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I N H A L T2: News4: DORT.con – Interview + Infos6: Fanzines von Klaus Schimanski

10: Horror-News, Horror-Buch – von anno13: Comic – von Olaf Funke16: Bücher23: Hörspiele – von Mark Engler24: Life on Mars – gesehen von Robert Musa

Nr. 213 März 2007

…wenn nicht alles rund läuft. Wenn die Din-ge sich nicht so weiterentwickeln, wie manes geplant hat, wenn überraschende Fakto-ren alles auf den Kopf stellen. Ich kann nichtentscheiden, ob das gut oder schlecht ist,wenn das ausgerechnet an einem der beidenTermine passiert, an dem ich den FandomObserver machen will. Einerseits geratenZeitpläne aus den Fugen - und natürlichnehme ich den FO ernst, mag er auch nureine kleine Randerscheinung im literarischenBetrieb sein – und andererseits ist einemanchmal langweilige Redaktionstätigkeitetwas herrlich Solides, an dem ich mich inchaotischen Zeiten festhalten kann. Ich konn-te mich beispielsweise wunderbar ablenken,als ich bei der Recherche zu irgendwelchenCaine-Hörbüchern auf einer Bildergalerieseitevon Uschi Zietsch landete. Ich finde das jaspannend, wie Menschen ihre privaten Fo-tos, der großen Welt preisgeben. Ich liebediesen unerhörten Exhibitionismus, der mirEinblick gibt in das Leben anderer, gleich-wohl der Einblick natürlich ein drastisch kon-trollierter ist, aber auch das lässt ja Rück-schlüsse zu. Statt meinem eigenen Stressauch noch in den späten Abendstundennachzuspüren, entspannte ich michwenigstens eins paar Minuten bei den Hei-le-Welt-Fotos mit einem Pferd namensInschallah und unzähligen Hunden und na-türlich Uschi Zietsch.Und hinterher, also gerade als ich diese Zei-len hier schreibe, fühle ich mich ein bißchenwohler – o.k., ein Glas australischer Shiraz,ist auch im Spiel (jaja, ich weiß, aufgrunddes langen Transportweges reichlichunökologisch, aber ich trinke nun mal dieWeine von der Südhalbkugel so gerne undaußerdem tun die Aussies ja demnächst auch

was gegen den Klimawandel, nämlich Glüh-birnen abschaffen. Niedlich irgendwie - ichglaube, ich beschränke mich demnächst dochauf die südafrikanischen Tropfen).Die Erkenntnis jedenfalls, das es im LebenHöhen und Tiefen gibt, die beide gelebt wer-den wollen, mag profan sein, und es lässtsich ihr gerade dann gut beipflichten, wennman locker auf einer Höhe surft. Die entspre-chenden Tiefen auszuloten und bewusstwahrzunehmen, hat dann schon eine ande-re Qualität, der man nicht immer Stand hal-ten möchte oder gar kann. Ich erforsche ge-rade ein Tief sehr intensiv und heute Abendwar der FO ein kleine Treppe nach oben. Unddie Botschaft ist, dass es immer weitergeht.Dabei hat man die Wahl, ob man sich durch-ziehen lassen möchte oder selbst gestaltet.Ich für meinen Teil bevorzuge Letzteres undfühle schon wieder die Lust auf neue Taten– hey, Michael, wohin reisen wir im Som-mer?Ich wünsche allen eine gute Zeit,

Doris

Nachtrag: Am Aschermittwoch ist meineSchwester Betty gestorben. Obwohl wir unsnicht oft gesehen haben, werde ich sieschrecklich vermissen. Sie bleibt natürlich einTeil von mir.

Das ist das Leben�

Material für die Ausgabe 214 an:Florian BreitsameterSt.-Martin-Str. 1286510 Ried-BaindlkirchEmail: [email protected]

Vielleicht sieht man sich ja auf demDORT.con. News dazu ...ab Seite 4ab Seite 4ab Seite 4ab Seite 4ab Seite 4

Klaus Schimanski schreibt sich langsamwarm. Seine Meinung zu den Fanzines aufseinem Schreibtisch ...ab Seite 6ab Seite 6ab Seite 6ab Seite 6ab Seite 6

2 FO 213 · 03/07

dressler/fo 213/newsdressler/fo 213/newsdressler/fo 213/newsdressler/fo 213/newsdressler/fo 213/news

Buchmesse-Sonderstammtischzu LeipzigDer Leipziger Perry Rhodan Stammtisch ver-anstaltet zur Leipziger Buchmesse wiederseinen traditionellen Buchmesse-Sonder-stammtisch am Freitag, den 23.3.2007.Veranstaltungsort ist, wie immer, der „Rats-keller“ in der Leipziger Innenstadt und los gehtes 18:00 Uhr. Alle Perry Rhodan Freunde, egalob dienstlich oder privat, sind herzlich einge-laden. Es macht auch nichts, wenn man vielspäter kommt, erfahrungsgemäß ist vor 23Uhr nicht Schluss. Bollhöfener

PhantastischerTreff zu DüsseldorfaufgelöstMangels Masse hat sich der phantastischeTreff „Beim Franz“ in Düsseldorf aufgelöst. Imvergangenen Jahr wurden immer wieder Tref-fen abgesagt. Leider war auch der Start insneue Stammtischjahr von mageren Besucher-zahlen gekennzeichnet. Da aber ein Stamm-tisch von den unterschiedlichen Menschenlebt, die sich gerne und zahlreich rund umihn versammeln und nicht von zähem underfolglosem Bemühen um Teilnahme, wurdedem Treff ein kurzes und schmerzloses Endebereitet. ddd

�Barbarella� �Peter Webber führtRegieNachdem Produzenten-Legende Dino DeLaurentiis in der Vorwoche angekündigt hat-te, dass ein neuer „Barbarella“-Film kommenwird, meldet „Variety“ nun, dass ein Regis-seur verpflichtet wurde: Peter Webber(„Hannibal Rising - Wie alles begann“) wirddemzufolge auf dem Regiestuhl Platz neh-men. Das Original von „Barbarella“ entstand1968 unter der Regie von Roger Vadim mitJane Fonda in der Titelrolle.

Phantastik.de

Neues von BasiliskDie HüterDie Weltraum-Saga „Die Hüter“ aus der Federvon Klaus F.Kandel geht in die dritte Runde. Das Buchbefindet sich im Druck und wird voraussicht-lich ab Ende Februar ausgeliefert. Paperback-Ausgabe, ca. 270 Seiten, 13+80

John Normans Gor kehrt zurückDie beiden Verlage Atlantis und Basilisk brin-gen dieses Jahr alsGemeinschaftsproduktion eine Neuausgabeder legendären Fantasy-Reihe„Gor“ von John Norman auf den Markt. DieBücher erscheinen alsgroßformatige Paperback-Ausgabe erstmalsungekürzt, die Erstauflage ist limitiert undnummeriert auf 500 Exemplare. Neben denursprünglich bei Heyne erschienenen ersten25 Romanen - die zum Teil stark bearbeitetwaren - werden auch der bisher nur auf Eng-lisch vorliegende Band 26 sowie der geradefertig gestellte Band 27 auf Deutsch erschei-nen. Der Titel kann jetzt bereits in den Shopsder Verlage vorbestellt werden (www.basilisk-verlag.de bzw. www.atlantis-verlag.de). Lie-ferung nur solange der Vorrat reicht.

Basilisk Newsletter

Weird Tales mitneuer Heraus-geberinDer Verleger von Weird Tales, John GrogoryBetancourt, hat bekannt gegeben, dass AnnVanderMeer die neue Herausgeberin desMagazins sein wird. Sie füllt ihre neue Positi-on ab der Nummer 347, die im Oktober er-scheint, aus. Von 1988 bis 2002 hatte siesich bereits als Herausgeberin des Surrealis-mus-Magazins „The Silver Web“ einen Namengemacht.

Locus

Probekapitel von»Tentakelschatten«erhältlichDirk van den Boom dürfte den meisten Le-sern als kreativer Kopf hinter der SF-Serie»Rettungskreuzer Ikarus« bekannt sein, dochDirk, der eigentlich Politikwissenschaftler istund mittlerweile u.a. auch nebenbei als Über-setzer arbeitet, wagt gerne auch Experimen-te. Das Ergebnis ist jetzt seine Romantrilogie»Der Tentakelkrieg«, der im Januar 2007 mitdem Roman »Tentakelschatten« (Atlantis-Ver-lag) beginnt. Ein Probekapitel findet man aufder Homepage zur Romantrilogie unter http://www.tentakelkrieg.de als PDF-File.

tentakelkrieg.de

Iwoleits »Psyhack«kommt als RomanIm Sommer 2006 gewann Michael K. Iwoleitden Deutschen Science Fiction Preis für seineNovelle »Psyhack«. In der Laudatio dazu hießes: »Vom ersten Satz an zerrt er den Leser ineine Welt hinein, in der ein Menschenlebensoviel wert ist, wie der Besitzer dafür zahlenkann. Doch das ist nur der Einstieg zu einertemporeichen ‘tour de force’ auf der Suchenach der Vergangenheit und einer lebens-werten Zukunft, spannend bis zum Schluß!«Michael K. Iwoleit arbeitete die Novelle zumRoman aus, und »Psyhack«, der Roman, wirdim späten Frühjahr 2007 im Fabylon-Verlagerscheinen.

www.fabylon-verlag.de

3FO 213 · 03/07

dressler/fo 213/news/.../nachrufdressler/fo 213/news/.../nachrufdressler/fo 213/news/.../nachrufdressler/fo 213/news/.../nachrufdressler/fo 213/news/.../nachruf

»Die Frau des Zeit-reisenden« wirdverfilmtBruce Joel Rubin (»Deep Impact«, »Ghost«)wurde von New Line CinemaBeauftragt, das vorliegende Drehbuch zurVerfilmung von AudreyNiffeneggers Roman »The Time Traveler’sWife« (dt. »Die Frau desZeitreisenden«, Fischer) zu überarbeiten. DasOriginaldrehbuch stammt von Jeremy Leven,als Regisseur ist Robert Schwentke (»FlightPlan«) aus Deutschland mit im Boot.

Der wunderbare Roman »The Time Traveler’sWife« erzählt die Geschichte von Henry, ei-nem Bibliothekar aus Chicago, der an einerseltenen Krankheit leidet: er wird unfreiwilligimmer wieder zum Zeitreisenden. Und so lerntdie 6-jährige Clare ihn als 36-jährigen Mannkennen, und heiratet ihn mit 23, als er 31Jahre alt ist. Henry kann seine Zeitreisen nichtkontrollieren und so erlebt er parallel seineVergangenheit, Gegenwart und die Zukunft.Sein einziger Halt ist dabei seine Liebe zuClare.

Produziert wird »The Time Traveler’s Wife«, fürden lange Zeit Gus Van Sant als Regisseurgehandelt wurde, von Brad Pitts Firma Plan Bund Nick Wechsler. Als Starttermin ist derSommer 2008 geplant.

SF-fan.de

Twilight Books mitneuem OnlineShopEndlich können die alten, vergriffenen ScienceFiction und Fantasy-Titel ganz bequem onlinebei Twilight Books bestellt werden. Ob 20Jahre alte Star Treks, die silbernen Orion Ta-schenbücher aus dem Moewig Verlag oderseltene Hardcover - das Suchen und Findenist dank flotter und intelligenter Suchmaschinekein Problem mehr.Wie es der Gesetzgeber von einem Online-Versender verlangt, werden die Versandkostenbereits während des Bestellvorganges berech-net. Da wissen die Besteller gleich, was aufsie zukommt, zumal das strenge und detail-lierte Twilight-Books-Bewertungssystem über-nommen wurde.Und hier geht es zum neuen virtuellen La-den: http://www.twb-shop.de/

Perry logiert nichtmehr in RastattDie edel music AG übernimmt Buchsparteder Pabel-Moewig KGDie edel music AG wird die BuchsparteMoewig der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt,einer Tochtergesellschaft der Bauer Verlags-gruppe übernehmen. Im Rahmen einer lang-fristigen Zusammenarbeit erwirbt edel außer-dem die Lizenzen zur Verwertung wichtigerZeitschriften-Marken der Bauer Verlagsgruppeim Buchbereich, so z.B. ‘Perry Rhodan’. DerKaufpreis wird sich auf einen einstelligenMillionen-Euro-Betrag belaufen.Moewig ist eine der ältesten BuchmarkenDeutschlands und erzielte 2006 einen Um-satz von knapp zehn Millionen Euro. Das Sor-timent reicht von Ratgebern, Kochbüchern undKinderprodukten über Science Fiction bis hinzu Kalender- und Rätselbüchern. Hinzu kommtdie Auswertung wichtiger Zeitschriften-Mar-ken des Bauer Verlags im Buchbereich, wiez.B. „Perry Rhodan“, „kochen & genießen“ und„selbst ist der Mann“.Mit dem Zukauf wird edel seine Mannschaftdurch zahlreiche Moewig-Mitarbeiter verstär-

ken, die künftig größtenteils von Hamburg austätig sein werden. Die Bücher und anderenProdukte des Verlags werden weiter unter derMarke Moewig erscheinen. Für die Auswer-tung der Zeitschriften-Marken wird eine lang-fristige Lizenzvereinbarung mit der BauerVerlagsgruppe geschlossen. Für den Handelbleibt zunächst alles wie gewohnt: edel wirddas Moewig Vertriebsteam übernehmen unddie Auslieferung der Moewig-Produkte bis aufWeiteres über die VVA, Gütersloh, und ausdem Lager der Pabel-Moewig-KG in Rastattabwickeln.Leider ist eine E-Mail-Anfrage bei der FirmaEdel ohne Antwort geblieben. Frau BärbelThomas, die das Thema betreut, hat vielleichtkeine Interesse an kleinen Fankrautern. Sorichtig gut fängt das ja nicht an.

ddd

Charles L.Fontenay(1917-2007)Der US-amerikanische Science Fiction-Au-tor, Journalist und Künstler Charles L.Fontenay ist tot. Wie erst jetzt bekanntwurde, starb er bereits am 27. Januar ineinem Krankenhaus in Memphis. Fontenay,schrieb SF-Romane und Kurzgeschichten,die überwiegend Ende der 50er und An-fang der 60er Jahre erschienen, zuletzterschien in Deutschland „Die Jahrtausend-flut“ im Blitz Verlag. Nach seiner Pensio-nierung wendete er sich erneut demSchreiben zu. Zu seinen Arbeiten aus die-ser Zeit gehört eine 18-teilige Mystery-SF-Serie für Kinder (Kipton Chronicles).Fontenay, der in Sao Paulo, Brasilien, ge-boren worden war, schrieb den Nachrufauf sich selbst, kurz vor seinem Tod. DerNekrolog, der im „Tenessean“ erschien,einer Tageszeitung, für die er 50 Jahre alsJounalist gearbeitet hatte, ist sehr umfang-reich, witzig und unterhaltsam, aber na-türlich auf Englisch. Wer ihn lesen möch-te, findet ihn im Internet unter folgendemLink:http://www.rctimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20070128/OBITS/701280402/1090/NEWS

SFscope

Lee Hoffmann(1932-2007)Die Autorin Lee Hoffmann starb am 6. Fe-bruar an einem Herzinfarkt. Sie wurde alsShirley Bell Hoffmann in Chicago geboren.In den fünfziger Jahren veröffentlichte siedie Fanzines „Quandry“ und „Science-Fiction Five-Yearly”. Danach schrieb sie vierScience Fiction, bekannte war sie allerdingsals Verfasserin von immerhin 17 Western-Romane. Einer davon (The Valdez Horses)wurde mit Charles Bronson und dessenFrau Jill Ireland in den Hauptrollen verfilmt.Für diesen Roman wurde sie mit demWestern Writers of America’s Spur Awardgeehrt.

Sfscope

mg

4 FO 213 · 03/07

dressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.con

Der DORT.con nahtja an sich nichs Schlechtes ist, denn dieBesucherInnen kommen ja oft auch genaudeswegen. Was gibt es also Innovatives inDortmund?

AB: Wir werden weitere Dinge haben, die manvon anderen Cons kennt, die aber für unsneu sind. In der Börse wird eine Star Trek-Brücke aufgestellt sein. Möglicherweise wer-den auch ein paar Star Wars-SturmtrupplerBadge-Kontrolle machen. Wir wollen weg vomrein literarisch trockenen und die Sache auchmal ein bisschen humorvoll gestalten. Neuist auch der Programmpunkt „Fans lesen fürFans“, in dem die Besucher zur Unterhaltungbeitragen, indem sie sich gegenseitig was ausihren Lieblingsbüchern vortragen. Es soll imGanzen mehr Aktivität, mehr Abwechslung,mehr Spaß zu spüren sein.

FO: Wieso tut ihr euch das an? Austauschba-res Hobby oder hängt das Herz wirklich ander Literaturgattung?

AB: Die Faszination für SF und Phantastik isteindeutig entscheidend. Ich denke, da kannich für das ganze Team sprechen. Wir ladenja Schriftsteller ein, weil wir gerne hörenwollen, was in ihrem Kopf vorgeht, wenn siedie Geschichten schreiben, die uns faszinie-ren.

FO: Wie viel private Zeit wird derzeit, also inder Endphase der Vorbereitung, investiert?

AB: Sonstige Freizeit bleibt jetzt nur noch,wenn es sich um etwas lange Vorgeplanteshandelt. Ich sitze jeden Abend nach der Ar-beit am Rechner und maile Referenten, etc.Am Wochenende wird für das Programmheftgeschrieben. Den anderen geht es nicht bes-ser.

FO: Ist die Con-Organisation eher basisdemo-kratisch oder nach alter Gutsherrrenart „Sowird’s gemacht“?

AB: Wir sind zur Zeit 9 Leute. Das Komiteetrifft sich. Jeder referiert. Es wird gemeinsamentschieden. Anschließend setzt jeder in sei-nem Bereich um, was wir beschlossen ha-ben. Jemand, der als Chairman in meiner Rol-le ist, sollte meiner Ansicht nach das Komi-tee überzeugen, sich sein Plazet abholen und

dann die Ausführung koordinieren. Und wennman mal überstimmt wird, ist das eben so.Nur wenn man so „basisdemokratisch“ vor-geht, hat man die Truppe wirklich hinter sich.Für mich ist das der Grund, warum in dergroßen Politik Demokratien überleben undDiktaturen untergehen. Bei so einem kleinenund lokalen Verein lässt sich das Konzeptnatürlich leicht umsetzen.

FO: Wie ist der Kontakt zu Nancy Kress undKai Meyer zu Stande gekommen?

AB: So wie immer: Wir haben beschlossen,dass wir sie haben wollen. Dann habe ich imInternet die E-Mail-Adressen ermittelt und dieEinladungen verschickt.

FO: Das ist immer noch das Besondere amGenre. SF-Autoren kommen eben und wol-len nicht mal dafür bezahlt werden. Jedenfallshoffe ich, dass das noch so ist?

