Christen in Afrika · 2014. 6. 25. · Ärzten und der Besonderheit, dass man da – durch Spenden...

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Christen in Afrika Erfahrungsbericht aus einem evangelischen Krankenhaus

von Viki Siersch

„Kamerun? Das ist irgendwo in Afrika, oder?“ –

hätte ich noch vor einem Jahr gesagt.

Mittlerweile habe ich das Land durch meinen

Arbeitseinsatz in einem Buschkrankenhaus

hautnah erlebt und kennen gelernt: Die Hauptstadt

Yaounde und die Großstadt Douala mit ihren

europäisch gekleideten Menschen, den belebten

Straßen, klimatisierten Supermärkten und – nur

einige hundert Meter weiter – blechernen

Elendsvierteln, die reiseprospekttauglichen Traum-

strände in Kribi, die nächtlichen Zugfahrten in den

Norden des Landes, wo das kleine Dorf Ngaoubela

liegt, das auf keiner Internet-Karte zu finden ist.

Dabei ist dieses kleine Dörfchen in der ganzen

Gegend sehr gut bekannt, denn dort gibt es ein

Krankenhaus der evangelischen Kirche mit richtigen

Ärzten und der Besonderheit, dass man da – durch

Spenden finanziert – auch Hilfe findet, wenn man

nicht bezahlen kann. Dort lebt und arbeitet seit

fünfundzwanzig Jahren eine Vorarlberger Ärztin, Dr.

Elisabeth Neier, zum Teil allein, zum Teil mit

anderen kameruanischen oder österreichischen

Medizinern.

Mitte Jänner komme ich mit einem Kollegen an, der

schon einmal im Krankenhaus mitgearbeitet hat. Ich

erinnere mich noch an die erste Runde im Spital:

Langgestreckte, ebenerdige Gebäude mit

Wellblechdächern, in den engen Zimmern vier bis

fünf Krankenbetten an den Wänden. Die

Versorgung und Pflege der Patienten ist Aufgabe

der Angehörigen, die auf dünnen Matten auf dem

Boden schlafen. Unter den Betten stapeln sich

Töpfe, Waschbottiche und Lebensmittel, gelegentlich

kann einem auch ein lebendes Huhn begegnen

(wobei das irgendwie auch unter Lebensmittel fällt).

Die Menschen sehen so aus, wie man sich das

klischeehaft von Afrika vorstellt: traditionell gekleidet,

die Frauen mit einem großen Gefäß auf dem Kopf

und einem „Bingel“ (Kind auf Fulfulde) auf dem

Nr. 2/2014

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lautend auf: Pfarre Döbling-St.Paul

Vergelt´s Gott!

Rücken. Sie haben einen offenen, interessierten

Blick und die neue „Nasara“ (Wort für „Weiße“,

denn die reden ja immer von diesem Jesus von

NAZAreth…) wird neugierig und verstohlen beäugt.

Einige hocken am Boden neben einem kleinen Feuer

und rühren mit langen Stöcken in bauchigen Töpfen.

Es ist heiß, staubig, und überall liegt Müll herum.

„Na? Schockiert?“ will mein Begleiter wissen. Nein.

Ich brauche eine Weile um herauszufinden, warum

nicht – es sind die Menschen. Sie sind arm, aber sie

sind freundlich und offen, sie haben ihre

Krankheiten und Leiden, aber sie sind nicht

verbittert, sie sorgen sich oder trauern, aber sie

wirken nicht hoffnungslos. Eine österreichische

Krankenschwester sagt mit einem Seufzer: „Ja, ein

Leben ist hier nicht viel wert – die Leute nehmen halt

alles so gottgegeben…“ Es ließen sich wahr-

scheinlich ganze Philosophiebibliotheken füllen

mit der Frage, was denn den Wert eines Lebens

ausmacht. Ist es die Summe, die unsere

Krankenkasse selbstverständlich für jede Operation

oder Therapie zahlt, auch wenn sie eigentlich kaum

noch Chancen auf Heilung oder Besserung

verspricht (weil: irgendetwas muss man schließlich

tun können!)? Ist es der Betrag, auf den der Arzt

verklagt wurde (weil: irgendjemand muss doch

schuld sein!)? Ist es unsere Bereitschaft, auf jeden

Fall bis zum letzten Atemzug zu kämpfen und ja

nichts als „gottgegeben“ zu akzeptieren? Und was ist

mit der Stunde „Oma-im-Altersheim-besuchen“, die

sich jede Woche auf´s Neue nicht ausgeht – zählt die

nicht zum Wert?

Ich habe viel gelernt in Afrika, viel mehr als

Operationstechniken und Malariatherapien. „Europa

hat die Uhr, und Afrika hat die Zeit“ wurde mir oft

gesagt. Meistens als augenzwinkernde Erklärung,

wenn wieder mal alle zu spät gekommen sind.

Zweifellos hätte es unsere Gesellschaft ohne „die

Uhr“ nie so weit gebracht, aber macht uns diese

Mentalität des Zeitdrucks zufrieden? Immer mehr

arbeiten, mehr verdienen, mehr Termine (um

Gotteswillen nur nirgends warten müssen!), mehr

Konsum, mehr Prestige (schon allein, dass es den

Ausdruck „Freizeitstress“ gibt, ist ja bedenklich)…

Wie immer holt einen der Alltag schnell ein, wenn

man wieder zu Hause ist, aber ich hoffe sehr, dass

ich ein bisschen von der afrikanischen Zeit nach

Europa hinüber retten kann – Zeit für meine

Familie und Freunde, Zeit für einen Dienst am

Nächsten, Zeit für ein Gespräch mit Gott.

Für weitere Informationen, Berichte, Fotos und

Spendenmöglichkeit: www.kamerunpartner.com

„Vergelt´s Gott“ an alle Spender!

Dr. Viktoria Siersch ist 34 Jahre alt, Turnusärztin (d.h. in Ausbildung zur Allgemein-medizinerin, Dauer insgesamt mindestens drei Jahre), war als solche knapp 1 Jahr lang in Feldkirch, Vorarlberg. Derzeit als Turnusärztin im Landeskrankenhaus Salzburg. Ihr Einsatz im „Hopital Protestant Ngaoubela“ in Kamerun dauerte von Jänner bis April 2014, hauptsächlich in der Frauen- und Kinderstation („aber im Prinzip ist man überall, wo man gerade gebraucht wird“). Von 2007 bis 2012 gehörte Viki Siersch dem Pfarrgemeinderat unserer Pfarre als Referentin für die Jugendpastoral an. ■

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Priesterweihe im Stephansdom

"Habt ein Herz für die Nöte der Menschen!" Mit diesen Worten ermunterte Kardinal Christoph Schönborn am 14. Juni jene fünf Männer, die er an

diesem Tag durch Handauflegung und Gebet zu Priestern geweiht hatte, die „große Liebesgeschichte

zwischen Gott und dem Menschen“ durch ihr Priestertum sichtbar zu machen.

Einer dieser Neupriester ist Alfonso de la Parra Cervantes, der im zu Ende gehenden Arbeitsjahr in unserer

Pfarre als Diakon gedient hat.

Mit großer Freude konnten

wir daher am folgenden Tag,

dem Dreifaltigkeitssonntag,

in unserer Pfarrkirche mit

Alfonso Primiz feiern, wo er

auch seine Familie und

andere Gäste aus seiner

mexikanischen Heimat be-

grüßte. Es war sein Wunsch,

die Homilie in dieser seiner

ersten Heiligen Messe selbst

zu halten, aber nicht, um sich

in den Mittelpunkt zu stellen.

Ganz im Gegenteil:

„Es geht heute nicht um

mich, sondern um Jesus

Christus…. Um die Freund-

schaft zwischen ihm und

mir, zwischen dir und

ihm…!“

Durch die Hilfe der Jungfrau

Maria, durch das Rosen-

kranzgebet, durch die

Verbundenheit mit vielen

Gliedern der Kirche wird

diese Freundschaft ge-

fördert und unterstützt.

Dafür ist Alfonso besonders

dankbar.

Im gemeinsamen Feiern – in

der Messe, beim anschließ-

enden Primizsegen, den

Alfonso spendete, und der

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darauf folgenden Agape

auf dem Kardinal-Innitzer-

Platz bei Spanferkel und

Würsteln – war diese

Freundschaft spürbar zu

erleben.

Über die Nachricht, dass

Alfonso unserer Pfarre im

kommenden Jahr als

Kaplan erhalten bleibt,

haben sich alle sehr gefreut. Mit

ihm und Andrea Graziani sind wir

also gleich mit zwei Kaplänen

beschenkt. Einer der beiden wird

deshalb mit einer besonderen

Aufgabe im Pfarrbereich betraut

werden, die von unserem Herrn

Kardinal noch zu bestimmen ist.

Mit unserem Gebet, aber auch mit

Wort und Tat wollen wir Alfonso

und alle unsere Priester begleiten

und unterstützen!

Deo Gratias! ==================================================================================

Unsere Organistin hat geheiratet!

Am 1. Februar 2014 hat

unsere Organistin und

Chorleiterin Kinga Földényi

in der Peterskirche, in der

sie auch musikalisch wirkt,

Dr. Imre Majorossy ge-

heiratet und heißt jetzt

Kinga Majorossy. Imre ist

Literaturwissenschaftler

und unterrichtet an der

katholischen Péter-Pázmány-Universität in Ungarn.

In einer sehr stimmungsvollen und feierlichen

Eucharistiefeier, abwechselnd in Deutsch und

Ungarisch gehalten, gaben Kinga und Imre einander

vor Gott das Jawort. Mehrere ungarische und

österreichische Priester konzelebrierten mit unserem

Moderator Dr. Walter Mick und dem Festprediger Dr.

Spalek, dem Rektor der Peterskirche.

