Das chemische Anthropozän - Neue Umweltproblemstoffe im Wasserkreislauf

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Anthropogener Druck auf aquatische Ökosysteme Gesellschaftliche Akteure Bevölkerung, Pharmaindustrie, Gesundheitswesen, Politik  Nanopartikel Hohes Anwendungspotenzial in zukünftigen Entwicklungen Vermehrter Eintrag durch technischen Fortschritt Neuartige Eigenschaften – unbekannte (öko)toxikologische Wirkung Bevölkerungs- wachstum, Lebensstil Technischer Fortschritt Mikroplastik Primär (Pellets, Verbrauchsprodukte) Sekundär (größere Plastikteile) Langsamer Abbau Plastik im Ökosystem (Nahrungskette, Sedimente) Humanpharmazeutika im Wasserkreislauf Handlungs- möglichkeiten Fazit Die spezifischen Interaktionen zwischen Natur und Gesellschaft sind Teil eines globalen sozial-ökologischen Systems . Die nachhaltige Gestaltung des Systems erfordert das Verständnis von Teilprozessen, z. B. Auswirkungen von Spurenstoffen auf aquatische Ökosysteme Wechselwirkung mit weiteren anthropogenen Stressoren (und deren zukünftige Entwicklung) Wechselwirkung mit weiteren in Verbindung stehenden Ökosystemen Aquatisches Ökosystem Natur Gesellschaft Das chemische Anthropozän Neue Umweltproblemstoffe im Wasserkreislauf Arzneimittel- innovation Anwendung Entsorgung Abwasser- behandlung Verbesserte Abbaubarkeit und Bioverfügbarkeit, Umweltverträglichkeit als Kriterium für das Zulassungsverfahren Veränderte Verordnung/ Konsumverhalten, Risikokommunikation, Einsatz umweltfreundlicher Arzneimittel, DART-Strategie für Antibiotika Konsumentennahes Entsorgungssystem, Kommunikation Dezentrale/zentrale Systeme, 4. Reinigungsstufe Zerstörerischer Einfluss oder Möglichkeit der Gestaltung? Ökosystem- Dienstleistungen  Veränderte Ökosystem- Dienstleistungen (z.B. kontaminiertes Trinkwasser) Eventuell Beeinträchtigung von Ökosystemfunktionen Kontamination von Oberflächen- und Grundwasser Exposition aquatischer Organismen (mögliche Toxizität) Entwicklu ng antibiotikaresistenter Bakterien Cocktaileffekt? Negative Auswirkungen : Chronische, subtoxische Exposition Infektionen durch resistente Bakterien Noch unbekannte Auswirkungen? Gesetzliche Regulierung (z.B. EU-WRRL, Arzneimittelzulassung) und Management (z.B. Verminderung des Eintrags, Vorsorgeprinzip) Strukturveränderungen Klimawandel Invasive Arten Schlechte Wasserqualität Anthropogene Auswirkungen auf die Wasserqualität Nährstoffe (z.B. Nitrat, Phosphat) Schwermet alle (z.B. Blei, Quecksilb er) Chlororganis che Chemikalien (z.B. DDT, PCBs) Pathogene (z.B. E. coli, Clostridium) Neue Umweltproblemstoffe (z.B. Humanpharmazeutika, Nanopartikel, Mikroplastik) Caterina Brandmayr, Carolin Völker, Anna Walz (ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main)

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8/9/2019 Das chemische Anthropozän - Neue Umweltproblemstoffe im Wasserkreislauf

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Anthropogener Druck auf aquatische Ökosysteme

Gesellschaftliche AkteureBevölkerung, Pharmaindustrie,

Gesundheitswesen, Politik 

Nanopartikel• Hohes Anwendungspotenzial in zukünftigen

Entwicklungen

• Vermehrter Eintrag durch technischenFortschritt

• Neuartige Eigenschaften – unbekannte(öko)toxikologische Wirkung

Bevölkerungs-wachstum,Lebensstil

TechnischerFortschritt

Mikroplastik• Primär (Pellets, Verbrauchsprodukte)

• Sekundär (größere Plastikteile)

• Langsamer Abbau

• Plastik im Ökosystem (Nahrungskette,Sedimente)

Humanpharmazeutika imWasserkreislauf

Handlungs-möglichkeiten

FazitDie spezifischen Interaktionen zwischen Natur und Gesellschaft sind Teil eines globalensozial-ökologischen Systems.Die nachhaltige Gestaltung des Systems erfordert das Verständnis von Teilprozessen, z. B.• Auswirkungen von Spurenstoffen auf aquatische Ökosysteme• Wechselwirkung mit weiteren anthropogenen Stressoren (und deren zukünftige Entwicklung)• Wechselwirkung mit weiteren in Verbindung stehenden Ökosystemen

Aquatisches Ökosystem

Natur

Gesellschaft

Das chemische AnthropozänNeue Umweltproblemstoffe im Wasserkreislauf

Arzneimittel-innovation

Anwendung

Entsorgung

Abwasser-behandlung

Verbesserte Abbaubarkeit undBioverfügbarkeit,

Umweltverträglichkeit alsKriterium für das

Zulassungsverfahren

Veränderte Verordnung/Konsumverhalten,

Risikokommunikation,Einsatz umweltfreundlicher

Arzneimittel,DART-Strategie für Antibiotika

KonsumentennahesEntsorgungssystem,

Kommunikation

Dezentrale/zentrale Systeme,4. Reinigungsstufe

ZerstörerischerEinfluss

oderMöglichkeit der

Gestaltung? 

Ökosystem-Dienstleistungen 

VeränderteÖkosystem-

Dienstleistungen(z.B. kontaminiertes

Trinkwasser)

Eventuell Beeinträchtigung vonÖkosystemfunktionen

Kontamination von Oberflächen- und GrundwasserExposition aquatischer Organismen (mögliche Toxizität)Entwicklung antibiotikaresistenter BakterienCocktaileffekt?

Negative Auswirkungen:Chronische, subtoxische ExpositionInfektionen durch resistente BakterienNoch unbekannte Auswirkungen?

Gesetzliche Regulierung(z.B. EU-WRRL,

Arzneimittelzulassung)und Management

(z.B. Verminderung desEintrags, Vorsorgeprinzip)

Strukturveränderungen

Klimawandel

Invasive Arten

Schlechte Wasserqualität

Anthropogene Auswirkungen auf die WasserqualitätNährstoffe (z.B. Nitrat, Phosphat)

Schwermetalle (z.B. Blei, Quecksilber)

Chlororganische Chemikalien (z.B. DDT, PCBs)

Pathogene (z.B. E. coli, Clostridium)

Neue Umweltproblemstoffe (z.B. Humanpharmazeutika,

Nanopartikel, Mikroplastik) 

Caterina Brandmayr, Carolin Völker, Anna Walz (ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main)