Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

14
LES CAHIERS DE L’AUTONOMIE N° 17 • Mai 2010 JEDER TAG EIN GUTER TAG Wohnen zu Hause: Bedürfnisse und Erwartungen

description

Les cahiers de l'autonomie Wohnen zu Hause Nr 17 • Mai 2010

Transcript of Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Page 1: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

LLEESS CCAAHHIIEERRSSDDEE LL’’AAUUTTOONNOOMMIIEE

N° 17 • Mai 2010

JEDER TAG EIN GUTER TAG

Wohnen zu Hause:Bedürfnisse und Erwartungen

Page 2: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

2

INHALTSVERZEICHNISINHALT“Home sweet home”Régine Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Der Architekt, Erschaffer und HumanistJérémy Barillaro, Architekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Renovieren oder kaufen?Ein Paar Denkanstösse...Ammar Bounaira, Architekt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Bericht“Unabhängig leben können,das war mein Wunsch”Xavier Picherit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Anpassung der Wohnung: FinanzielleUnterstützung der PflegeversicherungFabiano Munisso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Die Anpassung der Wohnung älterer MenschenIsabelle Steichen-Campagna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Abteilung für Aktivitäten und Freizeit . . . . . . . . . 14

Im Jahr 1999 hat der Gesetzesgeber mit dem Gesetzüber die Pflegeversicherung seine Politik zu Gunstenvon pflegebedürftigen Personen, die auf die Hilfe Drit-ter angewiesen sind, vollständig überarbeitet. DasGesetz schafft ein Recht auf Hilfe, die jedoch vorrangigzu Hause erfolgen soll.

Die praktische Erfahrung von HELP zeigt, dass es sehrgut möglich ist, diese Hilfe zu Hause zu organisieren.Hierfür müssen allerdings bestimmte Bedingungenerfüllt sein : der Wille und die Motivation des Betroffe-nen, der Wille und die Motivation seines Umfelds undseiner Angehörigen, die Verfügbarkeit eines multidis-ziplinaren und leistungsfähigen Pflegenetzwerks und –last but not least – der architektonische und technischeRahmen.

Leider gab es Situationen, in denen eine BetreuungZuhause wegen einer nicht angepassten und nichtanpassbaren Wohnung unmöglich war. Diese Feststel-lung ist sehr bedauerlich, denn wir haben in den letzten10 Jahren viele positive Erfahrungen gemacht, wasunsere Zusammenarbeit mit der Pflegeversicherung,SMA, Adapth, sowie den Lieferanten von technischenHilfsmitteln angeht. In diesem Heft geht es um dieguten Praktiken und die Notwendigkeit sich bei Spezia-listen Rat und Informationen einzuholen, wenn es Pro-bleme gibt. Es wäre schade, sein Zuhause vorzeitig ver-lassen zu müssen wegen technischer Probleme, dieman hätte lösen können.

Vorbeugen ist besser als Heilen! Dieses Sprichwort giltebenfalls für die Architektur. Bei der Planung einerWohnung kann man, mit einigen Überlegungen undohne merkliche Mehrkosten seine zukünftige Bleibebehindertengerecht einrichten.

Denken Sie daran!

Redaktionsvorstand:Die Mitarbeiter des Netzwerkes HELP

Verantwortlicher Herausgeber:José Luxen, Generalkoordinator des Pflegenetzes Help

Adresse der Redaktion:54, rue Emile MayrischL-4240 Esch-sur-AlzetteTel. 26 70 26

Ausführung:Paprika+ • Bascharage • Tel. 26 501 775

Druckerei:Watgen • Luxembourg • Tel. 43 84 86-1

FotosXavier Picherit, verschiedene

Die “Cahiers de l’autonomie“ erscheinen 4 Mal pro Jahr.

Die Veröffentlichung der Texte geschieht unter der Verantwortung der verschiedenen Autoren.

Auflage: 6.000 Exemplare.

MMiicchheell SSiimmoonniissdirecteur Santé

Croix-Rouge

luxembourgeoise

Page 3: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Les

cahi

ers

de l’

auto

nono

mie

- n

°17

- m

ai 2

010

3

Ist neu immer besser?Eines Tages wird unser Heim vielleicht nicht mehr unserenAnforderungen entsprechen. Was sollen wir tun? Umziehen,alles aufgeben, in eine Umgebung die unserer Situation bes-ser angepasst ist und unsere Bezugspunkte, unsere Nach-barn, unsere Straße, unsere Gewohnheiten verlassen,… ?Oder sollen wir bleiben und unser Heim an unser neuesLeben anpassen, um so unsere Lebensart und unsere Erinne-rungen zu erhalten? Wird ein ganz neues Heim meiner Situa-tion eher gerecht? Das Neue, das Schöne, der Luxus sinddies auschlaggebende Punkte für einen Umzug, die es mirerlauben, mich schnell einzugewöhnen, Freundschaften zuschließen und ein neues Nest zu bauen ? Oder soll ich meinegute alte Wohnung behalten und diese meinen Bedürfnissenentsprechend umbauen lassen? Dieser Entschluss ist allesandere als einfach und man sollte sich Zeit nehmen, umgründlich darüber nachzudenken.

