Das 19. Jahrhundert: Europa marschiert gegen Napoleon...Ebert, Sabine: 1813 Kriegsfeuer. Knaur. 2014...
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Das 19. Jahrhundert: Europa marschiert gegen Napoleon
School-Scout.de
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V.19
19. Jahrhundert
„Europa marschiert gegen Napoleon!“ – Die
Völkerschlacht von Leipzig im Jahre 1813
Manuel Köhler
Warum konnte das französische Heer unter Napoleon um 1800 große Teile Europas erobern und
besetzen? Warum scheiterte sein Russlandfeldzug? Wie verlief die Völkerschlacht von Leipzig? Was
geschah nach der französischen Niederlage? Anhand von Quellen und Zeichnungen sowie selbst-
ständigen Internetrecherchen beschäftigen sich die Schüler mit der Völkerschlacht von Leipzig. Sie
erkennen, dass die europäischen Staaten und Fürstentümer 1813 die Gelegenheit sahen, sich von
der napoleonischen Besatzung zu befreien.
KOMPETENZPROFIL
Klassenstufe: 8
Dauer: 4 Unterrichtsstunden
Kompetenzen: Gründe für die französische Besetzung Mitteleuropas benennen
können, wesentliche Ursachen für die Völkerschlacht von Leipzig
erläutern können, den Ablauf dieser Schlacht aus unterschied-
lichen Perspektiven nachvollziehen können, die Konsequenzen für
Napoleon aus der verlorenen Schlacht bei Leipzig erklären können
Thematische Bereiche: napoleonische Zeit, Völkerschlacht von Leipzig
Medien: Texte, Bilder, Internet
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Rund um die Reihe
Im Oktober 1813 ging Leipzig in die Geschichtsbücher ein: Noch nie hatte es eine Schlacht mit so
vielen Beteiligten gegeben. Niemals zuvor standen sich Hunderttausende Soldaten aus beinahe
allen Teilen Europas auf einem einzigen Schlachtfeld gegenüber, sodass dieses Ereignis mit Recht
als „Völkerschlacht“ bezeichnet werden darf. Zudem beendete die Völkerschlacht von Leipzig die
Vormachtstellung Frankreichs in Europa. Mit der Niederlage Napoleons endete die französische
Besatzungszeit. Die europäischen Machtverhältnisse sollten später auf dem Wiener Kongress neu
geordnet werden.
Bis ins Jahr 1812 war die französische Armee unter dem Befehl Napoleons so erfolgreich wie kaum
eine andere in den Jahrhunderten zuvor. In den Schlachten von Austerlitz (1805) sowie von Jena
und Auerstedt (1806) wurden die Großmächte Preußen und Österreich bezwungen. Im Jahr 1806
schloss Napoleon die meisten deutschen Staaten und Fürstentümer im Rheinbund zusammen. Der
französische Machtbereich reichte von Spanien im Westen bis Russland im Osten.
Trotz der französischen Reformen, die den besetzten Ländern Modernisierung und Fortschritt brach-
ten, wuchs der Widerstand gegen die fremden Besatzer. Als Russland 1811 aus dem Bündnis mit
Frankreich ausbrach, marschierte Napoleon in das riesige Land ein und erlebte eine Katastrophe.
Nur etwa zehn Prozent seiner Soldaten überlebten diesen Feldzug. Napoleon verlor den Nimbus
seiner Unbesiegbarkeit. Beinahe ganz Europa verbündete sich nun gegen Frankreich und drängte
die Grande Armée in den anschließenden Befreiungskriegen bis nach Frankreich zurück.
Die Völkerschlacht bei Leipzig bildete in diesen einen zentralen Höhepunkt. Nach der Niederlage
war Napoleon zwar noch an der Macht, militärisch war er jedoch geschwächt wie nie. Verbündete
hatte er kaum noch.
Was Sie zum Thema wissen müssen
Napoleon Bonaparte stammte von niederem Adel aus Korsika ab. Er diente als Ofizier in der fran-
zösischen Armee. Während der Französischen Revolution wurde er immer weiter befördert, bis er
schließlich mit 24 Jahren zum jüngsten General ernannt wurde. Im Jahr 1795 schlug er einen Auf-
stand nieder und erhielt als Anerkennung für seine Leistungen den Oberbefehl über die Armee.
Nach den siegreichen Feldzügen in Italien und Ägypten war Napoleon der neue, umjubelte starke
Mann in Frankreich. Am 9. November 1799 übernahm er nach einem Staatsstreich die Funktion
des Ersten Konsuls. Weitere siegreiche Feldzüge unter seinem Oberbefehl folgten. Am 2. Dezember
1804 krönte sich Napoleon selbst zum Kaiser von Frankreich.
Die „Franzosenzeit“ nannte man die Jahre um 1800. Als erfolgreicher Kriegsherr brachte Napo-
leon weite Teile Europas unter seine Kontrolle. Französische Soldaten besetzten Teile des heutigen
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Napoleon erließ dort neue Gesetze und Verordnungen.
Nach dem französischen Recht hatten alle Menschen die gleichen Rechte und sollten frei sein.
Amtssprache war vielerorts nun Französisch. Im Gegenzug mussten die besetzten Länder aber Steu-
ern und Abgaben an Frankreich zahlen. Zudem mussten sie für jeden Feldzug Napoleons Soldaten
stellen. Die „Franzosenzeit“ endete im Prinzip mit der Niederlage der Grande Armée in der Völker-
schlacht von Leipzig.
Im Jahr 1811 trat das Zarenreich Russland aus der von Napoleon verhängten Wirtschaftsblockade
gegen Großbritannien aus. Der Wegfall des Handels mit englischen Kauleuten schwächte die rus-
sische Wirtschaft erheblich. Napoleon nahm diesen Vertragsbruch nicht hin und rüstete zum Krieg
gegen Russland. Mit rund 500.000 Soldaten überschritt er am 24. Juni 1812 die Grenze. Doch die
Warum wir das
Thema behandeln
Der Aufstieg
Napoleons
Die
„Franzosenzeit“
Der gescheiterte
Russlandfeldzug
Napoleons
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russische Armee stellte sich lange nicht einem Kampf. Sie zog sich immer weiter zurück und wandte
die Taktik der „verbrannten Erde“ an: Straßen, Brücken, Dörfer und Lebensmittel wurden systema-
tisch zerstört. Die französische Armee konnte sich bei ihrem Vormarsch auf Moskau kaum noch
ernähren und vor den kalten Temperaturen schützen. Hunger, Krankheiten und Erschöpfung ließen
Tausende Soldaten der Grande Armée sterben. Schließlich befahl Napoleon den Rückzug. Verfolgt
von der russischen Armee, wurden die Soldaten Napoleons beinahe vollständig aufgerieben.
Nach der Niederlage Napoleons in Russland bildete sich ein neues Bündnis gegen Frankreich. Im
März 1813 schlossen Preußen, Großbritannien und Schweden eine Allianz gegen Napoleon. Im Juni
1813 versuchte Österreich noch zwischen Napoleon und dieser Allianz zu vermitteln, um einen
Krieg zu verhindern. Als dies ergebnislos endete, trat im August 1813 auch Österreich der Allianz
gegen Napoleon bei. Alle europäischen Großmächte hatten sich nun gegen Frankreich verbündet
und wollten dessen Vormachtstellung in Europa beenden. In mehreren Schlachten, einen vorläui-
gen Höhepunkt bildete dabei die Völkerschlacht von Leipzig, wurde Napoleon bis nach Frankreich
zurückgedrängt. Der Rheinbund löste sich in der Folge rasch auf und befreite sich von der französi-
schen Besatzung.
Weiterführende Medien
Ebert, Sabine: 1813 Kriegsfeuer. Knaur. 2014
Das Buch beschreibt aus unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel zwischen fiktiven und histo-
rischen Personen die Geschehnisse rund um die Völkerschlacht von Leipzig.
Kordon, Klaus: JOSS oder der Preis der Freiheit. Gulliver von Beltz & Gelberg: 2017
Das Buch schildert aus der Sicht eines 16-jährigen Bauernjungen die Ereignisse sowie das Grauen
auf dem Schlachtfeld rund um die Befreiungskriege gegen Napoleon.
www.kinderzeitmaschine.de
Diese Internetseite führt Kinder und Jugendliche durch die gesamte Geschichte der Menschheit.
Kurze Texte, historische Bilder und Elemente interaktiven Recherchierens erleichtern das Orientie-
ren und bieten zahlreiche Informationen gerade auch zur Zeit Napoleons.
www.leipzig1813.com
Diese Internetseite vom „Verband Jahrfeier Völkerschlacht b. Leipzig 1813 e.V.“ informiert nicht
nur über die historischen Ereignisse aus dem Jahr 1813, sondern bietet auch eine Vielzahl von In-
formationen über Veranstaltungen, Aktionen und Initiativen zum Gedenken an die Völkerschlacht.
Die
Befreiungskriege
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Didaktisch-methodisches Konzept
Diese vierstündige Reihe über die Völkerschlacht von Leipzig schließt sich historisch und chrono-
logisch an die Ereignisse rund um die Französische Revolution von 1789 an. Den Lernenden soll
bewusst werden, dass Frankreich militärisch gestärkt aus dieser Zeit hervorging und seinen Macht-
bereich vergrößerte. Weite Teile Europas wurden erobert und besetzt, so dass keine Gefahr mehr
von diesen ausgehen konnte. Es wird deutlich, dass die Politik Frankreichs einzig darauf abzielte,
die alleinige Vormachtstellung in Europa einzunehmen. Mit dem Ausgang des Russlandfeldzuges
soll den Schülerinnen und Schülern verdeutlicht werden, dass Napoleon nun den Nimbus seiner
Unbesiegbarkeit eingebüßt hatte. Es wird ihnen bewusst, dass die europäischen Staaten nun die
Gelegenheit sahen, sich gemeinsam gegen Napoleon zu verbünden, um seine Herrschaft in Europa
endgültig zu beenden. Mit der detaillierten Auseinandersetzung der Ereignisse auf dem Schlacht-
feld bei Leipzig im Jahr 1813 soll den Lernenden verdeutlicht werden, dass vor allem die einfachen
Soldaten und die Zivilisten leiden und sterben, wenn Könige und Fürsten Kriege beginnen.
In der ersten Unterrichtstunde orientieren sich die Schülerinnen und Schüler chronologisch und
historisch von der „Franzosenzeit“ bis hin zu den Gründen, warum die französische Armee allen an-
deren überlegen war und weite Teile Europas erobern konnte. Mit M 1 erfahren die Lernenden, dass
vor allem die Person Napoleon Bonaparte für die aggressiven Expansionspläne Frankreichs verant-
wortlich war. Die Materialseite M 2 gibt eine grobe geograische und zeitliche Orientierung über die
politische Situation in Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nachdem sich die Schülerinnen und
Schüler genauer über die Ursachen, weshalb die französische Grande Armée allen anderen euro-
päischen Militärs so überlegen war (M 3, M 4), informiert haben, schließt das Einstiegskapitel mit
einer kurzen Darstellung über die Kompetenzen und Einstellungen Napoleons als Feldherr (M 5).
In den Stunden 2 und 3 liegt der Schwerpunkt auf den Gründen und Motiven der europäischen
Staaten, die zur Völkerschlacht von Leipzig führten. In M 6 werden die Ursachen, die zur Niederlage
Napoleons in Russland führten, vorgestellt. M 7 behandelt die unmittelbaren Folgen des geschei-
terten Russlandfeldzuges, nämlich das Bilden einer immer größer werdenden europäischen Allianz
gegen Napoleon. Eine arbeitsteilige Gruppenarbeit (M 8–M 13) vergegenwärtigt den Ablauf der
dreitägigen Völkerschlacht bei Leipzig aus unterschiedlichen Perspektiven.
In der vierten Unterrichtsstunde inden die Schülerinnen und Schüler Antworten auf die Frage,
welche Konsequenzen sich aus der Niederlage bei Leipzig für Napoleon ergaben. Das Ende des
Rheinbundes und der „Franzosenzeit“ wird ebenso behandelt (M 14) wie die sich im Laufe der Zeit
ändernden Interpretationen der Völkerschlacht (M 15).
In M 3 und M 4 bieten sich Materialien zur Binnendifferenzierung an. Beide Materialien verdeut-
lichen die Ursachen, warum die Grande Armée um 1800 militärisch so erfolgreich war. Die Variante
M 3 orientiert sich an den Lernenden, die einem Text zügig Informationen entnehmen können. Mit
der Herangehensweise in M 4 spricht man die Schülerinnen und Schüler an, die ihre Kompetenzen
bezüglich des Textverständnisses noch entwickeln müssen.
Voraussetzungen
in der Lerngruppe
Aufbau der Reihe
Tipps zur
Differenzierung
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Auf einen Blick
1. Stunde
Thema: Warum war Frankreich um 1800 militärisch so erfolgreich und konnte große
Teile Europas besetzen?
M 1 Napoleon – Ein Franzose greift nach der Weltherrschaft!
M 2 „Franzosenzeit!“ – eine räumliche und zeitliche Orientierung
M 3 Warum war die Grande Armée militärisch so erfolgreich? / Sachtext
M 4 Warum war die Grande Armée militärisch so erfolgreich? / Lückentext
M 5 Napoleon – ein Genie auf dem Schlachtfeld?!
2./3. Stunde
Thema: Wie verlief die Völkerschlacht von Leipzig?
M 6 Warum scheiterte Napoleons Russlandfeldzug?
M 7 Der Anfang vom Ende! – Welche Folgen hatte der gescheiterte Russ-
landfeldzug für Napoleon?
M 8 Auf dem Schlachtfeld: Die Handelsstadt Leipzig
M 9 Auf dem Schlachtfeld: Die Waffengattungen
M 10 Auf dem Schlachtfeld: Napoleons Flucht
M 11 Auf dem Schlachtfeld: Das Sterben der Soldaten
M 12 Auf dem Schlachtfeld: Das Leid der Zivilisten
M 13 Was hast du über die Völkerschlacht von Leipzig erfahren? – Aufga-
ben zur Gruppenarbeit
4. Stunde
Thema: Welche Konsequenzen hatte die Niederlage bei Leipzig für Napoleon?
M 14 Welche Folgen hatte die Niederlage für Napoleon?
M 15 Der Mythos Völkerschlacht
M 16 Teste dein Wissen! – ein Kreuzworträtsel
M 17 Von A bis Z – das Wichtigste auf einen Blick
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Auszug aus:
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