AB: Die Ehrengäste erhalten keine Gage son-dern nur freie Anreise und Unterbringung,die Referenten nur freien Eintritt.

FO: Wie viele Händler werden auf der Börseanbieten?

AB: Wir haben 17 Händler.

FO: Mit wie vielen Besuchern rechnet ihr?

AB: Wir denken, dass es wieder um die 200sein werden.

FO: Wie viele Besucher braucht es, um finan-zielle keine roten Zahlen zu schreiben?

AB: 200

FO: Was werden aus eurer Sicht die Pro-gramm-Highlights sein?

AB: Die Ehrengast-Interviews sind natürlichimmer etwas, worauf ich mich kolossal freue.Die Samstagabend-Show ist diesmal eineParodie auf die Casting-Shows im Privatfern-sehen. Wir haben bei der Vorbereitung Trä-nen gelacht. Aus den vielen interessantenProgrammpunkten einen heraus zu greifen,wäre unfair gegenüber den anderen Referen-ten. Ich freue mich aber, dass wir in letzterMinute noch ein Filkprogramm mit mehrerenerfahrenen Musikern organisieren konnten.Das zeigt allen, dass es bei uns nicht nur umdie Message sondern auch um den Spaßgeht.

FO: Gefilkt? Meine gräßlichstenConerfahrungen haben mit Filk zu tun. Ich

Die Convention-Szene in Deutschland istüberschaubar. Neben dem eher kultigenColoniaCon, gibt es zwei Veranstaltungen,die sich um namhafte Ehrengäste und einabwechslungsreiches Programm bemühen.Beide finden im zweijährigen Wechsel statt.In geraden Jahren ist es der Elstercon inLeipzig, der die Fans ansprechen möchteund in ungeraden Jahren ist es der DORT.conin Dortmund. 2007 erschallt der Ruf alsowieder aus dem Westfälischen. Am 17. und18. März findet das Event im Fritz-Henßler-Haus statt.Ehrengäste und ein halbwegs ansprechen-des Veranstaltungsgebäude wollenallerdings finanziert werden und das gehtam besten über zahlende Gäste. Fans je-doch sind manchmal gar nicht so leicht zumotivieren, sich auf den Weg zu machen.Da zerbricht man sich zum ThemaProgrammplanung schon den Kopf, was denLockruf verstärken könnte. Die DortmunderCrew bietet zum Beispiel Lesungen ihrerEhrengäste (Nancy Kress und Kai Meyer)an, die sie mit verheißungsvollen Titeln, wie„Düsternacht“ und „Die bitterböse Stunde“anpreist, wohl wissend, dass die dunkleSeite mehr Anziehungskraft besitzt als har-monisches Tri-Tra-Trullala. Zudem wagen sieeine Musikperformance, in SF-Kreisen auchFilk genannt, und geben der harten Wis-senschaft mit einem Vortrag überWasserstoffproduktion aus Biomasse einForum. Podcasting, Storyworkshop – esscheint als sei von allem was dabei. Grundgenug jedenfalls, kurz vor dem Con ArnoBehrend (AB) mit ein paar Fragen zu ner-ven.

FO: Das ist nicht der erste Con, den ihr macht.Was überwiegt – Aufregung oder Routine?

AB: Das ist sicherlich im Team unterschied-lich. Letztes Mal war es für mich eindeutigder Routine zu viel. Deshalb probieren wirneue Sachen aus. Auch, dass sich das Teampersonell leicht verändert hat, sorgt zumindestbei mir für etwas mehr Spannung.

FO: Neue Sachen? Das macht mich neugie-rig. Conventions bewegen sich ja oft im Rah-men von Interviews, Kaffeeklatsch, Börse undder großen Samstagabendveranstaltung, was

5FO 213 · 03/07

dressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.condressler/fo 213/fandom/DORT.con

habe wirklich übelste Vorurteile gegenüberdiesem speziellen fannischen Treiben. Wer filktdenn?

AB: Wir werden eine ganze Gruppe von Filkerndabei haben, von denen wir eine Menge guteStimmung erwarten. Im Einzelnen sind diesSteve Macdonald, Kerstin Dröge-Macdonald,Juliane Honisch, Maja Ilisch, Volker Tanger,Kirstin Tanger und Anke Teschke. Wichtig istdabei, dass nicht einer abends alle Leuteunterhalten muss und dabei eventuell ab-kackt sondern eine ganze Gruppe von Musi-kern da ist, die sich gegenseitig hochschau-keln und schon allein aufgrund derWiedersehensfreude gute Laune mitbringen.Schlimme Erlebnisse, die man vielleicht malmit Filk hatte, befürchte ich da nicht. Musiksoll auch sonst eine größere Rolle auf demCon spielen, als bisher.

FO: Worin unterscheidet sich ein Con heutezu einem vor 15 Jahren?

AB: Woher soll ich das wissen? Scheiße, binich wirklich schon so lange dabei? Wenn ichan die Cons aus meiner Anfangszeit 1992/93 zurückdenke hatten wir da einen starkenEurocon in Freudenstadt und die schon sehrausgereiften SF-Tage NRW in Düsseldorf. DasPublikum war größer. Man konnte sich inDüsseldorf leisten, elitär und tendenziell lang-weilig zu sein und hatte immer noch über300 Besucher. Heutzutage ist man alsLiteraturcon gezwungen, „klein und fein“ zusein, selbst wenn der Unterhaltungsfaktor seitdamals gestiegen ist. Für mich ist das okay,für einige Profilneurotiker, die in der Zeit derSF-Tage das Weite gesucht haben, war es dasnicht. Seitdem es den DORT.con gibt, messeich uns an dem hervorragenden Elstercon inLeipzig, der eine ähnliche Richtung verfolgtwie wir. Es geht um die Freude am Genreund um die Kunst des Machbaren.

FO: Wie wollt ihr den Besucherschwund desSonntag auffangen?

AB: Mit starken Programm-Elementen: Ichdenke da zum Beispiel an die Lesung vonKai Meyer. Sehr gespannt bin ich auch aufden Vortrag zum Thema Podcasting, den unsMichael Schneiberg mit großem Engagementangeboten hat. Robert Vogel erzählt etwasüber die „Thunderbirds“, es wird gefilkt, unddie Abschluss-Show wird auch wieder wit-zig.

FO: Gibt es noch irgendetwas, was ihr mittei-len wollt, damit die Menschen sich nach Dort-mund aufmachen?

AB: Hey Leute, es gibt ‘ne geile Party! Seiddabei!

ddd

Nancy KressEhrengast in Dortmund

Die Autorin wurde am 20. Januar 1948 alsNancy Anne Koningisor in Buffalo, NY, gebo-ren. Ihre Kindheit verbrachte sie in einem ver-schlafenen Nest zwischen Kühen und Äpfeln.

Nach ihrem Studium in Plattsbourgh arbeitetsie vier Jahre als Grundschullehrererin. Obwohlsie den Job mochte, gab sie ihn 1973 auf,um Michael Joseph Kress, einenVersicherungsagenten, zu heiraten. Zwei Söh-ne gingen aus der Ehe hervor, die 1984 ge-schieden wurde. Schon während der Schwan-gerschaft hatte sie zu schreiben begonnen,aber noch verschwendete sie keinen Gedan-ken daran, das zu professionalisieren. Dienächsten Jahre verbrachte Nancy Kress mitdem Aufziehen ihrer Kinder, der Arbeit in ei-ner Werbeagentur und dem gelegentlichenUnterrichten. Das Schreiben spielte noch eineuntergeordnete Rolle. Erst 1990 widmete siesich ausschließlich dem Verfassen von ScienceFiction. Das erste, was sie in diesem neuenLebensabschnitt schrieb, war die Novellen-version von „Bettler in Spanien“.

Obwohl sie mit dem Verfassen von Fanta-sy begann, schreibt Kress gegenwärtig ScienceFiction, meist über Genforschung. Nebenbeiist sie Lehrerin bei Autorenworkshops undbetreut zusätzlich die Literaturkolumne imReaders Digest. Mittlerweile hat sie zweiNebulas und einen Hugo gewonnen nebenzahllosen Nominierungen. Ihre Arbeiten wur-den in Schwedisch, Französisch, Italienisch,Deutsch, Spanisch, Polnisch, Kroatisch, Let-tisch, Rumänisch, Japanisch und Russischübersetzt – keine dieser Sprachen spricht sieselbst...

Kai MeyerEhrengast in Dortmund

Kai Meyer wurde 1969 in Lübeck geboren. Erstudierte einige Semester Theater-, Film undFernsehwissenschaften, brach das Studiumdann aber zu Gunsten eines Volontariats beieiner Tageszeitung ab. In den folgenden Jah-ren arbeitete er als Redakteur und widmetesich nebenher dem Schreiben von Büchern.Seinen Durchbruch erlebte Kai Meyer 1994mit „Die Geisterseher“, 1998 gefolgt vom Best-seller „Die Alchimistin“ mit rund 200.000 ver-kauften deutschen Exemplaren.

Er hat seit 1993 über 40 Romaneveröffentlicht, darunter die beiden Bestsel-ler-Trilogien um „Die fließende Königin“ und„Die Wellenläufer“. Übersetzungen dieserund anderer Romane erscheinen insiebzehn Sprachen. Seit 1995 widmet ersich ganz dem Schreiben von Büchern.

Neben seinen Romanen schrieb er Dreh-bücher („Schrei - denn ich werde dich töten“und „Mädcheninternat - Deine Schreie kannniemand hören“; beides sind Horrorfilme), dieVorlage für ein Comic-Album („EngelPandoramicum“) und ist Co-Schöpfer des Fan-tasy-Rollenspiels „Die Chroniken der Engel“.

Er hat unter dem Pseudonym AlexanderNix die „Die Nibelungen Reihe“ und einigeandere Bücher geschrieben.

(Die Biografie wurde der Websitewww.literaturschock.de entliehen)

1998 heiratete sie erneut und zwar denSchriftstellerkollegen Charles Sheffield. Leiderstarb dieser 2002 an einem Hirntumor.Danach zog es Nancy Kress zurück in ihreHeimat, um näher bei den Kindern und ihrenalten Freunden zu sein.

(Der Text stammt von Nancy Kress’ Homepageund wurde von ddd sinngemäß übersetzt)

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dressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanski

Liebe Zielgruppe,gel gebremst und die Reaktionszeit auf Bei-träge ist auch manchmal zu kurz, weil dieneue Nummer erst kurz vor Einsendeschluss

ankommt. Im Kassenbericht der Nr. 280 gehtes hart zur Sache, aber Unstimmigkeiten beider Copy-Shop-Abrechnung könnten auchdurchaus persönlich - und nicht öffentlich -geregelt werden. (Wie sieht das denn aus?Also wirklich.)Auch die Zahl der im BWA aktiven Mitgliederist eher gering. Und so klagt Uwe Lammersim Editorial zur Nummer 280: „ . . . darumwäre es wirklich angebracht, wenn sich mehrMitglieder ein bisschen intensiver an der Ar-beit beteiligen, das BWA mit abwechslungs-reichen Beiträgen zu füllen und diese reich-lich zu kommentieren. Eigentlich brauche ichdas ja nicht zu wiederholen, ich tue es aberlieber dennoch: das BWA ist nun mal qua dermonatlichen Erscheinungsweise das Herz-stück des Clubs und der Gradmesser für dasLeben und die Aktivität der Mitglieder. Daransollten alle denken, die gerne das Leben desClubs verlängern möchten. Drei, vier hochaktive Mitglieder reichen definitiv nicht aus,um das BWA am Lehen zu halten. Da bedarfes breitergehenden Engagements.“Durch Sponsoring mittels Probemitgliedschafthat Uwe schon mal zwei aktivere Fans in denKlub gelockt. Ansonsten trotzt man aber al-len Widrigkeiten und hält sich wacker. Somuss das sein.Einige Mitglieder vom PRBCBS sind auch hiervertreten. Alles eine große Familie. Der Inhaltist die zu erwartende bunte Mischung ausStories, Artikeln, Rezis und LOCs. Zeichner sindauch hier leider Mangelware. Wer sich imPRBCBS wohl fühlt, wird sich auch hier hei-misch fühlen.

CLUBNACH-RICHTEN 344(PRBCBS)Redaktion: Norbert Reichinger,Uhlandstr. 22, 90408 Nürnberg(www.prbcbs.de)58 Seiten - A5Cover: Armin Würfl

Diesmal gibt es die Perry-Keule. UmfassendeRezis zu den neuen Bücher von Heyne (Pos-bis) und FanPro (Atlan) von Ralf König, dieden Großteil dieser CN umfassen. Und wiederdie unvermeidlichen Logbücher vom Klaus.Da die ersten beiden Buchstaben des Klub-kürzels aber nun mal für diese Serie stehen,kann man darüber jetzt schlecht meckern.Es gibt den Abschluss des Neuseeland-Rei-seberichts von Dirk Pethke und Bernd Gent-zen sah „2030 - Aufstand der Alten“.Wieder ein schönes Farbcover von Armin Würfl.Nobby bestreitet mit zwei Arbeiten den grafi-schen Part im Innenteil allein. Nur 3 LOCs.Etwas wenig Abwechslung diesmal.

DISKUSSIONSBLATT 289 – PRBCBSRedaktion: Heike Brand, Nelkenweg 10,50374 Erftstadt(www.prbcbs.de)Für Nichtmitglieder 1+

Philosophisch wird es auch diesmal wiederin dem einen und anderen Schnippel.„Besteht aber nicht die Gefahr zu Gestrigenzu werden mit der Argumentation „Es ist gut,weil es gut war?“ (Bernd Gentzen)Nur vier Leute diesmal. Weniger sollten esjetzt aber wirklich nicht mehr werden.(Hm, das Forum auf der Webseite ist auchzur Zeit ziemlich eingeschlafen. Da hat mandoch beim ACD besser begriffen, dass ein ei-genes Klubforum sehr nützlich ist.)OK, bis nächsten Monat . . .

Die vielen Gesichter der LilithGrey Edition 7 - Terranischer ClubEdenwww.terranischer-club-eden.comBestellungen: [email protected] Seiten - A5 - 6,5 + (zzgl. 1,2 +Versandkosten)Cover: Gerhard Börnsen

„Existente Textstellen um Lilith hätten wohlviel eher für eine Emanzipation in der Früh-zeit gesorgt. Mit ihrem Selbstbewusstsein undihrer Selbstbestimmung, Gottes Wille zumTrotz, verwundert es nicht, dass sie zur Leitfigurfür Emanzipation und Feminismus der Mo-derne wurde.“ (Andy Schmid)Kreativität im SF-Fandom äußert sich für michauch darin, dass ein Klub auch mal Sachenverwirklicht, die nicht in der üblichen Schie-

Diesmal gibt es schon mehr. Einige Blätterhabe ich aber noch liegen gelassen. Nächs-ten Monat gibt’s schließlich auch einenObserver, und man soll ja nicht hetzen.Wer mir seine Zines persönlich in die Handdrücken will, kann mich im März auf demDort.Con treffen. Da gibt es immer so schö-ne bunte Tüten, in die eine Menge Papier-zeugs rein passt.

Schriftsonar - (Blog/Podcast/Radio)(www.schriftsonar.de)Eine Sendung des Freien LokalfunksKöln (FLOK), ausgestrahlt durch RadioKöln.Redaktion: Michael Schneiberg & FrankChristian StoffelSprecherinnen: Doris Mücke undAngela Sumner

Wer in die Programmvorschau zum Dort.Con2007 reingeschaut hat, wird schon auf denNamen aufmerksam geworden sein.Schriftsonar 26 bringt Beiträge zu CharlesStross, Ian Banks, Joe Haldemann und DavidMitchell. Dazu gibt es auf der Seite nochjeweils einige autorenbezogene Links. Dieganze Sendung ist in zwei Teilen als MP3 (jeca. 10 MB) downloadbar oder kann direkt alsReal-Stream per Internet angehört werden.Kann sich der durchschnittliche SF-Fan (über50 und Übergewicht) auch während desJoggens auf seinem Player der Wahl rein zie-hen.

BWA 279/280Baden Württemberg AktuellVertrieb und Kontakt: MichaelBaumgartner, Ostring 4, 67105SchifferstedtScience-Fiction Club Baden-Württemberg (SFCBWA)(www.sfcbwa.de)je ca. 50 Seiten - A5 - 2,6 + (incl. Porto)

Das ist ja wie im PRBCBS. Es gibt eine Klub-krise, Austritte, gemeinsame Projekte werdendurch Meinungsverschiedenheiten und Geran-

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dressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanski

ne liegen, obwohl das Thema doch irgendwiezum Klubnamen passt. Es geht paradiesischzu.Initialzündung zum Projekt war eine Zeich-nung von Andy Schmid, auf der neben Adamund Eva auch dessen erste Frau abgebildetwar. Die mit der echt schlechten Publicity.Die Bibel-Lektoren strichen und änderten jabekanntlich so einiges, und brachten so dasDrehbuch nachträglich in die ihnen genehmeRichtung.(Was nicht in die bestehende Ordnung einerReligion passt und Gesellschaftsstrukturenuntergraben könnte, ist ja sowieso immerTeufelswerk. Nachher kommen die Weibsbil-der noch auf dumme Gedanken. Religon istschließlich Männersache.)Da Zensurmaßnahmen ja nie so vollständigund umfassend ablaufen können wie es ge-wünscht ist, und die Aktion so nach und nachgeschah, blieben manche Spuren und Hin-weise übrig, die auf die ursprüngliche Ge-schichte hindeuten.Andy Schmid im Vorwort: „In nahezu jederalten Kultur gibt es eine Lilith oder zumindesteine ihr ähnliche Gestalt, die fast immer bereitsin der Schöpfungsgeschichte der jeweiligenKultur auftritt.“Christiane Lieke und Andy Schmid haben ei-niges an Informationen ausgegraben. Von denErwähnungen in verschiedenen Religionen bishin zu den Auswirkungen auf Comic und Fan-tasy-/Horrorliteratur.Joachim Kutzner beleuchtet in einem länge-ren Artikel den Einfluss des Lilith-Mythos aufdie Musik verschiedener Richtungen, wobeiauf das Frauenmusik-Festival „Lilith-Fair“ aus-führlicher eingegangen wird.Zusätzlich zum zusammengetragenen Bild-material aus verschiedenen Quellen wird dasganze illustriert von Daniela Kufner, ChristianeLieke und Andy Schmidt - und mit einemCover versehen von Gerhard Börnsen.Zwei Stories nehmen sich des Mythos an.„Am Hofe der Königin“ von Christiane Liekein einer eher getragenen Form, Monika Abt

packt Lilith in eine Stargate-Atlantis Handlung.Ein interessanter Band, der in anderen Klubswohl schon in der Planungsphase im übli-chen Organsisationsgerangel und demAktivitätslevel der Mitglieder tief unter demNullpunkt untergegangen wäre.

