Chirurgische Eingriffe während Schwangerschaft...Am 27,-An12g'usi 1163mm. nun p-létzlich die...

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432 TubrerkuIOISIe iSIt glewi eine hau ge{Klomplikavtion e in'er Sich werern Form dues Diabetes mellitus, =d-och fanden Wiir kein ern Anhaltspu nkt f r Tuberkulo sne. Eh er' warern Wir ge~ neigt, veine Pneumonire .als Fivexbe-rursmhae anzunehmein. Ein e Pneumonia kbmlhe durc a' ein-e Vierkiihlung 'lde r loll nmichtig emf der Tragbuaih'r'e .ang-esvchnallten Patientin .w hnend de s wevibe n Transporbee s wahTsclheinJich sei'n, um so mehng-als die Ent emung vom HauSIe der Kramken bis ziu unseemelm Krank enh'a us East 60 km bietrug und der Weg dablei ber den 1000 Meter :holdh .gelre gveln'evn Pe-rchauer Sa tbel ihtrbe. Beri duer Sp-italseinlie er ung vvurd-en redhts' basal 11111118 1- blasige, klingvendue Rgs gre funden und der Blutb efund am 30; August ergab folgienden Befund: Leukozytejn: 13.100, Segmle ntklexrni-ge: 24 0/0, Stabk ernige: 59 0/0, Lymp'ho-zyten: 130/0, Mo n-ozy oe'n: 40/0. - ' 'A'uohI dile Li'nksm rsm hilelb ung imI Hamogr'amm spinach fi'u' Pneumonia, alllerdings war niemal's xein rubiginb s ens Sputum e s csrben-llbamr u nd die Patientin kla gt-e nicht iibver Brustsxch'memeln, sondern ber Bauchschm-erzleln. Sich-erheits halber wurd e Penicillin verabmeicht, W0=rauf sich da_s Fiebxe r aha]? keinrers w exgs senkbe, im Ge gent-eil nocih hbh er allstixe g. A18 die Patilemtin zum Sitzlen 'kr lftig gernug war, wurd ex 3113 am 1. September Lungen-R .~dumh] euchtet, wob-evi vkuein Ain- haltspunkt b zw. kein Anhal tspunkt 'm'e'hr f r Pneumonie ge- funden W'urde. ' Mittlerwailue war die Spannung dezr B auchdecken' g'e Stolhwunden 11nd les- wurde mbglich, die Milz 1 Qu-er ngelr unter dvevm Rippenbogen zu tasten. B'ei der Naohmittags visitie am 1. September W'urd en a uf dvevr Baudh'decke diet" Pa titentin 3 bis 4 hirsrekornvgro e, rosvar ote, .auf lveidht-e Komv pmssdo-n laldhsfarb enle , Leicht ele-vi-erbe Ef -omeszenze-n fest ge'st-ellt, we dhe als Roslelo-lxe'n imp-onierben. {D ie Diamore-aktion im Ham war p-ols itiv gevworden. Es wurde noc'h' am selbe-n Abuend Blut p-lustaJ lxe z:ur{'Kultur und Blut zur Widal~Reak~ tion an das Staatlich-Bakteriologis-ch'e Untersuchungsinsiitut eing-esandt. O h ne auf das Ergebuis der baktvemiol-o g'isohlen Unbe-I'sruzdhung zu warbe'n, wurdve dile Diagnose Typrhu s- od'etr Paratyphus in ektion gwe sbellt und e'i'nle Ch]oro-mydeiinbvehand- lung, 500 mg GS'ti'mdig Tag und Naciht vevltabvre'icht, ein~ ~ gel eibet. W hvend di es er Chloromyoetinbehandlung W'urdem massive Insulindosen i'ntrav-e n s und intramuskul ir b e-i- behalten. Dias B e finden der Pati-emin hat sich damau lin so'hlagartig gabesaslert (Entfiebe-rung); dens .S-ensoirium' der Patientin Wird zum' 'e rsbetn Mal [Wieder rIei. Da nunmehr die Patientin Sle b-Sit einvemehm bal giewor'den st, Wind die Krankemgesuh ichte der Patienti n emg inzi: Auf ih'rem Dienstp'osten al's Saisonkdoh n e] dver Patieniin irn Laufe d es Monats August al.ufD daB alle G iste in dem Dorligatst