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Transcript of CHE UN L - hydro.uni- · PDF file°uss ab. Herr Aslan soll diesen Selbstbeluftungsprozess...
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L
Studienarbeit
Analyse selbstbelufteter Schussrinnenstromungen
Fachbereich D: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik
Abteilung: Bauingenieurwesen
Institut fur Grundbau, Abfall- und Wasserwesen (IGAW)
Lehr- und Forschungsgebiet Wasserwirtschaft und Wasserbau
Univ.-Prof. Dr.-Ing. A. Schlenkhoff
von cand.-Ing. Omer Aslan, Matr.-Nr. 322416
Wuppertal, im Marz 2009
Kurzfassung
Diese Studienarbeit beschaftigt sich mit der Analyse der selbstbelufteten Stromung auf
glatten Schussrinne. Schussrinnen dienen im wesentlichen als Enlastungsanlagen von Tal-
sperren, um bei Hochwasser das Wasser ins Unterwasser zu transportieren. Nicht sel-
ten treten bei diesen Bauwerken Schaden auf, die auf Kavitation zuruckzufuhren sind.
Der Lufteintrag wurde die Kavitationsgefahr erheblich senken, da der geringe Druck in
den Hohlraumen durch das Wasser-Luft-Gemisch aufgesogen wird. Interessant ist es da-
her zu untersuchen, wann diese sogenannte Selbstbeluftung eintritt. Durch eine erreichte
Gleichformigkeit kann eine klare Aussage uber die Energiedissipation auf dem Bauwerk
getroffen werden. Deren Kenntnis ermoglicht es, die an die Schussrinnen anschließenden
Tosbecken effizienter zu bemessen. Moglichkeiten der Beluftung, wie z.B. das Einbringen
von Sohlbeluftern in Schussrinnen existieren, werden in dieser Arbeit jedoch nicht weiter
untersucht.
Im ersten Teil wird eine kurze Literaturubersicht uber das Thema gegeben. Es werden
hierbei die in der Aufgabenstellung erwahnten Parameter naher erlautert und dargestellt.
Der zweite Teil dieser Studienarbeit beschaftigt sich mit dem physikalischen Modell einer
Schussrinne. Hier wird ein Einblick uber das wasserbauliche Versuchswesen gezeigt. Im
Anschluss wird der Aufbau und die Funktionsweise des Modells beschrieben. Es werden
weiterhin die Messergebnisse dargelegt und mit der Literatur verglichen.
i
Abstract
This report deals with the analyze of self-aerated flow on spillway chutes. The basic func-
tion of a spillway chute is to transport the water during a flood into the tailwater. Quite
often damages occur on these buildings which are a result of cavitation. The air entrain-
ment would decrease the danger of cavitation because the low pressure in the cavities
could be absorbed by the air-water mixture. There is a interest to investigate the location
of the point of inception. With attainment of uniform flow it could be possible to make
a statement about the energy dissipation on the building. With these results the design
of a stilling basin becomes more efficient. Options of air entrainment like bottom aerators
exist but are not subject of this work.
A short literature survey about this topic is shown in the first part. The parameters which
are mentioned in the task will be defined and illustrated.
The second part of this study is about the physical model of a spillway chute. The basics
of hydraulic modelling are presented. In the following the construction of the investigated
model is described. Furthermore the measurement results will be discussed and compared
with the literature.
iii
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung i
Abstract iii
Abbildungsverzeichnis vii
Tabellenverzeichnis ix
Variablenverzeichnis xi
Aufgabenstellung 1
I Einfuhrung 3
1 Literaturstudie 5
1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.2 Lage des Selbstbeluftungspunkts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.3 Gleichformiger Fließbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.4 Abflusstiefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
1.5 Luftgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
1.6 Fließgeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
1.7 Fließwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
II Modellversuch 17
2 Modellaufbau 19
2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
2.2 Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
2.3 Umbaumaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
v
vi Inhaltsverzeichnis
3 Messinstrumente 23
3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3.2 Luftgehaltsnadelsonde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3.3 Laufschiene mit Schrittmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.4 MID (Magnetisch Induktiver Durchflussmesser) . . . . . . . . . . . . . . . . 25
4 Messergebnisse und Datenanalyse 27
4.1 Lage des Selbstbeluftungspunkts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.2 Gleichformiger Fließbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.3 Abflusstiefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
4.4 Luftgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.5 Fließgeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4.6 Fließwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
III Schlusswort 37
Fazit 39
Literaturverzeichnis 41
Abbildungsverzeichnis
1.1 Entfernung Li zum Selbstbeluftungspunkt mit verschiedenen Neigungen φ
und Rauheiten ks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.2 Fließbereiche einer Schussrinnenstromung (schematische Darstellung des
physikalischen Modells) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.3 Luftgehaltsverteilung uber die Tiefe fur vorgegebene mittlere Luftkonzen-
trationen C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.4 Dimensionslose Geschwindigkeitsverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.1 Getreppte Schussrinne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
2.2 Umbauarbeiten zur glatten Schussrinne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.3 Noppenbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.4 Schematische Darstellung der Noppenbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
3.1 Schematischer Aufbau einer Luftgehaltsnadelsonde . . . . . . . . . . . . . . 23
3.2 Nadelsonde im eingebauten Zustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.3 Laufschiene mit eingebauter Sonde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
3.4 Magnetisch Induktiver Durchflussmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
4.1 Selbstbeluftungspunkt fur qw von 0,07 m2/s . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