(Das wäre doch Material für noch so einenBibelthriller. „Das Code-Geheimnis vom Adamseine Geschiedene Erste Evangeliums Sakri-leg.“ Herr Hohlbein, übernehmen sie! Oder hater schon?)

Rattus Libri 13Das Rezensions-Zine im PDF-Formatvon Christel Scheja und Irene Salz-mann.Kontaktadresse:[email protected]

Als Download zu finden unter:www.phantastik-news.dewww.light-edition.nethttp://www.terranischer-club-eden.com/www.HARY-PRODUCTION.dehttp://hometown.aol.de/haraldhillebrand/

„In unserer etwa sechsmal im Jahr erschei-nenden Publikation möchten wir Sie über in-teressante Romane, Sachbücher, Magazineund Comics – nicht nur mit phantastischenInhalten - informieren. Gastbeiträge sind herz-lich willkommen.“OK, das ist mehr ein reines Infoblatt. Nur Rezis.Kann man jetzt so auch nichts weiter zu sa-gen. Das Reinschauen lohnt sich durchaus.Ein Vorwort und einige andere Beiträge könn-ten das ganze aber durchaus um einiges in-teressanter machen.

NGC5944 - Das Science Fiction Blog(www.ngc6544.de)Redakteur: Christian (Prospero) Spließ.

(Ein Blogger der ersten Stunde. Zumindest fürden deutschen SF-Fan-Bereich. Prospero hat-te schon ein Blog, da hielt der Großteil derdeutschen SF-Fans das wohl noch für einneues Körnerbrot oder was zum Naschen . . .

Ein Infoblog mit News und Meinungen ausdem SF-Bereich. Wie üblich kann man gleich

direkt auf die Meldungen reagieren und ei-nen Kommentar schreiben. (Nun ja, das istallerdings eine Möglichkeit, die leider nur vonwenigen genutzt wird. SF-Fans sind wohl auchim Internet zum Großteil leider träge Zeitge-nossen, die lieber konsumieren als selbst wasvon sich zu geben. Zumal die Möglichkeit,sich jede Nachricht als RSS-Feed mailen zulassen, ja auch nicht gerade zur Kommunika-tion, sondern mehr zum Berieseln lassenanregt . . .)Worum geht es?Zitat: „Willkommen in der Galaxie NGC6544.Hier schweben der Kampfstern Galactica, dieAetron, Serenity, Enterprise und andere pro-minente und weniger prominente Schiffe undFiguren der Science Fiction durch den Raum.Egal ob Buch, TV oder Hörspiel, hier findetjeder sein bevorzugtes Medium. News, Hin-tergründe und Diskussionen.“ - „Unser Web-log ist ein Kommunikationsraum. Es lebt nichtnur von unseren Einträgen und Meinungen,sondern auch von den Deinen. Du bist herz-lich dazu eingeladen an Diskussionen teilzu-nehmen.“Die Einträge vom Januar 2007 kann mangesammelt unter (www.ngc6544.de/index.php/scifiblog/2007/01/) nachlesen. ImArchiv findet man gesammelt die weiterenMonate bis hinab zu Oktober 2005, wo mandurchaus noch interessante Meldungen fin-den kann, die einem entgangen sind.

Art Scene International Nr. 72(www.art-scene-international.com)84 Seiten - A4 - 4,50 +

Alle zwei Monate erscheint dieses durchge-hend farbige Magazin. Anfangs rein auf Air-Brush ausgerichtet, kam dann auch Digital-Painting und -Imaging aus dem 2D/Grafik-tablett- und 3D/Software-Bereich hinzu. (Werals Laie diesen Unterschied immer noch nichtbegriffen hat, kann sich hier kundiger ma-chen. Manche SF-Fans sind ja hierzulandediesbezüglich immer noch recht verwirrt. Sowird im Flyer zu EXTRAVENÖS 23 von

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dressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanski

„Computergrafiken“ gesprochen, wobei aberwohl eigentlich „3D-Grafik“ gemeint sein soll.)Tutorials, Berichte, Interviews, Buchtipps ausdem Grafikbereich usw. Sowie die Vorstellungder Gewinner des ARNO AWARDS.Durchaus nicht nur für Fans interessant, dieselber Zeichnen/Malen oder sonstwie grafischtätig sind. In der neuen Ausgabe findet manunter anderem einen Artikel über Matt Busch(Star Wars, Galaktika, Star Trek).

Paradise 66 - TCE(www.terranischer-club-eden.com)Bestellungen: [email protected] Seiten - A5 – 4 + (zzgl. 1,2 +Versand)Redakteur: Joachim KutznerCover: Andy Schmid

Ja, das ist doch mal schön abwechlungsreich.Zwei Studien über die Stammestreffen derPerrys von Andy Schmid, der live unter denEingeborenen, Klub-Schamanen, Häuptlingenund Unterhäuptlingen war. Der Jubiläumsconin München und ein kleinerer in Wien. Inter-essant geschrieben und mit einigen Fotosaufgelockert, wiewohl dem Außenstehendenmanch wunderlich erscheinende Rituale na-turgemäß eher unverständlich bleiben müs-sen. (Das kalte Buffet sieht jedenfalls rechtappetitlich aus. Tja, das sind halt Wiener. Dieverstehen noch zu leben . . .)Im Rezensionsteil gibt es nochmal reichlichNachschlag ( . . . vom Perry).Prospero bespricht einige Folgen von „Dr.Who“ und ich frage mich wieder mal, warumsich noch kein deutscher Sender der Serieangenommen hat, die scheint nämlich echtinteressant zu sein. Monika Abt gibt einenAusblick auf kommende Folgen der beidenStar-Gate-Serien. Wer sich Space-View usw.nicht zulegt, wird Beiträge dieser Art bestimmtmit Interesse lesen.Kurt Kobler bringt ein kurzes Interview mitden Machern des Mark Brandis Hörspiels. (Ja,

da schweifen meine Gedanken ab in die frü-hen 70er, als ich die Bände in der Stadt-bücherei fand . . .)Joachim Kutzner kommentiert „Die neuenMachtansprüche der USA im Weltraum“.Stories von Monika Abt, Wendelin Abt undJosef Brandt für unterschiedliche Geschmä-cker runden dann den Inhalt ab. Ein Fanzinezum Schmökern.

THYDERY - 1Fehlschlag NEBUKADNEZAR„Die Milchstraße im 30. Jahrhundert –Rebellen üben den Aufstand“Autor: Dennis Mathiak([email protected])Cover: Günther DrachDownload in verschiedenen Formatenunter: www.thydery.de

Obwohl „Die Internet SF-Serie der Perry Rho-dan Online Community“ oben auf der erstenSeite prangt, spielt die Handlung nicht im PR-Universum.(Wenn das mal einige Fans nicht total ver-wirrt. Bei „Neue Terranische Zeitrechnung“dachte ich eigentlich auch erst an so was.)OK, sehe ich doch immer wieder gern, wennFans auch mal was Eigenständiges machen.Wenngleich die Wurzeln nicht ganz verleug-net werden können ;-). Obwohl, da es in derSF eh nichts Neues mehr gibt, die Handlun-gen und Ideen sich oft sowieso nur nochirgendwie wiederholen. Selbst Andreas Brand-horst bedient sich nur des bereits vorhande-nen Ideenfundus und variiert hier und dortetwas. SF als Cocktail-Mischung: Die Zutatensind immer dieselben, nur die Mischung istimmer anders. Mal schmeckt es, mal nicht.

Worum geht es?Zitat: „Wir schreiben das Jahr 523 NeuerTerranischer Zeitrechnung, was dem Jahre2966 n. Chr. entspricht. Vor 546 Jahren ende-te der Krieg der galaktischen Mächte gegendas Volk der anorganischen Cytryxiyl. Große

Teile der Milchstraße lagen in Trümmern. Indieser Zeit der Unruhe griff die Familie vonCaranor auf Terra nach der Macht, und be-gründete das terranische Reich: Seitdemherrscht ein Sternenkönig aus der Familiederer von Caranor über weite Teile der Milch-straße. Extraterrestrische Völker werden un-terdrückt und ausgebeutet; das gesamte Reichist ein Überwachungsstaat. Nur die geächte-ten Schmuggler und Piraten entziehen sichimmer noch einigermaßen erfolgreich derscheinbar lückenlosen Überwachung; sie sindjedoch, sollten sie bei illegalen Geschäftenerwischt werden, vogelfrei. ErnstzunehmendeGegner hat das Reich keine. Lediglich derTHYDERY-Verbund, unter der Leitung des ehe-maligen Reichsarchivars Anthony Haddingtonund drei nicht-terranischen Lebewesen, plantim Untergrund den verzweifelten Widerstand.In die Wirren dieser Zeit fällt auch der Fehl-schlag NEBUKADNEZAR…“

Band 2 dann: „Ein Volk von Mördern“ vonGünther Drach.Ja Leute, einfach mal antesten, woll? Liest sichganz interessant. Aber da ich hier ja nichtden Literaturkritiker mache, sondern was überZines schreibe, verweise ich auf die Rezi dazuim neuen TERRACOM 95 auf den Seiten 53/54.

SF-Notizen 608Kurt S. Denkena, Postfach 760318,28733 Bremen8 Seiten - A5

Kurt (jetzt mit Lesebrille) bringt was zu StarTrek auf Plattdeutsch und warnt vor denneuesten Untrieben der echt gestörtenPsychosektenspinner, (Jetzt auch in Berlin eineentsprechende Hirn-Abgabe-Zentrale) undähnlich geistig Verwirrter. Ein paar Zeilen nochzu David Bowie, und dann ist auch schonSchluss.(Hm, etwas dünn. Evtl. könnte ja auch maldas Material gesammelt werden. Würde jaauch Porto sparen. Statt öfters ein paar Blät-ter verschicken alle 3 Monate einmal wasDickeres. Wäre doch sinnvoller(?))Der Link zu den Machern des plattdeutschen„Ruum-Tied-Gerangels“:www.filmemokers.de„Schrotty, strohl mi ruup!“

SF-Notizen 609Kurt S. Denkena, Postfach 760318,28733 Bremen8 Seiten - A5

Diese Ausgabe ist leider wegen des total wir-ren Geschreibsels (Seite 6-7) sofort in denSchredder gerutscht.„Tja, tut mir leid . . . Wie ungeschickt von miraber auch.“„In der Tat.“

9FO 213 · 03/07

dressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanski

TERRACOM 95 - PROC63 SeitenPDF-Download unter: www.terracom-online.netRedakteur: Lothar BauerCover: Rainer Wald

Der schon seit vielen Jahren im Fandom undfür den PROC tätige Lothar Bauer ist am Ballund macht seine Sache gut. Im Vorwort meinter: „Allzu viele Änderungen gibt es nicht unddie sonst regelmäßigen Rubriken werden unsauch weiterhin erhalten bleiben. Perry Rho-dan wird das Hauptthema der TERRACOMbleiben, ich versuche aber auch mehr ausanderen Richtungen der Phantastik einzubrin-gen.“Ja, und das fängt auch schon gut an: Ein Arti-kel über Jack Arnold. „Ikonen des phantasti-schen Films -1“ von PROC-Neumitglied ErichMangelmann. Da bin ich mal gespannt, werin den nächsten Folgen Erwähnung findet.Man muss da ja nicht nur auf Regisseure ein-gehen. Aber schon mal ein guter Anfang.Daneben gibt’s dann, wie von Lothar ange-sprochen, die gewohnte Mischung aus News,Rezis (nicht nur PR) und Artikeln.Und der Perry Rhodan Stammtisch Ernst EllertMünchen ist jetzt der erste Stammtisch miteiner eigenen (finnischen) Briefmarke. Da wirder aber nicht der einzige bleiben, wie ich malvermute. Im Innenteil wieder ein längererPhilatelie-Artikel von Dieter Wengenmayer.Leider sind durch die Komprimierung im PDFdie Bilder der Umschläge mit den Marken undden extra angefertigten Grafiken nur sehrpixelig zu erkennen. Hier zeigt sich mal wiederder Vorteil eines (gut) gedruckten Fanzines.Und da passt auch Dieters Aussage: „Dasgeschriebene Wort, geheftet oder gebunden,archiviert oder in Benutzung, wird die Zeitwesentlich länger überdauern als der elek-tronische Text. Man sieht es an den Handbü-chern für die Apollo-11-Mission. Diese sindlesbar und können in die Hand genommenwerden, die elektronische Datenflut von

damals aber ist nun nahezu unbrauchbar . . .Die Papierumschläge zu Apollo-11 habe ichgesammelt, mit Photoecken auf Albumblätterangebracht und alles kann ich jederzeit be-sichtigen. Gleiches gilt für die Philatelie ausdem Perryversum. In einem Ordner aufgeho-ben wurde sie in meinem Bücherschrank Teilmeines persönlichen Perryversums.Eine SMS oder ein Email löst sich dagegenvon selbst im Nichts auf …“Ich finde, das wäre doch mal eine Webseitewert, auf der die ganzen Sachen viel besserzur Geltung kommen!Ein kurzer Bericht zum Perrypedia-Projekt,welches nun auch schon 3 Jahre existiert undan die 700 registrierte Benutzer hat, die flei-ßig weiter daran arbeiten. Mittlerweile sindes rund 10000 Einträge. „Selbst wer meint,er kenne bereits den größten Teil der PERRYRHODAN-Geschichte, der findet in derPerrypedia bestimmt immer wieder etwas,was er vorher noch nicht wusste oder ein-fach schon wieder vergessen hat.“Na dann . . .(www.perrypedia.proc.org)

Intravenös 164(www.atlan-club-deutschland.de)Redaktion: Ernestine Gohr, Diltheystr. 7,65203 Wiesbaden96 Seiten – A5Cover: Stefan KönigBackcover: Cornelius Ibs von Seth(Keine Ahnung, wer das ist.)

Ein recht aktives Grüppchen, wenn man sichmal den abwechslungsreichen Inhalt an-schaut. Umfangreiche LOCs, die wissenschaft-lichen Beiträge von Rüdiger Schäfer, die hu-morvollen Kristallpalast-Berichte der geheim-nisvollen Elvira, Jörg Dirks und die seltsamenLebensformen im IKEA-Markt usw.Warum wurde das Backcover nicht für dieVorderseite genommen? Gäbe grafisch mehrher.Für Extravenös 23 „Bilder einer Ausstellung2“ werden noch Mitarbeiter gesucht. Auch fürden Casting-Klüngel, der nun wirklich nichtnun auch noch im Fandom um sich greifensollte.Stefan König: „Die Vorbereitungsphase istbereits im vollen Gange, ja sogar fast abge-schlossen. Erste Mitstreiter für das Kreativ-Team haben sich gefunden, aber noch sind 1oder 3 Plätze zu vergeben. Warum 1 oder 3?Weil die Hauptaufgabe des Kreativ-Teamsdarin bestehen wird, die eingehenden Stories

(und später auch Grafiken) zu bewerten,Verbesserungsvorschläge an den Autor zumachen und schließlich ihr Votum abzuge-ben, wenn sie die Story für druckreif halten.Darum sind noch eine ungerade Anzahl Plät-ze im Team frei, damit (bei vier Mitarbeiternbis dato) kein Stimmengleichstand vorkom-men kann, und weil es aber auch nicht zuviele werden sollen, die ihren Senf dazugeben,ist die Zahl im Team auf maximal 7 begrenzt.Nicht begrenzt ist im übrigen die Anzahl derFreiwilligen, die Stories schreiben oder Grafi-ken zeichnen oder beides dürfen.“Na, das kann ja wohl noch ein Weilchen dau-ern. Bei den 7 Leuten („Ho, Zwerge, Ho!“) fälltmir der Spruch mit den vielen Köchen ein.Hm . . .

Andromeda Nachrichten 213(www.sfcd.net)ISSN 0934-3318Redakteur und Herausgeber: MichaelHaitel, Oberer Grainbichl 22, 82418Murnau am Staffelsee([email protected])140 Seiten (A4) – 4 +

Michael Haitel (Wiedereintritt 2006) im Vor-wort: „Die »Andromeda Nachrichten« 212waren der allererste Prüfstein für ein im Grun-de genommen neues Redaktionsteam. Dieganzen Veränderungen sind, denke ich, be-kannt und müssen nicht noch einmal aufge-dröselt werden . . . Wir haben im Team derAN ausführlich über die Ausgabe 212 disku-tiert und es gab ordentlich interne Kritik. Dasist gut so, das soll auch so bleiben - und eswird auch so bleiben, dass das niemandenaußerhalb des Teams irgendetwas angeht. ImVerein halte ich meinen Schädel hin. Und ichmache das gerne.“Ja, das ist doch Einsatzbereitschaft bis zumÄußersten.

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dressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanskidressler/fo 213/fanzines/schimanski

dressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/anno

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Das letzte Exemplar, welches mal bei mirherein geschneit kam, war die Nummer 205.Damals noch im A5-Format, macht es jetzt inA4 schon mal mehr her. Die Chance, das grö-ßere Format und die bessere Druckqualitätzur Veröffentlichung von Zeichnungen zu nut-zen, wird zumindest in dieser Ausgabe leidernicht genutzt. (Auch hier ein Zeichnermangel?)Statt dessen werden – neben dem üblichenBildmaterial, Coverabbildungen u.ä. -lizensfreie Architekturphotos (mit dem Char-me einer Designer-Toilettenanlage) einesInternetportals verwendet. Das wirkt auf micheher grauslich. (Hoffentlich greift so was nichtum sich.)Neben den aus anderen Fanzines mehr oderweniger gewohnten Rezis, Wissenschafts-,Serien- und Genre-News, PC-Games usw. fin-det man auch einen Artikel über den Nach-bau einer Ritterburg in Burgund(www.guedelon.com), die allein mit mittelal-

terlichen Baumethoden errichtet wird. (Nunja, ich nehme mal an, dass diese Thematikeher wenige interessant finden werden, aberder Artikel ist nicht langweilig. Mal was an-deres.) Jürgen Lautner kommen in seinemBericht zum Buchmessecon 2006 viele SF-Aktivisten als verkappte Autisten vor. Durchausverständlich.22 Austritte im Jahre 2006 stehen 7 Neu-mitglieder und 2 Wiedereintritte gegenüber.Die genaue Mitgliederzahl ist nicht aufgeführt.Im Gegensatz zu anderen Klubs hält man sichhier bedeckt. Eine Mitgliederliste wäre ja malganz informativ.Die nächste Ausgabe könnte grafisch durchausinteressanter ausfallen.