halls, in dem sive angerstellt war, azn Durchf illeln lit ten . Man glaub-te, daB das Wasser, das nach' einigen Regenmgen pl tzlich triib und br unlich v-erf'airbt wurd e, au erdem j a uchigevn Geschrnack hatte, 'h eran schul-d warnnd bxezIng dahxer Waszs-er nur mehr ems: der Nachu barschnaft. Wiihre-n-d di e S o mmerg s te nur Durchf ille zu verzeichnern batten, wives die Kuhmagd des Hausesu die glveichz eitig auch zum r Geschirrwaachen herm-gezvogzetn xwuysieraeiwe reniDumhfi arrhehas rr Fi-ebvel', K-optgchlme'rzen und Brechreiz auf. Am 15. August muBte unsem Patienti'n .mit der fiebemdem Kuh'maygd vwergen Zimmer- mangvel den Sc hdafraum teilan. Am 20. August wul dve di-ese Kuh- magd weg'en Paratyphms in em Knankenhaus e imglewivesen. Am 19. August er kranktve die Patien'tin an heftigen Dutchf i 'en, die mach Einnahm-e V011 .sachwarzen 11nd weiBen Tabletten abnahmen. Die Saniti rsbvehbrde lieB von allen Gisaten der Pension den Stuhl bakteriologisch unt-ers uchen. Bei dieser Gelegrelnh-edt war d er Stuhl unser er Patienti'n damals frei von darmpathzogemen Kecimen. Am 123. August Wivevd'erauffr eten SIC h1WeI S1;eI' D urchf alll'e , FiIe-b e'r bis 38'5O C, Abges-ch eugue nheit und Kropfschmerzen, Miidigkeit, Sb da das B ett aufg-evs'u'c hi warden mu . Am 27,-An12g'usi 1163mm. nun p-l tzlich die D urch lle am? und ein Viillegefiihl stellt Slich am .In ,der 'Mittagszleit bek-ommt die Patientin pidtz ch- furchtbuaree Bauahschmerz en, die bald die Form S ChWB I SteI Koliken annahmen, au erduem Tro-cke'nbeitslg evfiihl im Munde, Kreislaufschwv iche, Miid i-g- keit und Vrerge lich ieit, Wes-wegen die Patient iin in das hiesige Krankven'huus mittlels: R-e't cungswa gen eiingelie evrt wuvd e. Am 2. Sep-~ temper wurde die Wivdal-Reakti'on, Paratyphue B 1:800 2115 pvositiv gvemleldet, am 4. September ginge n aus der Bl'ut-Galle Kultur Paratyphrus B Ba-kberiuen auf. Hie rmit war die Diagnose sicker g esbellt: K-oma diabeticum b-ei Enteritis panatyphmsa B. ' K ub yi, Chirurgische Eingriffe w iyhrend Schwangerschaft s eltvener bremommen. Wiener kh'nische Wochenschrifb Das Koma. diabreti dum war 'd emnyach in .unsrevrtem Fall s: ni dht nur (lurch unglevniigende Zufuh'r IVO H A uto i'n-sulin u md infolge Ve-rn ayohl isrsigung der" Zuf'uhr V'Oi exogenem Insulin aufg etre-bein. Die Vierwre rtung und Verbtrlenrnung .deIr Kohle h-ydrabe Ie-I'fo gtle ungen gend nicht nur Iaus Insulinmangel brei Iesinlem sdh weren D'i abveteskranklan, so ndern Tals ersxchwe~ Fender Umasiand kam .auroh eine a kutxe; dur'ch Iaine' Paina typ msin e'ktibn bxe-ding be Enteritis dazlu, wrelchwakute Darm entziindung die Absorption vo n K-ohllevhydraben lvom D armve her .im hohen Grade starte. _ Um blei dies'er, durzczh z wei 0eblemsbedrohende Erkran kurng en ko-mp lizi'erben Situation das kltei nsxtm gliwh e Ris iko zgu iibxelrn-elhmeln, haben Wir in .di-easem Fallle reichlic hear- als g ew mli o'h Dextrose intraven g V-embiveicht, dya die A b~ so-rpti-on V011 Dextrose und a'n dveren Kohleh'ydmt-eln dumb den D nnvdarm und Vixellleidh t auc h durch den D'ickdiarm