über Kunden-abdeckung und Nutzungsverhalten ge-winnen, daraus neue Marketingchancen ableiten und ihre Kundendienstangebote entsprechend ausrichten.

Bei Versorgungsunternehmen stößt Geocoding auf Gebäude- statt auf Post-leitzahlenebene auf großes Interesse. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt dies an den vermehrt zu beobachtenden Klima- und Wetterveränderungen. Diegegenwärtige Energieerzeugung basiert größtenteils auf der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Mit dem sich daraus erge-benden hohen Ausstoß an CO

2-Emissionen ist sie einer der Hauptverursacher des Klimawandels. Daher ist die Umstruk-turierung der Energieerzeugung durch Steigerung des Anteils an regenerativer Energiegewinnung (namentlich Windkraft-anlagen, Biomasse) eine der wichtigsten klimaschutzrelevanten Maßnahmen. Andere klimaschutzrelevante Maßnahmen bestehen darin, die Energieeffizienz der Kraftwerksanlagen zu steigern sowie die Verteilung und den Verbrauch der Energie effizienter zu gestalten. Kosten- und umweltbewusste Verbraucher fordern ein effizienteres Energiemanagement und „grünere“ Lösungen. Genau an

Neue Herausforderungen für Versicherungen und Versorgungsunternehmen

bei der GeokodierungDie Geokodierung, d. h. die Zuordnung von Geokoordinaten zu anderen Geodaten wie Straßennamen und Postleitzahlen, spielt bei der Verbreitung von Location Intelligence schon seit Jahren eine wichtige Rolle. Die Erzeugung präziser Standortpositionen (Geocodes) in Echtzeit ergibt eine Fülle an Daten, die verschiedensten Branchen zu rentableren Entscheidungen verhelfen können. Aus diesem Grund findet die Geokodierung zunehmend Verbreitung in führenden digital ausgerichteten Unternehmen im B2B-Markt. Dennoch werden Geocoding und Reverse Geocoding erst seit Kurzem für Zwecke des Geomarketings eingesetzt und stecken in dieser Hinsicht noch in den Kinderschuhen.

Größere Märkte, verschärfter Wettbewerb

Energiemanagement und intelligente Zähler

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LÖSUNGEN

diesem Punkt setzen intelligente Zähler und Geocoding an. Stromversorger berücksichtigen die Daten „intelligenter Zähler“ (Smart Meter); beispielsweise zur Ermittlung von Spitzenzeiten, Verbrauchergewohn-heiten und Tarifen, die Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen liefern. Die „intelligenten Zähler” werden in Deutschland seit einiger Zeit auch für Privathaushalte angeboten und melden die Verbrauchswerte direkt an den Ver-sorger. Dadurch entfällt die jährliche Ablesung, weiterhin kann der Versorger eine kurzfristigere (zum Beispiel monat-liche) Rechnungsstellung gemäß dem tatsächlichen Verbrauch vornehmen und Tarifänderungen schneller berück-sichtigen. Der Kunde wiederum kann durch Lastverschiebung in Nebenzeiten mit günstigeren Tarifen finanzielle Vor-teile erhalten. Momentan kommen in Deutschland lediglich bei fünf Prozent der Zählpunkte elektronische Zähler zum Einsatz. Die Tendenz ist jedoch indem Maße steigend, indem die in der Vergangenheit und aktuell von Ver-sorgern durchgeführten Pilotprojekte positive Ergebnisse erbringen. Es bleibt derzeit noch abzuwarten, welche Rollout-Strategie der Gesetzgeber letztlich um-setzen wird und welchen Einfluss dies auf die Marktentwicklung nehmen wird. Eine Rechtsverordnung nach § 21i Nr. 8 EnWG soll den Zeitplan und die Vorgaben zum Rollout intelligenter Messsysteme in Deutschland konkretisieren.

Der zweite Faktor, der die Bedeutung der Geokodierung für viele Branchen verdeutlicht, ist der Klimawandel oder, genauer, die Zunahme extremer Wetter-ereignisse. Das durch tagelange Regen-fälle verursachte Hochwasser in Mittel-europa Ende Mai und Anfang Juni 2013 brachte in insgesamt sieben Ländern schwere Überflutungen mit sich und verursachte hohe Sachschäden. Und dies, nachdem bereits bei der August-flut 2002 in Deutschland Schäden in Höhe von rund 11,5 Milliarden Euro entstanden und viele der damaligen

analysiert werden. Wenn ein Unterneh-men etwa ein neues Werk plant, muss klar sein, welche umweltbedingten Risiken in der jeweiligen Region die Prämien für den jeweiligen Standort beeinflussen.