Bis demnächstKlaus G. Schimanski

ARCANA 8Im Dezember ist die achte Ausgabe des Ma-gazins für klassische und moderne Phantastikim Verlag Lindenstruth erschienen. Wie ge-habt wurde diese Ausgabe von Robert N.Bloch und Gerhard Lindenstruth zusammen-gestellt. Auf den sauber kopierten/gedruck-ten 62 DIN-A5-Seiten finden sich fünf Kurz-geschichten von Andrea Bottlinger, Malte S.Sembten, Uwe Voehl, Michael Siefener undLadislaus Tarnowski. Die beiden Stories vonSembten und Voehl sind mit jeweils knappdrei Seiten sehr kurz und lassen so den an-deren mehr Raum. Sekundärbeiträge findensich in dieser Ausgabe keine. Lediglich zweiRezensionen runden die Ausgabe ab.Für Freunde der phantastischen Kurzgeschich-te wie immer lesenswert.Zu beziehen über http://www.verlag-lindenstruth.de oder bei [email protected]

anno

Tobias BachmannVon Tobias Bachmann erschien Ende Dezem-ber im Atlantis-Verlag eine neueKurzgeschichtensammlung mit dem Titel„Novalis Traum“. Die Sammlung erscheint als160 Seiten umfassendes Paperback und ent-hält zehn „Traumgeschichten“ und ein Nach-wort des Autors enthalten (ISBN 3-936742-47-2). “Seit jeher faszinieren und beunruhigen Träu-me den Menschen. Im Traum begegnen unsPersonen, die längst verstorben sind. Wir be-finden uns unversehens in fernen Dimensio-

nen. Fremde, unvorstellbare Wesen sprechenzu uns, und wir selbst sind im Besitz vonFähigkeiten, die uns im Wachen völlig unmög-lich erscheinen. Würde uns jemand von realstattgefundenen Traumerlebnissen erzählen,so müssten wir an seinem Verstand zwei-feln. Doch was würden wir nicht alles tun,um unsere Träume festzuhalten? Wie fängtman einen Traum? Angenommen, jemandwürde eine Maschine bauen, mit der manTräume in die Wirklichkeit holen könnte; wiewürde die erträumte Ewigkeit aussehen?“Bestellung unter: http://www.atlantis-verlag.de

Weiterhin erscheint mit Kaleidoskop der See-le“ ein weiteres Paperback mit phantastischenErzählungen. Diesen Band wird ein Titelbildvon Mark Freier zieren und ca. 268 Seitenumfassen (ISBN 978-3-936742-75-6). Erschei-nen soll der Band im Sommer 2007“Mit Anlehnung an den Stil eines Kafka undPoe, jedoch mit einer ganz persönlichen Note,führt der Autor den Leser durch eine Ansamm-lung unheimlicher Begegnungen und dunk-ler Machenschaften. Das Kaleidoskop derSeele spielt mit der Unsicherheit und Angstdes Lesers, wie sie vielleicht am besten mitDämmerlicht kurz vor der Dunkelheit vergleich-bar ist. Man weiß, dass der Schatten ein Baumist, und man weiß, dass es keine Ungeheuergibt. Aber warum hat man dieses komischeGefühl der Angst und Beklemmung wenn derSchatten sich plötzlich bewegt?“Bestellung unter: http://www.atlantis-verlag.de

anno

Markus K. Korb„Wasserscheu“ lautet der Titel einer weiterenKurzgeschichtensammlung des sehr produk-tiven Markus K. Korb. Die für das Frühjahr2007 angekündigte Sammlung wartet mit 12Kurzgeschichten auf ca. 268 Seiten auf. DasTitelbild lieferte Mark Freier und ein Vorwortvon Andreas Gruber ist ebenfalls enthalten.„Wasserscheu“ erscheint als A5 Paperback(ISBN 978-3936742-84-8).“Verlassene und von namenlosen Schreckenheimgesuchte Freibäder, Grauen am Badesee,der heimische Pool als Ort des Schreckens,ein grauenhaftes Wesen im Weizenfeld, einSurfer auf der Suche nach der perfekten Wel-le, ein mysteriöses Schiffswrack im Aral-Seeu.a.“Bestellung unter: http://www.atlantis-verlag.de

anno

Markus K. Korb &Tobias BachmannDie überaus erfolgreich verkaufte Anthologie„ Arkham – Ein Reiseführer“ findet in „DasArkham-Sanatorium“ von Markus K. Korb undTobias Bachmann so etwas wie eine Fortset-zung.Die Autoren Markus K. Korb und Tobias Bach-mann haben einen Episoden-Roman ge-schrieben, der mehr ist, als nur eine schlichteHuldigung und Hommage an den Stadt-gründer von Arkham, Howard Philips Lovecraft.Es ist eine vielfältige Geschichte um denWahnsinn in uns allen. Die Einzelschicksale

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dressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/annodressler/fo 213/horror/news/anno

der Patienten treten ebenso in den Mittel-punkt, wie das Schicksal der gesamten An-stalt, das seine düsteren Schatten und kno-chendürren Finger bis weit in unsere Zukunftausstreckt. Eine Zukunft, der wir uns nurschwer entziehen können... Arkham im Okto-ber 1951. Immer mehr Menschen werdennach schrecklichen Erlebnissen in das verru-fene Sanatorium von Arkham eingewiesen.Dr. Reynolds, stellvertretender Leiter der psy-chiatrischen Einrichtung, bekommt Besuchvon einem geheimnisvollen Fremden. Dieserweiß um die Ursache des Wahnsinns, der wieeine ansteckende Krankheit um sich greift...und möchte diese für seine eigenen Zweckemissbrauchen...Der Roman erscheint als Hardcover mit Schutz-umschlag mit ca. 272 Seiten. Das Titelbild unddie Innenillustrationen stammen von TimoKümmel (ISBN 978-3-936742-78-7). Angekün-digt ist der Roman für Sommer 2007.Homepage zum Roman: http://www.arkham-sanatorium.de/Bestellung unter: http://www.atlantis-verlag.de

anno

Heyne HardcoreDer Heyne-Verlag setzt seine Reihe „HeyneHardcore“, in der auch Horrorromane bekann-ter, englischsprachiger Autoren erscheinen,fort.Richard Laymon – Spiel (April)Richard Laymon – Nacht (August)Jack Ketchum – Beutezeit (Oktober)Innerhalb der Allgemeinen Reihe erscheinenweitere Romane in Taschenbuchformat vonStephen King, Dean Koontz, Edward Lee (In-ferno – Höllensturz) und Kim Harrison (Blut-spur). Bereits erschienen sind zwei neue Ro-mane von Dan Simmons (Im Auge des Win-ters) und Peter Straub (Schattenstimmen), diebeide sehr zu empfehlen sind und vorher auchnicht als Hardcover hierzulande erschienensind.

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Pandaimonion VI �TodDer sechste Band der Phantastik-Reihe ausdem Wurdack-Verlag präsentiert im April 27phantastische Geschichten, die sich allesamtum den Tod drehen. Der Band erscheint alsPaperback (ISBN 3-938065-17-6)Der Tod - geheimnisvoll kommt er daher, gie-rig streckt er seine Finger nach dem Lebenaus. Ob verführerische Femme fatale odersensenschwingender Kapuzenmann: Er hatviele Gesichter, fasziniert und ängstigtgleichermaßen. Eines Tages lernt ihn jeder vonuns kennen. Und wenn er kommt, dann istnichts mehr so, wie es war. Doch ist er wirk-lich so unerbittlich und endgültig, wie diemeisten von uns glauben? Nicht unbedingt,

das zeigen die 27 phantastischen Geschich-ten in diesem Band, in denen sich alles nurum ihn dreht.. Spannend, humorvoll oderunheimlich schildern sie verschiedene Aspekteseines Wesens, lassen ihn als Künstler, Rei-ter, Barkeeper oder Geschäftsmann in Erschei-nung treten. Interessante Einblicke in seinReich werden gewährt und wir erfahren, wasmit jenen geschieht, die versuchen, ihm einSchnippchen zu schlagen. Die Autoren: AnjaLabussek, Olaf Trint,Melanie Metzenthin,Sabine Y. Wolperth, Marion Feiler, Volker Ilse,Claudia Hornung, Marie Andrevsky, GerdaMucker-Frimmel, Birgit Erwin, ManfredLafrentz, M. H. Heyen, Wulf Dorn, ThomasWawerka, Nadine Muriel, Niels-Arne Münch,Michael Erle, Matthäus Krol, Andreas Flögel,Andrea Tillmanns, Luzius Lenherr, ArminRößler, Bernhard Weißbecker, Desirée Hoese,Rena Belzner, Thomas Kohlschmidt, UteWalenski und Heidrun Jänchen.Zu beziehen unter: www.wurdackverlag.de

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Interview mitJoachim KörberEin aktuelles Interview mit dem Verlager, Au-tor und Übersetzer Joachim Körber, derbekanntlich zusammen mit Uli Kohnle dieedition phantasia betreibt (www.edition-phantasia.de), findet sich auf der Homepagevon Fantasyguide.Hier geht es direkt zum Interview:http://www.fantasyguide.de/3428.0.html

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Stammtische 1(aktualisiert am 26.02.2007)

Aschaffenburg, SF-Stammtischjd. letzten Freitag i. M., 20 Uhr; „ZurLöwengrube“, Schneebergstraße 9Karl E. Aulbach, (0 60 92) 77 36;[email protected]

Aschaffenburg IIjeden letzten Sonntag i.M. ab 18 Uhr,Gaststätte „Zur Eisenbahn“, Haupt-straße 1, Stockstadt/Main. Info: UrsulaAschenbrenner, (0 60 27) 29 86

Augsburg, Universitärer SF-Stammtischnach Vereinbarung im UnikumBernhard Kübler, Tel. (08 21) 54 41 69,[email protected]

Bad Homburg, SF-Stammtischjd. 1. Samstag i.M. ab 19 Uhr, Ristorante„Al Capone, Homburger Strasse 17, BadHomburg/Ober Erlenbach. Info: MathiasKubens, (0 60 36) 98 02 38,[email protected]

Berlin, SF-Stammtisch (SFCB)jd. 4. Freitag i. M., 19 Uhr, „Zum Igel“,Sieglindestraße 10, Berlin Friedenau(Nähe U- und S-Bahnhof Bundesplatz)Markus Luther, (0 30) 7 92 27 55

Berlin, SFC Andymonjd. 2. Donnerstag im M., 18 Uhr 30, Kul-turbund e.V., Ernststraße 14 - 16, 12437Berlin-TreptowRalf Neukirchen, Tel. (030) 2 75 27 21

Braunschweig, SF-Stammtischjd. 1. Montag i.M., 20 Uhr, „BiergartenTiger Pub“, Wilhelm-Bode-Str. 33;Homepage: http://www.perrys-video-club.de

Darmstadt, SF-Treff Darmstadtjeden 1. Samstag i.M. ab 18 Uhr im Club-raum der Gaststätte „Stadt Budapest“,Heimstättenweg 140, 64295 Darmstadt(Heimstättensiedlung). Info: Roger Mur-mann (0 60 71) 38 71 8,[email protected] (SFC Rhein-Main).

Dresden, PR-Stammtischalle 14 Tage, Haus der Volkssolidarität(nahe der Dreikönigskirche neben derPizzeria), 18 Uhr, Uwe Schillbach,[email protected]

Giessen, SF-Stammtischjeden 1. Samstag im Monat ab 18.00Uhr, „Stadthaus“, Kongresshalle Giessenam Berliner Platz 2, 35390 Giessen. Info:Harald Latus, (06 41) 47 65 3 (FarBeyond e.V.).

Graz, PR Stammtischjd. 1. Donnerstag i.M., 19 Uhr, „Schwar-zer Adler“, Leonhardstr. 27Bernd Hubich, [email protected] http://www.prsg.at

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dressler/fo 213/horror/buch/annodressler/fo 213/horror/buch/annodressler/fo 213/horror/buch/annodressler/fo 213/horror/buch/annodressler/fo 213/horror/buch/anno

horrorhorrorhorrorhorrorhorrorBUCHBUCHBUCHBUCHBUCHDie Gruft

F. Paul Wilson

Festa-Verlag; Taschenbuchausgabe;Originaltitel: The Tomb; Übersetzung:Michael Plogmann; USA: 1984; BRD: 2006;462 Seiten

Endlich liegt eine überarbeitete und komplet-tierte Neuübersetzung des ersten Handyman-Jack-Romans des amerikanischen Autors F.Paul Wilson vor. Eine erste, stark gekürzteÜbersetzung erschien vor Jahren im Gold-mann-Verlag und ist bereits seit langem ver-griffen. Während die nachfolgendenHandyman-Jack-Romane als Taschenbuch beiBlanvalet erschienen und erscheinen, schienniemand dort ein Interesse an den erstenRoman gehabt zu haben. So nahm sich FrankFesta der Neuübersetzung an.

Allein schon das Cover von Dave Kendallist ein Blickfang und passt zum Romaninhalt,was ja im heutigen Verlagsgeschäft keineSelbstverständlichkeit mehr ist.

Mit Handyman-Jack hat F. Paul Wilson sei-ne literarisch erfolgreichste Figur geschaffen.Mittlerweile erscheint jährlich ein neuer Ro-man seines Helden, der für die Behörden ein-fach nicht existiert, in keiner Datei sich wie-

derfindet, ein Leben neben der Gesellschaftführt und dennoch eine Facette dieser dar-stellt.

Jack „repariert Sachverhalte“, deshalb auchRepairman-Jack. Er wird gerufen, wenn z. B.die staatlichen Behörden nicht weiterermittelnoder –kommen. Häufig übertritt er dabei dieGrenzen des rechtlich möglichen, denn seineMethoden können durchaus brutal sein. KeinWunder, dass er in keinem Branchenverzeich-nis steht und seine Aufträge über Mundpro-paganda erhält.

Vergleichbare Figuren finden sich im Thril-ler-Genre häufiger. Man denke nur an Burkedes amerikanischen Autoren Andrew Vachss.Zumeist handelt es sich um Einzelgänger, diezwar über ein halbwegs funktionierendes, so-ziales Netz verfügen, ansonsten aber nebender Gesellschaft existieren. Auch Handyman-Jack hat in dem Waffenhändler Abe einenguten Freund, der ihm bei seinen Aufträgenunterstützt und ebenfalls ein Charakter miteiner guten und einer wenigen guten Seiteist.

Im vorliegenden Roman begegnet der Le-ser neben Abe vor allem Jacks Freundin Giaund deren Tochter Vicky. Gia hat sich von ihmgetrennt als sie durch Zufall in Jacks Woh-nung eines seiner Waffenverstecke fand undihm daraufhin zur Rede stellte. Sie kann JacksLebensweise nicht akzeptieren und hat

zudem Angst umihre Tochter. Alsaber eine ihrer Tan-ten auf unerklärli-che Weise ver-schwindet und sievon der Polizei kei-ne Hilfe erhält ,beugt sie sich demWillen ihrer zwei-ten Tante und ruftJack.

Natürlich nimmtJack diesen Auftragan, obwohl dasVerhältnis zwi-schen den beidenmehr als ange-spannt ist. Gleich-zeitig erhält er ei-nen weiteren Auf-trag von einem in-dischen Diploma-ten. Dessen Groß-mutter wurde aufoffener Straße aus-geraubt, zusam-mengeschlagenund liegt nun imKrankenhaus. Ihrwurde eine wert-volle Kette geraubt,die sie unbedingtvor ihrem Dahin-scheiden zurücker-halten soll. Obwohl

Jack die Aussichtslosigkeit dieses Auftragsbewusst ist, nimmt er ihn an. Nein-sagenkonnte er noch nie.

Ihm gelingt es tatsächlich die geraubteKette ihrer Besitzerin zurückzugeben, ohnezu diesem Zeitpunkt zu ahnen, dass seinebeiden Aufträge unmittelbar zusammenhän-gen.

Nachdem er diesen Auftrag erfolgreich ab-geschlossen hat, begibt er sich auf die Suchenach der verschwundenen älteren Dame.Seine Ex-Freundin ist ihm dabei keine großeHilfe, denn obwohl sie sich irgendwie nochzu Jack hingezogen fühlt, überwiegt zu Be-ginn noch ihre Abneigung ihm gegenüber.Dadurch gestaltet sich die Auftragserledigungfür Jack nicht gerade einfacher, zumal dieSuche einen ständig wachsenden persönli-chen Charakter erhält. Nachdem Gias zweiteTante verschwunden ist, gerät Vicky in denFokus des Täters.

Die Besonderheit dieses Thrillers liegt inder Einbindung des Übernatürlichen, hier inGestalt nicht-menschlicher Wesen, die überungeheure Kräfte verfügen und denen sichJack stellen muss. Indische Mystik gepaart miteiner rasanten Handlung ergänzen sich zueinem wirklich lesenswerten Thriller, der nichtsan Aktualität eingebüßt hat.

Für einen überdurchschnittlichen Romanwäre dies allerdings zu wenig und so bietetdie Neuübersetzung umfassend ausgearbei-tete Charaktere, deren Darstellung keineswegsmit der aus der Erstübersetzung vergleichbarist.

Für Fans von Handyman-Jack stellt dieseAusgabe selbstredend eine Pflichtlektüre dar,aber alle anderen werden sich ebenfalls gutunterhalten fühlen.