Eine Wohnung ist weit mehr als nur 4 Wände. Es gibtGewohnheiten, soziale Beziehungen und auch Erinnerun-gen. Diese aufzugeben ist keine leichte Entscheidung. EinUmbau sollte auch gut überlegt sein. Über Veränderungenzu reden ist der erste Schritt um ein Projekt umzusetzen,unser Lebensprojekt.

Jeder Mensch braucht eine Umgebung, einen Rahmen indem er sich behütet fühlt, in dem er „aufblühen und auf-wachsen“ kann. Unsere « vier Wände » tragen zu der Ent-wicklung des Menschen bei.

Der Schlüssel zum Paradies?Nachdem wir unseren Rahmen festgelegt haben, können wiruns niederlassen und diese « Wände » in ein wahrhaftigesParadies verwandeln. Zuhause ist da, wo man sich wohlfühlt. Hier knüpfen und pflegen wir unsere Beziehungen,hier leben wir

Lauter Erinnerungen!So sind wir in der Lage Erfahrungen zu sammeln und hierwerden sich Erinnerungen anhäufen. Wir teilen unsereGefühle mit Personen, die uns in unseren vier Wänden be-suchen. Unser Zuhause wird zu einem Geschichtsbuch, einBuch das unsere Geschichte schreibt.

Ein soziales UmfeldUnsere Gewohnheiten beschränken sich nicht nur auf unserHeim, sondern umfassen ein weitaus größeres Umfeld: dieNachbarn, die Straße, das Viertel, all dies trägt ebenfallsdazu bei, dass wir uns da wo wir wohnen wohl fühlen.

PSYCHOLOGIN

“Home sweet home”

RRééggiinnee AArrnnoolldd,,Psychologin, Koordinatorin

der psychogeriatrischen

Tagesstätte in Steinfort

Unsere Farben, unsere Land-schaften, die Geräusche undGerüche, die uns bekannt sind... all dies bildet unser «Zuhause».

Die Zufälle des Lebens, Zwischen-fälle sogar Unfälle können dazuführen, dass unser Heim nicht mehrunseren Anforderungen entspricht.In dem Fall müssen wir unsereGrenzen überwinden um uns dieserSituation anzupassen und wiederFreude am Leben zu finden.

Das Neue, das Schöne, der Luxus gewährleisten mir nicht,dass ich mich in der neuenWohnung «Zuhause » fühle.

Page 4: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

4

Der Architekt ist ein Erschaffer, erschlägt neuartige Lösungen vor, dieder erforderlichen Raumgestaltung derWohnung Rechnung tragen. Aber derArchitekt ist auch ein Humanist, wasZuhören, Aufmerksamkeit, Neugierde,Kultur, Kreativität, Vorstellungskraft,Feingefühl, Poesie... erfordert.

Unsere Überlegungen und Handlungenkönnen eine Lebensweise ändern undsomit zu einem größeren Komfort,Wohlbefinden und einer einzigartigenBetreuung beitragen, die der Familieeine Gelegenheit bietet sich wiedernäher zu kommen und einen intensivie-ren Austausch ermöglicht.

Im Rahmen eines speziell humanen Pro-jekts stellen wir uns diesbezüglich Fragen,

die direkt mit der Mobilität und der Auto-nomie der an Alzheimer erkrankten Perso-nen zu tun haben. Dem Architekten sitztkein Gesprächspartner gegenüber, derseine Wünsche ausdrückt und Fragenstellt, sondern er muss vorgreifen, sichinformieren und nach Alternativen suchen.

Bei meinem Großvaterwurde Alzheimer diagnostiziert

Seine ganze Familie hat beschlossensich so zu organisieren, dass er bis zuseinem letzten Lebenstag zu Hauseverweilen konnte. So habe ich alsArchitekturstudent für meine Diplom-arbeit „die Anpassung seiner Woh-nung“ als Thema gewählt.