nidht we rwar t et errrdten ko'n nt-e. Wirr (habeIn diese michlich'e DxextrOISIeVIerabpei cih'ung, zwecks rentspinechte'nder antik'etogener . KOhlehydratv-e-rbrrennu ng nun mit seh r 1101mm iintmven s eln- und intramuskul 'Lr-en Insulindoselu kormbiniert. Trotz diaster hoh2en Insulin-d osvevn konnte: kedne Wass erreteintio n ferstg ev st'ellt werdean, wie di-es ein er V011 uns' 1'11 .s elbenetn Insulin- breha nde lten' Fallen bvelo bsachtet hat (G 01 11' tz:e r: Wiener Archiv f iir Innier e; Me dizin, 32- [1931], S. 141 his. 154). . Zur Belk impfung dlerr Paratyp'husin ektion I'Lalbleln mm in diesem Fallle Chloromyycletin dutch 20 ITagve, @twa 5m! l nglezr, aLs Wir dies grevw h'nlic'h tun m ssen, VIBI EIb'I BIiCht. DIGJ Titer dler Widal Reaktion sv ci eag am 104 September auf- 1 z 1600, um: am 7. Oktobve'r' auf den Tiber 1 :400 abzufallen. Im Stuihl wurden Paratyphusbxakte-rilen am 17: September naohgewi easen. Nachher waven die Wi-ede rholben .Stuhlunt-er- s-uohu'ngen nrexgativ greworden. D'ile Stoffwec hsellage hat S'iCh b-ei abh-eil-ender Parar typhusin elktion und N-ormalisiierung der D'almt itigkeit in Form V'O n normal geformten, um? 'Iei nmal tagl'iclh erfolgben Drefilcationen Wiese ntli clh gebxeSsIe-I't. B=ei dve r1Spitalstentl assu'ng am 13. Nome mberv 1954 kronnte die Pati'entin mait 3O Ein- hie-iten Insfulin-Llexo Retard 11nd Ierntsprfendhend enn D iitwo r- s;dh'rit'te- n<e'nt1as;s:evn werdvern. Ko ntvollmltemsuchungxen bis Envde Dezember 1954 erg abven Stoffwedhslelgleichg egwicht. Der Kranlchle its-We auf fomdert auf, nadh Beh-eb ung eines Koma diabetioum sich mit diersIevm'Erfolg nicht zufrieden zu g eb en und troltz uncharakber'isiisycher F i-e bvetrkurv e un-d trottz unciharakteriS-tischlem Blutbve md wan alle mbglichen Infele tions'k'omplikatiomen zru denklein. F r die Praxis Chirurgische Eingriffe w hrend Schwangerschaft Von Prof. Dr. E. Kub nyi, Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Rochus Krankenhauses, Budapest .Di e Aufgawbe des zum Krank-ernb-ett evinvevr schwa ngeren Frarr "zu r K fm l mi GH EEFufeTI eTChTfHEGE ist' Z Vv ffa' h schwer, da er so-wohl f r das Schicks-al der Mutter als auch' f r die Erhaltung d e-r Schwangers-chaft V'E'I'ELHfWOI fHCh ist. Di-e antibiotische Be-handlung hat auch auf den Gnenzge bi ete-n V011 Chirurgie und Gyn 'LkO-logbe name Ergebnisso und Anschauunge n gezeitigt. Abg esehe n daVO-n, da die postoperative Behandlung hveru tve mit erin-er grb evr en Sicher- heit g-efiihrt werd evn kann, Wird schon bvei devr Feststellung der Indikation die radikale L sung mit mehr Recht befiir- wortet und die mit der Abwartung v-erbunde'ne Gefahr wird Das gynakO-Io gisch-e Sch'rifttum hat vsioh mit dem Pro- bI-em vdle-r w hre-nd einer Schwangerschaft erforderlich en chirurgis'chen Operationen Gingehevnd b-esch iftigt. In dieser Arbeit mGChte-M W11 jene K-ernntnis se zusam- me nfasS-en, die von Chi'rurgen b exsonde-rs zu b-erriicksichti! gen sind. Die Opreratio-nsrgefah'reln W'el de'n ulnt-er zwei Gesichts~ punktxen gruppiert. Beim ersten hsmdeli es sich um zwei Fragen:

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TubrerkuIOISIe iSIt glewifi eine haufige{Klomplikavtion e’in'erSich‘werern Form dues Diabetes mellitus, =d-och fanden Wiirkein‘ern Anhaltspu‘nkt ffir‘ Tuberkulo‘sne. Eh‘er' warern Wir ge~neigt, veine Pneumonire .als Fivexbe-rursmhae anzunehmein. Ein‘ePneumonia kbmlhe durcfla' ein-e Vierkiihlung 'lde‘r loll‘nmichtigemf der Tragbuaih'r'e .ang-esvchnallten Patientin .wéhnend de‘swevibe‘n Transporbee‘s wahTsclheinJich sei'n, um so mehng-alsdie Entfiemung vom HauSIe der ‘Kramken bis ziu unseemelmKrank‘enh'a‘us East 60 km‘bietrug und der Weg dablei fiberden 1000 Meter :holdh .gelre‘gveln'evn Pe-rchauer—Sa‘tbel‘ fiihtrbe.Beri duer Sp-italseinliefier’ung vvurd-en redhts' basal 11111118‘1- ‘blasige, klingvendue Rgs gre‘funden und der Blutb‘efund am30; August ergab folgienden Befund: Leukozytejn: 13.100,Segmle‘ntklexrni-ge: 24 0/0, Stabk‘ernige: 59 0/0, Lymp'ho-zyten:130/0, Mo’n-ozy‘oe'n: 40/0. - ' ’