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Hallo zusammen,momentan scheint wirklich eine gute Zeit für Comics zu sein, wenn ich mir den Stapel anmeinem Schreibtisch hier so ansehe. Es sind genug Alben hier, um zwei FOs zu füllen unddabei rede ich nicht mal von den normalen monatlich erscheinenden Heftchen, sondernnur von Alben und Sammelbänden von Miniserien. Also greife ich mal wahllos in diesenStapel rein und mal sehen, was mir dabei so in die Hände fällt.Viel Spaß dabei!

kranken Frau und in der Zukunft, in der sichein Kosmo-Hippie in einer Energieblase durchsWeltall bewegt. Klingt in der Beschreibungvöllig abstrus, der Comic entzieht sich aberauch jeder sinnvollen Beschreibung, weil erextrem auf die Gefühle zielt, bei der nicht sosehr die Logik der Geschichte im Vordergrundsteht. Dazu passend hat Williams auch nichteinfach Bilder gezeichnet, sondern impressi-onistische Gemälde gemalt, die wunderbardie Gefühle der Geschichte einfangen.Wer auf große Gefühle steht, und die Logikein Comic-Album lang ausblenden kann, solltehier unbedingt zugreifen.Gesamturteil: Unbedingt lesenswert

Ghost RiderAutor: Garth EnnisZeichner: Clayton CrainÜbersetzung: Steven KupsVerlag: Marvel Deutschland

Und noch ein Comic passend zu einem Kino-film. Parallel zum Kinostart von Ghost Ridermit Nicolas Cage veröfentlicht Marvel eineMiniserie über den höllischen Motorradfah-rer von Garth Ennis, dem Erschaffer von ThePreacher und dem Punisher. Und damit fängtschon mein Problem mit diesem Album an.Ich mag Garth Ennis nicht . Es gibthaufenweise Fans da draußen, die seine zy-nische Art und immer extrem brutalen Co-mics lieben. Ich gehöre nicht dazu. DieseGhost Rider Geschichte ist typisch für Ennis.Er mag keine Superhelden und wenn er sichmit einem beschäftigt, wird der gnadenlosauseinander genommen. Durch seine Vorge-schichte als Motorradfahrer, der einen Paktmit dem Teufel schließt, um seinen Freundzu retten, und sich danach mit einem Dämonverbindet, passt der Rider gut in Garth EnnisSammlung aus Antihelden. Die Geschichtetrieft mal wieder von Blut und zynischen Kom-mentaren, wie es Garth Ennis-Fans liebenwerden. Mir kanns gestohlen bleiben.Gesamturteil: Für Fans

Y: The Last Man Bd. 1 EntmanntAutor: Brian K. VaughanZeichner: Pia GuerraÜbersetzung: Claudia FliegeVerlag: Panini-Vertigo

Okay, welche Frau hat sich nicht mal über-legt, wie eine Welt ohne Männer wäre? Undgenau das passiert im ersten Band von Y:The last Man: Ein Virus rottet alle Lebewesen

mit einem Y-Chromosom aus, nicht nur beiden Menschen, bei wirklich allen. Bis auf, wieder Titel schon vermuten lässt, einen Mann,ach ja, und einen Kapuzineraffen. Ausgedachthat sich diese Geschichte nicht etwa eine Frau,sondern tatsächlich ein Mann, Brian K.Vaughan, der bereits sowohl für Marvel alsauch DC gearbeitet hat, sein Durchbruch kamaber mit Y: The last man, das er zusammen

mit der Zeichnerin Pia Guerra entwarf.Entgegen mancher Weltverbesserer-Fantasi-en wird die Welt ohne Männer keineswegsfriedlicher, denn die überlebenden Frauenentpuppen sich auch nur als Menschen,Politikerfrauen, die die Posten ihrer Männereinfordern und Amazonen, die Frauen mitGewalt davon überzeugen wollen, dass sieohne Männer besser dran sind.Der einzige Mann auf Erden ist damit die letzteChance, die menschliche Rasse überleben zulassen, zwar nicht wie in wildenMännerphantasien, sondern als genetischesGrundmaterial, wir sind schließlich im 21. Jahr-hundert.Die Geschichte fesselt den Leser von Beginnan, das liegt nicht nur an der in der Zeit vonAids und H5N1 realistischen Annahme einestödliche Virus, als Ursache für die Ausrottungder Männer, sondern auch an dem Heldender Geschichte, einem sympathischen Looserund Traumtänzer. Ihm zur Seite steht nocheine harte Bundesagentin, die ihn beschüt-zen soll. Sie gehört zu einem extrem gehei-men Kreis namens Culper Ring, der angeb-

The FountainText: Darren AronofskyZeichnungen: Kent WilliamsÜbersetzung: Bernd KronsbeinVerlag: Panini-Vertigo

Alleine über die Entstehungsgeschichte desFilms zu diesem Comic könnte man einenganzen Artikel schreiben, was ich aber mal

lieber Robert Musa überlasse. Ich könnte mirvorstellen, dass der Film zu The Fountain ganznach seinem Geschmack sein könnte. Trotz-dem muss ich die Geschichte wenigstens kurzumreißen, weil ohne die Komplikationen beimFilm wäre dieses Comic wohl nie entstan-den. Darren Aronofsky hatte vor The Fountainbereits zwei Filme gedreht: Pi und Requiemfor a Dream gedreht. The Fountain sollte zuerstmit großem Budget und mit Brad Pitt gedrehtworden, wurde aber dann auf Eis gelegt. Al-ternativ hat Aronofsky dann zusammen mitdem Maler Kent Williams diesen Comic ge-schrieben, der dann dazu führte, dass dochnoch der Film The Fountain entstand, als In-dependent-Film, aber immerhin mit HughJackman in der Hauptrolle. Alleine für die Vor-geschichte hat dieser Comic schon einen Sym-pathie-Bonus verdient, den er beim Lesenauch noch vollständig erfüllt. Aronofsky er-zählt eine Liebesgeschichte, die sich über dreiZeitebenen erstreckt: Während der Zeit derKonquistadoren zwischen der Königin vonSpanien und einem Offizier, in der Gegen-wart zwischen einem Arzt und seiner krebs-

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lich seit George Washington besteht. Der his-torische Ursprung stimmt übrigens tatsäch-lich, ich hab es recherchiert.Panini hat die Rechte an dieser Serie erstnachträglich erworben und deshalb zuerst dendritten Band veröffentlicht. Die Lücke wird aberdemnächst ganz geschlossen sein, der zwei-te Band erscheint auch demnächst. Freundeintelligenter Geschichten werden hier aufsBeste bedient.Gesamturteil: Sehr lesenswert

Die Saga vom Dunkelelf: NeulandAutoren: R A Salvatore, Andrew DabbZeichnungen: Tim SeeleyÜbersetzung: Oliver Hoffman, AstridMoslerVerlag: Panini-Comics

Mit dem dritten Band wird die dieComicadaption der Buchreihe von R ASalvatore abgeschlossen. Auch dieser Bandist durchweg positiv und erzählt die Geschich-te routiniert weiter, ohne ihr groß neue Facet-ten abzugewinnen. Störend ist nur wiedermal, dass die Übersetzer es offensichtlich nichtfür nötig gehalten haben, sich die Romanevorzunehmen, um Namen und Orte abzuglei-chen. Ärgerlich für Fans der Romane, die si-cher die Hauptzielgruppe dieser Hefte sind.Ansonsten solide Comickunst. Mit Sicherheitwird auch die zweite Reihe Salvatores überden Dunkelelfen Drizzt Do’urden auch baldals Comic erleben können.Gesamturteil: Gut

Die Chronik der Drachenlanze:Drachenzwielicht IAutoren. Tracy Hickman & MargaretWeis, Andrew DabbZeichnungen: Steve Kurth, StefanoRaffaeleÜbersetzung: Oliver Hoffman, Astrid MoslerVerlag: Panini-ComicsUnd noch eine Comicadaption einer Roman-serie aus einem D&D-Universum. Diesmal derberühmten ersten Drachenlanze-Reihe, mitder Margaret Weis und Tracy Hickman ihrenRuhm als Fantasy-Autoren begründeten.Der erste Vorteil gegenüber der Dunkelelf-Ad-aption ist zuerst einmal, dass man sich hieroffensichtlich mehr Zeit lässt. Während dortpro Band ein Original-Roman abgefeiert wur-de, umfasst hier der erste Band gerade maletwas mehr als der erste deutsche Roman,

wodurch sich Zeichner und Autor mehr Zeitfür die Geschichte lassen konnten, was demErzähltempo deutlich gut getan hat. Auch dieZeichnungen sind von einer ganz anderenQualität als beim Dunkelelf, wo die Zeichnun-gen zwar solide, aber nicht herausragendwaren. Hier entwickeln die Zeichnungen ne-ben der Geschichte einen ganz eigenen Char-me, die dieses Album über eine einfacheNacherzählung der Romane heraushebt.Gesamturteil: Lesenswert

The Red Star: Die Schlacht vor KarDathras TorAutor: Christian Gossett, Bradley KaylÜbersetzung: Christian LanghagenVerlag: Cross Cult

Es gibt Comics, die sprengen das normale Maßeines Heftchens oder auch eines Albums. Die-se Comicreihe gehört eindeutig dazu. DieZeichnungen erstrecken sich hier fast immerüber eine Doppelseite, in denen einen großeSchlacht erzählt wird, die das Ende für eingroßes Imperium bedeutet. Dieses Reich, dieVereinigten Republiken des Roten Sterns,wurden von der UDSSR inspiriert, inwieweitChristian Gossett sich bei dieser Schlacht aufden Afghanistan-Krieg bezieht, ist unsicher,bietet sich aber an. Aus der Sicht der Kampf-zauberin Maya Antares wird eine gigantische

Schlacht erzählt, in der dieses Imperium trotztechnischer und personeller Übermacht, ge-gen ein Volk aus religionsfanatischen Wüsten-krieger verliert, womit der Untergang desReichs eingeläutet wird. Dabei verlieren dieAutoren und Zeichner, von denen hier einganzes Team an Zeichnern und 3D-Künstlernmitgearbeitet hat, trotz der gigantischen Ma-terialschlacht, die sie entfachen, nie diemenschliche Seite aus den Augen, die vonMaya repräsentiert wird, die in dieser Schlachtihren Ehemann verliert und danach in einerveränderten Welt klarkommen muss.Dies ist ein Comic wie ein Monumentalfilm,der einen mit großartigen Bildern einfängt undnoch eine gute Geschichte erzählt. Dem deut-schen Verlag Cross Cult ist gar nicht genug zudanken, dass sie diesen ersten Teil der Ge-schichte des Roten Sterns in einem Hardcover-band in Übergröße veröffentlicht hat, der dengroß angelegten Zeichnungen entgegen-kommt. Außerdem weist der Band auch nochein Making-of auf mit Konzeptzeichnungenund Interviews.Gesamturteil: Ein Muss für Comic-Fans

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Stammtische 2

Ishanti � heilige Tänzerin: DieTränen der IsisAutor: Didier CrisseZeichner: Didier Crisse, Fred BessonVerlag: SplitterEine Geschichte im antiken Ägypten, Haupt-person ist die junge Tempeltänzerin Ishanti,die sich gegen zickige Konkurrenten, einenkorrupten Großwesir, einen verliebtenArchitekturlehrling und durchgeknallte Götterdurchsetzen muss.Klar, mit irgendwelchen historischenGenauigkeiten geben sich die Autoren garnicht erst ab, aber das ist ja auch in Ordnungso, solange die Geschichte an sich stimmt.Das lässt sich allerdings nach dem erstenBand noch nicht so recht beurteilen, die Ge-schichte bleibt trotz einiger netter Einfälle noch

ziemlich am Boden kleben und wird nicht soabgedreht, wie man es sich vielleicht wün-schen könnte. Allerdings legt dieser Band aucherstmal nur die Grundlagen für die weitereGeschichte und führt die Hauptpersonen ein.Für die nächsten Bände lässt sich jedenfallsnoch einiges erwarten, kurzweilig war dererste Band jedenfalls schon mal. Die Autorenlassen es sich auch nicht nehmen, zumSchluss noch mal dem Großmeistern der fran-zösischen Comics, Uderzo und Goscinny, ihreReferenz zu erweisen. Nett, aber bitte nichtals Running Gag einbauen!Gesamturteil: Gut

Marlysa � Wanderjahre: Die Lebens-frauDies ist der Beginn des zweiten Zyklus umMarlysa, das Mädchen mit der Maske.Inzwischen ist sie erwachsen geworden undverdient sich ihren Lebensunterhalt alsLanzenreiterin bei Turnieren. Dabei ist sie nichtimmer erfolgreich. In diesem Band trifft sieauf eine alte Frau, die ein Geheimnis umgibt,hinter dem auch einige finstere Gestalten hersind. Wäre ja auch eine Überraschung gewe-sen, wenn nicht. In der Beziehung ist dieserBand eine solide Fantasygeschichte ohne grö-ßere Überraschungen oder Wendungen in derGeschichte. Es ist durchschnittliche Kost, aberwenigstens gut erzählt und zeichnerisch inSzene gesetzt. Im Vergleich zu anderen beiSplitter erschienen Reihen, wie Die Schiffbrü-chigen von Ythaq, fallen die Schwächen die-

ser Geschichte besonders auf, da originelleIdeen völlig fehlen. Für Fans der ersten Bän-de aber trotzdem empfehlenswert. Besondersda Splitter diesen Band auch als Special Edi-tion mit einer Sammlerfigur anbietetGesamturteil: Gut

Olaf Funke

Halle, ASFC-StammtischJeden 2. Freitag im Monat, 18.00 Uhr inder Gartengaststätte „Zur Sonne“, Halle(Südstadt); Kontakt: Thomas Hofmann,0345 77 640 72

Hamburg, Donnerstagsrundejd. 1. Donnerstag i. M., „Andere Welten“,Rappstraße

Hannover, Treffen der SFGHjeder dritte Samstag im Monat von 16-19 Uhr, Freizeitheim Ricklingen, RicklingerStadtweg 1, Fred Körper, Tel: 0511/665777; [email protected]

Hofheim / Taunusjeden 3. Freitag i.M. ab 19 Uhr, Gaststät-te „Ländscheshalle“, Am Rheingauerweg(Stadtteil Wallau). Info: Hans-GüntherDahlke, (06 11) 94 65 77 7,[email protected] (Starbase 65)

Köln, SF StammtischJeden Freitag ab 17 Uhr: „Phönix“,Kyffhäuser Straße 4 / EckeBarbarossaplatz.

Köln, Phantastik-StammtischJeden 2. Samstag im Monat ab 16:00Uhr:“Refugium“, Herthastraße 12 (EckeVorgebirgsstr.).

Leipzig, SF-Stammtischjd. 3. Mittwoch i.M., 19 Uhr 30 im Hausdes Buches, Gerichtsweg 28, ManfredOrlowski, Ernestistr. 6, 04277 Leipzig

Leipzig, PR-Stammtischjd. 1. Freitag i.M., 18 Uhr, Cafe „Eco“,Brüderstr. (Nähe Bayerischer Platz)Andreas Ortwein, [email protected]

Lübeck, SFC Lübeckjd. 2. Samstag i. M., 15 Uhr„Im Alten Zolln“, Mühlenstraße 93

Mainz, SF-Stammtischjeden 1. Freitag i.M. jeweils ab 18.30 Uhrim Restaurant „Weinkeller“, Frauenlobst-rasse, Mainz-City. Info: Jens Griesheimer,(0 67 32) 91 82 80, [email protected]. http://www.tdmz.de.vu

München, PR-Stammtisch Ernst Ellertmeist 1. Donnerstag im Monat, Gaststät-te „Zum Glaskasten“, Aschheimerstraße15, 81671 München; Erich Herbst, Tel.(0 89) 8 00 55 24 Homepage:www.prsm.clark-darlton.de e-Mail:[email protected]

München, SF-Gruppe München1. Freitag i. M., 20 Uhr, bei KlausgerdBerger, Fraunhoferstr. 27

München, SF-Treffmonatlich in München Haar (Privat-wohnung, Termine werden vereinbart)Rupert Schwarz, (0 89) 4 60 24 42

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SASCHA MAMCZAK / WOLFGANG JESCHKE (Hg.)Das Science Fiction Jahr 2006

fe“). Dabei sondert er Gedanken ab wie: „DasUtopische zeigt uns einerseits, dass unsereWirklichkeit nicht alles ist – gerade in demSinne, dass wir uns mit ihr nicht abfindenkönnen und auch nicht abfinden dürfen -, eszeigt uns aber auch, dass nicht alles Traumist gerade dadurch, dass das Erträumte mitder Wirklichkeit nicht zur Deckung kommt, ingerader Linie sogar zur Inkohärenz führenmuss, weil es Kritik an der Wirklichkeit ist undAntizipation einer Zukunft.“ (S. 264) Überle-gungen also, die sich erst beim wiederholtenÜberdenken mit Sinn anreichern, aber niemalszur Gänze füllen. Gedanken, bei denen mansich fragt: Warum bin ich nicht selbst daraufgekommen? Weil: „Die Zukunft unserer Be-griffe lässt sich nur dadurch ertasten, dasswir sie in einen Strom der (Denk-)Möglichkei-ten hineinhalten - und wer könnte das bes-ser leisten als der Science-Fiction-Film mitseinen erträumten möglichen Welten? Um-gekehrt wächst der Science Fiction eine (lite-rarische und filmische) Zukunft in dem Maßezu, in dem sie sich auf dieses reizvolle Spielmit den vermeintlichen Sicherheiten unseresBegreifens einlässt.“ (S. 277)

Wohlan, halten wir unsere Begriffe also inden Strom der (Denk-)Möglichkeiten – oderüberblättern wir vielleicht doch lieber den ei-nen oder anderen unsere kognitiven Horizontetranszendierenden Beitrag eines ohnehinübervoll erscheinenden Bandes.

Raimar Zoms („American Paranoia“) spürtMotiven des Verfolgungswahns von „Matrix“über „Blade Runner“ bis „Minority Report“nach. Wolfgang Neuhaus („Das Posthumanein der Popkultur“) befasst sich mit Robocopsund anderen Cyborgs.

Markus Kochs („Gleicher Planet, neuerAbschaum“) Thema sind - unter besonders

lobender Berücksichtigung von Stephen Spiel-bergs „War of the Worlds“ - Invasionsfilme.

Jens Niedzielski („The Reverse Engineeringof the Science-Fiction-Film“) gibt an, sich mitdem Genrekino aus Asien zu befassen, bleibtallerdings überwiegend in Japan. Seine Ge-genüberstellungen aktueller Hollywood-Pro-duktionen mit vergleichbaren Erzeugnissenaus dem Land der aufgehenden Sonne lässtUncle Sams Kommerzkino alt aussehen, dannaber breitet er das Festival- und DVD-gesät-tigte Spezialwissen des echten Nerds aus.Man kann sich wundern, Chan-wook Parksharte Rache-Trilogie der Science Fiction zuge-schlagen zu sehen, und bei mancher „Perle“des japanischen Ekel-, Splash- und Trash-Ki-nos ist mit dem Autoren wohl die Begeiste-rung durchgegangen, insgesamt bietet seinBeitrag (und dies allein schon zum Subgenreder Animees) eine (Über-)Fülle anSehhinweisen und DVD-Tipps.

Sven-Eric Wehmeyer („Too Big for theScreen“) beschäftigt sich – durchaus kritisch- mit Comic-SuperheldInnen im Film.

Mit Rolf Giesen („Der virtuelle Großangriffextraterrestrischer Zombies auf das Spatzen-hirn der Riesenmenschen-Klone“ – welch Ti-tel!) wirft vor dem Hintergrund einer knapp-subjektiven Synopse der Genreentwicklungeinen eher skeptischen Blick auf die Zukunftdes Genres.

Hartmut Kasper („By Grabthar’s hammer,by the sons of Worvan, you shall be avenged!“)interessiert unfreiwillig (Ed Wood!) und frei-will ig komische SF, ein schönesWieder„sehen“ mit Bekanntem und einNeugierigmachen auf Verpasstes.

Olaf Rappold („Die Pixel sind los“) fragt:Wieviel digitale Technik erträgt der ScienceFiction Film? Seine Überlegungen laufen aufdie gute alte Weisheit hinaus, dass noch sogute Technik und nie gesehene Spezialeffekteeine gute Story auf Dauer nicht ersetzen kön-nen.

Herausgeber Sascha Mamczak („Tell, don’tshow“) rechnet mit „Star Wars 3“ ab, einemviel gescholtenen Film, den der Rezensent sichaus augenscheinlich gutem Grunde gesparthat.

Damit endet ein umfangreicher Themen-schwerpunkt, dessen Bandbreite von avan-cierter Überforderung des Publikums überabgefahrenem Spezialwissen zu interessan-ten Gedanken über die Zukunft des Genresund allerlei Detailbetrachtungen reicht. Hiersollte wirklich für jede(n) etwas dabei gewe-sen sein. Das „Science Fiction Jahr 2006“ istdamit allerdings erst zu einem Drittel bewäl-tigt!