"Die Sicherheit des Kranken ist einerder wichtigsten Aspekte, das man nieaus den Augen verlieren darf, um dasZusammenwirken von Mobilität,Autonomie und zu Hause wohnen zugewährleisten. Die Betreuung eineran Alzheimer erkrankten Personerfordert eine Anpassung derLebensumgebung um Unfälle zu ver-meiden, die Autonomie des Patien-ten zu fördern und die Personen, diesie pflegen zu entlasten" Hierzu giltes Antworten zu finden auf Fragen destäglichen Lebens und auch wenn sieuns banal erscheinen, sind sie äußerstwichtig für die betroffenen Personen.

Als Schlussfolgerung meiner Arbeit istzu hoffen, dass in Zukunft diese Über-legungen betreffend die Gestaltung

Der Architekt,Erschaffer und Humanist

JJéérréémmyy BBAARRIILLLLAARROOArchitekt

Page 5: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Les

cahi

ers

de l’

auto

nono

mie

- n

°17

- m

ai 2

010

5

ARCHITEKTÜberlegungen von ArchitekturstudentenIch wollte von Architekturstudentenwissen, was sie vom Wohnen zu Hause,einer an Alzheimer erkrankten Person,denken. Ich habe diese Frage an eineLehrkraft am „Institut d'architectureSaint-Luc de Wallonie“ in Lüttichgestellt. Ihr Studienprogramm bietetden Studenten ein Lehrgang in Human-wissenschaften an. Eine Meinungsum-frage wurde während diesem Lehrgangdurchgeführt.

Die Studenten wurden aufgefordertnach Stellenwert die Faktoren aufzulis-ten, die sie als unerlässlich für eine opti-male Funktionsweise, eine bessereAutonomie und vollständige Sicherheitin Betracht ziehen. Die Umfrage ergabdass die meisten Studenten der Ansichtsind, dass die Domotik und die elek-tronischen Hilfsmittel die beste Lösungfür unsere Problematik sind. Anschlie-ßend ziehen sie eine offene und verein-fachte Wohnumgebung in Erwägung, umden Kranken immer in Aufsicht zu haben.

Nur wenige schlagen humanere Lösun-gen vor, wie die Heimpflege oder dasAnbringen von Fotowänden, die dasGedächtnis der Person beim Anblick vonbekannten Gesichtern stimulieren kann.

Abschließend kann man sagen, dassdie Lösung eines solchen Problemsnicht nur darin bestehen kann, Plänevorzulegen. Man muss den Menschenselbst und sein Leben integrieren. Auchwenn der technische Fortschritt helfenkann, den Kranken zu unterstützen, dieFamilienangehörigen zu beruhigen, istes auch wichtig die humanen Aspektezu berücksichtigen.

Jérémy BARILLARO - ArchitektDiplomarbeit: „Le maintien à domicile

d'une personne souffrant de la

maladie d'Alzheimer, aspects

architecturaux, urbanistiques et

sociaux“ (Wohnungsanforderungen

einer an Alzheimer erkrankten

Person, architektonische,

urbanistische und soziale Aspekte).

2007 Abschlussdiplom des «Institut

d'architecture Saint-Luc» in Lüttich.

von Wohnungen bereits bei der Pla-nung berücksichtigt werden. Es gilt einMaximum an Faktoren in Betracht zuziehen um den verschiedenen Proble-men und Hindernissen zuvor zu kom-men, mit denen der Kranke konfrontiertsein wird. Es ist wichtig eine humaneMethodologie zu entwickeln (wie diesauch der Fall ist, bei Menschen mitbeschränkter Mobilität) um eine ange-messene Wohnumgebung zu schaffen,in der sie sich wohlfühlen und die nichtzu einem Hindernis oder Risiko für sieund die sie pflegenden Personen wird.

Die Jahre sind vergangen und mein Groß-vater ist gestorben. Heute schätze ich vorallem, dass wir seinem Wunsch nachgekommen sind, ihn bis zu seinemLebensende in seinem gewohntenUmfeld, seinem Zuhause, zu lassen. Wirhatten die Möglichkeit fast ständig prä-sent zu sein, was ihn und sein Familie inseinen letzten Lebenstagen nähergebracht hat. Ich habe sehr viel durchdiese Betreuung gelernt und bin dadurchzu einer menschlicheren, sozialeren Vor-gehensweise in meiner Arbeit gekommen.

Die Partnerschaft G4S - HELP im Dienste der Sicherheit und Pflege zu Hause

Neue Aussichten für SieDie Modellea. Sécuryphoneb. Kamerac. Elektronisches Schloss

Und in Zukunft...Neue Anwendungen werden wir Ihnen in den nächstenMonaten vorstellen. Wenn Sie Vorschläge dazu haben,dann rufen Sie uns unter der Nummer 26 70 26 an.

Diese 3 Modelle sind bei derEdukativen Informations- undBeratungsstellein Esch-sur-Alzette zu ausgestelltEingang Centre Hospitalier Emile MayrischEhemalige Pförtnerlogerue Emile Mayrisch, L-4240 Esch-sur-Alzette

Terminvereinbarung unter der Nummer 26 70 26.

Eigenständig leben, in Sicherheit wohnenDem Leben einen Mehrwert geben, die Lebensqualitätverbessern durch professionelle Kompetenzen und Strukturen.

Neue Lösungen gliedern sich in eine globale Vorgehensweiseder beide Strukturen ein, die die menschliche Würde und Freiheit in den Vordergrund stellen.

Page 6: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Wir möchten Ihnen einige Hinweise geben die Ihnen von derPlanung bis zur Entscheidung nützlich sein können.

DOKUMENTATIONHeutzutage gibt es zahlreiche Informationsquellen. DieseVielfalt und eine zu umfassende Dokumentation verhindernoft, dass man sich auf das Wichtigste konzentriert.

Es ist ratsam sich gleich am Anfang die richtigen Fra-gen zu stellen, um eine gezielte Dokumentation zuerstellen. Hierzu empfehlen wir:

• Fachzeitschriften.• Suche im Internet.• Besuch von Baumessen.• Suche nach Informationen über die Regelungen im

Bereich Urbanismus, Architektur, Technik und Gesetzes-auflagen für jede Situation.

• Beratung durch eine Immobilienagentur.• Beratung durch einen Bauunternehmer.• Beratung durch einen Architekten.

UMWELTUm in Einklang mit unserer Lebensweise zu sein, muss beider Wahl des Standortes der Wohnung folgende Punkteunbedingt berücksichtigt werden:

• Die geografische Lage.• Das soziokulturelle Umfeld.• Die Nähe von Schulen, Gesundheits- und

Freizeiteinrichtungen, Geschäften …• Die Zugangsmöglichkeiten für diese Ausstattungen.• Die Kommunikationsmittel (Straßen, öffentlicher

Transport…).

Renovieren oder kaufen?Ein paar Denkanstösse...

AAmmmmaarr BBoouunnaaiirraaArchitekt

Der Kauf eines Appartements oder eines Hauses gehört zumLebensprojekt eines jeden und sollte daher wohl überlegtsein.

Oft fängt es mit einem Traum, einer Vorstellung an, manmalt sich die perfekte Wohnung aus um sich dann bewusstzu werden, dass es keine ideale Wohnung gibt und gebenkann. Daher gilt es realistisch und vorsichtig vorzugehen.

Die ersten Fragen betreffen die Anschaffung.

Ist es besser eine neue Wohnung zu kaufen, einebereits bestehende Wohnung zu renovieren oderselbst sein Traumhaus zu bauen, das seinen Wünschenund Anforderungen am besten entspricht?

Es ist wichtig alle Aspekte wie Dokumentation, Umwelt,soziokulturelle, technische und finanzielle Gegebenheitensowie eine optimale Raumaufteilung auf einen gemeinsamenNenner zu bringen.

6

Page 7: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Les

cahi

ers

de l’

auto

nono

mie

- n

°17

- m

ai 2

010

7

ARCHITEKT

EINSTUFUNG DER ANFORDE-RUNGEN UND BEDÜRFNISSE

Bedürfnisse sind für jeden Menschen eigen. Hier nur einigeBewertungskriterien die sich auf die tagtägliche Nutzungeiner Wohnung beziehen.

• Die Strukturierung und die Organisation des Lebensraums.• Die Flächenbestimmung.• Das Verhältnis zwischen Raum und Funktion.• Die Zugänglichkeit der verschiedenen Räume.• Die Dynamik und Entwicklungsmöglichkeiten der Räume

was deren Bestimmung und Benutzung betrifft.• Die vielfältige Nutzung der Räume.• Komfortelemente die jedem Menschen eigen sind.

Diese Bewertungskriterien ermöglichen es dem Käu-fer, die ihm unterbreiteten Pläne besser zu verstehenund geben ihm die Möglichkeit die richtigen Fragen zustellen um impulsive Käufe zu vermeiden, aus Angstsich von den Argumenten eines Verkäufer oder einerbildlichen Darstellung in die Irre führen zu lassen.

TECHNIK

Der Kauf einer Immobilie hängt ebenfalls von dem Zustanddes Baus ab, egal ob es sich um ein Appartement oder einHaus handelt. Hier einige Empfehlungen:

• Ein Inventar durch einen Experten erstellen lassen.• Informationen über die Bauart einholen (traditionell,

vorgefertigt, aus Holz, Metall...)• Auf die verwendeten Materialien und deren Leistungen

aufpassen.• Informationen über die Heizungsart einholen (Heizöl,

Gas, Holz, Elektrisch...)

• Umbaumöglichkeiten studieren und die damit verbunde-nen Schwierigkeiten oder Hindernisse bewerten.

FINANZENDer Kauf einer Immobilie ist mit einer beträchtlichen Inves-tition verbunden. Man muss sich seinen finanziellen Mög-lichkeiten bewusst sein, und folgende Aspekte beachten:

• Eine finanzielle Simulation erstellen lassen, die alle obenangeführten Aspekte berücksichtigt.

• Informationen über die verschiedenen finanziellen Unter-stützungen einholen.

• Sich bei den Banken über die Bedingungen von Darlehenund Rückzahlungen informieren.

• Die mit dem Kauf verbundenen Kosten schätzen lassen(Appartement, Haus, Grundstück) und die Kosten fürUmbauarbeiten.

• Unvorhergesehene Ereignisse in Betracht ziehen.• Planungskosten mit einberechnen.

Und morgen, enspricht dieseWohnung noch immer IhrenBedürfnissen?

Sie stellen sich Fragen?

Adapth hat eine Checkliste erstellt mit einerReihe wichtiger Punkte um die ZugänglichkeitIhrer Wohnung zu überprüfen.

Diese Liste ist kostenlos bei den Mitarbeiternder Adapth erhältlich.

Page 8: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Es ist das erste Mal, dass ich an derVerfassung eines Artikels über michselbst beteiligt bin.

Ich war ein sehr aktiver junger Menschund studierte in London. Schon frühwar mir klar dass ich mich selbststän-dig machen wollte.

Dann hatte ich einen Unfall und warquerschnittgelähmt. Nach langen Mona-ten in Krankengymnastikzentren wurdenmir die verschiedenen technischen Hilfs-mittel und Domotikeinrichtungenerklärt. Ich musste mir ein neues Lebens-schema ausarbeiten. Nachdem ich eini-ge Zeit bei meinen Eltern gewohnt habe,wollte ich erneut unabhängig sein undich habe mich entschlossen in ein Appar-

Unabhängig leben können, das war mein Wunsch

XXaavviieerr PPiicchheerriittLimpertsberg

Alter: 25 Jahre

Wohnsitz: Appartement im

Erdgeschoss eines Wohnhauses

Fortbewegungsmittel:

elektrischer Rollstuhl

In Begleitung von Valence,

ein 5 Jahre alter Hund

8

tement zu ziehen. In diesem Wohnvier-tel, für das ich mich entschieden habe,befinden sich Geschäfte und Arztpraxenin direkter Nähe. Da die Apotheke etwasweiter entfernt ist, holt mir meine Mutterbei Bedarf die nötigen Medikamente.Der Wagen wurde meiner Situationangepasst und ich kann mich somitunabhängig fortbewegen. Mir ist es sehrwichtig etwas mit Freunden unterneh-men zu können.

Es kommen auch jeden Tag Pfleger undHaushaltshilfen bei mir vorbei, die fürdie nötige Pflege, den Haushalt undEssen sorgen. Ich werde ebenfalls zuHause von Physiotherapeuten betreut.Meine Eltern und Bekannten stehenmir auch jederzeit zur Seite.

Mein AppartementEs handelt sich um ein neues Wohn-haus. Die meisten Geräte funktionierenmit Fernbedienung. Die Fortbewegungim Rollstuhl wird durch Schiebetürenerheblich erleichtert.

Die Küche

Die Position der Geschirrspülmaschine,des Ofens und die Höheneinstellungder Arbeitsplatte und der Möbel. DerPlatz reicht aus um sich im Rollstuhlfortzubewegen.

Arbeitsplatte und Schränke, die höheneinstellbar sind, und jedem Benutzer individuell angepasst werden können.

Page 9: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Das Schlafzimmer

Dank eines Transfersystems das miteiner Schiene an der Decke angebrachtist, kann ich mich frei und einfach imZimmer bewegen. Ich weiß diesesHilfsmittel zu schätzen und die Pflegerkönnen gut damit umgehen.

Das Badezimmer

Es sind keine Stufen vorhanden. DiePfleger und ich haben einen leichtenZugang zu der Dusche. Das Wasch-becken ist in der Höhe verstellbar.

Das Büro

Der Schreibtisch ist ebenfalls in derHöhe verstellbar.

Hier verbringe ich viele Stunden fürmein Studium und für meine Hobbies.Das Tageslicht in diesem Raum ist sehrangenehm.

Die Garage

Ich gelange mit einem Aufzug in die Garage.Alle Türen öffnen sich automatisch.

Die Wohnung muss von Anfang an gutgeplant sein, da es schwierig ist nachder Fertigstellung des Baus verschiede-ne Ausstattungen zu ändern. Ich wurde

Les

cahi

ers

de l’

auto

nono

mie

- n

°17

- m

ai 2

010

9

BBEERRIICCHHTT

von der Adapth gut beraten. Die Tech-nologie entwickelt sich rasant weiterund es ist wichtig sich über alle Neu-heiten zu informieren. Nur durch ihrenGebrauch ist es uns möglich sie zubewerten und objektive Kommentarezu machen. Ich bin der Ansicht, dassdie Benutzer die wahren Experten sind.

Ein Platz für den Begleithund

Valence hat einen wohl ausgefüllten Tag.Die Labradorhündin ist 5 Jahre alt undwie alle Labradore ist sie etwas verfres-sen. Sie übernimmt Aufgaben wie dieFernbedienung für den Fernseher aufhe-ben wenn sie heruntergefallen ist. Sie isteine wichtige Hilfe und ich bin froh dasssie rund um die Uhr bei mir ist. MeineEltern leben 500 Meter entfernt undmein Vater kommt jeden Tag vorbei undgeht mit ihr spazieren.

Abschließend, kann ich nur bestätigendass es mir nicht leid tut diesen Schrittzur Unabhängikeit gewagt zu haben.

Transfertsystem das mit einerSchiene an der Decke angebracht ist

Duschkabine auf Bodenebene

Valence bringt dem Herr Picherit die Fernbedienung für den Fernseher

Breite Schiebetür

Page 10: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Im Bereich Wohnungsanpassung wer-den die Pflegeversicherungsleistungengewährt um es dem Begünstigten zuerlauben, weiterhin zuhause zu woh-nen. Der Betrag ist auf 26.000 Euro propflegebedürftige Person begrenzt,ohne dass dabei technische Hilfenberücksichtigt werden. Für den Bau

einer neuen Wohnung übernimmt diePflegeversicherung lediglich die mitdem Pflegebedarf verbundenen Mehr-kosten in Form von Pauschalbeträgen.

Die technischen Hilfen werden vonder Pflegeversicherung übernommen,sei es durch Vermieten, die Anschaf-fung oder die Bereitstellung durchAnschaffung mit Rückgabeoption. Beibestimmten technischen Hilfen mit

Anschaffungs- oder Anschaffung mitRückgabeoption ist ein Höchstbetragvorgesehen (Siehe Reglung auf derWebsite der Sozialversicherung).

Die Wartung und die erforderlichenReparaturen für den einwandfreienBetrieb der gemieteten technischen

Hilfen oder von solchen mit Anschaf-fung und Rückgabeoption werden vonder Pflegeversicherung übernommensofern die Benutzung unter normalenBedingungen erfolgt.

Konkret bedeut das, dass die Pflegever-sicherung zum Beispiel die vollständigeAusstattung eines Badezimmers ineinem bestehenden Haus oder Appar-tement übernehmen kann. Der Höchst-

betrag von 26.000 Euro deckt alleAbriss- und Neubauarbeiten wie zumBeispiel die Installation einer Duschka-bine auf Bodenebene, eines angemesse-nen Waschbeckens, eines WC auf ange-messener Höhe, das Ersetzen der Bade-zimmertür und des Heizkörpers… Hal-terungen, Duschtür, Duschstuhl werden

vom Budget der technischen Hilfenübernommen und sind somit nicht indem Betrag von 26.000 Euro berech-net. In einem Neubau werden die Son-derausstattungen auf einer Pauschal-basis übernommen.

Fahrstühle mit Sitzgelegenheit, Platt-formtreppenlifte, die Höhenunterschie-de ausgleichen, gelten als technischeHilfen. Bei diesem Posten gilt ebenfalls

Anpassung der Wohnung:Finanzielle Unterstützung der Pflegeversicherung

10

Page 11: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

ww

w.ad

apth

.lu

Les

cahi

ers

de l’

auto

nono

mie

- n

°17

- m

ai 2

010

11

ADAPTH

technischen und funktionellen Vor-schriften der Pflegeversicherung ent-spricht. Der Kunde hat allerdings dieWahl mit dem teueren Unternehmen zuarbeiten, muss aber dann die Differenzzum günstigeren Angebot selbst bezah-len. Der Kunde bezahlt ebenfalls dieBeträge, die über den Höchstbetraghinausgehen.