4.2 Abflusskurve fur qw und hw . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.3 Luftgehaltsverteilung fur qw = 0,07 m2/s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
4.4 Luftgehaltsverteilung fur qw = 0,09 m2/s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
4.5 Luftgehaltsverteilung fur qw = 0,11 m2/s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
4.6 Fließgeschwindigkeitsverteilung im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
vii
Tabellenverzeichnis
4.1 Entfernungen zum kritischen Punkt im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.2 Entfernungen Lu im Literaturvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
4.3 Abflusstiefen im gleichformigen Fließbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.4 Mittlere Luftgehalte im gleichformigen Fließbereich . . . . . . . . . . . . . . 32
4.5 Mittlere Fließgeschwindigkeiten im gleichformigen Fließbereich . . . . . . . 34
4.6 Ergebnisse der Fließwiderstandsbeiwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
ix
Variablenverzeichnis
Variable Definition Einheit
Aw Fließquerschnitt: Aw = hw · b m2
b Schussrinnenbreite m
C Luftgehalt -
C mittlerer Luftgehalt: C = 1h90
· ∫ z=h90
z=0 C(z)dz -
D′ dimensionsloser Diffusionskoeffizient -
dB Blasendurchmesser mm
DH hydraulischer Durchmesser: DH = 4 · AwUw
m
f Fließwiderstandsbeiwert -
fu Fließwiderstandsbeiwert im gleichformigen Fließbereich -
Fr rauheitsbezogene Froudezahl: Fr = q√g·sin φ·k3
s
-
g Erdbeschleunigung m/s2
h90 Fließtiefe mit einem Luftgehalt von 90 % mm
h99 Fließtiefe mit einem Luftgehalt von 99 % mm
hc Grenzabflusstiefe mm
hi Abflusstiefe am Selbstbeluftungspunkt mm
hm Gemischabflusstiefe mm
hv Verlusthohe m
hw Reinwasserabflusstiefe: hw = hm · (1− C) mm
xi
xii Variablenverzeichnis
Variable Definition Einheit
IE Energieliniengefalle: IE = hvL -
K ′ Integrationskonstante -
ks Oberflachenrauheit der glatten Schussrinne mm
kst Manning-Strickler-Beiwert m1/3/s
L Lange in Fließrichtung m
Li Entfernung von der Schussrinnenkrone bis zum Selbst-
beluftungspunkt
m
Lu Entfernung von der Schussrinnenkrone bis zum gleichformi-
gen Fließbereich
m
n reziproker Exponent bei der Geschwindigkeitsverteilung -
qw spezifischer Durchfluss m2/s
U dimensionslose Fließgeschwindigkeit: -
U(z) = um(z)u90
=(
zh90
)1/n
um Fließgeschwindigkeit des Gemischabflusses m/s
um mittlere Fließgeschwindigkeit m/s
Uw benetzter Umfang m
uw Fließgeschwindigkeit: uw = qw
hwm/s
u90 Fließgeschwindigkeit bei h90 m/s
w′ senkrecht zur Wasseroberflache wirkender turbulenter Ge-
schwindigkeitsanteil
m/s
wB Blasenauftriebsgeschwindigkeit m/s
Z dimensionslose Abflusstiefe: Z = zh90
-
z Abflusstiefe m
η dimensionsbehaftete Rauheitskennzahl: s/m1/3
η =(
hw·(sin φ)3·k2st
g3
)1/4
Variablenverzeichnis xiii
Variable Definition Einheit
ρw Dichte des Wassers kg/m3
σ Oberflachenspannung N/mm2
φ Neigung der Schussrinne ◦
Aufgabenstellung
Schussrinnen stellen eine mogliche Form der Hochwasserentlastung an Staubecken und Tal-
sperren dar. Handelt es sich um unstrukturierte ebene Rinnen, ist von glatten Schussrinnen
die Rede. Diese sind in Deutschland haufig vorzufinden. Aufgrund der hochturbulenten
Stromung kommt es auf dem Bauwerk zu einem nicht zu vernachlassigen Lufteintrag, wel-
cher unter anderem zu erhohten Abflusstiefen fuhrt. Dieser kann die Gefahr moglicher
Kavitationsschaden, welche aufgrund der extrem hohen Fließgeschwindigkeiten und ent-
sprechend geringen Druckhohen auftreten konnen, reduzieren. Der Selbstbeluftungspunkt
hangt dabei sowohl von der Langsneigung des Bauwerks als auch vom maßgebenden Durch-
fluss ab. Herr Aslan soll diesen Selbstbeluftungsprozess in physikalischen Modellversuchen
genauer analysieren. Bei dem ihm zur Verfugung gestellten Messinstrument handelt es sich
um eine Luftgehaltsnadelsonde, welche auf Basis der Leitfahigkeitsunterschiede zwischen
Wasser und Luft sowohl Luftgehalt als auch Fließgeschwindigkeiten und Luftblasengroßen
detektieren kann.
Der Kandidat soll nach einer kurzen Einarbeitung einen Arbeitsplan vorlegen und
mit dem Lehrstuhl die weitere Bearbeitung abstimmen. Im Einzelnen sind folgende
Aufgabenteile zu bearbeiten:
Aufgabenteil 1: Literaturubersicht
Die am Lehrstuhl bereits vorhandene Literatur zu Schussrinnenstromungen soll gesich-
tet und wesentliche Charakteristika zusammengestellt werden. Hierzu zahlen unter an-
derem die Lage des Selbstbeluftungspunkts, charakteristische Gemischabflusstiefen, Luft-
gehaltsverteilungen, Fließgeschwindigkeiten und -widerstande sowie das Einsetzen einer
gleichformigen Stromung. Die Ergebnisse der Literaturdurchsicht sind auf maximal 10
Seiten zu kommentieren.
1
2 Aufgabenstellung
Aufgabenteil 2: Durchfuhren der Gemischabflussmessungen
Die Gemischabflussmessungen sind mittels der Leitfahigkeitsnadelsonde durchzufuhren.
Da diese kein Eigentum des Lehr- und Forschungsgebiets ”Wasserwirtschaft und Wasser-
bau“ ist und auf Leihbasis eingesetzt wird, sind abgesprochene Termine zur Durchfuhrung
dieser Messreihe unbedingt einzuhalten (03.-14. November). Nach einer Einweisung in
das Messverfahren ist zunachst die Lage der Selbstbeluftungspunkte fur verschiedene
Durchflusse zu bestimmen. Unterwasserseitig von diesen sind nach Absprache diverse
Luftgehalts- und Geschwindigkeitsprofile uber die gesamte Gemischabflusstiefe aufzuzeich-
nen.
Aufgabenteil 3: Datenanalyse
Anhand der gewonnenen Daten ist zu untersuchen, ob ein gleichformiger Fließzustand bei
der gegebenen Modellhohe von 2,34 m erreicht wurde. In einer anschließenden ausfuhr-
lichen Analyse sind oben genannte Parameter fur diesen Zustand mit der Fachliteratur
zu vergleichen. Sollte keine Gleichformigkeit erreicht werden, so ist der Literaturvergleich
anhand der letzten gemessenen Profile durchzufuhren.
Aufgabenteil 4: Erstellen einer Prasentation und einer Kurzfassung
Es ist eine kurze Prasentation zu erstellen und bei Abgabe der schriftlichen Arbeit vor-
zulegen. Weiterhin sind die wesentlichen Ergebnisse in einer etwa 10-seitigen Kurzfassung
zusammenzustellen.
Hinweise zur Bearbeitung:
Der Kandidat soll mit der Bearbeitung dieser Aufgabe zeigen, dass er eine komplexe Auf-
gabenstellung im Bauingenieurwesen (Wasserbau / Hydromechanik) selbstandig nach wis-
senschaftlichen Methoden fundiert bearbeiten kann. Dabei soll er eine kritische Diskussion
der Teilergebnisse fuhren und diese mit der Fachliteratur abgleichen. Die Darstellungen
sind mit entsprechenden Grafiken und Diagrammen zu unterstutzen. Annahmen bezuglich
der Grundlagendaten sind mit dem Lehrstuhl abzustimmen.