Es folgt die Abteilung „Bücher & Autoren“.Ralf Reiter stellt en detail und en gros denfrisch aus der Versenkung wieder aufgetauch-

Originalausgabe, München 2006, Heyne TB52183, ISBN 3-453-52183-8, Umschlag-illustration: Arndt Drechsler, 2200, 1512 Sei-ten.

Beginnen wir mit dem rein quantitativenPreis-Leistungs-Verhältnis beim Science-Fiction-Jahrbuch aus dem Hause Heyne: un-verändert 22 Euro werden für stark gestiege-ne 1514 Seiten verlangt, was pro Seite er-staunlichen 1,45 Cent entspricht – im Ver-gleich zu 1,92 Cent pro Seite im Vorjahr (2,10Cent/Seite. 2004, 2,61 Cent/Seite 2003). Kurz- das dicke Teil kommt uns weiterhin jedesJahr günstiger.

Inhaltlicher Schwerpunkt ist diesmal „DieZukunft des Science Fiction Films“, wofür aufmehr als 500 Seiten insgesamt 15 Beiträgebereit stehen.

Simon Spiegel („Die Sichtbarkeit des Wun-derbaren“) beschäftigt sich mit den spezifischvisuellen Qualitäten der Science Fiction undderen Grenzen: „unvorstellbar“ große Objek-te (die sogenannten „Big Dumb Object“) las-sen sich eben besser vorstellen als abbilden;visualisiert, also auf Leinwandgröße einge-dampft, verlieren sie ihre spezifische Quali-tät, eben die der „unvorstellbaren“ Größe.

Peter M. Gaschlers Überblick über Utopi-en und Anti-Utopien („Welcome to Paradox“)stellt eine echte Fleißarbeit dar: fast neunzigSeiten unermüdlichen Namedroppings, wo-bei für mein Empfinden die „Eingemeindung“des Horror-Genres sowie der Katastrophen-filme dann doch arg großzügig ist.

Uwe Neuholds Untersuchung, wie dasöffentliche Bild der Wissenschaft sich in dermedialen Science Fiction wiederspiegelt (undumgekehrt) („Forschende Phantasten“) gräbtschon tiefer.

Hans W. Giessen bietet avancierte Medien-theorie. „Kompaktes Geballere statt komple-xer Geschichten“ befasst sich mit dem „Ver-hältnis von Medium und Inhalt, Struktur undKultur“ (S. 200), also damit, was angemes-sen in Büchern, Zeitungen, dem Film oderam Computer abzubilden ist. Er kommt zuder Prognosen, dass uns das Kino als Ort er-zählter Filmgeschichten erhalten bleibt, wäh-rend der Computer das geeignetere Mediumfür Blogs, Chats und Computerspiele darstellt.

Der einschlägige Film- und Gesellschafts-kritiker Georg Seeßlen („Future? What Futu-re?“) bemüht auf seinem Streifzug durch dievisualisierten Bilderwelten die Postmoderne,den Strukturalismus und natürlich den un-vermeidlichen Nietzsche. Das liest sichbeinahe wie seinerzeit der späte Diederichsen,leider nicht ganz verständlich.

Thomas Schärtl interessiert, ob es nach„Matrix“ noch einen Science-Fiction-Film gibt(„Zeichen der Zukunft – Zukunft der Begrif-

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ten New Wave-Autoren M. John Harrison vor,dessen (m.E. großartiger) letzter Roman „Licht“beim Publikum augenscheinlich für Kontro-versen gesorgt hat („Freier Radikaler“).

Thomas M. Dish, schon regelmäßiger Mit-arbeiter des Jahrbuchs, schreibt über „DieZukunft als Lifestyle“, ein unterhaltsamer Aus-flug vom Mittelmaß alter TV-Serien zu denliterarischen und psychedelischen Experimen-ten der New Wave.

Michael K. Iwoleit („Master of Junk“) un-tersucht detailliert und überraschend kritischdas bisherige Schaffen William Gibsons. Sein(durchaus nachvollziehbares) Resümee lau-tet: “Mit seinem stilistischen Talent, seinemeklektischen Bilderreichtum und seinem Ohrfür zeitgemäßen Jargon ist er für die meistenAutoren, die sich an den Cyberpunk-Hypeangehängt haben, ein unerreichtes Vorbild,aber er hat nur zur Rhetorik der ScienceFiction, nicht zu ihrer Weiterentwicklung alskritisches Instrument des Weltverstehens bei-getragen.“ (S. 624)

Adam Roberts („Vom Stellen der Welt“)Gedanken über „Martin Heidegger und dieDefinition von Science Fiction“ (Untertitel)könnten möglicherweise noch den philoso-phisch interessierten (und vorgebildeten!) Teildes Publikums interessieren.

Richard Wagner-Glass’ Überlegungen„Adam Roberts und der Ursprung – WasJohannes Kepler, Benedikt XVI und C.L. Lewismiteinander nicht zu tun haben“ ging demRezensenten derart weit am Arsch vorbei,dass er ihm nur zwei Wochen nach der Lek-türe vollständig entfallen ist!

Jahrbuchbewährt ist auch der us-amerikanische Kritiker und Autor John Clute(„Das Schlangenei – Wie wir die Zukunftwieder einfangen können“).

Alexander Seibold ehrt zur 75ten Wieder-kehr des Geburtstages von Nikolai vonMichalewski („Einnerungen an Mark Brandis“)Leben und Werk eines frühen deutschenGenreautoren. Was den Auftakt zu einer Rei-he von – zum Teil erfreulich ausführlichen –Ehrungen im Berichtzeitraum verstorbenerGenregrößen.

Es folgt die Abteilung „Interview“. MitRichard Morgan beginnt einer der kraftvolls-ten neuen Stimmen der Science Fiction, ge-folgt von einem ausführlichen Gespräch miteiner zentralen Figur der hiesigen SF-Szene,dem Jahrbuch-Mitherausgeber, langjährigenHeyne-Lektor und mit nationalen Preisen re-gelrecht überhäuften Autoren WolfgangJeschke.

Die Abteilung „Science & Speculation“dürfte für Hardcore- und Technik-Nerds wiederein Fest sein. Rüdiger Vaas lässt sich 90 Sei-ten lang über Neurowissenschaft und Neuro-technologie im 21. Jahrhundert aus („Die Zu-kunft von Gehirn und Bewusstsein“).

Michael K. Iwoleit („Triumphe eines Ah-nungslosen“) unterzieht StalisB�aw Lemsaugenscheinlich eher altersschwache Ausfüh-rungen zur Technologieentwicklung einer

schonungslosen Kritik.Karlheinz Steinmüller („Zwischen Explosi-

on und Implosion“) gibt einen Überblick überdemographische Themen, also über Gedan-ken zur Bevölkerungsentwicklung und derenPotenz für eine zukünftige Science Fiction.

Peter Kempin und Wolfgang Neuhaus („Be-freiung aus der Zirkularität“) spinnen einenim Vorband angefangenen fiktiven Dialogzwischen Mensch und KI fort, der etwas un-angenehm bildungstragendes hat.

Tommy Laengs befasst sich mit überhol-ten futuristischen Spinnereien („Zukunftsflopsvon vorgestern“), also mit abwegigen undwohl auch nie wirklich ernst gemeinten tech-nologisch-utopischen Phantasien.

Und Rüdiger Vaas gibt unter der Überschrift„100 auf einen Streich“ einen Überblick überherausragende (populär-)wissenschaftlicheNeuerscheinungen des Jahres 2005.

Die Abteilung „Film“ präsentiert zahlreiche,in der Regel nachvollziehbare Kritiken zu ein-schlägigen und genrenahen Kinofilmen undDVD-Erscheinungen. Für den fleißigenKinogänger Gelegenheit, die eigene Erinne-rung abzugleichen, für den weniger fleißigeneine sprudelnde Quelle kompetenter DVD-Empfehlungen.

Mehr notdürftig hingegen scheint mir dieAbteilung „Kunst“ abgedeckt. Uwe Neuhold(„Der unsichtbare Kanton“) berichtet von ei-nem Ausflug in die Schweiz: Station eins, einInterview mit dem allerspätestens durch sei-ne Mitwirkung bei „Alien“ bekannten MalerH.R. Giger, lasse ich mir ja noch gefallen, wasaber der von UFO-Papst Erich von Dänikeninspirierte „Mystery Park“ in Interlaken mitKunst zu tun hat, will sich mir nicht erschlie-ßen. Auch die Existenz eines Science-Fiction-Museums in Yverdon-les-Bains in derfranzösischsprachigen Schweiz würde ichpersönlich irgendwo zwischen den Polaritätendes Kuriosen und des Marginalen, bessernoch im Kontinuum des rein Touristischeneinordnen.

Von wenigstens bizarrem Interesse hin-gegen dürfte Hartmut Kaspers Bericht überdie obskuren Schriften eines gewissen HenryDarger sein („Der Tod, das dunkle Zentralge-stirn der Erde“), einer umfangreichen Chronikeines fiktiven Krieges im All. Den Hinweisendes Autoren zufolge dürfte das Werkbestenfalls von bescheidenem literarischenInteresse sein, die Vorstellung, dass da je-mand tausende und abertausende Seiteneiner trivialen und blutrünstigen, in Teilengeradezu sadistischen Geschichte verfasst,ohne jede Aussicht auf Veröffentlichung, be-rührt schon seltsam. Bei dieser Gelegenheitberichtet Kasper gleich noch von einem wei-teren vermutlich zu Recht verschollenen Bei-spiel nie publizierter phantastischer Fleiß-arbeit, dem zum Ende des 19. Jahrhundertsim bayrischen Bayreuth entstandenen „VomSaturn zum Ring“ der Brüder Heinrich undWilhelm Wirth.

Das „Hörspiel“ fristet im medialen Kosmos

der Science Fiction eine randständige Positi-on, hat aber treue FreundInnen (zu denensich auch der Rezensent zählt). Wir wissenes zu schätzen, wie Horst G. Tröster, UtePerchtold, Christiane Timper, Peter Itzerott,Helmut Magnana und Andreas Meyer Jahr fürJahr die Produktion der Rundfunkanstaltensichten und ebenso eingehend wie kompe-tent rezensieren. (Komplettiert durch eineAuflistung von Science-Fiction-Hörspielen aufTonträgern.)

Problematisch erscheint mir die Abteilung„Comic“. Gewiss, der rein quantitative Um-fang des aktuellen „Science Fiction Jahr“ istschon jetzt kaum noch zu bewältigen, aberHartmut Kaspers Rehabilitation des letzten„Asterix“ („Ganz Gallien ist von den Außerir-dischen besetzt ... Ganz Gallien?“) und BerndKronsbeins - dabei nicht uninteressante -Ausführungen zur Entstehungsgeschichte derGraphic Novel „The Fountain“ (deren grandi-os inspirierte filmische Umsetzung jüngst inden hiesigen Filmtheatern floppte) („MajorTom und der Jungbrunnen“) stellen angesichtsder Fülle an dem Genre zuzuordnenden Co-mics bestenfalls eine Zufallsauswahl dar.

Traditionell hat dieser Rezensent (als Kar-ten-, Billard- und Fußball- gewiss aber nichtComputerspieler) wenig Interesse an der Ab-teilung „Computer“. Was Gerd Frey („ScienceFiction Interactive“) da ausbreitet wirkt beimDurchblättern aber immer fundiert. Zoosh.Bromm! Bromm! Brommm! Arrgh! Taktaktaktak...

Es folgen die „Rezensionen“, ein verdienst-voller Überblick über weite Teile der immerunübersichtlicher werdenden Verlags-landschaft, für sich allein schon unterhaltsamzu lesen und bestens geeignet, den interes-sierten Kunden dazu zu verführen, sich nochmehr ungelesene Titel ins Regal zu stellen.

Gewohnt anstrengend und informativ fal-len Hermann Urbaneks „Marktberichte“ überdie deutsche, amerikanische und britische SF-Szene aus. Die Tendenz 2004/05 scheint inallen drei phantastischen Regionen vorsich-tig hoffnungsträchtig gewesen zu sein.

„Preise – Preise – Preise“ (die jährlicheAuflistung der genrebezogenen Awards die-ses Planeten) und die gewohnt überflüssige„Bibliografie“ der „Phantastischen Literatur imWilhelm Heyne Verlag 2005“ runden einenJahresband ab, der noch nie so voluminösund dabei so (relativ) preiswert ausgefallenist, der einen breiten, wenn auch nicht immerrepräsentativen Marktüberblick gewährt,Topps und Flopps aneinanderreiht, nach derbedauernswerten Einstellung des „AlienContact Jahrbuchs“ wieder konkurrenzlos da-steht und an dem für ernsthafter an derScience Fiction Interessierte immer noch keinWeg vorbeiführen dürfte.

Peter Herfurth-Jesse

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Die VerschollenenKristine Kathryn Rusch

Bastei-Lübbe Verlag; Taschenbuch; Original-titel: The Disappeared; Übersetzung: FraukeMeier; USA. 2002; BRD: Januar 2007; 416Seiten

Von der amerikanischen Autorin KristineKathryn Rusch liegt aktuell in deutschspra-chiger Übersetzung lediglich die Ge-meinschaftsarbeit „Das zehnte König-reich“ vor (Piper Verlag). Ansonstenwurde sie bisher von der deutschenVerlagsszene ignoriert.

Der Bastei-Lübbe Verlag legt nunihre in den Vereinigten Staaten sehrerfolgreiche Reihe um denLokalisierungsspezialisten Miles Flintin deutscher Übersetzung vor. In denUSA wird in Kürze der fünfte Romandieser Reihe erscheinen und so wiees momentan ausschaut könnten allein deutschsprachiger Übersetzung er-scheinen.

In der Welt von Miles Flint ist dieMenschheit zu den Sternen aufgebro-chen und dabei auf eine Vielzahl vonAliens gestoßen. Das Zusammenlebenmit diesen erweist sich als überauskompliziert, denn die kulturellen Un-terschiede sind gewaltig. Umüberhaupt ein halbwegs reibungslo-ses Zusammenleben garantieren zukönnen, müssen alle Seiten Kompro-misse eingehen, die zumeist erst nachlangwierigen juristischen Auseinander-setzungen entstehen.

Der Spruch: Andere Völker, andereSitten bildet die Grundlage dieser SF-Serie.

Für aus menschlicher Sicht kleinste Ver-fehlungen, die zumeist aus Unwissenheit er-folgten, werden diese von den Disty mit blu-tigen Ritualmorden gesühnt, während dieWygnin den Familien ihren Erstgeborenennehmen und umerziehen. Beides ist von dermenschlichen Warte her betrachtet weit über-zogen und häufig nicht angemessen, aber inrechtlich verbindlichen Abkommen mit die-sen beiden Fremdvölkern so geregelt.

Die Behörden haben entsprechende Aus-lieferungsabkommen durchzusetzen, egal wasder einzelne davon halten mag. Den Politi-kern nehmen diese „Härten“ für einzelne Per-sonen bewusst in Kauf, um so ein Zusam-menleben der Völkern und vor allem den wirt-schaftlichen Austausch erst ermöglichen zukönnen.

Natürlich versuchen die Betroffenen ihrerStrafe zu entfliehen und nutzen dabei soge-nannte Verschwindedienste. Diese garantie-ren ihren Kunden gegen entsprechende Zah-lung eine neue Identität. Je intensiver dieaußenwirtschaftlichen Beziehungen zu denAliens, je mehr Fehler unterlaufen menschli-

chen Vertretern und in Folge davon musstenbereits Tausende die Dienstleistung einesVerschwindedienstes in Anspruch nehmen.

Der Großteil der Romanhandlung spielt inder Mondkolonie Armstrong. In dieser ist MilesFlint, der Held dieser Serie, gerade zumDetective befördert worden. Da er vorher beider Raumpolizei tätig war und sich somit inden Docks noch bestens auskennt, erhaltener und seine Partnerin DeRicci den Auftrag,eine Frau zu überprüfen, die mit einem nicht

gekennzeichnetem Raumer in Armstrong not-landete und eine wilde Räuberpistole erzählt.Fast zeitgleich müssen sie sich um einenweiteren Fall kümmern, denn in der Nähe vonArmstrong wurde ein Raumer mit drei brutalzugerichteten Leichen entdeckt. Nur die Distymit ihren Ritualmorden kommen für dieses –aus menschlicher Sicht - Verbrechen in Frage.

Was noch als etwas ungewöhnlicheRoutineaufgaben beginnt, entpuppt sich fürdie beiden bald als persönliche Albträume.Die Frau, die behauptet von den gewalttäti-gen Rev verfolgt zu werden, entkommt ihnenund bringt die Verantwortlichen in arge di-plomatische Bedrängnis. Eine Delegation derRev ist mittlerweile in Armstrong eingetroffenund pocht auf die Auslieferung dieser Frau.

Zeitgleich wird von der Raumpolizei nochein Raumschiff der Wygnin aufgebracht undnach Armstrong transportiert. In diesem fan-den sich ein Kleinkind und ein Junge, dieanscheinend von den Wynin entführt wur-den. Die Wygnin behaupten gültige Aus-lieferungspapiere zu besitzen, können dieseaber nicht vorlegen. Miles Flint und seine

Partnerin müssen in diesem dritten Fall all ihrdiplomatisches Geschick aufbringen, um ei-nen Konflikt zwischen den Menschen und denWygnin zu verhindern.

Drei delikate Fälle, die alle zugleich dievolle Aufmerksamkeit der beiden Detectivesverlangen und bei denen man mehr falschals richtig machen kann. Kein Wunder also,dass sie fast ohne jegliche Rückendeckungihrer Vorgesetzten agieren, sondern sogar vondiesen noch unter Druck gesetzt werden.

Würde man die menschliche Seiteaußer acht lassen, dann wäre dieRomanhandlung sehr schnell beendet.Die drei Toten hätte man zurecht denDisty zugerechnet, die beiden Kinderhätte man den Wygnin wieder ausge-händigt und die Flüchtige wäreirgendwann gefangen genommen undden Rev übergeben worden. All dieswäre durch die bestehenden Abkom-men gedeckt und der Tag hätte für MilesFlint und seine Partnerin doch noch ei-niger Maßen akzeptabel enden können.

In Miles Flint sträubt sich aber allesdie Abkommen entsprechend umzuset-zen, denn seine Fälle bekommen „Ge-sichter“. Da ist zum einen die flüchtigeFrau, die weit mehr ist, als sie ihm ge-genüber zugibt. Dann die beiden Fa-milien, die um ihre Erstgeborenen ban-gen und verzweifelt auf der Suche nacheinem Ausweg sind. Zuletzt die drei Lei-chen, deren Tod durchaus nicht auf einezufällige Begegnung mit den Disty be-ruht. Miles ist noch nicht so abge-stumpft, als dass er sein menschlichesGewissen verloren hat. Er verspürt Mit-gefühl mit diesen Menschen und dieAbkommen entsprechen nicht seinemRechtsempfinden. Von der moralischenSeite einmal ganz abgesehen.

Die Charakterisierungen sind denn auchdie Stärken des Romans. Während das Set-ting an sich noch ein wenig langatmig dar-gestellt wird und nicht ganz aufeinander ab-gestimmt erscheint, sind die handelnden Fi-guren überzeugend ausgearbeitet.

Der Roman bietet in seiner Vermischungvon Detektiv- und SF-Roman vielversprechen-de Ansätze. Man sollte sich als Leser vor Au-gen halten, dass Rusch hier die Grundlagenfür ihre Serie legt und ihre Welt erst einmaldem Leser nahe bringen muss. Bei den Figu-ren ist ihr dies überzeugend gelungen, beimHandlungshintergrund wie gesagt nichtimmer.

Dennoch wird bereits in dem vorliegen-den Roman deutlich, welches Potential dieseSerie haben kann. Nominierungen für diewichtigsten SF-Preise und hohe Verkaufs-zahlen in den USA belegen, dass noch einedeutliche Steigerung zu erwarten ist. Davonkann man sich bereits im Juli und Oktoberüberzeugen, wenn mit „Die Lautlosen“ und„Die Tödlichen“ der zweite und dritte Teil derMiles Flint-Reihe erscheint. anno

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EXODUS 20Science Fiction Stories & Phantastische Gra-fik; Hrsg.: René Moreau; DIN A4-Format; 80Seiten; Bezug: www.sfflohmarkt.de

Völlig zurecht bezeichnet René MoreauEXODUS als Magazin und nicht mehr alsFanzine und weist damit auf diesemiprofessionelle Ausstattung von EXODUShin. Dieses hat sich seit seiner Reaktivierungim Juli 2003 qualitativ wirklich weiterentwi-ckelt. Neben einem hervorragenden Druck, dervor allem den ganzseitigen Zeichnungen undGrafiken zu Gute kommt, entwickelte sichEXODUS immer mehr zu einer Plattform le-senswerter SF-Kurzgeschichten. Mittlerweileveröffentlichen in EXODUS mit Frank G. Gerigk,Horst Hoffmann, Uschi Zietsch, Boris Koch,Frank Hebben, Thomas Berger, GerdMaximovic und Thomas Berger Autoren, de-ren Werke sich auch in nova, VISIONEN undc�t finden. René Moreau hat unterstützt vonHeins Wipperfürth ein Magazin geschaffen,welches mittlerweile von jedem SF-Kurzgeschichtenleser beachtet werden soll-te.

Dabei ist EXODUS mittlerweile so bekanntund erfolgreich, dass bei weitem nicht alleveröffentlichungswürdigen Geschichten esauch in diese Ausgabe geschafft haben.Zudem sind Sonderausgaben in Planung, indenen längere Texte publiziert werden sol-len. Gerade hier fehlt es ja an regelmäßigenVeröffentlichungsmöglichkeiten.

Gleich zu Beginn finden sich auf sechseng bedruckten Seiten umfangreiche Leser-meinungen zur letzten Ausgabe. Natürlich fälltes einem schwer, sich nach einem halbenJahr noch einzelne Kurzgeschichten aus derletzten Ausgabe zu erinnern, dennoch sinddiese durchaus differenziert vorgetragenenLesermeinungen jedes mal wieder ein High-light.

Auf jede einzelne Story möchte ich hiernicht eingehen, sondern kurz die vorstellen,die mir am besten gefallen haben.

„Das Lazarus-Projekt“ von Martin Schemmzählt zu den längeren Werken dieser EXO-DUS-Ausgabe. In einer nahen Zukunft ist estechnisch möglich verstorbene Personen mit-tels Lasertechnik und lernfähiger Computer-programm wieder zum „Leben“ zu erwecken.Menschen, die über den Verlust eines engenVerwandten/Freundes nicht hinweggekom-men sind, können nun mittels dieser techni-schen Weiterentwicklung aus ihrer selbst ge-wählten Isolation herausgerissen werden.Martin Schemm beleuchtet nicht nur den the-rapeutischen Erfolg dieser Weiterentwicklung,sondern geht im Besonderen der Frage nach,wie sich die Simulationen entwickeln. Seineerlangt ein eigenständiges Bewusstsein undversucht mehr über sich herauszufinden,sprich entwickelt sich zu einer eigenständi-gen Persönlichkeit.

Mir hat vor allem der glaubwürdig ausge-arbeitete wissenschaftliche Kontext gefallen.Zudem lässt die Story Raum für eigene Spe-kulationen.

Sehr gefühlvoll verfasst ist „Dort draußen,hinter den Sternen“ von Christian Weis. In derGeschichte erfährt ein kleiner Junge, dass seineigentlicher Vater sich weit weg auf einerSternenmission befindet und während des-sen ein Klon seinen Platz eingenommen hat.Diesen Verlust hätte er nie bemerkt, wenn ernicht zufällig einem Gespräch zwischen sei-ner Mutter und dem Klon gelauscht hätte.Der Autor skizziert keine Konfrontation zwi-schen dem Klon und dem Jungen, sondernwählt ein weitaus „schöneres“ Ende.

Der Beitrag von Helmut Ehls „Harry undSoyla“ bietet dem Leser eine Welt, die sichvom Ungang der Menschen miteinander wirk-lich sehr von unserer heutigen unterscheidet.Dies liest sich nicht nur durchaus humorvoll,sondern ist auch gut geschrieben. Eine Story,die sich von den reinen Pointengeschichtenangenehm abhebt.

Ein durchaus ungewöhnliches Leseerlebnisbietet Frank Neugebauer mit „Ko(s)mischeLebensläufe“ - ein Sammelsurium an zeitge-schichtlichen Ideen und SF-Fragmenten. DieStory dürfte als Versuch angesehen werden,sich literarisch den strengen Vorgaben einesLebenslaufs zu nähern. Die einzelnen Punktein den Lebensläufen sind allesamt erfundenund bilden eine Aneinanderreihung von fikti-onalen Fakten. Wohl mit der experimentells-te Text dieser Ausgabe.

„Admundsen, Planet der Erhabenheit“wurde verfasst von Michael Tillmann und zähltzu den längeren Texten. Inhaltlich beleuchtetder Autor einen unfreiwilligen Erstkontaktzwischen menschlichen Raumfahrern undwirklich fremden Wesen. In einer völlig lebens-feindlich erscheinenden Welt begegnen Wis-senschaftler einer wirklich fremdartigen Le-bensform. Als besonders gelungen würde ichhier die Beschreibung der unendlichen

Schneewüsten sehen.EXODUS 20 bietet eine abwechslungsrei-

che Lektüre auf durchweg lesenswertem Ni-veau. Aufgrund der Vielfalt der Geschichtendürfte für jeden etwas dabei sein.

Hervorheben möchte ich noch die beidenKurzgeschichten von Gerd Maximovic und CarlGrunert (1913).

Neben den Texten sind es die Zeichnun-gen, die EXODUS zu einem einzigartigenMagazin machen. Jede Story ist illustriert unddie umfangreiche Galerie stammt dieses malvon Klaus G. Schimanski, der innerhalb derSF-Szene kein unbekannter ist. Allein derZeichnungen wegen lohnt sich die Anschaf-fung des Magazins schon und es wäre wirk-lich schade, wenn irgendwann einmal dasFormat halbiert werden würde. Den Zeichnun-gen würde man damit nicht mehr gerechtwerden.

anno

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Stammtische 3

Münster, PR-Stammtischjd. 1. Samstag i. M., 19.30 Uhr„Feldschlößchen“, Sentruper Straße 163Markus Kachel, (02 51) 8 99 87 12;[email protected]

Nauheim, SF-Stammtischjeden 3. Samstag i.M. ab 18 Uhr, Gast-stätte „Rosengarten“, Unter der Muschel24 (a.d. Pfarrkirche). Info: Robert Vogel,(0 61 42) 32 84 7, [email protected]

Nürnberg, Perry Rhodan StammtischAn jedem 3. Mittwoch im Monat: Gast-stätte Zum Stadion (am Dutzendteich),Herzogstr. 22, 90478 Nürnberg, 0911/400292Stammtischkontakter ist Detlef Döres,Haydnstr. 1, 91320 Ebermannstadt;09194 / 797119; Email:[email protected]

Offenbach, SF-Stammtisch2. Freitag i.M. ab 19 Uhr in der Pizzeria„Da Luciano“, Hugenottenplatz 13 (Rück-seite Saturn). Info: Viktor Lorenc, (0 69)94 59 21 01Regensburg, SF-Stammtischjd. 3. Freitag i. M., 20 Uhr, „Einhorn“

Saarlouis, SF-Stammtischjd. 1. Montag i. M., 18 Uhr, „Café Wich-tig“, Lisdorfer Straße

Schwerin, SF-Stammtisch SN-SFC 92jd. 3. Sonntag i. M., gegen 15 Uhr, beiJörg Lippmann, Stern Buchholz 11

Wetzlar, SF-Stammtischjeden 3. Samstag i.M. ab 19 Uhr imGasthaus „Langgass“, Langgasse inWetzlar. Info: Thorsten Walch (01 77) 2795 54 3

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Frank Tessler: Panetuid Herkules

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Luro-Verlag, Albrti & Co. Köln - o. J (1958)DM 6,80 – heute für etwa 10,00 Euro mitetwas Glück antiquarisch zu erwerben

Bevor der lesende Mensch jetzt mit wohlge-fälligem „ich-hab’s-ja-immer-gewusst“-Lä-cheln dem Fandom-Observer mangelnde Kon-trolle vorwirft, sollten wir gemeinsam einmaldie verschiedenen Schreibweisen des rich-tunggebenden Titels untersuchen. Da habenwir auf dem Buchdeckel (gemeinhin auch alsTitelbild bezeichnet) die SchreibweisePlanetuid Herkules, auf den Buchrücken fin-den wir Planetuit Herkules. Der Schmutztitelsagt wiederum Planetuid Herkules undletztendlich das Titelblatt Panetuid Herkules.Dem lesenden Menschen erstarrt das Lächelnam Kopfe, denn – und dies sei hier einmalso ganz allgemein gesagt - die bibliographischarbeitende Zunft sagt, dass für die Aufnahmeund Katalogisierung der Druckwerke grund-sätzlich die Angaben auf dem Titelblatt be-stimmend sind. Das heißt jetzt aber auch, dasssämtliche Eintragungen, die in den diversenseriösen und deshalb völlig unzureichendenLexika, auch auf den entsprechendenInternetseiten auf Planetuid Herkules oderauch Planetuit Herkules lauten, schlicht falschsind. Wichtig ist also auch hier – jetzt nichtauf’m Platz – sondern wohl auf’m Titelblatt(siehe Abbildung).

Aber nicht nur hier setzt der RomanHighlights, weitere werden schon imKlappentext gereicht. Und so goutieren wirfolgenden Zeilen:

Die Energiequellen der Erde sinderschöpft . Die Hoffnungen, die von derMenschheit in die wirtschaftliche Ausnutzungder Atomkraft gesetzt worden sind, habensich nicht erfüllt. Man ist wohl in der Lage,die ungeheuren Kräfte, die im Atom liegen,freizumachen, jedoch diese Kräfte zu steuernund sie für die Wirtschaft und Technikzugänglich zu machen, vermag man nochnicht.

Wissenschaftler der ganzen Welt suchenneue Wege, um Energiequellen zuerschließen.

In New Mexiko wird an einemungeheuerlichen Projekt gearbeitet. DiesesProjekt hängt mit dem ewigen Traum derMenschheit zusammen, die Erde zuverlassen. Viele bezweifeln das Gelingen. DerStart in den Weltenraum gelingt. Durch einenSabotageakt der afrikanischen Union, die andem gleichen Projekt arbeitet, irrt dasRaumschiff „X 5“ steuerlos durch dasUniversum.

Dieser einmalige Zukunftsroman schildertden heldenhaften Kampf Captain Mc.Garden’s und seiner tapferen Besatzung infast aussichtsloser Situation.

Sie werden bis zur letzten Seite vondiesem Zukunftsroman, der morgen schonWirklichkeit sein kann, gefesselt werden.

Einen solchen Text kann man eigentlichnur unter ganz bestimmten Voraussetzungenin seiner ganzen Tragweite erfassen, so z.B. als Letzter in einem Stau, ungefähr 3,5674Sekunden bevor der heranbrausende 35-Tonner ungebremst aufs Stauende brettert.Nur so als Hinweis: ungeheuerlich wird imAllgemeinen mit empörend, skandalös undunerhört übersetzt.

Aber nicht nur der Luro-Verlag fand solchaufwühlende Worte in seinen Klappentexten.Nein, auch aus des Erich Pabel’s Schreibe-Schmiede wird uns Erstaunliches offenbart.Lesen wir doch in Durch Raum und Zeit vonH. J. Campbell im Utopia Großband aus demJahre 1954 dies ...Wesen von einem anderenStern, die ihre Gestalt nach Beliebenverändern können und fast unsterblich sind.Sie sind eine drohende Gefahr für eineirdische Versklavung. Und das ist ja echtungeheuerlich. Wie kommen eigentlich dieseWesen von einem anderen Stern dazu, eine– von wie vielen eigentlich – Versklavungder Irdischen zu bedrohen, denn besservielfach versklavt als Panetuid Herkules lesenzu müssen

Einen haben wir noch: Verdammt für alleZeiten von Karl Herbert Scheer aus dem Jahre1956 erschienen im Balowa-Verlag, Balve:Raumschiffe gigantischen Ausmaßes rasenmit ungeahnter Geschwindigkeit durch dasAll, um auf anderen Planeten zu landen. Ichdachte ja immer: Raumschiffe gigantischenAusmaßes rasen mit ungeahnterGeschwindigkeit durch das All, um linksneben dem Kohlensack Rudel zu bumsen.

Aber widmen wir uns jetzt, hier und heutedem grandiosen Werk Panetuid Herkules,reich an ganz, ganz neuenwissenschaftlichen Erkenntnissen undüberraschenden Wendungen imGrammatikalisch-Orthographischen.

Lassen wir zuvörderst HeinzBingenheimer zu Wort kommen, der inTransgalaxis Ausgabe 5 aus dem Jahre 1958über das zu beurteilende Druckwerk urteilte:

Schade ums PapierFrank Tessler (der Autor) schrieb für den

LURO-Verlag einen Roman aus UTOPIA, undder Verlag ist ob dieser Erwerbung aufs tiefstezu bedauern. Science-Fiction ist heute eingroßes Thema, aber wer sich die Sache leichtmacht, findet trotzdem kein gutes Geschäft.Herr Tessler glaubte wohl, daß es genügt,der Phantasie die Zügel schießen zu lassenund das Blaue vom Himmel herunter zu

schwindeln. Man spielt mit den SternenMurmel, peilt Sonnen und Planeten mit demDaumen an und erschöpft sich ingrammatikalischen und orthographischenFehlern sowie unglaublichen Behauptungenaller Art. Man erlebt in diesem Romantatsächlich Wunder über Wunder. DerSchutzumschlag präsentiert den Titel als„Planetuid Herkules“ — die Titelseite hält„Panetuid Hercules“ für besser, und auf Seite185 sind wir uns einig, daß es „Planetoid“heißen muß. Ein Erdbebenmesser wird zumSeismonogrophen — und es sind die„Fixiersterne“, die anstelle der üblichenFixsterne unbeweglich (!) am Himmel stehen.Die Kommandanten betrachten die Sternedurch Horoskope, und weil die Erstürmungdes Universums offenbar zum Terror führenmuß, spricht Tessler sehr elegant von„terrorterrialen“ Ansprüchen kosmischerKörper! Armes Territorium, zumal „dasUniversum bevölkert war mit einer großenAnzahl von Sternensysteme undSternenhaufen“. . . . Satz- und Schreibfehlerwerden im Akkord produziert, so daß mantatsächlich mit dem Helden der Story „nurso vor sich hinstarrt, weil alles gut gegangenhat“ . . .‚ denn „mit Schauern dachten alledaran, was passiert sein könnte, wenn dieserFall eingetreten worden wäre“. . . . Der Fall,meine Freunde, ist eingetreten, und Seite umSeite erhöht das Chaos. Der Roman bringtes auf die utopische Leistung von weit über500 Fehlern, die nur zum geringsten TeilDruckfehler - oder Dreckfühler? - sein dürften.Ein Setzer hat im allgemeinen mehr Gefühlfür Interpunktion, Orthographie undGrammatik im kleinen Finger, als der Autor,sein Lektor und Drucker zusammen. MeinWort darauf; Niemals zuvor erschien ein Buchdieser Art, und der Himmel möge uns davorbewahren, daß es eine Wiederholung gibt!Den Sammlern TG‘s sei das Buch als Rarität

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ganz besonderer Art empfohlen - den Lesernjedoch als abschreckendes Beispiel offeriert.Der „alte Oberst“ würde sagen: Selten sooogelacht! Bi.

Nun, Selbsterfahrung ist immer noch dasBeste. So wussten es schon die altenehrwürdigen 68-er. Schauen wir uns docheinmal um auf den ersten Seiten diesesSpitzenwerkes deutscher SF-Kunst. (LiebsteFrau Redakteuse, kann ich hier nicht alle 256Seiten einscannen? Die sind es auch ganzbestimmt wert. Und der lesende Menschdraußen in der Zivilisation – oder dort, woer Zivilisation vermutet – kann sich dann soein richtig schönes Bild vom großenMeisterwerk machen. Wie meinen? Ich binbescheuert! Na klar, weiß ich doch. Vielleichtein klein bisschen mehr als der Rest derTypen, die am Fandom-Observer rumhäkeln.Ich lese eben halt noch Bücher dergeliehenen Art und des schlechten Rufes).

Na gut, beginnen wir halt mit dem Anfangund sehen dann weiter:

Draußen, weit draußen, inmitten einergroßen Wüste lag die RaketenversuchsstationNew Mexico.

Gegen den grellen, vor Hitze flimmerndenHintergrund der Wüste hob sich das schlankeStahlgerüst einer Raketenstartbahnüberdimensional von dem klarensonnenübergossenen Himmel ab.

In ihrer Mitte umschloß es eine schlankeRakete vom allerneuesten Typ. Eines Typs,der bisher streng geheimgehalten wordenwar und der heute den letzten Probestartmachen sollte.

Ein großes Gewirr von Leitungen undKabel schlängelte sich über den Platz undmündete beim Startgerüst in der Rakete.

Es waren die Leitungen durch denen derTreibstoff und die Sauerstoffträger, vor allenDingen flüssigen Sauerstoff und rauchendeSalpetersäure in das Innere der Raketegepreßt wurden. Und dann wäre da nochdie Kontaktleitung, mit der die Zündunggetätigt wurde.

Etwas abseits von der Startbahn lag derKommando- und Beobachtungsstand, einfester und solider Betonbunker der dieerforderlichen Instrumente einer solchenStartbahn enthielt.

Hier in diesem Kommandostand war eineganze Reihe von Wissenschaftler versammeltdie alle gebannt auf eine große Uhr starten,die in der Mitte des Raumes angebracht war.