Bei der anschließenden Agape in der Krypta der

Peterskirche konnten die zahlreich erschienenen

Verwandten und Freunde der in einem

cremefarbenen Spitzenkleid wunderschönen Braut

und dem Bräutigam gratulieren. Der kleine Döblinger

Kirchenchor brachte dabei ein Ständchen mit

lustigen Strophen auf das Brautpaar. Nachdem alle

von der köstlichen Hochzeitstorte gegessen hatten,

verabschiedete sich das Brautpaar und machte sich

auf den Weg auf Hochzeitsreise nach Prag.

Wir wünschen dem Ehepaar Majorossy Gottes

Segen für seinen ge-

meinsamen Lebensweg.

Ingrid Krenn

Hochzeitsfotos linke Spalte:

©www.mehifoto.hu

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Sonntag, 4. Mai 2014, Festtag für

unsere Erstkommunionkinder, deren

Familien und unserer ganzen

Pfarrgemeinde.

Fünfzehn Mädchen und Buben

empfingen das erste Mal den Leib

Christi. Eine Zeit der intensiven

Vorbereitung ging zu Ende. Diese war

heuer nicht immer leicht für das

Katechistenteam – Steffi Hutter, Kinga

Majorossy, Elfriede Stecher, Susi Wild,

Walter Mick – weil die Disziplin mitunter

zu wünschen übrig ließ. Gerade

deshalb waren wir immer wieder

erstaunt, wie viel die Kinder wussten,

was sie doch mitbekamen und wie

individuell sie ihre Erstbeichte ablegten.

Letzteres können die Priester – Andrea

Graziani und Walter Mick – bezeugen.

Die Feier am 4. Mai – Hl. Messe und

anschließende Agape – wurde ein

schönes Fest! Dafür gebührt allen

Beteiligten ein großes „Dankeschön“.

Beten und hoffen wir, dass die

Erstkommunion nicht die Letzt-

kommunion war!

Walter Mick, Pfarrmoderator

Erstkommunion 2014

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P.b.b. Erscheinungsort Wien - Zulassungsnummer 02Z030633

Verlagspostamt 1190 Wien

Maria HACKL, im 92. Lj., † 16.3.2014 Willibald Alfonso WEILGUNY, 72., † 17.3. Gottfried PETIAS, 63., † 29.3. Irmgard SCHWARZ, 87., † 30.3. Herta SEEHOF, 87., † 2.4. Johanna KROTKY, 91., † 12.4. Therese ZIMM, 92., † 14.4. Andrea GRÖGER, 52., † 21.4. Theresia ZABRANSKY, 91., † 22.4. Edith ARGAUER, 92., † 26.4. Emma HAAS, 91., † 28.4. Dr. Harald LECHNER, 88., † 1.5. Heli PUM, 73., † 2.5. Dr. Kurt KRENKEL, 84., † 8.5. Mag. Ilse SCHÖFFL, 84., † 9.5. Emilie TRYNER, 99., † 14.5. Johanna TESAR, 97., † 15.5. Anna LOIBL, 82., † 22.5. Emma DICKIN, 87., † 23.5. Ingeborg FÜHRER, 83., † 26.5. Sr. Anna ETLINGER, 88., † 27.5. Hermine BLEYER, 80., † 5.6.

Ing. Christoph Dungel ∞ Mag. Katrin Engelmaier, 7.6.2014

P.b.b. Erscheinungsort Wien - Zulassungsnummer 02Z030633

Verlagspostamt 1190 Wien

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FFaarraaddaayyggaassssee 66,, 11003300 WWiieenn

Auf der Internetseite unserer

Pfarre finden Sie das Pfarrblatt

in Farbe:

www.doebling-stpaul.at

Bitte verständigen Sie uns, falls Sie das Pfarrblatt in Zukunft nicht mehr per Post beziehen möchten. Wenn Sie uns Ihre Email-Adresse bekanntgeben, informieren wir Sie

künftig auf diesem Weg jeweils

über die neueste Ausgabe.

Im Sakrament

der Ehe vereint:

Einladung an DICH,

eine

Glaubensverkündigung

zu hören!

>>>> Kardinal-Innitzer-Platz 1, Pfarrheim, 1. Stock

>>>> Montag und Donnerstag um 20 Uhr, Beginn: 22. September 2014

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Erntedankfest mit Familienmesse:

Sonntag, 12. Oktober, 9.30 Uhr

Firmung in unserer Pfarrkirche:

Sonntag, 19.Oktober um 10.00 Uhr ! (Nur 1 Messe an diesem Sonntag)

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Helene Marie-Louise ETTENAUER, 22.3.2014 Paolo GUGGI, 20.4. Joshua Samuel KRAWIETZ, 20.4. Ester Maria PREIS, 20.4. Henry Alois BRUCKNER-PUTZ, 21.4. Paula Valeria VINTERA, 26.4. Benjamin Paul HENGL, 27.4. Anna Lilia Ingrid Maria KRAWARIK, 17.5. Sophie Julia ERNSTBRUNNER, 24.5. Benjamin FROMM, 31.5. Leandro JOZIC, 1.6.

Unsere Täuflinge: Wir beten

für die

Verstorbenen: