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AUS DEM LEHRSTUHL FÜR CHIRURGIE DIREKTOR: PROF. DR. HANS J. SCHLITT
AUS DER FAKULTÄT FÜR MEDIZIN DER UNIVERSITÄT REGENSBURG
CNI-freie immunsuppressive Strategie bei Patienten mit beeinträchtigter
Nierenfunktion zum Zeitpunkt der Lebertransplantation
Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades
der Medizin
der Fakultät für Medizin
der Universität Regensburg
vorgelegt von Johannes Ludwig Sothmann
2016
AUS DEM LEHRSTUHL FÜR CHIRURGIE DIREKTOR: PROF. DR. HANS J. SCHLITT
AUS DER FAKULTÄT FÜR MEDIZIN DER UNIVERSITÄT REGENSBURG
CNI-freie immunsuppressive Strategie bei Patienten mit beeinträchtigter
Nierenfunktion zum Zeitpunkt der Lebertransplantation
Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades
der Medizin
der Fakultät für Medizin
der Universität Regensburg
vorgelegt von Johannes Ludwig Sothmann
2016
Dekan: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert
1. Berichterstatter: Prof. Dr. Marcus Scherer
2. Berichterstatter: Prof. Dr. Andreas Schreyer
Tag der mündlichen Prüfung: 6. November 2017
Inhaltsverzeichnis
3
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 3
Abbildungsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 8
1. Einleitung – Hinführung zum Problem 9
1.1 Entdeckung und Einführung der Immunsuppression 9
1.2 Lebertransplantation und eingeschränkte Nierenfunktion 11
1.2.1 Das hepatorenale Syndrom 11
1.2.2 Akute Niereninsuffizienz nach Lebertranspalantation 14
1.2.3 Chronische Niereninsuffizienz / terminale Niereninsuffizienz nach
LTX 16
1.3 Model for End-Stage Liver Desease-Score 17
1.4 Allokation 21
1.5 Nephrotoxische Immunsuppression nach Lebertransplantation 21
1.6 Lebertransplantation 23
1.6.1 Indikation 23
1.6.2 MELD-Score und seine Probleme 24
1.6.3 Niereninsuffizienz nach Lebertransplantation – Wie ist die Evidenz? 25
1.7 Immunsuppression 27
1.7.1 CNI (CYA/ Tacrolimus/ FK 506) 27
1.7.1.1 Wirkmechanismus der CNIs (allg.) 27
1.7.1.2 CYA 28
1.7.1.2.1 Immunologischer Effekt von CYA 28
1.7.1.2.2 Nebenwirkungen von CYA 28
1.7.1.3 Tacrolimus 30
1.7.1.3.1 Immunologischer Effekt von Tacrolimus 30
1.7.1.3.2 Nebenwirkungen von Tacrolimus/ FK 506 31
Inhaltsverzeichnis
4
1.7.1.4 Fazit 32
1.7.2 mTOR (Sirolimus/ Everolimus) 32
1.7.2.1 Wirkmechanismus 32
1.7.2.2 Hemmung der Zellproliferation 33
1.7.2.3 Antineoplastische Wirkung 34
1.7.2.4 Nebenwirkungen 34
1.7.2.5 Fazit 35
2. Problemstellung und Hypothese 36
3. Patienten und Methoden 37
3.1 Retrospektive Pilotstudie nach Umstellung der immunsuppressiven
Therapie auf ein Bottom-Up Regime bei Patienten mit
Nierenfunktionsstörung in der MELD-Ära 37
3.2 Einarmige prospektive Evaluation des CNI-freien Bottom-Up Arms der
retrospektiven Pilot-Untersuchung (PATRON07) 38
3.2.1 PATRON07-Studie 38
3.2.1.1 Einschlusskriterien 38
3.2.1.2 Ausschlusskriterien 39
3.2.1.3 Immunsuppressive Therapie in der PATRON07-Studie (Bottom-
UP) 40
3.2.1.4 Endpunkte 40
3.2.1.4.1 Primärer Endpunkt 40
3.2.1.4.2 Sekundäre Endpunkte 41
3.2.1.4.3 Fallzahlkalkulation und Studiendesign 41
3.2.1.5 Genehmigung durch Behörden 43
3.2.1.6 Datenerhebung in der PATRON07-Studie (prospektive
Erhebung) 43
4. Ergebnisse 46
4.1 Ergebnisse der retrospektiven Pilot-Analyse der Bottom-Up
Immunsuppression 46
Inhaltsverzeichnis
5
4.1.1 Demographische Übersicht 46
4.1.2 Signifikant verbesserte Nierenfunktion in der Bottom-Up Gruppe 47
4.1.3 Akute Abstoßungen 47
4.1.4 Unerwünschte Ereignisse und Daten der Immunsuppression 48
4.2 Ergebnisse aus PATRON07 49
4.2.1 Demographischen Daten der Empfänger 49
4.2.2 Demographische Daten der Spender 52
4.2.3 Endpunkte der PATRON07-Studie 53
4.2.3.1 Auswertung primärer Endpunkt 53
4.2.3.2 Auswertung sekundäre Endpunkte 54
4.2.3.2.1 Inzidenz für akute Abstoßungsreaktionen nach 30 Tagen, drei
Monaten, sechs Monaten und zwölf Monaten. 54
4.2.3.2.2 Anzahl akuter Abstoßungsreaktionen pro Patient. 54
4.2.3.2.3 Zeitpunkt akuter Abstoßungsreaktionen nach LTX 54
4.2.3.2.4 Verbesserung und Verschlechterung der Nierenfunktion im
Monat 1, 3, 6 und 12 nach LTX, im Vergleich zu der
Nierenfunktion vor LTX 55
4.2.3.2.5 Renale Ersatztherapie 60
4.2.3.2.6 Funktion der transplantierten Leber 60
4.2.3.2.7 Infektiöse Komplikationen 60
4.2.3.2.8 Behandlungsfehler, definiert als Einsetzen einer CNI-
Immunsuppression 61
4.2.3.2.9 Hämatologisch/lymphatische Nebenwirkungen 63
4.2.3.2.10 Inzidenz von A. hepatica Stenosen 63
4.2.3.2.11 Wundheilungsstörungen 64
4.2.3.3 Unerwünschte Ereignisse (AEs und SAEs) 64
4.2.3.4 Mortalität 65
5. Diskussion 67
5.1 Abstoßungen 67
Inhaltsverzeichnis
6
5.1.1 Abstoßungen in den ersten 30 Tagen 68
5.1.2 Abstoßungen nach 30 Tagen bis 12 Monaten 68
5.2 Nierenfunktion 71
5.3 Bottom-Up Studienmedikation vs. Drug Holiday für bessere
Nierenfunktion 74
5.4 Nebenwirkungen der Studienmedikation 75
6. Zusammenfassung und Schlussfolgerung 78
7. Abkürzungsverzeichnis 79
8. Literaturverzeichnis 81
9. Danksagung 93
10. Lebenslauf 94
11. Erklärung 97
Abbildungsverzeichnis
7
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Immunsupresives Regime der PATRON07-Studie (47) ....................... 40
Abbildung 2: Nierenfunktion (GFR in ml/min nach Cockrauft-Gault) vor LTX
(Baseline), nach LTX an Tag 30, Monat 3, Monat 6 und Monat
12, PATRON07 (42)........................................................................... 56
Abbildung 3: Nierenfunktion (GFR in ml/min nach MDRD) vor LTX (Baseline),
nach LTX an Tag 30, Monat 3, Monat 6 und Monat 12,
PATRON07 (42) ................................................................................ 57
Abbildung 4: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion (GFR in ml/min nach
Cockroft-Gault) bis zum primären Endpunkt, PATRON07 (42) .......... 58
Abbildung 5: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion (GFR in ml/min nach
MDRD) bis zum primären Endpunkt, PATRON07 (42) ...................... 58
Abbildung 6: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion (GFR in ml/min nach
Cockroft-Gault) bis zum sekundären Endpunkt, PATRON07 (42) ..... 59
Abbildung 7: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion (GFR in ml/min nach
MDRD) bis zum sekundären Endpunkt, PATRON07 (42) .................. 59
Tabellenverzeichnis
8
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Kriterien des hepatorenalen Syndroms (34) ............................................ 14
Tabelle 2: MELD-SCORE und 3-Monats-Mortalitätsrate (56) ................................... 19
Tabelle 3: MELD-Score, Rezertifizierung und Alter des Labors (56) ........................ 20
Tabelle 4: Übersicht Vesitentage PATRON07-Studie (47) ....................................... 45
Tabelle 5: Demographische Daten beider Gruppen, retrospektive Pilot-Analyse
mit Bottom-Up-Immunsuppression (39) ............................................. 46
Tabelle 6: Nierenfunktion im Median (Minimum bis Maximum), eGFR-Werte
(Cockroft-Gault) in ml/min, retrospektive Pilot-Analyse mit
Bottom-Up-Immunsuppression (39) ................................................... 47
Tabelle 7: Nierenfunktion dargestellt im Median (Minimum bis Maximum)
Serum-Kreatinin mg/dl, retrospektive Pilot-Analyse mit Bottom-
Up-Immunsuppression (39) ............................................................... 47
Tabelle 8: Demographische Daten Empfänger, PATRON07 (42) ............................. 51
Tabelle 9: Ursachen Leberzirrhose, PATRON07 (42) .............................................. 51
Tabelle 10: Spender- und Transplantationsdaten, PATRON07 (42) ......................... 53
Tabelle 11: Durchschnittswerte Nierenfunktion aller Patienten, PATRON07 (42) .... 55
Tabelle 12: Durchschnittliche Leberwerte vor LTX (Baseline), nach LTX an Tag
30, Monat 3, Monat 6 und Monat 12, PATRON07 (42) ...................... 60
Tabelle 13: Infektiöse Komplikationen nach LTX, PATRON07 (42) .......................... 61
Tabelle 14: Behandlungsfehler, definiert als Ansetzen einer CNI-
Immunsuppression an Tag 10, Tag 20 und Tag 30 nach LTX,
PATRON07 (42) ................................................................................ 62
Tabelle 15: Immunsuppressives Regime an Tag 30, Monat6 und Monat 12 nach
LTX, PATRON07 (42) ........................................................................ 63
Tabelle 16: Unerwünschte Ereignisse (AEs, SAEs), PATRON07 ............................. 65
Einleitung
9
1. Einleitung – Hinführung zum Problem
1.1 Entdeckung und Einführung der Immunsuppression
Die Entwicklung potenter Immunsuppressiva machte die Organtransplantation zu
einer erfolgreichen Therapie bei akuten und chronischen Lebererkrankungen. Durch
ihren Einsatz konnten die Überlebenschancen der Patienten nachhaltig verbessert
werden.
1976 wurde erstmals von Jean Francois Borel, dem Leiter der mikrobiologischen
Abteilung der Firma Sandoz, eine Substanz beschrieben, die als Stoffwechselprodukt
eines Pilzes isoliert werden konnte. Sie wurde als Immunsuppressivum identifiziert
und im Tierversuch 1977 von Roy Calne erfolgreich getestet. Der Stoff wurde
Cyclosporin A (CYA) genannt. (1;2)
Die Ergebnisse waren so gut, dass Calne das Medikament bald bei
Nierentransplantatierten einsetzte. Klinische Studien zeigten, dass der Stoff zwar
eine toxische Wirkung auf die Nieren hatte, diese jedoch über die Dosierung zu
vermindern war. 1978 wurde CYA in Cambridge in die Routinetherapie eingeführt.
(3;4)
Den entscheidenden Durchbruch für den Erfolg von Organtransplantationen brachte
die Einführung von CYA zu Beginn der 80er Jahre. 1982 wurde das Medikament in
die weltweit gültige Liste der immunsuppressiven Medikamente aufgenommen. Sein
Einsatz in Verbindung mit gezielter Selektion der Patienten und verbesserten
Operationstechniken erhöhte die Erfolgsraten bei allen Organtransplantationen und
verlängerte die Überlebenszeiten der Patienten. (5;6)
Besonders erfolgreich wurde CYA bei der Leber- und Nierentransplantation
angewendet. Hier war der klinische Fortschritt besonders deutlich erkennbar, was
sich in der Verdopplung (von 33% auf 68%) der 1-Jahres-Überlebensrate der
Patienten nach Lebertransplantation zeigte. (5-8)
1984 wurde das Bakterium Streptomyces tsukubaensis aus Bodenproben in Tsukuba
bei Tokio (Japan) gewonnen und in Laboratorien von Fujisawa Pharmaceutical
untersucht. Hierbei konnte man ein Syntheseprodukt dieses Bakteriums isolieren,
das Tacrolimus genannt wurde. Streptomyzeten stammen aus der Familie der
Einleitung
10
Aktinomyzeten, sind pilzähnliche, filamentöse und grampositive Bakterien, die
ubiquitär vorkommen. Streptomyzeten sind ein wichtiger Produzent für Antibiotika
(z.B. Streptomycin, Erythromycin, Vancomycin), für Antimykotika (z.B. Amphotericin
B, Nystatin) und für Zytostatika (z.B. Bleomycin, Doxorubicin, Mitomycin C). (9;10)
1985 wurde die chemische Struktur von Tacrolimus charakterisiert und als Makrolid
erkannt (Laborname FK 506). Bei in-vitro-Experimenten fand man auch einen
immunsuppressiven Effekt, der sich in Tierexperimenten bewahrheitete. Im selben
Jahr wurde das Medikament erstmals als „Rescue-Therapie“ an der Universität
Pittsburgh bei akuten Rejektionen verwendet. (9;10)
Es stellte sich heraus, dass Tacrolimus/FK506 und CYA vergleichbare Werte
bezüglich der Überlebenszeit von Patienten und Transplantaten zeigten, FK506
jedoch ein potenteres Immunsuppressivum ist, bezogen auf die akute und
chronische Abstoßung. (11-14)
1993 wurde Tacrolimus unter dem Handelsnamen Prograf® als Medikament zur
Rejektionsprophylaxe bei allogener Leber- und Nierentransplantation in Japan, 1994
in den USA und Großbritannien und 1999 im restlichen Europa zugelassen. (9)
Mit der Zeit wurden immer mehr Immunsuppressiva entwickelt, wie zum Beispiel die
Substanzgruppe der Antimetabolite (Azathioprin, Mycophenolsäure, Leflunomid FK
778). (15)
Die Mycophenolsäure, erstmals 1898 aus Penicillium glaucum isoliert, wurde anfangs
als Antibiotikum eingesetzt. In den frühen 70er Jahren erkannte man, dass sie auch
in der Lage ist, die Antikörperproduktion im Körper zu hemmen. Daher wurde über
viele Jahre an der Weiterentwicklung gearbeitet, bis schließlich das
Mycophenolatmofetil (MMF, Cell Cept®) entstand. Große Studien zeigen, dass mit
MMF in Kombination mit einem Steroid und einem Calcineurininhibitor bessere
Ergebnisse in Bezug auf akute Rejektionen, als mit Azathioprin erzielt werden
können. 1996 wurde das Medikament in Europa zugelassen. (15)
Die Gruppe der mTor (mamalian Target of Rapamycin)-Inhibitoren ist eine weitere
Gruppe der Immunsuppressiva und beinhalten die beiden Substanzen Sirolimus und
Everolimus.
Einleitung
11
Sirolimus wurde erstmals 1969 aus Bodenproben isoliert und zeigte in
Laborversuchen sowohl fungizide als auch zytostatische Eigenschaften. (16) Zu
Beginn wurde das Medikament vor allem bei allergischer Enzephalomyelitis und bei
der adjuvanten Therapie der Arthritis verwendet, zeigte aber damals schon seine
immunsuppressiven Eigenschaften. 1989 wurde erstmals über die Verwendung bei
Organtransplantation berichtet. (17) Es zeigten sich bezüglich des
Transplantatüberlebens vergleichbare Werte zu CYA, wobei der Wirkmechanismus
bis dahin noch nicht geklärt war. 1990 fand Dumont et al. den Wirkmechanismus
heraus. Er besteht in der Proliferationshemmung von stimulierten T-Lymphozyten
ohne Interleukin-2 (IL)-Produktion, wie dies auch bei Cyclosporin A oder Tacrolimus
der Fall ist. (18;19)
Everolimus, ein halbsynthetisch hergestellter Proliferationshemmer mit
immunsuppresiver Wirkung, wurde speziell für die orale Einnahme entwickelt. 1997
gab es die ersten Berichte über Everolimus nach experimentellen Transplantationen
bei Tieren, 1999 folgten erste Veröffentlichungen über den Einsatz bei humanen
Transplantationen. (20-22)
Eine große Studie von 2003 wies die Verlangsamung der Vaskulopathie nach
Herztransplantation durch Everolimus nach. Somit stellte sich heraus, dass dieses
Medikament nicht nur einen immunsuppressiven Effekt besitzt, sondern auch die
Allokraft-Vaskulopathie positiv beeinflußt. (19;23)
1.2 Lebertransplantation und eingeschränkte Nierenfunkt ion
1.2.1 Das hepatorenale Syndrom
Das hepatorenale Syndrom (HRS) ist ein funktionelles oligurisches Nierenversagen
bei fortgeschrittener akuter oder chronischer Lebererkrankung, ohne dass eine
primäre Nierenerkrankung vorläge. (24)
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die zur Entwicklung des HRS beitragen. Es ist bis
heute noch nicht endgültig geklärt, welchem der Faktoren die entscheidende
Bedeutung zukommt. (25)
Einleitung
12
Die Pathophysiologie geht ursächlich von der Leberzirrhose aus. Durch sie kommt es
zur Einengung des Gefäßbettes in der Leber und damit zu einem Blutrückstau, der
portalen Hypertension. Der hydrostatische Druck in den Gefäßen steigt an,
Plasmaproteine gehen in den Extrazellulärraum (EZR) verloren und Flüssigkeit tritt
vermehrt in die freie Bauchhöhle aus (Aszites). Dieser Vorgang und die
eingeschränkte Syntheseleistung von Plasmaproteinen in der Leber führen zu einer
Hypoproteinämie im Gefäßsystem. Diese lässt durch den verminderten onkotischen
Druck in den Gefäßen Ödeme in der Peripherie entstehen. Die peripheren Ödeme
und der Aszites entziehen dem Kreislauf Flüssigkeit, wodurch eine Hypovolämie
entsteht. Die im Darm und durch Bakterien gebildeten vasodilatatorisch wirkenden
Mediatoren (Substanz P, u.a.) und Syntheseprodukte gelangen, wegen der
geringeren Entgiftungsleistung der Leber und über Kollateralen, in größeren Mengen
in den systemischen Kreislauf. Diese Mediatoren wirken direkt, die Endotoxine der
Bakterien wirken über die Stickstoffmonoxid-(NO)-Synthase vasodilatatorisch. Durch
die Hypovolämie und periphere Vasodilatation kommt es zum Blutdruckabfall, der
reflektorisch mit einer Aktivierung des Sympathikus einhergeht. Dies und die zugleich
bestehende Hypovolämie lassen die glomeruläre Filtrationsrate abfallen. Dem damit
entstehenden arteriellen „Underfilling“ in der Niere wird reflektorisch durch verstärkte
Synthese und Ausschüttung von Renin entgegengewirkt. Dies fördert die Freisetzung
von Angiotensin II, antidiuretischem Hormon (ADH) und Aldosteron. Damit entstehen
eine Natrium- und Wasserretention durch Steigerung der tubulären Rückresorption
und ein Kaliumverlust durch verminderte Rückresorption. Die Niere scheidet nur noch
geringe Mengen eines hochkonzentrierten Urins aus (Oligurie). (24;26-28)
Die verminderte Nierendurchblutung kann auch durch hepatische Encephalopathie
begünstigt sein. Dort steigt wegen der verringerten Entgiftungsleistung der Leber die
Ammoniakkonzentration im Blut. Dadurch schwellen intracerebrale Gliazellen an und
Transmitterprozesse werden in größerem Ausmaße gestört, so dass es zur
Aktivierung des sympathischen Nervensystems kommt. Die Vasokonstriktion der
Nierengefäße ist dann eine mögliche Konsequenz der zentral-sympathischen
Aktivierung. Dieser Prozess wird durch eine Inaktivierung von Mediatoren (z.B.
Leukotriene) in der Leber verstärkt. (24;26-28)
Eigentlich werden bei verminderter Nierendurchblutung Prostaglandine
ausgeschüttet, um eine Vasodillatation und damit eine verbesserte
Einleitung
13
Nierendurchblutung zu schaffen. Bei Patienten mit HRS wird jedoch eine verminderte
Syntheseleistung der Prostaglandine beobachtet. (24;26-29)
Die histomorphologischen Veränderungen an der Niere bei HRS sind minimal, da
nach Rekompensation oder nach Lebertransplantation die Funktionseinschränkung
größtenteils reversibel ist. Es zeigen sogar Nieren von HRS Patienten, transplantiert
auf lebergesunde Empfänger eine weitgehend normale Funktion. (29-31)
Man unterscheidet beim HRS zwei Typen. Typ I geht mit einer innerhalb weniger
Tage rasch progredienten Nierenfunktionsverschlechterung und einer ungünstigen
Lebensprognose einher. Typ II ist langsam progredient und bleibt auf einem relativ
stabilen Niveau, wobei im Vordergrund ein therapieresistenter, refrektärer Aszites
steht. (29;31;32) Beim HRS Typ I wird von einer etwa 90%igen Mortalität innerhalb
von 8 Wochen berichtet, wobei beim Typ II 35% der Patienten ein Jahr überleben.
(33)
Die Kriterien für die Diagnose des HRS wurden vom Internationalen Aszites Club
1996 festgelegt (siehe Tabelle 1) und basieren auf dem Ausschluss anderer, für das
Nierenversagen typischer Ursachen. (34)
Hauptkriterien
• Chronische oder akute Lebererkrankung mit fortgeschrittener Leberfunktionsstörung und
portaler Hypertension
• Niedrige glomeruläre Filtrationsrate, gemessen an Serum-Kreatinin (> 1,5 mg/dl) oder an
24-Stunden-Kreatinin-Clearance (< 40 ml/min)
• Keine Kreislaufdepression, keine ausgeprägten gastrointestinalen Flüssigkeitsverluste, keine
bakteriellen Infekte, keine nephrotoxischen Medikamente, kein Gewichtsverlust > 500 g /die
bei Aszites, Parazentese nicht eingerechnet, > 1000 g/die bei Aszites und peripheren
Ödemen
• Keine Verbesserung der Nierenfunktion nach Expansion des Plasmavolumens (Infusion von
1,5 l 0,9-%iger NaCl-Lösung) und nach Absetzen der Diuretika (Serum-Kreatinin anhaltend >
1,5 mg/dl; 24-Stunden-Kreatinin-Clearance < 40 ml/min)
• Fehlen einer höhergradigen Proteinurie, das heißt < 500 mg/die; kein Nachweis eines
Nierenparenchymschadens oder eines postrenalen Nierenversagens
Einleitung
14
Zusätzliche Kriterien
• Urinvolumen < 500 ml/d
• Urin-Natriumkonzentration < 10 mmol/l
• Urinosmolarität > Serumosmolarität
• Erythrozyturie < 50 Zellen/Gesichtsfeld
Tabelle 1: Kriterien des hepatorenalen Syndroms (34 )
Typische Ursachen für HRS sind der Schockzustand nach
Ösophagusvarizenblutung, bakterielle Infektionen oder nephrotoxische
Medikamente. Es müssen jedoch auch kombinierte hepatische und renale
Funktionseinschränkungen beachtet werden, wie infektiöse Erkrankungen (Malaria,
Leptospirose), infektiöse Hepatitiden (Immunkomplex-Glomerulonephritis bei
Hepatitis-B-Virus (HBV) Infektion oder Hepatitis-C-Virus (HCV) Infektion), septisch
verlaufende Erkrankungen, Intoxikationen (z.B. Paracetamol),
Autoimmunerkrankungen, genetisch bedingte Erkrankungen (polyzystische
Organdegenerationen) und Amyloidose. (27;31;34)
Dennoch ist sehr wahrscheinlich, dass eine vor Transplantation bestehende
Niereninsuffizienz in Verbindung mit einer intraoperativen Blutung und
postoperativen Infektionen mit akuten Funktionsstörungen des Transplantats
zusammenhängt. Aus diesem Grund wurde, auch in Bezug auf die Prognose nach
Transplantation und Dringlichkeit zur Operation, die Nierenfunktion (Serum-Kreatinin)
als Parameter in die Bestimmung des Model for End-stage Liver Desease (MELD)-
Scores aufgenommen. (35-37)
1.2.2 Akute Niereninsuffizienz nach Lebertranspalan tation
Die postoperative, akute Niereninsuffizienz stellt ein ernst zu nehmendes klinisches
Problem nach Lebertransplantation (LTX) dar. Es wird postuliert, dass eine akute
Niereninsuffizienz nach LTX bei bis zu 50% (38;39) bzw. bei 48% bis 94% (40) der
transplantierten Patienten auftritt (je nach Definition der akuten Niereninsuffizienz
und der jeweiligen Studie). Die Hauptursachen für diese Komplikation scheinen vor
allem Nephrotoxizität der verwendeten Immunsuppressiva, Sepsis, Gabe von
Fremdblutprodukten, Wartezeit von Patienten mit einer Lebererkrankung im
Endstadium und vorbestehender Diabetes mellitus zu sein. (24;38;39;41;42)
Zusätzlich problematisch scheint auch eine hohe Infektionsrate kurz nach
Einleitung
15
Transplantation in Kombination mit dem Beginn der immunsuppressiven Therapie bei
Patienten mit verminderter Nierenfunktion und MELD ≥ 25 zu sein. Diese
Patientengruppe besitzt ein besonders hohes Risiko für Frühinfektionen und die
damit verbundenen Komplikationen. In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass
bis zu 85% der transplantierten Patienten an einer Frühinfektion leiden, die auch die
häufigste Todesursache innerhalb der ersten drei Monate ist. Ursächlich hierfür ist
die verminderte Immunantwort durch die Gabe der Immunsuppressiva, welche zu
einer Zunahme von normalen und opportunistischen Infektionen führt. (39;43)
Auch andere Faktoren (vor-, während- und nach Transplantation) können zum
Auftreten dieser Komplikation und damit zu einer Erhöhung des Post-
Lebertransplantations-Mortalitätsrisikos führen. Zu diesen gehören: vorbestehende
Hypertonie, jegliche Infektionen, Verabreichung von Medikamenten (Antibiotika,
Virostatika, etc.), Wartezeit auf der Transplantationsliste von Patienten mit
dekompensierter Lebererkrankung, ansteigender Kreatininwert und/oder
vorbestehende Niereninsuffizienz, hepatorenales Syndrom, hohe Bilirubinwerte,
Retransplantation, akute tubuläre Nekrose durch verschieden Faktoren und
schlechte Funktion des Leber-Transplantats. (42-47)
Alle diese Faktoren, einzeln oder in Kombination, können zu einer eingeschränkten
Nierenfunktion und zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko nach Transplantation führen.
Auch die Dauer der bestehenden Niereninsuffizienz vor Transplantation scheint sich
auf die Nierenfunktion nach der Transplantation, insbesondere auf die Serum-
Kreatininwerte auszuwirken, da sich die Niere bei länger bestehender Insuffizienz
nicht mehr in dem Ausmaß erholen kann, wie es bei einer kurzzeitigen Insuffizienz
der Fall ist. (44)
Das Mortalitätsrisiko bei Patienten mit akuter Niereninsuffizienz nach LTX war
deutlich höher (bis zu 50%) als bei Patienten, die eine normale Nierenfunktion
aufwiesen. (38;44)
Bemerkenswert ist eine Studie von Gonwa et al. aus dem Jahre 2001. In dieser wird
gezeigt, dass Patienten, die sowohl vor, als auch nach Transplantation
dialysepflichtig waren, eine geringere Mortalität innerhalb der ersten 90 Tage und ein
höheres 1-Jahres-Überleben (73,6% gegen 41%) hatten, als Patienten, die auf
Einleitung
16
Grund einer akuten Niereninsuffizienz nach Transplantation dialysepflichtig wurden.
(45)
In 90% der Fälle erholte sich die Nierenfunktion bei Patienten mit längerer
Überlebenszeit. (38;43)
Von Ojo et al. wurde im New England Journal of Medicine eine Auswertung von
36.849 Lebertransplantierten mit chronischer Niereninsuffizienz veröffentlicht. Diese
zeigt erstmals die chronische Niereninsuffizienz als bedeutenden pathologenetischen
und prognostischen Faktor bei der Entstehung des akuten Nierenversagens nach
Transplantation: das akute Nierenversagen war mit einem um mehr als den Faktor 2
gesteigerten Risiko für die Entwicklung einer terminalen Niereninsuffizienz assoziiert.
(48) Lebertransplantierte Patienten, deren Nierenfunktion nach Transplantation durch
Dialyse ersetzt wurde, haben im Vergleich zu Patienten, die eine
Nierentransplantation erhalten haben, ein geringeres 10-Jahres-Überleben (71% vs.
20%) und geringere Serum-Kreatininwerte innerhalb der ersten 6 bis 12 Monate nach
Transplantation. (38;44)
1.2.3 Chronische Niereninsuffizienz / terminale Nie reninsuffizienz nach LTX
Chronische Niereninsuffizienz nach einer Lebertransplantation ist eines der
anspruchsvollsten Probleme der Transplantationsmedizin. Sie wird in den ersten fünf
Jahren nach Transplantation mit einer Inzidenz von 20% beschrieben. (42)
Die Gefahr, eine chronische Niereninsuffizienz nach einer Organtransplantation zu
bekommen, liegt zwischen 7-21%, abhängig davon, welches Organ transplantiert
worden ist. Das Auftreten einer chronischen Niereninsuffizienz nach Transplantation
eines Organs, nicht der Niere, ist mit einem mehr als vierfach erhöhten
Mortalitätsrisiko im Vergleich zu nierensuffizienten Patienten behaftet. (49) Dieses ist
am höchsten nach Lebertranspalantationen und wird auf 20-80% beziffert. Die große
Risikospannweite ergibt sich aus der unterschiedlichen Einteilung bzw. den Kriterien
der chronischen Niereninsuffizienz. Einer der Hauptgründe für die Entstehung dieses
Krankheitsbildes ist die nephrotoxische Immunsuppression mit Calcineurininhibitoren.
(49-53)
Begünstigende Faktoren für eine chronische Niereninsuffizienz bzw. terminale
Niereninsuffizienz nach Lebertransplantation sind: Patientenalter, weibliches
Geschlecht, Cyclosporin als Immunusppression, arterielle Hypertonie, verringerte
Einleitung
17
Werte von geschätzter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR), Alanin-Aminotransferase
(ALT) und Hämatocrit (Hkt) vor LTX, erhöhte Werte von Prothrombin und Serum-
Kreatinin, Proteinurie vor LTX, akutes Nierenversagen nach LTX, Diabetes mellitus,
Hepatitis C, hepatorenales Syndrom, Wartezeit auf der Transplantationsliste, sowie
eine vermehrte Nutzung eines Nierenersatzverfahrens. (48-50;54;55)
In einer großen Studie von Ojo et al. (48) und von Graces et al. (54) wurde erkannt,
dass die perioperative Nierenfunktionsstörung, unabhängig von der Ursache, ein
weiterer wesentlicher Grund für eine zukünftige chronische Nierenfunktionsstörung
ist. Hier spielen vor allem die Schwere und die Dauer der Niereninsuffizienz vor LTX
eine Rolle. (50)
Das Mortalitätsrisiko bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz nach LTX ist
erhöht. Dieses wird, je nach Studie, auf Werte bis zu 39% und einem maximalen
Mortalitätsfaktor von 4,55 beziffert. (48;54) Grundsätzlich ist das Langzeitüberleben
bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz verringert. Es zeigte sich, dass sogar
Patienten, die nur eine geringe Einschränkung der Nierenfunktion aufwiesen, ein
kürzeres Langzeitüberleben haben, als Patienten mit normaler Nierenfunktion. Einer
der Hauptgründe hierfür ist die erhöhte Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen.
(50) In einer Studie von Patel et al. wurde gezeigt, dass das Langzeitüberleben
Lebertransplantierter mit zusätzlicher Nierentransplantation fünf Jahre nach
Transplantation bei 100% und das dialysierter Patienten bei 48,5% liegt. (52)
1.3 Model for End-Stage Liver Desease-Score
Der Model for End-Stage Liver Disease-Score (MELD-Score) wurde Ende der 90er
Jahre zur 3-Monate-Überlebensprognose für Patienten mit zirrhotischer
Lebererkrankung und elektiver TIPS-Anlage (Transjugulärer intrahepatischer
portosystemischer Shunt) eingeführt. Im Jahre 2006 wurde nach diversen Studien
und Vergleichen mit dem Child-Turcotte-Pugh-Score das MELD-System auch in
Europa durch Eurotransplant etabliert. (56-58)
Da es bis zu diesem Zeitpunkt noch keine objektive Skala gab, arbeitete man mit
subjektiven Abschätzungen in Bezug auf Enzephalopathie und Aszites, mit einer
beschränkten Bewertbarkeit von Laborwerten, die von Labor zu Labor variierten, und
Einleitung
18
der Child-Plugh Klassifikation. Diese Klassifikation gibt zwar gut an, wie die
momentane Leberfunktion ist, kann aber keine Voraussage treffen, wie sich eine
elektive transjuguläre intrahepatische portosystemische (Stent-) Shunt (TIPS)-Anlage
auf die Mortalität des Patienten auswirkt. Faktoren wie Aszites und Enzephalopathie
sind jedoch stark von der aktuellen Therapie abhängig und somit auch leicht
beeinflussbar. (56-58)
In einer klinischen Studie der Mayo Klinik von 2001 stellte sich heraus, dass der
MELD-Score nicht nur bei der zirrhotischen Lebererkrankung, sondern auch bei
anderen Lebererkrankungen und deren 3-Monate-Überlebensrate angewendet
werden kann. Damit dient er als Prognoseparameter für Patienten mit
fortgeschrittener chronischer Lebererkrankung und ist gleichzeitig Gradmesser für die
Leberallokation zur Transplantation. (57;59)
Die Höhe des MELD-Scores entspricht dem Risiko, innerhalb der nächsten 3 Monate
zu versterben und ist Maßstab für die Dringlichkeit einer Lebertransplantation. Er wird
aus den Laborwerten von Serumkratinin, Serumbilirubin und Prothrombinzeit
(International Normalized Ratio, INR) errechnet.
MELD-Score = 10 {0.957 Ln(Serum-Kreatinin) + 0.378 Ln(Bilirubin ges.) + 1.12 Ln(INR) + 0.643} (56)
Das errechnete Ergebnis wird auf ganze Zahlen gerundet und kann die Werte
zwischen 1 und 40 haben, wobei der MELD-Score von 6 eine 3-Monats-Mortalität
von 1% und von 40 eine 3-Monats-Mortalität von 98% angibt. Bei Patienten, die zum
Zeitpunkt der Evaluation bereits dialysepflichtig sind, wird der Kreatininwert
unabhängig von seiner tatsächlichen Höhe auf 4 mg/dl festgesetzt. (56)
MELD Score 3-Monats-Mortalität
6 1%
10 2%
15 5%
Einleitung
19
20 11%
22 15%
24 21%
26 28%
27 32%
28 37%
29 43%
30 49%
31 55%
32 61%
33 68%
35 80%
36 85%
37 90%
38 93%
39 96%
40 98%
Tabelle 2: MELD-SCORE und 3-Monats-Mortalitätsrate (56)
Wegen der steigenden Zahl an Patienten mit akutem Nierenversagen auf der
Warteliste und den immer längeren Wartezeiten für ein Organ, wurde das
Serumkratinin als der bedeutendste prognostische Faktor bei Lebererkrankungen in
die Berechnung des MELD-Scores aufgenommen. (44;56)
Der über Laborparameter errechnete MELD-Wert wird als labMELD bezeichnet. Er
muss, je nach Höhe des Ausgangswertes, in einem bestimmten Zeitintervall
aktualisiert werden, um bei schweren Erkrankungen eine Verschlechterung der
Gesamtsituation erfassen zu können. (56)
Einleitung
20
MELD Rezertifizierung Laborwerte nicht älter als
High Urgency (HU) 7 Tage 48 Stunden
MELD ≥ 25 7 Tage 48 Stunden
MELD ≤ 24, > 18 30 Tage 7 Tage
MELD ≤ 18, ≥ 11 90 Tage 14 Tage
MELD ≤ 10 356 Tage 30 Tage
Tabelle 3: MELD-Score, Rezertifizierung und Alter d es Labors (56)
Die Studie von Biggins et al. im Jahre 2006 ergab, dass etwa 13% der zu
Lebertransplantation führenden Erkrankungen nicht adäquat über die Bestimmung
der Laborparameter erfasst werden. (60) Diese Patienten werden daher der Gruppe
der sogenannten Standardausnahmen zugeordnet. Zu den Erkrankungen dieser
Gruppe gehören: hepatozelluläres Karzinom, nicht metastasierte Hepatoblastome,
polyzystische Lebererkrankungen, primäre Hyperoxalurie Typ I, das „small for size
syndrome“ nach LTX, Mukoviszidose, familiäre Amyloidpolyneuropathie,
hepatopulmonales Syndrom, Harnstoffzyklusdefekte und das cholangiozelluläre
Karzinom. (56;61-63) Diese Patienten werden mit einem sogenannten „matchMELD“
versehen, welcher eine Berücksichtigung bei der Allokation der Organe findet. Die
Kriterien für die Standardausnahmen müssen alle 90 Tage überprüft werden. Initial
geht man von einer 15%-igen 3-Monatsletalität aus und erhöht sie in 3-
Monatsabständen. (56)
Krankheiten, die weder durch den labMELD noch durch die Gruppe der
Standardausnahmen ausreichend erfasst werden, können in die Gruppe der
Nichtstandardausnahmen zusammengefasst werden. In diese Gruppe fallen vor
allem cholestatische Lebererkrankungen oder solche, die durch exzessiven Pruritus
oder Encephalopathie gekennzeichnet sind. (56)
Die Wartezeit spielt in der Errechnung des MELD-Scores keine Rolle, sie wird
lediglich bei identischem Score benutzt, um einen Vorzug in der Dringlichkeit bei
gleichen Werten zu haben. (64)
Durch Analysen vom United Network for Organ Sharing (UNOS) 2002, durch Studien
von Freeman et al. 2004 und durch eine Studie von Austin et al. 2007 konnte gezeigt
Einleitung
21
werden, dass die Wartezeitmortalität durch die Einführung des MELD Systems
gesenkt wurde. Austin et al. stellte fest, dass die Wartezeit auf ein Spenderorgan in
den Jahren 2002 bis 2004 von 294 auf 250 Tage gefallen war. (56;63;65;66)
Der MELD-Score ist ein objektives Instrument für die Auswahl der Patienten, die ein
Organ am dringlichsten benötigen, er sagt aber nichts aus über die
Überlebenschancen nach der Transplantation. (59)
1.4 Allokation
Die Allokation der Organe wird über den MELD-Score eingeteilt. Hierbei spielt es im
Prinzip keine Rolle, ob es sich um den labMELD oder den matchMELD handelt.
Patienten mit dem höchsten Score, also mit dem höchsten 3-Monats-Letalitätsrisiko,
haben die höchste Priorität ein Organ zu bekommen. Die Wartezeit hat primär keinen
Einfluss auf die Allokation der Organe, bei Patienten mit identischem MELD-Wert
wird jedoch derjenige bevorzugt, der länger auf ein Organ wartet. (56)
1.5 Nephrotoxische Immunsuppression nach
Lebertransplantation
Durch die beiden calcineurininhibitorischen Immunsuppressiva Cyclosporin A und
Tacrolimus konnte ein großer Fortschritt in der Transplantationsmedizin in Bezug auf
das Überleben des Patienten durch Verringerung der chronischen und akuten
Abstoßungsreaktionen erzielt werden. Aus diesem Grund bestand das
immunsuppressive Regime meist aus einem calcineurininhibitorischem Medikament
und einem oder zwei zusätzlichen Medikamenten, wie zum Beispiel einem Steroid,
einem MMF oder einem CD-45-Antikörper. (11;67-70)
Es ist jedoch bekannt, dass die Medikamente Cyclosporin A und Tacrolimus unter
anderem auch nephrotoxische Nebenwirkungen besitzen, welche sich als chronische
Nephropathien nach Transplantation präsentieren. Einige Studien der letzten Jahre
beschreiben dies vor allem für die Immunsuppression mit Cyclosporin A nach
Transplantation. (11;67-70)
Einleitung
22
Cyclosporin A wirkt parenchymal und funktionell nephrotoxisch. Betroffen sind vor
allem die afferenten Arteriolen und die proximalen Tubuli. Der parenchymale Effekt
entwickelt sich erst bei höher dosierter bzw. längerer Einnahme des Medikaments
und ist irreversibel. Er betrifft vor allem die Tubuluszellen der Niere, in dem er die
Proliferation der Zellen hemmt. Dies führt zur Vakuolisierung, zur Ablagerungen von
Lipid und Phagolysosomen und schließlich zum Zelltod. Bei anhaltender Schädigung
durch fortgesetzte Einnahme des Medikaments kommt es zu irreversibler arteriolärer
Hyalinose mit fokaler arteriolärer Medianekrose, proximaler Tubulusnekrose und
diffuser interstitieller Fibrose. Der zugrundeliegende Mechanismus für diese
Veränderungen ist nicht geklärt, sicher ist nur, dass es eine Dysbalance zwischen
Vasodilatatoren (Prostaglandinen), Vasokonstriktoren (Thromboxan A2) und dem
sympathischen Nervenstystem gibt. (9;11;67-70)
Der funktionelle Effekt kann bereits bei geringen Konzentrationen des Medikaments
auftreten und hat eine direkte Auswirkung auf die Niere. Hierbei ist eine
Vasokonstrikition im afferenten Schenkel der Gefäßstraße zu beobachten, der zu
renaler Dysfunktion und zu arterieller Hypertonie führt. Dieser Vorgang ist prinzipiell
reversibel. (9)
Eine Nephrotoxizität nach Leber-, Nieren- und Herztransplantationen tritt bei 25-38%
der Patienten auf (Novartis). (71) Bei 15% der Transplantierten einer Studie führte
die Einnahme von Cyclosporin A zur terminalen Niereninsuffizienz. (72) In einer
Studie nach Herztransplantation und immunsuppressivem Regime mit Cyclosporin A
wurde die Dialysepflicht der Patienten auf 5,8% beziffert. (73)
Tacrolimus/FK506, besitzt ähnliche Nebenwirkungen in Bezug auf die Nieren wie
Cyclosporin A. Dieses Medikament wirkt direkt zytotoxisch auf die Tubulusepithelien
und hemmt die Proliferation der Zellen. Dadurch kommt es zum Prostaglandin-
Metabolismus, zur Lipid-Peroxidation in der Zellmembran, zur vermehrten
Endothelin-Sekretion, zur vermehrten Expression von TGF-β (Transforming growth
factor) und zur selektiven Inhibition der renalen Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase-
Gens. (9;74-78)
In vivo tritt eine dosisabhängige, funktionelle, reversible Störung auf. Sie besteht in
einer glomerulären Vasokonstriktion mit nachfolgend verringertem renalen kortikalem
Blutfluss und verringertem renalen Plasamafluss. Erste histologische Hinweise auf
Einleitung
23
toxische Schädigungen geben Vakuolisierung von Myozyten und Tubuluszellen,
sowie eine renale Vaskulitis. Bei durchgehender Einnahme des Medikaments und
der damit verbundenen anhaltenden Schädigung kommt es zu irreversiblen
Veränderungen. Im Vordergrund stehen dabei arterioläre Hyalinose, fokale
arterioläre Medianekrose, proximale Tubulusnekrose und diffuse interstitielle Fibrose.
(9;79-83)
1.6 Lebertransplantation
1.6.1 Indikation
Zwei Kriterien bestimmen die Indikation für eine Lebertransplantation. Zum einen
muss eine irreversible, nicht behandlungsfähige chronische oder akute
Lebererkrankung vorliegen, zum anderen muss sicher sein, dass das Leben des
Patienten durch die Transplantation verlängert wird. (63;84)
Bei chronischen Lebererkrankungen ist die Leberzirrhose das pathophysiologische
Endstadium. Sie entwickelt sich aus der, über einen gewissen Zeitraum bestehenden
Leberfibrose. (63;84)
Die Leberzirrhose an sich ist der pathophysiologische Überbegriff für eine ganze
Reihe von Erkrankungen, die zu spezifischen Veränderungen im Leberparenchym
führen. Sie können in virale, toxische, metabolische und autoimmune Erkrankungen
eingeteilt werden. Zu ihnen gehören chronische Hepatitis B und C, alkoholische
Leberzirrhose, primär biliäre Cholangitis, primär sclerosierende Cholangitis,
Autoimmunhepatitis, Hämochromatose, Morbus Wilson, kryptogene Leberzirrhose,
nicht-alkoholische Steatohepatitis, chronisches Budd-Chiari-Syndrom, α1-
Antitrypsinmangel, M.Gaucher, Glykogenose Typ 1, primäre Oxalurie,
Transthyretinamyloidose, familiäre Hypercholesterinämie, Caroli-Syndrom und
polyzystische Lebererkrankung. (63)
In Europa ist zwischen 1988 und 2007 die Leberzirrhose mit 58% die Hauptindikation
für eine Lebertransplantation, es folgen Tumore mit 13% und cholestatische
Erkrankungen mit 11%. In Deutschland ist die alkoholtoxische Zirrhose führend,
gefolgt vom hepatocellulären Carcinom, welches vor allem auf Basiseiner
Leberzirrhose oder einer viralen Lebererkrankungen entsteht. (63;84)
Einleitung
24
Die Leberzirrhose per se ist keine Indikation für eine Transplantation, erst bei
auftretenden Komplikationen muss über die Listung des Patienten nachgedacht
werden. Zu diesen Komplikationen zählen rezidivierender Aszites, Hypalbuminämie
unter 30g/l und hepatische Enzephalopathie. Weitere Nebeneffekte, die durch die
verringerte Leistung der Leber entstehen, können einzeln, oder auch in Kombination,
Grund für eine Listung sein. Zu diesen Nebeneffekten gehören: spontane bakterielle
Peritonitiden, refraktärer Pruritus, hepatorenales Syndrom, Knochendemineralsation,
Muskeldystrohie und Lethargie. (63)
Indikation für eine hochdringliche Transplantation ist das akute Leberversagen durch:
fulminante Hepatitis (jeglicher Ätiologie), Krise des M. Wilson, akutes Budd-Chiari-
Syndrom, akute Intoxikationen (Medikamente, Amanita, ideosynkrasische
Reaktionen), traumatisches Leberversagen, vaskuläres Leberversagen (A. hepatica-
Thrombose, Embolisation, usw.) chirurgische Komplikationen, Transplantatversagen,
Retransplantation nach weniger als 15 Tagen und unklares fulminantes
Leberversagen. (63)
1.6.2 MELD-Score und seine Probleme
Die Einführung des MELD-Scores Ende des Jahres 2006 führte einerseits zum
Rückgang der Mortalität bei Patienten auf der Warteliste von 20% auf 10%,
andererseits zu einer Verschlechterung der Transplantationsergebnisse. Dies zeigte
sich vor allem in der Abnahme des 1-Jahres-Überlebens. Hier fiel der Wert von über
90% auf unter 80%. (85), (86) Dieser Effekt lässt sich vor allem auf die
Veränderungen des Patientenkollektivs durch den MELD-Score zurückführen. Es
wurden mehr Patienten mit einem labMELD-Score über 30 transplantiert. Dieses
Patientenkollektiv hat eine deutlich reduzierte Überlebenswahrscheinlichkeit nach
Transplantation. (85;86)
Bei Patienten mit einem MELD-Score zwischen 30 und 34 beträgt das 1-Jahres-
Transplantatüberleben 55%, das Patientenüberleben auch mit Retransplantation
63% und die Mortalität 37%. Bei einem MELD-Score von über 35 beträgt das 1-
Jahres-Transplantatüberleben 51%, das Patientenüberleben auch mit
Retransplantation 62% und die Mortalität 38%. (85;86)
Bei Patienten, die über Standardausnahmen, also über den matchMELD, ein Organ
zugeteilt bekamen, stieg der Wert des MELD-Scores von 25 auf 34, was zu einem
Einleitung
25
schlechteren 1-Jahres-Outcome führt. Der Hauptgrund dafür ist, dass sich diese
Patienten schon vor Transplantation in einer schlechten klinischen Verfassung
befinden. (85;86)
Zu Beginn der MELD-Ära wurden lediglich 20% der Patienten mit einem MELD-Score
größer 30 transplantiert, heute sind es etwa 60%. Allerdings kommen 40% dieser
Patienten über Standardausnahmen, nicht-Standardausnahmen und über den
paedMELD. Sie haben zumeist einen labMeld von unter 30, was ihre Prognose in
Bezug auf Transplantatüberleben und Mortalität verbessert. (85;86)
Aus der im gesamten Eurotransplantgebiet MELD-basierten Allokation ergeben sich
zusätzliche Probleme durch lange Transportzeiten, die zu verlängerten
Ischämiezeiten der zu transplantierenden Organe führen.So werden teilweise Organe
mit eingeschränkter Vermittelbarkeit transplantiert, was einen weiteren negativen
Faktor für Organqualität und Empfängerrisiken bedeutet. (85;86)
1.6.3 Niereninsuffizienz nach Lebertransplantation – Wie ist die
Evidenz?
In der Literatur finden sich diverse Studien von Gonwa et al. (87), Ojo et al. (48) und
Wilkinson und Pham (88) die zeigen, dass eine schlechte Nierenfunktion nach
Lebertransplantation die Überlebenschancen des Patienten verringert. Als
entscheidenden Faktor für die Verschlechterung der Nierenfunktion in den ersten
sechs Monaten nach LTX wurde die immunsuppressive Therapie, die CNI enthält,
erkannt.
Diese Erkenntnisse führten in den letzten Jahren zu Studien mit dem Ziel, neue
immunsuppressive Strategien nach LTX zu entwickeln. Es wurde auch ein hoher
MELD-Score zusammen mit der Einnahme von CNI-haltigen Immunsuppresiva in
diesen Studien behandelt. Diese Kombination wird kritisch für das Langzeitüberleben
der Transplantierten betrachtet. Eine schlechte Nierenfunktion bedeutet eine
verringerte Überlebenswahrscheinlichkeit gegenüber Patienten mit gleichem MELD-
Score und besserer Nierenfunktion. (39)
Sanchez et al. (89) stellten fest, dass die Nierenfunktion 3 Monate nach
Transplantation die Langzeitprognose für die Nierenfunktion bestimmt. Pérez et al.
(90) postulieren, dass ein Wechsel von CNI auf einen mTOR-Inhibitor (Everolimus)
Einleitung
26
die Nierenfunktion (GFR und Kreatininkonzentration) verbessert. Somit ist eine
nephrotoxische Immunsuppression nach Transplantation kontraproduktiv, vor allem
bei Patienten, die bereits vor der Transplantation eine eingeschränkte Nierenfunktion
hatten.
Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass neue immunsuppresive
Therapieregime mit einer verringerten Dosis oder dem Verzicht von CNI nach LTX
benötigt werden, um die medikamentös bedingten renalen Schäden zu verhindern.
Dies wurde und wird in einigen Studien getestet, wobei es bisher noch sehr wenige
Untersuchungen ohne den Zusatz von CNIs gibt.
Eine verheißungsvolle Studie hierzu ist die prospektive, randomisierte, 3-Arm, open-
label, ELITE ReSpECT Studie, die den Nutzen von MMF und Daclizumab mit einer
verringerter Dosis an Tacrolimus in einer und keinem Tacrolimus in der anderen
Gruppe von de novo Lebertransplantatierten mit normaler Nierenfunktion untersucht
hat. Hier zeigt sich nach einem Jahr in beiden Gruppen eine signifikant geringere
Verschlechterung der Nierenfunktion, eine signifikant geringere Inzidenz für BPAR
(Biopsie proven acute rejection) bei identischer Rate an Organverlusten und
Todesfällen im Vergleich zu der Gruppe von Transplantierten mit Tacrolimus, MMF
und Daclizumab.(39), (91)
Studien von Yoshida et al. (92), Schlitt et al. (93) und Schmeding et al. (94) kamen zu
vergleichbaren Ergebnissen. Bei diesen Studien wurde gezeigt, dass die Substitution
von CNI durch MMF sowohl eine akute, als auch eine chronische Niereninsuffizienz
in den meisten Fällen verbessern kann.
Pageaux et al. (95) erprobten ein neues immunsuppressives Regime bei Patienten
mit CNI verursachter chronischer Niereninsuffizienz. Hier etablierten sie MMF als
Immunsuppressivum und verringerten zugleich die Dosis an CNI um bis zu 50%. Es
konnte gezeigt werden, dass die Reduktion von CNI bereits um 25% eine signifikante
Verbesserung der Nierenfunktion ein Jahr nach LTX mit sich bringt und dass es
keine vermehrten Abstoßungen unter diesem Therapieregime gibt.
Es gibt zahlreiche ähnliche Studiendesigns, die eine CNI Reduktion in Kombination
mit einem zusätzlichen Immunsuppressivum erprobt haben. Allerdings findet sich
Einleitung
27
dabei keine Studie, die eine immunsuppressive Strategie ohne CNIs bei Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion direkt nach Lebertransplantation verfolgt.
Aus diesem Grund ist das Studiendesign der PATRON-Studie bisher das einzige, bei
dem das Fehlen von CNIs während der ersten 30 Tagen nach Transplantation bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion beschrieben wird. Das Ziel ist,
nephrotoxische Schäden und daraus resultierende renale Funktionseinschränkungen
zu vermeiden. (39)
1.7 Immunsuppression
1.7.1 CNI (CYA/ Tacrolimus/ FK 506)
1.7.1.1 Wirkmechanismus der CNIs (allg.)
Die Wirkung der Calcineurininhibitoren findet in den T-Lymphozyten statt. Die beiden
Medikamente Cyclosporin A (CYA) und Tacrolimus binden intrazellulär jeweils an ein
eigenes Immunophilin (CYA-> Cyclophilin, Tacrolimus-> FK-506-binding-protein 12
[FKBP-12]). Dadurch wird Calineurin und die Synthese von Interleukin 2 und anderer
Zytokine gehemmt, was der wesentliche Wirkmechanismus dieser
Medikamentengruppe ist. Die Nebenwirkungen beider Substanzen erklären sich
durch die unterschiedlich Bindung an das jeweilige Immunophilin. (96-102)
Durch die Stimulation des T-Zell-Rezeptors kommt es intrazellulär zu einem Anstieg
der Calciumkonzentration. Diese führt zur Aktivierung von Calcineurin über Calcium-
und Calmodulinabhängige Proteinhosphatasen. Das aktivierte Calcineurin
dephosphoriliert eine zytoplasmatische Untereinheit des „nuclear factor of activated T
cells“ (NF-AT). Diese Untereinheit (NF-ATc) wird in den Zellkern transloziert und
bindet an die nukleäre Untereinheit NT-ATn. Dieses Konstrukt aktiviert bestimmte
Promoterregionen von Genen der DNA, welche die Transkription von Interleukin 2
initiieren. (96-102)
Die Familie der „nuclear factors of activated T cells“ (NF-AT 1 -4) sind
Transkriptionsfaktoren, die durch Calcineurin aktiviert/dephosphoryliert werden.
Durch sie wird die Synthese von Interleukin 2, aber auch von anderen Zytokinen (IL-
Einleitung
28
4, IL-5, Interferon-γ, Tumornekrosefaktor (TNF)-α), den Fas- und CD40-Liganden,
kontrolliert. (103)
1.7.1.2 CYA
1.7.1.2.1 Immunologischer Effekt von CYA
Die immunologische Wirkung von CYA entsteht durch Hemmung der Synthese von
Zytokinen, insbesondere von Interleukin 2, aber auch von Interferon-γ, IL-3, IL-4, IL-
6, IL8, und TNF-α. Die zentrale Rolle der Immunsuppression spielt die Hemmung von
IL-2. Durch sie wird die Zellteilung immunkompetenter Lymphozyten gehemmt. CYA
blockiert den Zellzyklus in Phase G0 oder G1. Besonders betroffen sind die T-Helfer-
Zellen, welche die Aktivität der zytotoxischen T-Zellen steuern. Sie triggern die
akuten Abstoßungsreaktionen von Organen. Darüber hinaus wird auch die T-Zell-
vermittelte Immunantwort gehemmt. Die T-Zell-unabhängige Antwort der B-Zellen ist
kaum beeinflusst. Es werden lediglich die Aktivierung und, in sehr geringem Ausmaß,
die Proliferation und Differenzierung gehemmt. Es findet also eine reversible
Hemmung der Aktivierung und der Proliferation von Lymphozyten statt, die eine
zentrale Rolle bei der akuten Abstoßung spielen.(104;105) In klinischen Studien
zeigte sich, dass CYA das Ausmaß der IL-2-Synthese unmittelbar beeinflusst. (106)
1.7.1.2.2 Nebenwirkungen von CYA
Es wird postuliert, dass CYA, also die Inhibition von Calcineurin, nephrotoxisch wirkt
und zu Hypertension, Hyperlipidämie, neu aufgetretenem Diabetes mellitus,
cardiovaskulären Problemen und zu Neurotoxizität führt. (102;107-109) Diese könnte
bei Nierentransplantierten zum Organverlust und bei Lebertransplantierten eine
akute und chronische Niereninsuffizienz verursachen. (67;102;110)
Die wesentliche, dosislimitierende Nebenwirkung ist die Nephrotoxizität. Diese wird
bei Patienten nach Nieren-, Leber- und Herztransplantationen mit 25-38%
angegeben und führt in bis zu 15% der Fälle zur terminalen Niereninsuffizienz nach
Transplantation. (71;72)
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Funktionseinschränkung der Niere vor
allem durch einen akuten, funktionellen und dosisabhängig verringerten Blutfluss und
verringerte GFR durch chronische strukturelle Veränderungen in der Niere zustande
kommt. (111) Die Pathogenese der imunsuppressiv-induzierten Nephrotoxizität hat
viele verschiedene Faktoren, die alle noch nicht abschließend geklärt sind.
Einleitung
29
Dominierenden Faktoren der Nephrotoxizität sind renale und systemische
Vasokonstriktion, Steigerung der Endothelin-1 Synthese, verringerte Synthese von
NO und gesteigerte Expression von TGF-β. (112;113)
Die Vasokonstriktion der Arteriolen und die daraus resultierende verringerte
Hämodynamik in der Niere gehen auf eine Dysbalance zwischen Prostaglandin E2
und Thromboxan A2 zurück. Durch sie verringern sich die GFR, der renale Blutfluss
und die Urinausscheidung. (114) Des Weiteren scheint es, dass durch CYA das
symphatische Nervensystem aktiviert wird und es somit zu einer weiteren
Vasokonstriktion im gesamten arteriellen Gefäßbett kommt. Durch länger
andauernde Vasokonstriktion entstehen tubuläre Nekrosen und tubolointestinale
Veränderungen, die zu einer chronischen, irreversiblen Niereninsuffizienz führen
können. (102;115)
Ein weiterer Faktor der Vasokonstriktion ist Endothelin-1. Dies entfaltet in der Niere
und im Gefäßbett seine Wirkung. Es verstärkt den Tonus der Gefäße und steuert
dadurch den Blutfluss der Niere, die GFR und die Natrium Resorption. Durch eine
erhöhte Endothelin-1 Konzentration entsteht eine veränderte Nephron-Architektur,
bis hin zur interstitiellen Fibrose. Auch ein verstärkter Aufbau von extrazellulärern
Matrix-Proteinen in der Niere ist möglich. (102)
Die Konzentration von NO spielt eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung des
renalen Gefäßtonus. Eine erhöhte Synthese von NO durch CYA kann zur Entstehung
von glomerulären und interstitiellen Läsionen führen. (116)
Ein weiterer Faktor der nephrotoxischen Nebenwirkungen von CYA ist die vermehrte
Synthese von TGF-beta1. Dies ist ein Zytokin, dem eine direkte Verbindung zu
interstitieller Fibrose und chronischer Nephrotoxizität zugeschrieben wird. Es wurde
in Studien am Tiermodell, in vitro und in vivo gezeigt, dass es eine direkte
Verbindung zwischen der CYA-Konzentration und einer gesteigerten Synthese von
TGF-beta1 gibt.(113)
Khanna et al. zeigten, dass durch die Gabe eines anti-TGF-beta1-Antikörpers der
fibrotische Umbau in der Niere verringert oder ganz verhindert werden kann. (117)
Einleitung
30
Als Folge der Neurotoxizität von CYA wurden Krampfanfälle, Ataxien, Psychosen,
Verwirrtheit und Desorientiertheit beschrieben. Möglicher Auslöser für Krampfanfälle
ist eine Hypomagnesämie, die unter CYA entstehen kann. (73)
1.7.1.3 Tacrolimus
1.7.1.3.1 Immunologischer Effekt von Tacrolimus
Die wesentliche Wirkung von Tacrolimus besteht in der Hemmung der Interleukin-2-
Synthese der T-Zellen und somit auch in der Hemmung der IL-2 vermittelten T-Zell-
Proliferation. Diese Wirkung findet ausgeprägt an Th1-Zellen statt. Dadurch wird die
Synthese von IL-2, Interferon-γ und TNF-α vermindert, welche für die Vermittlung der
zellulären Immunantwort essentiell ist. (118-120)
Dieses Immunsuppressivum hat keinerlei Bedeutung für die sekundäre Proliferation
von bereits aktivierten T-Zellen und auch nicht für die calciumabhängige T-Zell
Aktivierung, wie sie bei CD28 stattfindet. Des Weiteren hat es auch keinen negativen
Effekt auf die Antigenpräsentation, die mononuklieären Phagozyten und die Funktion
der natürlichen Killerzellen. (120)
Tacrolimus hemmt die IL-8 vermittelte Migration von Lymphozyten (121) und die IL-
10 vermittelte Infiltration von zytotoxischen Zellen in das Transplantat. Dies beweisen
eine geringere Konzentration von IL-10 unter Tacrolimus im Vergleich zu CYA, und
der moderate Gewebsschaden während akuter Rejektionen. (122)
Ein weiterer Effekt dieses Medikaments ist die verringerte Fas-Expression auf
Hepatozyten nach LTX. Sie bietet einen Schutz vor der Fas-vermittelten Apoptose
des Transplantats. (123)
Im Tiermodell wurde gezeigt, dass diese Form der Immunsuppression den Schaden
durch Reperfusion und Ischämie senkt (124), die Apoptose von T-Zellen durch
Antikörper und Corticosteroide jedoch begünstigt. (125-127)
CYA und Tacrolimus, in geringer Menge, induzieren eine verstärkte Expression von
TGF-β. (74) Dies lässt sich durch die unterschiedliche Bindung der beiden
Medikamente erklären. Tacrolimus bindet an FKBP-12, welche direkt mit der Typ-1-
Isoform der TGF-β-Rezeptoren assoziiert ist. Somit hemmt Tacrolimus teilweise
direkt die Funktion des Rezeptors. Die dosisabhängigen Effekte von TGF-β werden
in der Literatur unterschiedlich beschrieben. Es soll eine Rolle in der Fibrinogese, bei
Einleitung
31
der Proliferation von glatten Muskelzellen und auch bei chronischen Abstoßungen
von transplantierten Nieren und bei der CNI-vermittelten Nephrotoxizität haben.
(74;128;129)
1.7.1.3.2 Nebenwirkungen von Tacrolimus/ FK 506
Das Nebenwirkungsprofil von Tacrolimus ist weit gefächert. Es werden
nephrotoxische, neurotoxische, diabetogene Effekte, wie auch arterielle Hypertonie
und cardiale Arrhythmien beschrieben. Der nephrotoxische Effekt ähnelt dem des
CYAs bezüglich Häufigkeit, klinischer Relevanz und Dosisabhängigkeit. In vitro wirkt
das Medikament direkt zytotoxisch auf Tubulusepithelien und deren Proliferation.
Beweisend hierfür sind: Störung des Prostaglandin-Metabolismus, Lipid-Peroxidation
in der Zellmembran, vermehrte Endothelin-Sekretion, vermehrte Expression von
TGF-β, selektive Inhibition des renalen Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase-Gens.
(77;130-132)
In vivo stehen vor allem die dosisabhängigen, funktionellen und eigentlich reversiblen
Veränderungen im Vordergrund: Die glomeruläre Vasokonstriktion und die daraus
entstehende Reduktion des renalen Blutflusses, des effektiven renalen
Plasmaflusses und der GFR. Auch Vakuolisierung von Myozyten und Tubuluszellen,
sowie renale Vaskulitiden wurden beschrieben. Bei anhaltender Einnahme des
Medikaments kommt es zu irreversiblen / chronischen Schäden in der Niere. Diese
lassen sich histopathologisch durch fokale arterioläre Medianekrosen, proximale
Tubulusnekrosen, diffuse interstitielle Fibrose und arterioläre Hyalinose beschreiben.
(79;80;82;83)
Der diabetogene Effekt wurde bisher nur in vitro beobachtet. Tacrolimus hemmt die
Transkription des Insulin-Gens. Dies geschieht möglicherweise durch die Störung der
calciumabhängigen Signaltransduktion und/oder durch Reduktion der
glucosestimulierten Insulinsekretion. (133) Dieser Effekt wurde in neueren Studien an
humanen Insellzell-Kulturen bestätigt. (134) Bei hohen Blutkonzentrationen von
Tacrolimus kommt es zur Glucoseintoleranz und zu morphologischen Veränderungen
der Inselzellen mit Granulation und Schwellung von endoplastmatischem Retikulum
(rER), Golgi-Apparat und Mitochondrien in den β-Zellen. (129;135;136)
Einleitung
32
All diese Beobachtungen konnten bisher noch nicht beim Menschen bestätigt
werden, Neuerkrankungen unter Einnahme von Tacrolimus sind jedoch signifikant.
(137;138)
Der neurologische Effekt ist vor allem bei intravenöser Gabe zu beobachten. Hier
unterscheidet man zwischen leichten und starken Nebenwirkungen. Zu den starken
Nebenwirkungen zählen: Akinesien, Aphasien, Krampfanfälle, Psychosen und
Vigilanzstörungen bis zum Koma. (9;110)
Zu den leichten Nebenwirkungen werden vor allem Tremor, Kopfschmerzen und
Schlafstörungen gezählt, aber auch Alpträume, Dysästhesien und Photophobie. All
diese neurologischen Nebenwirkungen sind dosisabhängig und meist reversibel.
(139;140)
1.7.1.4 Fazit
Die Entdeckung der Calcineurininhibitoren stellte Anfang der 80er Jahre den
Durchbruch in der Organtransplantation dar. Durch sie konnte das Langzeitüberleben
des Patienten und des Organs, trotz einiger Nebenwirkungen, gesichert werden.
(5;6;9)
Im Vergleich zu CYA, hat Tacrolimus ein vergleichbares Risikoprofil aber eine
verbesserte immunsuppressive Wirkung. Außerdem ist es effektiver bei der
Prophylaxe der akuten Rejektionen und stellt die „Rescue-Therapie“ bei
therapierefraktären Rejektionen dar. (5;9)
1.7.2 mTOR (Sirolimus/ Everolimus)
Die Immunsuppressiva, die unter dem Begriff mTOR geführt werden, sind Sirolimus
und Everolimus. Sirolimus tauchte erstmals 1989 in der Literatur auf und wurde
damals schon als bedeutend für den Einsatz nach Transplantationen bezeichnet.
(17) Everolimus wurde 1999 erstmals experimentell bei Transplantationen am
Menschen eingesetzt. (20-22) 2003 folgte die erste randomisierte Studie an
Herztransplantierten, bei der sich herausstellte, dass unter dieser
immunsuppressiven Medikation Allograftvaskulopathie verlangsamt auftreten. (23)
1.7.2.1 Wirkmechanismus
Die beiden Medikamente sind lipohile Makrolid-Antibiotika.
Einleitung
33
Sirolimus bindet an das Immunophilin, ein FK-506 bindendes Protein (FKBP-12).
Dieser Komplex inhibiert eine Serin-Threonin-Kinase der Familie der
Phosphoinositide-Kinase-related-Kinasen (PIKK), welche dann „target of rapamycin“
(TOR) genannt wurde. (141;142)
Erste Beobachtungen wurden an Bierhefe, später auch an Säugerzellen gemacht.
Aus TOR wurde mTOR (mamalian target of rapamycin). Diese spezielle Serin-
Threonin-Kinase der Familie der PIKK ist eine zentrale Regulationseinheit der
Zellproliferation und des Zellwachstums. Über mTOR werden diverse Aktivitäten wie
Initiierung der Translation, der Transkription, der Apoptose und die Proteinstabilität
gesteuert. Daraus erklärt sich, dass mTOR ein komplexes, antiproliferatives
Wirkungsprofil besitzt. (141)
1.7.2.2 Hemmung der Zellproliferation
Das TOR-Protein ist eine 289-kDa-Serin-Threonin-Kinase, deren
Aminosäuresequenz zu 95% der des Menschen, der Ratte und der Maus gleicht.
(141) Bei Versuchen mit Mausföten wurde der Stoffewechselweg von TOR mit
Sirolimus unterbrochen. Dort wurde gezeigt, dass sich unter Einfluss dieses
Medikaments starke Wachstumsretadierungen und auch letale Ausgänge entwickeln
können. Dies lässt den Schluß zu, dass mTOR vor allem für die Zellproliferation und
für das Größenwachstum zuständig ist. (143)
In weiteren Versuchen wurde gezeigt, dass verschiedene Wachstumssignale, die
über Insulinrezeptoren, Wachstumsfaktoren oder Aminosäuren gesteuert werden,
mTOR aktivieren. Durch diese Aktivierung werden ribosomale p70S6-Kinasen
phosphoryliert, welche die Translation ribosomaler Proteine verstärken. Diese
Proteine sind essentiell für das Zellwachstum. (141)
TOR besitzt eine Schlüsselrolle in der Proteinbiosynthese und registriert den
Ernährungszustand der Zelle. Bei ausreichender Ernährung und gutem
Nährstoffangebot wird über TOR, als Pförtner fungierend, der Übergang von G1- in
die S-Phase der Zellproliferation veranlasst. Daraus folgt, dass bei einer Blockierung
von TOR eine verminderte Überführung in die S-Phase stattfindet und, im
Zusammenhang mit Immunsuppression nach Transplantation, die Lymphozyten zwar
in ihrer Proliferation, aber nicht in der Synthese von IL-2 gehemmt werden. (19;141-
143)
Einleitung
34
Die Effekte dieser Medikamentengruppe beziehen sich auf alle proliferierenden
Zellen, nicht nur auf Lymphozyten. Daher wird auch die Proliferation von Endothel
und mesenchymalen Zellen bei der Blockade von mTOR heruntergefahren. Dies wird
als unerwünschte Nebenwirkungen beschrieben. Die Hemmung der Vaskulopathie
und Allograft-Nephropathie dagegen ist als positiver Effekt zu werten. (19;141-143)
1.7.2.3 Antineoplastische Wirkung
Durch die verzögerte Proliferation der Zellen unter Sirolimus werden transplantierte
Tumore in ihrem Wachstum gehindert, da die Stoffwechselvorgänge von Tumoren
der mTOR-Aktivierung vor bzw. nachgeschaltet sind. Es ist bekannt, dass bei vielen
Tumoren eine Dysregulation des G1-Transits vorliegt. Aus diesem Grund ist die
Inhibition von mTOR bei Tumorleiden der Grund für den Zellarrest bzw. für die
Verlangsamung des Zellwachstums. (141)
In-vivo- und in vitro-Versuche zeigten, dass sowohl die Tumorproliferation, als auch
die Tumorangiogenese durch Sirolimus verlangsamt, teilweise sogar blockiert wurde.
(144) Dies hatte zur Folge, dass die mTOR-Blockade unter Sirolimus in klinischen
Studien zur Behandlung von Prostata-, Brust-, Pankreas-, Nierenzell-, Hirn-,
(malignen Gliomen, Glioblastomen, Astrozytomen und Oligodendrogliomen),
primären Knochentumoren und Knochenmetastasen eingesetzt wurde.
(141;145;146) Darüber hinaus konnte eine verringerte Neoplasierate bei
Transplantatempfängern unter mTOR-Medikation festgestellt werden.
(141;145;147;148)
1.7.2.4 Nebenwirkungen
Das Nebenwirkungsprofil dieser Immunsuppressiva erklärt sich weitgehend aus
ihrem Wirkmechanismus. Typische dosisabhängige Nebenwirkungen, die etwa 35%
der immunsuppressierten Patienten betreffen, sind Wundheilungsstörungen und die
Entwicklung von Lymphozelen. (144;145;149)
Auch eine verzögerte Transplantatprimärfunktion wurde beobachtet. Hier stellt sich
die Frage, ob dies mit der verzögerten Erholung nach dem Ischämie-
Reperfusionsschaden oder mit der Nebenwirkung des Immunsuppressivums
zusammenhängt. (150)
Hinzu kommen, wie bei allen Immunsuppressiva, opportunistische Infektionen. Bei
Sirolimus wurden vermehrt Pneumonien mit dem Erreger Pneumocystis carinii
Einleitung
35
beobachtet. Als milde Nebenwirkungen werden Hyperlipidämie, Anämie und
Stomatitis genannt, die sich ohne Absetzen des Medikaments gut beherrschen
lassen. (145)
1.7.2.5 Fazit
Diese relativ junge Klasse der Immunsuppressiva zeigt im Vergleich zu älteren (CNIs
zum Beispiel) Vorteile, sowohl in ihrem Nebenwirkungsprofil, als auch in ihrer
antiproliferativen Potenz. Ihr elemtarer Vorteil ist, dass sie keinen Einfluß auf die
Funktion der Nieren haben, also nicht nephrotoxisch sind. (19;144;145)
Somit ist diese Substanzklasse eine Alternative zu älteren Immunsuppressiva,
obwohl noch immer nicht geklärt ist, welche therapeutische Breite sie besitzen, in
welchem Bereich der optimale Zielspiegel liegt und welches Patientenkollektiv für
diese Art der Medikation prädestiniert ist.
Problemstellung und Hypothese
36
2. Problemstellung und Hypothese Der MELD-Score setzt sich aus Gerinnungswert (INR), Bilirubin und Nierenfunktion
(Kreatinin) zusammen. Das HRS spielt bei zirrhotischen Leberveränderungen eine
große Rolle und beeinflusst die Nierenfunktion negativ, sodass Patienten mit
schlechter Nierenfunktion in der MELD-Allokation überrepräsentiert sind. Bis dato
werden Patienten nach LTX mit hochdosierten Immunsuppressiva behandelt, um
eine Abstoßung zu verhindern. Diese Therapieregime sind zumeist nephrotoxisch,
sodass sich die Nierenfunktion im Verlauf weiter bis zur Dialysepflichtigkeit
verschlechtert.
Aus den genannten Gründen sucht man nach alternativen immunsuppressiven
Therapieregimen, welche die Nierenfunktion nicht beinträchtigen oder sie nach LTX
gar verbessern. Ein gangbarer Weg könnte dabei sein, die immunsuppressive
Therapie anfangs zu reduzieren und erst allmählich zu steigern (Bottom-Up
Immunsuppression) bei Verzicht auf nephrotoxische Substanzen.
In der vorliegenden Arbeit untersuchten wir, ob eine CNI-freie (Sirolimus-basierte)
immunsuppressive Therapie nach LTX geeignet ist, die Nierenfunktion bei
gleichbleibender oder nur leicht ansteigender Abstoßungsrate zu verbessern oder
zumindest zu erhalten.
Folgende Hypothesen wurden untersucht:
• CNI-freie immunsuppressive Therapie ist wirksam hinsichtlich des Auftretens von steroid-resistenten akuten Abstoßungen, die das Organüberleben reduzieren könnten
• Die Vermeidung bzw. frühzeitige Vermeidung von nephrotoxischen Immunsuppressiva führt zu einer besseren Nierenfunktion im Langzeitverlauf
Diese Hypothesen sollten zunächst in einer retrospektiven Analyse nach Umstellung
der immunsuppressiven Therapie untersucht werden und anschließend, falls die
retrospektive Analyse positive Ergebnisse liefert, prospektiv untersucht werden.
Patienten und Methoden
37
3. Patienten und Methoden
3.1 Retrospektive Pilotstudie nach Umstellung der
immunsuppressiven Therapie auf ein Bottom-Up
Regime bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung in der
MELD-Ära
Zwischen Januar 2006 und Juni 2008 wurden 125 Lebertransplantationen an der
Universität Regensburg vorgenommen. Aus diesem Kollektiv konnten 30 Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin ≥1,5 mg/dl und/oder eGFR (Cockcroft-
Gault-Formel) <50 ml/min) vor Lebertransplantation identifiziert und retrospektiv
analysiert werden. Aus diesen bildeten wir zwei Gruppen von je 15 Patienten mit und
ohne Bottom-Up immunsuppressivem Therapieregime.
Die Therapie in der ersten Gruppe (A) bestand aus CyA (Blutspiegel zwischen 100-
120 ng/dl, Startdosis 0,5 mg/kg Körpergewicht i.v./d), MMF (2 x 1 g/d), Basiliximab
(20 mg an Tag 0 und 4) und Prednisolon (1 mg/kg Körpergewicht in einem
absteigenden Stufenschema bis zu 6 Monaten).
Die zweite Gruppe (B) wurde CNI-frei mit MMF (2 x 1 g/d), Basiliximab (20 mg an
Tag 0 und 4) und Prednisolon (1 mg/kg Körpergewicht in einem absteigenden
Stufenschema bis zu 6 Monaten) behandelt. Zeigte sich bei Patienten der Gruppe B
eine durch Biopsie bewiesene akute Abstoßung (BPAR), wurde die Therapie um
Sirolimus oder CYA erweitert. Patienten ohne BPAR wurden bei stabilen
Verhältnissen nach 30 Tagen zur Verhinderung einer Abstoßungsreaktion mit
Sirolimus weiterbehandelt. Das therapeutische Vorgehen entsprach den individuellen
Krankheitsverläufen der einzelnen Patienten. (47)
Beide Gruppen wurden über 1 Jahr verfolgt. Untersuchungsparameter waren:
Nierenfunktion (durch eGFR (Cockroft-Gault) und Serum-Kreatinin), perioperative
Dialyse, Länge der Dialyse, Infektionen, beatmunspflichtige Intervalle mit
Reintubation oder Tracheotomie, Dauer des Intensivstationsaufenthalts, BPARs,
Sterberate. Die Blutkonzentration von Sirolimus und CyA wurden mit HPLC-MS
(high-performance liquid chromatographie-mass spectrometrie) in der Einheit ng/ml
gemessen. (47)
Patienten und Methoden
38
Das Studienziel war, eine angepasste Immunsuppression bei Vermeidung der
Überimmunsuppression und Verbesserung der Nierenfunktion zu erarbeiten. (47)
3.2 Einarmige prospektive Evaluation des CNI-freien
Bottom-Up Arms der retrospektiven Pilot-
Untersuchung (PATRON07)
3.2.1 PATRON07-Studie
Ziel der PATRON-Studie war es, die Sicherheit und die Effektivität eines CNI-freien
immunsuppressiven Regimes bei Patienten mit vorbestehender Niereninsuffizienz
nach Lebertransplantation zu evaluieren. Falls dieses Regime genügend
immunsuppressive Sicherheit und zugleich einen Benefit für die Nierenfunktion
bedeuten würde, wäre ein inovatives Konzept für die Kurz- und Langzeit-Prognose
der Nierenfunktion nach Lebertransplantation gefunden. (47)
Es gibt verschiedene Ursachen der Niereninsuffizienz nach LTX (siehe oben), die im
Einzelnen, wie auch in Kombination, zur Niereninsuffizienz und in der Folge zu einem
erhöhten Mortalitätsrisiko führen können. Einer der Hauptgründe ist die
nephrotoxische Immunsuppression (CNI). Bisher gibt es noch kein
immunsuppressives Regime nach Lebertransplantation, das ohne den Zusatz von
CNIs bei nierenisuffizienten Patienten auskommt. Die bisherigen Therapieschemata
basieren auf einem Calcineurin-Inhibitor (CNI) und einem oder zwei zusätzlichen
Immunsuppressiva wie Steroide, MMF oder anti-CD45-monoklonalen Antikörpern.
(47)
3.2.1.1 Einschlusskriterien
In die PATRON-Studie wurden die Patienten aufgenommen, die eine primäre
Lebertransplantation erhielten, älter als 18 Jahre waren, ein HRS vorzuweisen
hatten, Patientinnen im gebährfähigen Alter, die zu einer konsequenten
Kontrazeption während der Studienzeit (12 Monate) und 12 Wochen nach Ende der
Studie bereit waren, Patienten, die eine eGFR von kleiner 50 ml/min oder einen
Serum-Kreatinin-Wert von mehr als 1,5 mg/dl zum Zeitpunkt der Transplantation
hatten (47):
Patienten und Methoden
39
• Primäre LTX
• > 18 Jahre
• HRS
• eGFR < 50 ml/min oder Serum-Kreatinin >1,5 mg/dl zum Zeitpunkt der
Transplantation
• konsequente Kontrazeption bei Frauen im gebärfähigen Alter
3.2.1.2 Ausschlusskriterien
In die PATRON-Studie wurden keine Patienten aufgenommen, bei denen vor
Transplantation schon ein Nierenersatzverfahren von mehr als 14 Tagen
durchgeführt werden musste, Patienten mit einem hepatocellulären Karzinom, einer
eingeschränkten Nierenfunktion nicht aufgrund eines HRS, einer
Hypersensibilität/Allergie gegen mTOR-Inhibitoren, Mycophenolate oder anti CD-25
monoklonale Antikörper, einer Thrombozytenzahl unter 50.000/nl vor dem Beginn der
mTOR Inhibition, mit Triglyzeriden von mehr als 350 mg/dl und Cholesterin von mehr
als 300 mg/dl trotz einer optimalen medikamentösen Therapie, mit bestehenden
systemischen Infektionen oder bekannten Wundheilungsstörungen, Patienten denen
mehrere Organe transplantiert werden mussten, Patienten die einen Hinweis auf eine
Arteria hepatica Stenose vor Beginn der Therapie mit Sirolimus hatten.
Ausgeschlossen wurden Patienten, bei denen der Verdacht bestand, dass sie, aus
welchem Grund auch immer, die vorgeschriebene Studienmedikation nicht
konsequent einnehmen würden, Patienten, die nicht selbstständig unterschreiben
dürfen und schwangere Patientinnen. (47)
• Dialyse > 14 Tage vor LTX
• HCC
• Ursachen für eingeschränkte Nierenfunktion, nicht durch HRS
• Hypersenibilität/Allergie gegen mTOR Inhibitoren, Mycophenolate oder CD 25
monoklonale Antikörper
• Thrombozyten unter 50.000/nl vor LTX
• Triglyceride > 350 oder Cholesterin > 300 trotz optimaler medikamentöser
Therapie
• Bestehende systemische Infektionen und Wundheilungsstörungen
• Empfänger mehrerer Organe
• Hinweise auf A. hepatica Stenose vor Therapiebeginn
Patienten und Methoden
40
• Hinweis auf Non-Compliance in Bezug auf Studienmedikation
• Gesetzlich betreute Patienten
• Schwangere Patientinnen
3.2.1.3 Immunsuppressive Therapie in der PATRON07-S tudie (Bottom-UP)
Ziel dieser Studie war es, eine neue CNI-freie Immunsuppression nach LTX zu
etablieren. Aus diesem Grund wurde eine immunsuppressive Strategie entwickelt,
bei der primär mit drei Immunsuppressiva, Prednisolon, MMF und Basiliximab, ab
dem Tag der LTX und im Verlauf mit Sirolimus therapiert wurde, wobei es das Ziel
war, die CNI-freie Therapie so lang wie möglich fortzuführen und dann Sirolimus als
Immunsuppressivum (Tag 10) hinzuzufügen. Außerdem sollte die Dosis an
Prednisolon langsam reduziert werden, MMF wurde immer mit derselben Dosis
verabreicht und Basiliximab wurde an Tag 0 (entspricht Tag der Transplantation) und
an Tag 4 gegeben. Bestenfalls sollte die Studienmedikation an Tag 30 nur noch
Sirolimus und MMF beinhalten. (47)
Abbildung 1: Immunsupresives Regime der PATRON07-St udie (47)
3.2.1.4 Endpunkte
3.2.1.4.1 Primärer Endpunkt
Das Ziel der PATRON-Studie war, eine CNI-freie Immunsuppression bei Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion nach LTX zu evaluieren, welche auf einer
Antkörper- (anti-CD25 monoklonale Antikörper), MMF- und einer mTOR-Inhibitor-
Therapie (Sirolimus) basiert. Daher wurde der primäre Endpunkt definiert als
Inzidenz von steroid-resistenten akuten Abstoßungen innerhalb von 30 Tagen nach
LTX, wenn diese histologisch gesichert waren und sich nach zwei Zyklen
Prednisolon-Therapie (drei Tage) nicht besserten. (47)
Patienten und Methoden
41
3.2.1.4.2 Sekundäre Endpunkte
Die sekundären Endpunkte wurden definiert als:
• Inzidenz von akuten Abstoßungsreaktionen innerhalb von 30 Tagen, 3, 6 und
12 Monaten nach LTX
• Anzahl an akuten Abstoßungsreaktionen pro Patient
• Zeitpunkt der akuten Abstoßungsreaktionen nach LTX
• Verbesserung oder Verschlechterung der Nierenfunktion in Monat 1, 3, 6 und
12 nach LTX in Vergleich zu der vor LTX bestehenden Nierenfunktion
• Anzahl an Patienten, die ein Nierenersatzverfahren erhielten
• Dauer des Nierenersatzverfahrens
• Funktion des transplantierten Organs
• Infektiöse Komplikationen
• Therapiefehler (Wiedereinführung einer CNI-haltigen Therapie)
• Hämato-lymphatische Nebenwirkungen
• Inzidenz von A. hepatica Stenosen
• Wundheilungsstörungen
• Mortalität
(47)
3.2.1.4.3 Fallzahlkalkulation und Studiendesign
Als primärer Endpunkt wurden steroid-resistente akute Abstoßungen gewählt, da
diese bei Auftreten relevant für das Organüberleben sind. Man entschied sich für ein
prospektives, unkontrolliertes zwei-Stufen-Design: bisher gibt es kaum Daten zu
einer de novo CNI-freien Immunsuppression bei Lebertransplantation. Diese
unkontrollierte Pilot Studie ist für eine einzige Klinik durchführbar und besitzt einen
angemessenen relevanten Endpunkt, der irreversiblen Organverlust abbildet. (47)
Das zweistufige Design bietet die Möglichkeit, eine erste Gruppe mit neun Patienten
zu untersuchen. Diese wird fortlaufend evaluiert und es kann zu jedem Zeitpunkt
entschieden werden, ob die Studie frühzeitig beendet werden muss, oder ob weiter
rekrutiert und nochmals 18 Patienten eingeschlossen werden, um eine Gesamtgröße
von 27 Patienten zu erreichen. So ist die PATRON-Studie eine prospektive, offene,
Zwei-Stufen-Studie. (47)
Patienten und Methoden
42
Der primäre Endpunkt beschreibt die Häufigkeit von steroid-resistenten Abstoßungen
innerhalb der ersten 30 Tage nach Lebertransplantation. Basierend auf Cochrane
und Medline Daten, welche etwa 2200 Patienten beinhalten, beträgt die Menge
steroid-resistenter Abstoßungen innerhalb des ersten Jahres nach Transplantation
mit CNI und CNI-verminderten immunsuppressiven Protokollen etwa 12,5% aller
Patienten. 87,5% der Patienten weisen keine steroid-resistenten Abstoßung im
Verlauf des ersten Jahres nach Lebertansplantation auf. (47)
Auf diesen Daten basierend wurde folgende Hypothese erhoben:
H0: Die wirkliche Antwort auf die Eintrittswahrscheinlichkeit p ist geringer als die
uninteressante Menge p0 (p ≤ p0). Versus H1: Die tatsächliche
Eintrittswahrscheinlichkeit p ist wenigstens die Zielebene p1(p ≥ p1). In dieser Studie
wird der uninteressante Bereich als p0 = 0.80 bezeichnet, was eine akute steroid-
resistente Abstoßung bei 20% der beobachteten Patienten innerhalb von 30 Tagen
nach LTX bedeutet. Die Zielebene wird als p1 = 0.95 definiert, dies bedeutet, dass
5% des Gesamtkollektivs innerhalb von 30 Tagen eine frühe steroid-resistente
Abstoßung erleiden. (47)
Von dieser Annahme ausgehend werden neun Patienten in der ersten Phase
beobachtet. Falls sieben oder weniger Patienten nicht auf diese Therapie
ansprechen, wird die Untersuchung beendet. Wenn sieben oder mehr Patienten auf
diese Regime ansprechen, werden weitere 18 Patienten in die Untersuchung
aufgenommen. (47)
Bei einer Gesamtmenge von 27 Patienten werden folgende Entscheidungen gefällt:
Wenn 23 oder weniger Patienten nicht auf die Therapie reagieren, kann H0 nicht
angenommen werden. Bei Eintritt dieses Falls ist die immunsuppressive Therapie mit
hoher Wahrscheinlichkeit als eine nicht wirksame Therapie einzustufen, ihre Testung
in einer größeren Studie daher wertlos. (47)
Wenn 24 oder mehr Patienten auf die Therapie reagieren, kann H0 angenommen
werden. In diesem Fall ist das immunsuppressive Regime als wirksame Therapie
einzustufen. (47)
Wenn die Therapie als nicht wirksam eingestuft wird, ergibt sich eine
Eintrittswahrscheinlichkeit für die Wirksamkeit von 0.049 (die Ziel-Signifikanz wurde
Patienten und Methoden
43
auf 5% festgelegt). Ist die Therapie als wirksam eingestuft, erwartet man eine
Eintrittswahrscheinlichkeit für die Unwirksamkeit von 0.198 (das Ziel für diese Menge
wurde auf 20% festgelegt). Die bestätigende Analyse wird auf das zu behandelnde
Kollektiv angewendet. (47)
3.2.1.5 Genehmigung durch Behörden
Die Studie wird in Anlehnung an die Deklaration von Helsinki in ihrer aktuellen
Version und der Good Clinical Practice/International Commitee of Harmonization-
Richtlinien (GCP/ICH) durchgeführt.
Die unabhängige Ethikkomission der Universität Regensburg erteilte die Zulassung
der Studie am 16. November 2007 (Geschäfteszeichen: 07-111-0012). Das BfArM
genehmigte die Durchführung der Studie im November 2008 (EudraCT-Nummer
2007-003561-40). Zudem erging die Genehmigung der Regierungsoberbehörde der
Oberpfalz am 15. Januar 2008. Die Studie ist seit 15. Januar 2008 unter
http://www.clinictrials.gov (NCT00604357) gelistet. (47)
3.2.1.6 Datenerhebung in der PATRON07-Studie (prosp ektive Erhebung)
Die Datenerhebung beginnt am Tag 0 (Zeitpunkt vor Transplantation) und endet
zwölf Monate nach Transplantation. In den ersten 30 Tagen nach Transplantation
gibt es neun Visiten, die am Tag der Transplantation beginnen. Während der ersten
zehn Tage sind fünf Visiten angesetzt. Ab Tag 10 wird das Visitenintervall verlängert,
so dass alle fünf Tage, also an Tag 10, Tag 15, Tag 20, Tag 25 und Tag 30 eine
Visite abgehalten wird und danach in Abständen von drei Monaten.
Zu Beginn der Dokumentation werden das Alter, Geschlecht und Demographie des
Patienten aufgenommen, die Grundkrankheit, die zur Transplantation führt und
relevante anamnestische Daten beschrieben.
Bei den Vitalzeichen werden Größe, Gewicht, Puls, Blutdruck, Körpertemperatur, der
Karnowsky-Index und EKG-Pathologien bestimmt. Diese Angaben werden bei jeder
Patientenvisite erneut erhoben, um den Verlauf der Vitalzeichen, die Entwicklung des
Gewichts und den Karnowsky-Index nachvollziehen zu können. Ab Visitentag 2
werden zusätzlich zu den Vitalzeichen der Beatmungsstatus, die Gabe von
Katecholaminen und die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie dokumentiert. Bei
Patientinnen, die vor der Menopause transplantiert werden, wird ein
Schwangerschaftstest durchgeführt. Visitenlabor, Urinanalyse und die Berechnung
Patienten und Methoden
44
der GFR nach der Cockroft-Gault-Formel und der MDRD-Formel finden bei jeder der
13 Visiten statt.
Das Visitenlabor umfasst Blutbild (Hämoglobin, Erythrozyten, Leukozyten,
Thrombozyten) und die Bestimmung von Natrium, Kalium, Kreatinin, Harnstoff, GOT,
GPT, Gamma-GT, Alkalische Phosphatase, Bilirubin (gesamt), Cholinesterase,
Lactatdehydrogenase, Quick-Wert, INR und partielle Thromboplastinzeit (pTT). Bei
der Visite 1, also am Tag der Transplantation, wird zusätzlich Cholesterin,
Triglyceride, HbA1c, Cystatin C und die Blutgruppe bestimmt und der Infektionsstatus
des Patienten in Bezug auf Hepatitis B und C, Cytomegalivirus (CMV Ig M und CMV
Ig G), Epstein-Barr-Virus (EBV) und Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) getestet.
An allen Visitentagen wird die Medikation des Patienten dokumentiert. Bei der
Einnahme immunsuppressiver Medikamente wird zusätzlich an allen Visitentagen die
Konzentration der jeweiligen Substanz im Blut bestimmt.
Am Visitentag 1 wird die Grunderkrankung, die zur Transplantation geführt hat und
der MELD-Score angegeben, sowie nach Child-Pugh klassifiziert. Zu diesem
Zeitpunkt werden auch Informationen zum Organspender aufgenommen: Alter,
Geschlecht, Größe, Gewicht, Demographie, Spender-Umstände (Lebendspende,
Organentnahme nach Feststellung des Todes), Infektstatus (Hepatitis B und C, CMV,
HIV), Gamma-GT und Natrium, die erste kalte Ischämiezeit des Organs (Abklemmen
der Gefäße bis zur Organentnahme) und die Flüssigkeit, die zur Spülung des Organs
benutzt wurde.
Bei Visite 1 wird der Verlauf der Transplantation beschrieben: Die kalte Ischämiezeit
gesamt (von Organentnahme bis zum Gefäßanschluss im Empfänger), die
Anastomose des Gallengangs (end zu end, side zu side, Hepaticojejunostomie), der
Blutverlust gesamt, die Menge an verabreichtem fresh frozen Plasma (FFP) und
Erythrozytenkonzentraten, an refundiertem Cell-Saver Blut, an verabreichten
Katecholaminen und die Diurese bzw. renale Ersatztherapie.
Eine sonographische Untersuchung des Abdomens und im Speziellen des
Transplantats in Bezug auf Flussverhältnisse in den Gefäßen,
Parenchymverhältnisse und freie Flüssigkeit werden einen Tag, zehn Tage, drei
Monate, sechs Monate und zwölf Monate nach LTX durchgeführt.
Patienten und Methoden
45
Ab Tag 1 nach Transplantation müssen während jeder Visite eine mögliche akute
Rejektion des Transplantats mit genauer Behandlung, sowie unerwünschte
Ereignisse, auch wenn sie ohne kausalen Zusammenhang zur Studienmedikation
stehen, dokumentiert werden. (47)
Tag Monat
0 1 2 3 4 10 14/15 20/21 25/26 30 3 6 12
Krankengeschichte 1 X
Daten zur
Transplantation X
cGFR X X x X x X x x X x x x x
Labor 2 X X x X x X x x X x x x x
Ultraschall 3 X X X x x x
Abstoßung X x X x X x x X x x x x
AE (z.B. Infektion, Nierenunterstürtzung, Wundheilung)
X X x X x X x x X x x x x
Sirolimus Konzentration (4-10 ng/mL)
x x X x x x x
Tabelle 4: Übersicht Vesitentage PATRON07-Studie (47) 1: Hauptaugenmerk auf Lebererkrankung, stattgefundene Infektionen, Nierenerekrankungen 2: Na, K, Kreatinine, HArnstoff, GOT, GPT, AP, yGT, Bilirubin, CHE, LDH, Quick, pTT, Hb, Leukozyten, Thrombozyten, Cholesterin und Triglyceride (day 0 and 30) 3: Zusätzliche Untersuchungen im Falle von pathologischen Auffälligkeiten und Indikationen.
Ergebnisse
46
4. Ergebnisse
4.1 Ergebnisse der retrospektiven Pilot-Analyse der
Bottom-Up Immunsuppression
4.1.1 Demographische Übersicht
Die in die Studie eingeschlossenen Patienten beider Gruppen zeigten keine
Unterschiede in Alter, Geschlecht und BMI. Der gemittelte labMELD-Score der ersten
Gruppe (A) lag bei 28 (im Bereich zwischen 17-38), der der Vergleichsgruppe (B) bei
26 (im Bereich zwischen 10-40). Die Ursachen für die Lebererkrankung waren in
beiden Gruppen vergleichbar. In der Gruppe (B) befand sich jedoch eine signifikant
höhere Anzahl an HCC-Patienten. Auch die CMV-Konstellation zwischen Spender
und Empfänger war in beiden Gruppen ähnlich, identisch die kalten und warmen
Ischämiezeiten. In der Gruppe A mussten signifikant mehr Blutprodukte intraoperativ
verabreicht werden als in der Vergleichsgruppe. (39)
Arm 1
n=15
Arm 2
n=15 p-Wert
Alter (Jahren) 59 (46 bis 68) 58.5 (43 bis 68) 0.92
Geschlecht 13 männlich
2 weiblich
13 männlich
2 weiblich
0.70
0.32
BMI 27 (19 von 34) 25 (23 von 33) 0.43
LabMELD 28 (17 von 38) 26 (10 von 40) 0.91
Diabetes 3 von 15 5 von 15 0.83
Art. Hypertonus 4 von 15 5 von 15 0.82
Tabelle 5: Demographische Daten beider Gruppen, ret rospektive Pilot-Analyse mit Bottom-Up-Immunsuppression (39)
Ergebnisse
47
4.1.2 Signifikant verbesserte Nierenfunktion in der Bottom-Up
Gruppe
In Bezug auf Dialyse nach Tranplantation zeigte sich ein signifikanter Unterschied
zwischen beiden Gruppen. In der Gruppe A mussten 9 von 15 Patienten im Mittel 13
Tage (Werte: 1 - 35 Tage) einer Dialyse zugeführt werden, in der Vergleichsgruppe
lediglich 4 der 15 Patienten, wobei der Median bei einem Tag lag. (39)
Der Ausgangswert der Nierenfunktion war in beiden Gruppen gleich, jedoch zeigten
sich nach 6 und 12 Monaten in Gruppe B signifikant bessere
Nierenfunktionsparameter (Serumkratinin und eGFR) als in Gruppe A (eGFR p 0,042
nach 6 Monaten, p 0,027 nach 12 Monaten, Serum-Kreatinin p 0,006 nach 6
Monaten, p 0,006 nach 12 Monaten). (39)
Gruppe A
n=15
Gruppe B
n=15
p
Tag 0 52 (17 bis 76) 33 (18 bis 76) 0.105
Monat 6 59 (30 bis 83) 70 (53 bis 166) 0.042
Monat 12 55 (29 bis 88) 76 (56 bis 156) 0.027
Tabelle 6: Nierenfunktion im Median (Minimum bis Ma ximum), eGFR-Werte (Cockroft-Gault) in ml/min, retrospektive Pilot-Analyse mit Bottom-Up-I mmunsuppression (39)
Gruppe A
n=15
Gruppe B
n= 15
p
Tag 0 1,8 (1,5 bis 4,0) 2,4 (1,5 bis 3,0) 0,24
Monat 6 1,3 (0,9 bis 4,0) 1,1 (0,4 bis 1,90) 0,006
Monat 12 1,6 (0.9 bis 3,2) 1,2 (0,7 bis 1,5) 0,006
Tabelle 7: Nierenfunktion dargestellt im Median (Mi nimum bis Maximum) Serum-Kreatinin mg/dl, retrospektive Pilot-Analyse mit Bottom-Up-Im munsuppression (39)
4.1.3 Akute Abstoßungen
BPAR trat dreimal in Gruppe A, fünfmal in Gruppe B auf. Alle Patienten mit einer
Episode von BPAR wurden initial mit einem Steroid Bolus (500 mg/d für 3 Tage)
Ergebnisse
48
behandelt. In der Gruppe A wurde zusätzlich die Konzentration von CyA erhöht, in
der Gruppe B CyA oder Sirolimus der bestehenden Immunsuppression hinzugefügt.
Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf die BANFF
Score activity index (RAI) ist erwähnenswert. Hier zeigte sich, dass in der Gruppe A
weniger aggressive Abstoßungen auftraten als in der Vergleichsgruppe, sie alle
waren unter Therapie reversibel. Die Gesamtmortalität bezifferte sich auf 7 innerhalb
des ersten Jahres, in der Gruppe A starben 4, in der Gruppe B 3 Patienten. Der
Vergleich der Einjahresmortalität zeigte keinen signifikanten Unterschied beider
Gruppen. (39)
4.1.4 Unerwünschte Ereignisse und Daten der Immunsu ppression
In Summe wurden 92 unerwünschte Ereignisse beschrieben, welche sich
gleichmäßig auf beide Gruppen verteilten (jeweils 46). Die für Sirolimus typischen
Nebenwirkungen: orale Ulzera, schlechtere Wundheilung, Thrombozytopenie und
periphere Ödeme, waren in der Gruppe B etwas, jedoch nicht signifikant erhöht. Zu
erwähnen ist, dass in dieser Gruppe keine Thrombosen der Arteriae (Aa.) Hepatica
auftraten. Die Häufigkeit des Auftretens von intraabdominalen Abszessen, Biliomen,
sowie Cholangitis oder Cholestase waren in beiden Gruppen vergleichbar. Nicht
signifikant, aber erhöht waren in der Gruppe A Pneumonien und konsekutives
Lungenversagen, was zu Reintubation und/oder zu Tracheotomie geführt hat.
Zusammenfassend haben die Komplikationen in der Gruppe A zu einem signifikant
längeren Aufenthalt in der Intensivstation geführt als in der Gruppe B. (39)
In der Gruppe A behielt man die Immunsuppression mit CyA bei Werten von 120 bis
140 ng/ml bei. In der frühen postoperativen Periode war das Therapieziel 140 ng/ml
(Median am dritten postOP Tag: 142 ng/ml (Werte zwischen 115 und 165 ng/ml)), die
Dosis wurde dann langsam auf 120 ng/ml reduziert (Median nach einem Jahr: 123
ng/ml (Werte zwischen 98 und 163 ng/ml)). (39)
In der Vergleichsgruppe wurde lediglich bei BPARs CyA oder Sirolimus zur
erweiterten Immunsuppression hinzugefügt. In dieser Gruppe bekamen vier
Patienten CyA (Werte zwischen 80 und 100 ng/ml), ein Patient erhielt Sirolimus. Bei
den Patienten, die CyA nach einer BPAR bekamen, lagen die CyA-Werte unter
denen der Gruppe A, eine Signifikanz gegenüber der Gruppe B war nicht erkennbar.
(39)
Ergebnisse
49
Fünf Patienten der Gruppe B, die keine klinischen Zeichen einer Abstoßung, keine
Nebenwirkungen von MMF und einen stabilen Verlauf zeigten, bekamen ab dem 30.
Tag nach Transplantation Sirolimus als erweiterte Immunsuppression. Ein Jahr nach
Transplantation hatten acht von zwölf Patienten eine CYA-freie immunsuppressive
Therapie. (39)
Die vor Transplantation bestehende Nierenfunktion war in beiden Gruppen
vergleichbar. In der Gruppe A zeigte sich ein Serum-Kreatinin im Mittel von 1,8 mg/dl
(Werte zwischen 1,5 und 4,0 mg/dl), in der Vergleichsgruppe von 2,4 mg/dl (Werte
zwischen 1,5 und 4,0 mg/dl). (39)
In Gruppe B mussten zwei Patienten vor Transplantation dialysiert werden, in Gruppe
A kein Patient. (39)
4.2 Ergebnisse aus PATRON07
4.2.1 Demographischen Daten der Empfänger
Die Gesamtzahl der Studienteilnehmer betrug 27 (n=27), unter ihnen waren acht
Frauen mit einem Durchschnittsalter von 55,7 Jahren (26,7 - 66,8 Jahre). Der MELD-
Score lag zwischen 13 und 40, der Durchschnittswert betrug 26,7 (Median 28), die
Standard-Abweichung 9,0. Bei sechs Probanden wurde zum Zeitpunkt der
Transplantation eine Dialysetherapie vorgenommen. Der Kreatininwert vor
Transplantation betrug im Durchschnitt 2,1 mg/dl (von 0,4 mg/dl - 6,2 mg/dl) (Median
2,0 ± 1,1 mg/dl), die durchschnittliche GFR nach Cockroft-Gault (ml/min) lag bei 39,7
(15 - 131 ml/min) (Median 38 ± 25,8 ml/min), nach MDRD (ml/min) durchschnittlich
bei 30,6 (11 - 70 ml/min) (Median 24 ± 17,1 ml/min). (42)
Der Durchschnittswert weiterer im Blut untersuchter Parameter waren: INR-Wert 1,7
(1,0 - 2,6), Bilirubin am Tag 0 10,9 mg/dl (0,3 - 35 mg/dl), Hämoglobin (Hb) 9,2 mg/dl
(6,4/nl - 12,8/nl), Leukozyten 6,7/nl (2,7/nl - 13,9/nl), Thrombozyten 91/nl (18/nl -
317/nl), Natrium vor Transplantation 134,5 mmol/l (121 mmol/l – 145 mmol/l),
Cholesterinesterase 2684 U/l (1031 U/l - 6179 U/l), Glutamat-Oxalacetat-
Transaminase (GOT) 191 U/l (11 U/l - 1430 U/l), Glutamat-Pyruvat-Transaminase
(GPT) 95 U/l (7 U/l - 631 U/l), γ-Glutaryltransferase (γ-GT) vor Transplantation 147
U/l (24 U/L - 561 U/l) alkalische Phosphatase (AP) 191 U/l (58 U/l - 1010 U/l). (42)
Ergebnisse
50
Recipient Baseline
Demographics
n=27
Median Min. to Max. Mean Std.-Dev.
Alter 55,7 26,7 bis 66,8 53,7 9,2
Geschlecht 19 männlich
8 weiblich
MELD 28 13 bis 40 26,7 9,0
Dialyse (j/n) 6 j
21 n
Kreatinin (mg/dl) 2,0 0,4 bis 6,2 2,1 1,1
INR 1,5 1,0 bis 2,6 1,7 0,1
Bilirubin (mg/dL) 4,6 0,3 bis 35 10,9 11,6
GFR
Cockroft-Gault
(ml/min.)
38 15 bis 131 39,7 25,8
GFR
MDRD (ml/min.) 24 11 bis 70 30,6 17,1
Karnowski-Index 30 10 bis 100 44,8 28,5
Natrium (mmol/L) 135 121 bis 145 134,5 5,5
Cholinesterase (U/l) 2148 1031 bis 6179 2684 1391
Hämoglobin (g/dL) 9,1 6,4 bis 12,8 9,2 1,7
Leukozyten (/nl) 6,1 2,7 bis 13,9 6,7 2,6
Thrombozyten (/nl) 61 18 bis 317 91 81
GOT (U/L) 56 11 bis 1430 191 326
Ergebnisse
51
GPT (U/L) 59 7 bis 631 95 135
gamma-
Glutaryltransferase
(U/L)
109 24 bis 561 147 136
Alkalische
Phophatase (U/L) 138 58 bis 1010 191 189
Tabelle 8: Demographische Daten Empfänger, PATRON07 (42)
Die Genese der zur Transplantation führenden Erkrankungen war unterschiedlich.
Führend waren die nutritiv-toxische Genese (n=12), gefolgt von chronischer
Hepatitis-C-Infektion (n=3), α-1-Antitrypsin-Mangel (n=3), akutem Leberversagen
(n=2), polyzystischer Lebererkrankung, chronischer Hepatitis-B-Infektion, primär
sklerosierender Cholangitis, primär biliäre Zirrhose, sekundär sklerosierender
Zirrhose, kryptogener Leberzirrhose und Budd-Chiari-Syndrom (alle n=1). (42)
Ursachen der Leberzirrhose n
Nutritiv-toxisch 12
Hepatits-C-Infektion 3
Alpha-1-Antitrypsin Mangel 3
Akutes Leberversagen 2
Polyzystische Lebererkrankung 1
Hepatitis-B-Infektion 1
Primär sklerosierende Cholangitis 1
Primär biliäre Cholangitis 1
Sekundär sklerosierende Cholangitis 1
Kryptogen 1
Budd-Chiari Syndrom 1
Insgesamt 27
Tabelle 9: Ursachen Leberzirrhose, PATRON07 (42)
Ergebnisse
52
4.2.2 Demographische Daten der Spender
Die transplantierten Organe waren in den meisten Fällen Organe in toto (n=26),
einmal wurde eine Split-Leber (erweiterter rechter Leberlappen) transplantiert.
Die Organspender waren in 16 Fällen Frauen mit durchschnittlichem Alter von 43,3
Jahren (15 bis 69 Jahre) und Mittelwert der Körpergröße von 173 cm (150 cm bis
190cm), des Körpergewichts von 76 kg (60 kg bis 120 kg) und des Body-Mass-Index
von 25 (19 bis 38).
Der durchschnittliche Wert des Natriumgehalts bei den Spendern lag bei 145 mmol/l
(129 mmol/l bis 158 mmol/l), der der γ-GT im Mittel bei 81 U/l (1 U/l bis 614 U/l).
Die Zeit zwischen Abklemmen der Gefäße bis zur Organentnahme (Cross-Clamp-
Hepatectomy) dauerte im Durchschnitt 40 Minuten (15 min bis 63 min).
Der Status der Cytomegalieinfektion (CMV) von Spender und Empfänger war relativ
ausgeglichen, wobei die größte Gruppe (n=10) die war, in der sowohl Spender, als
auch Empfänger CMV negativ waren. In 6 Fällen waren Spender und Empfänger
CMV positiv, in 6 weiteren Fällen war der Empfänger CMV negativ, der Spender
jedoch CMV positiv und in der kleinsten Gruppe (n=5) war der Empfänger CMV
positiv und der Spender CMV negativ.
Die kalte Ischämiezeit (Zeitpunkt zwischen Organentnahme und Eröffnung der
Gefäße im Empfänger-Situs) betrug durchschnittlich 533 Minuten (390 min bis
770min), der Blutverlust lag im Durchschnitt bei 2671 ml (200 ml bis 16000 ml). (42)
Spender- und
Transplantationsdaten
n=27
Median Min. to Max. Mean Std.-Dev.
Alter 44 15 bis 69 43,3 13,8
Geschlecht 16 männlich
11 weiblich
Gewicht (kg) 70 60 bis 120 76 15,2
Ergebnisse
53
Tabelle 10: Spender- und Transplantationsdaten, PAT RON07 (42) Organ Typ: gesamtes Organ (26), erweiterter rechter Organ Split (1)
4.2.3 Endpunkte der PATRON07-Studie
4.2.3.1 Auswertung primärer Endpunkt
Keiner der ersten neun Patienten hatte eine akute Abstoßungsreaktion innerhalb der
ersten 30 Tage, sodass wir das immunsuppressive Protokoll für sicher hielten und
weitere 18 Patienten einschlossen. Diese 27 Patienten wurden, da es zu keiner
steroid-resistenten Abstoßungsreaktion gekommen war, für ein Jahr nach LTX
beobachtet. (42)
In den ersten 30 Tagen kam es zu fünfEpisoden (18,5%) von BPAR (biopsy proven
acute rejection), wobei es zu keiner steroid-resistenten Abstoßung (BPAR ohne
Besserung nach zwei Zyklen Prednisolon 500 mg über drei Tage) eines
transplantierten Organs kam. Die fünf Episoden innerhalb der ersten 30 Tage fanden
an Tag 7, 9, 12, 15, und 23 statt. Lediglich eine Person wurde auf ein Tacrolimus
basierte Immunsuppression umgestellt, von den übrigen vier Patienten hatten zwei
Größe (cm) 173 150 bis 190 173 8,4
BMI (kg/m2) 25 19 bis 38 25 5
Natrium (mmol/l) 147 129 bis 158 145 7
yGT (U/l) 26 1 bis 614 81 139
Warme ischämie Zeit
(min) 43 15 bis 63 40 10
CMV-Empfänger zu
CMV-Spender-Status
6 +/+
5 +/-
6 -/+
10 -/-
CIT (min) 522 390 bis 770 533 102
Blutverlust (min) 1900 200 bis 16.000 2671 3259
Ergebnisse
54
ein Sirolimusspiegel unter 4 ng/ml, welcher daraufhin angehoben wurde, die anderen
beiden Patienten hatten einen normalen Sirolimusspiegel. (42)
4.2.3.2 Auswertung sekundäre Endpunkte
4.2.3.2.1 Inzidenz für akute Abstoßungsreaktionen nach 30 Tagen, drei Monaten,
sechs Monaten und zwölf Monaten.
Während der Beobachtungszeit von zwölf Monaten kam es zu 13 akuten
Abstoßungsreaktionen bei zehn von 27 Patienten (37%), wobei drei Patienten zwei
akute Abstoßungen erlitten. Die Aktivitätsstufen der Abstoßungsreaktionen (RAI)
waren: RAI 3 (n=4), RAI 4 (n=1), RAI 5 (n=2), RAI 6 (n=4) und RAI 7 (n=2). (42)
Die Zahl akuter Abstoßungsreaktionen betrug während der ersten 30 Tage fünf, dies
sind 18,5% der Transplantierten.
Zwischen Anfang des zweiten Monates und Ende des dritten Monats kam es zu vier
weiteren akuten Abstoßungsreaktionen, sodass die Gesamtinzidenz bei 29,6% liegt.
Zwischen Monat 4 und 6 kam es zu keiner weiteren Abstoßungreaktion.
Innerhalb des letzten Beobachtungszeitraums (Monat 7 – Ende Monat 12) traten vier
akute Abstoßungsreaktionen auf, sodass die Gesamtinzidenz (nicht pro Patient) am
Ende des Beobachtungszeitpunkts (Ende Monat 12) bei 13 (48%) liegt. (42)
Zusammenfassend gab es fünf akute Abstoßungsreaktionen vor Ende des ersten
Studienmonats und acht nach dem ersten bis Ende des zwölften Studienmonats.
Vier der Abstoßungsreaktionen traten vor dem sechsten Monat (zweiter bis Ende
sechster Studienmonat), vier nach dem sechsten Monat (siebten bis Ende zwölften
Studienmonat) auf. (42)
4.2.3.2.2 Anzahl akuter Abstoßungsreaktionen pro Patient.
Wie bereits beschrieben traten bei zehn Patienten (37%) während des gesamten
Beobachtungszeitraums akute Abstoßungsreaktionen auf, wobei drei der zehn
Patienten zwei akute Abstoßungen durchmachten und damit die Gesamtanzahl der
akuten Abstoßungen auf 13 stieg (48%). (42)
4.2.3.2.3 Zeitpunkt akuter Abstoßungsreaktionen nach LTX
Die Zeitpunkte der akuten Abstoßungsreaktionen waren die Tage: 7, 9, 12, 15, 23,
38, 82, 60, 90, 183, 191, 208 und 330. (42)
Ergebnisse
55
4.2.3.2.4 Verbesserung und Verschlechterung der Nierenfunktion im Monat 1, 3, 6
und 12 nach LTX, im Vergleich zu der Nierenfunktion vor LTX
Die Nierenfunktion der Patienten wurde nach der Transplantation mittels
Bestimmungen von Kreatinin, Harnstoff und GFR, die sowohl in MDRD als auch in
Cockroft-Gault berechnet wurden, regelmäßig überprüft. Hier zeigte sich im Vergleich
zum Ausgangswert eine wesentliche Verbesserung der Nierenfunktion in allen
gemessenen und berechneten Laborwerten. Signifikant (p=0,007) verbesserte sich
die Nierenfunktion innerhalb der ersten 30 Tage nach LTX. (42)
Parameter Tag 0 Tag 30 Monat 3 Monat 6 Monat 12
Kreatinin (mg/dl) 2,1 1,4 1,2 1,5 1,4
Harnstoff (mg/dl) 106,0 79,4 59,1 61,2 55,6
GFR (ml/min) Cockroft-Gault 50 83 84 68 70
GFR (ml/min) MDRD 37 72 73 62 65
Tabelle 11: Durchschnittswerte Nierenfunktion aller Patienten, PATRON07 (42)
Die GFR (MDRD und Cockroft-Gault) zeigte im dritten Monat eine, verglichen mit
dem Ausgangswert, signifikante (p <0,001) Verbesserung der Nierenfunktion.
In den folgenden Monaten konnte eine, allerdings nicht signifikante, Verbesserung
der Nierenfunktion in den nicht nur errechneten, sondern auch in den gemessenen
Werten (Kreatinin und Harnstoff), beobachtet werden.
Bei Kreatinin war eine Reduktion des Ausgangswertes (2,1 mg/dl) um 0,7 mg/dl nach
30 Tagen, eine weitere Reduktion auf 1,2 mg/dl nach drei Monaten, dann ein sanfter
Anstieg auf 1,5 mg/dl und nach zwölf Monaten eine leichte Reduktion um 0,1 mg/dl
auf 1,4 mg/dl nachzuweisen.
Der Harnstoff fiel nach insgesamt zwölf Monaten um fast die Hälfte, von 106 mg/dl
auf 55,6 mg/dl. Bereits nach 30 Tagen verringerte sich der Ausgangswert um etwa
ein Drittel auf 79,4 mg/dl, nach drei Monaten auf 59,1 mg/dl und stieg nach sechs
Monaten leicht an auf 62 mg/dl.
Ergebnisse
56
Die errechnete Nierenfunktion durch MDRD und Cockroft-Gault zeigte ebenfalls eine
Verbesserung über den gesamten Beobachtungszeitraum. Auffällig ist, dass sich die
Nierenfunktion bereits nach 30 Tagen um mehr als 50% verbessert hat: MDRD von
37 ml/min auf 72 ml/min und Cockroft-Gault von 50 ml/min auf 83 ml/min. Im weiteren
Verlauf kam es bis zum dritten Monat zu einer minimalen Verbesserung der
Nierenfunktion, die, verglichen mit dem Ausgangswert, signifikant war (MDRD von 72
ml/min auf 73 ml/min und Cockroft-Gault von 83 ml/min auf 84 ml/min). In Monat 6
verschlechterte sich die Nierenfunktion (MDRD von 73 ml/min auf 62 ml/min und
Cockroft-Gault von 84 ml/min auf 68 ml/min), nach zwölf Monaten verbesserte sie
sich wieder, jedoch nicht signifikant (MDRD von 62 ml/min auf 65 ml/min und
Cockroft-Gault von 68 ml/min auf 70 ml/min). (42)
Abbildung 2: Nierenfunktion (GFR in ml/min nach Coc krauft-Gault) vor LTX (Baseline), nach LTX an Tag 30, Monat 3, Monat 6 und Monat 12, PATRO N07 (42)
Ergebnisse
57
Abbildung 3: Nierenfunktion (GFR in ml/min nach MDR D) vor LTX (Baseline), nach LTX an Tag 30, Monat 3, Monat 6 und Monat 12, PATRON07 (42)
Die Subgruppenanalyse ergab, dass in den Gruppen, die nach Protokoll behandelt
wurden (CNI frei) und die, die im Verlauf CNI bekommen haben, kein signifikanter
Unterschied in der Nierenfunktion erkennbar war. Dieses Ergebnis war unabhängig
vom Zeitpunkt der Betrachtung (primärer Endpunkt am Tag 30, sekundärer Endpunkt
nach zwölf Monaten) und der Berechnungsformel (MDRD und Cockroft-Gault).
Es zeigte sich an Tag 30 nach Transplantation eine bessere Nierenfunktion (66
ml/min versus 43 ml/min; p=0,047) in der Gruppe die 30 Tage CNI-frei therapiert
wurden (n=20) verglichen mit den Patienten die mit CNI therapiert wurden (n=7). (42)
Nach einem Jahr wurden Patienten ohne CNI (n=15) Patienten mit CNI (n=12)
gegenübergestellt. Hier zeigte sich kein signifikanter Unterschied in GFR (MDRD) ein
Jahr nach Transplantation (p=0,16). (42)
Ergebnisse
58
Abbildung 4: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion ( GFR in ml/min nach Cockroft-Gault) bis zum primären Endpunkt, PATRON07 (42) Subgruppenanalyse der Nierenfunktion bis zum primären Endpunkt: GRF > 60 ml/min oder Creatinin > 1.5 mg/dL und CNI-freie IS innerhalb der ersten 30 Tage nach Transplantation (Protokollgruppe [PP] vs. Kontrollgruppe [C])
Abbildung 5: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion ( GFR in ml/min nach MDRD) bis zum primären Endpunkt, PATRON07 (42) Subgruppenanalyse der Nierenfunktion bis zum primären Endpunkt: GRF > 60 ml/min oder Creatinin > 1.5 mg/dL und CNI-freie IS innerhalb der ersten 30 Tage nach Transplantation (Protokollgruppe [PP] vs. Kontrollgruppe [C])
Ergebnisse
59
Abbildung 6: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion ( GFR in ml/min nach Cockroft-Gault) bis zum sekundären Endpunkt, PATRON07 (42) Subgruppenanalyse der Nierenfunktion bis zum sekundären Endpunkt: GRF > 60 ml/min oder Creatinin > 1.5 mg/dL und CNI-freie IS innerhalb von 12 Monaten nach Transplantation (Protokollgruppe [PP] vs. Kontrollgruppe [C])
Abbildung 7: Subgruppenanalyse der Nierenfunktion ( GFR in ml/min nach MDRD) bis zum sekundären Endpunkt, PATRON07 (42) Subgruppenanalyse der Nierenfunktion bis zum sekundären Endpunkt: GRF > 60 ml/min oder Creatinin > 1.5 mg/dL und CNI-freie IS innerhalb von 12 Monaten nach Transplantation (Protokollgruppe [PP] vs. Kontrollgruppe [C])
Ergebnisse
60
4.2.3.2.5 Renale Ersatztherapie
Vor Lebertransplantation erhielten sechs Patienten ein Nierenersatzverfahren, bis zu
Tag 30 nach LTX waren es noch vier Patienten, bis zum zwölften Monat wurden zwei
Patienten dialysiert. Zwei zusätzliche Patienten erhielten eine Dialysetherapie in den
letzten Lebenstagen auf Intensivstation. (42)
4.2.3.2.6 Funktion der transplantierten Leber
Ziel der Lebertransplantation ist die Wiederherstellung der Leberfunktion, sodass
Eliminationsprozesse (Bilirubin), Syntheseprozese (INR) und andere Funktionen
normal ablaufen.
An den, im Beobachtungszeitraum erhobenen Laborwerten der lebertransplantierten
Patienten zeigt sich, dass diese Funktionen gut übernommen werden. (42)
Parameter Baseline Tag 30 Monat 3 Monat 6 Monat 12
Bilirubin (mg/dL) 10,9 1,2 0,7 0,5 0,6
INR 1,7 1,1 1,1 1,0 1,1
GOT (Ul/L) 191 33 27 58 30
GPT (Ul/l) 96,4 61,5 40,9 64,1 33,3
γ-GT (U/l) 131 199,9 196,6 176,2 98,8
Tabelle 12: Durchschnittliche Leberwerte vor LTX (B aseline), nach LTX an Tag 30, Monat 3, Monat 6 und Monat 12, PATRON07 (42)
Bilirubin und INR normalisierten sich bereits 30 Tage nach Transplantation. Dasselbe
gilt für GOT unserer Kohorte (n=27) nach 30 Tagen, für GPT nach etwa zwölf
Monaten. Die γ-GT ist der einzige Laborwert, der über die gesamte
Beobachtungszeit (zwölf Monate) nur langsam fällt und im gesamten
Beobachtungszeitraum nie im Normalbereich ist. (42)
4.2.3.2.7 Infektiöse Komplikationen
Während der zwölfmonatigen Beobachtungszeit nach LTX kam es bei den 27
Patienten zu insgesamt 43 infektiösen Episoden, wobei die Wundheilungsstörung
führend war. Sie trat bei 19 Patienten auf (70%). Die zweithäufigste Infektion, die
Ergebnisse
61
Pneumonie, betraf sieben Patienten (26%), gefolgt von intraabdomineller
Abszessbildung in sechs Fällen (22%). (42)
Infektion Häufigkeit %
Wundheilungsstörung 19 70
Pneumonie 7 26
Intraabdomineller Abszess 6 22
Cholangitis 4 15
Infektion des
Urogenitaltraktes 4 15
Colitis/Divertikulitis 2 7
Leberabszess 2 7
Gastroenteritis 1 4
Mucositis 1 4
Nekrotisierende Pankreatitis 1 4
Peritonitis 1 4
Tabelle 13: Infektiöse Komplikationen nach LTX, PAT RON07 (42)
4.2.3.2.8 Behandlungsfehler, definiert als Einsetzen einer CNI-Immunsuppression
Während der Beobachtungszeit von 30 Tagen mussten lediglich bei fünf Patienten
das immunsuppressive Regime auf ein CNI-Regime umgestellt werden. Aufgrund
von Wundheilungsstörungen wurde Tacrolimus verabreicht (protokollkonform).
Während der ersten zehn Tage erhielt nur ein Patient (3,7%) eine CNI-enthaltende
Immunsuppression (Tacrolimus), die restlichen 26 Patienten wurden ohne CNI
immunsupprimiert.
Nach 20 Tagen erhielten fünf Patienten (19%) eine CNI enthaltene
Immunsuppression. Diese bekamen sie aufgrund verschiedener SAEs
(Wundheilungsstörungen, Clostridium difficile Colitis).
Nach 30 Tagen waren es weiterhin fünf Patienten (19%), die nicht CNI-frei behandelt
wurden. Zwei Patienten erhielten weder einen mTOR-Inhibitor, noch eine CNI-
Ergebnisse
62
enthaltende immunsuppressive Medikation. An Tag 30 erhielten 16 Patienten
Sirolimus/MMF/Steroide, sechs Patienten MMF/Steroide und fünf Patienten erhielten
CNI (vier Patienten Tacrolimus und ein Patient CyA). (42)
Ursachen für die Umstellung der Studienmedikation auf eine CNI-enthaltende
Immunsuppression waren: Wundheilungsstörungen, akute Abstoßungsreaktionen,
Hyperlipidämie, Clostridium dificile Colitis und Proteinurie. (42)
Tag 10
• 1 Patient mit BPAR, Veränderung der Immunsuppression an Tag 8 auf
Tacrolimus
• 7 Patienten mit MMF und Steroiden
• 19 Patienten mit Sirolimus, MMF und Steroiden
Tag 20
• 3 Patienten mit Tacrolimus, aufgrund von Wundheilungsstörungen
(protokollkonform)
• 1 Patient mit Tacrolimus, aufgrund von Clostridien difficile colitis
(protokollkonform)
• 1 Patient mit BPAR, Veränderung der Immunsuppression an Tag 8 auf
Tacrolimus
• 4 Patienten mit MMF und Steroiden
• 18 Patienten mit Sirolimus, MMF und Steroiden
Tag 30
• 3 Patienten mit Tacrolimus, aufgrund von Wundheilungsstörungen
(protokollkonform)
• 1 Patient mit Tacrolimus, aufgrund von Clostridien difficile colitis
(protokollkonform)
• 1 Patient mit BPAR, Veränderung der Immunsuppression an Tag 8 auf
Tacrolimus
• 6 Patienten mit MMF und Steroiden
• 16 Patienten mit Sirolimus, MMF und Steroiden
Tabelle 14: Behandlungsfehler, definiert als Ansetz en einer CNI-Immunsuppression an Tag 10, Tag 20 und Tag 30 nach LTX, PATRON07 (42)
Nach 30 Tagen erhielten 22 (81%) Patienten eine CNI-freie Immunsuppression und
zwölf Monaten nach LTX waren 56% der Patienten weiterhin auf einem CNI-freien
Ergebnisse
63
immunsuppressiven Regime. (42) Ursachen, die eine Umstellung der
Studienmedikation auf ein CNI-basierendes Regime nach Tag 30 nötig machten,
waren: Akute Abstoßungsreaktionen (n=4), Wundheilungsstörungen (n=2), septische
Arteria hepatice Thrombose mit Re-Transplantation und Hyperlipidämie. (42)
Während der gesamten Beobachtungszeit von zwölf Monaten waren maximal acht
Patienten mit einer CNI enthaltenen Immunsuppression behandelt worden, bei
einigen musste das immunsupperssive Regime aufgrund von Operationen kurzfristig
verändert werden. (42)
Immunsuppression Tag 30
n = 27
Monat 6
n= 25
Monat 12
n =25
CNI-frei 22 (81%) 19 (70%) 15 (56%)
CNI enthaltend 5 6 1 8 2
Tabelle 15: Immunsuppressives Regime an Tag 30, Mon at6 und Monat 12 nach LTX, PATRON07 (42) 1 Bei 3 Patienten vorübergehend auf CNI enthaltene Immunsuppression geändert aufgrund von Hernien-Operation 2 Bei 4 Patienten vorübergehend auf CNI enthaltene Immunsuppression geändert aufgrund von Hernien-Operation
4.2.3.2.9 Hämatologisch/lymphatische Nebenwirkungen
Während der gesamten Beobachtungszeit von zwölf Monaten traten insgesamt 16
pathologische Veränderungen (59%) im Blutbild auf. Mit elf Fällen (41%) war die
Anämie am häufigsten, gefolgt von Thrombozytopenie in sieben (26%) und
Panzytopenie in fünf Fällen (19%). (42)
Bei zwei der zehn Patienten traten während des Beobachtungszeitraums zwei der
Pathologien gleichzeitig auf, einmal Thrombopenie mit Leukopenie und einmal
Anämie mit Thrombopenie.
4.2.3.2.10 Inzidenz von A. hepatica Stenosen
In einem der 27 Fälle kam es zu einer Stenose der A. hepatica im Rahmen eines
septischen Geschehens (3,7%). (42)
Ergebnisse
64
4.2.3.2.11 Wundheilungsstörungen
Insgesamt gab es 19 Episoden von Wundheilungsstörungen (70%). In drei der 19
Fälle musste die Immunsuppression umgestellt werden (11,11%), in zwei Fällen auf
Cyclosporin A und in einem Fall auf Tacrolimus. Nach Tacrolimusumstellung konnte
im Verlauf und nach Abheilung der Wundheilungsstörung erneut auf Sirolimus
umgestellt werden, was bis zum Ende der Beobachtungszeit fortgeführt wurde. (42)
4.2.3.3 Unerwünschte Ereignisse (AEs und SAEs)
Im gesamten Beobachtungszeitraum kam es zu 433 unerwünschten Ereignissen
(AEs und SAEs). In der Summe aller unerwünschter Ereignisse sind die häufigsten:
Proteinurie (n=10), Pleuraergüße (n=21), periphere Ödeme (n=13),
Wundheilungsstörungen (n=19), Anämie (n=11), akute Abstoßungsreaktionen
(n=13), Dialyse (n=12), erhöhte Transaminasen (n=11), Narbenhernien (n=11) und
Cholestase (n=10). (42)
Anämie n=11
Arterielle Hypertonie n=6
Aszites n=9
Billiäre Komplikationen n=8
Blutungen n=6
Cholangitis n=6
Cholestase n=10
Dialyse1 n=12
CRP-Erhöhung n=5
Diarrhoe n=6
Erhöhte Transaminasen n=10
Fasziendeheszenz n=7
Fieber n=9
Flüssigkeitsansammlungen n=5
Hyperglykämie n=5
Hyperkaliämie n=2
Ergebnisse
65
4.2.3.4 Mortalität
Die Gesamtmortalität der Kohorte (n=27) betrug 7,4%, dies entsprach 2 Todesfällen.
(42)
Der erste Todesfall betraf eine 65 jährige Patientin mit α-1-Antitrypsinmangel, die mit
einem labMELD von 28 lebertransplantiert wurde. Es wurde nach LTX mit einer
Immunsuppression von MMF, Steroiden und Basiliximab an Tag 0 und 4 therapiert.
Sirolimus in niedriger Dosierung wurde zehn Tage nach der Transplantation
begonnen. Am zehnten Tag nach LTX kam es zu einer akuten Abstoßungsreaktion
(RAI 3), die über Tage mit einem Steroidbolus gut behandelt werden konnte. Die
Patientin erhielt ab Tag 2 nach LTX eine renale Ersatztherapie, gleichzeitig traten
Durchfälle im Rahmen einer Clostridium-difficile-Colitis auf. Die immunsuppressive
Therapie wurde unterbrochen und eine explorative Laparotomie mit subtotaler
Colektomie durchgeführt. Kurz nach der Operation verstarb die Patientin. Zum
Zeitpunkt des Todes war die Funktion des transplantierten Organs gut. Die
Hyperlipidämie n=5
Intraabdominelle Abszesse n=6
Narbenhernie n=11
Nierenfunktionsstörung n=5
Leukopenie n=9
Ödeme n=13
Panzytopenie n=5
Pleuraerguss n=21
Portalvenenstenose n=1
Proteinurie n=10
Respiratorische Erschöpfung n=5
Schmerzen n=6
Thrombopenie n=7
Wundheilungsstörungen n=19
Tabelle 16: Unerwünschte Ereignisse (AEs, SAEs), PA TRON07 1Insgesamt wurden 45 Visiten mit Dialysetherapie dokumentiert. Es gab 12 Perioden, in denen die Dialysetherapie nicht unterbrochen wurde.
Ergebnisse
66
Kombination aus Dialyse und fulminanter Clostridium-difficile-Infektion führten zum
Tode. (42)
Der zweite Todesfall war ein 42 jähriger Patient mit einer äthyltoxischen
Leberzirrhose, der bei einem labMELD von 40 transplantiert wurde. Der Patient
wurde bereits vor LTX und auch nach LTX mit einer renalen Ersatztherapie
behandelt. Am Tag 0 bis 4 nach LTX bestand die Therapie aus einer
Immunsuppression von MMF, Steroiden und Basiliximab. Die Sirolimustherapie
wurde an Tag 10 nach LTX begonnen. Wegen wiederholter intraabdomineller
Komplikationen, verbunden mit wiederholten Operationen bei sehr schlechter
klinischer Verfassung, wurde das CNI-freie immunsuppressive Regime reduziert und
im Verlauf (Tag 25) abgesetzt. Es folgten weitere Komplikationen (Pneumonie,
respiratorische Insuffizienz und Magenperforation). Letztendlich verstarb der Patient
aufgrund von Multiorganversagen. (42)
Diskussion
67
5. Diskussion Der primäre Endpunkt der PATRON-Studie wurde nach 27 Patienten erreicht. In der
intention-to-treat Analyse kam es zu keiner steroidresistenten Abstoßung innerhalb
der ersten 30 Tage nach LTX. Damit können wir feststellen, dass diese getestete
Therapie bei Patienten, die sich einer LTX unterziehen müssen und eine
vorbestehend eingeschränkte Nierenfunktion haben, wie in unserer ersten
Hypothese angenommen, effektiv wirkt. Ebenfalls kann man hervorheben, dass
keines der transplantierten Organe durch eine akute Abstoßung oder durch
wiederholte Abstoßungen verloren wurde. In Bezug auf die Nierenfunktion zeigt sich
eine Verbesserung in allen Laborwerten und berechneten Werten. In den ersten drei
Monaten fand sich eine signifikant verbesserte Nierenfunktion verglichen mit dem
Ausgangswert. In den folgenden Monaten verbesserte sich die Nierenfunktion,
jedoch nicht signifikant.
5.1 Abstoßungen
In der gesamten Beobachtungszeit kam es in der PATRON-Studie insgesamt zu 13
(48%) akuten Abstoßungsreaktionen (drei Patienten mit zwei akuten Abstoßungen).
In der Literatur werden die akuten Abstoßungsreaktionen nach LTX auf 36% bis 57%
beziffert, unabhängig von der Immunsuppression. (151) Verglichen mit der Literatur
kam es in unserer Studie nicht zu häufigeren Abstoßungsreaktionen nach LTX
(48%). Somit lässt sich anhand unserer Daten postulieren, dass eine akute
Abstoßungsreaktion, unabhängig vom immunsuppressiven Regime, in etwa gleich
häufig vorkommt und man somit keinen Benefit in einem der Therapieregime
erkennen kann. Diese Hypothese untermauert eine Studie von Asrani et al., in der
ebenfalls Tacrolimus gegen Sirolimus nach LTX verglichen wurde. Auch hier zeigt
sich in keiner der beiden Gruppen eine höhere akute Abstoßungsreaktionsrate. (152)
Dies wird in einer Studie von Sterneck et al. bekräftigt, in der Everolimus mit CNI
nach LTX verglichen wird. Hier kommt es zwar zu vermehrten Abstoßungen in der
Gruppe, die mit Everolimus behandelt wird, dieser Unterschied ist allerdings nicht
signifikant.
Diskussion
68
Im gesamten Beobachtungszeitraum (zwölf Monate) kam es zu keiner akuten
steroidresistenten Abstoßungsreaktion. In vergleichbaren Studien (Campsen et al.)
wurde von einer 50%igen Reduktion akuter steroidresistenter Abstoßungsreaktionen
unter Sirolimus im Vergleich zu CYA berichtet, wobei die Studienpopulation,
verglichen mit unserer Studie, größer war. (153).
Somit kann festgehalten werden, dass ein immunsuppressives CNI-freies Regime in
Bezug auf akute Abstoßungsreaktionen sicher und der Therapie mit CNI nicht
unterlegen ist.
5.1.1 Abstoßungen in den ersten 30 Tagen
In den ersten 30 Tagen kam es zu keiner steroidresistenten akuten
Abstoßungsreaktion der transplantierten Organe. Es entwickelten sich in fünf Fällen
akute Abstoßungsreaktionen, sie ließen sich jedoch durch eine Akuttherapie mit
Steroiden gut beherrschen.
In der Literatur finden sich keine vergleichbaren Daten, die sich auf den
Beobachtungszeitraum der ersten 30 Tage beziehen. Es ist zu diskutieren, ob unsere
Ergebnisse auf der erst zu einem späteren Zeitpunkt (zehn Tage) begonnenen,
mehrfachen immunsuppressiven Therapie (Bottom-Up) oder an der Kombination der
verschiedenen Immunsuppressiva (Sirolimus/MMF/Steroid) an sich beruhen.
Auszuschließen ist, dass der Einfluss von CNI die Abstoßungsreaktion verhindert, da
in den ersten zehn Tagen ein Patient, im weiteren Verlauf der ersten 30 Tage fünf
Patienten mit einem CNI behandelt wurden.
5.1.2 Abstoßungen nach 30 Tagen bis 12 Monaten
In der PATRON-Studie fanden Abstoßungsreaktionen an Tag 7, 9, 12, 15, 23, 38, 60,
82, 90, 183, 191, 208, und 330 statt, neun Abstoßungen innerhalb der ersten sechs
Monate. Dies belegt die Studie von Asrani et. al ebenfalls, wobei dort auch gezeigt
wird, dass Abstoßungsreaktionen unabhängig von der immunsuppressiven Therapie
(Tacrolimus vs. Sirolimus) vor allem in den ersten sechs Monaten auftreten. (152) Im
„Nephron-Trial“ wurde ebenfalls festgestellt, dass die meisten Abstoßungsreaktionen
innerhalb der ersten sechs Monate nach LTX ablaufen. Auch in dieser Studie wurde
Sirolimus/MMF und CYA/MMF gegenübergestellt. Hier zeigten sich allerdings
vermehrte Abstoßungen in dem Patientenkollektiv, das mit Sirolimus behandelt
wurde. Aus den Studienergebnissen geht nicht hervor, wann die Patienten in welche
Diskussion
69
Studiengruppe (SIirolimus/MMF vs. CYA/MMF) randomisiert wurden und ab wann sie
die Studienmedikation erhalten haben. Es wird lediglich von einem Zeitintervall von
vier bis zwölf Wochen nach LTX gesprochen. (154) Aus diesem Grund ist ein direkter
Vergleich mit der PATRON-Studie nur schwer zu ziehen, aber es bestätigt zumindest
unsere Beobachtungen. Die Studie von Teperman et al. zeigt, dass es zu signifikant
früheren Abstoßungen in der Gruppe der mit Sirolimus (SIR) behandelten Patienten
kommt. Auch die Studie von Abdelmalek et al. zeigt häufigere Abstoßungsreaktionen
innerhalb der ersten sechs Monate unter Sirolimus, jedoch vor allem zwischen dem
dritten und sechsten Monat nach LTX. (155).
In vielen Studien wird von vermehrten Abstoßungsreaktionen innerhalb der ersten
sechs Monate nach Transplantation gesprochen, wobei dies, abhängig von der
Studie, nicht immer von der Studienmedikation (CNI vs. CNI-frei) abhängt, sondern
als allgemeines Problem nach LTX dargestellt wird. In Summe scheint es so zu sein,
dass unter SIR häufiger, meist milde Abstoßungsreaktionen während der ersten
sechs Monate nach LTX auftreten.
Ausgehend von den vorher besprochenen Studien und der PATRON-Studie ist zu
diskutieren, warum es bei jeglicher Immunsuppression innerhalb der ersten sechs
Monate nach LTX zu vermehrten Abstoßungsreaktionen kommt, verglichen mit der
folgenden Beobachtungszeit, in unserer Studie und im „Nephron-Trial“ bis Monat 12
(154), bei Asrani et al. (152) bis Monat 21. Am ehesten ist hier an eine
überschießende Graft-Versus-Host Reaktion zu denken, und/oder einen instabilen
Serumspiegel des Immunsuppressivums (zu hoch oder zu niedrig), oder auch die
Noncompliance der Patienten in Bezug auf die Studienmedikation. Außerdem stellt
sich die Frage, ob der Grund für besseres Organüberleben und weniger steroid-
resistente Abstoßungsreaktionen der spätere Einsatz von Sirolimus ist, oder in einem
späteren Beginn einer CNI enthaltenden Medikation liegt.
In früheren Studien wurde berichtet, dass es bei einer unverzüglichen
immunsuppressiven Therapie mit Sirolimus nach LTX zu einem erhöhten
Mortalitätsrisiko, vermehrtem Organverlust und Infektionen bzw.
Wundheilungsstörungen kommt.
Vermutlich stellt, wie im „Nephron-Trial“ beschrieben (154), eine später begonnene
(hier vier Wochen oder bei PATRON mindestens zehn Tage nach LTX)
Diskussion
70
immunsuppressive Therapie mit Sirolimus (Bottom-Up) einen Vorteil gegenüber
anderen CNI-freien Therapieregimen dar, da man zwar vermehrte
Abstoßungsreaktionen innerhalb der ersten sechs Monate beobachtet, das
Organüberleben jedoch gesteigert und der Schweregrad der Abstoßungsreaktionen
vermindert werden konnte. Ergebnisse des „Nephron-Trial“ (154) müssen denen der
PATRON-Studie gegenübergestellt werden: In der PATRON-Studie wurde allen
Patienten eine CNI-freie Medikation ab dem ersten Tag und den meisten
Studienteilnehmern Sirolimus ab dem zehnten Tag nach LTX verabreicht. Somit ist
nicht evident, ob eine Medikation mit Sirolimus nach zehn Tagen, vier Wochen oder
später nach LTX einen Vorteil in Bezug auf akute Abstoßungsreaktionen und
Organüberleben darstellt. In unserer Studie ist es zu Abstoßungsreaktionen vor allem
in den ersten sechs Monaten gekommen, diese waren aber mild und mit Cortison-
Therapie effektiv zu behandeln.
Man könnte auch eine weitere immunsuppressive Therapie diskutieren, bei der mit
einem CNI-Regime begonnen wird und nach einer gewissen Zeit (zehn Tage, vier
Wochen oder sechs Monate) ausschleichend auf ein CNI-freies Regime umgestellt
wird. So würde man sowohl die akuten Abstoßungsreaktionen in den ersten sechs
Monaten nach LTX, als auch die, unter der CNI-freien Medikation häufig
vorkommenden Wundheilungsstörungen vermeiden. Es gibt jedoch auch Studien, in
denen Abstoßungsreaktionen unter CNI ebenso häufig während der ersten sechs
Monate beschrieben sind, wie unter CNI-freier Therapie.
Es wäre interessant, Therapien mit medikamentösen Partnern der
Immunsuppressiva (CNI und CNI-frei), z.B. Antimetabolite, MMF, Steroide usw., in
Kombination mit und ohne CNI zu beleuchten, um so eventuell die Ursache der
vermehrten Abstoßungsreaktionen zu finden. Man könnte auch einen Schritt weiter
gehen und die gesamte Begleitmedikation auf eventuelle Unverträglichkeiten,
unerwünschte Wirkungen von Seiten der Kombination mit dem Immunsuppressivum
und unerwünschte Wirkungen des Immunsuppressivums per se (labiler
Serumspiegel des Immunsuppressivums, Abschwächung der Wirkung, usw.) prüfen,
um dies als mögliche Ursache vermehrter Abstoßungsreaktionen in den ersten sechs
Monaten ausschließen zu können.
Mit Ausblick in die Zukunft, sollte eine molekulargenetische/labortechnische
Zuordnung einer individuellen, immunsuppressiven Medikation angestrebt werden,
Diskussion
71
da hierbei Nebenwirkungen der einzelnen Medikamente minimiert und somit das
Organ- und vor allem Patientenüberleben weiter verbessert werden könnten.
5.2 Nierenfunktion
In der PATRON-Studie konnte gezeigt werden, dass durch die oben beschriebene
Veränderung des immunsuppressiven Regimes (Bottom Up), die Nierenfunktion, im
Vergleich zum Ausgangswert vor LTX, in den ersten zwölf Monaten, im dritten Monat
sogar signifikant, verbessert werden konnte. Auch hier ist zu diskutieren, ob dies an
der immunsuppressiven Medikation (Sirolimus), der immunsuppressiven Strategie
(Bottom-Up) oder an einer, wegen auftretender Nebenwirkungen, teilweise späten
Umstellung auf eine CNI-enthaltene Immunsuppression (Drug Holiday) liegt.
Hervorzuheben ist, dass es keinen signifikanten Unterschied in der Nierenfunktion
der Patienten gibt, die im Verlauf CNI erhalten haben (Drug Holiday), gegenüber den
Patienten, die dauerhaft mit Sirolimus behandelt wurden. Aus diesem Grund wird die
These: sofortige CNI-freie Therapie nach LTX, als Ursache für die Verbesserung der
Nierenfunktion untermauert. Vorgeschädigte Organe, hier vor allem die Nieren,
hätten eine Regenerationszeit und würden nicht durch eine nephrotoxische
Medikation weiter zu geschädigt.
Betrachtet man vergleichbare Studien, so zeigt sich auch dort eine Verbesserung der
Nierenfunktion unter CNI-freier Medikation. Bemerkenswert ist eine Studie von
Teperman et al.. Hier wurden Patienten frühestens nach vier, spätestens nach zwölf
Wochen mit Sirolimus behandelt. In dieser Studie wird gezeigt, dass die
Nierenfunktion im Verlauf von zwölf Monaten in Bezug auf GFR, und Serum-Kreatinin
und Kreatinin-Clearance verbessert ist, teilweise sogar signifikant. Hier sieht man die
signifikante Verbesserung der Nierenfunktion in Bezug auf GFR erst in Monat 6 und
12, in Bezug auf Serum-Kreatinin erst in Monat 12. Bemerkenswert ist, dass in dieser
Studie frühestens nach vier Wochen, spätestens nach zwölf Wochen,
immunsuppressiv therapiert wird. (154) Verglichen mit den von uns erhobenen Daten
verstärkt dies die These, dass eine mehrfache immunsuppressive Strategie erst nach
einer gewissen Zeit (zehn Tage oder mehr) zum Einsatz kommen sollte, um dem
frisch transplantierten Organ und den, schon vor LTX geschädigten Organen eine
Regenerationszeit mit möglichst geringer Medikamentenbelastung zu geben.
Diskussion
72
Auch eine Studie von Fischer et al. zeigt eine, wenn auch nicht signifikante
Verbesserung der Nierenfunktion, mit einem im Verlauf CNI-freien Therapieregime.
In dieser Studie werden die Patienten frühestens nach acht Wochen mit einem
mTOR-Inhibitor (Everolimus) behandelt, davor wird mit einem Antikörper
(Basiliximab), CNI (TAC oder CYA) und in einigen Fällen zusätzlich mit einem Steroid
therapiert. Nach frühestens vier Wochen post LTX wird randomisiert. Hier findet im
CNI-freien Arm eine langsame Reduktion des CNIs statt, bis es zum Wechsel auf
Everolimus kommt. Der andere Arm wird durchgehend mit CNI therapiert. (156) Die
Ergebnisse bringen die weiter oben geäußerte These teilweise in`s Wanken, da in
der Studie von Fischer et al. nicht von einer Verschlechterung der Nierenfunktion
berichtet wird, obwohl von Beginn an mit CNI behandelt und erst im Verlauf auf eine
CNI-freie Medikation umgestellt wird. Allerdings sollte angemerkt werden, dass es in
der Studie von Fischer et al., nicht zu einer signifikanten Verbesserung der
Nierenfunktion gekommen ist, sodass man dies der primären Medikation mit CNI
anlasten könnte. Dem steht die Studie von Sterneck et al. entgegen. Hier findet eine
langsame Reduktion von CNI und Beginn einer mTor-Inhibition (Everolimus) nach
vier Wochen statt, die nach acht Wochen auf eine völlig CNI-freie Immunsuppression
umgestellt wird. Hier zeigt sich in der CNI-freien Gruppe eine signifikante
Verbesserung der Nierenfunktion innerhalb der ersten elf Monate. Bemerkenswert ist
auch, dass es zu einer Verbesserung der Nierenfunktion ab dem Zeitpunkt der
Verringerung der Dosis von CNI in der Gruppe kommt, die im Verlauf auf Everolimus
umgestellt wird. (157) Dies wiederrum verstärkt die aufgestellte Hypothese, dass
CNI-freie Therapie und auch eine Reduktion von CNI oder die spätere Umstellung
auf ein CNI-freies Regime, die Nierenfunktion teilweise sogar signifikant verbessert.
Allerdings zeigt diese Arbeit, dass eine zu späte Umstellung auf ein CNI-freies
Regime, wie auch bei Teperman et al. (vier bis zwölf Wochen nach LTX), nicht mehr
zu einer signifikanten Verbesserung der Nierenfunktion führt. Dies könnte man der
nephrotoxischen Wirkung des CNIs zuschreiben, die auch nach Umstellung nicht
mehr reversibel zu sein scheint. Daher lässt sich festhalten, dass eine frühzeitige
(<zwölf Wochen) Umstellung auf ein CNI-freies Regime die Nierenfunktion, teilweise
sogar signifikant, verbessern kann. Außerdem könnte man sich, wie oben
beschrieben, das Nebenwirkungsspektrum eines CNIs zu Nutze machen und z.B.
Wundheilungsstörungen, wie sie vor allem bei SIR vorkommen, umgehen.
Diskussion
73
Vergleicht man die PATRON-Studie mit Studien, bei denen der Beginn bzw. die
Umstellung auf ein CNI-freies Regime erst nach vier Wochen erfolgt, fällt auf, dass
es in diesen Studien auch erst später (PATRON: Monat 3 nach LTX vs. Teperman et
al.: sechs und zwölf Monate nach LTX) zu einer signifikanten Verbesserung der
Nierenfunktion kommt. Diese These wird durch Cotterell et al. und Sindhi et al.
untermauert. Auch sie berichten, dass eine frühzeitige Umstellung auf ein CNI-freies
Regime mit einer signifikanten Verbesserung der Nierenfunktion einhergeht.
(158;159) Eine randomisierte multizentrische Studie von De Simeone et al. ergibt
ebenfalls, dass die zu späte (> drei Jahre nach LTX) Umstellung von CNI auf
Everolimus die Nierenfunktion nicht verbessert. (160) Basierend auf diesen
Ergebnissen lässt sich ein weiteres Mal feststellen, dass eine frühzeitige CNI-freie
Immunsuppression (Bottom-Up) nach LTX die Nierenfunktion im Verlauf des ersten
Jahres nach Transplantation am effektivsten verbessert.
In Anlehnung an unsere Studie (PATRON07) fällt auf, dass ein immunsuppressives
CNI-freies Regime eine Verbesserung der Nierenfunktion auch dann erzielt, wenn die
CNI-freie Therapie, z.B. mit Sirolimus oder Everolimus, erst nach einer gewissen Zeit
(vier bis acht Wochen) eingesetzt wird. Hierbei ist zu diskutieren, wie die
Immunsuppression bis zum Beginn der Therapie mit mTOR-Inhinitoren aussehen
sollte. Ist es von Nutzen, einen CNI zu verwenden und diesen stufenweise bis zum
Wechsel der Medikation zu reduzieren, oder sollte eine CNI-freie, jedoch auch zu
Beginn mTor-Inhibitor-freie Immunsuppression, z.B. mit MMF oder der Kombination
aus MMF und Steroid, bevorzugt werden? Hier stellen sich Fragen nach Kosten und
Nutzen, nach Nebenwirkungsprofilen der einzelnen Medikamente oder
Medikamentenkombinationen, nach Möglichkeiten einer, für den einzelnen Patienten
sensibel und individuell angepassten, immunsuppressiven Therapie.
Eine Studie von Gerhardt et al. zeigt eine, allerdings nicht signifikante, Verbesserung
der Nierenfunktion von Patienten nach LTX, die mit MMF und einer reduzierten Dosis
CNI therapiert werden, verglichen mit einer Gruppe, die CNI-frei, jedoch nicht mit
Sirolimus (MMF/Prednisolon) therapiert wird. In dieser Studie wird die geplante
Studienmedikation mit dem ersten Tag nach LTX begonnen und im Verlauf
angepasst. Dabei zeigt sich, dass die Gruppe der Patienten, die mit MMF und
reduzierter Dosis von CNI behandelt wird, eine bessere Nierenfunktion aufweist, als
Diskussion
74
die Gruppe, die CNI-frei behandelt wird, was völlig kontrovers zu den gerade
beschriebenen Studien ist. (161)
Es stellt sich die Frage, ob eine CNI-freie (PATRON) oder CNI-reduzierte Therapie,
kombiniert mit einem anderen Immunsuppressivum (z.B. MMF) ab dem ersten Tag
nach LTX, oder eine Therapie, bei der die CNI-freie Immunsuppression erst nach
einem gewissen Zeitraum eingesetzt wird, für eine Verbesserung der Nierenfunktion
sorgen würde. Eine vergleichende Studie könnte die Antwort hierzu liefern.
Den oben beschriebenen Studien muss eine Studie von Abdelmalek et al.
gegenübergestellt werden, in der randomisiert Patienten sechs Jahre nach LTX
innerhalb von 24 Stunden von einer CNI-Therapie auf Sirolimus umgestellt wurden.
Die Vergleichsgruppe wurde dauerhaft mit CNI behandelt. Diese Studie ergab, dass
es keinen Unterschied bei der Nierenfunktion in diesen beiden Gruppen gibt. (162)
Dies führt zu der Frage, ob das späte Absetzen von CNI (z.B. > sechs Monate)
überhaupt noch einen Einfluss auf die Nierenfunktion hat. Vermutlich ist es bereits zu
irreversiblen Schäden der Nieren unter der sechsmonatigen Therapie mit CNI
gekommen, sodass eine späte Umstellung auf eine nephroprotektive CNI-freie
Mediaktion nicht mehr zu einer Verbesserung der Nierenfunktion führt. Diese Studie
zeigt auch, dass es keine signifikante Verbesserung der Nierenfunktion bei CNI-
enthaltender Immunsuppression gibt.
5.3 Bottom-Up Studienmedikation vs. Drug Holiday fü r
bessere Nierenfunktion
Prinzipiell wurden in dem vorangegenagenen Abschnitt die Möglichkeiten der CNI-
freien immunsuppressiven Therapie beleuchtet. In Folgendem soll noch einmal eine
Gegenüberstellung beider Regime erfolgen.
Leider gibt es zu dem Therapieregime des Drug Holiday keine spezifischen Studien,
da Medikamentenumstellung, wie auch in der PATRON-Studie, eine individuelle
Entscheidung bei jedem Patienten darstellt. Es gibt viele Gründe, die
Immunsuppression von einem CNI-freien Regime auf ein CNI-enthaltendes Regime
umzustellen. Ein Hauptgrund sind auftretende Nebenwirkungen der ersten
Studienmedikation, in unserem Fall betraf es Sirolimus.
Diskussion
75
In unserem Patientenkollektiv waren die Gründe für eine Medikamentenumstellung:
Transaminasenerhöhung, akute Abstoßungsreaktionen, unklares Fieber,
Operationen (Narbenhernie, Platzbauch) und Wundheilungsstörungen. Bei
Operationen wurde vorrübergehend SIR ausgesetzt, um die Wahrscheinlichkeit einer
Wundheilungsstörung gering zu halten. In unserer Studie wurde in einigen Fällen
nach drei Monaten die Medikation umgestellt, wobei die Nierenretentionsparameter
nach diesen Umstellungen weitestgehend stabil blieben bzw. sie veränderten sich
nicht signifikant zu den Vorwerten. Im Vergleich zu den Patienten, die durchgehend
CNI-frei behandelt wurden, zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der
Nierenfunktion nach Umstellung der Immunsuppression. Hieraus ist abzuleiten, dass
ein Drug Holiday von CNIs nach LTX die Nierenfunktion verbessert und die
Umstellung auf eine CNI-enthaltene Immunsuppression, aus welchem Grund auch
immer, die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt. Daraus lässt sich ableiten, dass nach
LTX bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion CNI-frei therapiert werden
sollte, um die Nierenfunktion im Verlauf zu bessern. Sollte eine Umstellung der
immunsuppressiven Therapie notwendig sein, ist anzustreben, dies so spät wie
möglich durchzuführen, um den Nieren eine möglichst lange Regenerationszeit zu
ermöglichen. Auch eine späte Umstellung auf eine CNI-Therapie schränkt die
Nierenfunktion in der Folge nicht ein.
Dies bedeutet, dass ein primär CNI-freies immunsuppressives Regime nach LTX
anzustreben ist, vor allem bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, aber
auch bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, um diese nicht durch nephrotoxische
Substanzen zu beeinträchtigen.
5.4 Nebenwirkungen der Studienmedikation
In der PATRON-Studie sind als häufigste Nebenwirkung die Wundheilungsstörung,
Proteinurie, periphere Ödeme, Thrombozytopenie, Anämie, Pneumonie, Cholangitis,
Infekte der ableitenden Harnwege, intraabdominelle Abszesse, Pleuraergüsse,
erhöhte Transaminasen und Fasziendehiszenz zu nennen.
In Studien von Sterneck et al. und Abdelmalek et al. zeigte sich ein signifikant
erhöhter Anteil an Patienten mit peripheren Ödemen, die CNI-frei
(Everolimus/Sirolimus) behandelt wurden. (155) In der Gruppe, die mit CNI behandelt
Diskussion
76
wurde, entwickelten sich signifikant seltener Ödeme. Diese Beobachtung machten
wir auch in der PATRON-Studie und es zeigt, dass dies eine häufige Nebenwirkung
der Medikamentengruppe (mTor) ist.
Gerhardt et al. und Abdelmalek et al. fanden eine große Bandbreite an
Nebenwirkungen. Häufig waren Pleuraergüsse unklarer Herkunft, die auch in der
PATRON-Studie gehäuft auffielen. (161).
Leider wurden in den Studien nicht genau beschrieben, wann Nebenwirkungen wie
Pleuraergüsse, periphere Ödeme, Multiorganversagen, Pneumonien, usw., auftreten.
Die unspezifischen Symptome beobachtet man auch nach großen Operationen oder
bei schwer kranken, teilweise beatmeten Patienten, sodass man diese nicht der
Studienmedikation zuschreiben kann.
Die Medikamentengruppe der mTor-Inhibitoren hat die sehr häufige Nebenwirkung
der Wundheilungsstörung, wobei dies nur vereinzelt in Studien als häufige
Nebenwirkung benannt wird. In einem Review von McKenna et al. wird die Option
des Drug Holidays bezüglich SIR vor großen Operationen erwähnt und darauf
verwiesen, SIR erst ca. zwei Wochen post LTX einzunehmen, um
Wundheilungsstörungen zu vermeiden. Diese Strategie verfolgten wir in der
PATRON-Studie (Beginn SIR Tag 10). (163) Dies könnte ein Grund dafür sein, dass
es nicht zu vermehrten Wundheilungsstörungen unter SIR-Therapie gekommen ist.
Asrani et al. kommt zu dem Ergebnis, dass Wundheilungsstörungen ein Jahr nach
LTX gleich häufig auftreten, unabhängig davon, ob mit Sirolimus oder mit CNI
therapiert wird. (164).
Auch Thrombozytopenien fanden sich als häufige Nebenwirkung in der PATRON-
Studie und bei Asrani et al. (PATRON: 22%, Asrani: > 50%), sowohl unter SIR-
Medikation, als auch unter reduzierter TAC Dosis. In anderen Studien wurde diese
Nebenwirkung nicht hervorgehoben, etwa bei Teperman et al. (154).
Wenn man die PATRON-Studie der Arbeit von Asrani et al. bezüglich der
Nebenwirkung Thrombozytopenie gegenüberstellt, fällt auf, dass dieses Symptom bei
der Kombination aus SIR und reduzierter Dosis an TAC und TAC als Monotherapie
mehr als doppelt so häufig auftritt. (152) Dies lässt darauf schließen, dass eine CNI-
freie Immunsuppression, bezogen auf die Nebenwirkung Thrombozytopenie, einer
Diskussion
77
CNI-Therapie vorzuziehen ist, auch wenn CNI nur in reduzierter Dosis und als
Kombinationspartner mit einem mTor-Inhibitor beteiligt ist.
In einer, der PATRON-Studie ähnlichen Arbeit von Asrani et al. wurde ein vermehrtes
Auftreten von Thrombosen der A. hepatica und der Pfortader beschrieben. In dieser
Studie wird SIR mit einer reduzierten Dosis von TAC, gegen TAC als Monosubstanz
getestet. Hier fand sich jedoch kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit des
Auftretens dieser Thrombosen, wobei die Gruppe, die mit SIR behandelt wurde,
häufiger betroffen war. (152) Die Studie von Molinari et al. zeigt sogar, dass in dem
Kollektiv, dass nur SIR erhalten hatte, signifikant weniger A. hepatica-Thrombosen
auftraten, als in der Kontrollgruppe. (165) Somit ergibt die PATRON-Studie, in der die
Patienten CNI-frei therapiert wurden, dass dieses Therapieregime einen klaren
Vorteil bezüglich dieser schwerwiegenden Komplikationen (A. hepatica-Thrombose
und Pfortaderthrombose) hat. (152).
Zusammenfassung und Schlussfolgerung
78
6. Zusammenfassung und Schlussfolgerung In der PATRON-Studie konnte gezeigt werden, dass CNI-freie Immunsuppression ein
wichtiger Grundstein des immunsuppressivenen Regimes bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion ist. Ein wesentlicher Punkt ist, dass sich die
Nierenfunktion nach LTX unter dieser Therapie verbessert, im dritten Monat sogar
signifikant zum Ausgangswert. Es konnte ebenfalls gezeigt werden, dass ein Drug
Holiday von einer CNI-enthaltenen Therapie die Nierenfunktion so verbessert, dass
sie sich nach Umstellung auf eine CNI-Therapie anfänglich nicht verschlechtert.
Darüber hinaus fanden wir, dass die Bottum-Up-Therapie auch in Bezug auf akute
Abstoßungsreaktionen und Organüberleben eine sichere Therapiealternative ist.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Bottom-Up-Immunsuppression eine
sichere und, auf die Nierenfunktion bezogen, verbessernde Immunsuppression bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist.
Wenn man die Ergebnisse unserer Studie (PATRON) mit anderen, ähnlich
aufgebauten Studien vergleicht, zeigt sich, dass weitere Studien notwendig sind, den
idealen zeitlichen Ablauf des immunsuppressiven Regimes zu bestimmen, um eine
Balance zwischen Abstoßungsreaktionen, Verbesserung der Nierenfunktion und
Nebenwirkungen der Studienmedikation zu erreichen.
Abkürzungsverzeichnis
79
7. Abkürzungsverzeichnis ADH antidiuretisches Hormon
ALAT/GPT Alanin-Aminotransferase
ASAT/GOT Aspartat-Aminotransferase
BPAR Biopsy prove acute rejection
CMV Cytomegalievirus
CNI Calcineurininhibitor
CYA Cyclosporin A
EBV Epstein-Bar-Virus
EZR Extrazellulärraum
FFP fresh frozen Plasma
GFR glomeruläre Filtrationsrate
HBV Hepatitis-B-Virus
HCC hepatozelluläres Carzinom
HCV Hepatitis-C-Virus
HIV Humanes Immundefizit Virus
HKT Hämatokrit
HPLC-MS High performance liquid chromatographie-mass spectometrie
HRS hepatorenales Syndrom
HU High Urgency
IL Interleukin
INR International normalized Ratio
IS Immunsuppression
LTX Lebertransplantation
MELD Model for End-Stage Liver Deseas
MMF Mycophenolatmofetil
mTOR mammalian Target of Rapamycin
NO Stickstoffmonoxid
pTT partielle Thromboplastinzeit
rER Endoplasmatisches Retikulum
SIR Sirolimus
TGF Transforming growth factor
TIPS transjugulärer intrahepatischer portosystemischer (Stent-)Shunt
Abkürzungsverzeichnis
80
TNF Tumornekrosefaktor
UNOS United Network for Organ Sharing
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Literaturverzeichnis
92
Danksagung
93
9. Danksagung Ihnen, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schlitt, danke ich, für die Unterstützung und das
Vertrauen in das Projekt PATRON07.
Ich danke Prof. Dr. Andreas Schnitzbauer für die Möglichkeit an dieser Studie
mitzuarbeiten und im weiteren Verlauf für seine konstruktiven
Verbesserungsvorschläge und die intensive, zeitaufwendige und effektive Betreuung
in den letzten Jahren. Ebenso danke ich Prof. Dr. Marcus Scherer für die Betreuung.
Dir, liebe Julia, danke ich von ganzem Herzen für die Unterstützung, Motivation und
Geduld über all die Jahre.
Euch, lieben Eltern und Mumi, widme ich diese Arbeit. Ohne euren Antrieb, liebevolle
und vertrauensvolle Unterstützung über die vielen Jahre, wäre diese Arbeit nicht
zustande gekommen.
Lebenslauf
94
10. Lebenslauf
Geburtsdatum / -ort
Familienstand
Eltern
Johannes Ludwig Sothmann
10.01.1982 in München
ledig
Dr. med. Günther Sothmann, Arzt (selbstständig)
Dr. med. Margret Götz-Sothmann, Ärztin (selbstständig)
Ausbildung
1988 – 1992 Grundschule Zielstattstrasse, München
1992 – 2002 Thomas-Mann-Gymnasium, München
2002 – 2003 Zivildienst (Arbeiter-Samariter-Bund, München)
2002 Ausbildung zum Rettungssanitäter
2003 – 2011
06/2011
Studium der Humanmedizin
Universität Ulm
Universität Regensburg
Zweiter Abschnitt ärztliche Prüfung, Note: „gut“
Beruflicher Werdegang
01/2012 – 12/2016
Weiterbildung als Assistenzarzt
Seit 11/2015 Städtisches Klinikum München Harlaching, Klinik für Pneumologie, Gastroenterologie, Internistische Intensiv- und Beatmungsmedizin,
Prof. Dr. J. Meyer
Lebenslauf
95
05/2015 – 10/2015 Städtisches Klinikum München Harlaching, Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin
Prof. Dr. H. Kühl
08/2014 – 04/2015 Städtisches Klinikum München Harlaching, Klinik für Pneumologie, Gastroenterologie, Internistische Intensiv- und Beatmungsmedizin
Prof. Dr. J. Meyer
01/2012 – 07/2014 Internistische Klinik Dr. Müller, München,
Prof. Dr. Dr. M. Gross
02/2013 Fortbildung Intensivmedizin (80h)
04/2013– 10/2013 Internistische-intensivmedizinische Weiterbildung
10/2013 Fortbildung Notfallmedizin (80h)
11/2013 – 02/2014 Internistische - sonographische Weiterbildung
in Echokardiographie, Abdomensonographie und Doppler-
Sonographie
Praktisches Jahr
02/2010 – 05/2010 Klinik und Poliklinik der Chirurgie, Universität
Regensburg, Prof. Dr. H.J. Schlitt
06/2010 – 09/2010 Klinik und Poliklinik für Innere Medizin,
Universitätsspital Zürich, Prof. Dr. E. Battegay
10/2010 – 11/2010 Institut für Röntgendiagnostik, Universität
Regensburg, Prof. Dr. C. Stroszczynski
11/2010 – 12/2010 Institut für Röntgendiagnostik, Concord
Hospital, Universität Sydney, Prof. Dr. G. Ridley
01/2011 – 01/2011 Institut für Röntgendiagnostik, Universität
Regensburg, Prof. Dr. C. Stroszczynsk
Lebenslauf
96
Famulatur
08/2007 Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Städtisches Klinikum
München Harlaching, Prof. Dr. J. Horn
04/2008 Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Universität Regensburg,
Prof. Dr. H.J. Schlitt
08/2008 Klinik und Poliklinik für Innere Medizin, Städtisches
Klinikum München Harlaching, Dr. med. A. Spuhler
04/2009 Allgemeinarzt Famulatur, Dr. med. R. Kübler, München
Erklärung
97
11. Erklärung Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Thema
CNI-freie immunsuppressive Strategie bei Patienten mit beeinträchtigter
Nierenfunktion zum Zeitpunkt der Lebertransplantati on
ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen
Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus anderen Quellen direkt oder indirekt
übernommenen Daten und Konzepte sind unter Angabe der Quelle gekennzeichnet.
Insbesondere habe ich nicht die entgeltliche Hilfe von Vermittlungs- bzw.
Beratungsdiensten (Promotionsberater oder andere Personen) in Anspruch
genommen. Niemand hat von mir unmittelbar oder mittelbar geldwerte Leistungen für
die Arbeit erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten
Dissertation stehen. Die Arbeit wurde bisher weder im In- noch im Ausland in
gleicher, oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt.
München, den 6.Dezember 2016
Johannes Ludwig Sothmann