Nicht alle Geokodierungs-Lösungen sind gleich. Die Standardisierung und Überprüfung von Adressen wird kom-plexer, wenn Grenzen zwischen Ländern und Kontinenten überschritten werden. Die dafür notwendige Qualitätssicherung und das Datenmanagement erfordern eine Plattform, mit der Transaktionen ausverschiedenen Systemen an zentraler Stelle konsolidiert werden können. Mit-hilfe dieser Plattform können Unter-nehmen das hochauflösende, daten-intensive Geocoding managen, ohne das sie im zunehmenden internationalen Wettbewerb und angesichts instabilerer Umweltbedingungen nicht dauerhaft bestehen können. Die Welt verändert sich, und Unterneh-men müssen dem Rechnung tragen. Teil dieser Anpassung ist, dass sie den Wert von Standortinformationen in Bezug auf Kunden, Portfolios, Infrastrukturen und Geschäftschancen erkennen und diese Informationen für sich nutzen. Angesichts des weltweiten Wettbewerbs und der häufig wechselnden Umwelt-bedingungen kommt einem möglichst präzisen Geocoding eine entscheidende Bedeutung zu.

Zukünftige Anforderungen an das Geocoding

Extreme Wetterphänomene und Klimawandel

Zerstörungen 2013 gerade erst wieder behoben worden waren. Nur knapp 20 Prozent der Verluste waren versichert. Ereignisse wie diese haben die Dis-kussion über die Ursachen von Über-schwemmungskatastrophen und die Versicherbarkeit von Hochwasserschäden aufleben lassen. Der Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Zunahme extremer Wettereignisse ist noch nicht endgültig bewiesen, die An-zeichen dafür haben sich jedoch in den vergangenen Jahren verstärkt. Nun liegt es an den Versicherungsunternehmen, die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Risiken und Prämien ihrer Kunden weltweit zu untersuchen. Hierzu benö-tigen sie verlässliches Geocoding und stärker zentralisierte Datenquellen.Willis Re, ein britischer Makler von Risikomanagement- und Versicherungs-leistungen, setzt beispielsweise Geoco-ding ein, um die Genauigkeit von Risiko-einstufungen bei Naturkatastrophen zu erhöhen. Willis Re hat Kunden in mehr als 150 Ländern und weiß daher, wie wichtig eine genaue Standortzuordnung und eine detaillierte Risikobewertungsind. Dank einer Kombination aus hoch-auflösendem Geocoding und klassischen Kundendaten konnte das Unternehmenländerübergreifende Vergleiche anstellenund die Arbeitsabläufe seiner Analytiker deutlich vereinfachen. Teilweise verrin-gerte sich deren Arbeitsaufwand von acht Stunden auf nur noch eine Stunde.Über die reine Postleitzahlenanalyse hinaus können so verschiedene Daten-sätze integriert und in ihrer Gesamtheit

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LIFESTYLE

U can´t fight geneticsDer Mensch funktioniert im Grunde perfekt. Er ist in vielerlei Hinsicht über mehrere hunderttausend Jahre ideal an seine Umgebung angepasst und seine Reaktionen sind fest einprogrammiert. In unserer Zeit, in der dauerhaft und selbstverständlich persönliche Spitzen-leistungen erwartet werden, stehen wir unter chronischem Stress. Früher konnte man sich nach einer anstrengenden Geschäftsreise in der Lufthansa Lounge oder im Zug einfach mal zurückziehen und abschalten. Man konnte in den wohlverdienten Urlaub fahren und war dort einfach nicht erreichbar. Seit wir jedoch den immerwährenden Vorsprung durch moderne Kommunikationstechnik genießen, sind wir immer und überall online und erreichbar – und leben dadurch in ständiger Alarmbereitschaft. Dies ist evolutionstechnisch neu und kann als typischer moderner Krankmacher ausgemacht werden. Denn es bleibt wenig Zeit für regelmäßige Abschalt- und Ruhephasen, die dem Körper neue Energie zuführen.

Energieräuber gehören aussortiertEnergie lässt sich zwar steigern, ist jedoch endlich. Zudem umgeben sich Menschen nur zu häufig mit Personen, die ihnen eher Energie rauben, als zu deren Erhalt oder Steigerung beizu-tragen. Kennen auch Sie Personen, bei

denen Sie feststellen, dass es Ihnen nach einem Treffen oder Telefonat eher schlechter geht als zuvor? Natürlich können Sie versuchen, die Beziehung zu diesen Menschen zu klären. Allerdings gibt es manchmal den Fall, dass sich nichts ändert. Dann sollten Sie sich ernsthaft die Frage stellen, wie wichtig diese Leute tatsächlich für Sie sind und ob Sie den Kontakt wirklich aufrecht erhalten „müssen“!

Keine Kekse fürs KrümelmonsterWenn Sie durchschnittlich zweimal täglich essen, haben Sie innerhalb von zehn Jahren 10.920 Mahlzeiten zu sich genommen: Dies sind verdammt viele Gelegenheiten, mit vernünftiger Ernäh-rung an Ihrem Energielevel zu arbeiten! Und das lohnt sich immer, egal wo sich Ihr jetziges Ausgangsniveau befindet. Reduzieren Sie die zur Blutzucker-schaukel führenden Kohlenhydrate wie z.B. Getreideprodukte, Reis und Kartoffeln und ersetzen Sie diese durch mehr Obst, Gemüse und gute Proteinquellen wie Fisch oder Ei. Sie werden sofort den Unterschied in Punkto Wachheit und Leistungsfähigkeit spüren!

Verbinden Sie den Sport mit EmotionenSeien Sie ehrlich: Sich zu bewegen, um den LDL-Cholesterin Wert zu senken, istausgesprochen unattraktiv. Solange nichts weh tut, sind die Ermahnungen der Ärzte

und Gesundheitsratgeber doch nicht mehr als pure Theorie. Was Sie wirklich hinter dem Ofen hervorlockt und dazu führt, dass Sie sich in die Sportschuhe schwingen, sind Emotionen. Reizvolle Gründe für regelmäßige Bewegung sind z.B. das Hineinpassen in Ihre Lieblings-hose oder das Gefühl von Stolz, wenn Sie einen Volkslauf erfolgreich absol-viert haben. Überlegen Sie, womit Sie Bewegung positiv verbinden können, unabhängig von rationalen Gesundheits-aspekten! Denn langfristig wird Ihnen Sport sicher mehr Energie zur Verfü-gung stellen, als Sie dabei investieren.

Fangen Sie schon heute damit an und genießen Sie Ihr Leben mit mehr Freude, Lust und Lebensenergie!

Energy 4 LifeVorsprung durch mehr Lebensenergie„Energie ist die Grundlage für alles auf dieser Welt. Wer dauerhaft glücklich und erfolgreich sein möchte, sollte dafür sorgen, seine persönliche Energie im Griff zu haben.“ Davon ist Clifford Opoku-Afari, Redner, Buchautor und Experte für das Steigern des persönlichen Energielevels, überzeugt. Doch wie viel Kraft ist nach Feierabend noch da, wenn Job und Karriere schon alles aufgesaugt haben und die Familie Ihre Aufmerksamkeit einfordert? Wenn auch Sie sich abends als Couch-Potato vor dem Fernseher ertappen und dabei vielleicht sogar noch einschlafen, ist dieser Beitrag genau das Richtige für Ihren Start in ein schwungvolleres Leben.

Clifford Opoku-Afari, Redner und Buchautorwww.opoku-afari.de

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Herausgeber:Pitney Bowes Software GmbH Pitney Bowes Software GmbHKelsterbacher Straße 23 Grafinger Straße 265479 Raunheim 81671 MünchenTel.: +49 (0)6142 203400 Tel.: +49 (0)89 4623870Fax: +49 (0)6142 203444 Fax: +49 (0)89 [email protected]/softwareRedaktion: Barbara Lopez-Diaz (verantwortlich)

IMPRESSUMUmsetzung:Tapetenwechsel Brigitte Günther, München

©Copyright 2014 Pitney Bowes Software GmbHAlle Rechte vorbehalten. Weiterverwendung der Texte und Bildernur mit Genehmigung der Pitney Bowes Software GmbH.

Fotonachweise: Fotolia: Titel; Pitney Bowes: S. 3, S. 8; Thinkstockphotos: S. 6, S. 9, S. 10, S. 13, S. 14, Rückseite; Meliá Düsseldorf: S. 15

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n Köln: 13. Mai 2014, Hilton Cologne n Oberhausen: 14. Mai 2014, TRYP CentrO Oberhausen n Frankfurt am Main: 22. Mai 2014, Steigenberger Hotel Metropolitan n Stuttgart: 24. Juni 2014, Althoff Hotel am Schlossgarten n Berlin: 25. Juni, 2014, Radisson Blu Hotel Berlin Informationen zu Themenschwerpunkten und Anmeldung: web.pb.com/mapinfo-tour-de

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