'A'uohI dile Li'nksmérsm‘hilelb‘ung imI Hamogr'amm spinachfi'u' Pneumonia, alllerdings war «niemal's xein rubiginb‘s‘ensSputum fie‘sficsrben-llbamr u‘nd die Patientin kla‘gt-e nicht iibverBrustsxch'memeln, sondern fiber Bauchschm-erzleln. Sich-erheits—halber wurd‘e Penicillin verabmeicht, W0=rauf sich da_s Fiebxe‘raha]? keinrers‘w‘exgs senkbe, im Ge‘gent-eil nocih hbh‘er allstixe‘g.A18 die Patilemtin zum Sitzlen 'krélftig gernug war, wurd‘ex 3113am 1. September Lungen-Ré.~dumh]‘euchtet, wob-evi vkuein Ain-haltspunkt b‘zw. kein Anhal‘tspunkt 'm'e'hr ffir Pneumonie ge-funden W'urde. '

Mittlerwailue war die Spannung dezr B‘auchdecken' ‘g'e«Stolhwunden 11nd les- wurde mbglich, die Milz 1 Qu-erfingelrunter dvevm Rippenbogen zu tasten. B'ei der Naohmittags—visitie am 1. September W'urd‘en a‘uf dvevr Baudh'decke diet"Pa‘titentin 3 bis 4 hirsrekornvgrofie, rosvar‘ote, .auf lveidht-e Komvpmssdo-n laldhsfarb‘enle‘, Leicht ele-vi-erbe Effl-omeszenze-n fest—ge'st-ellt, wefldhe als Roslelo-lxe'n imp-onierben. {D‘ie Diamore-aktionim Ham war p-ols‘itiv gevworden. Es wurde noc'h' am selbe-nAbuend Blut p-lustaJ‘lxe z:ur{'Kultur ‘und Blut zur Widal~Reak~tion an das Staatlich-Bakteriologis-ch'e Untersuchungsinsiituteing-esandt. O‘h‘ne auf das Ergebuis der baktvemiol-o‘g'isohlenUnbe-I'sruzdhung zu warbe'n, wurdve dile Diagnose Typrhu‘s-“od'etrParatyphus‘infiektion gwe‘sbellt und e'i'nle Ch]oro-mydeiinbvehand-lung, 500 mg GS'ti'mdig Tag und ‘Naciht vevltabvre'icht, ein~

~ gel‘eibet. Wéhvend di‘es‘er Chloromyoetinbehandlung W'urdemmassive Insulindosen i'ntrav-eénés und intramuskuléir b‘e-i-behalten. Dias B‘e’finden der Pati-emin hat sich damaufllinso'hlagartig gabesaslert (Entfiebe-rung); dens .S-ensoirium' derPatientin Wird zum' 'e‘rsbetn Mal [Wieder firIei. Da nunmehr diePatientin Sleflb-Sit einvemehmfibal‘ giewor'den fist, Wind dieKrankemgesuh‘ichte der Patienti‘n ‘emgéinzi:

Auf ih'rem Dienstp'osten al's Saisonkdohfln fie] dver Patieniinirn Laufe d‘es Monats August al.ufD daB alle Géiste in dem Dorligatst—halls, in dem sive angerstellt war, azn Durchféilleln lit‘ten‘. Man glaub-te,daB das Wasser, das nach' einigen Regenmgen plétzlich triib undbrfiunlich v-erf'airbt wurd‘e, aufierdem j‘a‘uchigevn Geschrnack hatte,'hfieran schul-d warnnd bxezIng dahxer Waszs-er nur mehr ems: der Nachu »barschnaft. Wiihre-n-d di‘e S‘o‘mmergfis‘te nur Durchféille zu verzeichnernbatten, wives die Kuhmagd des Hausesu die ‘glveichz‘eitig auch zum

r Geschirrwaachen herm-gezvogzetn xwuysieraeiwe‘reniDumhfiflarrhehas¥rrFi-ebvel', K-optgchlme'rzen und Brechreiz auf. Am 15. August muBteunsem Patienti'n .mit «der fiebemdem Kuh'maygd vwergen Zimmer-mangvel den Sc‘hdafraum teilan. Am 20. August wul‘dve di-ese Kuh-magd weg'en Paratyphms in em Knankenhaus e‘imglewivesen. Am19. August er‘kranktve die Patien'tin an heftigen Dutchféifl'en, diemach Einnahm-e V011 .sachwarzen 11nd weiBen Tabletten abnahmen.Die Saniti‘rsbvehbrde lieB von allen Gisaten der Pension den Stuhlbakteriologisch unt-ers‘uchen. Bei dieser Gelegrelnh-edt war d‘er Stuhlunser‘er Patienti'n damals frei von darmpathzogemen Kecimen. Am123. August Wivevd'erauffr‘eten SIC»h1WeI“S1;eI' D‘urchf‘alll'e‘, FiIe-b‘e'r bis38'5O C, Abges-chfleugue‘nheit und Kropfschmerzen, Miidigkeit, Sb dafidas B‘ett aufg-evs'u'c‘hi warden mufi. Am 27,-An12g'usi 1163mm. nunp-létzlich die D’urchfiéfllle am? und ein Viillegefiihl stellt Slich am.In ,der 'Mittagszleit bek-ommt die Patientin pidtzfich- furchtbuareeBauahschmerz‘en, die bald die Form S’ChWB‘I‘SteI‘ Koliken annahmen,aufierduem Tro-cke'nbeitslg‘evfiihl im Munde, Kreislaufschwvéiche, Miid‘i-g-keit und Vrergefilichflieit, Wes-wegen die Patient‘iin in das hiesigeKrankven'huus mittlels: R-e't’cungswa‘gen‘ eiingeliefievrt wuvd‘e. Am 2. Sep-~temper wurde die Wivdal-Reakti'on, Paratyphue B 1:800 2115pvositiv gvemleldet, am 4. September ginge‘n aus der Bl'ut-Galle—KulturParatyphrus B—Ba-kberiuen auf. Hie‘rmit war die Diagnose sickerg‘esbellt: K-oma diabeticum b-ei Enteritis panatyphmsa B. '

