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Alte und neue Sprüche für schwierige Zeiten Liebe Leserinnen und Leser, in der Corona-Zeit stellen wir uns viele Fragen. Wir hinterfragen Dinge und sind kritisch mit uns selbst. Manchmal machen wir uns auch Vorwürfe. Wir haben Angst, machen uns Sorgen. Sind auf der Suche nach etwas, das uns durch diese ungewisse Zeit hilft. Mir helfen dann immer gute alte und neue Sprichwörter und Sprüche. Ein paar krisentaugliche davon habe ich hier für Sie zusammengestellt. CLAUDIA GLIEMANN Mit Illustrationen von Isabel Schubert www.hopelit.de Copyright © 2020 HopeLit [email protected] Impressum: Mittelstrasse 12 76227 Karlsruhe Deutschland/Germany Verantwortlich: Sandra Bennua Melanie Czarnik Claudia Gliemann Elisabeth Jäcklein-Kreis Ann Cathrin Raab Anja Samstag Sabrina Weber Wer ist HopeLit? HopeLit ist ein Zusammenschluss von Kreativen, meist aus der Buchbranche. HopeLit möchte mit kreativem Input Hoffnung schenken und ein Lichtblick sein in einer Welt, die im Moment so chaotisch ist. HopeLit möchte zeigen: „Wir halten zusammen, über Branchengrenzen und Konkurrenzsituationen hinweg. Es gibt ein Leben nach der Corona-Crise, und darauf arbeiten wir hin. Gemeinsam. Insieme. Ensemble. Samen. Birlikte …“ Was dürfen Sie mit unseren Texten und Bildern machen? Dieses Buch wird von HopeLit zur Verfügung gestellt und darf im Jahr 2020 gern kostenlos ausgedruckt, verbreitet und vervielfältigt werden, jedoch nur in dieser Form. Jegliche Änderungen und Bearbeitungen sind nicht gestattet. Zudem dürfen keine Kosten für z. B. Druck oder Papier, weder gegenüber HopeLit noch dem Endnutzer, geltend gemacht werden. Auch eine weitere Verbreitung im Internet oder auf anderen Plattformen ist nicht gestattet. Gerne dürfen Sie auf unsere Webseite verweisen: www.hopelit.de. Alle Rechte vorbehalten. 20 – Rückseite 15 15

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Alte und neue Sprüche für schwierige Zeiten

Liebe Leserinnen und Leser, in der Corona-Zeit stellen wir uns viele Fragen. Wir hinterfragen Dinge und sind kritisch mit uns selbst. Manchmal machen wir uns auch Vorwürfe. Wir haben Angst, machen uns Sorgen. Sind auf der Suche nach etwas, das uns durch diese ungewisse Zeit hilft.Mir helfen dann immer gute alte und neue Sprichwörter und Sprüche. Ein paar krisentaugliche davon habe ich hier für Sie

zusammengestellt.

CLAUDIA GLIEMANN

Mit Illustrationen von Isabel Schubert

www.hopelit.deCopyright © 2020 HopeLit [email protected]

Impressum:

Mittelstrasse 1276227 KarlsruheDeutschland/Germany

Verantwortlich:Sandra BennuaMelanie Czarnik

Claudia GliemannElisabeth Jäcklein-KreisAnn Cathrin Raab

Anja SamstagSabrina Weber

Wer ist HopeLit?

HopeLit ist ein Zusammenschluss von Kreativen, meist aus der Buchbranche. HopeLit möchte mit kreativem Input Hoffnung schenken und ein Lichtblick sein in einer Welt, die im Moment so chaotisch ist. HopeLit möchte zeigen: „Wir halten zusammen, über Branchengrenzen und Konkurrenzsituationen hinweg. Es gibt ein Leben nach der Corona-Crise, und darauf arbeiten wir hin. Gemeinsam. Insieme. Ensemble. Samen. Birlikte …“

Was dürfen Sie mit unseren Texten und Bildern machen?

Dieses Buch wird von HopeLit zur Verfügung gestellt und darf im Jahr 2020 gern kostenlos ausgedruckt, verbreitet und vervielfältigt werden, jedoch nur in dieser Form. Jegliche Änderungen und Bearbeitungen sind nicht gestattet. Zudem dürfen keine Kosten für z. B. Druck oder Papier, weder gegenüber HopeLit noch dem Endnutzer, geltend gemacht werden. Auch eine weitere Verbreitung im Internet oder auf anderen Plattformen ist nicht gestattet. Gerne dürfen Sie auf unsere Webseite verweisen: www.hopelit.de. Alle Rechte vorbehalten.

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Haben Sie sich in der letzten Zeit auch gefragt: „Was hätte ich anders machen können? Hätten wir doch letztes Jahr dieses oder jenes nicht gemacht? Oder anderes noch gemacht?“Egal, was Ihre „Hätte-ich’s“ sind: Sie sind vorbei.Gestern war gestern, heute ist heute und morgen ist morgen.Heute treffen wir die Entscheidungen für morgen, und gestern haben wir unser Möglichstes getan.Die Engländer haben dafür übrigens einen ganz schönen Ausdruck. Er lautet: „There is no use crying over spilt milk.“Also: Es bringt nichts, sich über verschüttete Milch aufzuregen.

Selbst, wenn man nichts tut, kann man Fehler machen. Und wenn man etwas tut, kann man auch welche machen. Und wer viel macht, kann viele Fehler machen. Deshalb: Es kann immer etwas passieren, egal, was man tut. Aber wenn man etwas tut, hat man zumindest das Gefühl, etwas getan zu haben.

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Diesen Spruch haben wir vermutlich alle schon einmal gehört. Vielleicht ist er abgedroschen. Aber vermutlich haben wir alle irgendwann einmal erlebt, dass es tatsächlich so war, dass Türen aufgegangen sind, von denen wir gar nicht wussten, dass es sie überhaupt gibt.

Dieses Zitat von Sören Aabye Kierkegaard finde ich sehr tröstlich in Zeiten, in denen man gar nichts mehr versteht. In denen man sich bei strahlendem Sonnenschein fragt, wann man endlich aus diesem Albtraum aufwacht.

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Manche Dinge sind, wie sie sind. Wir können sie nicht ändern, auch wenn wir es noch so gerne täten. Gerade jetzt. Man kann andere nicht zum Jagen tragen. Und das Gras wächst nicht schneller, wenn wir daran ziehen.

Wer kennt das nicht? Wir schmieden Pläne und dann kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Leben ist Wandel. Das ist vermutlich einer der am schwersten zu akzeptierenden Sachverhalte. Nur sehr wenig bleibt, wie es ist. Und je schneller wir das akzeptieren, desto einfacher fällt uns vermutlich das Leben. Auch Jahreszeiten sind Wandel. Nach Winter folgen Frühjahr und Sommer.

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Es gibt ein indianisches Sprichwort, das besagt, dass man sich erst dann ein Bild von der Situation der anderen machen kann, wenn man eine bestimmte Zeit lang in ihren Mokassins gelaufen ist. Und dass man deshalb nicht vorschnell und am besten gar nicht über andere urteilen sollte. Wie schnell bilden wir uns Urteile? Verurteilen andere. Aber kennen wir ihre Beweggründe? Wissen wir, was sie gerade erleben oder was sie irgendwann einmal erlebt haben? In welchen Schuhen würden sie bei uns gehen? In High Heels? Wanderstiefeln? Flipflops?

Ein afrikanisches Sprichwort besagt, es brauche ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Manchmal braucht es ein ganzes Dorf. Manchmal reicht auch eine Person, die da ist und zu uns steht. Doch oft ist es gar nicht so einfach, einen guten Freund oder eine gute Freundin zu finden. Vielleicht wäre es ein guter Anfang, in diesem Dorf jemandem ein guter Freund zu sein?

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Manchmal scheinen Dinge sehr verlockend oder sehen von Weitem fantastisch aus. Wenn man näher kommt, oder vielleicht auch dahinter sieht, kann sich das schnell ändern. Die Engländer haben den Spruch: „Don’t judge a book by its cover!“ Cover können noch so toll sein, wich-tig an Büchern ist ihr Inhalt.

Gerade sind wir alle außerordentlich erfinderisch geworden. Was haben wir nicht alles aus Toilettenpapierrollen gezaubert? Oder uns einfallen lassen, um anderen eine Freude zu bereiten? Spiele für drinnen. Oder gerade erst jetzt, durch die Krise, an uns entdeckt? Gerade die Zeiten, wenn Not und Krise am schlimmsten sind, bergen auch oft die größten Chancen. Denn vor dem Morgengrauen ist die Nacht am dunkelsten.

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Auf Englisch lautet dieses Sprichwort: „Beauty is in the eye of the beholder.“ Vieles ist Ansichtssache und es kommt vor allem auf unsere Sicht der Dinge an. Es gibt „self-fulfilling prophecies“, sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Wenn wir uns immer einreden „Ich kann das nicht. Ich bin nichts wert. Das wird bestimmt nichts“, dann wird das irgendwann der Fall sein. Wenn wir aber statt vom halb leeren Glas vom halb vollen Glas ausgehen, dann wird es vielleicht irgendwann ganz voll sein, ohne, dass wir bemerkt haben, wie es sich nach und nach gefüllt hat.Wie wäre es statt: „Ich kann nicht“ einmal zur Abwechs-lung mit: „I can!“ ;-)

Dieses englische Sprichwort besagt, dass man nicht mit den Eiern rechnen soll, bevor die Küken geschlüpft sind. Wie oft dachten wir nicht letztes Jahr: Nächstes Jahr?Auf welche Pferde haben wir gesetzt? Und mit welchen sind wir letzten Endes durch Ziel gekommen/getrabt/ galoppiert??

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Bringen Hufeisen Glück? Oder vierblättrige Kleeblätter? Sind die anderen für unser Glück verantwortlich? Oder für unser Pech? Oder wir? Und wenn wir: Was können wir für unser Glück tun? Und was macht uns überhaupt glücklich? Und wo finden wir es?

Das sagte schon Forrest Gump. „Man weiß nie, was man kriegt.“ Aber genauso gilt: „Neues Spiel, neues Glück.“ Wenn die eine Praline aufgegessen ist, gibt es immer noch die nächste. Und die nächste. Solange wir leben, können wir unser Leben verändern. Und das Leben ist voller Pralinenschachteln. Wir müssen nur danach Ausschau halten. Langsamer gehen. Die Welt um uns betrachten. Es gibt Unmengen an Möglichkeiten. Und manchmal versetzt der Glaube daran tatsächlich Berge.

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Wenn man Windsurfen lernt, fällt man am Anfang oft vom Board ins Wasser, taucht unter und zieht sich dann wieder hoch. Man kann die Kraft des Windes nutzen und selbst bei Gegenwind dort ankommen, wo man will. Man muss nur wissen, wie.

Aktuell erleben wir: „The earth is the limit.“ Wenn wir nicht gut mit der Erde und miteinander umgehen, nützt alles „höher, schneller, weiter“ nichts. In Verantwortung steckt auch das Wort „Antwort“. Was sind unsere Antworten? Was würde der Spiegel zu uns sagen, wenn er sprechen könnte?

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Dieses Zitat von Abraham Lincoln habe ich einmal auf einem Kalender gesehen und ihn mir gemerkt, weil ich finde, dass er stimmt, auch und gerade jetzt. Aktuell gibt es Menschen, die Macht haben und viele Menschen, die unglaublich ohnmächtig sind. In diesen Zeiten wünsche ich mir viele Menschen mit Charakter. Und dass wir auch dazuzählen.

Viele Tropfen ergeben ein Meer und viele Schritte einen Weg. Wir müssen uns (nur) auf den Weg machen, uns aufraffen und an uns glauben. Wenn wir nicht mehr können, dürfen wir uns Hilfe holen, damit wir den Weg irgendwann weitergehen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns allen einen guten Weg und hoffe, dass Ihnen diese 18 alten und neuen Sprichwörter auf dem Weg eine kleine Stütze sind und Sie ein Stück weit begleiten. Mit den besten Wünschen Ihre Claudia Gliemann

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Verwendete Quellen:Seite 7: „Life is what happens while you are busy making other plans.“https://www.phrasen.com/en/life-is-what-happens-to-you-while-you-are-busy-making-other-plans, 18.05.2020, 15:06h.Seite 15: „Life is like a box of chocolates.: https://www.shmoop.com/quotes/life-is-like-a-box-of-chocolates.html, 18.05.2020, 20:52h.