Die Wohnung in der die Anpassungs-arbeiten erfolgen muss währendwenigstens zwölf Monaten nach derdefinitiven Abnahme der Arbeiten vondem Begünstigten bewohnt werden. Es

ein Höchstbetrag von 26.000 Euro. Da essich um eine Ausstattung handelt die ange-schafft werden muss, gehen die Reparatur-kosten sowie die jährlichen Wartungs-kosten zu Lasten des Begünstigten.Fahrstühle werden von den Wohnungs-subsidien übernommen.

In allen Fällen müssen die Arbeiten imVoraus durch die Pflegeversicherunggenehmigt werden. Der Kunde muss fürdiese Arbeiten zwei Angebote unter-breiten. Der übernommene Betragbasiert auf dem günstigen Angebotunter der Bedingung, dass dies den

Adapth36, route de LongwyL-8080 BertrangeTél.: 43 95 58-1Fax: 43 95 58-99Email: [email protected]

wird jeweils ein Monat pro gewährtenBetrag von 300 Euro hinzugerechnet.Wenn diese Bedingungen nicht erfülltsind, muss der übernommene Betragzurückerstattet werden (außer im Falleeiner Notlage, Tod, unumgänglicheUnterbringung in ein Heim...). Hier wirdein Betrag von 300 Euro monatlich inRechnung gestellt, für jeden Monat andem die entsprechenden Bedingungennicht erfüllt sind.

Page 12: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

• Die Bedienungsknöpfe des Aufzugssollen frei zugänglich und einfach zu bedienen sein

• Die Beleuchtung im Flur und imTreppenhaus sollte ausreichend seinund besonders in Wohnanlagen solltedie automatische Einstellung einlangsames Tempo haben

• Es ist wichtig in regelmäßigenAbständen Ruheplätze vorzusehen,z.B. Bänke

Im InnenbereichToiletten und Badezimmer

Das Badezimmer sollte hindernisfreisein und ausreichend Bewegungsflä-che bieten, damit Menschen mit einerGehhilfe (Rollator,...) sich fortbewegenkönnen und ein Stuhl vor das Waschbe-cken gestellt werden kann.

• Die Toilettentür sollte nach außen zuöffnen und mit Schlössern ausge-stattet sein, welche von außen ent-riegelt werden können

• Die Höhe des WC‘s wird auf die

12

IIssaabbeellllee SStteeiicchheenn--CCaammppaaggnnaaErgothérapeutin,

Croix-Rouge luxembourgeoise

Die Anpassung der Wohnung älterer Menschen

Ein Bad nehmen, die Treppen steigen,die Einkäufe erledigen, eine Glühbirnewechseln, alle diese Tätigkeiten kön-nen schnell immer schwieriger undmanchmal auch gefährlich werden.

Die Anpassung der Wohnsituation derälteren Personen hat das Ziel, die Selb-ständigkeit weit möglichst zu erhalten,indem Alltagshandlungen erleichtertwerden und das Unfallrisiko begrenztwird. Es ist wichtig die altersbedingtenEinschränkungen, wie das Nachlassender Seh- und Hörfähigkeit oder dieAbnahme der Mobilität durch eine indi-viduelle Anpassung auszugleichen

Hier einige Ratschläge

Vorbeugen von Stürzen:• Vermeiden Sie Stufen und Schwellen

oder lassen Sie diese begradigen• Entfernen Sie Kabel, welche zu Stol-

perfallen werden können• Entfernen Sie niedrige Möbel• Entfernen Sie die Teppiche oder

befestigen Sie die Enden

Im Außenbereich• Die Briefkästen und die Gegen-

sprechanlagen müssen frei zugäng-lich sein, wobei auch auf die Höhe,den Gehweg und die Beleuchtunggeachtet werden muss

• Die Außentüren können mit Türöff-nern ausgestattet werden

• Die Treppen können mit Handläufenausgestattet werden

Page 13: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

Kommunikation

• Das Telefon sollte mit großen Tastenund einer Lautsprecherfunktion ausgestattet sein, ein Telefon ohneKabel bietet sich an

• Die Nummern können vorgespei-chert werden

• Der Klingelton kann an ein Lichtsignal gekoppelt werden

• Das Telealarm-System ist empfehlenswert

Heizung• Eine Zentralheizung ist einem

Holzofen vorzuziehen

Größe der Person und Ihre Mobilitätangepasst ( zwischen 46 & 50 cm)und/oder es kann eine Toilettensitz-erhöhung benutzt werden

• Beidseitig können Haltegriffe ange-bracht werden

• Die Dusche bietet einen einfacherenEinstieg als die Badewanne.Sie sollte möglichst ebenerdig seinund mit Haltegriffen und einemDuschstuhl ausgestattet werden