Teil I
Einfuhrung
1 Literaturstudie
1.1 Allgemeines
Bei Talsperren und Staubecken spielen Schussrinnen im Bereich der Hochwasserentlastung
eine große Rolle. Schussrinnen werden durch das Phanomen der Kavitation1 beeinflusst.
Durch Lufteintrag in Schussrinnen konnen auftretende Schaden infolge Kavitationserosion
vermieden oder verringert werden. In der Vergangenheit gab es diverse Untersuchungen im
Bereich des Lufteintrags in offenen Stromungen. Beispielhaft haben Cain (1978) und Cain
& Wood (1981) an dem Aviemore Damm in Neuseeland Messungen uber wesentliche
Charakteristika der Selbstbeluftung durchgefuhrt. Anschließend haben weitere Autoren
(Chanson (1988), Hager (1992), Thorwarth (2008)) diese Erkenntnisse genutzt und
weiterentwickelt, wie die Verwendung getreppter Schussrinnen zeigt.
1.2 Lage des Selbstbeluftungspunkts
In glatten Schussrinnen kann es aufgrund der großen Fallhohen zu hohen Fließgeschwin-
digkeiten kommen, die damit verbundene Turbulenz ruft wiederum einen Lufteintrag in
der Wasseroberflache hervorrufen. Dieser Vorgang der Selbstbeluftung wird durch die tur-
bulente Stromung verursacht, die in der Grenzflache zwischen Wasseroberflache und Luft
vorherrscht (Chanson 1992). Der Selbstbeluftungspunkt ist dann erreicht, wenn die Hohe
der anwachsenden turbulenten Grenzschicht der Fließtiefe entspricht (Abbildung 1.2). Da-
mit es zum Lufteintrag kommen kann, muss der Grad der Turbulenz groß genug sein,
um der Oberflachenspannung und der Gravitation entgegenzuwirken. Folglich muss der
turbulente Geschwindigkeitsanteil w′, der senkrecht zur Wasseroberflache wirkt, die Ober-
1Kavitation ist die Hohlraumbildung in Flussigkeiten. Bei zu einem niedrigem Druck in den Hohlraumen
kommt es in Bereichen hoheren Druckes zur Implosion. Dieser Vorgang fuhrt zum Zerfall der Betonsohle.
5
6 1 Literaturstudie
flachenspannung (Gl. 1.1) und die Blasenauftriebsgeschwindigkeit (Gl. 1.2) uberschreiten
(Ervine & Falvey 1987). Diese Bedingungen sind erfullt, wenn gilt:
w′ >
√8 · σ
ρw · dB(1.1)
w′ > wB · φ (1.2)
mit
σ Oberflachenspannung
ρw Dichte des Wassers
dB Blasendurchmesser
wB Blasenauftriebsgeschwindigkeit
φ Neigung der Schussrinne
Um die Lage des Selbstbeluftungspunkts auf glatten Schussrinnen bestimmen zu konnen,
haben Wood et al. (1983) anhand Messwerten einen theoretischen Ansatz entwickelt.
Demnach entspricht die Lange Li von der Schussrinnenkrone bis zum Selbstbeluftungs-
punkt folgender Gleichung:
Li
ks= 13, 6 · (sinφ)0,0796 · Fr0,713 (1.3)
Die rauheitsbezogene Froudezahl berechnet sich zu
Fr =qw√
g · sinφ · k3s
(1.4)
Die Lage des Selbstbeluftungspunkts hangt also von dem Durchfluss qw, der Langsnei-
gung φ und von der Oberflachenrauheit ks der Schussrinne ab. In Abbildung 1.1 wird das
Verhaltnis der Lange Li zum spezifischen Abfluss qw dargestellt. Zur Veranschaulichung
werden hier die Entfernungen mit verschiedenen Neigungen und Rauheiten gegenuberge-
stellt. Es ist erkennbar, dass bei zunehmender Oberflachenrauheit ks und großer werdenden
Neigungen φ die Selbstbeluftung fruher eintritt.
1.2 Lage des Selbstbeluftungspunkts 7
(a) φ = 20◦
(b) φ = 60◦
Abbildung 1.1: Entfernung Li zum Selbstbeluftungspunkt mit verschiedenen Neigungen φ und
Rauheiten ks
8 1 Literaturstudie
1.3 Gleichformiger Fließbereich
Auf glatten Schussrinnen bilden sich nach Cain & Wood (1981) drei Fließbereiche aus
(Abbildung 1.2). Diese unterteilt der Autor in einen unbelufteten, einen belufteten un-
gleichformigen und einen belufteten gleichformigen Fließbereich. In dem unbelufteten Be-
reich, nahe der Schussrinnenkrone, wachst die turbulente Grenzschicht in Fließrichtung
an, hat die Oberflache noch nicht erreicht. Außerhalb dieser Grenzschicht ist die Wassero-
berflache glasig und klar. Jeglicher Lufteintrag in dieser Region kann nach Cain & Wood
(1981) nur durch Storungen infolge Verwirbelungen im oberwasserseitigem Reservoir auf-
treten. Wenn die turbulente Grenzschicht die Wasseroberflache erreicht, treten aus dem
Wasserkorper Wasserpartikel aus und es kommt zur Selbstbeluftung.
Abbildung 1.2: Fließbereiche einer Schussrinnenstromung (schematische Darstellung des physi-
kalischen Modells)
Der gleichformige Fließbereich ist dann erreicht, wenn die Fließgeschwindigkeit um, die
Abflusstiefe hm und der mittlere Luftgehalt C konstant sind. Liegt Gleichformigkeit vor,
so kann eine klare Aussage uber die Energiedissipation auf dem Bauwerk getroffen werden.
Im Hinblick auf die Entfernung Lu von der Bauwerkskrone bis zum Beginn des gleichformi-
gen Fließbereichs wird sich im folgenden auf getreppte Schussrinnen bezogen, da fur
herkommliche Schussrinnen keine entsprechende Literatur vorliegt. Fur getreppte Bau-
1.4 Abflusstiefe 9
werke wird die Entfernung Lu von Boes & Minor (2000) mit Hilfe von Modellversuchen
durch folgende Gleichungen definiert:
Lu
hc=
15sinφ
fur φ = 30◦ (1.5)
Lu
hc=
35sinφ
fur φ = 50◦ (1.6)
mit hc als Grenzabflusstiefe. Es wird deutlich, dass die Entfernung bis zum gleichformigen
Fließbereich mit der Neigung zunimmt und fur steilere Schussrinnen großer ist als bei
flachen Rinnen.
1.4 Abflusstiefe
Die Abflusstiefe der Stromung in einer Schussrinne variiert in Fließrichtung in den jeweili-
gen Fließbereichen. Im unbelufteten Fließbereich, wo die Wasseroberflache ungestort ist, ist
die Fließtiefe eindeutig definiert zu hw. Diese Tiefe lasst sich mit herkommlichen Messver-
fahren bestimmen. Zweifelsfrei lasst sich die Abflusstiefe im belufteten Fließbereich nicht
ermitteln. In diesem Bereich hat sich durch Modellversuche (Cain 1978) gezeigt, dass sich
die Stromung im Hinblick auf den Luftgehalt C(z) und die Fließgeschwindigkeit um(z) bis
zur Fließtiefe h90 wie ein homogenes Gemisch verhalt. Die Fließtiefe h90 entspricht der
Tiefe, an der der Luftgehalt 90 % betragt. In dieser Tiefe von z = 0 bis z = h90 sind die
Geschwindigkeiten von Luft und Wasser annahernd gleich (Cain 1978). Oberhalb von h90,
wo ein Luftgehalt von mehr als 90 % vorliegt, weichen die Geschwindigkeiten von Luft und
Wasser voneinander ab. Die Reinwasserabflusstiefe hw kann als Integral uber die Tiefe wie
folgt bestimmt werden (Wood (1984)):
hw =
z=h90∫
z=0
(1− C)dz (1.7)
wobei der mittlere Luftgehalt C nach Gl. 1.18 bestimmt wird.
Desweiteren sind in diesem Bereich die Messungen der Luftkonzentration nicht mehr feh-
lerfrei. Demnach ist die Abflusstiefe h90 als charakteristische Große anzusehen und kann
als Gemischabflusstiefe hm beschrieben werden. Bei bekanntem Luftgehalt lasst sich die
Reinwasserabflusstiefe hw durch folgende Gleichung definieren
10 1 Literaturstudie
hw = hm · (1− C) (1.8)
Hager (1992) gibt fur glatte Schussrinnen eine Abflusstiefe von h99 an. Im Abhangig-
keit zur Reinwasserabflusstiefe hw berechnet der Autor die Abflusstiefe h99 mit folgender
Gleichung zu
h99
hw= 1 +
1, 35 · η1 + 2 · hw
b
(1.9)
mit der dimensionsbehafteten Rauheitskennzahl
η =(
hw · (sinφ)3 · k2st
g3
)1/4
(1.10)
Die Abflusstiefe hi am Selbstbeluftungspunkt wird von Wood et al. (1983) in Abhangig-
keit zur Entfernung Li von der Schussrinnenkrone bis zum Selbstbeluftungspunkt wie folgt
bestimmt:
hi
Li= 0, 0212 · (sinφ)−0,11 ·
(Li
ks
)−0,10
(1.11)
1.5 Luftgehalt
Durch Untersuchungen von Wasser-Luft-Gemischen wurde festgestellt, dass der Verlauf
des Luftgehaltes von der Sohle bis zur Wasseroberflache, exponentiell verteilt ist. Der
mittlere Luftgehalt C wird definiert durch das Verhaltnis vom Luftanteil zum Gesamtvo-
lumen des Wasser-Luft-Gemisches. In Abbildung 1.3 werden in Abhangigkeit des mittleren
Luftgehaltes C der Verlauf des Luftgehaltes C uber die Tiefe dargestellt. C(Z) ist der Luft-
gehalt an einer Hohe z und beschreibt das mittlere Verhaltnis der Messdauer in Luft zur
Gesamtmessdauer. Die dazugehorige Funktion entwickelte Chanson (1995) zu:
C(Z) = 1− tanh2
(K ′ − Z
2 ·D′
)(1.12)
1.5 Luftgehalt 11
mit Z = z/h90, d.h. bei einem Wert von Z = 1 wird ein Luftgehalt von C = 0,9 erreicht.
Die in Gleichung 1.12 noch zu bestimmende Integrationskonstante K ′ lasst sich berechnen
durch
K ′ = K∗ +1
2 ·D′ (1.13)
mit
K∗ = artanh(√
0, 1) =12· ln
(1 +
√0, 1
1−√0, 1
)≈ 0, 32745015 (1.14)
Bei nicht bekanntem dimensionslosem Diffusionskoeffizienten D′ kann diese in Abhangig-
keit der mittleren Luftkonzentration
C =
Z=1∫
Z=0
(1− tanh2
(K ′ − Z
2 ·D′
))dZ (1.15)
= 2 ·D′ ·(
tanh(
K∗ +1
2 ·D′
)− tanh(K∗)
)(1.16)
bestimmt werden. Chanson (2002) entwickelte fur einen mittleren Luftgehalt C eine
Funktion zur Berechnung der Diffusivitat
D′ =0, 848 · C − 0, 00302
1 + 1, 1375 · C − 2, 2925 · C2(1.17)
Fur vorgegebene mittlere Luftkonzentrationen kann man anschließend die Verteilung des
Luftgehaltes C(Z) uber die Abflusstiefe darstellen (Abbildung 1.3).
12 1 Literaturstudie
Abbildung 1.3: Luftgehaltsverteilung uber die Tiefe fur vorgegebene mittlere Luftkonzentratio-
nen C
Es ist gut zu erkennen, dass bei niedrigen mittleren Luftkonzentrationen C der Luftgehalt
erst in der nahe der Wasseroberflache ansteigt. Im Sohlbereich ist dabei der Luftgehalt
gering bis kaum vorhanden. Diese geringen Luftkonzentrationen sind eher im unbelufteten
Fließbereich vorzufinden. Man kann durch die Bestimmung eines Wertes fur den mittleren
Luftgehalt C (z.B. C = 0, 2) die Lage des Selbstbeluftungspunkts festlegen.
Bei bekannter Luftgehaltsverteilung C(Z) lasst sich die mittlere Luftkonzentration C wie
folgt definieren:
C =
Z=1∫
Z=0
C(Z)dZ (1.18)
=1
h90·
z=h90∫
z=0
C(z)dz (1.19)
1.6 Fließgeschwindigkeit 13
1.6 Fließgeschwindigkeit
Cain untersuchte bereits 1978 die Fließgeschwindigkeiten bei selbstbelufteten Stromungen
an einer glatten Schussrinne des Aviemore-Dammes in Neuseeland mit einer Schussrinnen-
neigung φ = 45 ◦. Cain & Wood (1981) haben anhand dieser Messungen den Verlauf
der Fließgeschwindigkeit von der Schussrinnensohle bis zur Wasseroberflache mit folgender
Gleichung abgeschatzt zu:
U(z) =um(z)u90
=(
z
h90
)1/n
(1.20)
mit n = 6,313. Chanson (1988) korrigiert diesen Wert mit denselben Daten zu n =
6,0. Die Gleichung 1.20 ist nur fur mittlere Luftgehalte C zwischen 0 bis 0,5 anwendbar.
In diesem Bereich ist jedoch die Geschwindigkeitsverteilung U(z) unabhangig von der
mittleren Luftkonzentration, da die Blasenauftriebsgeschwindigkeit wB im Verhaltnis zur
mittleren Fließgeschwindigkeit um deutlich geringer ist (Wood 1991).
Abbildung 1.4: Dimensionslose Geschwindigkeitsverteilung
14 1 Literaturstudie
1.7 Fließwiderstand
Der Fließwiderstand wird auf glatten Schussrinnen hauptsachlich von der Oberflachen-
rauheit verursacht. Das Fließgesetz nach Darcy-Weißbach, welches den Fließwiderstand
als kontinuierlichen Verlust (Gl. 1.21) idealisiert, kann hier angewandt werden, um den
Reibungsverlustbeiwert f zu bestimmen.
hv = f · L
DH· u2
w
2 · g (1.21)
↪→ f =hv
L·DH · 2 · g
u2w
(1.22)
↪→ f =IE ·DH · 2 · g · h2
w
q2w
(1.23)
mit
DH hydraulischer Durchmesser DH = 4 · Aw/Uw
IE Energieliniengefalle IE = hv/L
uw Fließgeschwindigkeit uw = qw/hw
Im allgemeinen Fall kann der Fließwiderstandsbeiwert f fur breite Gerinne b >> hw
(DH ≈ 4 · hw) mit
f =8 · g · IE · h3
w
q2w
(1.24)
angegeben werden (Wood 1981). Bei der Stromung im gleichformigen Fließbereich mit
IE = sin φ wird der Fließwiderstand durch
fu =8 · g · sinφ · h3
w
q2w
(1.25)
ausgedruckt. Die Annahme b >> hw fur breite Gerinne ist im Modellversuch nicht immer
zulassig. Daher wird der Fließwiderstandsbeiwert f fur ungleichformige Stromungen im
Rechteckquerschnitt mit
1.7 Fließwiderstand 15
f =8 · g · IE · b · h3
w
q2w · (b + 2 · hw)
(1.26)
bzw. fur gleichformige Stromungen
fu =8 · g · sinφ · b · h3
w
q2w · (b + 2 · hw)
(1.27)
beschrieben.
Teil II
Modellversuch
2 Modellaufbau
2.1 Allgemeines
Im wasserbaulichen Versuchswesen verwendet man physikalische Modelle, um hydraulische
Vorgange in einem skalierten Maßstab darzustellen. Die Erstellung eines Modells erfolgt in
der Regel in einem Labor. Das Modell kann nach Hughes (1993) entweder eine ahnliche
oder unahnliche Nachbildung eines Prototyps sein. Bei der ahnlichen Nachbildung wer-
den die geometrischen Großen des Prototyps im Modell abgebildet. An der unahnlichen
Nachbildung wird nur das qualitative Verhalten eines physikalischen Vorgangs untersucht.
In dem hier vorliegenden Modell handelt es sich um eine unahnliche Nachbildung des
Prototyps.
2.2 Modell
Grundlage fur den Aufbau einer glatten Schussrinne ist das bereits bestehende Modell ei-
ner getreppten Schussrinne (Abbildung 2.1). An dieser wurden die im Teil I beschriebenen
Parameter untersucht und ausgewertet. Der Prototyp ist im Wasserbaulabor der Bergi-
schen Universitat im Maßstab 1:10 nachgebildet. Das Modell ist an zwei Wasserbehalter
mit einem Volumen von je einem Kubikmeter angeschlossen. Durch ein anschließendes
Rohrpaket im Uberlauf wird ein ungestorter und gleichmaßiger Durchfluss garantiert. Das
getreppte Bauwerk besteht aus 38 Aluminium-Stufen mit je 6 cm Stufenhohe. Die Ge-
samthohe des Modells betragt also 2,34 m. Das Modell kann sowohl auf die Neigung 1:2
(φ = 26,6◦) als auch auf die Neigung 1:3 (φ = 18,4◦) umgebaut werden. Uber zwei Kreisel-
pumpen wird das Wasser aus einem Tiefbecken durch ein Rohrsystem in die vorgelagerten
Behalter gepumpt und der Wasserkreislauf wird somit geschlossen. Der Durchfluss wird
durch ein MID (Magnetisch Induktiver Durchflussmesser) reguliert und kontrolliert. Die-
ser Vorgang wird im Abschnitt 3.3 naher beschrieben. Es werden insgesamt drei Durch-
19
20 2 Modellaufbau
flusse untersucht. Die Durchflusse betragen 21 l/s, 27 l/s und 33 l/s. Mit einer Breite der
Schussrinne von 30 cm ergeben sich die spezifischen Durchflusse in der zweidimensionalen
Betrachtung zu 0,07 m2/s, 0,09 m2/s und 0,11 m2/s.
Abbildung 2.1: Getreppte Schussrinne
2.3 Umbaumaßnahmen
Wie bereits im vorigen Abschnitt beschrieben wird das getreppte Bauwerk in eine glatte
Schussrinne umgebaut. Fur die Messung und die anschließende Datenanalyse wird das
Modell nur fur die Neigung 1:2 untersucht. Zunachst werden die Stufennischen mit Styro-
porkeilen ausgefullt. Diese sind notig, um eine gleichmaßig ebene Unterlage zu garantieren.
Auf dieser wird anschließend eine PVC-Platte befestigt (Abbildung 2.2).
2.3 Umbaumaßnahmen 21
(a) Ausfullen der Stufennischen (b) Befestigung der PVC-Platte
Abbildung 2.2: Umbauarbeiten zur glatten Schussrinne
Bei ersten Probelaufen konnte man erkennen, dass die genaue Lage des Selbstbeluftungs-
punktes nicht eindeutig zu bestimmen ist, da zu hohe Fließgeschwindigkeiten aufgetreten
sind. Infolgedessen ist die Gemischabflusstiefe zu klein gewesen um die verschiedenen Fließ-
bereiche zu identifizieren. Grunde hierfur sind z.B die geringe Rauheit der Platte. Auch die
Neigung des Bauwerks hat zu den hohen Geschwindigkeiten des Luft-Wasser-Gemisches
beigetragen. Da diese aber vorgegeben ist, hat man nach Moglichkeiten gesucht um die
Rauheit der Oberflache zu erhohen. Dazu wird eine Noppenbahn (Abbildung 2.3) auf die
Oberflache der Platte befestigt. Infolge dieser Maßnahme ist es moglich die zu messenden
Parameter zu untersuchen und auszuwerten. Es ist aber zu beachten, dass eine Skalierung
der Ergebnisse hierdurch erschwert wird.
Abbildung 2.3: Noppenbahn
22 2 Modellaufbau
Abbildung 2.4: Schematische Darstellung der Noppenbahn
3 Messinstrumente
3.1 Allgemeines
Wie in anderen Bereichen der Wissenschaft und der Praxis sind das Messwesen und die
dazugehorigen Messinstrumente auch im wasserbaulichen Versuchswesen unverzichtbar.
Messinstrumente dienen der Bestimmung von geometrischen und physikalischen Großen.
Die Messgerate unterliegen aber auch gewissen Ungenauigkeiten, die im Messwesen zu
berucksichtigen sind. Die Messabweichungen sind unterteilt in grobe, zufallige und sy-
stematische Fehler. Um diese zu vermeiden oder gering zu halten, sind die Gerate in
regelmaßigen Abstanden zu kalibrieren.
3.2 Luftgehaltsnadelsonde
Die Messung des Wasser-Luft-Gemisches erfolgt hier mittels einer Luftgehaltsnadelsonde.
Diese wurde fur die Zeit der Messreihe von der Rheinisch-Westfalischen Technischen Hoch-
schule Aachen zur Verfugung gestellt. Das Messprinzip basiert auf der unterschiedlichen
Leitfahigkeit von Luft und Wasser (Thorwarth 2008). Der schematische Aufbau der von
der RWTH Aachen entwickelten Sonde ist in Abbildung 3.1 dargestellt.
Abbildung 3.1: Schematischer Aufbau einer Luftgehaltsnadelsonde
23
24 3 Messinstrumente
Jede Sondenspitze besteht aus einer Innenelektrode (Durchmesser d = 0,13 mm) aus
Platin-Iridium mit Isolierung aus Teflon und einer Außenelektrode aus VA-Stahl. Die bei-
den Spitzen sind in einem Rohr aus VA-Stahl von 3 mm Durchmesser befestigt. Dieses
Rohr ist wiederum an ein Acrylglasgehause angeschlossen, welches als Halterung dient
(Abbildung 3.2). Dieses Gehause dient zusatzlich als Befestigungspunkt der Sonde an die
Laufschiene (vgl. Abschnitt 3.3) und als Verbindung an den Rechner.
Abbildung 3.2: Nadelsonde im eingebauten Zustand
Zur Bestimmung des mittleren Luftgehaltes wird in einem Zeitabschnitt von 25 Sekunden
die Dauer ermittelt, in der die Nadelsonde Luftblasen erfasst. Das Verhaltnis von dieser
Zeit zur absoluten Dauer von 25 Sekunden beschreibt den mittleren Luftgehalt von einer
bestimmten Position. Hiermit kann der Verlauf des Luftgehaltes uber das Profil von der
Sohle bis zur Oberflache dargestellt werden.
Mit dieser Sonde kann auch die mittlere Geschwindigkeit ermittelt werden. Dies erfolgt
uber die Annahme, dass Luftblasen bzw. Wassertropfen beide Sondenspitzen passieren und
dabei jeweils ein ahnliches Signalmuster erzeugen, dessen zeitlicher Versatz dann bestimmt
werden kann (Thorwarth 2008).
3.3 Laufschiene mit Schrittmotoren
Die Nadelsonde wird mit Hilfe von Aluminium-Profilen an einer Laufschiene befestigt (Ab-
bildung 3.3). An dieser Laufschiene kann die Nadelsonde in x-Richtung (Fließrichtung)
3.4 MID (Magnetisch Induktiver Durchflussmesser) 25
und z-Richtung (Fließtiefe) mit Schrittmotoren der Firma Isel positioniert werden. So
konnen die festgelegten Messpunkte an der Schussrinne automatisch angesteuert werden,
so dass eine reproduzierbare Positionierung gewahrleistet ist. Die Ansteuerung erfolgt uber
einen Schrittmotor-Controller an einer seriellen PC-Schnittstelle. Die Isel-CNC Program-
mierung wird unter Verwendung der Software PAL-PC 2.0 umgesetzt. Der Schrittmotor
besitzt eine Bewegungsgenauigkeit von 160 Schritten je mm (Oertel 2008).
Abbildung 3.3: Laufschiene mit eingebauter Sonde
3.4 MID (Magnetisch Induktiver Durchflussmesser)
Der magnetisch-induktive Durchflussmesser (MID) dient zur Kontrolle und Regulierung
der Durchflussmenge. Der MID (Abbildung 3.4) mit dem Nenndurchmesser DN 100 be-
findet sich in der horizontalen Rohrstrecke uber dem Wasserbehalter und besteht aus
einem Messaufnehmer und einem Messumformer. Der Messaufnehmer ist ein Rohr aus
Metall, das von einer leitfahigen Flussigkeit durchflossen wird. Das Messrohr ist von ei-
26 3 Messinstrumente
nem mittels Magnetanordnung erzeugten Magnetfeld durchsetzt. Zwei gegenuberliegende
am Messrohr angeordnete Messelektroden dienen zur Erfassung der induktiven Messspan-
nung. Der Messaufnehmer erzeugt so aus dem Durchfluss ein elektrisches Signal, welches
dann in den Messumformer weitergeleitet wird und somit aus der Spannung den Durchfluss
errechnet.
(a) Messaufnehmer (b) Messumformer
Abbildung 3.4: Magnetisch Induktiver Durchflussmesser
4 Messergebnisse und Datenanalyse
4.1 Lage des Selbstbeluftungspunkts
Um die Lage des Selbstbeluftungspunkts am Modell bestimmen zu konnen, muss zunachst
eine Entscheidung getroffen werden wie dieser kritische Punkt definiert ist. Der Selbst-
beluftungspunkt kann in Abhangigkeit von der mittleren Luftkonzentration C festgelegt
werden. An diesem Modell wird fur die Festlegung der Lage des kritischen Punkts ein
mittlerer Luftgehalt von ungefahr 20 % angenommen (Abbildung 4.1). Diverse Autoren
haben ahnliche Ergebnisse um C = 0,2 anhand von Berechnungen erzielt.
Abbildung 4.1: Selbstbeluftungspunkt fur qw von 0,07 m2/s
27
28 4 Messergebnisse und Datenanalyse
Die Entfernung von der Schussrinnenkrone bis zum Selbstbeluftungspunkt lasst sich am
Modell fur die drei Durchflusse relativ leicht messen. Bei einem spezifischen Durchfluss
von qw = 0,07 m2/s betragt die Lange Li = 0,81 m.
Mit dem Ansatz von Wood et al. (1983) (Gl. 1.3, Gl. 1.4) ergibt sich mit einem ks = 8
mm (Noppenhohe) und einer Neigung φ = 26,6 ◦ die Froudezahl Fr = 46,68 und damit
eine Entfernung Li = 1,58 m. Es zeigt sich, dass die am Modell gemessene Entfernung von
dem Ergebnis des Verfahrens aus der Literatur stark abweicht. Dieser Unterschied kann
zum Teil auf die Rauheit der Oberflache zuruck gefuhrt werden. Bei der Untersuchung
der weiteren Durchflusse mit 0,09 m2/s und 0,11 m2/s ergeben sich ahnliche Ergebnisse
(Tabelle 4.1). In Tabelle 4.1 ist außerdem die erforderliche Rauheit ks,erf eingetragen, die
benotigt wird, um die Ergebnisse von Wood et al. (1983) zu bestatigen. Die Abweichungen
verringern sich jedoch bei ansteigendem Durchfluss, da der Einfluss der Rauheit abnimmt.
q [m2/s] Li,gemessen [m] Li,berechnet [m] Fr [-] ks,erf [mm]
0,07 0,81 1,58 46,68 16
0,09 1,07 1,89 60,01 14
0,11 1,34 2,18 73,35 13
Tabelle 4.1: Entfernungen zum kritischen Punkt im Vergleich
4.2 Gleichformiger Fließbereich
Wahrend der Messung konnen die verschiedenen Fließbereiche gut voneinander unterschie-
den und identifiziert werden. Als schwieriger erweist sich jedoch eine klare Aussage uber
den Beginn dieser Fließbereiche zu treffen. In diesem Fall wurden bei der abschnittsweisen
Messung in Fließrichtung die Charakteristika wie z.B. die mittlere Luftkonzentration C
oder die Abflusstiefe h90 mit den Werten aus vorherigen Abschnitten verglichen, um den
Ubergang vom ungleichformig belufteten zum gleichformig belufteten Fließbereich zu be-
stimmen. Wenn dieser Ubergang bekannt ist kann dann die Entfernung von der Bauwerks-
krone bis zum gleichformigen Fließzustand am Modell abgemessen werden. Ein Vergleich
mit der Literatur kann aufgrund der Unterschiede in der Art der Schussrinne (glatt bzw.
rau) nicht hundertprozentig hergestellt werden. Der Ansatz von Boes & Minor (2000)
4.3 Abflusstiefe 29
zur Bestimmung der Entfernung Lu von der Bauwerkskrone bis zum gleichformigen Fließ-
bereich ist wie im Teil 1 erwahnt nur fur Treppenschussrinnen und fur die Neigungen
φ = 30 ◦ und φ = 50 ◦ anwendbar. Bei der Anwendung dieses Ansatzes zeigt sich jedoch
eine gute Naherung, wie in Tabelle 4.2 dargestellt wird.
q [m2/s] Lu,gemessen [m] Lu,berechnet [m]
0,07 2,82 2,37
0,09 3,35 2,82
0,11 3,49 3,21
Tabelle 4.2: Entfernungen Lu im Literaturvergleich
Fur die Berechnung von Lu nach Gleichung 1.5 wurde die Neigung von φ = 30 ◦ eingesetzt,
die sich nicht erheblich von der Modellneigung (φ = 26,6 ◦) unterscheidet. Es lasst sich
eine Tendenz erkennen, dass bei ansteigendem Durchfluss die Zunahme der Entfernung Lu
kleiner wird.
4.3 Abflusstiefe
Im Rahmen der Messreihe im Labor wurde auch die Abflusstiefe fur die drei Durchflusse
gemessen. Hierbei wurden die Abflusstiefen h90 und hw bestimmt. Die Tiefe h90 kann
anhand der Messergebnisse leicht erfasst werden, da sie laut Definition zu einer ermittelten
Luftkonzentration C(z) von 90 % zugeordnet wird. Folglich ist die charakteristische Große
h90 ausschließlich von dem Luftgehalt abhangig. Die Reinwasserabflusstiefe hw, die nach
Gleichung 1.8 definiert ist, hangt wiederum von h90 und dem mittleren Luftgehalt ab. Um
hw bestimmen zu konnen muss daher der mittlere Luftgehalt bekannt sein. Dieser wird
im nachsten Kapitel behandelt. In Tabelle 4.3 sind die Abflusstiefen h90 und hw mit den
dazugehorigen Durchflussen angegeben.
30 4 Messergebnisse und Datenanalyse
q [m2/s] h90 [mm] hw [mm]
0,07 36 24
0,09 44 29
0,11 46 31
Tabelle 4.3: Abflusstiefen im gleichformigen Fließbereich
Tabelle 4.3 zeigt, dass bei großer werdendem Durchfluss die Fließtiefe nicht-linear ansteigt.
Dieser Verlauf entspricht dem einer typischen Abflusskurve (Abbildung 4.2).
Abbildung 4.2: Abflusskurve fur qw und hw
Aus Sicherheitsgrunden wurde bei der Messung mit der Nadelsonde der Basispunkt fur
den Beginn der Messung ca. 1 mm uber die Sohle verlegt. Dieser Betrag wurde jeweils
auf die Messergebnisse angerechnet. Die Messunsicherheit, die folglich auftritt, ist jedoch
bezuglich der Fließtiefe vernachlassigbar klein, so dass die Messwerte nicht mehr korrigiert
werden mussen.
4.4 Luftgehalt
Die Auswertung des Luftgehalts bezieht sich ausschließlich auf den gleichformigen Fließ-
zustand. Wahrend der Messung wird uber den Querschnitt der Luftgehalt bestimmt. Mit
bekanntem h90 kann somit fur die drei Durchflusse mittels der Gleichung 1.18 der mittlere
4.4 Luftgehalt 31
Luftgehalt berechnet werden. Die Messergebnisse werden mit dem theoretischen Ansatz
von Chanson (1995) verglichen. In den folgenden Abbildungen 4.3, 4.4 und 4.5 ist der
Vergleich graphisch dargestellt.
Abbildung 4.3: Luftgehaltsverteilung fur qw = 0,07 m2/s
Abbildung 4.4: Luftgehaltsverteilung fur qw = 0,09 m2/s
32 4 Messergebnisse und Datenanalyse
Abbildung 4.5: Luftgehaltsverteilung fur qw = 0,11 m2/s
Es zeigt sich, dass sich die gemessenen Werte gut der von Chanson (1995) formulierten
Gleichung anpassen. Schwankungen in den Messergebnissen sind bei allen drei Durch-
flussen nahezu nicht erkennbar. Der Verlauf der Luftgehaltsverteilung der Messung ist
jedoch im Vergleich zur Theorie leicht S-formig. Die gemessenen mittleren Luftkonzentra-
tionen C, die fur die Gleichung 1.17 erforderlich sind, sind der Tabelle 4.4 zu entnehmen.
q [m2/s] C [-]
0,07 0,35
0,09 0,33
0,11 0,32
Tabelle 4.4: Mittlere Luftgehalte im gleichformigen Fließbereich
Hierbei wird deutlich, dass bei großer werdendem Durchfluss der mittlere Luftgehalt mi-
nimal abnimmt. Dies hangt von der Tatsache ab, dass bei kleineren Durchflussen, bedingt
durch die Sohlrauheit, verhaltnismaßig großere Turbulenzen erzeugt werden und somit die
Rauheit einen großeren Einfluss hat als bei großeren Durchflussen.
4.5 Fließgeschwindigkeit 33
4.5 Fließgeschwindigkeit
Zur Bestimmung der Fließgeschwindigkeit wird das Prinzip des Phasenwechsels angewen-
det. Das Messsystem zeichnet wahrend der Messung in Sinus-ahnlicher Form den Wechsel
zwischen Luft- und Wasserperiode der Sonde auf. Da die Spitzen der Sonde unterschiedli-
che Langen haben, ist der Sinus-Verlauf in der Messung auch zeitlich versetzt. Anschließend
kann automatisch die Zeitdifferenz und der Abstand der beiden Sondenspitzen zueinander
genutzt werden, um die Geschwindigkeit zu bestimmen.
In Abbildung 4.6 sind die Ergebnisse der Fließgeschwindigkeitsmessung und der theoreti-
sche Ansatz von Cain & Wood (1981) graphisch dargestellt.
Abbildung 4.6: Fließgeschwindigkeitsverteilung im Vergleich
Die gemessene Fließgeschwindigkeitsverteilung nahert sich dem Verlauf aus der Literatur
stark an. Der Ansatz aus der Literatur ist in der dimensionslosen Form vom Durchfluss
unabhangig. Dieses Verhalten spiegelt sich auch in den Messwerten wieder. Der Verlauf
34 4 Messergebnisse und Datenanalyse
der Fließgeschwindigkeit bei allen drei Durchflussen ist nahezu gleich, was die Aussage aus
der Literatur unterstutzt.
Die Messung zeigt jedoch Unterschiede im oberen Bereich des Fließquerschnitts. Schon
ab Z = 0,60 hat die mittlere gemessene Geschwindigkeit um den Wert u90 erreicht und
teilweise sogar geringfugig uberschritten. In der Literatur ist dieser Punkt erst bei Z = 1
erreicht. Fur die Abweichung sind vereinzelte Tropfen verantwortlich, die aus dem Wasser-
Luft-Gemisch herausbrechen und temporar fur eine erhohte Geschwindigkeit sorgen.
Die mittlere Fließgeschwindigkeit wird bei bekanntem hw durch die Kontinuitat bestimmt:
uw =qw
hw(4.1)
Die Messergebnisse sind in der Tabelle 4.5 aufgelistet.
qw [m2/s] hw [mm] uw [m/s]
0,07 24 2,97
0,09 29 3,10
0,11 31 3,50
Tabelle 4.5: Mittlere Fließgeschwindigkeiten im gleichformigen Fließbereich
Es ist gut zu erkennen, dass die mittlere Fließgeschwindigkeit uw in Abhangigkeit vom
Durchfluss und der Fließtiefe stetig anwachst. Der Durchfluss hat einen großeren Einfluss
auf hohere Geschwindigkeiten, da sich die Abflusstiefe im Verhaltnis zum Durchfluss relativ
gesehen geringfugig andert.
4.6 Fließwiderstand
Fur die Bestimmung des Fließwiderstands wird Gleichung 1.27 herangezogen. Der Fließ-
widerstandsbeiwert f ist abhangig von der Geometrie, vom Durchfluss und von der Rein-
wasserabflusstiefe. Mit den bereits erwahnten Großen kann die Rechnung exemplarisch fur
den spezifischen Durchfluss von 0,09 m2/s durchgefuhrt werden:
4.6 Fließwiderstand 35
fu =8 · 9, 81 · sin(26, 6◦) · 0, 3 · 0, 0293
0, 092 · (0, 3 + 2 · 0, 029)(4.2)
= 0, 089 (4.3)
In der folgenden Tabelle sind die ubrigen Fließwiderstande und ein entsprechender Mit-
telwert aufgefuhrt.
qw [m2/s] fu [-]
0,07 0,081
0,09 0,089
0,11 0,075
arithmetisches Mittel f 0,082
Tabelle 4.6: Ergebnisse der Fließwiderstandsbeiwerte
Durch die Mittelung der Widerstande in den jeweiligen Durchflussen lasst sich erkennen,
dass sich die Widerstande um den Mittelwert verteilen. Dabei wird deutlich, dass der
Durchfluss kaum Einfluss auf den Fließwiderstandsbeiwert im gleichformigen Fließbereich
hat.
Teil III
Schlusswort
Fazit
Der Umbau des bereits bestehenden physikalischen Modells im Wasserbaulabor hat pro-
blemlos funktioniert. Auch die anschließende Messung fur die drei Durchflusse verlief er-
folgreich.
Wahrend der Auswertung der Messergebnisse ist jedoch aufgefallen, dass die Wahl der
Rauheit maßgebend fur die Abweichungen mit der Literatur ist. Als Rauheit wurde die
Noppenhohe angenommen. Eine Untersuchung des Einflusses der Noppenbahn als Unter-
grund wurde nicht durchgefuhrt. Daher ist es schwierig daruber eine Aussage zu treffen.
Bis auf die Lage des Selbstbeluftungspunkts sind bei den ubrigen charakteristischen
Großen wie z.B. dem Luftgehalt oder der Fließgeschwindigkeit große Ubereinstimmun-
gen mit der Literatur aufgetreten. Bei der Lage des Selbstbeluftungspunkts kann auf die
oben genannte Problematik des Einflusses der Rauheit verwiesen werden.
Die Messreihe wurde fur drei Durchflusse bei gleicher Neigung durchgefuhrt. Es bleibt offen
in welcher Form sich die Neigung der Schussrinne auf die Ergebnisse auswirken wurde. Es
ist gut erkennbar welchen Einfluss der Durchfluss auf die Messwerte hatte. Daher ist es
von großem Interesse, zu beobachten, wie sich die Ergebnisse bei verschiedenen Neigungen
verhalten.
39
Literaturverzeichnis
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41
42 Literaturverzeichnis
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