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e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel

Inhalt

Willkommen bei den Stadtwerken . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Das Interview„Neue Wege mit eingespieltem Team“ . . . . . . . . . . . . . . .4

e 24|sieben Stadtwerke Kiel – die Energiemarke . . . . . . . .6

e 24|sieben Stadtwerke Kiel sind beim Energiehandel aktiv 7

Contracting Alle Leistungen aus einer Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Das GKK setzt die Kieler unter Strom . . . . . . . . . . . . . .10

Sie liefern Energie für Kiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

Die Stadtwerke fördern erneuerbare Energien . . . . . . . . .14

Stromeinspeisungs-Vergütung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15

Wärme aus der Ferne für Behaglichkeit vor Ort . . . . . . . .16

Durch diesen Tunnel unter der Förde kommt Kiels Wärme 17

Höhere Energie-Ausbeute dank Kraft-Wärme-Kopplung . .18

Der lange Weg des Erdgases . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19

Das neue Wärmepaket der Kieler Stadtwerke . . . . . . . . .20

Wie das Wasser in den Hahn kommt . . . . . . . . . . . . . . .21

Historie der Stadtwerke Kiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

Hans Wind „1928 – Ji möt mehr Strom bruken” . . . . . . . . . . . . . . .24

Dr. Robin Kähler Energie in Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25

Dieter Diesel Stadtwerke und Breitensport – ein gutes Team . . . . . . .26

Stadtwerke Eisfestival . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27

Ein Tag im Camp 24sieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28

Ausbildung bei den Stadtwerken KielGemeinsam Herausforderungen annehmen . . . . . . . . . . .30

Ein Luftbild vonKiel. Häuser, Stra-ßen, Menschen –Leben in der Stadt.Und mittendrin:die StadtwerkeKiel. Mit ihremKundenzentrumim Knooper Wegsind die Stadtwer-ke dort präsent,wo sie von allenam besten erreichtwerden – mitten inder Kieler Innen-stadt.

Was die Energie-versorgung be-trifft, ist dieserStandort zudemnoch ein histori-scher. Direktneben dem Kun-denzentrum derStadtwerke liegtdas Heizkraftwerkder Humboldtstraße, von wo ausdie Stadtwerke vor mehr als hun-dert Jahren damit begannen, dieKieler mit Strom zu versorgen.Auch heute noch liefert das Kraft-werk mit dem markanten weißenSchornstein Energie für die Men-schen in der Landeshauptstadt.Zusammen mit den anderen Ver-sorgungseinrichtungen trägt esdazu bei, unserer Stadt ein StückKraft und den Antrieb zum Lebenzu geben.

Mit Wasser und Strom, mit Gasund Wärme. Energie für Kiel -dafür stehen die Stadtwerke.

24 Stunden am Tag, sieben Tagein der Woche. Service rund umdie Uhr.

Als modernes Energieversor-gungsunternehmen haben sichdie Stadtwerke Kiel gerade in denvergangenen Jahren erheblichgewandelt. Mit maßgeschneider-ten, individuell abgestimmtenAngeboten und Ener-giedienstleistun-gen, die auf dieindividuellen Bedürfnisse derMenschen zugeschnitten sindsowie einem umfassenden Servicehaben die Stadtwerke den Ein-stieg in den liberalisierten Ener-

giemarkt erfolgreich vollzogen.Egal ob Privat-, Geschäfts- oderGroßabnehmer – die StadtwerkeKiel schnüren für alle das passen-de Energie-Paket.

Bei allen Modernisierungen undvorausschauenden Anpassungenan zukünftige Herausforderungenaber ist eines geblieben: DieStadtwerke Kiel sind nach wie vorein Kieler Unternehmen, das festmit der Region und der in ihrlebenden Menschen verwurzeltist. Wie Kiel selbst haben sichauch die Stadtwerke in ihrerGeschichte den zeitlichen Ver-

änderungen ange-passt und neue,zukunftsweisendeWege beschritten.Eines aber sindsie noch immer:mittendrin in Kiel.Mit diesem Maga-zin wollen Ihnendie StadtwerkeEinblicke in einU n t e r n e h m e ngeben, das eineganze Regionrund um die Uhrmit Energie ver-sorgt. Auf den fol-genden Seitenstellen wir unsereneuen Service-und Dienstleistun-gen vor, gebenEinblick in diezukünftige Ent-wicklung desUn t e r nehmensoder laden Sie zueinem Rundgang

durch Schleswig-Holsteins größ-tes Steinkohlekraftwerk ein.

Wir stellen Ihnen die verschiede-nen Formen erneuerbarer Ener-gien vor, berichten von Erdgas-vorräten in 1600 Metern Tiefeoder öffnen den Eingang zumVersorgungstunnel unter der Kie-ler Förde.

Erleben Sie auf den folgendenSeiten die vielfältigen Aufgabenund Serviceleistungen Ihrer Stadt-werke Kiel. Blättern Sie durcheine Welt der Energieversorgung.Und seien auch sie – mittendrin.

Mittendrin

Willkommen beiden Stadtwerken Kiel

Mittendrin in Kiel: Das Kundenzentrum der Stadtwerke Kiel liegt zentral im Knooper Weg.

Der Kieler Energieversorger ist seit mehr als hundert Jahreneng mit der Region verwurzelt. Gleichwohl hat sich das Unter-nehmen gerade in den vergangenen Jahren erheblich gewan-

delt: Mit individuellen Angeboten und einem umfassendenService haben die Stadtwerke den Einstieg in den liberalisier-ten Energiemarkt erfolgreich vollzogen.

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Das Interview

Neue Wege mit eingespieltem Team

Seit fünf Jahren wissen wir,dass Strom auch gelb seinkann. Mit der Öffnung desEnergiemarktes müssensich die Stadtwerke gegenKonkurrenten wie „Yello“und „e.on“ behaupten. Wie kommt ein kommunalesUnternehmen mit dieserNeuordnung zurecht?

Äußerst gut. Bei allen Neu-strukturierungen, die es sicherauch in unserem Haus gab,haben wir eines nie vergessen:Wir sind ein Kieler Unterneh-men und genau das ist unsereStärke. Hinter den Stadtwer-ken Kiel stecken Menschen,die in der Region leben undden persönlichen Kontakt zuden Kunden pflegen. UnsereMitarbeiter sind mehr als nureine Stimme am Telefon einesCall-Centers. Kommen Sie zu uns in denKnooper Weg, besuchen Sieuns, dann werden Sie erleben,

was persönlicher Kontakt zwi-schen einem Unternehmenund seinen Kunden ausmacht.

Dennoch mussten sich auchdie Stadtwerke auf neueHerausforderungen einstellen...

Sicher, aber wir wussten, dassVeränderungen kommen, undso haben wir uns frühzeitigdarauf eingestellt. Die Stadt-werke Kiel haben sich voneinem öffentlichen Versorgerzu einem zeitgemäßen Dienst-leister vor Ort gewandelt.

Und das ohne Hilfe vonaußen: Mit dem eingespieltenTeam unserer Mitarbeiterhaben wir gemeinsam denKurs für die Zukunft abge-steckt und erfolgreichbeschritten. Auch unsere Kun-den haben längst verstanden,dass wir keine Behörde sind,sondern ein modernes, ser-viceorientiertes Unternehmen.

Wir haben unser Kerngeschäft– Strom, Erdgas, Wasser undFernwärme – den Neuan-forderungen des Marktesangeglichen.

Und wir haben die Herausfor-derungen der Zukunft ange-nommen: Mit neuenGeschäftsfeldern gehen wirnoch umfassender auf dieWünsche und Anforderungenunserer Kunden ein.

Was heißt das im Einzelnen?

Nehmen Sie zum Beispielunser Energie-Contracting.Hier schnüren wir unserenKunden komplette Dienstleis-tungspakete für die Wärme-,Kälte-, Klima- oder Strom-lieferung. Die Verantwortungfür die Energieversorgung liegt

dann in den Händen der Stadt-werke Kiel und damit indenen eines einzigen, kompe-tenten Partners. Das Service-Spektrum beginnt bei der Pla-nung und erstreckt sich überdie Finanzierung, den Bau bishin zum langjährigen Betriebder jeweiligen Anlage. Unter-nehmen, die mit uns eine Con-tracting-Partnerschaft einge-hen, können sich allein aufdas konzentrieren, was sie ambesten können: ihr Kernge-schäft.

Mit der Liberalisierung desEnergiemarktes haben sichauch neue Geschäftsfelderauf dem europäischen Marktaufgetan. Wie nutzen die StadtwerkeKiel diese Chance?

In vollem Umfang. UnserEngagement endet selbstver-ständlich nicht an der KielerStadtgrenze. Wir sind schonlänger auch im Bereich deseuropaweiten Energiehandelsaktiv. Damit werden je nachMarktlage Bedarfslücken zurVersorgung der Kunden ge-deckt oder überschüssigeEnergiemengen verkauft.Mit dem Energiehandel unse-rer 24|sieben GmbH habensich die Stadtwerke Kiel einWerkzeug aufgebaut, mit demsie alle Möglichkeiten desEner-giemarktes nutzen. Fürunsere Kunden bedeutet daslangfristige und sichereEnergieversorgung zu wettbe-werbsfähigen Preisen.

Stichwort TXU-Europe: DerAnteilseigner der Stadtwer-ke Kiel zieht sich aus demeuropäischen Energiege-schäft zurück. Was für Folgen hat das fürdie Stadtwerke?

Zunächst einmal keine. Wirdürfen nicht vergessen: DieStadtwerke Kiel sind eineeigenständige, wirtschaftlichgesunde Gesellschaft. Wir ste-hen auf eigenen Füßen. Unse-

Rolf Paulsen, Vorstandssprecher der Stadtwerke Kiel, überneue Herausforderungen, neue Geschäftsfelder und den

Grund, warum die Stadtwerke auch in Zukunft zusammen mitden Kielern Segel setzen wollen.

re Kunden könne sich weiter-hin auf eine sichere Energie-versorgung und guten Serviceverlassen.

Dennoch bekommen dieStadtwerke einen neuenPartner, wenn die Anteilevon TXU verkauft werden. Wie sieht der Zeitplan aus?

Die Stadt Kiel und der Admin-istrator haben sich unlängst

über die Regularien des Ver-kaufsprozesses geeinigt – dieVorbereitungen für ein offenesBieterverfahren sind weitge-hend abgeschlossen. Wir ge-hen davon aus, dass die Ent-scheidung über einen neuenPartner für die Stadtwerkenoch in diesem Jahr fallenwird.

Mal unabhängig davon, wel-ches Unternehmen inZukunft bei den StadtwerkenKiel einsteigt. Können die Kieler auchweiterhin mit dem gesellschaftlichen und sozialem Engagement ihresEnergieversorgers vor Ortrechnen?

Selbstverständlich. Die Segel-aktivitäten im Camp24|siebenan der Kiellinie oder beispiels-weise das Eisfestival in derInnenstadt sind zu festen Be-standteilen unserer Unterneh-mensphilosophie geworden.

Wir sind ein Kieler Energie-versorger und fühlen uns alssolcher auch eng mit der Kie-ler Bevölkerung verbunden.

Die Jugend und den Sport vorOrt zu fördern sehen wir alsselbstverständlich an. Als Kie-ler Unternehmen mit 1300Mitarbeitern möchten wirnicht nur Verantwortung fürunsere Kunden übernehmen,sondern uns in Kiel engagie-ren. Also werden wir uns auch inZukunft weiter für die Regionstark machen.

Dass sich die Stadtwerke mitden Kielern verbunden füh-len, ist verständlich. Aber fühlen sich die Kielerauch mit den Stadtwerkenverbunden?

Man kann sagen: ganz sichersogar. Wie zufrieden die Kielermit ihren Stadtwerken sind,

hat erst gerade wieder eineprofessionelle Marktanalysegezeigt. Die Untersuchung be-legt nicht nur, dass die Mit-arbeiter der Stadtwerke guteArbeit leisten, sondern auch,dass unsere gesellschaftlichenAktivitäten gewürdigt werden.