• Ist eine Badewanne vorhanden,kann diese mit einer Antirutschmat-te und Haltegriffen an der Wandausgestattet werden

• Ein Badebrett und ein Badelift können die Benutzung erleichtern

• Der Waschtisch sollte groß genugsein, dass die wichtigsten Utensilienin Reichweite abgestellt werden kön-nen. Er sollte auch unterfahrbar sein

• Die Armaturen müssen gut erreichbarsein. Ein Einhebelmischer und einThermostatregler sind empfehlenswert

• Der Bodenbelag sollte auch im nassen Zustand rutschfest sein,hier gibt es eine große Auswahl anrutschfesten Fliesen

Küche

• Die Position der Geräte sowie dieGeräte selbst sollten eine einfache

und sichere Bedienung gewährleisten• Der Backofen sollte nicht zu tief

eingebaut werden• Oft genutzte Küchenutensilien und

Zutaten sollten in Reichweite untergebracht werden

• Die Küchenschränke sollten leichtzugänglich angeordnet werden

• Das Spülbecken und der Herd solltensich in der gleichen Arbeitsflächebefinden

Öffnen und Schließen der Rollladen, Türen und Fenster

• Die Tür- und Fenstergriffe sollten so gewählt sein, dass sie gut in derHand liegen und für die Benutzungwenig Kraftaufwand erfordern

• Elektrische Rollladen können sehrpraktisch sein

ERGOTHERAPEUTIN

13 Les

cahi

ers

de l’

auto

nono

mie

- n

°17

- m

ai 2

010

Page 14: Cahiers de l'autonomie n17 - Wohnen zu Hause

14

Aktivitäten Juni 2010Kreuzfahrt auf der Mosel mit dem neuen Schiff Marie-Astrid10. Juni 2010Information und Einschreibung via Helpline 26 70 26Preis: 55€ pro Person

„Kino a Kaffi“, Fimvorführung „MettyFranzen“, Kinosch, Esch/Alzette 24. Juni 2010, 14.00 UhrEinschreibung via Helpline 26 70 26Preis: 8€ pro Person für die Filmvorführung,Kaffe und Kuchen inbegriffen

Gesundheitstag, Dudelingen26 Juni 2010, 09.00-17.00 UhrRathausplatzKeine Einschreibung erforderlich, Eintritt gratis

FREIZEIT

Bodensee/Friedrichshafen

Reisedatum: vom 06.09. - 10.09.2010 - 5 TagePreis pro Person im Doppelzimmer: 600€Einzelzimmerzuschlag: 100€Im Preis inbegriffen sind:Der Zubringerdienst, die Busreise laut Programm,4 Übernachtungen inklusive Halbpension im Seehotel****in Friedrichshafen, die Reise- und Gepäckversicherung.

Palma de Mallorca

Reisedatum: 09.10. - 16.10.2010 - 1 WochePreis pro Person im Doppelzimmer: 1.030€Einzelzimmerzuschlag: 80€Im Preis inbegriffen sind:Der Zubringerdienst, die Flugreise ab/bis Luxemburg nachPalma de Mallorca mit Luxair in der Economy Class,7 Übernachtungen inklusive Halbpension im Hotel Aya***,2 Ausflüge vor Ort, die Reise- und Gepäckversicherung.

Flusskreuzfahrt auf der DonauReisedatum: vom 18.07. - 25.07.2010 - 1 WochePreis pro Person in einer Doppelkabine, Kat C: 1.700€Zuschlag Kat B mit Balkon: pro Person 650€Zuschlag Kat A mit Balkon: pro Person 950€

Abteilung für Aktivitäten und Freizeit

Zuschlag Einzelbelegung, Kat I: 250€Im Preis inbegriffen sind:Der Zubringerdienst, die Busfahrt laut Programm,die Flusskreuzfahrt auf der „Viking Primadonna****“,in der gebuchten Kabinenkategorie, die Vollpension an Bord, die Reise- und Gepäckversicherung.Nicht im Preis inbegriffen sind:Pauschale von 6 Ausflügen, Preis 220€ pro Person

Für weitere Informationenwenden Sie sich bitte an dieHelp-Line 26 70 26oder an Ihr Pflegeteam.

Veranstalter:

Alle genannten Angaben sind nur Auszüge aus dem Programm, auf Anfrage senden wir Ihnen gerne den genauenProgrammablauf der gewünschten Reise zu.Bei den Preise handelt es sich um Richtpreise,der entgültige Preis wir Ihnen mit der Reisebestätigung vom Veranstalter übermittelt..

Reisen 2010