K ubéfiyi, Chirurgische Eingriffe wéiyhrend Schwangerschaft

’s‘eltvener fibremommen.

Wiener kh'nischeWochenschrifb

Das Koma. diabreti‘dum war 'd‘emnyach‘ in .unsrevrtem Fall‘s:ni‘dht nur (lurch unglevniigende Zufuh'r IVO‘H A‘uto‘i'n-sulin u‘mdinfolge Ve-rn‘ayohléisrsigung’ der" Zuf'uhr V'Oifl exogenem Insulinaufg‘etre-bein. Die Vierwre‘rtung und Verbtrlenrnung .deIr Kohle—h-ydrabe Ie-I'foflgtle ungenfigend nicht nur Iaus Insulinmangel

‘brei ‘Iesinlem sdh‘weren D'i‘abveteskranklan, so‘ndern Tals ersxchwe~Fender Umasiand kam .auroh eine ‘a‘kutxe; dur'ch Iaine' Paina—typflmsinfie'ktibn bxe-ding‘be Enteritis dazlu, wrelchwakute Darm—entziindung die Absorption vo‘n K-ohllevhydraben lvom D‘armveher .im hohen Grade starte. _

Um blei dies'er, durzczh z‘wei 0eblemsbedrohende Erkran—kurng‘en ko-mp‘lizi'erben Situation das kltei‘nsxtmégliwh‘e Ris‘ikozgu iibxelrn-elhmeln, haben Wir in .di-easem Fallle reichlic‘hear- alsg‘ewéflmli‘o'h Dextrose intravenég V-embiveicht, dya die A‘b~so-rpti-on V011 Dextrose und a'n‘dveren Kohleh'ydmt-eln dumbden Dfinnvdarm und Vixellleidh‘t auc‘h durch den D'ickdiarmnidht we‘rwar‘t‘et errrdten ko'n‘nt-e. Wirr (habeIn diese michlich'eDxextrOISIeVIerabpei‘cih'ung, zwecks rentspinechte'nder antik'etogener .KOhlehydratv-e-rbrrennu‘ng nun mit seh‘r 1101mm ‘iintmvenés‘eln-und intramuskulé'Lr-en Insulindoselu kormbiniert. Trotz diasterhoh2en Insulin-d‘osvevn konnte: kedne Wass‘erreteintio‘n ferstg‘evst'ellt werdean, wie di-es ein‘er V011 ‘uns' 1'11 .s‘elbenetn Insulin-brehaflnde‘lten' Fallen bvelo‘bsachtet hat (G 01‘11' tz:e r: WienerArchiv f‘iir Innier‘e; Me‘dizin, 32- [1931], S. 141 his. 154). .