Dazu ist die Kundenbindungan die Stadtwerke überaushoch.

Das alles erfüllt uns mit Stolzund Zufriedenheit, heißt abernicht, dass wir uns nunbequem zurücklehnen. Einpositives Image ist immerauch Ansporn zugleich. Zubehaupten, dass sich nichtimmer noch Leistungen ver-bessern ließen, wäre grundle-gend falsch.

Wir wollen weiter hart arbei-ten, aber wir wissen gleich-zeitig, dass der von uns einge-schlagene Weg in die Zukunftder richtige ist.

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Rückblick:

Im Jahr 1998 hat sich die deut-sche Energielandschaft ent-scheidend verändert: Die altenGebietsmonopole brachen auf,der Markt wurde liberalisiert.Seitdem herrscht auch imBereich der Energie Marktwirt-schaft, die Kunden können sich– zumindest beim Strom – völligfrei entscheiden, von wem siebeliefert werden wollen. Die neue Freiheit auf demStrommarkt gilt seitdem abergenauso für die Versorgungs-unternehmen: Mit dem Strom-kauf deckt die 24|sieben GmbHBedarfslücken zur Versorgungihrer Kunden. Oder es werdenumgekehrt überschüssige Ener-giemengen verkauft – ganz nachLage des Marktes. Eine weiterewichtige Funktion des Handelsist daneben die Absicherungvon Preisen für spätere Zeiträu-me – das so genannte „Hed-ging“.

Seit Mai 2001 hat der „TradingFloor“ seinen Betrieb aufgenom-men. Die einzelnen Händler die-ser Börse können Strom inGroßhandelsportionen einkau-fen oder verkaufen – entwederan der deutschen Strombörse,der European Energie Exchange

(EEX), oder auf dem freienMarkt direkt mit den Handels-partnern.

Das nennt man dann „over thecounter“-Geschäfte, Handel„über den Ladentisch“ also, oderkurz OTC. Dabei wird der Stromfür die verschiedensten Zeiträu-me gehandelt – zwischen einzel-nen Stunden am nächsten Tagbis zu ganzen Jahren in einemBlock.

Mit diesem vollständig neuenGeschäftbereich sind allerdingsauch völlig neue Risiken ver-bunden: Geschäfte in Million-enhöhe können mit einen Maus-klick oder mit einem Telefonge-spräch abgeschlossen werden –ganz wie an der Börse.

Damit dabei keine bösen Über-raschungen passieren, beobach-ten Analysten ständig dieMarktentwicklung. Gleichzeitigbesteht eine unabhängige Risi-ko-Überwachung, die dafürsorgt, dass die Geschäfte imzulässigen Rahmen bleiben.

Seitdem die Liberalisierung desStrommarktes langsam auch aufden Gasmarkt übergreift, nutzt

die 24|sieben GmbH auch hierdie neuen Freiheiten. Zwarbeteiligt sich das Unternehmennoch nicht am täglichen Spot-markt, dafür ist dieser Marktnoch nicht frei genug.

Inzwischen wird das Kieler Gasaber von verschiedenen Anbie-tern bezogen, so dass auch hierdie Abhängigkeit von einzelnenGroßen verringert werdenkonnte.

Fazit: Mit dem Energiehandel der24|sieben GmbH haben sich dieStadtwerke Kiel ein Werkzeugaufgebaut, mit dem sie alle Mög-lichkeiten des Energiemarktesnutzen, um so auch langfristigdie sichere Energieversorgungzu wettbewerbsfähigen Preisenanbieten zu können.

Und davon profitieren nichtzuletzt die Kieler.

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e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel

Ihre neue Energiemarke habendie Stadtwerke bereits 1998 ent-wickelt. Nach der Liberalisierungdes Strommarktes wollte sich dasUnternehmen einheitlich und füralle wiedererkennbar präsentie-ren. Das ist mit e 24|sieben Stadt-werke Kiel gelungen: Immer wie-der bestätigen Umfragen denStadtwerken ein positives Image.

Der Energiepartner gilt als moder-nes, flexibles, freundliches undvor allem kundenorientiertesUnternehmen – und das zurecht.Die Verbraucher haben erkannt,dass sie sich in Punkto Serviceund Zuverlässigkeit auf „ihre“Stadtwerke Kiel als Partner vorOrt mehr als verlassen können. Soviel Zuspruch aus der Bevölke-rung kommt nicht von ungefähr.

Der ausgezeichnete Ruf der Stadt-werke Kiel ist nicht nur denmodernen und leistungsorientier-ten Strukturen des Unternehmenszu verdanken. EntscheidendenAnteil am positiven Image habenvor allem die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Stadtwerke.Sie treten überzeugend, kompe-tent und zuverlässig für ihr Unter-nehmen ein.

Und können so auch immer mehrVertrauen bei Partnern und Kun-den gewinnen. Dank dieses gro-ßen Engagements eines jeden Ein-zelnen konnten die StadtwerkeKiel gerade in jüngster Ver-gangenheit ihren Ruf als service-orientierter Dienstleister weiterausbauen. Darüber hinaus wur-den und werden in neuen

Geschäftsfeldern gesunde Per-spektiven für das Unternehmenentwickelt. Der erste Schritt war 2001 dieAnpassung des unternehmensei-genen Erscheinungsbildes, des sogenannten Corporate Design. Indem neuen Logo wurden beideMarken – Stadtwerke Kiel unde 24|sieben – zusammengeführt.In den bundesweit betriebenenGeschäftsfeldern wie Handel undEnergie-Contracting signalisiertder Auftritt der Marke e 24|siebenStadtwerke Kiel Kontinuität undZuverlässigkeit. e 24|sieben Stadtwerke Kiel stehtfür eine sichere Versorgung understklassigen Service rund um dieUhr – 24 Stunden am Tag, siebenTage die Woche. Eben e 24|sie-ben Stadtwerke Kiel. Die Strate-

gie, die zentralen Werte der Stadt-werke – Zuverlässigkeit, Näheund Service – auf die Markee 24|sieben Stadtwerke Kiel zuübertragen, ist regional aufgegan-gen und wird auch in Zukunftweiter verfolgt.Gleichgültig ist somit auch, werals Partner und neuer Anteilseig-ner bei den Stadtwerken Kiel ein-steigt:

Die Kraft der Marke StadtwerkeKiel, die geschützte und einge-führte Energiemarke e 24|siebenStadtwerke Kiel und die nötigeFlexibilität für strategische Aus-richtungen bieten jedem Investordie solide Basis für eine erfolgrei-che Kundenbindung. Und somitauch für neue und erfolgreicheGeschäfte.

Zuverlässigkeit rund um die Uhr

e24|sieben Stadtwerke Kiel –die Energiemarke

Dass die Stadtwerke Kiel die Bevölkerungversorgen, ist hinlänglich bekannt. Nahezuhundert Prozent der Menschen aus demGroßraum Kiel kennen den Energiever-sorger Nummer eins. Und mit ihm die Ener-giemarke e 24|sieben Stadtwerke Kiel. Das

schwarz-blaue Logo ist im Stadtgebiet so präsentwie die Stadtwerke selbst – auf Servicewagen undWerbetafeln, in Zeitungsanzeigen und Radiospots.Was aber steht genau hinter e 24|sieben Stadt-werke Kiel?

Nein, wirklich ruhig ist es nie auf dem „Trading Floor“. Telefone klingeln ununterbrochen, die Händler sitzen vor einerganzen Armada von Monitoren und Computern. Wer diesesBild das erste Mal sieht, könnte meinen, er sei an der Börsegelandet. Ist er auch, aber eben nicht an der altbekannten. Auf

dem „Trading Floor“ geht es nicht um Aktien oder Wertpapie-re. Hier wechselt Strom den Besitzer. Um auch künftig wettbe-werbsfähige Preise anbieten zu können, nutzen auch dieStadtwerke Kiel über ihre Tochtergesellschaft 24|sieben dieMöglichkeiten des Energiehandels.

Energie per Mausklick

Auch e24|sieben Stadtwerke Kiel sind beim Energiehandel aktiv

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Handel auf dem „Trading Floor“: Die Händler gewährleisten sichereEnergieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen.

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e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel

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„Mit der Liberalisierung derEnergiemärkte war es auch füruns eine Selbstverständlich-keit, unsere Serviceleistungenweiter auszubauen und nochstärker auf die Wünsche unse-rer Kunden einzugehen“, sagtWolfgang Podolske, Sprecherder Stadtwerke Kiel. Nebenihren traditionellen Produktenwie Strom, Gas und Wasserbieten die Stadtwerke zusätz-lich auch die so genanntenNutzenergien wie Wärme,

Kälte und Klima an. KlassischeKunden für diese individuellabgestimmten Energiedienst-leistungen sind Hausverwal-tungen, Mehrfamilienhausbe-sitzer oder Großbetriebe. Zuden Contracting-Partnern derStadtwerke gehören mittler-weile das Kieler Ikea-Hausoder das Unternehmen Orga

in Flintbek. Und seit kurzemauch Daimler Chrysler.

Contracting: Konzentration aufs Kerngeschäft

In der Niederlassung Kiel imGewerbegebiet Wittland rat-terte bis vor kurzem eine mehrals 30 Jahre alte Heizung vorsich hin. Die alte Anlage ver-schlang mit rund 300.000 EuroHeizkosten im Jahr nicht nurimmense Summen; sie hätteauch komplett saniert werdenmüssen. Voraussichtliche Inve-stition: 960.000 Euro. Zu viel, wie Gunnar Frie-drichs, Leiter Finanzwesenund Controlling, fand.Gemeinsam mit MichaelLachenmann, Projektmanagerbei der 24|sieben GmbH, ein-

igte man sich nach Abwägungaller Details auf die wirtschaft-lichste Lösung: eine Anbin-dung an das vorhandene Kie-ler Fernwärmenetz.

Die Folge: Stadtwerke undDaimler Chrysler schlosseneinen Contracting-Vertrag überdie Lieferung von Wärme undWarmwasser, dann rückten dieBagger an: Zurzeit verlegenArbeiter eine 1,5 Kilometerlange Fernwärmeleitung vomRusseer Weg bis nach Witt-land. Nach Abschluss derArbeiten wird dann auch diealte Heizung bei DaimlerChrysler überflüssig sein. „Zu unserem Service gehört,dass wir uns um die Ent-sorgung der Anlage küm-mern“, sagt Lachenmann. Undnicht nur das: Bereits voreinem halben Jahr hatten die

24|sieben die Betreuung deralten Heizungsanlage über-nommen und sie für den Kun-den betrieben. Das ThemaHeizung bereitet seitdem derMercedes-Niederlassung mitihren 200 Mitarbeitern undeinem Umsatz von 100 Millio-nen Euro keinerlei Sorgenmehr. „Wir können uns vollund ganz auf unser Kernge-schäft konzentrieren, Betriebund Wartung der Anlage sindnun Sache der Stadtwerke“,sagt Friedrichs.

Langfristige Planbarkeit derEnergiekosten

Das allerdings ist nicht dereinzige Vorteil, von demDaimler Chrysler durch dasContracting profitiert: „Durch

unsere zunächst zehnjährigePartnerschaft mit den Stadt-werken können wir die Ener-giekosten wesentlich besserund langfristiger planen“, er-klärt Friedrichs. Hinzu kommtdas Einsparpotential durch dieauch für Störungen wenigeranfälligere Fernwärme. „Wirrechnen mit bis zu 25 Pro-zent“, sagt Lachenmann.

Was Contracting heißt undwelche Vorteile es mit sichbringt, weiß die Wohnungs-baugesellschaft Kiel Ost schonlänger. Bereits seit sechs Jah-ren besteht zwischen derWoBau und den Stadtwerkenein Vertrag zur Wärmeversor-

gung. Mittlerweile lässt dieGenossenschaft rund 1.300ihrer Objekte von den Stadt-werken versorgen. „Die Stadt-werke Kiel verfügen über dienotwendige Kompetenz undErfahrungen, schließlichgehört die Wärmelieferung zuden Kerngeschäften desEnergieversorgers.

Durch die Auslagerung derHeizzentralen und die Über-nahme der Versorgung durchdie Stadtwerke, zu der auchdie direkte Abrechnung mitunseren Mietern gehört, wer-den wir stark entlastet“, sagtKlaus Exner, Geschäftsführerder WoBau Ost.

„Energie Contracting“ - Dienstleistung als Paket: Wer sich für den

neuen Komplett-Service der Stadtwerke Kiel entscheidet, hat schon

gewonnen. Egal, ob Wärme-, Kälte-, Klima- oder Stromlieferung -

die Verantwortung für die komplette Energieversorgung liegt fortan

in den Händen eines einzigen, kompetenten Partners.

Das Service-Spektrum beginnt bei der Planung und erstreckt sich

über die Finanzierung, den Bau bis hin zum langjährigen Betrieb

der jeweiligen Anlage. Unternehmen, die eine Contracting-Partner-

schaft eingehen, können sich allein auf ihr Kerngeschäft konzen-

trieren. Ein Vorteil, den immer mehr Großkunden erkennen.

Jüngstes Beispiel: Daimler Chrysler in Wittland.

„Kompetenz und Erfahrung aus einer Hand“: Die Wo-Bau Kiel Ostlässt 1300 ihrer Objekte von den Stadtwerken versorgen.

Konzentration aufs Kernge-schäft: Das Thema Energie istfortan Sache von Experten.Unternehmen können sich alleinauf ihr Kerngeschäft konzentrie-ren und sich dabei auf die Kom-petenz ihres örtlichen und erfah-renen Energiedienstleisters ver-lassen.

Einsparpotential: 24|sieben gehtfür ihre Kunden in finanzielleVorleistung: Die frei werdendenMittel können für persönlicheBedürfnisse oder zur Stärkungdes Unternehmens eingesetztwerden.

Betreuung rund um die Uhr: DerAnlagebetrieb, der 24-Stunden-Störungsdienst und alle Repara-turen werden durch den Contrac-ting-Vertrag auf die Stadtwerkeübertragen.

Ökologische Verantwortung:Contracting-Kunden leisteneinen wertvollen Beitrag zumUmweltschutz, da von den Stadt-werken Kiel nur moderne undCO2-arme Markengeräte einge-setzt und betrieben werden.Besonderes Augenmerk wird aufden Einsatz von Blockheizkraft-werken gelegt, mit denen die

Strom- und Wärmeversorgungvon Industriebetrieben und Neu-baugebieten ökologisch undzukunftsweisend umgesetztwird.

Ökonomische Verantwortung:Um ihrer Verantwortung in derRegion gerecht zu werden, ver-pflichten die Stadtwerke zurUmsetzung der Projekte vorran-gig ortsansässige Fachunterneh-men, die eng mit den Stadtwer-ken zusammenarbeiten.

Eine Leistung – viele Vorteile

Wärme, Kälte, Klima, Strom

Contracting:Alle Leistungen aus einer Hand

Weitere Informationen oder umfassende Beratung geben die Fachleute der Stadtwerke Kiel aucham Telefon. Rufen Sie an unter Tel. 0431/594-3595 – wir freuen uns auf den ersten Schritt zumerfolgreichen Contracting

Contracting – bei diesem Modell kauft der Kunde nicht nur Energie, sondern die kompletteDienstleistung, die zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung nötig ist.

Und das sind die Vorteile für Contracting-Kunden: Hier verläuft die neue Fernwärmeleitung: Michael Lachenmann(rechts), Projektmanager bei der 24|sieben GmbH, und Gunnar Frie-drichs von Daimler Chrysler arbeiten eng zusammen.

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Ein gewaltiger Schornstein,umringt von einer Turbine, demKessel, Silos und Tanks - das istdas Gemeinschaftskraftwerk Kiel(GKK) auf dem Ostufer der Förde.Seit mehr als 30 Jahren werdendie Kieler von hier aus mit Stromversorgt, seit gut zehn Jahrenauch mit Fernwärme. Die Lei-stung des Steinkohlekraftwerks,das den Stadtwerken Kiel und derE.ON Kraftwerke-GmbH zu glei-chen Teilen gehört, ist enorm: Sei-ne 323 Megawatt würden ausrei-chen, um mehr als 5,3 MillionenGlühbirnen zum Leuchten zubringen. Und das mit einem Prin-

zip, das dem eines Durchlaufer-hitzers und eines Fahrraddyna-mos gleicht.

Doch von Anfang an: Wer dasInnere des größten Steinkohle-kraftwerks Schleswig-Holsteinsverstehen will, fängt am bestendraußen an – auf dem Rad-Lader

von Michael Haberland. Der 46-Jährige ist für die „Bekohlung“zuständig. 50.000 Tonnen Stein-kohle lagern auf seinem Arbeits-platz südlich des eigentlichesKraftwerkes am Ufer der Förde.Mit dem Lader trägt Haberlanddiesen Berg ab, ganz allmählich.Die Kohle schüttet er in eine Artüberdimensionierten Trichter, denweiteren Transport übernimmt einFließband. Futter für das Kraft-werk.

Was jetzt durch das leichte Ratterndes Transportbandes in Ganggesetzt wird, ist ein ausgeklügel-

ter Prozess. Der Prozess, in demaus Kohle durch UmwandlungStrom entsteht: In einer Mühlewird die Kohle zunächst staubfeinzermahlen, danach gelangt dasBrennmaterial in den Kessel desKraftwerks: Im Feuerraum, derdie Größe eines 20-geschossigenHochhauses hat, verbrennt das

Gemisch aus Kohlestaub und Luftbei mehr als 1.300 Grad – genugHitze, um Wasser, das durch kilo-meterlange Rohrschlangen durchden Kessel läuft, in über 500 Grad

heißen Dampf zu verwandeln.„Im Prinzip“, sagt Sonja Friberg,die Sprecherin des GKK, „mussman sich das ganze vorstellen wieeinen überdimensionalen Durch-lauferhitzer.“Der heiße Dampf strömt schließ-lich in die Turbine: Hier wird einTeil abgeleitet und zur Fernwär-meerzeugung verwendet. Derübrige Dampf bringt die riesigenSchaufelräder der Turbine zumRotieren; aus Wärmeenergie wirdso Bewegungsenergie, die imGenerator in elektrischen Stromumgewandelt wird. Im Generatorselbst passiert dabei letztlichnichts anderes als in einem Fahr-raddynamo. Nur dass beim Radam Ende fünf Watt herauskom-men, beim Kraftwerk hingegen323 Millionen Watt.

So viel Leistung braucht Platz: DieTurbinenhalle des GKK ist sogroß, dass hier locker ein ICE par-ken könnte. Generator und Turbi-ne erzeugen so viel Abwärme,

dass in diesem Teil des Kraft-werks eigentlich immer hochsom-merliche Temperaturen herr-schen. Angenehm kühl dagegenist es im Nebenraum, der Schalt-zentrale, die man durch eineSchleuse erreicht.

Hier, vor Bildschirmen undAnzeigentafeln, vor Leuchtarma-turen und Displays, sitzt AlbertIde mit seinen Kollegen. Der 47-Jährige ist einer der Leitstands-fahrer. Sie überwachen die Pro-zesse im Kraftwerk und steuernseine Leistung im Tagesrhythmusder ständig schwankenden Strom-und Fernwärmeanforderungender Kieler. Selbstverständlich, dass der Leit-stand des GKK rund um die Uhrbesetzt ist – genau wie im Stadt-

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e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel

gebiet 24 Stunden am Tag Licht,Kraft und Wärme benötigt wer-den, so sind auch Ide und seineKollegen sieben Tage die Woche

im Einsatz. Und nicht nur die: Ins-gesamt 130 Mitarbeiter des GKK,darunter Techniker und Ingenieu-re, Laboranten, Arbeiter undHandwerker, sorgen zuverlässigdafür, dass Kiel allzeit unter Stromsteht. Und wenn die GKK-Mit-

arbeiter zwischendurch aus denFenstern ihrer Büros, Werkstättenund Labore schauen, dann kannes sein, dass sie einen leuchtend

gelben Rad-Lader über einen rie-sigen Berg Steinkohle fahrensehen. Das ist wahrscheinlichdann Michael Haberland, bei demder Prozess der Stromgewinnungseinen Anfang nimmt. Immer wie-der und jeden Tag aufs Neue.

Gemeinschaftskraftwerk Kiel

Das GKK setzt die Kieler unter Strom

Nicht nur auf der Schiene,auch über die Ostsee kom-mt seit kurzem die Stein-kohle zum GKK. Arbeiterhaben in den vergangenenMonaten eine Spundwandmit einem hundert Meterlangen Anleger direkt vor

dem Gemeinschaftskraft-werk gebaut.

Hier machen nun zweimalpro Woche Frachtschiffefest, um jeweils 3000 Ton-nen Kohle aus Polen oderRussland anzuliefern.

Die Kohle kommt jetzt auch über den Seeweg

Das Cockpit des Kraftwerks: Leitstandsfahrer Albert Ide überwacht aufMonitoren die Funktionen.

Leistung braucht Platz: Generator und Turbine sind in einer Halleuntergebracht.

Futter fürs Kraftwerk: Ein Rad-Lader trägt den Steinkohle-Berg ab.

Michael Haberland ist für die „Bekohlung“ zuständig.Auf einem Fließ-band gelangt die Steinkohle ins Kraftwerk.

Auf dem Ostufer der Förde steht Schleswig-Holsteins größtesSteinkohlekraftwerk. Seine Leistung reicht aus, um mehr als fünfMillionen Glühbirnen zum Leuchten zu bringen. Ursprünglich als

reine Stromfabrik konzipiert, liefert das Gemeinschaftskraftwerkseit gut zehn Jahren auch Heizwasser und bildet somit die Basisder Kieler Fernwärmeversorgung.

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Kraftwerke

Sie liefern Energie für KielKraftwerke sorgen für den täglichen Energiebedarf –und das auf umweltschonende Weise

Wasserkraftwerke Raisdorf

Die Schwentine ist ein ruhiges, idylli-sches Flüsschen. Und doch: Aus ihrziehen die zwei Wasserkraftwerke inRaisdorf die Energie, die sie zur Strom-erzeugung benötigen. Beide zusam-men haben eine Leistung von 1,8Megawatt. Die umweltfreundliche Artder Energiegewinnung wurde hierschon vor hundert Jahren genutzt. Undauch zukünftige Generationen sollennoch von der Wasserkraft der Schwen-tine profitieren: Gerade erst wurde dieTurbine des unteren Kraftwerks kom-plett erneuert.

Gemeinschaftskraftwerk Kiel

Das GKK auf dem Ostufer der Förde istder Goliath unter Kiels Kraftwerken:Mit seinen 323 Megawatt wurde es vormehr als 30 Jahren als reine „Stromfa-brik“ konzipiert. Seit dem Umbau 1992sorgt Schleswig-Holsteins größtesSteinkohlekraftwerk auch dafür, dasses den Kielern warm ums Herz wird.Dank seiner umweltfreundlichen„Kraft-Wärme-Kopplung“ bildet dasGKK die Basis für Kiels Fern-wärmeversorgung.

Heizkraftwerk Humboldtstraße

Es läuft und läuft und läuft: Mit derInbetriebnahme des Heizkraftwerks inder Humboldtstraße begann im Jahr1901 die Stromversorgung durch dieStadtwerke. Schon sechs Jahre späterversorgte das Kraftwerk zwei KielerSchulen mit Fernwärme – für damaligeZeiten eine technische Meisterleistung.Noch heute nimmt das Heizkraftwerkeine zentrale Stellung in der KielerEnergieversorgung ein. Nach demGKK ist es das mit Abstand zweitgröß-te Kraftwerk. Seine Leistung: 20 Mega-watt.

Müllheizkraftwerk

Hier wird aus Müll Energie: DurchMüllverbrennung wird nicht nur derAbfallberg kleiner, das Kieler Müllheiz-kraftwerk mit seinen fünf Megawatt lie-fert zudem noch Strom und Wärme. ImKraftwerk werden Abfälle fast vollstän-dig verbrannt, von der entstehendenHitze profitieren nach dem bewährtenPrinzip der Kraft-Wärme-Kopplung dieKieler Strom- und Fernwärmenetzegleichermaßen.

Licht, Herd, Waschmaschine, Fernseher und Computer: Auchin Kiel würde ohne Strom nichts laufen. Aber wo kommt derSaft eigentlich her? Ganz aus Ihrer Nähe! Die Stadtwerke Kiel

gewinnen Strom und Fernwärme mit unterschiedlichen Tech-niken. Eines allerdings ist immer gleich: Die umweltschonen-de Weise der Energiegewinnung.

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Ein modernes Energiedienstleistungsunternehmen hat nichtnur Verantwortung gegenüber seinen Kunden. Auch derSchutz und die Erhaltung des Lebensraumes sind oberstesGebot. Daher setzen die Stadtwerke Kiel auf erneuerbare

Energien. Ihr Einsatz, das zeigt sich immer mehr, ist durchausohne Komfortverzicht möglich und vor allem wirtschaftlichsinnvoll. Sonne, Wind und Wasser sind die natürlichen Ener-gieträger, die in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Ein Großteil der Ursachen für zu-nehmende Luftverschmutzung,Klimaveränderungen und vielfälti-ge sonstige ökologische Proble-me liegen im weitgehend beden-kenlosen Energieverbrauch. Runddie Hälfte der Stoffe, die für denso genannten Treibhauseffekt ver-antwortlich sind, stammen aus dem Energiesektor. KlarerFall: Hier muss gegengesteuertwerden, hier sind die An-satzpunkte, um einer stetigenweiteren Belastung der UmweltEinhalt zu gebieten.

Die Sonne – unerschöpflicherEnergielieferant

Eine Möglichkeit zur Nutzungregenerativer Energien bietet

ein wahrer „Energie-Gigant“ – dieSonne. Für unsere Erde ist sie diegrößte unerschöpfliche Energie-quelle überhaupt. Sie strahlt jähr-lich mehr als die 15.000-facheMenge der von uns benötigtenEnergie ab. Sie zu gewinnen, istallerdings nicht ohne weiteresmöglich. Denn unmittelbar füruns Menschen nutzbar wird dieSonnenenergie erst durchUmwandlungsprozesse in ent-sprechenden technischen Anla-gen. Es gibt heute verschiedeneMöglichkeiten der individuellenSolarenergienutzung. Je nachdem,ob die Sonnenenergie in ihrer Ur-sprungsform oder aber mit Hilfetechnischer Mittel in Strom und

Wärme umgesetzt wird, unter-scheidet man zwischen passiverund aktiver Nutzung.

115 private Photovoltaik-Anlagen im Kieler Raum

Unter passiver Nutzung der Son-nenenergie versteht man baulicheMaßnahmen, mit deren Hilfe dieSonneneinstrahlung zur unmittel-baren Erwärmung genutzt wird.Bestes Beispiel: nach Süden aus-gerichtete Fenster in einemGebäude. Die aktive Nutzung derSonnenenergie hingegen verlangtdarüber hinaus nach technischenMaßnahmen: Mit dem Prozess derPhotovoltaik beispielsweise lässt

sich die Kraft der Sonneüber Solarzellen in elektrischenStrom umwandeln. Im Großraum

Kiel liefern etwa 115 privatePhotovoltaik-Anlagen sowie dasSonnenforum der Stadtwerke inder Kaistraße umweltfreundlichenStrom rund um die Uhr. Auch über50 Schulen in der Region betreibeneigene Anlagen, die mit Un-terstützung der Stadtwerke Kielerrichtet werden konnten.Auf Umwegen lässt sich die Sonnenenergie auch mittelsWärmepumpen ins Haus holen.Die Anlagen machen die gespei-cherte Wärme in Luft, Wasser undErdreich für Warmwasser und Hei-zung nutzbar. Mit Hilfe von Son-nenkollektoren schließlich kön-nen Sonnenstrahlen direkt in Wär-me umgewandelt werden.

Energie durch die Kraft desWassers der Schwentine

Daneben steht das Wasser alsregenerative Energie zur Ver-fügung. Es zirkuliert in einemewigen Kreislauf aus Verduns-tung, Niederschlag und Ab-fluss. Durch die Sonne er-

wärmt steigen jeden Tag großeMengen Wasser aus Meeren,Binnengewässern, Böden undPflanzen auf. Die feuchtwarme

Luft kühlt dabei ab, kondensiertund fällt als Niederschlagzurück auf die Erde. Ein Teilfließt über Flüsse ins Meer, derRest versickert als Grundwas-ser – ein Wasserkreislauf, der

oft Jahrhunderte dauert. Die Ener-gie des Wassers kann an Flussläu-fen, hochgelegenen Seen oder anKüsten in Kraftwerken nutzbar

KielNET

gemacht werden. So auch in Rais-dorf an der Schwentine: Dorterzeugen gleich zwei Was-serkraftwerke Strom durch das na-türliche Gefälle des Flusses. Zur Spitzenbedarfsdeckung werdendie Anlagen von der Humbold-tstraße aus zugeschaltet. Auch dasGut Quarnbek verfügt über einWasserkraftwerk mit 170 kW Eigen-bedarf und Einspeisung ins Netz.

Über Hochs und Tiefs: Windenergie nutzbar machen

Ebenso wie Wasser liefert unsauch der Wind natürliche Energie.Die Sonne erwärmt die Erdeunterschiedlich stark, dadurchentstehen in der AtmosphäreTemperatur- und Druckunter-schiede, besser bekannt als Hochsund Tiefs. Diese werden durch

Luftbewegungen – die Winde –ausgeglichen. Neben den globa-len Windsystemen entstehen auchörtliche Druckunterschiede: Er-wärmung oder Abkühlung vonWasser und Festland, Gebirge undEbene verursachen lokale Winde,zum Beispiel die tageszeitlichwechselnden Land- und See-winde. Die im Wind enthaltene Energie

wird durch Windkraftanlagengenutzt. Und das natürlich auchim Kieler Raum: Insgesamt siebenWindkraftanlagen mit einerGesamtleistung von 2.000 kWdrehen sich im BürgerwindparkSchwedeneck/Sprenge, auf demGelände des FördebaumarktesFriedrichsort, im Windpark Flint-bek, in Stohl, Booksee und Reth-wisch.

Wer Strom ins Netz stellt, kann Geld ver-dienen: Zwischen 1993 und 1998 wurdenbis zu 16,79 Pfennig für Einspeisungenvon Solar- und Windenergie vergütet, fürden Strom aus Blockheizkraftwerkenwurden je Kilowatt-Stunde 15,36 Pfennig

bezahlt. Der aktuelle Stand der Vergü-tungssätze der Stadtwerke Kiel siehtgemäß Energie-Einsparungs-Gesetz(EEG) für Photovoltaik-Neuanlagen0,4569 Euro je kWh für über fünf kW Ein-speisung vor, für unter zwei kWp 0,6386

Euro, unter fünf kWp 0,6137 Euro. Dieeinzelnen Vergütungen werden jedesJahr gesetzlich neu festgelegt.

Ihre Stadtwerke informieren Sie gernunter Telefon 0431 - 594 - 27 93

Sonne, Wind und Wasser

Die Stadtwerke fördern erneuerbare Energien

Stromeinspeisungs-Vergütungen

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Bei dem Begriff „Fernwärme“ istder Name Programm: Wärme ausder Ferne. Statt von einer eigenenHeizung im Keller bekommenFernwärme-Kunden das Warm-wasser frei Haus geliefert. Fern-wärme gilt als eine der umwelt-schonendsten Arten zu heizen.

Und als weiterhin zukunftswei-send: Schon heute hat das imStadtgebiet verlegte Fernwärme-Leitungsnetz eine Gesamtlängevon über 300 Kilometern. Ange-schlossen sind mehr als 60.000Wohnungen, außerdem zahlrei-che öffentliche Gebäude, darunterKaufhäuser, Verwaltungs- und Ge-werbebauten sowie die KielerUniversität und die Kranken-häuser.

Der weitaus größte Teil der KielerFernwärme hat seinen Ursprung

im Gemeinschaftskraftwerk (GKK)auf dem Ostufer. Durch dicke undgut isolierte Rohre fließt das 130Grad heiße Fernwärmewasserzunächst durch den Versor-gungstunnel unter der Förde genWesten. Nach Ausnutzung derWärme auf 60 Grad abgekühlt,kommt es dann durch eine zwei-te Rohrleitung, dem Rücklauf,wieder zurück ins GKK. Dort wirdes wieder aufgeheizt und vonNeuem auf die Reise geschickt –ein langer Kreislauf.

Viel kleiner als der Fördetunnelzwischen dem GKK und demWestufer ist ein zweiter Tunnel inder Nähe der Brücke Uhlenkrogim Stadtteil Hassee. Das Bauwerkging 1990 in Betrieb und unter-quert gleichzeitig die Bahngleiseund die Autobahn. Hier fließt dasHeizwasser in gut neun Metern

Tiefe unter den Schienen undsechs Metern unter den Autos.

Neben dem GKK als Haupt-produzenten für Strom und Wär-me speisen auch andere Kraftwer-ke ihre Energie ins Kieler Fern-wärmenetz ein. Das Heizwerk Süd beispielsweise ist mit der Müllverbrennungsanlage kombi

niert. Es liefert ebenso wie dasHeizkraftwerk Mitte (Humboldt-straße) gleichzeitig Wärme für dasHeizwasser- und das Dampfnetz.Das Heizwerk West war anfangs ein Inselheiz-werk für den Stadtteil Mettenhof.Seit dem Sommer 1990 ist es andas Fernwärme-Verbundnetz an-geschlossen.

Wenn man an der Pier des alten Olympiahafens steht, kannman das Gemeinschaftskraftwerk (GKK) am anderen Ufersehen, ganz im Osten der Stadt. Über das Wasser käme man

jetzt dorthin und auf dem großen Umweg über die Straße. Oderauf dem direkten Weg durch den Tunnel. Den Tunnel unter derFörde.

Schon heute sind 60.000 Kieler Wohnungen an das Fernwär-menetz angeschlossen. Den weitaus größte Teil der Energieliefert das Gemeinschaftskraftwerk auf dem Ostufer.

1.368 Meter lang, zusammenge-setzt aus 450 einzelnen Segmen-ten, eine Röhre aus Beton. Vor 15Jahren haben die Bagger in Diet-richsdorf begonnen, sich durchdie Erde unter der Förde zu wüh-len. Bis zu 38 Meter tief, um demWesten der Stadt die Fernwärmezu bringen. Grund für den über 15 MillionenEuro teuren Bau war ein moder-nes Energiekonzept der Stadt-werke Kiel. Es sah zum einen vor,das Gemeinschaftskraftwerk aufdem Ostufer der Förde effektiverzu nutzen; zum anderen sollte aufdie ökologisch effiziente Kraft-Wärme-Kopplungstechnologieumgerüstet werden.

Nicht Strom alleine, auch Fern-wärme für die ganze Stadt solltedas GKK fortan liefern – einesichere, zukunftsorientierte undvor allem bequeme und umwelt-schonende Art der Wärme-

versorgung. Zwei Jahre lang trie-ben Techniker mit einer großenhydraulischen „Druckluft-Schild-maschine“ den Tunnelbau unterder Förde voran. Heute laufen zwei Rohre aus sau-berem Aluminium durch den Tun-nel. Links die Zuleitung, bis zu 130Grad heiß. Rechts der Rücklauf,nur noch 60 Grad warm. Was jetztan Wärme fehlt, ist in den KielerHaushalten geblieben. Oben linksliegt auf eisernen Streben ein drit-tes Rohr, das Frischluft bringt fürdie Menschen im Tunnel.

Aber Menschen sind selten hierunten. Sie laufen auf einem Gitter-rost, einen Meter breit, sie kontrol-lieren, warten, eingerahmt vonden mächtigen Rohren.

Alle neun Meter hängt eine Neon-lampe, alle 25 Meter ein schwarzesGrubentelefon, Durchwahl 2987.Zwischen Segment 414 und 415

haben die Kontrolleure vor Jahreneine feuchte Stelle entdeckt. Heute klebt Dichtungsmasse zwi-schen den Fugen. Zwanzig LiterWasser sammeln sich pro Jahr an

der tiefsten Stelle der Röhre. Aberfür einen Tunnel ist das so gut wienichts. Schon gar nicht für den Tunnelunter der Förde.

Wärme-Versorgung

Durch diesen Tunnel unterder Förde kommt Kiels Wärme

Fernwärme

Wärme aus der Ferne für Behaglichkeit vor Ort

Der Versorgungstunnel liegt bis zu 38 Meter unter der Wasseroberflächeund verbindet das Hindenburgufer im Westen mit dem GKK im Osten.

Das GKK auf dem Ostufer der Förde: Die rote Linie zeigt den Verlauf des Versor-gungstunnels unter der Förde.

Licht am Ende des Tunnels: Die 1.368 Meter lange Röhre wird regel-mäßig überprüft.

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Von der Nordsee in die Kieler Heizungen

Der lange Weg des Erdgases

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Klarer Fall: Erdgas ist eine zeitgemäße und vor allem umwelt-freundliche Energiequelle. Es weist gegenüber allen anderenPrimärenergieträgern die günstigsten Emissionswerte auf.

Daher ist es umso wichtiger, dass auch in Kiel die Erdgasver-sorgung durch Anschlüsse an das Ferngasnetz und damit anden europäischen Erdgasverbund langfristig gesichert ist.

Das „Kieler Erdgas“ stammt ausden Offshore-Feldern der Nord-see. Nach der Förderung wird esüber die „Deutsch-DänischeAnbindungsleitung“ (DEUDAN)mitten durch Schleswig-Holsteinunter der Elbe hindurch bis nachHamburg und Niedersachsentransportiert.

Ins Kieler Versorgungsgebietgelangt der Energieträger durchdie Erdgasübernahmestationen inden Stadtteilen Gaarden und Rön-ne sowie in Schleswig-Nord undSchuby. Hier beginnt jeweils dieVerantwortung der StadtwerkeKiel.

Die einzelnen Übernahmestatio-nen messen das Volumen undden Energiegehalt des Gases,reduzieren den Druck und stellendie jeweiligen Über-nahmemengen ins Netz ein. DaErdgas überwiegend zum Heizendient, ist der Verbrauch starkensaisonalen Schwankungen unter-worfen. Um diese Amplitudenauszugleichen, betreiben dieStadtwerke eine ganze Reihe vonErdgas-Speicheranlagen. Diese sogenannte Kavernen in Rönnesowie die Kugelbehälter in Gaar-den und in der Wik tragen dazubei, dass die Wärmeenergie jeder-zeit verfügbar ist. Der Kugelbehäl-

ter in Gaarden verfügt über eineSpeicherkapazität von 25.000Kubikmetern, die zwei Kugel-behälter in der Wik halten zusam-men 28.000 Kubikmeter zurAbdeckung kurzzeitiger Spitzenbereit.

Gasspeicher in 1.600 Meter Tiefe

Für den längerfristigen Ausgleichvon Gasbezug und -verbrauchsorgen große unterirdische Vor-ratsspeicher, wie die in Kiel-Rön-ne. Bereits 1968 begannen dieStadtwerke Kiel mit dem Bau derdamals europaweit ersten Gas-

kaverne. Die Speicheranlage hatsich so gut bewährt, dass Anfangder 90-er Jahre mit dem Baueiner weiteren Kaverne begon-nen wurde, diesmal unter Be-teiligung der Schleswag, die zu50 Prozent an der neuen Kavernebeteiligt ist. Betrieb und Unterhal-tung gewährleisten jedoch alleindie Stadtwerke. Die Kaverne liegtin einer Tiefe von 1.600 Meterund speichert 70 MillionenKubikmeter Erdgas. Von dieserenormen Menge könnte die Stadt– wenn es sein müsste – mehrereMonate unabhängig versorgt wer-den. Für die Verteilung des Erd-gases sorgen Transportnetze mitunterschiedlichen Druckstufen.In ihnen kann das Gas mit weitüber hundert Stundenkilometerntransportiert werden.Zwischen den einzelnen Netzenund den Hausanlagen sindDruckregler eingebaut. Sie glei-chen schwankende Drucke in denNetzen aus und sorgen dafür, dassbeim Verbraucher das Gas immermit gleichbleibendem Druckankommt. Die entsprechendenHausregler verfügen zudem überzwei Sicherheitsarmaturen, diedie Gaszufuhr automatisch beiabfallendem oder zu hohem Ein-gangsdruck absperren. Eine derartausgelöste Gassperre kann nurvon Mitarbeitern der Stadtwerkewieder aufgehoben werden.

Für den Kunden bedeutet dasoptimale Sicherheit – und dasrund um die Uhr, eben 24 Stun-den, sieben Tage die Woche.

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Effizient und ökologisch

Höhere Energie-Ausbeute dankKraft-Wärme-Kopplung

Kraft-Wärme-Kopplung bezeich-net die gleichzeitige Erzeugungvon Heizwärme und elektrischerEnergie in einer gemeinsamenAnlage zu besonders umweltscho-nenden Bedingungen. Beim Ver-brennen von Primärenergie ineinem Kraftwerk entsteht heißerDampf, der unter hohem Druckzur Turbine strömt. Diese treibtden Generator an, der schließlichdie Elektrizität liefert. Dabei wirddie Spannung der elektrischenEnergie in Transformatoren von10.500 Volt auf 110.000 oder220.000 Volt erhöht und gelangt sozum Verbraucher.

Aus physikalischen Gründen wirdbei der Stromerzeugung dieumgesetzte Primärenergie meistnur zu etwa 40 Prozent genutzt.

Der Rest geht – in einem her-kömmlichen Kraftwerk – alsAbwärme an die Umwelt verloren.Anders hingegen in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage: Hierwird die Energie des eingesetztenBrennmaterials wesentlich effekti-ver genutzt; nur etwa 15 Prozentgehen verloren.

Für die Stromerzeugung selbstwird weniger Dampf benötigt,wesentlich mehr dagegen für dieErhitzung des Wassers, das dannin das Fernwärmenetz gespeistund über isolierte Leitungen zumAbnehmer transportiert wird.Durch die kombinierte Produktionvon Strom und Wärme werden die

verwendeten Brennstoffe optimalgenutzt, Energieressourcen ge-schont und die Emissionen um-weltbelastender Schadstoffe redu-ziert.

Dennoch sind der Energie-auskopplung Grenzen gesetzt: Sieist nur dann sinnvoll, wenn genü-gend Abnehmer der Wärme in derNähe des Kraftwerkes wohnen.

Genau das aber ist in Kiel mit sei-nen zentralen Kraftwerken derFall. Die Kunden schätzen die Vor-teile der modernen und komforta-blen Versorgung mit Fernwärme.

Sie bekommen die Energie quasiper „Rohrpost“ ins Haus geliefertund sparen so neben dem Platzauch den Aufwand für Anschaf-fung und Wartung einer eigenenHeizungsanlage.

Erdgasspeicher: Kugelbehälter sorgen dafür, dass die Wärmeenergie jederzeit verfügbar ist.

Schema der Wärmeversorgungdurch ein Heizkraftwerk – Wärmeträger Wasser

Bei der Erzeugung von Energie setzen die StadtwerkeKiel auf das Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung.Davon profitieren nicht nur die Kieler. Auch die Umweltgewinnt, weil die Energie-Ausbeute mehr als doppelt sohoch ist.

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Entweder dreht man rechts amWasserhahn, dann ist das Was-ser kalt, oder links, dann wird’swarm. So einfach ist das. Mankann Wasser trinken oder sich dieHaare damit waschen. Manchmalregnet es auch vom Himmel. Daskann man allerdings nicht trinken,denn es sammelt sich in Pfützenoder in der Dachrinne und ver-schwindet danach wieder. Auch imMeer, im See oder im Fluss findetman Wasser, aber das ist nur zumBaden, Schiff fahren und für Entenund Fische da. Trinken sollte manalso nur das Wasser aus demWasserhahn oder Mineralwasser.

Aber wie kommt eigentlich dassaubere Wasser in den Hahn?Dafür benötigt man Wasserwer-ke. Ein Wasserwerk macht ausdem trüben Wasser, das aus demBoden gekommen ist, das glas-klare Wasser, das bei uns ausdem Hahn kommt. Das trübeWasser ist das Grundwasser, unddas wiederum ist Wasser, dasganz tief unten in der Erde fließt.

Wasser fließt unter der Erde

Wie es so weit nach unten in dieErde gelangt ist? Ganz einfach:Regen, Hagel oder Schnee ver-sickern im Boden und machensich auf eine Reise mehrere Hun-dert Meter tief hinab. Durch Erde,Sand und Kies. Bis es nicht mehrweiter geht, weil Lehm im Wegist. Da Wasser gerne fließt,bewegt es sich hier dann zu denSeiten und kommt irgendwann

als Quelle wieder aus dem Bodenheraus oder landet im Meer. DasWasser, das so weit unten fließt,ist das Grundwasser. Genau die-ses kommt später am meistenaus dem Wasserhahn. Allerdingserst, wenn es aufbereitet ist –dafür muss es aber zunächst ein-mal ins Wasserwerk gebrachtwerden.

Zum Glück haben die MenschenBrunnen erfunden! Mit Maschinenkann man tiefe Löcher graben unddas Grundwasser, das in einerTiefe von bis zu 180 Metern ist,herausholen. Mit Hilfe von Pum-pen und Rohrleitungen lässt sichdas gesammelte Wasser ins Was-serwerk bringen.

Was im Wasserwerk passiert

Damit man das Wasser beden-kenlos trinken kann, muss esalso gründlich aufbereitet wer-den. Im Wasserwerk gibt es dafürunterschiedliche Filteranlagen.

Im ersten Raum wird das Wasserzu winzig kleinen Tröpfchen zer-stäubt, so ähnlich wie man es mitParfum in einem Fläschchen tut,natürlich nur in viel größerenMengen. Dadurch werden dieWassertropfen von anderenschädlichen Teilchen, wie zumBeispiel Phosphat, getrennt.

Nach dieser ersten groben Reini-gung lässt man das Wasser imzweiten Raum durch mehrereSchichten Kies und Sand laufen.

Diese Sandschichten werdenimmer feinkörniger, sodass amEnde wirklich nur noch kleineWassertropfen hindurch passen,sonst nichts! Alles, was nicht ingesundes Trinkwasser gehört,wird bei diesem Verfahren heraus-gefiltert.

Im dritten Raum sammelt sichdann das fertige Wasser, das selbstverständlich allerbesteTrinkqualität hat und primaschmeckt. Von hier aus fließt es durch Lei-tungen direkt in die Küchen oder

Badezimmer. Überall in Kiel sinddiese langen Leitungen unterir-disch verlegt. Alle Rohre zusam-men ergeben eine Länge von1000 Kilometern.

Das ist so lang, als wenn man mitdem Auto einmal durch ganzDeutschland fährt – vom hohenNorden bis ganz in den Süden.

Und wie das Wasser aus derKüche oder dem Badezimmerletztlich im Glas oder in der Bade-wanne landet, weiß ja nun jeder:durch den Wasserhahn!

„Das hat gerade noch gefehlt!“Torsten N. braucht einige Zeit, umseine Fassung wieder zu finden.Der Installateur ist gerade vomHof und hat den 50-jährigen Zahn-arzt mit einer ernüchternden Dia-gnose allein gelassen: „Da ist nichtmehr viel zu machen. Spätestensim Frühjahr muss der Heizkesselerneuert werden. Und um eineSchornsteinsanierung kommen Siedann auch nicht herum.“ Alles inallem, das waren die letzten Wortedes Heizungsinstallateurs, „eineInvestition von mindestens 5.000Euro“.

Auch das noch: Die finanziellenRücklagen der Familie sind eigent-lich für ganz andere Zwecke vor-gesehen. Beide Kinder steckennoch mitten im Studium, ein neu-es Auto muss her, und auch dernächste Urlaub ist längst geplant.Dabei war das Unheil eigentlichabsehbar: Schon bei der letztenMessung hatte der Schornsteinfe-ger auf das drohende Ende desKessels und auf die neueEmissionsschutzverordnung hin-

gewiesen. Aber wie das eben soist – Torsten N. hatte gehofft, dieInvestition noch ein wenig raus-schieben zu können.Nun aber ist es passiert. Gleich amnächsten Tag ruft Torsten N. beiden Stadtwerken an. „Dort bin ichin Sachen Energie schon immergut beraten worden“, sagt er. Undrichtig, auch diesmal wird er nichtenttäuscht. Denn was er erfährt,lässt seine Sorgen schnell ver-schwinden.

Die Stadtwerke Kiel haben imnorddeutschen Raum über dieGrenzen Schleswig-Holsteins hin-aus bei ihren Kunden moderneGas-Brennwertanlagen im Einsatz,die sparsam heizen, Kosten sen-ken und – nicht zuletzt – einenwertvollen Beitrag zum Umwelt-schutz leisten. Durch die Möglich-keit, diese bewährte Technik inVerbindung mit einem „Wärme-Contracting“ installiert zu bekom-men, entfallen für den Ein-, Zwei-,oder Mehrfamilienhausbesitzer dieInvestitionskosten. Zusätzlich garantieren die Stadt-

werke einen Rundum-Service, dervor allen Problemen schützt, dieoftmals mit einer Heizungsanlageverbunden sind. Bei Installation und Wartung arbei-ten die Stadtwerke mit örtlichenHandwerksbetrieben zusammenund sichern damit eine optimaleBetreuung und Durchführung derModernisierung.

Ein Rundum-Sorglos-Paket also,das auch Torsten N. nach umfas-sender Beratung durch die Stadt-werke wie maßgeschneiderterscheint. Denn was der Zahnarztund seine Familie möchten, istletztlich nur eines: ein warmes Zu-hause. Da sollen der Brennstoff-einkauf, das Organisieren vonSchornsteinfegerterminen oderlästigen Reparatur- und Wartungs-arbeiten nicht mehr kostbare Frei-zeit in Anspruch nehmen. Undwenn es doch mal zu einer Stö-rung kommt, dann genügt einAnruf bei den Stadtwerken undder Service ist gesichert: 24 Stun-den – sieben Tage die Woche.Eben e 24|sieben Stadtwerke Kiel.

Trinken – Baden – Plantschen

Wie das Wasserin den Hahn kommt

Wo kommt eigentlich das Wasser her? Na klar, aus dem Was-serhahn – das weiß doch jedes Kind. Aber halt....!

Wie kommt das Wasser denn rein in den Hahn? Ganz einfach: Eskommt aus der Erde. Glaubst du nicht? Dann lies mal weiter:

„Rundumsorglos“

– so heißt das neue Paketder Stadtwerke Kiel. Wer es sich ins Haus kom-men lässt, kann sich beru-higt zurücklehnen – unddabei noch Geld einsparen.Um die Heizung kümmernsich jetzt die Experten derStadtwerke.

Und das umfassen dieDienstleistungen im Einzel-nen:

• Eingehende Beratung und Planung

• Demontage und Entsorgung der Altanlage

• Einbau- und Montage der neuen Heizung

• Alle Formalitäten

• Inbetriebnahme

• Emissionsmessungendurch den Schornst-einfeger

• Betrieb, Wartung,Reparaturen

• 24 Stunden – Notservice

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Warm und gemütlich - und keine Sorgen mehr um die Heizung. Um die kümmern sich jetzt die Stadtwerke.

Pitsch-patsch: In sauberem Wasser kann man herrlich plantschen.

Mit individuell zugeschnittenen Leistungen garantieren die Stadtwerke einenRundum-Service, der vor allen Problemen schützt, die oftmals mit einer Heizungs-anlage verbunden sind.

„Rundumsorglos” – Alles aus einer Hand

Das neue Wärmepaket der Kieler Stadtwerke

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e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiele 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel HISTORIE

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1856Kiel bekommt in der Fleethörn die erstenGaslaternen

1876Erstes Wasserwerk an der Alten LübeckerChaussee neben der Eisenbahnlinie Kiel-Altona

1880Gaarden betreibt ein eigenes Gaswerk

1881Gebr. Howaldt Maschinenfabrik & Gieß-erei nimmt die erste Kieler Elektrizitäts-station in Betrieb

1889Die moderne Wasserversorgung beginntmit der Eröffnung des Wasserwerks Schu-lensee

1900/1904Städtische Gas-, Elektrizitäts- und Wasser-werke zu Kiel. Gaarden erhält in derErnestinenstraße ein zweites Gaswerk.

1901Die Stadtwerke beginnt mit der Stromver-sorgung durch das Kraftwerk Humboldt-straße

1905 (bis 1937)Städtische Licht- und Wasserwerke zu Kiel

1907Kiel bekommt die erste Fernwärme: Stra-ßenleitung zur Gewerbeschule in der Wil-helminen-/Legienstraße. In den folgen-den Jahren Anschluss eines Gymnasiumsund einer Mädchenschule

1916Die Kraftwerke Wik werden in Betriebgenommen und die Wasserwerke Rais-dorf gekauft

1937Straßenbeleuchtung wird nur noch elekt-risch betrieben

1937Gründung Stadtwerke Kiel

1945Zusammenbruch der Gasversorgungdurch einen Luftangriff: 40 Volltrefferallein auf das Gaswerk Wik

1960In der Innenstadt wird verstärkt das Fern-wärmenetz ausgebaut; angrenzende süd-liche Wohngebiete erschlossen

1960/1962Anschluss der Kieler Stromversorgung andas NWK-Netz, damit an das europäischeVerbundnetz durch eine 110-kV-LeitungWellsee/Süd/Wik

1963Übernahme des Erdölgases aus denErdölfeldern bei Ascheberg

1963Aufnahme der Fernwärmeversorgungvom Heizkraftwerk Wik aus in RichtungInnenstadt und Projensdorf/ Suchsdorf

1964Stilllegung der Gaserzeugung aus Kohle.Inbetriebnahme der Spaltanlage zur Stadt-gaserzeugung. Erzeugung von künst-lichem Erdgas aus Erdölgas, Butan undLuft

1965Umgründung des Eigenbetriebes Stadt-werke Kiel in eine AG, Konzernbildungmit der KVAG

1966Bau des Inselheizwerkes Mettenhof undAnschluss des neuen Stadtteils

1970Inbetriebnahme des Gemeinschaftskraft-werks Kiel

1972Offizielle Inbetriebnahme des erstenunterirdischen Kavernenspeichers in Kiel-Rönne für Stadtgas in der Bundesrepublik

1973Übernahme des ersten Erdgases durchdie Stadtwerke Kiel AG. Bis 1976 wird dieGasversorgung von Stadtgas auf Erdgasumgestellt. Inbetriebnahme des neuer-richteten Heizwerks Süd mit der Müllver-brennungsanlage und Anbindung an dasDampfnetz.

1976Umstellung auf Erdgas im gesamten Ver-sorgungsgebiet beendet

1984Das Wasserschutzgebiet Schwentinetalwird festgelegt

1986Erschließung des Kieler Energieversor-gungskonzepts. Beginn der Fernwärme-versorgung auf dem Ostufer

1987Eigentumsbeteiligung (50%) am Gemein-schaftskraftwerk Kiel.

1991Baubeginn einer größeren Gaskaverne inRönne

1992Die Umbauten des GKK zum Heiz-kraftwerk werden abgeschlossen und derFördetunnel zur Fernwärmeanbindungdes Westufers in Betrieb genommen.

Grundsteinlegung für den KommunalenWindenergiepark Schleswig-Holstein. DieStadtwerke Kiel sind an dem von insge-samt 16 kommunalen Versorgungs-unternehmen getragenen Gemeinschafts-unternehmen mit 20 Prozent beteiligt

1995Erwerb der Heizkraftwerke Holtenau undKronshagen mit den dazugehörigen Nah-wärmenetzen

1996Erstbefüllung der neuen Kaverne in Rön-ne. Gründung der KielNET GmbH alshundertprozentiges Tochterunternehmender VVK

1997Vertragsunterzeichnung mit der Woh-nungsbau-Genossenschaft Ost zur Über-nahme der ersten Heizzentralen

1998Erwerb des Müllheizkraftwerkes am The-odor-Heuss-Ring und Übernahme alsTochterunternehmen der VVK (51%) undTies Neelsen & Klöckner Co. KG (49%)

1999Heizwerk West erhält einen neuenSchornstein aus Stahl, nachdem eine Ver-puffung im Juli 1999 den Vorläufer ausBeton irreparabel zerstört hat

2000Die Kieler Ratsversammlung fällt die Ent-scheidung, 51 Prozent der StadtwerkeKiel an TXU Europe zu verkaufen

2001TXU wird Mehrheitsanteilseigner. DieStadtwerke Kiel scheiden aus dem Unter-nehmensverbund VVK aus. Es werdendrei eigenständige Gesellschaften für Ver-trieb und Stromhandel, Netze und interneDienstleistungen gegründet. Der Trading-Floor in Kiel nimmt den Handel aufDas Kraftwerk Humboldtstraße erzeugtseit 100 Jahren zuverlässig Strom.

2002Bei der Fernwärme beginnt im Innen-stadtbereich die Umstellung von Dampfauf Heizwasser. Für die Kunden startetder Internet-Service: Energiekonten kön-nen online verwaltet, Adressänderungeneinfach und schnell mitgeteilt werden.TXU zieht sich aus Europa zurück. Einneuer Mehrheitsaktionär ist noch nichtgefunden.

Gaswerk Wik II nach Wiederaufbau

Benzolanlage

HISTORIE

Strom, Wasser, Gas, Fernwärme – das, was wir zum täglichen Leben brauchen, fließtganz selbstverständlich durch unsere Leitungen. Heute zumindest. Lesen Sie, wie sichdas Kieler Versorgungsnetz in den vergangenen 150 Jahren entwickelt hat und wie dar-aus Ihre Stadtwerke Kiel entstanden.

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Siet 1871 weer Kiel „Reichs-kriegshafen“. De Stadt weervun 1871 bit 1913 vun 17.000Minschen op 213.000 anwus-sen. Dat Standbeen för Kiel,de Marine, weer na den verlo-renen 1. Weltkrieg na 1918nich mehr vörhannen. De Flot-te, de aflevert warrn schull,harr man 1919 bi Scapa-Flowversenkt. De erste Niebuu,Panzerkrüzer A (Deutschland)leep erst 1931 vun Stapel. Soharrn de Werften in Kiel, deArbeitgeber för de mehrstenKieler weern, wenig to dohnför ehr Lüüd. Dat seeg alsoleeg ut för Kiels Industrie unWirtschap, veele Kieler weern1928, dat Johr, vun dat ick ver-telln will, ahn Arbeit.

As ick Ostern 1928 in Ellerbekam Rohdehoffplatz to Schoolkeem, weer ick bannig froh.

Min Vader harr na veer JohrenArbeitslosigkeit wedder Arbeitkregen, as Schriewer op deGermania Werft. Watt weer ickfroh, dat ick keen Schoolbe-spiesung kregen de. Dat weerman blots för de Kinner vunde Arbeitslosen un weeregentlich een Schoolfröhstück.Dat geev een lütt Boddel Melkun eene groote Kieler Semmel.Dormols kosten veer lütte Kie-ler Semmel oder fiev Rund-stücke een Groschen (teihnPenn/ hüüt fief Cent). En Brot(Swattbrot to 1500 Gramm)kost 38 Penn un een Pund

Margarine kreeg man ok för 38Penn. De Löhne weern ja aberok ring, se legen bi eben twin-tig Mark in de Week. Un Eetenalleen mök dat ja ok nich! EenWeekenlohn güng för de Mie-te wech. Tüch müss af un anköfft warrn, Füerung un Gaston Kocken weern nich billigund mit den Strom müss sportwarrn.

Un dat weer 1928 dat groteProblem vun de Kieler Licht-und Water-Werke. As ick allseggt heff, müss 1928 sportwarrn. Dat keem ja na denswatten Fridag 1929 nochleger, un 1931 harrn wi 7Millionen Arbeitslose, wobiman bedenken mutt, dat in demehrsten Familien blots deVadder Lohn oder Ünnerstüt-zung harr. (De Arbeitslosenün-nerstützung is 1926 inföhrtworden.)

Nu trüch in dat Johr 1928. Wohett een Familie Strom brukt?In de Kök weer en 15 WattBeer, in de Wohnstuuv een to25 Watt, in de Slaapstuuv unop den Flur wör keen Lichtbrukt. De Klo`s weern jamehrstendeels een halveTrepp hendol, un dorhennehm man een Talglicht mit. Dat Treppenlicht wör so vonKlock 6-8 obends andreiht,denn de Huuswirt müss oksporen. För dat Radio, enDetektor, keem de Strom ut deLuft, Fernseher, Wasch.-

maschin un Kaffeekoker geevdat nich. So weer de Situat-schon. De Licht- und Water-Werke weern in en Twangs-lag: Se müssen Strom vorho-len, dat heet, se müssen deLichtmaschin, de mit düreKohle fodert warrn müss, upvulle Kraft lopen laten. Denndat kunn ja passeern, dat molde Spitz, de se sett harrn,erreicht wör. So harr manÖverproduktschon vun Licht.

Üm nu den övertalligen Stromlos to warrn un `n Stück Gelddorbi to verdeenen, keem manbi de Licht- und Water-Werkeop de Idee, Reklame förStromverbruk to maken.

Ji möt mehr Strom bruken!Man mök een Week för Licht-werbung – in Oktober 1928 inKiel. Een Masse Strom wör forIllumination spendeert. DeHolstenstraat un de Ole Marktsehn dormols ut as nu in deWiehnachtstied. Dat Rathuus,dat Hansa-Hotel un ok deSporkass an den Lütten Kielwörn anstrahlt. Ik weet nich,ob de Reklame `n grootenEffekt hat hett.

Aber ick weet, dat de Licht-werbeweek wat för de KielerFotografen – ok de Amateureweern ünnerwegens – utwie-sen de. So as de Biller, demine Sammlung von ole Billerut Kiel von 1945 vertelln ehreegen Geschicht.

Een ollen Kieler vertellt „Fröher weer dat so“

1928 – Ji möt mehr Strom bruken!Hans Wind vertellt von dormols

Wir schreiben in Kiel das olympi-sche Jahr 1936: Fieberhaft arbei-teten Mitarbeiter der guten altenStadtwerke daran, wie sie auf einSchiff vierzehn Tage lang rundum die Uhr Gas liefern können.Es wäre eine Katastrophe, wenndie Flamme, die damit gespeistwerden soll, erlischt, denn ganzDeutschland, ja die Welt-öffentlichkeit schaut auf diesesLicht.

Das fast Unmögliche gelingt:

Während der olympischen Segel-wettbewerbe 1936 in Kiel flackerdie olympische Flamme tatsäch-lich auf einer Hansekogge vorBellevue und zeugt von derZuverlässigkeit der Stadtwerke.

Bereits damals waren – für denKieler und den Weltsport – die

Stadtwerke wertvoller Partnerund Förderer des Sports. Dies gilt auch für die Gegenwart.Sicherlich waren die technischeHerausforderung und die Tatsa-che, dass Gas nun mal eben nurvon der Stadt geliefert werdenkonnte, die Grundlage für dasdamalige erste „Sportsponso-ring“.

Das Beispiel zeigt aber dennocheine tiefgründige Idee auf: Dieörtlichen Stadtwerke engagierensich für die Stadt, sie genießendas Vertrauen der Menschen undsind selbst untrennbar mit demLeben der Menschen in dieserStadt verbunden.

Wie der Bürger täglich, selbstver-ständlich und problemlos seineEnergie braucht, so ist ein Sport-

ler auf eine qualitativ gute, gere-gelte Mahlzeit für seine Energieangewiesen. Jede Störung imEnergiekreislauf kann den sport-lichen Sieg kosten.

Wenn ich das Bild auf die KielerStadtwerke e 24|sieben übertrageund dabei die Konkurrenzsitua-tion auf dem europäischen Ener-giemarkt einbeziehe, dann gibtes für mich zwei triftige Gründe,immer den örtlichen Stadtwerkenals Energiequelle zu vertrauen.

Zum einen: Sportler haben vomSportsponsoring gelernt, dass nureine langfristige, vertrauensvollePartnerschaft Leistungen sichert.Unternehmen, die keinen Bezugzur Stadt, zu den Bürgern und zuderen Leben haben, fühlen sichnicht an Kiel gebunden. Ex undhopp ist üblich.

Die Stadtwerke Kiel dagegensind Teil unserer Stadt. Des-wegen engagiert sich e 24|siebenauch im Sport so dauerhaft undbewundernswert für die Kieler.

Das Interesse externer Firmen anlokaler Sportförderung erlischtimmer dann, wenn diese keinen

messbaren, wirtschaftlichen Ge-winn für ihr Unternehmen darausziehen.

Die Kieler Stadtwerke sehendagegen ihre soziale Verantwor-tung für die Menschen in derStadt.

Zweitens gilt: Jeder Arbeitsplatzin Kiel sichert letztendlich auchden Sport. Denn der Sportbraucht privates Einkommen unddie kommunale Förderung, dieüber Steuereinnahmen gesichertwird.

Die Bürger Kiels müssen daherauch die Arbeitsplätze der Stadt-werke Kiel sichern helfen, weilihre eigenen Lebensbedingungenmittelbar davon berührt sind.Daher ist es wichtig, das lokaleEnergieunternehmen zu unter-stützen.

Die Kieler Energiewerke sind inBewegung: Auf die Bürger zu,mit ihnen, im Sport. Ich meine,das sollten auch wir Bürger aner-kennen. Der Sport zumindestbraucht die verschiedenen Ener-gien der Stadtwerke und istdankbar dafür.

Dr. Robin KählerLeiter des Sportzentrums der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Hans Wind

Dr. Robin Kähler über das erste Kieler „Sportsponsoring“ imJahr 1936 und über triftige Gründe, immer den StadtwerkenKiel als Energiequelle zu vertrauen.

Dr. Robin Kähler

Energie in Bewegung

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Großer Spaß auf Kufen

Stadtwerke Eisfestival

Obwohl die öffentliche Handnach wie vor der größte Fördererdes Sports ist und Fördermaßnah-men der Wirtschaft auch heutenoch vornehmlich auf den Spit-zensport gerichtet sind, kommtinsbesondere in einer Zeit der lee-ren öffentlichen Kassen der Brei-tensportförderung durch Unter-nehmen eine immer größereBedeutung zu.

Über das Ausmaß des Sponso-rings im Breiten- und Spitzensportinsgesamt liegen nur verhältnis-mäßig grobe Schätzungen vor.Man geht davon aus, dass inDeutschland jedes Jahr zwischen1,6 und 1,9 Milliarden Euro in dasSportsponsoring fließen.

Seit vielen Ja-hren steht auch demSportverband Kiel mit e 24|siebenStadtwerke Kiel ein zuverlässigerPartner zur Seite, der den Breiten-sport im Kieler Raum auf vielerleiArten unterstützt. Dazu gehörendirekte Zuschüsse für Sport-veranstaltungen der Vereine mitbesonderer Breitenwirkung eben-so wie die Unterstützung des Ver-bandes bei der Betreuung undPflege des Internets.

Daneben fördert die e 24|siebenStadtwerke Kiel Seminare sowieSach- und Dienstleistungen im

Rahmen des Geschäftsbetriebesdes Sportverbandes. Gerade Letz-teres ist mit Geld kaum aufzuwie-gen.

So konnte insbesondere in denvergangenen sechs Jahren dasDienstleistungsangebot des Sport-verbandes für die Vereine trotzgestiegener Kosten bei gleichemMitgliedsbeitrag der Vereine aus-geweitet werden.

Besonders anzuerkennen ist dasEngagement der Stadtwerke imSegelcamp an der Kiellinie.

Als Kieler Unternehmen dem Mar-kenzeichen „Kiel Sailing City“ ver-pflichtet, trägt e 24|sieben Stadt-werke Kiel maßgeblich dazu bei,dass das im Rahmen der Olympi-abewerbung der Stadt Kielgesteckte Ziel, „jedem KielerSchüler einmal das Segeln zuermöglichen“ gemeinsam mit denSegelvereinen an der Kieler Förderealisiert wird.

Dieter Diesel

Stadtwerke und Breitensport – ein gutes Team

Paulsen und Thoms

Das Eisfestival der StadtwerkeKiel auf dem Holstenplatz lockt inder kalten Jahreszeit jedes MalTausende aufs gefrorene Wasser.

Von Mitte Januar bis Ende Febru-ar bringt das Sponsoring derStadtwerke mittlerweile schon fasttraditionell mehr oder wenigergekonnt eleganten Schwung indie City. Ob dreijährige Knirpse, jugendli-che Könner, furiose Flitzer oder

ganze Familien mit der Großmut-ter im Schlepptau - heiß auf Eissind sie alle. Dank der Unterstüt-zung der Stadtwerke, die imSportsponsoring in Kiel die Pole-Position halten, ist die Landes-hauptstadt um einen sportlichenHöhepunkt reicher.

Auch im nächsten Jahr heißt eswieder Eis-Bahn frei in der Innen-stadt. Eröffnung des Eisfestivals istder 10. Januar 2004.

Dieter Diesel über den wichtigen Beitrag der Stadtwerke Kielzur Breitensportförderung. Oder: Warum der Sport immer mehr auf die Unterstützung vonUnternehmen angewiesen ist.

Dieter DieselVorsitzender des Sportverbandes Kiel

Jetzt im Sommer schwärmen die meisten vor allem für Vanil-leeis. Im Winter allerdings ist das anders: Dann begeben sichdie Kieler gerne auch mal aufs Glatteis.

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So melde ich mich an

Infos zum camp 24|sieben der StadtwerkeKiel gibt’s im Internet unter: www.camp-24sieben.de. Hier werden nicht nur alle ver-fügbaren Kurse angezeigt, sondern könnendirekt auch online gebucht werden. Möglichmacht das eine spezielle Internetanwen-dung.

Der große Vorteil: Neben einer übersicht-lichen Darstellung werden - immer aktuell- die freien Plätze in den einzelnen Kursenangezeigt. So weiß jeder auf einen Blick, obeine Anmeldung noch möglich ist.

Segeln

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Bis zum Jahr 2012 sollen alle Kieler Schüler erfahren, was esheißt, auf einem Segelboot Schot und Pinne in der Hand zuhalten. Ihren ersten Kontakt mit dem Segelsport knüpfen vie-le im Segelcamp an der Kiellinie: Das Camp 24|sieben der

Stadtwerke Kiel ermöglicht Kindern ab dem GrundschulalterTörns auf der Förde. Das Stadtwerke-Magazin war einen Tagmit an Bord.

Die Stimme im Radio klingtmonoton: "Südwestwind, Stärkevier, in Böen sechs." Das ist nichtgerade wenig Wind, noch dazuwenn man das erste Mal über-haupt auf ein Segelboot steigt.

Die Klasse 5a der RealschuleSchönberg weiß nicht so recht,was sie an diesem Segeltag an derKiellinie erwartet. Nur gut, dass vor dem großen Zelt

des Camps schon Volker, Peterund Matthias auf die Schüler war-ten. Die drei Segelinstruktoren habenErfahrung mit Anfängern auf demWasser. Sie sind Pädagogen, Skip-per, Trainer, Animateure undOrganisatoren in einer Person.Klarer Fall also, dass auch dieserVormittag schon bestens geplantist: Die Mädchen beginnen mit der

Theorie im Schulungs-Zelt, dieJungs gehen sofort an Bord. Soschnell kann das gehen: ErsterSegeltag und schon mitten drin.

Ein paar Minuten später ist der"Christoph" zum Ablegen bereit.Der Jugendkutter ist neben demOldtimer "Qualle" und dem klei-nen Segler "Fiasko" eines der Aus-bildungsschiffe des Camps. DieJungs aus der 5a wissen schon

jetzt, wo genau sie im "Christoph"sitzen: "Nämlich steuerbord, alsorechts, und backbord - auf derlinken Seite." Ein paar Instruktio-nen später - alle tragen nun quiet-schorange Schwimmwesten unddickes Ölzeug - legt der "Chri-stoph" ab und nimmt langsamFahrt auf, legt sich gutmütig aufdie Seite, folgt gehorsam demWinddruck.

Kurs in Richtung Innenförde. DieJungs sind begeistert: "Irre, so vielFahrt und alles nur unter Segeln."

Eine knappe Seemeile weiternördlich sitzt der weibliche Teilder Klasse derweil im Zelt: ZwölfMädchen lernen bei Norbert, wieman erkennt, aus welcher Rich-tung der Wind weht, dazu gibt’sdas Einmaleins der Segelfachbe-griffe: "Luv", sagt Norbert, "ist diedem Wind zugewandte Seite, Leeist die dem Wind abgewandte."

Auf dem Tisch stehen grüne undrote Getränkedosen - Eselsbrük-ken, um zu behalten, wo Steuer-bord (grün) und Backbord (rot)ist. Ein "Hochziehband" wird imZelt schnell als Groß- oder Besan-fall bezeichnet, und die Händeder Schüler gehen eifrig in dieHöhe, als die Erklärung für dasWort "Schot" (nicht zu verwech-seln mit "Schott") gesucht wird. Dann ist Mannschaftswechsel, dieMädchen gehen an Bord, dieJungs pauken Theorie. Renee ist

einer der ersten, der wieder anLand ist. "Ich war das erste Malauf so einem Segelboot", sagt derElfjährige stolz, "vorher nur auf sogroßen Dampfern." Klar, dass erwie die anderen Jungs auch"gleich bei den Segelmanövernmitgemacht h841at". Etwas blassum die Nase sieht er aus nachdem Törn auf der Förde. "Aber

Spaß gemacht hat es trotzdem."Noch bis zum Herbst legen dieCamp-Boote täglich mit Kindernund Jugendlichen von der Kielli-nie ab. Die Stadtwerke Kiel gebenals Hauptsponsor mit zahlreichenFörderern und Firmen des Camp24|sieben den Kids diese tolleChance, ins Segelabenteuer hin-einzuschnuppern.

Und das sieben Tagedie Woche - ganz so,wie es auch sonstbei den Stadtwer-ken üblich ist.

Camp 24Isieben

Klar zur Wende? Ein Tag im Camp 24|sieben

Auf dem Wasser:Auch diese drei Camp-Segler haben beim Törn auf der Förde viel Spaß.

Theorie an Land, Praxis auf demWasser: Das Segelcamp an derKiellinie gibt einen umfassendenEinblick in den Segelsport.

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e 24|sieben – unsere Stadtwerke in Kiel

Die richtige Berufswahl fällt nicht immer leicht. Die Ausbildung soll deneigenen Fähigkeiten und Neigungen entsprechen, Freude bereiten unddazu fundiertes Wissen für die berufliche Zukunft vermitteln. All das undnoch viel mehr bieten die Stadtwerke Kiel. Auch für das Ausbildungsjahr2004 suchen wir wieder 26 junge Frauen und Männer, die in einem moder-nen und serviceorientierten Unternehmen neue Herausforderungen anneh-men wollen. Wir bieten Ihnen eine Ausbildung als:

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Immer im September beginnt bei den Stadtwerken Kiel für 26 jungeMenschen ein neuer und vor allem wichtiger Lebensabschnitt. Dannnämlich startet bei dem Kieler Energieversorger das nächste Ausbil-dungsjahr. Ob Industriemechanik, Energieelektronik, eine Ausbil-dung zum Industriekaufmann, zur IT-Systemelektronikerin oder zum

Koch – die Berufsfelder bei den Stadtwerken sind so vielfältig wie dieverschiedenen Service- und Dienstleistungen des Unternehmens.Wie begehrt die einzelnen Ausbildungsplätze sind, zeigt die Zahl derBewerbungen. Rund 500 junge Frauen und Männer wollen jedes Jahrihre berufliche Karriere bei den Stadtwerken beginnen.

Mit der Ausbildung in den verschie-denen Berufen (siehe Kasten)geben die Stadtwerke jungen Men-schen eine Perspektive. Und kom-men als Energieversorger vor Ortauch einer besonderen Verantwor-tung nach: „Als Kieler Unter-nehmen“, sagt VorstandssprecherRolf Paulsen, „ist es für uns selbst-verständlich, dass wir im Rahmenunserer Möglichkeiten auch Ausbil-dungsplätze für die Region schaf-fen.“ Bewerber, die einen der begehrtenPlätze ergattert haben, erwartet einefundierte und abwechslungsreicheTätigkeit in einem professionellen

Team. Von Anfang an werden die„Azubis“ voll in einzelnen Fachab-teilungen integriert und lernendaneben immer wieder auch ande-re Bereiche der Stadtwerke kennen,wenn dort Bedarf an lernbereiterUnterstützung besteht. Neben demFachlichen, der unmittelbaren Schu-lung also, vermittelt die Ausbildungsomit auch Flexibilität und dieFähigkeit, sich schnell neuen Anfor-derungen anzupassen. Wer zum Team der Stadtwerke Kielgehören will, muss zuvor jedocheinige Hürden nehmen: die Anfor-derungen an die Qualifikation undPersönlichkeit der Bewerber ist

hoch. „Als Energieversorger tragenwir eine große Verantwortung undmüssen uns ständig neuen Heraus-forderungen stellen. Diese Lei-stungsbereitschaft erwarten wirauch von unseren Auszubilden-den“, sagt Ernst-Georg Lorenzen,Leiter Personalentwicklung.

Eine Vorauswahl der Bewerber tref-fen die Mitarbeiter der Perso-nalabteilung anhand der einge-reichten Unterlagen, wobei vorallem die Zeugnisnoten zum Tragenkommen. Etwa die Hälfte derBewerber wird einige Wochen spä-ter zu einem Eignungstest nach Kiel

eingeladen. Hier können die Teil-nehmer zeigen, ob sie den theoreti-schen Anforderungen ihresWunsch-Berufes gewachsen sind.Wer das bewiesen hat, wird schließ-lich zu einem persönlichenVorstellungsgespräch gebeten, beidem die zukünftigen Ausbilder sichvor allem ein Bild über die Persön-lichkeit ihres eventuell zukünftigenAzubis machen wollen. Wer auch hier zeigt, dass er zu denStadtwerken passt, hat es geschafft.Und kann sich schließlich freuen –auf eine fachlich hochwertigeAusbildung in einem eingespieltenTeam.

Ausbildung bei den Stadtwerken Kiel

Gemeinsam Herausforderungen annehmen

Chancen nutzen: Die Ausbildungsberufe der Stadtwerke

Industriekaufmann/-kauffrau

Vielfältige kaufmännische Aufgaben stellen den reibungslosen Ablaufunserer Leistungen als Energieversorger sicher. Unsere kaufmännischenMitarbeiter beschäftigen sich mit Organisation, Finanzen, Personal oderEin- und Verkauf. Das sind wichtige Aufgaben, die Sie mit moderner ITund Bürokommunikation erledigen. Die Ausbildung dauert drei Jahre.Wenn Sie Ihren Realschulabschluss machen, selbständig und aufge-schlossen sind, dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.

Impressum

Eine Sonderveröffentlichung der Kieler Nachrichten

Konzeption und Realisation:Stadwerke Kiel AGUnternehmenskommunikation

Redaktion:Wolfgang Podolske (VISP)Britt Schencke-BuchholzKristina Holländer

Redaktionelle Beratung:Björn Stähler

Layout, Satz, Grafik:IMAGE Marketing,Königsweg 1, 24103 Kiel

Druck: Kieler Zeitung GmbH & Co., Offsetdruck KG, Postfach 1111, 24100 Kiel

Auflage: 110.000 Exemplare

Vertrieb: Beilage in der Hauptausgabe der Kieler Nachrichten am 15. August 2003

Projektkoordination:Helmut Hitze

Copyright:Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlichung nurmit ausdrückliicher und schriftlicher Geneh-migung durch die Stadtwerke Kiel AG.

Sabrina Schuhr (20)Erstes Ausbildungsjahr Industriekauffrau

Mit meiner Ausbildung bei denStadtwerken habe ich gute beruf-liche Chancen. Die Arbeit machtmir großen Spaß, ich habe schonin den ersten Wochen viel gelerntund die Kollegen sind freundlich– was will man mehr?

Deniz Mallon (17)Erstes Ausbildungsjahr IT-Systemelektroniker

Ich habe mein Hobby zum Berufgemacht. Die Ausbildung istabwechslungsreich, ich habeschon viele Abteilungen durch-laufen.Warum ich bei den Stadt-werken lerne? Weil sie einenguten Namen haben.

Stephanie Schramm (17)Erstes Ausbildungsjahr Industriekauffrau

Bei den Stadtwerken Kiel wirdman auch als Azubi sofort in dieeinzelnen Abteilungen integriert.Das gefällt mir.So hockt man nicht daneben, son-dern hat die Möglichkeit, vonAnfang an selbständig zu arbei-ten.

Alexander Petersen (17)Zweites Lehrjahr Industriemechaniker

Ich habe schon vor dreiJahren ein Praktikum alsE l e k t r o - M e c h a n i k e rgemacht. Und dabeigemerkt, dass mir diese Artder Spaß bringt. Bei denStadtwerken habe ich michbeworben, weil ich mirsicher war, dort eine guteAusbildung zu bekommen.

Timo Weber (20)Viertes Ausbildungsjahr Energieelektroniker

Ich arbeite gerne hand-werklich – da ist eineAusbildung als Energiee-lektroniker genau dasRichtige. Die technischenZusammenhänge inter-essieren mich. Mit derAusbildung bei denStadtwerken habe ich dierichtige Entscheidunggetroffen.

Industriemechaniker/-in Fachrichtung Betriebstechnik

Bei diesem Beruf ist der praktische, handwerkli-che Einsatz gefragt. Sie arbeiten an einer Vielzahlvon Maschinen und lernen, Produktionsanlagenzu betreiben. Industriemechaniker erlangen fun-dierte Kenntnisse von Aggregaten, Ventilen, Pum-pen oder Turbinen. Die Ausbildungszeit beträgtdreieinhalb Jahre. Voraussetzungen, die Sie mit-bringen: Realschulabschluss, technisches Ver-ständnis, Geschick und Aufgeschlossenheit.

Koch/Köchin

Wer arbeitet, muss auch essen. Die Mitarbeiterder Stadtwerke Kiel werden in einem eigenenBetriebsrestaurant versorgt, in dem täglich zwi-schen 600 und 700 Essen zubereitet werden. Alszukünftiger Koch haben Sie Spaß und Interesseam Kochen und Garen der verschiedensten Spei-sen. Ihren Realschulabschluss würzen Sie miteiner aufgeschlossenen Art und dem Interesse, ineinem professionellen Küchenteam zusammen-zuarbeiten. Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre.

Der Bewerbungsschluss für das Ausbildungsjahr 2004 ist der 1. Oktober 2003.

Weitere Informationen zu Bewerbung undden einzelnen Berufen gibt das Ausbil-dungszentrum der Stadtwerke unter Telefon0431/594 - 2020.

Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

Energieelektroniker/-inFachrichtung Anlagentechnik

In den verschiedenen Bereichen eines großenEnergieversorgers sind eine Vielzahl elektrischerund elektronischer Anlagen und Verteilungsein-richtungen zu finden. Diese Einrichtungen wolleninstalliert, gewartet und Instand gesetzt werden.Die Voraussetzungen bei diesem Beruf mit einerdreieinhalbjährigen: Neben einem Realschul-abschluss bringen Sie technisches Interesse undVerständnis, Farbtüchtigkeit und ein aufgeschlos-senes Wesen mit.

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