static.nzz.ch¼ck+zeppelin_1.18101319.pdf · Fahrt über das Stuttgarter Tal hinweg ausgeführt...

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Zeppelins Fernfahrt. Wl« dl« Katastrophe sich zugetragen, schildert nachfolgend« Verlcht: Echterblngen, li. Aug. * Gln Gewittersturm, der gegen » Uhr nachmittag» über dl« Filderebene ! fegte, »Uld» dem Luftschiff de» Grafen Zeppelin zum i Verhängnis. Mit elementarer Gewalt rlh der Sturm da» mächtig« Luftschiff, da» dem Wind sein« ganz« Längsseite »l» Angriffsfläche bot <;e» lag«rte in norb- südlicher Richtung, während der Wind au» Westen kam), trotz dm drei vordern und den zwei hintern Untern los und trug «» über die Köpf« der zahlreichen Menschenmenge hinweg in einer Höh« von nur wenden Metern über «in« Streck« von fast einen Kilometer, ! wo «» sich in die Krönen einer Obstbaumallee v«r- wickelt«, im Nu au» bl» seht noch nicht aufgeklärt«» Gelinden Feuer fing und nach einer stark» Intonation in w«nig«l al» elnerhalbenMinut« voll» ! ständig verbrannte. Von dem ganzen herrlichen Werk , blieben nur das Alumlnlumgeriftpe, da» die 1? Ballone!» trug, einige Vnblndungsstangen und un- «erbrennliche Metallt«ll« d«r G«nb«ln übrig. Dl« Vallonet« selbst waren vollständig verbrannt. Daß da» Wasserstoffs»» in Brand geriet, ist umso rätselhafter, al» die Motoren zu der Jett, da da» Luftschiff fortge- trieben wurde, nicht in Vetrieb g«s«h t war«n. Der »llbelslnlmartlge Windstoß, der da» Fahrzeug «nt- führte, hob zunächst de« hintern Teil de» Ballon» so in die Höhe, baß da» mächtige Fahrzeug fast auf die Spitze zu stehen kam; im nächsten Augenblick drückte der Wind den kolossalen Zylinderballon auf bl« Seite, die drei vorderen Anter wurden gleichfalls au» dem Boden gerissen und auf dem Grasboden ber Wiese fortgeschleift. Dabei wurden drei Zuschauer von den sehr spitzen Anlerhacken erfaßt: zwe i Männer, von denen d«m ersten die Haut in der ganzen Länge de» Gchenltl« aufgerissen wurde, während der ander« mit anscheinend leichteren Verletzungen davonkam, und ein« Frau, dl« eine ziemliche Strecke weit geschleift wuld« und schließlich bewußtlos lieg«« bli«b. Verletzt wurden auch noch zwei »eitere Personen, dl« zur Zelt de» Unglück» allein noch im Luftschiff und zwar <;n der hintern Gondel bezw. im Laufgang sich befanden, »in Monteur d«i Daimler«»!« und «in Soldat; diese beiden wurden, al» da» Luftschiff dl« Kron«n d«r Obst- bäum« streift« und abdrückte, herausgeschleudert und zogen sich mehrere, anscheinend jedoch nicht sehr schwere Verletzungen zu. Nl» da» Luftschiff durch den Sturm von der ursprünglichen Landungsstelle weggefegt wurde, versuchten mehrere Soldaten unter krampfhaften An- strengungen, ganz ähnlich wie seinerzeit bei dem Unfall ber .Patrie", den Koloß zuhalten, natürlich vergebens; einer derselben ließ da» Drahtseil erst fahren, al» er, bereit» etwa fünf Meter über dem Erdboden schwebend, «on «in«« Offizier durch energische Kommandoruf« dazu aufgefordtlt wurd«. Anfang» fuhr d«r Ballon übrigen» in so geringer Höhe über dem Boden hinweg, baß die auf b«r östlichen Seit« stehend«« zahlreichen Zuschauer sich nur durch Bücken retten konnten. Durch die Zuschauermenge ging» wie «in Schlag, al» da» herrliche Fahrzeug, da» noch wenige Stunden zuvor im Glanz« d«r Morgensonne «ine so sicher« und ruhig« Fahrt über das Stuttgarter Tal hinweg ausgeführt hatte, der Vernichtung entgegentrieb. Graf Zeppelin befand sich im Momente, da da» Unglück passierte, im nahen Echterdingtn; nichts Gute» ahnend fuhr er, al» der heftig« Sturm einsetzte, in Begleitung eines Offl- zier» im Automobil zur Stelle. Das Unglück war aber bereit« geschehen, sl» der Graf bei de» Trümmern seines Werkes anlangte, b«wi«s er ein« st annens- werte Nuh« und Fassung; bei« Anblick ber Überbleibsel standen lhm zwar Tränen in den Augen, aber zu seiner Umgebung, der man den Ausdruck de» - schmerzlichen Bedauern» vom Gesicht ablesen tonnt», sante er auch bald darauf: »Es ist noch nicht» ver- loren," offenbar um sein« getreuen Mitarbeiter zu trösten. Mit bemerkenswerter Ruhe traf er bl« «rfor- derliche» Anordnungen zur Bergung und Bewachung der Trümmer. Gegen 5 Uhr begab er sich im Automobil nach Stuttgart zurück. Zur Bewachung der Trümm« , wurden die schon vorher zur Hilfeleistung kommandier» ttn Abteilungen Infanterie und Dragoner an b«r Unglücksstelle zurückflossen. Einig« w«it«re Infanterie» abteilungen wurden im Laufe de» Nachmittags noch von Stuttgart au» na«l>; Schierlingen beordert. Di« ursprünglich« Landungsstelle befand sich in den sog«» nannten Vriihlwi«sen, «twa z«hn Minuten südöstlich von Everdingen; von dort wurd« da» Luftschiff bis zu der auf beiden Seiten mit Obstbäumen bepflanzten Straße zwischen Beinhaus«« und Stett«« getragen, wo das Schiff nunmehr liegt, etwa fünf Minute» von ! Vernliauseu entfernt. In Stuttgart wurden bereit» Anstalten zu einer öffentlichen Sammlung getroffen, die den Grafen in de» Stand setzen soll, sein Werk wieder auszubauen. Schon in den ersten Stund«« soll«« «rhebllch« Betrag« gezeichnet worden sein. Man war beim Nachtisch angelangt. Auf einer Schäle lagen dl« ersten Aepfel de« Jahre»; sie waren ! schön gelb und dufteten augenehm. Emil schält« «inen , ! schnitt ihn in vier Teil« und ah ihn ruhig. Er nah« einen zwillen ; nicht» drängte, er war in seinem Hause. Wenn es Helen« ihrer Mutter nachmachen wollt«, fo i stand ihr da» frei, er hinderte sie nicht. Mer auch er war frei. Der Mann ist der Herr. Ziemlich lange Zelt verharrt« «r in solch«« Ge- danken. Jedoch, wl« «» immer b«l nachgiebigen Naturen der Fall ist, sank ihm, nachdem dl« Erregung vorüber war, der Mut, so wie ein Teig »leder zusammenfällt, nachdem er gestiegen ist. Kleine «hl,«ik. -Basel. S. Aug. Dl« gestern in der Va»l« Kunsthalle versammelten Direltorenderfch»«!- z «risch,» Kunstsammlung»« beschlossen bl« Bildung «ine» » t r b » n b « » zur Förderung und Nah. rung d«r lünstkrlschtn Inte«ss«n und der einheitlichen Regelung beruflich« Frag«». Zum Vorort für da» nächste Jahr wurde Basel «lt Prof. Ganz an d«r «pltz« gewählt. D«r Verband wünscht u. a. «ln« ständige Ver» tntung in ber eidgenössisch«« Kunstkommission und da» Vorschlagsrecht bei ber Verteilung der vom Bund« an- gekauften Kunstwert« in die schwertfischen Muse«n. Dl« Versammlung behandelte fobann «ln« N«lh« von Fach» fragen wie Restaurationsarbeit«», Ausführung und V«» längungen der Ex,p«iis«n, Erstellung von Sammlungs» katalogen ü. s. w. Echt«, bin gen, S. Aug. sp. Mittwoch mittag gtgtn I Uhr war Graf Zeppelin, der Aber die. seh« gelungtn« Fahrt überglücklich schien, im Gasthau» zum eingetroffen, wo er ln einem bescheidenen Zimme r de» zweiten Stockwerke» Wohnung bezog. Kurz nachher erschien'« im großen überfüllten Gastzimmer, mit einem Hoch und brausendem Beifall begrüßt. In seiner freundlichen Erwiderung wl«» Graf darauf hin, wl« «cht « ««habt Hab«, al» er sein Luftschiff mit zwei Motoren ausrüstete. Durch dl« völlig glatt verlaufene Landung habe er den Beweis erbracht, dah er überall landen könne. Sein Luftschiff werbe bald ein allgemeine» Verkehrsmittel bilden. Mt tiefer Ne» wegung sprach « von herzliche» Begrüßung in Stuttgart. Patriotisch« Lieber durchbrausten den Saal und ln hoher Begeisterung stimmten die Anwesenden ln da» auf den Grasen ausgebracht« Hoch ein. Später begab sich unermüdlich tätig« Graf wieder auf sein Zimmer, um sein« Korr«sv«nb«nz zu «ledig«« und »«schieden« Anordnungen zu treffen. Inzwischen war um da» Luftschiff herum ein« ungeheure, kaum mehr abzulchätztnd« Menge ver- sammelt. Es war ungefähr » Uhr, al» sich plötzlich «ln gewaltig« Sturm «hob. Da» nur notdürftig ver» ankerte, in Reparatur befindlich« Luftschiff wurde von seinem Liegeplatz losgerissen. Die Spitze stand auf dem Boden, da» Hinterteil ragt« in d<;« Luft und ein Wirbelwind warf d«n Koloß «ine Streck« Welt gegen Obstbäume, welche durch bl« G«walt des Anprall« völlig geknickt wurde». Ein lauter Schrei de» Ent» sehens geNt« durch dl« Luft und lm nächsten Augenblick stie g eine Riesenstamm« zum Himmel empor, die da» ganz« Luftschiff in kürzester Zeit erfaßte und völlig vernichtet«. Wie ein «lnzlg« Klagelaut ging «» durch di« Massen, al» sie, starr vor Schrecken, da» soeben erst angestaunt« Wunderwerk ln Trümmern vorfanden. Es herrschte «ln« unbeschreiblich« Aufr«gung. Patroni»«« sprengten üb« das Feld. Inzwischen war ein Offizier im Gasthaus erschienen, um dem Grafen Zeppelin dl« Hiobsbotschaft zu über» bringen. Tle Hände Nber dem Kops zusammenschlagend, griff dieser sofort znr Mühe, um taumelnd hlnanszu» wanken. Da dl« meisten der im Orte anwesenden Frem» den noch leine Ahnung von dem furchtbaren Ereignis hatten, so wnldtn ihm auch diesmal wieder jubelnde Huldigungen zu teil. Al« er sein Automobil bestieg, um sich zur Unfallstelle zu begeben, wehrte er ln tiefer Bc» wegung die ihn stürmisch Umdrängenden ab. Einem ihn herzlich bedauernden Freunde antwortete « reslg» nltll: ist sa laput." Dann ging es ln rasender Elle der Unfallstelle zu. Umlost von brausenden Hoch- rufen, besichtigt« der Graf dl« Trümme r jahrelanger Mühe und Arbeit und umringt von schluchzenden Frauen und weinenden Kindern konnte auch der ritterliche Graf sich einer Trän« nicht erwehren. Nachdem er noch die Verwundeten besucht, suhr «, vom unbeschreiblichen Jubel der sich dicht bi» seine» Wagen herandrängen» Menge begleitet, zum Gasthause zurück. Lr war tief bewegt. Nach kurzer Zeit erschien er zum zweitenmal im Gastzimmer, wobei ein Anwesender dl« Unterstützung de« Grasen und seine» Unternehmen» als nationale Pflicht bezeichnet« und al» erster eine freiwillige Spende ln Aussicht stellte. Graf Ievvelln antwortete unter lautem Schluchzen und bezeichnete die Treue feiner schwäbischen Landsleute al» stärkst«» Trost. Sie gebe ihm immer wieder neuen Mut. Freiwillige Gaben dürfe man nur in höchster Not annehmen. Vielleicht werde ihm da» Reich die nötigen Mittel gewähren. Der württembergische Kriegsminister war auf dem Unfallplatze «schienen. . Verlln, s. Nng. 8z>;. Die meisten Morgenblätter bringen Leitartikel über den Unfall de« geftpelinschen Luftschiffe», worin sie ihr Bedauern Nber da» tragische Geschick de» genial«!« Erfinders auslprechtn, ihn d«r Teilnahm« und Unterstützung ganz Deutschland» ver» sichern und d«r Hoffnung Ausdruck geben, daß Zeppelin doch noch dl« vorgenommen« Dauerfahrt durchführen wtld«. Karlsruhe, S. Aug. 3p. Staatsminister Frei» Herr von Dusch sandle der Karlsruher Zeitung zufolge an Graf Zeppelin folgende« Telegramm: »Tief er- schütter» spreche ich Ihnen lm Namen der großherzoglichen Negierung und im Sinn« der vielen Tausend Badenser, dl« gestern ln hell« Begeisterung dem stolzen Fluge Ihre« Luftschiffe» und dem genialen Erbauer zujubelten, anläßlich diese» Verluste» desselben die aufrichtigste Teilnahme an«. Möge da« Luftschiff unter tatkräftiger Mitwirkung ber Nation wl« «in Phönix au« ber Asche neu erstehen und Ihr Lebenswerk durch vollen Erfolg sein« Krönung finden." Ueb« bit ssrag«: Warum stieg Zeppelin belEcht««» bingen nieder ; warum verweilt« «r ln jener Wetter» eck« so lang«? gibt un» «in« Mtldnng de» Merkur" einigen Aufschluß: 5 . Aug.. 11 Uhr. Da» Luftschiff de» Grafen Zeppelin hat heute vormittag gegen halb 9 Uhr «twa z«hn Minuttn hlnt« Schierlingen eine Landung vornehmen müssen infolge eine» Motordefekte». ist «in Kolben st ang«nl»g«r durchg« schmolzen, dessen Reparatur etwa brel Stunden in Anspruch nehme» dürfte. Di« Landung, uns««» Wissens erstmalig anf dem festen Land«,' hat sich in geradezu glänzend« Welse vollzogen, womit Graf Zeppelin nun auch den Beweis erbracht hat, daß er mit seinem Luftschiff nicht an da» Wasser gebunden lst. Da» Luftschiff gewährt einen wundervollen Anblick. Tausend« von Zuschauern strömen dem Landungsplatze »u. Reiterpatrouillen des Dragoner- regiment» die in gestrecktem Galopp Echter- bingen zugeeilt sind, und die wenigen verfügbaren Land» jäger suchen dl« Ordnung aufrechtzuerhalten, bl» ble drei Kompagnien de» Grenablerreglment» «Königin Olga", ble «benfall» so rasch »l« möglich Gcht«blng«n zustreben, an Ort und Stelle «rschtin«» werden. Sl« sind um halb 11 Uhr «ingttroff««. Wi« man hört, lst von Fried- rlch»haftn «ln Extrazug beordert, der heute nachmittag um 5 Uhr ln Vcht«ldlng«n eintreffen wird. Fünfzehn Fuhrwerk« find an d«n Bahnhof bestellt. <;l» heißt, sie sollen Ga» fN« b«n Vallon bringen. lllnber» stit» hört man auch, dahReparaturmannschaf- t«n mitkommen werden. Von den Daimler»»«!«« ist u. a. Baurat stallinger an Ort und Stell«, um b«l den Reparaturen de» vorder«« Motor» zugigen zu feln. Dl« Wlederauffahrt dürft« nicht vor S Uhr heute abend erfolgen." UeVerall sind Sammlungen eingeleitet worden: -f- Kaum war ln Mannheim die Nachricht vom tra» gischt« Abschluß dt» Zepptlinschen Fernfahrt «ingetroffen, so trat der Ausschuß de» Deutschen Luftflottenvenln» in Mannheim zusammen und beschloß, eine Sammlung zu »«anstalten, um Zeppelin möglichst rasch dle Mittel zum Bau «ine» neuen Luftschiffe» zur Verfügung zu stellen. Dl« Famille Lanz zeichnet« «inen Vetrag von 50.000 Mark. Di« Zentral« b«s Deutschen Luftflotten- verein» ln Mannheim richtet« folglnb«» Telegramm an den Grafen: hohen Begeisterung der Mann- heimer Bevölkerung über bl« glänzende Fahrt war sie doppelt tief erschüttert von der Kunde ihre» tragischen Abschlusse». Der Deutsche Luftflotten»«««» Mannhtlm macht sich zur Pflicht, Ihn«« di« nötig«« Mittel zumNau elne» neuen Fahrzeuge» zur Verfügung zu stellen. Dle bereit» eingeleitet« Sammlung hat in wenig«« Stund«« üb« 50,000 Mark ergeben." Lübeck, y. Aug. 8p. Die Anzeigen" veröffentlichen einen Aufruf an da» deutsch« Volk be- Huf» Gründung eine» ZeppellnHuftschlffHaufonb«. Der Aufruf sagt, da» deutsche Volk müsse wie ein Mann hinter dem «ihnen Erfinder stehen und Mittel für den Bau eine» neuen Luftschiffes beschaffen. Er fordert alle Blätter ohne Unterschied zum gleichen Vorgehen auf. Bremen, 6. Aug. 3p. Hier hat sich sofort nach Bekanntwerden der UnglNcksbotschaft au» Vchterblngen eln .Komitee gebildet, dem elne Reihe in der Oeffentlich» keit bekannter Männer angehören. Sie fordern in einem Aufruf die Bürger Bremen» auf, durch ein« vaterlän- dische Spende, zu der jeder Beitrag willkommen ist, dem Grafe n Zeppelin den Bau «ine» neuen Luftschiffe» zu ermöglichen. Hamburg, 6 . Aug. 8p. Die morgen früh er- scheinenden Blätter bringen einen Aufruf, ln bem zu elner nationalen Spende aufgefordert wild, um den Grasen Zeppelin instand zu stellen, «ln neue» Luftschiff zu bauen. Köln, «. Aug. -d- Dle Ztg." meldet au» Washington : Offiziere der Armee ber Vereinigten Staaten, dl« eben mit dem Probleme des lenkbaren Luftschiffe» sich zu beschäftigen beginnen, haben dle Nachricht vom Verlust« de» Zeppellnschen Luftschiffe«, der geradezu unter tragischen Umständen erfolgte, innigst bedauert und bem Grafen Zeppelin ihre Teilnahme ausgedrückt. Briggen Allen, der Kommandant der S'gnalabteilung, äußert sich dahin, das, Zeppelins Unglück die Notwen» dlakcit erweise, Vallonhäuser zur Bergung der Luftschiffe zu bauen, dle auf dl« Erbe nlebergestiegen. London. 6. Ana. 8p. Die Zeitungen besprechen mit dem Ansdruck der Sympathie und de» Bedauern« das UnalNck dey Zeppellnschen Vallon», da» in bem Augen- blicke «rfolglt, al» ber Erfinder dem Trlumvlie natie war. Einige Blätter, wie ber «Daily Telegraph", finden indessen, dle Katastrophe beweise, daß da» Me» htlmnl« der Luftschiffahrt noch zu läsen sei und daß man nur mittel« eines Apvarates. der schwerer al» die Luft ist, zum Ziele gelangen werde. Pari», «. Aug. 8p. Der Erbauer ber de Paris", Napenr, glaubt, der Unfall de« Zeppellnlchen Luftschiffe« sei auf dle enorme Gröhe und da« starre System zurückzuführen. Da» starr« Gestell erscheint Kaper« al« tote» Gewicht, ohne praktischen Wert. Gr ist überzeugt, baß er mit seinen beiden Luftschiffen de Pari»" und leicht «inen Weg von 84 Stunden mit annähernd 50 Kilometer Geschwlnbig» keit ln der Stunde werde zurücklegen lönne«. Nach Ansicht Kaperei« sollte Vallon nicht mehr als 4000 bl« «000 Kubikmeter fassen. Läng» Route sollten eine Anzahl Schuppen errichtet werben. ist die Rebe von eln« Verstärkung des Effektiv» bestande» der Milltärluftschlffer. An dt« Graf«« von Zeppelin. Zürich, 5. Aug. 1908. Du hast erreicht, was Tausend« «strebt; Dir Wald «rlNU», wa» l«Iner noch erlebt. Eln kühner Sieger zogst du durch dein Reich In stolzer Kraft, dem Flug de» Adler» gleich. Der Winde Walten wa» dir untertan: Hoch über Berg und Täl« zog dein Kahn. Vom leichten Drucke deiner Hand berührt Hat dich dein Werk von Sieg zu Sieg gejährt. Doch mit dem Auge einer bösen Macht Hat die Natur dein kühne» Tun bewacht. Und Nach« sannen Föbn und Wirbelwind, Und Rache spann der Sturm, der beiden Kind. Ein wild« Krach l Und was dir schwer geglückt Sie haben dir'« im Augenblick zerstNckt. Doch unentwegt! Wie schwer es dich auch traf, Zeig, wer du bist, vleledl«, dtutsch« Graf. PaulAltheer. zlit Ereignisse in der Türkei. Konstantinopel, 5. Aug. 8p. Die Straßen bieten am Dienstag für das erstemal wieder ihr gewohntes Bild, hauptsächlich m der Umgebung ber Pforte. Die Zeitung veröffentlicht eine Proklamation des ottoman!» fchen Komitees Union vt. rrozrdg. in welHer erklärt wird, das Komitee fei entschlossen, eme korrekte, aber ber Regierung gegenüber gerechte Haltung einzunehmen. Dl e Proklamation sagt serner, man solle sich aller persönlichen Rn» bereien enthalten. Außerdem heißt es in dem Manifest, die Aufrechterhaltung der Öffentlichen Ordnung fei nunmehr dle vornehmste Pstickt der Regierung. Das Manifest ermahnt die Beamten, ihre Pflicht zu tun und sich an das Komitee zu wenden, fobald ihnen in ber Er« füllung ihrer Aufgaben Schwierigkeiten erwach- fen sollten. DaS Manifest drückt fodann den Wunsch auS, daß man keine Petitionen an die Pforte richte, es ermahnt zur Einigkeit zwischen Regierung und Voll und gegenfeitlger Beobach» tung der Verfassung. Das Volt wird aufge» fordert, sich fämtllchen Maßnahmen zu unter« ziehen, weiche die Regierung innerhalb der Grenzen ihres Machtbereiches für nütig erachte. Konstantinopel, S. Aug. (Wiener Korr.. Vureau. ) Der Sultan hat das Entlassungsgesuch des Großwesirs und des gesamten Ministeriums angenommen. Im Mdiz bauern die Beratungen über ble Bildung eines neuen Ministeriums fort. Sonderblättern zufolge ist be« frühere Minister Rami Pafcha im Augenblick, als er sich auf das Dampfschiff begeben wollte, V3« der Polizei und de« Volksmenge festgenommen worden. Per Krsnd von Donaueschingen. MM" Frankfurt a. M, S. Aug. Nachher »Frankfurter Zeitung" lst am Mittwoch abend ln Donaueschingen Großfeuer ausgebrochen. Ueb« ein Drittel Stadt lst verbrannt. seien auch Menschenleben zu beklagen. Schaffhausen, S. Aug. ^ß-, Nach Mitteilungen eine» an <;^rt und Stell« wellenden schaffhausischen Feuer» Nichtfachmannes kann ich Ihnen über den Brand von Donaueschingen noch folgendes mitteilen: Brand brach kurz nach 2 Uhr in einem Schopf an der Käferstrahe au». Dle Brandursache lst unbekannt. Da» Feuer verbreitete sich mit rasender Eile lm West» lichen Teile der Stadt und drang bald bis zur Mitte Stadt vor, da ble zahlreichen Schindel» bächer der Ausbreitung gewaltigen Vorschub leisteten. ! Dle Feuerwehr Donaueschingen verteidigte in erst« ' Linie den gegen dl« Kirche sich hinziehenden Stadtteil. Allein dl« Hydranten versagten infolge Wassermangels. standen Wohl dreißig bl» vierzig Spritzen zur Ver« fügung. Alle» Wasser mußte aber ln Fässern zugeführt werden. Mindesten» 12 0 Haus« sind vollständig abge» bränni: Die Bevölkerung verhielt sich während der Katastrophe still, «signiert, ja fast apathisch. werben mehr«« Kinder vermlht. Von Konstanz kam zum Wacht» dienst die I. Kompagnie des Regiment» 114, und heute erwartet man eln Plonlerbataillon znr Hilfeleistung. Der Brand be» Rathause», be» großherzoglichen Finanz» amtes war schauerlich schlln anzusehen. Die Sparkasse brannte ebenfall» ab. Dle Wertpapiere im Betrage von 14 Millionen Marl be» Kreise», welch« dle Kasse barg, konnten «st ber Nacht um halb 2 Uhr geborgen werden. Mit lhren hohen angebrannten Giebeln bietet bi« Stadt «inen wahrhaft entsetzlichen Anblick. Der Schaben muß insgesamt auf viele Millionen geschäht werden. Donaueschingen, 6. Aug. Der Brand ent» stand im Restaurant zur von wo sich da» Feuer Nber den westlichen Stadtteil verbreitete. Bi« acht Uhr abends waren bereit» hundert Hauser eine Beule der Flammen geworden. Pionier« von Kehl wurden zur Hilfeleistung beordert. »leine Mitteilung« . London, S. Aug. 3p. Ein Telegramm au» Wa!hing«on an die »Time«' meldet, da» lenkbare Lust» i schiff des Kapitän» Baldwin habe am Mittwoch voimit- tag seine erste Versuchsfahrt erfolgreich bestanden. Der Apparat beschrieb mehrer« Kreise und lehrte bann an ! seinen Ausgangspunkt zurück. Ungliilksflille nnd Verbrechen. Genf, S. Aug. Der Gewittersturm mit nach» folgendem heftigen Negen hat gestern abend den größten Teil der Feuerwerkkörper zerstör», welche für da» an» Ishlich de« internationalen Geographen kongresses in Ausficht genommene Seenachtfest waren bereitgestellt worden. Der Schaden wird aus 9V00 Franken geschätzt. Rom, S. Aug. In ber vergangenen Nacht griffen fünf mit Flinten bewaffnete Banditen da» Bauernhaus Agostino Cortina» an und befahlen bem alten Cortina, dem fünfzehnjährigen Sohne und einem Knechte das Hau» zu verlassen. Alsdann eröffneten sie auf all« bnl «in wahr«» Talvenfeu«. Die beiden Cortina sind tot; Knecht stellte sich tot und konnt« , später entfliehen und ble Behörden benachrichtigen. Von i den Tätern ist leine Spur vorhanden. Augenscheinlich ! liegt «in Racheakt Maffia vor. Ottawa,«. Aug. Man hegt große Besorgnis süi die Stadt C « a l » c r e ck , ln der sich 150 0 Personen befinden, barunter viele Frauen und Kinder. Da» steuer steht drei Meilen von der Stadt und macht groß« Fortschritte. Den Einwohnern wird ln kurzer Zelt jeder Ausgang abgeschnitten sein mit Ausnahme zwei« fast ungangbar« Indianerpfade. Telegramme. Paris, 6. Aug. 8p. Die »Humanity ver- bffentlicht einen scharf gehaltenen Aufruf der Arbeiterorganisationen der Seine und der von Seine und Oise, welcher die Abhaltung von acht Versammlungen für Samstag abend ankündigt zur Besprechung der Vorfälle in Villeneuve« St. Georges- und zum Protest gegen die «Regie- rung der Brutalität und des Mordes", die sich zum Ziel gefetzt habe, die politiche und gewert- schaftliche Macht ber Arbeiterklasse zu brechen. Vier dieser Versammlungen sollen in Paris, ble übrigen vier in de« Bannmeile von Paris statt» ! finden. Vrüffel, 5. Aug. 8p. Die Kammer nahm die Art. 3 und 4 ber Konaocharta an. Die Artikel sehen vor, baß der Gouverneur von Kongo über die Verbesserung des Loses der Eingebornen wache, daß er die religiösen, wissenschaftlichen und gelehrten Bestrebungen fördere. Dle Missionare, dle Unternehmer und die Männer der Wissenschaft sollen seinem be- sonderen Schutze empfohlen fein. Stockholm, 6. Aug. Das deutsche Kaiser- paar ist gestern abend 6 Uhr 30 abgereist. Die Verabschiedung des Königspaares, das bis zum Kastell Holmen mitfuhr, war überaus herzlich. Tanger, 6. Aug. 8p. Bu Auda hat am Dienstag das Dorf Amhalonga angegriffen, wo fich die Anhänger Raifulis befanden, ble fich feinblich zeigten. DaS Dorf wurde aus- geplündert und verbrannt. Ralfuli kam auf die «nglifche Gesandtschaft in Tanger mit , fünfzig bewaffneten Reitern, und verlangte die Rückgabe der ihm geraubten Habe, indem l erklärte, baß wenn dies nicht geschehe, er auf den engNfchen Schutz verzichten und sein früheres ! Leben wieder aufnehmen werde. Neue Zürcher Zeitung vom 06.08.1908

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Zeppelins Fernfahrt.Wl« dl« Katastrophe sich zugetragen,

schildertnachfolgend« Verlcht:Echterblngen, li. Aug. * Gln Gewittersturm,

der gegen » Uhr nachmittag» über dl« Filderebene !

fegte, »Uld» dem Luftschiff de» Grafen Zeppelinzum i

Verhängnis. Mit elementarer Gewalt rlh der Sturmda» mächtig« Luftschiff, da» dem Wind sein« ganz«Längsseite »l» Angriffsfläche bot <;e» lag«rte in norb-südlicher

Richtung, während der Wind au» Westenkam),

trotz dm drei vordern und den zwei hinternUntern los und trug «» über die Köpf« der zahlreichenMenschenmenge hinweg in einer Höh« von nur wenden

>;

Metern über «in« Streck« von fast einen Kilometer, !

wo «» sich in die Krönen einer Obstbaumallee v«r-wickelt«, im Nu au» bl» seht noch nicht

aufgeklärt«»

Gelinden Feuerfing und nach einer stark» Intonation

in w«nig«l al» elnerhalbenMinut« voll» !

ständig verbrannte. Von dem ganzen herrlichen Werk ,

blieben nur das Alumlnlumgeriftpe, da» die 1?

Ballone!» trug, einige Vnblndungsstangen und un-«erbrennliche Metallt«ll« d«r G«nb«ln übrig. Dl«Vallonet« selbst waren vollständig verbrannt. Daß da»

Wasserstoffs»» in Brand geriet, ist umso rätselhafter,al» die Motoren zu der Jett, da da» Luftschiff fortge-

trieben wurde, nicht in Vetrieb g«s«ht war«n. Der»llbelslnlmartlge Windstoß, der da» Fahrzeug «nt-führte, hob zunächst de« hintern Teil de» Ballon»so in die Höhe, baß da» mächtige Fahrzeug

fast aufdie Spitze

zu stehen kam; im nächstenAugenblick

drückte der Wind den kolossalenZylinderballon auf bl«

Seite, die drei vorderen Anter wurden gleichfalls au»dem Boden gerissen und auf dem Grasboden ber Wiesefortgeschleift. Dabei wurden drei Zuschauer von densehr spitzen

Anlerhacken erfaßt: zwei Männer, vondenen d«m ersten die Haut in der ganzen Länge de»Gchenltl« aufgerissen wurde, während der ander« mitanscheinend leichteren

Verletzungen davonkam, undein« Frau, dl« eine ziemliche Strecke weit geschleift

wuld« und schließlich bewußtlos lieg«« bli«b. Verletztwurden auch noch zwei »eitere Personen, dl« zur Zeltde» Unglück» allein noch im Luftschiff und zwar <;n

der hintern Gondel bezw. im Laufgangsich befanden,

»in Monteur d«i Daimler«»!« und «in Soldat; diesebeiden wurden, al» da» Luftschiff dl« Kron«n d«r Obst-bäum« streift« und abdrückte, herausgeschleudert undzogen

sich mehrere, anscheinendjedoch

nicht sehr schwereVerletzungenzu. Nl» da» Luftschiff durch den Sturm

von der ursprünglichen Landungsstelle weggefegt wurde,versuchten mehrere Soldaten unter krampfhaften An-strengungen, ganz ähnlich wie seinerzeit bei dem Unfallber .Patrie", den Koloß zuhalten, natürlich vergebens;

einer derselben ließ da» Drahtseil erst fahren, al» er,bereit» etwa fünf Meter über dem Erdboden schwebend,«on «in«« Offizier durch

energischeKommandoruf«

dazu aufgefordtlt wurd«. Anfang» fuhr d«r Ballonübrigen» in sogeringer

Höhe über dem Boden hinweg,

baß die auf b«r östlichen Seit« stehend«« zahlreichenZuschauer sich nur durch Bücken retten konnten. Durchdie Zuschauermenge ging» wie «in Schlag, al» da»herrliche

Fahrzeug, da» nochwenige Stunden zuvor

im Glanz« d«r Morgensonne «ine so sicher« und ruhig«

Fahrt über das Stuttgarter Tal hinweg ausgeführthatte, der Vernichtung entgegentrieb. Graf Zeppelin

befand sich im Momente, da da» Unglück passierte, imnahen

Echterdingtn;nichts Gute» ahnend fuhr er, al»

der heftig« Sturm einsetzte, in Begleitung eines Offl-zier» im Automobil zur Stelle. Das Unglück war aberbereit« geschehen, sl» der Graf bei de» Trümmernseines Werkes anlangte, b«wi«s er ein« st annens-werte Nuh« und Fassung; bei« Anblick ber >;

Überbleibsel standen lhm zwar Tränen in den Augen,

aber zu seiner Umgebung, der man den Ausdruck de» -

schmerzlichen Bedauern» vom Gesicht ablesen tonnt»,

sante er auch bald darauf: »Es ist noch nicht» ver-loren," offenbar um sein« getreuen Mitarbeiter zutrösten. Mit bemerkenswerter Ruhe traf er bl« «rfor-derliche»

Anordnungenzur Bergung und Bewachung

der Trümmer. Gegen 5 Uhr begab er sich im Automobilnach

Stuttgartzurück. Zur Bewachung der Trümm« ,

wurden die schon vorher zurHilfeleistung kommandier»

ttn Abteilungen Infanterie und Dragoner an b«rUnglücksstelle

zurückflossen. Einig« w«it«re Infanterie»abteilungen wurden im Laufe de» Nachmittagsnoch

von Stuttgart au» na«l>; Schierlingen beordert. Di«ursprünglich« Landungsstelle

befand sich in den sog«»

nannten Vriihlwi«sen, «twa z«hn Minuten südöstlichvon Everdingen; von dort wurd« da» Luftschiff bis zuder auf beiden Seiten mit Obstbäumen bepflanzten

Straße zwischen Beinhaus«« und Stett«« getragen, wodas Schiff nunmehr

liegt, etwa fünf Minute» von !

Vernliauseu entfernt.In Stuttgart wurden bereit» Anstalten zu einer

öffentlichen Sammlung getroffen, die den Grafenin de» Stand setzen soll, sein Werk wieder auszubauen.Schon in den ersten Stund«« soll«« «rhebllch«

Betrag«gezeichnet worden sein.

Man war beim Nachtischangelangt. Auf einer

Schäle lagen dl« erstenAepfel de« Jahre»; sie waren !

schöngelb und dufteten augenehm. Emil schält« «inen,

!

schnitt ihn in vier Teil« und ah ihn ruhig. Er nah«einen zwillen ; nicht»

drängte, er war in seinem Hause.Wenn es Helen« ihrer Mutter nachmachen wollt«, fo i

stand ihr da» frei, er hinderte sie nicht. Mer auch erwar frei. Der Mann ist der Herr.

Ziemlich lange Zelt verharrt« «r in solch«« Ge-danken. Jedoch, wl« «» immer b«l nachgiebigen Naturender Fall ist, sank ihm, nachdem dl« Erregung vorüberwar, der Mut, so wie ein Teig »leder zusammenfällt,nachdem er gestiegen

ist.

Kleine «hl,«ik.-Basel. S. Aug. Dl« gestern in der Va»l«

Kunsthalle versammelten Direltorenderfch»«!-z «risch,» Kunstsammlung»«

beschlossen bl«Bildung «ine» » t r b » n b « » zur Förderung und Nah.rung d«r lünstkrlschtn Inte«ss«n und der einheitlichenRegelungberuflich« Frag«».

Zum Vorort für da»nächste Jahr wurde Basel «lt Prof. Ganz an d«r «pltz«gewählt. D«r Verband wünscht u. a. «ln« ständige Ver»tntung in ber eidgenössisch««

Kunstkommission und da»Vorschlagsrecht bei ber Verteilung der vom Bund« an-gekauften

Kunstwert« in die schwertfischen Muse«n. Dl«Versammlung

behandelte fobann «ln« N«lh« von Fach»fragen wie Restaurationsarbeit«», Ausführung und V«»längungen der Ex,p«iis«n, Erstellung von Sammlungs»katalogen ü. s. w.

Echt«, bin gen, S. Aug. sp. Mittwochmittag

gtgtn I Uhr war Graf Zeppelin, der Aber die. seh«gelungtn« Fahrt überglücklich schien, im Gasthau» zum

eingetroffen, wo er ln einem bescheidenen

Zimmer de» zweiten Stockwerke» Wohnung bezog. Kurznachher erschien'« im großen überfüllten Gastzimmer,

mit einem Hoch und brausendem Beifall begrüßt. Inseiner freundlichen

Erwiderung wl«» b« Graf daraufhin, wl« «cht « ««habt Hab«, al» er sein Luftschiffmit zwei Motoren ausrüstete. Durch dl« völlig glatt

verlaufeneLandung

habe er den Beweis erbracht, daher überall landen könne. Sein Luftschiff werbe baldein allgemeine» Verkehrsmittel bilden. Mt tiefer Ne»wegung sprach « von d« herzliche»

Begrüßung inStuttgart.

Patriotisch« Lieber durchbrausten den Saalund ln hoher

Begeisterung stimmten die Anwesendenln da» auf den Grasen ausgebracht«

Hoch ein. Späterbegab

sich d« unermüdlichtätig« Graf wieder auf sein

Zimmer, um sein« Korr«sv«nb«nz zu«ledig«« und

»«schieden«Anordnungen

zu treffen.Inzwischen war um da» Luftschiff herum ein«

ungeheure, kaum mehr abzulchätztnd«Menge ver-

sammelt. Es war ungefähr » Uhr, al» sichplötzlich «ln

gewaltig« Sturm «hob. Da» nur notdürftig ver»ankerte, in Reparatur befindlich« Luftschiff wurde vonseinem Liegeplatz losgerissen. Die Spitze stand auf demBoden, da» Hinterteil ragt« in d<;« Luft und einWirbelwind warf d«n Koloß «ine Streck« Welt gegen

Obstbäume, welche durch bl« G«walt des Anprall«völlig geknickt wurde». Ein lauter Schrei de» Ent»sehens

geNt« durch dl« Luft und lm nächstenAugenblick

s t i eg eine Riesenstamm« zum Himmel empor, die da»ganz« Luftschiff in kürzester Zeit erfaßte und völlig

vernichtet«. Wie ein «lnzlg« Klagelaut ging «» durch di«Massen, al» sie, starr vor Schrecken, da» soeben erstangestaunt« Wunderwerk ln Trümmern vorfanden. Esherrschte «ln« unbeschreiblich«

Aufr«gung. Patroni»««sprengten üb« das Feld.

Inzwischen war ein Offizier im Gasthaus erschienen,

um dem Grafen Zeppelin dl« Hiobsbotschaft zu über»bringen. Tle Hände Nber dem Kops zusammenschlagend,griff

dieser sofort znr Mühe, um taumelnd hlnanszu»wanken. Da dl« meisten der im Orte anwesenden Frem»den noch leine Ahnung von dem furchtbaren

Ereignishatten, so wnldtn ihm auch diesmal wieder jubelndeHuldigungen

zu teil. Al« er sein Automobil bestieg, umsich zur Unfallstelle zu

begeben,wehrte er ln tiefer Bc»

wegung die ihn stürmischUmdrängenden ab. Einem

ihn herzlich bedauernden Freunde antwortete « reslg»

nltll: ist salaput." Dann ging es ln rasender

Elle der Unfallstelle zu. Umlost von brausenden Hoch-rufen, besichtigt« der Graf dl« Trümmer jahrelanger

Mühe und Arbeit und umringt von schluchzenden Frauenund weinenden Kindern konnte auch der ritterliche Grafsich einer Trän« nicht erwehren. Nachdem er noch dieVerwundeten besucht, suhr «, vom unbeschreiblichenJubel der sich dicht bi» a» seine» Wagen herandrängen»Menge begleitet,

zum Gasthause zurück. Lr war tiefbewegt.

Nach kurzer Zeit erschien er zum zweitenmal imGastzimmer, wobei ein Anwesender dl« Unterstützung

de« Grasen und seine» Unternehmen» als nationalePflicht bezeichnet« und al» erster eine freiwillige Spende

ln Aussicht stellte. Graf Ievvelln antwortete unterlautem Schluchzen und bezeichnete die Treue feinerschwäbischen Landsleute al» stärkst«» Trost. Sie gebe

ihm immer wieder neuen Mut. Freiwillige Gabendürfe man nur in höchster Not annehmen. Vielleichtwerde ihm da» Reich die nötigen Mittel gewähren.

Der württembergische Kriegsminister war auf demUnfallplatze «schienen.

.Verlln, s. Nng. 8z>;. Die meistenMorgenblätter

bringen Leitartikel über den Unfall de« geftpelinschen

Luftschiffe», worin sie ihr Bedauern Nber da» tragische

Geschick de» genial«!« Erfinders auslprechtn,ihn d«r

Teilnahm« und Unterstützung ganz Deutschland» ver»

sichern und d«r Hoffnung Ausdruck geben, daß Zeppelin

doch noch dl« vorgenommen« Dauerfahrt durchführenwtld«.Karlsruhe, S. Aug. 3p. Staatsminister Frei»Herr von Dusch sandle der Karlsruher Zeitung zufolge

an Graf Zeppelin folgende« Telegramm: »Tief er-schütter»

spreche ich Ihnen lm Namen der großherzoglichenNegierung und im Sinn« der vielen Tausend Badenser,

dl« gestern ln hell« Begeisterung dem stolzenFluge

Ihre« Luftschiffe» und dem genialen Erbauer zujubelten,

anläßlich diese» Verluste» desselben die aufrichtigste

Teilnahme an«. Möge da« Luftschiff unter tatkräftigerMitwirkung ber Nation wl« «in Phönix au« ber Ascheneu erstehen und Ihr Lebenswerk durch vollen Erfolg

sein«Krönung

finden."

Ueb« bit ssrag«: Warum stieg Zeppelin belEcht««»bingen nieder ; warum verweilt« «r ln jener Wetter»eck« so

lang«? gibt un» «in« Mtldnng de»

Merkur" einigen Aufschluß:5. Aug.. 11 Uhr. Da» Luftschiff de»

Grafen Zeppelin hat heutevormittag gegen halb 9 Uhr

«twa z«hn Minuttn hlnt« Schierlingen eine Landung

vornehmen müsseninfolge eine» Motordefekte». G» ist

«in Kolben stang«nl»g«r durchg« schmolzen,

dessenReparatur etwa brel Stunden in Anspruch

nehme»dürfte. Di« Landung, uns««» Wissens

erstmalig anfdem festen Land«,' hat sich in geradezu glänzend«

Welsevollzogen, womit Graf Zeppelin nun auch den Beweiserbracht hat, daß er mit seinem Luftschiff nicht an da»Wasser

gebundenlst. Da» Luftschiff gewährt einen

wundervollen Anblick. Tausend« von Zuschauern strömendem Landungsplatze »u. Reiterpatrouillen des Dragoner-regiment» die in gestrecktem Galopp

Echter-bingen zugeeilt sind, und die wenigen verfügbaren Land»jäger

suchen dl« Ordnung aufrechtzuerhalten, bl» ble dreiKompagnien de» Grenablerreglment» «Königin Olga",ble «benfall» so rasch »l« möglich Gcht«blng«n zustreben,

an Ort und Stelle «rschtin«» werden. Sl« sind umhalb 11 Uhr

«ingttroff««. Wi« man hört, lst von Fried-rlch»haftn «ln

Extrazug beordert, der heutenachmittag

um 5 Uhr ln Vcht«ldlng«neintreffen wird. Fünfzehn

Fuhrwerk« find an d«n Bahnhof bestellt. <;l» heißt, sie

sollen Ga» fN« b«n Vallon bringen. lllnber»stit» hört man auch, dahReparaturmannschaf-t«n mitkommen werden. Von den Daimler»»«!«« istu. a. Baurat stallinger an Ort und Stell«, um b«l denReparaturen

de» vorder«« Motor» zugigen zu feln.Dl« Wlederauffahrt dürft« nicht vor S Uhr heute abenderfolgen."

UeVerall sind Sammlungen eingeleitetworden:

-f- Kaum war ln Mannheim die Nachricht vom tra»gischt«

Abschluß dt» Zepptlinschen Fernfahrt «ingetroffen,

so trat der Ausschuß de» Deutschen Luftflottenvenln»in Mannheim zusammen und beschloß, eine Sammlung

zu »«anstalten, um Zeppelin möglichstrasch dle Mittel

zum Bau «ine» neuen Luftschiffe» zurVerfügung

zustellen. Dl« Famille Lanz zeichnet« «inen Vetrag von50.000 Mark. Di« Zentral« b«s Deutschen Luftflotten-verein» ln Mannheim richtet«

folglnb«» Telegramm anden Grafen: b« hohen

Begeisterung der Mann-heimer

Bevölkerung über bl« glänzende Fahrt war siedoppelt tief erschüttert von der Kunde ihre»

tragischen

Abschlusse». Der Deutsche Luftflotten»«««» Mannhtlmmacht e» sich zur Pflicht, Ihn«« di« nötig««Mittel zumNau elne» neuen Fahrzeuge»zur Verfügung

zu stellen. Dle bereit» eingeleitet«Sammlung hat in wenig«« Stund«« üb« 50,000 Markergeben."

Lübeck, y. Aug. 8p. Die Anzeigen"

veröffentlichen einen Aufruf an da» deutsch« Volk be-

Huf»Gründung eine» ZeppellnHuftschlffHaufonb«. Der

Aufruf sagt, da» deutsche Volk müsse wie ein Mannhinter dem «ihnen Erfinder stehen und Mittel für denBau eine» neuen Luftschiffes beschaffen. Er fordert alleBlätter ohne Unterschied zum

gleichen Vorgehen auf.Bremen, 6. Aug. 3p. Hier hat sich sofort nach

Bekanntwerden der UnglNcksbotschaft au» Vchterblngen

eln .Komiteegebildet, dem elne Reihe in der Oeffentlich»

keit bekannter Männer angehören. Sie fordern in einemAufruf die Bürger Bremen» auf, durch ein« vaterlän-dische

Spende,zu der jeder Beitrag willkommen ist, dem

Gra fen Zeppelin den Bau «ine» neuen Luftschiffe» zuermöglichen.

Hamburg, 6. Aug. 8p. Die morgen früh er-scheinenden Blätter bringen einen Aufruf, ln bem zuelner nationalen Spende aufgefordert wild, um denGrasen Zeppelin instand zu stellen, «ln neue» Luftschiffzu bauen.

Köln, «. Aug. -d- Dle Ztg." meldet au»Washington : Offiziere der Armee ber Vereinigten Staaten,dl« eben mit dem Probleme des lenkbaren Luftschiffe»sich zu

beschäftigen beginnen,haben dle Nachricht vom

Verlust« de» Zeppellnschen Luftschiffe«, der geradezu

unter tragischen Umständen erfolgte, innigst bedauertund bem Grafen Zeppelin ihre Teilnahme ausgedrückt.Briggen Allen, der Kommandant der S'gnalabteilung,

äußert sich dahin, das, Zeppelins Unglück die Notwen»dlakcit erweise, Vallonhäuser zur

Bergung der Luftschiffezu bauen, dle auf dl« Erbe nlebergestiegen.

London. 6. Ana. 8p. Die Zeitungen besprechen

mit dem Ansdruck der Sympathie und de» Bedauern« dasUnalNck dey Zeppellnschen Vallon», da» in bem Augen-

blicke «rfolglt, al» ber Erfinder dem Trlumvlie natiewar. Einige Blätter, wie ber «Daily Telegraph",

finden indessen, dle Katastrophe beweise, daß da» Me»

htlmnl« der Luftschiffahrt noch zu läsen sei und daßman nur mittel« eines Apvarates. der schwerer al» die Luftist, zum Ziele gelangen werde.Pari», «. Aug. 8p. Der Erbauer ber deParis", Napenr, glaubt, der Unfall de« Zeppellnlchen

Luftschiffe« sei auf dle enorme Gröhe und da« starreSystem

zurückzuführen. Da» starr« Gestell erscheintKaper« al« tote» Gewicht, ohnepraktischen Wert. Gr

ist überzeugt, baß er mit seinen beiden Luftschiffende Pari»" und leicht «inen Weg von84 Stunden mit annähernd 50 Kilometer Geschwlnbig»

keit ln der Stunde werde zurücklegen lönne«. Nach b«Ansicht

Kaperei«sollte b« Vallon nicht mehr als 4000

bl« «000 Kubikmeter fassen.Läng» b« Route sollten

eine Anzahl Schuppen errichtet werben.E« ist die Rebe von eln« Verstärkung des Effektiv»

bestande» der Milltärluftschlffer.

An dt« Graf«« von Zeppelin.Zürich, 5. Aug. 1908.

Du hast erreicht, was Tausend« «strebt;Dir Wald «rlNU», wa» l«Iner noch erlebt.

Eln kühner Sieger zogst du durch dein ReichIn stolzer Kraft, dem Flug de» Adler» gleich.

Der Winde Walten wa» dir untertan:Hoch über Berg und Täl« zog dein Kahn.Vom leichten Drucke deiner Hand berührtHat dich dein Werk von Sieg

zuSieg gejährt.

Doch mit dem Auge einer bösen MachtHat die Natur dein kühne» Tun bewacht.

Und Nach« sannen Föbn und Wirbelwind,Und Rache

spann der Sturm, der beiden Kind.Ein wild« Krach l Und was dir schwer

geglückt

Sie haben dir'« im AugenblickzerstNckt.

Dochunentwegt! Wie schwer es dich auch traf,

Zeig, wer du bist, vleledl«, dtutsch« Graf.PaulAltheer.

zlitEreignisse in der Türkei.

Konstantinopel, 5. Aug. 8p. DieStraßen bieten am Dienstag für das erstemalwieder ihr

gewohntes Bild, hauptsächlich m derUmgebung ber Pforte. Die Zeitung

veröffentlicht eine Proklamation des ottoman!»fchen Komitees Union vt. rrozrdg. in welHererklärt wird, das Komitee fei entschlossen, emekorrekte, aber ber Regierung gegenüber gerechteHaltung

einzunehmen. D le Proklamationsagt

serner, man solle sich aller persönlichen Rn»bereien enthalten. Außerdem heißt es in demManifest, die Aufrechterhaltung der ÖffentlichenOrdnung

fei nunmehr dle vornehmste Psticktder Regierung. Das Manifest ermahnt dieBeamten, ihre Pflicht zu tun und sich an dasKomitee zu

wenden, fobald ihnen in ber Er«füllung

ihrerAufgaben Schwierigkeiten

erwach-fen sollten. DaS Manifest drückt fodann den

Wunsch auS, daß man keine Petitionen an die

Pforte richte, es ermahnt zurEinigkeit

zwischenRegierung und Voll und gegenfeitlgerBeobach»tung der Verfassung. Das Volt wird aufge»

fordert, sich fämtllchen Maßnahmen zu unter«ziehen, weiche die Regierung

innerhalb der

Grenzen ihres Machtbereiches für nütigerachte.Konstantinopel, S. Aug. (Wiener Korr..

Vureau.) Der Sultan hat das Entlassungsgesuch

des Großwesirs und des gesamtenMinisteriums

angenommen. Im Mdiz bauern die Beratungen

über ble Bildung eines neuen Ministeriumsfort. Sonderblättern zufolge

ist be« frühereMinister Rami Pafcha im Augenblick, als ersich auf das Dampfschiff begeben wollte, V3«der Polizei und de« Volksmenge festgenommen

worden.

Per Krsnd von Donaueschingen.

MM" Frankfurt a. M, S.Aug. Nachher

»Frankfurter Zeitung"lst am Mittwoch abend ln

Donaueschingen Großfeuer ausgebrochen.Ueb« ein Drittel d« Stadt lst verbrannt. E» seienauch Menschenleben zu

beklagen.

Schaffhausen, S. Aug. ^ß-, NachMitteilungen

eine» an <;^rt und Stell« wellenden schaffhausischen Feuer»Nichtfachmannes kann ich Ihnen über den Brandvon Donaueschingen

nochfolgendes mitteilen:

D« Brand brach kurz nach 2 Uhr in einem Schopf

an der Käferstrahe au». Dle Brandursache lst unbekannt.Da» Feuer verbreitete sich mit rasender Eile lm West»

lichen Teile der Stadt und drang bald bis zurMitte b« Stadt vor, da ble zahlreichen Schindel»bächer der Ausbreitung gewaltigen

Vorschub leisteten.! Dle Feuerwehr Donaueschingen verteidigte in erst«' Linie den gegen dl« Kirche sich hinziehenden Stadtteil.

Allein dl« Hydranten versagten infolge Wassermangels.

G» standen Wohldreißig bl» vierzig Spritzen zur Ver«

fügung. Alle» Wasser mußte aber ln Fässernzugeführt

werden. Mindesten» 1 20 Haus« sindvollständig abge»

bränni: Die Bevölkerungverhielt sich während der

Katastrophe still, «signiert, jafast

apathisch. E» werbenmehr«« Kinder vermlht. Von Konstanz kam zum Wacht»dienst die I. Kompagnie des Regiment» 114, und heuteerwartet man eln Plonlerbataillon znr

Hilfeleistung.

Der Brand be» Rathause», be» großherzoglichen Finanz»amtes war schauerlich schlln anzusehen. Die Sparkasse

brannte ebenfall» ab. Dle Wertpapiere im Betrage von14 Millionen Marl be» Kreise», welch« dle Kasse

barg,

konnten «st l» ber Nacht um halb 2 Uhrgeborgen

werden. Mit lhren hohenangebrannten Giebeln bietet

bi« Stadt «inen wahrhaft entsetzlichen Anblick. DerSchaben muß

insgesamtauf viele Millionen geschäht

werden.Donaueschingen, 6. Aug. Der Brand ent»

stand im Restaurant zur von wo sich da»

Feuer Nber den westlichen Stadtteil verbreitete. Bi« acht

Uhr abends waren bereit» hundert Hauser eine Beuleder Flammen geworden. Pionier« von Kehl wurden

zurHilfeleistung beordert.

»leine Mitteilung«.London, S.

Aug. 3p. Ein Telegramm au»Wa!hing«on an die »Time«' meldet, da» lenkbare Lust»

i schiff des Kapitän» Baldwin habe am Mittwoch voimit-tag seine erste Versuchsfahrt

erfolgreichbestanden. Der

Apparatbeschrieb mehrer« Kreise und lehrte bann an

! seinenAusgangspunkt

zurück.

Ungliilksflille nnd Verbrechen.Genf, S. Aug. Der Gewittersturm mit nach»

folgendem heftigen Negen hat gestern abend den größten

Teil der Feuerwerkkörper zerstör», welche für da» an»Ishlich de« internationalen Geographen kongresses inAusficht genommene Seenachtfest waren bereitgestellt

worden. Der Schaden wird aus 9V00 Frankengeschätzt.

Rom, S. Aug. In ber vergangenen Nachtgriffen fünf mit Flinten bewaffnete Banditen da»

BauernhausAgostino Cortina» an und befahlen bem

alten Cortina, dem fünfzehnjährigenSohne und einem

Knechte das Hau» zu verlassen. Alsdann eröffneten sie

auf all« bnl «in wahr«» Talvenfeu«. Die beidenCortina sind tot; b« Knecht stellte sich tot und konnt«

,später

entfliehen und ble Behördenbenachrichtigen. Von

i den Tätern ist leine Spur vorhanden.Augenscheinlich

!liegt «in Racheakt b« Maffia vor.

Ottawa,«. Aug. Man hegt große Besorgnis

süi die Stadt C « a l » c r e ck , ln der sich 1 5 00 Personenbefinden, barunter viele Frauen und Kinder. Da»steuer steht drei Meilen von der Stadt und macht

groß«

Fortschritte. Den Einwohnern wird ln kurzer Zeltjeder Ausgang abgeschnitten

sein mit Ausnahme zwei«fast

ungangbar« Indianerpfade.

Telegramme.Paris, 6. Aug. 8p. Die »Humanity ver-

bffentlicht einen scharfgehaltenen Aufruf der

Arbeiterorganisationen der Seine und der vonSeine und Oise, welcher die Abhaltung von achtVersammlungen für Samstag abend ankündigt

zurBesprechung der Vorfälle in Villeneuve«

St. Georges- und zum Protest gegen die «Regie-

rung der Brutalität und des Mordes", die sich

zum Ziel gefetzt habe, die politiche und gewert-

schaftliche Macht ber Arbeiterklasse zu brechen.Vier dieser

Versammlungensollen in Paris, ble

übrigen vier in de« Bannmeile von Paris statt»! finden.Vrüffel, 5. Aug. 8p. Die Kammer

nahm die Art. 3 und 4 ber Konaochartaan. Die Artikel sehen

vor, baß der Gouverneurvon Kongo über die Verbesserung des Loses derEingebornen wache, daß er die religiösen,

wissenschaftlichen und gelehrten Bestrebungen

fördere. Dle Missionare, dle Unternehmer unddie Männer der Wissenschaft sollen seinem be-

sonderen Schutzeempfohlen fein.

Stockholm, 6. Aug. Das deutsche Kaiser-paar ist

gestern abend 6 Uhr 30 abgereist. DieVerabschiedung des Königspaares, das bis zumKastell Holmen mitfuhr, war überaus herzlich.Tanger, 6. Aug. 8p. Bu Auda hat amDienstag das Dorf Amhalonga angegriffen,

wo fich die Anhänger Raifulis befanden, ble

fich feinblichzeigten. DaS Dorf wurde aus-

geplündert und verbrannt. Ralfuli kam aufdie «nglifche

Gesandtschaft in Tanger mit,

fünfzigbewaffneten Reitern, und verlangte die

Rückgabe der ihmgeraubten Habe, indem

l erklärte, baß wenn dies nichtgeschehe, er auf

den engNfchen Schutz verzichten und sein früheres! Leben wieder aufnehmen werde.

Neue Zürcher Zeitung vom 06.08.1908

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