Zur Belkéimpfung dlerr Paratyp'husinfiektion I'Lalbleln mm indiesem Fallle Chloromyycletin dutch 20 ITagve, @twa 5m!lénglezr, aLs Wir dies grevwé‘h'nlic'h tun mfissen, VIBI‘EIb'I‘BIiCht.‘DIGJ‘ Titer dler Widal—Reaktion sv‘ci‘eag am 104 September auf-‘1 z 1600, um: am 7. Oktobve'r' auf den Tiber 1 :400 abzufallen.Im Stuihl wurden Paratyphusbxakte-rilen am 17: Septembernaohgewi‘easen. Nachher waven die Wi-ede‘rholben .Stuhlunt-er-s-uohu'ngen nrexgativ greworden. ‘

D'ile Stoffwec‘hsellage hat S'iCh b-ei abh-eil-ender Parartyphusinfielktion und N-ormalisiierung der D'almtéitigkeit inForm V'O‘n normal geformten, um? 'Iei‘nmal tagl'iclh erfolgbenDrefilcationen Wiese‘ntli‘clh gebxeSsIe-I't. B=ei dve‘r1Spitalstentl‘assu'ngam 13. Nome‘mberv 1954 kronnte ‘die Pati'entin mait 3O Ein-hie-iten Insfulin-Llexo‘ Retard 11nd Ierntsprfendhend‘enn D‘iitwo‘r-s;dh'rit'te-‘n<e'nt1as;s:evn werdvern. Ko‘ntvollmltemsuchungxen bis EnvdeDezember 1954 erg‘abven Stoffwedhslelgleichg‘egwicht.

Der Kranlchle‘its-Weflauf fomdert auf, nadh Beh-eb‘ung einesKoma diabetioum sich mit diersIevm'Erfolg nicht zufrieden zug‘eb‘en und troltz uncharakber'isiisycher F‘i-e’bvetrkurv‘e un-d trottzunciharakteriS-tischlem Blutbvefimd wan alle mbglichen Infeletions'k'omplikatiomen zru denklein.

Ffir die Praxis

Chirurgische Eingriffe wfihrend Schwangerschaft‘

Von Prof. Dr. E. Kubényi,Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Rochus—Krankenhauses,

Budapest

.Di‘e Aufgawbe des zum Krank-ernb-ett evinvevr schwa‘ngerenFrarr "zu’r ‘Kfifm’lflmiGH’EEFufeTI’eTChTfHEGE’ ist' ’Z‘Vvfiffa'éh’ ’schwer, da er so-wohl ffir das Schicks-al der Mutter als auch'ffir die Erhaltung d‘e-r Schwangers-chaft V'E'I'ELHfWOI’fHCh ist.Di-e antibiotische Be-handlung hat auch auf den Gnenzgebi‘ete-n V011 Chirurgie und Gyné'LkO-logbe name Ergebnissound Anschauunge’n gezeitigt. Abg‘esehe‘n daVO-n, dafi diepostoperative Behandlung hveru‘tve mit erin-er grb‘fievr‘en Sicher-heit‘ g-efiihrt werd‘evn kann, Wird schon bvei devr Feststellungder Indikation die radikale Lésung mit mehr Recht befiir-wortet und die mit der Abwartung v-erbunde'ne Gefahr wird

Das gynakO-Io‘gisch-e Sch'rifttum hat vsioh mit dem Pro-bI-em vdle-r wéhre-nd einer Schwangerschaft erforderlich‘enchirurgis'chen Operationen Gingehevnd b-eschéiftigt.

In dieser Arbeit mGChte-M W11‘ jene K-ernntnis‘se zusam-me‘nfasS-en, die von Chi'rurgen b‘exsonde-rs zu b-erriicksichti!gen sind.

Die Opreratio-nsrgefah'reln W'el’de'n ulnt-er zwei Gesichts~’punktxen gruppiert. Beim ‘ersten hsmdeli es ‘sich‘ um zweiFragen: