Das Herz der Automatisierung · Cadfem Ansys Simulation Conference auf das Gelän-de der Leipziger...

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5/18 AUGUST D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002X www.digital-engineering-magazin.de 25 JAHRE SITOP-STROMVERSORGUNG Das Herz der Automatisierung Mit Special SENSORIK + MESSTECHNIK LÖSUNGEN FÜR KONSTRUKTEURE, ENTWICKLER UND INGENIEURE + INDUSTRIE 4.0 | INTERNET DER DINGE › SIMULATION Mit Multi- Domain-Workflow Zeit und Kosten sparen › SCHIFFBAU Performance- Monitoring-System liefert Daten auf Knopfdruck

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5/18 AUGUST D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002Xwww.digital-engineering-magazin.de

25 JAHRE SITOP-STROMVERSORGUNG

Das Herz der Automatisierung

Mit Special

SENSORIK +MESSTECHNIK

LÖSUNGEN FÜR KONSTRUKTEURE, ENTWICKLER UND INGENIEURE + INDUSTRIE 4.0 | INTERNET DER DINGE

› SIMULATION Mit Multi-Domain-Workflow Zeit und Kosten sparen

› SCHIFFBAU Performance- Monitoring-System liefert Daten auf Knopfdruck

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-20184

INHALT

TITELSTORY

Seit 25 Jahren bilden die Sitop-24-Volt-Strom- versorgungen das Herz der Automatisierung. Was die Geräte heute können, außer Strom zu lieferen.

Sensorik: Elektro-statische Pulverbe-schichtung erfolgt in den Beschichtungs-kabinen von Gema Switzerland effizient und ökologisch – auch dank stetiger Weiter-entwicklung der ein-gesetzten Sensorik.Bild: Gema

Schiffbau: Das Kreuz-fahrtschiff „Harmony of the Seas“ der Reederei Royal Caribbean Cruises war von der Indienststel-lung 2016 bis 2018 das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Entwickelt und gebaut wurde es von der Werft STX France.Bild: Gerard Bottino/ Shutterstock

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AKTUELL

Märkte und TrendsNeues aus Technologie und Wirtschaft 6

VeranstaltungskalenderWas, wann, wo? 8

ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION

Titelstory: Das Herz der AutomatisierungVor 25 Jahren begann das Zeitalter der Siemens-Sitop-24-Volt-Stromversorgung – heute liefert sie auch Daten zur Cloud 10

Systembruch adéIntegrierte Sicherheitstechnik kann preislich mit Relaistechnik konkurrieren und ist beliebig skalierbar 12

Einfach schnellerMit VX25 bringt Rittal ein Schaltschrank-system, das für Industrie-4.0-Wert- schöpfungsketten entwickelt wurde 14

Nach Bedarf geschmiertWälzlagerlösungen mit sensorischen Funktionen erlauben neue Regelkreise 16

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT

Erfolge schmiedenTraditionsfelgen-Hersteller Fuchs setzt im Produktent stehungsprozess auf SAP-integrierte Lösung 18

SAP-Lösung: DMU auf KnopfdruckBeim Großmotorenhersteller MAN lassen sich jetzt DMU-Modelle quasi auf Knopfdruck erstellen 20

SPECIAL: SENSORIK & MESSTECHNIK

Märkte und TechnologieNeuheiten aus der Sensorik & Messtechnik 24

Datenlieferant für Industrie 4.0Den Sensoren kommt in der Smart Factory eine Schlüsselrolle zu 26

Richtig kommunizierenIO-Link kristallisiert sich als preiswerte digitale Schnittstelle für die Sensor- Kommunikation heraus 28

Die Prinzipien der induktiven WegmessungWie Differential-Drosseln und Linear-Variable-Differential- Transformatoren funktionieren 30

Teile besser erfasst für die PulverbeschichtungOptische Distanzsensoren mit ungeahnten Fähigkeiten erlauben eine dynamische Erkennung 32

SIMULATION & VISUALISIERUNG

Mit kollaborativ-systemischemAnsatz zum E-Mobil-MotorEM-motive hat einen Multi- Domain-Workflow erdacht 34

Den Prozess im GriffMultiphysiksimulation und Simulations-Apps verbessern die Zusammenarbeit und den Glasherstellungsprozess 36

CAD & DESIGN

Mit Solidworks in die Digital-ÄraPionier des digitalen Textildrucks setzt auf integrierte Solidworks-Umgebung 38

BRANCHE: SCHIFFBAU

Generatoren auf Stopp!Auf Dänemarks kürzester Fährver- bindung ersetzen Batteriespeicher die Dieselgeneratoren fast vollständig 40

Digitalisierung Ahoi!Ein Performance-Monitoring-System ermöglicht effizientes Flottenmanage- ment in der Handelsschifffahrt 42

Dämpfung in maritimer UmgebungZwei Projekte an der Schnittstelle Land/Wasser zeigen das Potenzial von Industrie-stoßdämpfern im maritimen Bereich 44

Virtuelle Techniken im Service: AR-Blick durch Smart Glasses im Service gibt dem Mitarbeiter relevante und deckungsgleiche Arbeitsanweisungen und Status- informationen. Bild: Re‘Flekt

Frische Luft auf hoher SeeSTX France nutzt CFD-Lösungen, um die Ausbreitung von Abgasfahnen auf Kreuz-fahrtschiffen vorherzusagen 46

Innovationen für den Schiffbau Die Hamburger SMM gilt als größte Messe für die maritime Industrie 48

HARDWARE & PERIPHERIE

Cyberrisiko GroßformatdruckDie Druckerflotte im Fokus von Phishing, Betrug, Malware, Adware und Spam 50

Glänzende AussichtenBeim Musterbau von verchromten Armaturen setzt Hansgrohe auf additive Fertigung bei Protolabs 52

MANAGEMENT

Die gemeinsame Sprache entwickelnDas Production Performance Management Protocol soll helfen, Barrieren zur Vernet-zung und Industrie 4.0 abzubauen 54

Zugpferd Augmented RealityIoT-Plattformen gibt es wie Sand am Meer, doch entscheidet die Nutzung der Daten über Erfolg oder Misserfolg. Welche Rolle der AR zukommt 56

Solide Grundlagen statt Daten-HokuspokusKünstliche Intelligenz erfordert Vorarbeit, damit sie kein Luftschloss bleibt 58

Die Arbeitswelt von morgenMit digitaler Unterstützung kann der Mittelstand die Produktion optimal an den Bedarf anpassen 60

Virtuelle Techniken im TrendWie die virtuellen Techniken im Service ankommen 62

EDITORIAL 3

MARKTPLATZ 65

IMPRESSUM 66

VORSCHAU 66

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018 5

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6 DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018

AKTUELL Märkte & Trends

Cadfem und Ansys

SIMULATION IN LEIPZIG ERLEBEN

In diesem Jahr lädt Cadfem vom 10. bis 12. Oktober zur 36. Cadfem Ansys Simulation Conference auf das Gelän-de der Leipziger Messe, zu der die Veranstalter mehr als 800 Teilnehmer erwarten. Zu den Hauptrednern gehören Johann Soder, COO von SEW-Eurodrive, Dr. rer. nat. Zlat-ko Penzar, Senior Expert Mechatronic Simulation bei Con-tinental Teves, Prof. Dr. Klaus Peter Sedlbauer, Instituts-leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik sowie Brent Stucker, Ph.D., Director Additive Manufacturing bei Ansys. Das diesjährige Konferenzprogramm deckt das komplette Spektrum ab, das Ansys für die physikalischen Domänen Strukturmechanik, Strömung und Elektromagnetismus als Simulationstechnologie bereitstellt und das Informa-tionsangebot geht noch weit darüber hinaus. Die Konfe-renzteilnehmer bekommen Einblicke in neue Lösungen, angefangen bei der additiven Fertigung über prädiktive Wartung und digitale Zwillinge, die Elektronik bis hin zur Embedded-Software in über 170 Beiträgen – Anwender- und Technologievorträgen in zwölf parallel verlaufenden Themensträngen, Foren, Kompaktseminaren und Work-shops. Eine ergänzende Fachausstellung mit mehr als 35 Firmen, unter anderem den Hauptsponsoren HP, Intel und AWS, bietet zusätzliche Informationsmöglichkeiten und Gelegenheiten für intensive Gespräche. Beim Abschluss-plenum, moderiert von der TV-Moderatorin Brigitte Bü-scher, steht die Software Ansys Discovery im Mittelpunkt, die im September 2017 angekündigt wurde und seit Feb-ruar 2018 verfügbar ist.

Titelanzeige: Siemens AG

AM PULS DER AUTOMATISIERUNG

Seit 25 Jahren ist Sitop das Herz der Automatisierung und versorgt Industrien weltweit zuverlässig mit der richtigen Gleichspan-nung. Ihr großes Portfolio an Stromversorgungen und Add-on-Modulen bietet hohe Leistung und hohe Effizienz. Dank kontinu-

ierlicher Weiterentwicklung ist Sitop bereits heute die Industrie-Stromver-sorgung für Industrie 4.0. Zu diesen Innovationen gehören zum einen die Sitop PSU8600. Die PSU8600 ist das erste Stromversorgungssystem mit vollständiger Integration in Totally Integrated Automation. Zum anderen aber auch die Kommunikation über den offenen Kommunikationsstan-dard OPC UA oder auch die Einbin-dung in die Cloud.

Siemens AGGleiwitzer Straße 555D-90475 NürnbergTel.: 08 00 / 22 55 33 6 Internet: www.siemens.de/sitop

ABM Greiffenberger

KEGELRADGETRIEBE FÜR FLURFÖRDERFAHRZEUGEFür den Einsatz in elektrisch betriebenen Flurförderzeugen hat ABM Greiffenber-ger das neue Kegelradgetriebe vom Typ TDB230/254 Kombi entwickelt und dabei darauf geachtet, dass sich die Komponente einfach in bestehende Fahrzeugreihen inte-grieren lässt. Mit dem neuen Getriebe hat der Antriebsspezialist das Thema System-integration weiter vorangetrieben. Es lässt sich für die Radgrößen 230 und 254 Milli-meter einsetzen und ist auch in Kombinati-on mit einem Lenkantrieb und redundanter Lenküberwachung direkt am Antriebsrad lieferbar. Die Überwachung ist als Nach-rüst-Set ideales Upgrade für im Einsatz be-findliche Systeme. Der Einbau funktioniert dabei ohne großen Aufwand im Plug-and-Play-Prinzip. Das effiziente Getriebe arbeitet auch mit einer kleineren Batterie lange und

zuverlässig. Zur Funk-tionskontrolle und auch zur Lenküberwachung haben die Entwickler verschiedene Sensoren verbaut, um zum Bei-spiel auch die Stellung des Antriebs direkt am Rad kontrollieren zu können. ABM offeriert das Getriebe in verschiedenen Übersetzungen und Motorvarianten. Im Vergleich zu Vor-gängermodellen bietet es noch einmal 15 Prozent mehr Drehmoment. Die maximale Motorleistung beträgt vier Kilowatt. Trotz starker Performance arbeitet das Kegelrad-getriebe wirtschaftlich. Darüber hinaus ist es robust und funktioniert auch in extremer Umgebung bei Temperaturen bis minus 40 Grad zuverlässig.

Otto Ganter

FUNKTIONSSCHARNIER ÖFFNET UND SCHLIESST AUTOMATISCHEin neues Funktionsscharnier aus Hochleistungspolyamid mit Fe-derrückstellung erweitert das An-gebot an Scharnieren von Ganter. Ganter bietet in der Katalog-Pro-duktgruppe „Schwenken & Verrie-geln von Türen und Klappen“ ein umfangreiches Portfolio an, das jegliche Ausprägungen mit un-terschiedlichen Verriegelungsar-ten, diversen Zubehörteilen und

Kantenschutz-Dicht-profilen abdeckt. Im Bereich der Funktions-schaniere ist das neue GN 233.3 in der Lage, dank Rückstell-Funkti-on kehrt das Scharnier und damit die daran anmontierte Klappe oder Tür automatisch in ihre Ausgangspositi-on zurück, sobald diese losgelassen wird. Das

Scharnier eignet sich damit ide-al für das automatische Öffnen und Schließen beziehungsweise das Zuhalten von Türen. Das neue Funktionsscharnier kann dabei hohen mechanischen Belastun-gen ausgesetzt werden, da es aus besonders widerstandsfähigem Hochleistungspolyamid gefer-tigt ist und damit über eine sehr hohe mechanische Festigkeit verfügt. Die Aluminium-Drehhül-se sowie eine Torsionsfeder aus Edelstahl versprechen maxima-le Verschleiß- und Korrosionsbe-ständigkeit. Ob links- oder rechts-rückstellend, mit hohem oder niedrigem Federrückstelldreh-moment oder als Ergänzungs-scharnier ohne Rückstellfeder ausgestattet – das Scharnier kann individuell entsprechend der Be-dürfnisse der Anwendung konfi-guriert und bestellt werden.

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Beckhoff

BILDVERARBEITUNG INTEGRIERT

Twincat Vision integriert Bildverarbei-tung nahtlos in die Automatisierungs-technik: Mit der Integration bringt Beckhoff umfassende Bildverarbei-tungsfunktionalitäten in seine Steu-erungen. Damit umfasst Twincat alle Maschinenfunktionalitäten wie SPS, Motion, Robotik, Highend-Messtech-nik, IoT, HMI und nur auch Vision auf einer durchgängigen Engineering- und Steuerungsplattform. Auf separa-te, meist extern entwickelte Vision-Lö-sungen kann damit mitunter verzichtet werden. Zudem eröffnet sich ein großes Potenzial für den Maschinenbau, etwa durch die konsequente Synchronisie-rung mit anderen Automatisierungs-

aufgaben in Echtzeit oder mit der Nut-zung für Track-and-Trace-Lösungen. Dazu wurde eine Bildverarbeitungsbi-bliothek entwickelt, deren Funktions-bausteine und Funktionen direkt aus der Twincat-SPS heraus aufrufbar sind. Die Funktionen laufen dann echtzeit-fähig in der Twincat Runtime. Die In-tegration vereinfacht das Engineering deutlich, sodass Vision-Applikationen nun vom SPS-Programmierer selbst re-alisiert werden können. Über ein stan-dardisiertes Kamera-Interface lassen sich nahezu beliebige GigE-Vision-Ka-meras – auch mehrere parallel – einbin-den und im Twincat Engineering konfi-gurieren.

VDC und Lightshape

RÜCKBLICK AUF DIE VR EXPO 2018Am 5. und 6. Juli 2018 veranstalteten die Lightshape & Co. KG und das Virtual Di-mension Center (VDC) zusammen mit der Universität Stuttgart und der Arena2036 in diesem Jahr die zweite VR Expo in Stutt-gart. Die Fachausstellung für virtuelle (VR) und erweiterte Realität (AR) fand in der Arena 2036 statt und stieß mit rund 1.500 Besuchern auf großes Interesse. Die Veran-stalter sind zufrieden mit der zweiten Auf-lage ihrer VR Expo: Zwei Tage lang präsen-tierten 47 Aussteller den 1.500 Besuchern professionelle VR- und AR-Anwendungen für Engineering, Marketing, Service und Training. Zusätzlich zur Ausstellung in der Arena 2036 standen die VR-/AR-Labore des Höchstleistungsrechenzentrums (HLRS), des Instituts für Visualisierung und Interak-tive Systeme (VISUS), des Zentrums für Vir-tuelles Engineering (ZVE) des Fraunhofer IAO und des Fraunhofer-Instituts für Pro-duktionstechnik und Automatisierung (IPA) zur Besichtigung offen. Am Abend des 5. Juli konnten die Besucher zudem die Medi-aNight der nahegelegenen Hochschule der Medien besuchen, um dort experimentelle

Projekte der Studierenden unter anderem der Studiengänge Audiovisuelle Medien, Computer Science and Media und Infor-mationsdesign anzuschauen und Kontakte zu möglichen Nachwuchskräften knüpfen. Die Besucher hatten die Möglichkeit, ein breites Spektrum an neuesten Innovatio-nen zu testen. Die Exponate der Aussteller reichten von mobilen Smart Glasses und Head Mounted Displays bis hin zu groß-formatigen, hochauflösenden Powerwalls und Cave-Systemen. Während der Veran-staltung und bei einem abendlichen Get-Together hatten die Besucher die Chance, sich Impulse für ihr Unternehmen zu holen und neue Kontakte zu knüpfen. Abgerun-det wurde die Veranstaltung durch Podien und Techtalks, in denen namenhafte Un-ternehmen wie die Daimler AG, Microsoft, die Robert Bosch GmbH oder die Porsche AG Einblicke in ihre Arbeit und das Potenti-al der VR- und AR-Technologie gewährten. VDC-Geschäftsführer Dr. Christoph Runde ist davon überzeugt, dass sich die VR Expo in den nächsten Jahren als die führende VR-Fachmesse in Deutschland etablieren wird:

„Die VR Expo hat es geschafft, eine Plattform zu generieren, die in dieser Form für die VR-Branche noch nicht vorhanden war: Professionelle Anwender konnten sich auf der VR Expo zum aktuellen Stand industrier-eifer Lösungen informieren.“

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AKTUELL Veranstaltungskalender

Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64, [email protected]

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Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben, Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her. KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.) weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur auto-matischen Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstel-len zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-201818

nur zentral verfügbar, sondern auch unter-nehmensweit aktuell und konsistent“, erläu-tert Jörg Ihne, Leiter Produkt- und Technolo-gieentwicklung der Otto Fuchs Gruppe. Für sichere Bearbeitungs- und Freigabeprozesse sorgen die SAP-Funktionen, die dank intuiti-ver ECTR-Bedienoberfläche für jeden leicht nutzbar sind. Dort lassen sich außerdem CAD-Dokumente strukturiert verwalten so-wie mit anderen SAP-Daten und Geschäfts-prozessen verknüpfen. Zusammenhänge, Entwicklungsfortschritt und Änderungshis-torie sind also stets transparent, und berech-tigte Nutzer haben alles Nötige parat.

Manuelle Aufwände reduzieren Dank DSC ist es dem Unternehmen gelun-gen, die Anforderungen passgenau um-zusetzen – auch jenseits verfügbarer Stan-dardlösungen. Nicht nur die spezifischen Prozesse wurden 1:1 implementiert. „Das DSC-Team hat auch unser Datenaustausch-programm angebunden und einen Automa-tismus für die wechselseitige Konvertierung der NX- und Catia-Daten realisiert. Das alles in einem engen Zeit- wie Budgetrahmen und mit durchschlagendem Erfolg: Wir konnten unsere Konstruktionsprozesse beschleuni-gen, manuelle Aufwände und Fehlerquellen minimieren und das Produktdatenmanage-ment vereinfachen“, ergänzt Jörg Ihne.

Als Zulieferer unterliegt Otto Fuchs den stetig steigenden An-forderungen an Produktherstel-ler in besonderem Maß: nicht

nur hinsichtlich Qualität und Dokumenta-tion, sondern vor allem auch in puncto Ent-wicklungs- und Lieferzeiten oder Kosten. Deshalb hat der Spezialist für metallurgisch anspruchsvolle Halbzeuge und Fertigpro-dukte für Automobil-, Maschinen- und An-lagenbau, Luft- und Raumfahrt oder auch die Bauindustrie vor einiger Zeit damit begonnen, seinen Produktentstehungs-prozess SAP-gestützt zu optimieren.

Glänzender Auftakt im EngineeringFrüher wurden die Konstruktionsdaten (NX und Catia) auf Netzlaufwerken gespei-chert. Das führte zu großen Datenredun-danzen und Verwaltungsaufwänden sowie mehreren kursierenden Freigabeständen unklarer Aktualität. Ein kundenbezogener Datenaustauschprozess mit vielen manu-ellen Arbeitsschritten ohne jegliche Prüf-

routinen kam erschwerend hinzu. Kurzum: Die Abläufe rund ums Produktdatenmana-gement waren zeitraubend und fehleran-fällig. Eine SAP-integrierte Lösung sollte Ab-hilfe schaffen. Die konkreten Ziele waren:• die CAD-Werkzeuge und Konstruktions-

prozesse in das SAP-ERP/PLM-System zu integrieren

• alle Produktdaten zentral und unterneh-mensweit konsistent zu verwalten (Single Source of Truth)

• die CAD-Dokumente mit Daten anderer Bereiche wie Auftragslogistik oder Ein-kauf zu verknüpfen

• eine solide Basis für durchgängige Prozes-se zu schaffen – von der Entwicklung bis zur Fertigung

• die Effizienz, Transparenz und Prozess-sicherheit entlang der Wertschöpfungs-kette zu erhöhen

„Die Umsetzung hat 2009 begonnen. Mit der flexiblen Integrationslösung Enginee-ring Control Center (ECTR) von DSC haben wir NX und Catia in SAP PLM integriert. Seitdem sind unsere Produktdaten nicht

Neue ErfolgeSCHMIEDENOtto Fuchs ist ein Weltmarktführer der NE-Metallindustrie mit Stammsitz in

Meinerzhagen und Tochterfirmen in Europa, Afrika, Asien sowie Amerika.

Die Unternehmensgruppe fertigt metallurgisch anspruchsvolle Halbzeuge

und Fertigprodukte für verschiedene Branchen. Bei seinem Produktent-

stehungsprozess setzt der Metallspezialist eine SAP-integrierte Lösung ein.

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT SAP-integrierte Produktentstehung

Geschmiedet, nicht gegossen: Der Fer-tigungsprozess des Schmiedens ist ein aufwändiges Ver-fahren, das höchs-te Sicherheit bieten muss. In vielen Schritten wird das Rad auf seine wich-tige Aufgabe für ein langes Autoleben vorbereitet.Bilder: Otto Fuchs

Bauteile von Otto Fuchs sind in europäischen Automodellen weit verbreitet. Mehr als 150 Legierungen sind die Grundlage für Klein- und Großserienteile mit hoher Prozesssicher-heit, Präzision und Qualität. Ein Beispiel sind die Fuchs-Felgen.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018 19

Angespornt durch die ersten Optimie-rungserfolge ging Otto Fuchs gleich dazu über, ECTR in weiteren Bereichen einzufüh-ren: Vertrieb, Kalkulation, FEM-Simulation, Fertigungsplanung, Qualitätssicherung usw. Ein besonderer Fokus lag auf der Pro-jektplanung und -dokumentation, die sich über viele verschiedene Applikationen er-streckten. Das verursachte hohe manuelle Erfassungs- und Aktualisierungsaufwände. Projektstände waren systemübergreifend aktuell zu halten, relevante Daten aus dem SAP-System händisch in externe Program-me zu übertragen. Zudem fehlte eine ver-lässlich aktuelle Projektübersicht, sodass sich der Projektstatus und etwaige Soll-Ist-Abweichungen nur mit viel Aufwand ermitteln ließen. „Deshalb wünschten wir uns eine integrierte Lösung, die durchgän-gig aktuelle und konsistente Projektdaten garantiert – schnell und bequem zugäng-lich für alle Beteiligten“, so Jörg Ihne. Auch sollte die Lösung einen verlässlichen Über-blick bieten, damit Projektmanager den Status quo leicht erfassen und bei Bedarf rechtzeitig handeln können.

Vom Zusatzmodul ins DSC-StandardportfolioIn Kooperation mit dem Projektsystem-experten Milliarum entwickelte DSC im Jahr 2011 für den Metallspezialisten ein Zu-satzmodul, das seither zum DSC-Standard-portfolio gehört: ++projectSystem. Damit kann Otto Fuchs auf Basis von SAP PS (Pro-jektsystem) in ECTR einen detaillierten Pro-jektplan abbilden – mit allen Aufgaben für

Konstruktion bis Fertigung und Qualitätsprüfung. Die Aufgaben lassen sich Abteilungen und Be-arbeitern zuweisen sowie mit Zusatzdaten und Dokumenten verknüpfen: ob aus SAP ERP oder anderen relevanten Appli-kationen, die der Anwender zwischenzeitlich noch integriert hat. So hat jeder Bearbeiter alles Nötige zur Hand. Zudem sieht er, wann welche Aufgaben an-stehen und kann deren Termin-status mittels Farbampel (grün, gelb, rot) leicht verfolgen. Dem Projektmanager liefert ECTR neben stets aktuellen Projekt-plänen auch eine Projektüber-sicht, ebenfalls mit Farbampel. Dadurch sieht er auf einen Blick, wo welches Projekt sich gera-de befindet und ob er eingrei-

fen muss. Das Fazit der Projektmanager fällt positiv aus: „Mit der ECTR-Lösung sind wir in puncto Projektplanung, -steuerung und -controlling deutlich besser aufgestellt als früher“, betont Jörg Ihne.

Erweiterte Möglichkeiten dank SAP ECTRAls Weiterentwicklung von ECTR kam 2015 das SAP-Standardprodukt SAP ECTR auf den Markt, mit dem Otto Fuchs ECTR im Folgejahr ablöste. Dadurch konnte man die NX- und Catia-Integrationen verein-heitlichen und auch SAP HANA einführen, um die Datenbank-Performance zu stei-gern – nicht zuletzt wegen weiterer ge-planter Standortanbindungen an das zen-trale SAP-System, die das Unternehmen im Anschluss auch durchführte (Otto Fuchs Dülken und Weber Metals in Paramount, Kalifornien). Gleichzeitig hat man mit SAP ECTR wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Langfristig plant Otto Fuchs den Wechsel von SAP ERP auf die cloudfähi-ge Business-Suite SAP S/4HANA, den SAP ECTR problemlos mitmacht.

Der SAP-ECTR-Umstieg, der im Prinzip relativ einfach ist, verlangte ein besonde-res Vorgehen; denn die Spezialisten aus der NE-Metallindustrie hatten mit ECTR vie-le unternehmensspezifische Funktionen und Prozesse implementiert, die man auch mit der neuen Standardsoftware abbilden wollte. Das erforderte neben einer Vor-abanalyse und -spezifikation auch einiges an Entwicklungs-, Implementierungs- und Testaufwand. Zudem mussten die einzel-

nen Arbeiten über alle relevanten Unter-nehmensbereiche hinweg koordiniert wer-den. Gemeinsam mit DSC ist es gelungen, all diese Herausforderungen zu meistern – in nicht einmal vier Monaten.

Direkter Brückenschlag zur Fertigung„Zurzeit haben wir unsere zerspanende Fertigung im Visier, einschließlich hausei-genem Betriebsmittelbau. Bislang arbeiten unsere Betriebe uneinheitlich, nutzen zum Teil verschiedene CAM-/NC-Programme und verwalten ihre Daten auf File-Servern – mit teils redundanten, teils inkonsisten-ten Werkzeugbibliotheken. Zu Optimie-rungszwecken werden wir Factory Control Center einführen, eine weitere Software von DSC“, merkt Jörg Ihne an. FCTR inte-griert CAM, Tool Data und Tool Lifecycle Management sowie Fertigungsplanung in den SAP-gestützten Produktentstehungs-prozess und bindet Shopfloor-Systeme an. Das sind bei Otto Fuchs neben den NC- Maschinen zum Beispiel Einstell- und Messgeräte von Kelch und Zoller oder auch Lagersysteme von Hänel. Mit FCTR möchte man als erstes folgendes erreichen:• CAM-/NC-Tools reduzieren und verein-

heitlichen sowie CAM-/NC-Daten zentral verwalten

• Fertigungsabläufe in die Freigabe- und Änderungsprozesse der Konstruktion ein-binden

• Werkzeugdaten zentralisieren, standar-disieren und normgerecht klassifizieren (DIN 4000)

• Datentransfer an die NC-Maschinen sys-temgestützt terminieren und automati-sieren

• Datenbestände verschlanken, Prozess- sowie Datenqualität erhöhen und Kosten senken

„Mit DSC haben wir ein FCTR-Implemen-tierungskonzept erstellt, das all dies ab-deckt – unter Berücksichtigung individu-eller Sonderwünsche. Jetzt sind wir intern gerade dabei, die technischen Rahmen-bedingungen für einen baldigen Projekt-start zu schaffen. Denn FCTR-Schulung und Go-Live stehen bereits für Ende 2018 im Kalender, also in knapp einem halben Jahr. Wir freuen uns schon darauf. Nicht zu-letzt, weil wir dann neuen Optimierungser-folgen und unseren Time-to-Market-Zielen einen weiteren Schritt näherkommen – dank einer durchgängig integrierten Pro-zesskette von Entwicklung bis Fertigung“, resümiert Jörg Ihne. RT ‹

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SPECIAL Sensorik & MesstechnikSP

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trieb der Maschine zusätzliche Möglichkei-ten. Die Selbstüberwachung von Sensoren hilft dabei, Stillstandszeiten an der Maschi-ne zu verhindern. IO-Link-Sensoren sind in der Lage, Statusinformationen und Fehler an übergeordnete Systeme zu melden. So lassen sich Ausfälle von Sensoren frühzeitig erkennen, bevor es zum Stillstand kommt. Besonders eindrucksvoll zeigen sich die Vor-teile im Wartungsfall, wenn etwa ein Sensor tatsächlich ausgetauscht werden muss. Bei herkömmlichen analogen Sensoren muss man diesen je nach Typ neu einstellen, bei-spielsweise beim Messbereich oder beim Schaltpunkt. Selbst bei einfacher Teach-in-Bedienung ist dies mit Arbeitsaufwand ver-bunden. Bei IO-Link-Sensoren lässt sich die gesamte Parametrierung nach dem Aus-tausch vom Master einfach auf den neuen Sensor übertragen. Die Maschine kann im Anschluss direkt wieder in Betrieb gehen, die Stillstandszeit wird minimiert und die Kosten sinken entsprechend.

Informationen auswertenModerne Sensoren generieren heute oft zusätzliche Informationen, die häufig nicht verwendet werden. Ein typisches Beispiel sind Drucksensoren, die in einer Maschine die ausreichende Versorgung mit Druck-luft überwachen. Um den Betrieb der Ma-schine sicherzustellen, überprüft die Steu-erung lediglich, ob der Luftdruck über einer voreingestellten Schwelle liegt – der Sensor fungiert also als einfacher Schalter. Zusätzliche Informationen können in die-sem Fall aber wesentlich zur Energieeffizi-enz beitragen. Denn Druckluft ist eine der teuersten Energieformen in der fertigen-den Industrie. Wenn man Druckluftlecks erkennen und beheben kann, lassen sich der Druckluft- und damit der Energiever-brauch deutlich senken. Druckschwankun-gen oder ein langsamer Druckabfall im Sys-tem, die auf ein Druckluftleck hinweisen, können moderne Drucksensoren in der Re-gel erkennen. Und mit IO-Link lassen sich diese Informationen auch auswerten, da-mit man ein Druckluftleck schnell aufspü-ren und beheben kann.

Ein weiteres Beispiel für eine mögliche Effizienzsteigerung ist die zustandsorien-tierte Wartung von Maschinen. Lager sind typische Verschleißteile, die nach einer gewissen Laufzeit verschleißen und nach Möglichkeit bereits dann ausgetauscht werden sollten, wenn Vibrationen einen baldigen Lagerschaden ankündigen. Sen-soren, die in der Maschine integriert sind,

Heute sind immer noch zahlrei-che Sensoren im Maschinen- und Anlagenbau über analoge Schnittstellen an übergeordne-

te Steuerungen angebunden. Dabei liegen die Vorteile einer digitalen Kommunikation mit den Sensoren auf der Hand. Die Stör-anfälligkeit analoger Signale wird so etwa vermieden. Gleichzeitig lassen sich neben dem eigentlichen Signal weitere Informa-tionen übertragen. Die Anforderungen an eine digitale Kommunikation auf der Sen-sorebene lassen sich leicht zusammenfas-sen: Eine einfach zu implementierende und kostengünstige Lösung ist gefragt. IO-Link ist für diese Anforderungen eine ideale Standard-Kommunikationsschnitt-stelle, die zahlreiche Vorteile bietet.

Standardisierte Kommunikation Kommen Sensoren zum Einsatz, die über eine IO-Link-Schnittstelle verfügen, entste-hen schon beim Engineering Vorteile. Da IO-Link standardisiert ist, bleibt die Anbindung

in allen Fällen gleich. Bei der Elektroplanung sind nur standardisierte 3-adrige-Leitungen vorzusehen – geschirmte Signalleitungen für analoge Übertragung von Messwerten gehören damit der Vergangenheit an. Auch die Verkabelung wird durch den Einsatz von IO-Link-Mastermodulen mit Feldbusan-schluss deutlich vereinfacht.

Bei der Programmierung der Steuerung hat IO-Link ebenfalls Vorteile: Die Plug-and-Play-Funktionalität der digitalen Schnitt-stelle sorgt dafür, dass Sensoren von der Steuerung automatisch erkannt werden. Darüber hinaus erfordert eine Standard-schnittstelle auf der Hardwareseite auch in der Steuerungs- und Applikationspro-grammierung nur einen Standard-Funkti-onsbaustein. Der Programmier-Aufwand reduziert sich dementsprechend.

Zusätzliche MöglichkeitenDie Kommunikation der Sensoren hat aber nicht nur Vorteile bei Engineering und Pro-grammierung, sondern bietet auch im Be-

Richtig mit SensorenKOMMUNIZIERENSensoren sind Schlüsselkomponenten in Maschinen und Anlagen. Ohne

sie wäre eine moderne Automatisierung nicht möglich. Im Zeitalter von

Industrie 4.0 steigen die Anforderungen an die Kommunikationsfähigkeit

der Sensoren. IO-Link kristallisiert sich hier als preiswerte digitale

Schnittstelle für die Sensor-Kommunikation heraus. › von Dr. Jörg Lantzsch

ifm stattet alle neuen Senso-ren mit einer IO-Link-Schnitt-stelle aus. Bilder: ifm

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können solche Vibrationen problemlos de-tektieren. Aber auch hier kommt es darauf an, dass ein entsprechendes System zur Maschinenüberwachung auf diese Sens-ordaten zugreifen kann. Dadurch lässt sich die Wartung von Maschinen gemäß ihrem Zustand ausführen. Ein Lager wird recht-zeitig getauscht, wenn sich ein Schaden ankündigt. Wartet man dagegen ab, bis ein Lagerschaden auftritt, steht die Ma-schine bis zur Reparatur still – verbunden mit Produktionsausfällen und den dadurch entstehenden Kosten. Ein regelmäßiger Austausch in festen Wartungsintervallen erhöht die Kosten auch, da man hierbei auch Lager wechselt, die noch lange Zeit funktionieren würden. Auch in diesem Fall bietet die Kommunikation über IO-Link das entscheidende Plus.

An der SPS vorbei zum ERP-SystemDie Kommunikationsfähigkeit der IO-Link-Sensoren ist aber nur ein Baustein. Zusätz-lich sind Lösungen notwendig, die eine entsprechende Datenauswertung ermög-lichen. Solche Lösungen sind zum Beispiel als Module innerhalb von ERP-Systemen erhältlich. Die dritte wesentliche Voraus-setzung ist eine durchgängige Kommuni-kation vom Sensor bis in die ERP-Ebene, denn nur wenn die entsprechenden Daten aller Maschinen und Anlagen übergreifend vorliegen, können sie auch ausgewertet werden. Die Sensoren sind in der Regel an

die jeweilige Steuerung der Maschinen an-geschlossen. Eine herkömmliche SPS wäre aber mit der Verarbeitung und Weitergabe der Sensordaten an übergeordnete Syste-me überfordert. Zudem müsste man die SPS-Programmierung an jeder Maschine einzeln ändern, was zu einem unvertret-bar hohen Aufwand führen würde. Für die durchgängige Kommunikation ist also ein Werkzeug notwendig, das verschiedene Anforderungen erfüllen muss: Zunächst sollte es verschiedene Datenquellen ver-arbeiten und mit allen in der Automati-sierungstechnik üblichen Protokollen zu-sammenarbeiten können. Dabei muss eine Kommunikation über unterschiedliche Schnittstellen sowohl mit synchroner als auch mit asynchroner Datenübertragung und das in Echtzeit möglich sein. Die Un-abhängigkeit von Betriebssystemen und Hardware sowie die Möglichkeit, große Da-tenmengen zu handhaben, kommen als weitere Anforderungen hinzu.

Einen Lösungsansatz, der alle genannten Anforderungen erfüllt, ist das Linerecorder-System von ifm. Dieses besteht aus meh-reren Software-Modulen, mit denen sich eine durchgängige Kommunikation reali-sieren lässt. Der Linere-corder Agent Connec-tivity Port (LR Agent CP) ist beispielsweise ein Software-Gateway, das eine bidirektio-nale Kommunikation zwischen einer gro-ßen Zahl unterschied-licher Schnittstellen erlaubt. Damit ist eine Kommunikation zwi-schen ERP-Systemen auf der einen Seite und den Daten der Geräte aus der Feld-, Steuerungs- und Lei-tebene andererseits möglich. Der Linere-corder Sensor ermög-licht die Erfassung und Übertragung sämt-licher Daten von IO-Link-Sensoren. Damit wird das beschriebene Hindernis umgangen, da dieses System die Daten der Sensoren an der SPS vorbei in Richtung ERP-System überträgt. Diesen di-

rekten Weg der Sensordaten unter Umge-hung der Steuerungsebene bezeichnet ifm als Y-Kommunikation, da die Daten wie in den beiden Armen des Buchstaben Y ein-mal zur SPS gelangen und auf der anderen Seite direkt in die Unternehmensleitebene. Die Agentenlösung des Linerecorder gibt es auch in einer Embedded-Version, die damit unabhängig vom Betriebssystem ist. Man kann sie direkt auf Mastern, Sensoren, Aktuatoren und E/A-Modulen installieren.

Kommunikation als SchlüsselDie reibungslose Kommunikation zwischen den verschiedensten Komponenten und Systemen innerhalb eines Produktionsbe-triebs ist die notwendige Voraussetzung für Industrie 4.0. Dass die Kommunikati-on über alle Ebenen hinweg standardisiert und vereinheitlicht wird, scheint unwahr-scheinlich. Ein System wie der Linerecorder steht als Gateway zwischen verschiedenen Ebenen und Systemen zur Verfügung und schafft so die Grundlage dafür, dass Indust-rie 4.0 Realität werden kann. RT ‹

Dr. Jörg Lantzsch ist Inhaber der PR-Agentur Dr. Lantzsch in Wiesbaden.

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und die Fähre schließlich mit einem maßgeschneiderten Hybrid-Stromerzeugungssystem ausgestattet.

Generatorlaufzeit schmilzt von 19 Stunden auf 20 MinutenVor der Umrüstung wurde der Energiebedarf für Hotelbereich, Brückenausrüstung, Maschinenraumpumpen, Feuerlöschanlage und andere Systeme über die beiden Diesel-Hilfsgeneratoren ge-deckt. Mit einer für Worst-Case-Szenarien wie Feuer an Bord aus-gelegten Kapazität von zweimal 86 Kilowatt lag die typische reale Last der Hilfsdiesel im Alltagsbetrieb bei 12 Kilowattstunden. Dies bedeutet einen recht hohen Kraftstoffverbrauch von 300 Gramm pro Kilowattstunde. Zur Deckung des Bedarfs mussten die Gene-ratoren täglich 19 Stunden laufen.

Heute sorgt bei den Überquerungen des 200 Meter breiten Ka-nals von Struer zur Insel Venø ein Batteriesatz für die Stromversor-gung auf der Fähre. Zur Maximierung der Ladezeit schließt die Be-satzung die Batteriebank direkt nach Erreichen des Fährhafens an die Landstromversorgung an. Auf diese Weise können die Batteri-en aufladen, während die nächsten Fahrgäste an Bord gehen.

Dank der Batterien mit einer Kapazität von 88 Kilowattstun-den beginnen die Hilfsgeneratoren erst dann automatisch mit dem Aufladen der Batterien, wenn die Batterieleistung unter ei-nen bestimmten Schwellwert sinkt. Dadurch sank der Kraftstoff-verbrauch auf 209 Gramm pro Kilowattstunde und die Generato-

Seit 1958 verbindet die kürzeste Fährverbindung Däne-marks die Insel Venø in Nordjütland mit dem dänischen Festland. Bei der heute lediglich zwei Minuten dauernden Überquerung der nur 266 Meter schmalen und 17 Meter

tiefen Meeresenge bietet sich eine malerische Aussicht. Seit 2010 bringt die Venø-Fähre alle halbe Stunde und über 36.000 mal pro Jahr Fahrgäste von einem Ufer zum anderen. Bis dato erfolgten sowohl Stromerzeugung als auch Antrieb mit Dieselkraftstoff, bei einem Verbrauch von 70 bis 90.000 Liter pro Jahr.

Eine Lösung musste herIm Bestreben, Kosten zu senken und den Betrieb nachhaltiger zu gestalten, suchte man nach Lösungen zur Verringerung des Kraft-stoffverbrauchs der Hilfsgeneratoren. Um dieses Ziel zu erreichen wurde ein gemeinsames Entwicklungsprojekt von Danfoss Dri-ves, EPTechnologies, Super B, Hvide Sande Shipyard und dem Ver-tragspartner Vest-El gestartet.

Im Rahmen dieses Projekts wurde die Fähre und Systeme einer entsprechenden Machbarkeitsanalyse unterzogen, die Batterie-stromversorgung und Leistungsumwandlung umfassend getestet

GeneratorenAUF STOPP!Dänemarks kürzeste Fährverbindung fährt vorneweg in

Sachen Batteriebetrieb: Dabei ersetzen Batteriespeicher

Dieselgeneratoren fast vollständig. Die Laufzeit der

Bordgeneratoren an Bord sinkt um rund 98 Prozent.

› von Helge Vandel Jensen

BRANCHE Schiffbau

Die kürzeste Autofährstecke Dänemarks verbindet die 192 Bewohner der Insel Venø mit dem Festland.Bild: Knud Erik Christensen/Colourbox

Testaufbau zum Check des Komplettsystems unter Betriebs- bedingungen mit Super-B-Batteriesystem und Vacon-NXC- Microgrid-Umrichter bei Danfoss Drives. Bild: Danfoss

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018 41

ren laufen täglich nur noch 20 Minuten, um die Kapazitätslücke zwischen den Ladevor-gängen und dem eigentlichen Betriebsbe-darf zu schließen.

Umfassende TestsVor der Umrüstung wurde das System von Danfoss Drives mithilfe eines Prüfstands zur Simulation des neuen Systems samt Generators eingehend getestet. Bei die-sen Tests kamen die echte Batterie und das echte Microgrid zum Einsatz. Die Last des Schiffes wurde mithilfe eines Danfoss-Frequenzumrichters mit einem Lastwi-derstand und Elektromotoren simuliert. Danfoss und EPTechnologies führten die betriebswirtschaftlichen Berechnungen durch und berechneten auch die beim Bat-terie-Hybrid-Betrieb zu erwartende Verrin-gerung des Kraftstoffverbrauchs.

Sicherer BetriebDie Doppelendfähre wird von zwei iden-tischen, sich jeweils an den Schiffsenden befindlichen Volvo Penta-Schiffsdieselmo-toren mit Schottel-Propellergondeln an-getrieben; jeder Motor hat seinen eigenen Maschinenraum. Der Dieselantrieb ist voll-ständig redundant.

Der Batteriebetrieb wurde dank einer be-sonders brandsicheren Batteriebank und zuverlässiger Vacon-NXC-Frequenzumrich-ter von Danfoss möglich. Die beiden vor-handenen Dieselantriebssysteme verblie-ben an ihrem Platz. Das Batteriesystem, die Transformatoren und die Frequenzumrich-

ter arbeiten an einer ehemals freien Flä-che unter den Decks. Die von EPTechnolo-gies gelieferte Batteriebank wurde anhand strenger Brandschutzkriterien ausgewählt. Um diese Rahmenbedingungen einzuhal-ten, fiel die Wahl auf den sichersten erhält-lichen Batterietyp (LiFePO4). Diese Lithi-um-Eisenphosphat-Akkumulatoren sind so konzipiert, dass ein Brand in einer Zel-le nicht auf die anderen Zellen übergreifen kann.

Zudem haben diese Batterien bei einer gleichzeitig hohen Anzahl an Ladezyklen eine lange Lebensdauer von mindestens zehn Jahren - Ein Zyklus bezeichnet den kompletten Durchlauf von vollständig ge-laden bis vollständig entladen bis wieder vollständig geladen.

Nachdem der Fährbetrieb viele Jah-re lang ein Verlustgeschäft war, schreibt der Fährbetreiber, die Stadt Struer, heute mit jährlichen Kraftstoffeinsparungen von 20.000 Litern schwarze Zahlen. Es ist da-von auszugehen, dass sich die Investition in die Batterielösung innerhalb von weni-ger als acht Jahren amortisiert und sich der auf Dauer geringere Kraftstoffverbrauch im Anschluss direkt positiv auf das Betriebser-gebnis der Fähre auswirkt. Das bedeutet für den Betreiber je nach Nutzungszeit-raum der Batterien Einsparungen von min-destens 40.000 Euro. Und als direktes Er-gebnis des verringerten Dieselverbrauchs sinken auch die Emissionen.

Ein weiterer Vorteil des Hybrid-elek-trischen Bordnetzsystems ist, dass der

Hilfsmaschinenraum nun in der Regel unbemannt ist. Da die meiste Zeit keine Be-satzungsmitglieder anwesend sind, kann die Tür zum angrenzenden lauten Maschi-nenraum offenbleiben. Dieser gesamte Be-reich unter Deck wird somit nun von den Motoren geheizt, sodass kein zusätzliches Heizsystem notwendig ist. Auf diese Weise lassen sich an kalten Tagen während sechs Monaten im Jahr Heizkosten sparen.

FazitDie Winter an Bord können hart sein, doch der Fährbetriebsleiter, Søren Adsersen, ist das ganze Jahr über bester Dinge: „Für uns ist das Ganze ein großer Erfolg. Mit einer Amortisation innerhalb von acht Jahren sind wir voll und ganz zufrieden“, erklärt er lächelnd. Dazu kommt die geringere Be-lastung und Lärmemission der Generato-ren durch die Laufzeitreduzierung, die sich auch positiv auf die Wartungsintervalle auswirkt. Die Umrüstung auf die Hybride-lektrische Lösung zahlt sich also aus. JBI ‹

Helge Vandel Jensen ist Senior Business Development Manager Power & Energy bei Danfoss.

Während neue Passagiere an Bord gehen, laden die Batterien nach. Bild: Danfoss

Die Hauptantriebe in Form von Volvo-Penta-Schiffsdieselmotoren sind redundant an Bug und Heck verbaut.Bild: Danfoss

Es ist die erste Fähre in Dänemark, bei der primär Batterien die Stromversorgung der elekt-rischen Ausrüstung übernehmen. 2016 erfolgte die Umstellung: Der Dieselverbrauch ist von 90.000 auf 70.000 Liter gesunken.Bild: Danfoss

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-201846

Passagieren, aber auch Platzverschwen-dung vermeiden. Gleichzeitig sollen Ästhe-tik und Design des Schiffes nicht leiden.

STX France verfügt über große Erfah-rung in der Konstruktion von Kreuzfahrt-schiffen für höchste Ansprüche und Stan-dards und hat bereits viele Schiffe weltweit ausgeliefert. Das Unternehmen ist stolz auf seine einhundertjährige Geschichte im Schiffsbau und darauf, das ultimative Luxu-serlebnis zu schaffen: Die „Harmony of the Seas“, das größte jemals gebaute Kreuz-fahrtschiff, wurde erst kürzlich auf der Sea-trade-Ausstellung mit dem „Fuel Efficiency Award“ ausgezeichnet. Das Kreuzfahrt-schiff der Mediterranean Shipping Com-pany (MSC) „Meraviglia“ nutzt die neues-

Moderne Kreuzfahrtschiffe wer-den oft als „schwimmende Hotels“ bezeichnet, ausge-stattet mit luxuriösen Kabi-

nen, einem großen Angebot an Einkaufs-, Gastronomie- und Unterhaltungsberei-chen sowie Outdoor-Schwimm- und -Frei-zeitbereichen. Angesichts dieser Annehm-lichkeiten erwartet die Passagiere mit jeder Reise ein luxuriöses Erlebnis. Dabei können die größten Kreuzfahrtschiffe heute bis zu 6.000 Passagiere und 2.000 Mitarbeiter auf-nehmen. Das entspricht einer kleinen Stadt auf dem Meer.

Während sich die Passagiere entspan-nen und die vielfältigen Angebote auf dem Schiff genießen, arbeiten hinter den Kulis-

sen viele Geräte, die als Nebenprodukt Ab-gase erzeugen, die emittiert werden. Dazu gehören neben den Dieselmotoren für den Antrieb auch mehrere Küchen, Wäscherei-en und Verbrennungsanlagen.

Strömen die erzeugten Dämpfe auf das Schiff zurück, verursachen sie möglicher-weise eine Geruchsbelästigung für Passa-giere und Besatzung. Jeder Bereich des Schiffes mit unangenehmen Gerüchen wird folglich von den Passagieren gemie-den und ist damit unbrauchbar.

Der menschliche Geruchssinn ist so empfindlich, dass man sogar Konzentrati-onen von nur 300 ppm (Teile pro Million) Dieselabgase als unangenehm empfindet. Schiffseigner wollen Unbehagen bei den

Frische LuftAUF HOHER SEESTX France nutzt CFD-Lösungen von Siemens PLM Software, um die Ausbreitung von Abgasfahnen auf Kreuzfahrt-

schiffen vorherzusagen. Dadurch lässt sich der Fahrgastkomfort auf den schwimmenden Riesen steigern.

› von Julie Dörr

BRANCHE Schiffbau

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018 47

te Umwelttechnologie, die STX France im Rahmen seines Ecorizon-Programms ent-wickelt hat.

CFD als Teil des KonstruktionsprozessesBei der Entwicklung ihrer energieeffizienten und komfortablen Schiffe setzen die Fran-zosen verstärkt auf Computational Fluid Dynamics (CFD). Die Strömungssimulation ist Teil des Konstruktionsprozesses und wird seit mehr als zehn Jahren systematisch zur Optimierung der Rumpfgeometrien und Schiff-Wellen-Interaktionen eingesetzt. Seit kurzem nutzt STX France CFD außerdem als Werkzeug zur Vorhersage der Abgasfah-nenausbreitung in der Nähe der Deckauf-bauten. Dank dieser Methode war es den In-genieuren des Unternehmens möglich, das Verhalten einer Abgasfahne im Detail zu ver-stehen und das Design von Schornsteinen und Lüftern so zu verbessern, dass Dämp-fe auf den Passagierdecks vermieden wer-den. STX verwendet die Software Simcenter STAR-CCM+TM, die Teil des Simcenter-Port-folios von Siemens PLM Software ist.

SchiffsabgasfahnenDie Gase eines Schiffes werden an ver-schiedenen Stellen entlüftet. Dabei sind die Abgase in der Regel wärmer als die

Umgebungsluft, so dass sie in einer Fah-ne von der Entlüftung weg aufsteigen. Die Entwicklung dieser Fahne ist stark von den Umgebungsbedingungen abhängig: Kreuzfahrtschiffe fahren mit einer Durch-schnittsgeschwindigkeit von 20 Knoten, wobei der vorherrschende Wind in Stär-ke und Richtung variieren kann. Die Ge-schwindigkeit der Abgase an der Entlüftung ist in der Regel gering im Vergleich zur ex-ternen Strömung, so dass die Fahnenbewe-gung und -entwicklung turbulent und sehr instabil ist. Ein typisches Gaußsches-Modell wird – auf die Fahne angelegt – deren Ent-wicklung nicht korrekt erfassen, da es den Seitenwindbeitrag zur Strömung vernach-lässigt. Stattdessen sollte man die Fahne als eine Reihe von Windstößen betrachten, also stark schwankende Winde, die sich in drei Dimensionen bewegen und mit der Zeit wachsen und sich ausbreiten.

Fahnenmodellierung in Simcenter STAR-CCM+Zur Untersuchung der Fahnenausbreitung in Simcenter STAR-CCM+ modelliert STX France den gesamten Schiffsaufbau. Jedes Schiff des Unternehmens wird über ein an-deres dreidimensionales CAD-Modell ab-gebildet, das man in Zusammenarbeit mit dem Eigner und dem Architekten erstellt. Eine solche Konstruktion muss sowohl äs-thetische als auch praktische Anforderun-gen erfüllen. Die Anordnung und Gestal-tung der Lüftungsöffnungen ist nur eine davon. Kreuzfahrtschiffaufbauten sind

komplexe Geometrien, mit denen unter-schiedliche Herausforderungen in vielerlei Hinsicht adressiert werden.

Einzelne Eigenschaften können dabei einen erheblichen Einfluss auf die Fah-nenausbreitung und Strömungsverhält-nisse rund um den Decksaufbau haben. Darum ist es wichtig, im CFD-Modell ei-nen hohen Detailgrad beizubehalten. Der Flächenwickler der CFD-Lösung erzeugt aus der importierten CAD-Geometrie au-tomatisch eine geschlossene Startfläche. Der Wrapping-Prozess zerstört dabei nicht die Geometrie, so dass alle Details des Auf-baus erhalten bleiben. Das ermöglicht ein schnelles und einfaches Einrichten des Modells. Die Geometrievorbereitung ist mit wenigen manuellen Schritten erle-digt. Nach dem Import in Simcenter STAR- CCM+ wird das CAD-Modell in Original-größe mit Wrapping-Technik bearbeitet, in Polygonnetze überführt und eingerich-tet. Dadurch lassen sich mehrere Entlüf-tungsöffnungen in der gleichen Simulati-on modellieren. Um sicherzustellen, dass die Ergebnisse konsistent und vergleichbar sind, werden für alle Fälle die gleichen all-gemeinen Polygonnetz-Sätze verwendet. Allerdings definiert man zusätzliche spe-zifische Netzverfeinerungen stromabwärts von jedem Schlot. Deren Standort hängt von der zu prüfenden Windrichtung ab. Das komplette Netz besteht aus rund 35 Millionen Zellen, die eine typische Schiffs-größe von 350 Metern Länge, 40 Metern Breite und 65 Metern Höhe umgeben.

Beispiel eines Schiffsaufbaus, der die komplexe und detaillierte Geometrie zeigt, die im CFD-Modell erfasst werden muss. Bild: STX France

Das Kreuzfahrtschiff „Harmony of the Seas“ der Reederei Royal Caribbean Cruises war von der Indienststellung 2016 bis 2018 das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Entwickelt und gebaut wurde es von der Werft STX France.Bild: GERARD BOTTINO/shutterstock.com

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BRANCHE Schiffbau

zen eine Standardeinstellung für die Analy-se, die einen schnellen Vergleich der Ergeb-nisse ermöglicht.

Ein Standard-Schiffbauvertrag deckt ei-nen Zeitraum von bis zu drei Jahren ab – von der Unterzeichnung bis zur Ausliefe-rung des gebauten Schiffes. Die Analysen der Abgasfahnen werden im Rahmen der ersten Ausführungsphase in den ersten sechs Monaten eines Auftrags durchge-führt. In dieser Zeit arbeitet STX France eng mit dem Schiffseigner zusammen, teilt mit ihm die Ergebnisse der CFD-Simulationen und gibt Rückmeldungen zur vorgeschla-genen Konstruktion. Somit kann es meh-rere Entwurfsschleifen geben, bevor ein endgültiger Entwurf vereinbart wird. Auch wenn die Ästhetik eines Schiffes für den Eigner ein wichtiger Faktor ist, geht er nicht das Risiko von ungünstig verlaufenden Ab-gasfahnen ein. Das zeigt, wie wichtig das Feedback und die Iterationen als Teil des Entwurfsprozesses sind.

Vertrauen in die ErgebnisseVor dem Einsatz von Simcenter STAR-CCM+ führte STX France Windkanaltests zur Un-tersuchung der Abgasfahnenausbreitung durch. Es war zwar einfach, schnelle Kon-struktionsänderungen im Windkanal vor-zunehmen und die Ergebnisse zu wieder-holen, allerdings schränkte die skalierte Modellgröße den Detaillierungsgrad ein.

Durch diese Limitierung konnte man das Verhalten der Abgasfahne insbesondere in der Nähe von kleinen Räumen an den Schiffsseiten nur eher vage bestimmen. Der Einsatz der CFD-Software dagegen er-möglichte die Simulation des Verhaltens der Schadstofffahne entlang der gesamten Schiffsgeometrie unter Beibehaltung aller Details. Die CFD-Analyse bietet ein viel bes-seres Verständnis für das Strömungsverhal-ten, sowohl um das Schiff als auch um die Fahne herum. Deshalb setzt STX France auf Simcenter STAR-CCM+ und bestimmt die Fahnenausbreitung mit Hilfe von CFD, an-statt durch Windkanaltests.

Die Geruchsbelästigung hängt auch von subjektiven Eindrücken ab. Deshalb ist es nicht einfach, die CFD-Studien zu validie-ren. STX war jedoch in der Lage, die Vor-hersagen von Simcenter STAR-CCM+ mit Messungen auf einem fertigen Schiff zu vergleichen. Die Korrelation zwischen den Ergebnissen zeigt, dass sich der Einsatz von CFD auszahlt. RT ‹

Julie Dörr ist freie Journalistin in München.

Hybrider ModellierungsansatzAufgrund der sehr instabilen Dynamik der Abgasfahne ist eine stetige Reynolds- Averaged-Navier-Stokes-(RANS)-Simulation nicht geeignet. Stattdessen kommt der hy-bride Modellierungsansatz der Detached- Eddy-Simulation (DES) zum Einsatz. Der DES-Ansatz verwendet die RANS-Modellie-rung in Grenzschichten, schaltet aber auf ein großes Wirbel-Simulationsmodell (LES) mit Blick auf abgelöste (hoch turbulente) Strö-mung um. Das führt zu einer höheren Ge-nauigkeit bei der turbulenten Strömungs-entwicklung in den benötigten Bereichen, zum Beispiel im Bereich der Fahnen.

Um die Konzentrationen der Abgase zu verfolgen, wird ein mehrphasiger Ansatz verwendet, bei dem man den Ausstoß je-des Abgastyps als eine andere Phase defi-niert. Das ermöglicht es, mehrere Abluft-öffnungen in der gleichen CFD-Simulation zu analysieren und liefert in jedem Modell-lauf die maximale Information.

In einer typischen Simulation ist das Ge-schwindigkeitsfeld um das Schiff herum sehr turbulent mit vielen Wirbeln, die sich entlang der Deckaufbauten bilden und lösen. Die Fahnenstruktur wird als Isoflä-che des Massenanteils in einer bestimmten Höhe dargestellt. Die Konzentrationen der

verschiedenen Abgase lassen sich über das gesamte Modell hinweg überwachen. Da-durch kann man Bereiche, die höhere Kon-zentrationen als das verlangte Niveau auf-weisen, leichter finden.

Konzentration auf extreme BedingungenBei einem ersten Entwurf konzentriert sich STX France zunächst auf die extremsten Konfigurationen von Windgeschwindig-keit und -richtung. Im Rahmen der Verfei-nerung der Simulationskonstruktion wird anschließend eine größere Auswahl an detaillierteren Konfigurationen analysiert, etwa Wind aus unterschiedlichen Richtun-gen und mit drei verschiedenen Stärken. Auch die Abluftgeschwindigkeit kann in Abhängigkeit vom Profil des Schiffsbe-triebs verändert werden. Immerhin gibt es mehr als 25 Hauptauslässe auf den Deck-aufbauten des Schiffes. Um die Gesamtzahl der Fälle zu reduzieren, kann jede Simula-tion bis zu acht Abgasauslässe haben, wo-bei man vier oder fünf verschiedene Pha-sen modelliert. Trotzdem kann es für jedes Konstruktionselement eine große Anzahl von Fällen geben. Deshalb führen die Ent-wickler die Simulationsfälle im Batch auf dem Unternehmens-Cluster aus und nut-

Eine schlecht durch-dachte Schornstein-konstruktion führt zu Geruchsbeläs-tigungen an Bord. Durch CFD-Simula-tionen lässt sich die Fahnenausbreitung und Abgaskonzen-tration an jedem beliebigen Punkt des Schiffes vorhersa-gen.Bild: balipadma/shutter-stock.com

Typische Fahnenaus-breitung in Simcen-ter STAR-CCM+, die Umrisse von Wind-geschwindigkeiten zeigt (blau = lang-samste Geschwin-digkeiten / rot = höchste Geschwin-digkeiten) und eine Isofläche bei einem bestimmten Rauch-massenanteil.Bild: STX France

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-201862

Sonderwerkzeuge benötigt werden bezie-hungsweise vermieden werden können.

Weiterhin werden die Montage-/De-montageeignung und Montagereihen-folgen evaluiert. Weitergehende Untersu-chungen in VR ließen in der Vergangenheit bereits die Ermittlung von Vorgabezeiten für den Service zu.

Zwei OptionenTechnisch gesehen, bestehen zwei Optio-nen für VR-Serviceability-Untersuchungen. Zum Einen existieren Systemen, mit denen der Nutzer selbst mit und in der virtuellen Umgebung interagieren kann. Zum ande-ren kann der Nutzer als Stellvertreter oder Avatar ein 3D-Menschmodell einsetzen, statt selbst zu interagieren.

Fällt die Entscheidung für die Interakti-on des Nutzer in der virtuellen Welt, sind VR-Projektionssysteme oft nicht die erste

Ideen zum Einsatz Virtueller Techni-ken in Service-Anwendungen werden bereits seit Längerem diskutiert und umgesetzt. Betrachtet man das Ser-

viceumfeld im Bereich komplexer Maschi-nen, so treffen wir auf folgende typische Herausforderungen: • gestiegene Produktkomplexität mit ent-

sprechenden Auswirkungen auf die Ent-wicklungskomplexität, die Herstellung des Guts selbst, Kommissionierung, Be-trieb, Bedienung sowie dem Service,

• kundenindividuelle Produkte mit entspre-chend hoher Variantenzahl,

• bei exportstarken Gütern die Sprach- und Kulturbarrieren des Weltmarkts,

• Betreibermodelle, die die Verantwortung für und das Interesse am Service auf dem Hersteller verlagern.

Technologische Fortschritte versprechen nun den weiteren Einsatz virtueller Techni-

ken im Service. Grundsätzlich lassen sich hier vier große Themenfelder identifizie-ren: Erstens gilt es, die Serviceability mög-lichst früh im Produktentwicklungsprozess abzusichern. Zweitens können Servicekräf-te mit Hilfe virtueller Techniken trainiert werden. Drittens unterstützen mobile As-sistenzsysteme während des eigentlichen Servicevorgangs. Viertens kann der Ser-vicevorgang digital erfasst werden.

Absicherung ServiceabilityMit Hilfe von Serviceability-Studien ba-sierend auf VR lassen sich interaktive 3D-Modelle explorieren, um visuelle und ma-nuelle Zugänglichkeit zu allen relevanten Komponenten der Maschine sicherzu-stellen - für alle Varianten, mit allen Opti-onen und aus allen denkbaren Perspek-tiven. Ebenso lässt sich überprüfen, dass alle Baugruppen, Verbindungselemente

und Schmierstellen visuell, mit den Händen beziehungsweise mit dem gängigen Werkzeug zugänglich sind und/oder ob

MANAGEMENT Virtual & Augmented Reality

VIRTUELLE TECHNIKENim ServiceVirtuelle Techniken wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality

(AR) und Mixed Reality (MR) sind seit vielen Jahren in etlichen

Anwendungsfeldern etabliert, wie beispielsweise in der Pro-

duktentwicklung in den Transportation-Branchen Automobil,

Nutzfahrzeugbau, Luftfahrt, Bahntechnik oder Schiffbau. Wie

es im Service um das Thema steht. › von Dr. Christoph Runde

AR-Blick durch Smart Glasses im Service gibt dem Mitarbeiter relevante und deckungsgleiche Arbeitsanweisungen und Statusinformationen. Bilder: Re’Flekt

Der Mitarbeiter kann die Serviceability entweder durch Eintauchen in die virtuelle Welt per Head Mounted Display untersuchen oder...

… er nutzt virtu-elle Menschmo-delle als Avatare.Bilder: ESI Group

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018 63

Wahl zur Untersuchung der Serviceability. Denn die oben genannten Untersuchun-gen schließen einige haptische Aspekte wie die Überprüfung der manuellen Zu-gänglichkeit ein.

Bei der haptischen Interaktion vor einem Projektionssystem steht der Nutzer jedoch vor der Problematik, entweder seine Hän-de zu fokussieren oder aber die Projekti-onsscheibe, die sich allerdings in einem anderen Abstand vom Nutzer befindet als die Hände. Dieser Akkommodationskon-flikt führt dazu, dass der Nutzer entweder nur das virtuelle Objekt auf der Scheibe scharf sehen kann oder eben seine eige-nen Hände. Die optische Einschätzung der Erreichbarkeit und das Erkennen der exak-ten Handposition gegenüber dem virtuel-len 3D-Objekt ist dadurch problematisch.

Anders stellt es sich dar, wenn der Nut-zer ein Head Mounted Display (HMD; Da-tenhelm, etwa HTC Vive oder Oculus Rift) trägt und eine Gestenerkennung ange-bunden ist. Nun sieht der Nutzer sowohl die Maschine als auch die eigenen Hände und Arme rein virtuell im HMD, ein Akkom-modationskonflikt ergibt sich so nicht.

Die Überprüfung der Montierbarkeit und Demontierbarkeit ohne Berücksichtigung der Hände, also rein produktzentriert, kann hingegen auch am Projektionssystem erfol-gen. Hier wurden sogar Ansätze umgesetzt, kraftreflektierende (Force Feedback) Haptik-Systeme einzusetzen, die Kollisionen bei der virtuellen Montage auch als Kräfte/Blocka-den ausgeben und so für realistischere Un-tersuchungsergebnisse sorgen.

Die zweite Option, um VR-Serviceability-Untersuchungen durchzuführen, besteht wie oben erwähnt darin, anstelle des selbst interagierenden Nutzers einen 3D-Avatar einzusetzen. Dieses Verfahren erlaubt zu-sätzlich zur individuellen Untersuchung auch die Betrachtung von größeren Ziel-gruppen, um objektivere Aussagen zu Er-gonomie, Belastungen und zur Eignung des Arbeitsprozesses insgesamt zu erzielen.

ServicetrainingVirtuelle Umgebungen eignen sich hervor-ragend dafür, die vier Wissensarten Positi-onswissen („Was ist wo?“), Strukturwissen („Wie hängt was zusammen?“), Verhaltens-wissen („Wie verhält sich das System?“, „Wie verhalte ich mich im System?“) und Proze-durwissen („Was muss getan werden damit was passiert?“) zu verwalten. Weitgehend entsprechend können in virtuellen Um-gebungen vier Arten des Lernens durch-geführt werden, nämlich das räumliche Explorieren, das konzeptuelle Lernen, das Erlernen motorischer Fähigkeiten sowie das prozedurale Lernen.

Diese Möglichkeiten lassen sich natür-lich auch nutzen, um Servicekräfte zu trai-nieren. Klassische Lernstufen (1. Vorführen, 2. Begleiten, 3. Prüfen) lassen sich in VR umsetzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: selbst kritische Szenarien lassen sich ohne Gefahr für Mensch und Maschine durch-spielen. Das Training lässt sich zudem ohne die Belegung realer, teurer, gefährlicher, weit entfernter oder (noch) nicht verfüg-barer Infrastruktur und Umgebung durch-

führen. Das Training kann also zeit- und ortsunabhängig virtuell erfolgen. Neue, kollaborative VR-Umgebungen erlauben auch das simultane Szenarien-Training und die Zuschaltung eines entfernten Experten als Trainer.

Inhalte des VR-/AR-Servicetrainings sind Abläufe, Prozesswissen, Beschädigungsge-fahren, Ressourcen- und Werkzeug-Einsatz für alle Varianten und Perspektiven. Weite-re Multimedia-Inhalte, Dokumentationen, Simulatoren lassen sich einbinden. Tech-nische Optionen zeigen sowohl interaktive VR-Umgebungen als auch AR-Aufprojekti-onen auf physische Objekte im Sinne eines „Röntgenblicks“ auf zu trainierende aber verdeckte Inhalte.

VR-/AR-Trainingsumgebungen weisen noch zwei primäre Nachteile auf: Erstens muss der 3D-Content erstellt werden, was

EU-INTERREG-PROJEKT „3D CENTRAL“

Die hier diskutierten Themen werden ak-tuell im EU-Interreg-Projekt „3D Central“ weiterentwickelt. Im diesem Rahmen kümmern sich unteranderem die Wirt-schaftsförderung Region Stuttgart und die Evolaris Next Level GmbH aus Öster-reich um VR-Service-Themen. 3D Central bietet eine Lernplattform an, auf der sich Unternehmen zu allen im Projekt erar-beiteten Themen (Technologiemanage-ment, Additive Manufacturing, Robotik, VR & AR für die Produktion, 3D-Design, Smart Services und so weiter) weiterbil-den können.

Weitere Infos unter: https://www.interreg-central.eu

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Rahmen eines Unternehmens-Intranets – als Social Web – weiteren Kollegen zugäng-lich zu machen, diese also von den eigenen Erfahrungen profitieren zu lassen. Zu die-sem Zweck ließen sich digitale Aufnah-men des Servicevorgangs, ergänzt durch

Annotationen und gesprochenen Text, in unternehmensin-ternen Social-Me-dia-Kanälen ver-breiten.

Einer der wich-tigsten Gründe aber, den Service-vorgang digital und automatisiert zu erfassen, liegt in einer Vereinfa-chung der Doku-mentation durch die AR-Applikati-

onssteuerung. Aktuell ist die Sprach- und Gestensteuerung, die Bedienung kleiner Touchoberflächen (womöglich zudem mit Handschuhen) im Industriekontext ohne-hin schwierig. Da wäre es von Vorteil, wenn die AR-Applikation kontextsensitiv wäre in dem Sinne, dass die Anwendung erkennt, in welchen Prozessschritt sie sich gera-de befindet, welche Operationen bereits durchgeführt wurden, mit welchen Einstel-lungen und mit welchem Ergebnis.

FazitVirtuelle Techniken im Service gewinnen an Relevanz. Vermutlich werden drei As-pekte die Weiterentwicklung maßgeblich bestimmen: Die weitgehend automatisier-te Erstellung geeigneten Contents, auch im Sinne von 3D-Inhalten, ist zwangsläufig, soll der zu erzielende Nutzen nicht durch hohe Aufwände in der Content-Aufberei-tung aufgefressen werden. Dieser (3D-)Content sollte plattformunabhängig in den oben angeführten vier Hauptanwen-dungsfeldern zur Verfügung stehen. Wer-fen wir einen Blick auf die eingeschränkten Darstellungs- und Interaktionsmöglich-keiten mobiler Endgeräte, wird dieses al-les andere als trivial sein. Schließlich wird, auch motiviert durch eingeschränkte Inter-aktionsmöglichkeiten, Kontextsensitivität mit über die Akzeptanz virtueller Techni-ken im Service entscheiden. JBI ‹

Prof. Dr.-Ing. Christoph Runde ist Geschäftsführer des Virtual Dimension Center Fellbach (VDC).

je nach Datengrundlage und Anforderun-gen an die Lernumgebung aufwändig sein kann. Zweitens erlauben die Rechtslage und Firmen-interne Vorschriften häufig nicht die uneingeschränkte Nutzung des virtuellen Trainings: die Ausbildung am Realobjekt kann nach wie vor – zumindest zu einem gewissen Anteil – vorgeschrieben sein.

Dieser Umstand mag teils einem als nicht ausreichend empfundenen Realis-mus des VR-Trainings geschuldet sein, ist aber sicher auch Teil eines tradierten vor den Hintergrund des technischen Fort-schritts zu überdenkenden Vorgehens.

Assistenzsysteme im ServiceMobile Endgeräte wie Smartphones, Tab-let PCs und Smart Glasses können Service-techniker im Feld mit Wissen unterstützen. Augmented Reality kann hier wertvolle Dienste leisten, indem sie Informationen alphanumerische oder als 3D-Projektion ortsrichtig angezeigt und graphisch im Ge-sichtsfeld des Nutzers darstellt. Auch eine AR-Sicht in verborgene Bereiche in Form eines „Röntgen-Blick“ ist damit möglich.

Auf diese Weisen erhält die Servicekraft Informationen zum nächsten Arbeits-schritt, Prozessorten, notwendigen Werk-zeugen oder wichtigen Prozessparame-tern. Smart Glasses bringen den Vorteil, die Hände für die eigentliche Arbeit frei zu ha-ben, zeigen aber aktuell noch relativ klei-ne Displayflächen. Autarke Smart Glasses sind zudem bezüglich ihrer graphischen Leistungsfähigkeit, damit der darstellbaren 3D-Modellkomplexität, recht beschränkt.

Sehr wohl gibt es auch kabelgebundene Smart Glasses mit deutlich größerer Dis-playfläche, allerdings muss für diese Sys-teme eben ein Rucksack-PC getragen wer-den. Dieser ermöglicht dafür aber auch, sehr große, komplexe 3D-Modelle anzu-

zeigen. Weiterhin ist denkbar, über mobile Endgeräte eine Telekonferenz zu Service-Experten in der Firmenzentrale aufzuset-zen: per Kamera wird der Blick vor Ort mit der Zentrale geteilt, gleichzeitig kann der Remote-Experte in die Sicht des Werkers

vor Ort zeichnen, um etwa wichtige Bau-teile zu markieren.

ServicedokumentationAus mehreren Gründen ist die digitale Er-fassung eines Servicevorgangs interes-sant. Kameras, 3D-Tiefenbildkameras (3D depth sensors), Gestenerkennungen und Tracking-Technologien wie sie in Smart Watches implementiert sind und Sensor-Erweiterungen wie etwa in sonderausge-statteten smarten Handschuhen (Smart Gloves) lassen sich zur digitalen Erfassung eines Service-Vorgangs einsetzen.

Die Erfassung kann als Dokumentation des Vorgangs dienen, gegebenenfalls er-gänzt durch Fotos, Sensordatenaufzeich-nungen, Werkzeugeinstellungen und vie-lem mehr. Dieses kann hilfreich sein für die Qualitätssicherung, den Konfliktfall oder als Grundlage für die Abrechnung erbrach-ter Leistungen.

Definitiv wird diese Art des Informati-onsrücklaufkanals eine wichtige Rolle im Konzept des digitalen Zwillings darstellen. In diesem Szenario ist der Werker also nicht nur Informationssenke – wird er doch be-reits per Smart Devices mit Informationen versorgt – sondern agiert selbst als Infor-mationsquelle. Denn der digitale Zwilling ist nur dann relevant und nutzbar, wenn der seinem aktuellen, physischen Pendant entspricht und genau das muss nach ei-nem erfolgten Service sichergestellt sein.

Beispielsweise gibt es unter anderem bei Volkswagen, bereits Umsetzungen in Ser-viceprozessen gewonnene Erfahrungen im

MANAGEMENT Virtual & Augmented Reality

In der Büroumgebung kann der Mitarbeiter ergonomische Gesichtspunkte im Service wie hier durch Abstandsmessungen in der virtu-ellen Umgebung untersuchen. Bild: IAV

Remote Support und AR-Service-Assistenz unterstützt den Mitarbeiter vor Ort mit zusätzlichen Informationen. Bild: Re’Flekt

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018 065

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66 DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2018

HANDLING UND AUTOMATION

Vom 8. bis 11. Oktober 2018 findet die Motek, Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung, in Stuttgart statt. Variantenvielfalt, kleinere Stück-zahlen und immer kürzere Produktzy-klen machen es nötig, Werker auch bei der manuellen Montage zu unterstüt-zen und Teilprozesse zu automatisieren. Für die kommende Ausgabe beleuchten wir aktuelle Themen aus dem Bereich des montagenahen Handlings und der Automatisierung. Bild: P.E. Schall

IM NÄCHSTEN HEFT

VORSCHAU – Ausgabe 6/18 – erscheint am 11. September 2018

IMPRESSUMHerausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de

So erreichen Sie die Redaktion:Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190Redaktion: Jan Bihn (-161, [email protected])

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Matthias Bauer, Marc Brück, Lexi Carver, Marvin Christe, Dr. Bernd Daum, Julie Dörr, Stephan Ellenrieder, Kai Fechner, Tobias Fischer, Michael Gschwendtner, Ahmad H. Haidari, Tobias Holzmüller, Stefan Hornung, Helge Vandel Jensen, Bernd Jödden, Jürgen Klein, Carmen Klingler-Deiseroth, Hans-Robert Koch, Pascal Kugler, Dr. Jörg Lantzsch, Martin Lundborg, Valerio Marra, Axel Meinhardt, Thomas Preschte, Michael Rödel, Dr. Christoph Runde, Martina Schili, Ralf Steck, Robert Timmerberg, Andreas Tschunkert

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung:Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected])Mediaberatung: Andrea Lippmann (-227, [email protected])Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected])

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Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen:WIN-Verlag GmbH & Co. KG,Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten,Tel.: 0 81 06 / 350-0, Fax: 0 81 06 / 350-190Verlagsleitung: Bernd Heilmeier (-251; [email protected]), anzeigenverantw.Objektleitung: Rainer Trummer (-152, [email protected])Bezugspreise:Einzelverkaufspreis: 14,40 Euro in D, A, CH und 16,60 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Jahresabonnement (8 Ausgaben): 115,20 Euro in D, A, CH und 132,80 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Vorzugspreis für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende gegen Vorlage eines Nach-weises auf Anfrage. Bezugspreise außerhalb der EU auf Anfrage.21. JahrgangErscheinungsweise: achtmal jährlichEinsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der Redakti-on entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und zur Ver-vielfältigung wird vorausgesetzt. Gleichzeitig versichert der Verfasser, dass die Einsendungen frei von Rechten Dritter sind und nicht bereits an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblicher Nutzung angeboten wurden. Honorare nach Vereinbarung. Mit der Erfüllung der Honorarvereinbarung ist die gesamte, technisch mögliche Ver-wertung der umfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag – auch wiederholt und in Zusammenfassungen – abgegolten. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden.

Copyright © 2018 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fal-len insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfäl-tigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern.

ISSN 1618-002X, VKZ B 47697Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, DIGITAL BUSINESS MAGAZINPartnerkataloge: AUTOCAD & Inventor Solution Guide, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT

Im vorliegenden Heft sind mit dem SAP-DMU-Projekt bei MAN und der

PLM-Anwendung beim Traditionsher-steller Fuchs – Hersteller der legendär-

en Fuchsfelgen für die erste Generation des Porsche 911 – zwei spannende und

interessante Geschichten zum Thema PLM zu lesen. Im kommenden Heft le-

gen wir nach und gewähren Einblick in ein aktuelles Projekt bei Mahle. Zudem wird es darum gehen, wie ein PLM-Pro-

jekt überhaupt zum Erfolg werden kann. Nur so viel vorab: die größte Falle ist die

„Übercostumisierung“.Bild: Jirsak/Shutterstock BLECHBEARBEITUNG UND

CAM-LÖSUNGEN

Die Maschinen sind eingerichtet: Mit Seitenblick auf die Fachmesse AMB vom 18. bis 22. September in Stuttgart be-schäftigen wir uns für die kommende Ausgabe intensiv mit der Blechbearbei-tung. Ein Schwerpunkt sind dabei die CAM-Lösungen, die wir mit mehreren Fachartikeln und einer Fragerunde mit Experten zu den aktuellen Entwicklun-gen beleuchten. Bild: Vero Software

WEITERE THEMEN:

› Arbeitsmaschinen und Sonderfahrzeuge

› CAD-Lösungen› Embedded-Systeme› Produktkonfiguration› Automation und Sensorik