Eine leidenschaftslose Stimme zählte dieSekunden die noch bis zum Zeitpunkt desStartes fehlten.

Fünf, vier, drei, zwo, eins, Null. Feuer!!!Ein lautes knattern, krachen, zischen und

fauchen erschütterte den Kommandostand.Ein paar Dutzend Augenpaare wandten ihreBlicke von dem Sekundenzeiger der großenUhr ab und blickten gespannt durch dieSehschlitze nach draußen oder auf ihreInstrumente.

Meterlange Flammen schossen aus denAntriebsdüsen der Rakete, langsam, ganzallmählich löste sie sich von dem Turm dersie an die Erde band.

Zuerst zitternd, doch dann immerschneller werdend stebte sie mitdonnerndem Getöse dem freien Universumentgegen.

Unsicher taumelnd, noch keine bestimmteRichtung einschlagend, wurde sievorwärtsgetrieben von einer unbändigenKraft.

Doch dann, alle die den Start der Raketeverfolgt hatten atmeten auf, die Rakete wurdevom Leitstrahl erfaßt und in die für sievorbestimmte und mit mathematischerGenauigkeit ausgerechnete Bahngezwungen.

Es dauerte nur Sekunden bis derFlugkörper den Blicken entschwunden war.

Nur ein feiner Kondensstreifen amFirmament gab noch Kunde von dem großenGeschehen, bis auch dieser langsam imWinde zerflatterte.

Der Rest des Flugweges konnte nur nochmit den feinen und genauen Instrumentenverfolgt werden. Ein Flugweg, der bis in diehöchsten Regionen der irdischen Atmosphäreführte.

Captain Mac Garden war der Erste derden Kommandostand verließ.

Das was jetzt noch zu tun war,übernahmen die Techniker und Ingenieure,sie werteten laufend die Ergebnisse aus, diedie Rakete laufend während ihres Fluges miteinem Miniatursender zur Erde funkte.

Garden überquerte das Versuchsgeländeund begab sich zu seinem Bungalow, wo ersich in einen Sessel warf. Gedankenverlorenzündete er sich eine Zigarette an undgrübelte vor sich hin.

Er dachte nach über die Aufgabe, die ernun bald übernehmen mußte.

Für die gemütliche Einrichtung hatte erjetzt keinen Blick übrig. Er wußte, daß erseine wohnliche Behausung bald verlassenmußte, um einer großen Aufgabe willen.

Mac Garden hatte sich zu dieser Aufgabefreiwi1lig gemeldet und war aus einer großenGruppe Leute ausgesucht worden.

Er war alles andere als ein Feigling, dochjetzt, als seine Aufgabe in unmittelbarer Nähegerückt war, befiel ihn doch ein Unbehagenals er an den Tag seines Einsatzes dachte.

Wochen- und monatelang war er aufdiesen Tag, auf die Stunde X vorbereitetworden.

In den modernen Folterkammern,ausgedacht von den intelligenten Gehirnender Wissenschaftler hatte man ihn und seineKameraden gesteckt und ihnen die Hölle aufErden bereitet.

Doch alle die derart gedrillt wurden,wußten, dies war nur ein kleinerVorgeschmack für das was auf sie wartete.

Und alle waren gewillt, diese Marter undnoch größere auf sich zu nehmen, um das

Ziel zu erreichen das sie sich vorgenommenhatten.

Der einsame Mann in seinem Bungalowschüttelte die unbequemen Gedanken vonsich ab und holte aus einem Fach seinesSchreibtisches eine Mappe mit Tabellen undBerechnungen hervor.

Aufmerksam vertiefte er sich in dieseTabellen und Berechnungen weil er wußte,wie wichtig sie für ihn waren.

Ja, sie waren so wichtig, daß unterUmständen sein, und das Leben seinerKameraden davon abhängen konnte.

Wie immer wenn Mac Garden dieBerechnungen vor sich liegen hatte, vergaßer die Umwelt und war nur noch für dieseBerechnungen da.

Sein geschulter Geist nahm alles in sichauf und er bekam immer wieder einenheillosen Respekt vor dem Projekt an demsie alle arbeiteten.

Mitten in seiner Arbeit rasselte die Glockedes Fernsprechers.

Er schaltete den gekoppeltenFernsprecher und Fernseher ein. Auf derBildscheibe erschien das Bild ProfessorWheelers, der Leiter der Raketenversuche inNew Mexico.

Hallo, Mac Garden, ich wollte ihnen nurmitteilen, daß alles so wie vorausberechnetverlaufen ist. Die neue Fernsteuerung klappttadellos.

Meinen Glückwunsch, Professor, und dieEigensteuerung?

Professor Wheeler lachte, wir habenumgeschaltet auf automatischeEigensteuerung und die Rakete hält genauihren Kurs bei, das heißt, die Abweichungendie vorbestimmt waren um die Steuerungzu testen hat die Rakete hundertprozentigausgeführt. Also, alles in allem, ein Ergebnisdas vielleicht sogar unsere Erwartungen nochübertrifft.

Das freut mich, Herr Professor, für Sieund… und für uns, setzte er etwas leiserhinzu.

Über das Gesicht des Professors huschteein stolzes Lächeln. Aus den Worten MacGardens mochte er den leisen Untertonherausgehört haben, denn er fragte:Hemmungen, Mac Garden?

Ein bißchen schon, gestand der Gefragte.Das legt sich, tröstete der Professor, das

ist nur das Gefühl der Bedeutungslosigkeitder Menschen einem so großen Projektgegenüber, der einzelne Mensch empfindetes, wenn er vor solch einer Aufgabe steht.

Danke, Herr Professor, ich danke Ihnenfür das Verständnis das Sie für unsaufbringen.

Professor Wheeler nickte, glauben Sie, ichbekomme kein Herzklopfen wenn ich an dasdenke was alles noch bevorsteht? Aber washilft das alles? Wir alle haben einen Wegbeschritten von dem es kein zurück mehrgibt.

22 FO 213 · 03/07

dressler/fo 213/buch/thüringendressler/fo 213/buch/thüringendressler/fo 213/buch/thüringendressler/fo 213/buch/thüringendressler/fo 213/buch/thüringen

Ich weiß, Herr Professor, wir werden unsdanach richten, das kann ich für mich undmeine Kameraden versprechen.

Ich habe es auch nicht anders erwartet,Mac Garden, das können Sie mir glauben,keiner wird zurückschrecken wenn es einmalsoweit ist.

So, das wäre es dann, Mac Garden, wirsehen uns ja dann heute Abend, bis dahin.

Auf Wiedersehen, Herr Professor.Mac Garden schaltete den Fernsprecher

ab und zündete sich eine neue Zigarette an.Er hatte die Bedeutung dieses Gesprächs

voll rund ganz erkannt, der Start und derfolgende Flug der Rakete war gelungen undzufriedenstellend verlaufen.

Die Stunde X für sich und seineKameraden war damit in greifbare Nähegerückt.

Ihn hielt es nicht mehr in den vier Wändenseines Bungalows, er legte die Berechnungenzur Seite und ging hinüber zu seinenKameraden.

Das Team bestand außer ihm noch ausfünf Männern.

Bob Mitchel und Fred Parker waren geradebei einer Partie Schach als er eintrat.

Stan Ohlson, Jim Brian und Fred Scottlagen auf ihren Betten und erhoben sich beiseinem Eintritt.

Guten Abend, Jungens, Garden blickte derReihe nach die Männer an.

Heute vor drei Stunden hat die Rakete X1 zum letzten Probestart die Erde verlassen.Die ausgewerteten Ergebnisse sindzufriedenstellend, ein großartiger Erfolg istzu verzeichnen. Was das für uns zu bedeutenhat wißt ihr alles.

Ein Aufatmen ging durch den Raum.Endlich, brummte Jim Brian, endlich hat

die zermürbende Warterei ein Ende. Dieanderen brummten ihre Zustimmung zu denWorten Jirn Brians.

Wann soll es denn losgehen?Garden zuckte die Schultern, das weiß

ich noch nicht, das liegt an den Herren vomwissenschaftlichen Stab. Ich wollte es euchnur sagen, damit ihr euch schon langsamauf die Stunde unseres Einsatzes vorbereitenkönnt. Das eine steht für mich fest, lang wirdes jetzt nicht mehr dauern.

Bob Mitchell fegte mit einerHandbewegung die Figuren des Schachspielsdurcheinander, ein Glück, sagte er, denn dieWartezeit, dieses untätige Herumsitzen istnoch schlimmer als die Stunden in denteufl ischen Kammern unsererWissenschaftler.

Ihr wißt, das ihr bald unter den gleichenBedingungen wie in diesen Kammern lebenmüßt. Das heißt, wir können froh sein, daßes nicht schlimmer wird.

Die Worte Mac Gardens hatten sie wiederdaran erinnert und alle starrten gedankenvollvor sich hin.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest,daß es sowieso schon Zeit war für dieallabendlich stattfindende Sitzung.

Mit einem Grußwort verließ er denBungalow.

Im Sitzungszimmer waren schon alleerschienen und eine gespannte Atmosphärelag über dem Raum.

Nur Professor Wheeler, derRaketenspezialist, fehlte noch, doch ererschien gleich nach dem Eintritt MacGardens.

Dies, lieber lesender Mensch, waren dieSeiten sieben bis fünfzehn des RomansPanetoid Herkules von Frank Tessler aus demJahre 1958. Der Rezensent erklärt hiermit anEides Statt, dass der vorstehende Text sovom originalen Original originalabgeschrieben wurde. Der Rezent erklärtweiter, dass er weder was hinzugefügt nochetwas weggelassen hat. - Die so genanntenGänsefüßchen – sowohl unten als auch oben– waren dem Autor Tessler wohl zu zierlich,zart und zerbrechlich, um sie in diesemwortvergewaltigendem Epos Platz finden zulassen. – Und das Universum, wo sich dasso überall rumtreibt? Jetzt ist es schon anden Grenzen der irdischen Atmosphäre. (FrauRedakteuse, darf ich jetzt eventuell auch denRest…? Nein! Gut, ganz wie Sie wünschen)

So lesen wir dann nur auf der Suche nachden ganz großen, also den riesengroßenHighlights weiter.

Wir haben Mac Garden verlassen, als zurallabendlichen Sitzung eilte. ProfessorWheeler erklärte dort seinen Mitarbeiter, dassdie Energieversorgung für die Ansprüche derIndustrie und Technik nicht mehr ausreicheund dass der Verbrauch in den nächsten 40Jahren um das fünfzigfache ansteigen würde.Die Atomkraft habe die Hoffnungen aufunbeschränkte Energie auch nicht erfüllt. AberDank der Anwesenden habe man demgroßen, unerschöpflichen Universum mancheGeheimnisse ablauschen können. Und jetztwäre ja das Raumschiff einsatzbereit um insAll aufzubrechen. Er erläuterte auch den Start:Der Start der X 5 erfolgt nicht vom Startgerüstaus, sondern sie wird durch mehrere Ballonsin eine bestimmte Höhe, sie liegt bei 50 000m, geschleppt. Dort selbst wird die Raketein ca. 10 Minuten auf Überschallgeschwindig-keit beschleunigt.

Frau Redakteuse, es ist unmöglich diesesWerk nur punktuell zu zit ieren. ZumVerständnis des Buches ist es unerlässlich,den Gesamttext zu zelebrieren. So werdenjetzt Millionen von lesenden Menschen nachmehr verlangen – und sie bekommenweniger. Denn auch der Rezensent weigertsich jetzt entschieden, noch mehr vondiesem Wahnsinn zu lesen. So seien hierjetzt nur noch die Seitenzweihundertzweiundfünfzig biszweihundertsechsundfünfzig zitiert:

Bei den Radarstationen und Observatorienauf der ganzen Erde herrschte helleAufregung. Ein unbekannter Flugkörperumkreiste seit zwei Tagen den Erdball. Dieunglaublichsten Gerüchte machten auf derErde ihre Runde, eine Panik drohteauszubrechen.

Eine Großmacht beschuldigte die andereetwas mit dem unbekannten Flugkörper zutun zu haben.

Überall saßen die verantwortlichenMänner bereit und brauchten nur noch aufden Knopf zu drücken und ein neuer,furchtbarer Weltkrieg würde über dieMenschheit hinwegbrausen.

In allen Hauptstädten der Welt fandeneiligst einberufene Konferenzen statt.

So auch in der Hauptstadt Amerikas.Der Präsident der Staaten war der

einzigste der in diesen chaotischen Tagendie Ruhe behielt.

Immer wieder betonte er, daß man geradejetzt ruhig Blut bewahren müsse, um sichjeden Entschluß reiflich überlegen müßte, eheman etwas unternahm.

Mitten in seiner Ansprache kam eineMeldung der Beobachtungsstation, daß dieBahn dies unbekannten Flugkörpers um dieErde immer enger werde.

Gleichzeitig fragten die Militärs an, ob sieauf den bewußten Knopf drückens ollten.

Der Präsident zögerte noch etwas undordnete nun für al le Fäl le höchsteAlarmbereitschaft an. DieRaketenabwehrgeschütze wurden in Stellunggebracht und alle warteten nervös auf diekommenden Dinge.

Da lief bereits wieder eine neue Meldungbeim Präsidenten eine, der Flugkörper warin die Atmosphäre der Erde eingetaucht undsteuerte nach vorsichtigen Berechnungenihren Erdteil an.

Die meisten der Konferenzteilnehmerliefen schon an die Fenster und hieltenAusschau nach dem Flugkörper, währendeinige andere sich heimlich vor Feigheithinwegstahlen, damit kein anderer ihreFeigheit bemerken sollte.

Und da, die Konferenzteilnehmer an denFenstern, die Menschen auf den Straßensahen einen Feuerschweif am Himmel dersich mit großer Geschwindigkeit näherte.

Al le glaubten nun, das Ende seigekommen und der Präsident bereute esschon, daß er den bewußten Befehl nichtgegeben hatte.

Jetzt war es schon zu spät dazu, überihre Köpfe hinweg donnerte das Projektil.

Die Kommandeure an denRaketengeschützen hatten durch ihreBeobachtungsstation Nachricht erhalten, daßder Flugkörper das Abzeichen derAfrikanischen Union trug.

Sie verfluchten die Wankelmütigkeit ihresPräsidenten und waren schon fastentschlossen ohne entsprechenden Befehlzu handeln und auf eigene Faust das Feuer

23FO 213 · 03/07

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Hallo,leider nicht viel zu hören im März, da mussich wohl auf mein mittlerweile fettes mp3-Archiv zurückgreifen.

Viele GrüßeMark

Phantastische Hör-spiele im März 2007Sa. 24.03.2007, 20:10 Uhr,Deutschlandfunk, 87 minAuf der Suche nach dem Kopfsystemvon Paul Scheerbart

Herausgehört und vorgeführt von Heinzvon CramerPaul Scheerbart hat in Zeiten debütiert, alsder Naturalismus das Feld beherrschte. SeinAnsatz kann als Gegenentwurf verstandenwerden. Unbeeindruckt von der Autorität desTatsächlichen entwirft er neue Welten, in de-nen sich für alte Probleme der Erdbewohnerschwindelerregende Lösungen ergeben - bishin zur Aufhebung der Sterblichkeit. So inseinem Hauptwerk, dem 1913 erschienenenAsteroiden-Roman „Lesabéndio“, der vomschwerelosen Leben der Pallasianer handelt.Heinz von Cramer hat diesen unirdischenWesen, die schon die utopische Fantasie ei-nes Walter Benjamin beflügelt haben, eineeigene Sprache gegeben, die auf stimmlicherMimesis beruht.

Mo. 26.03.2007, 23:05 Uhr, Westdeut-scher Rundfunk 3, ca. 50 minDas Genakel oder Der Seuchenprinz IIvon Jens Rachut

Verschwörungstheoretiker haben es schonimmer gewusst: Die Erde ist von außerirdi-schen Mächten geschaffen worden. Und zwarals Prüfungsaufgabe von extraterrestrischenStudenten. Das Endziel der Aufgabenstellungist die Erlösung. Die Außerirdischen schaffenbeflissen drauf los: Pflanzen, Tiere und alsallerletztes den Menschen - alles streng nachVorschrift. Am Anfang sind die Schöpfer nochzu fünft, aber bald verstößt einer von ihnengegen die Regeln. Er hat vor der Zeit den ers-ten Menschen geschaffen. Als Strafe wird erin seine eigene Schöpfung verbannt – in Ge-stalt eines Menschen, ohne Erinnerung daran,jemals etwas anderes gewesen zu sein. Zuvorhat er noch drei Wünsche offen: „Ich möchteDanny Ferran heißen. Ich möchte Reportersein. Und ich möchte nach Außerirdischensuchen.“ Die vier anderen Studenten bastelnweiter an ihrem Projekt Erde. Die Raubtiereund das Nordlicht geraten ziemlich perfekt,aber die Menschheit ist ein Desaster. Und werist bloß auf die Idee gekommen, auch nochGott einzuführen?

Sa. 31.03.2007, 00:05 Uhr,Deutschlandfunk, 52 minDer letzte Detektiv (36): „Invasion“von Michael Koser

Babylon, Sommer 2015. Die Frau ist nicht seinTyp. Trotzdem wimmelt Jonas sie nicht ab.Als sie ihn im „Casablanca“ anspricht. Er gibt

ihr einen aus. Und hört ihr zu. Gelangweiltzuerst. Aber dann immer interessierter: Alienssind gelandet. Erzählt die Frau. Sie beherr-schen die Erde. Sie weis es genau. Sie hat esgesehen. Im Holo-TV. Da, wo sie gearbeitethat. In einer geheimen Mine in der Wildnis.Wo das Element Dusenium gewonnen wird.Extrem selten. Extrem wichtig. Für den irdi-schen Widerstand gegen die Invasoren. Sieist aus der Mine geflohen. Erzählt die Frau.Sie sucht Kontakt zum Widerstand. Doch anwen kann sie sich wenden? Die Aliens sindüberall. Maskiert als Menschen. - Eine armeIrre. Denkt Jonas. Aber dann wird er stutzig.Um ihn geschieht Seltsames. MysterioeseVerfolger tauchen auf. Es gibt eine Todesliste.Die Frau steht drauf. Und Jonas. Kann an derGeschichte was dran sein? Hat eine Invasionvon Aliens tatsächlich stattgefunden? Was istin der Dusenium-Mine passiert? Jonas undSam machen sich an die Arbeit.

Und noch was von Lausch�

…nämlich neue Caine-Hörspiele

Das Hörspiel-Label Lausch bringt Ende Märzzwei neue Caine-Hörspieleauf den Markt und zwar Folge 3 „Colin Drakeund die Bruderschaft“ und Folge 4 „Die Dun-kelheit“www.merlausch.de

Mark Engler

auf die Rakete mit dem Abzeichen der Unionzu eröffnen.

Doch da war die Rakete über siehinweggebraust und nahm Kurs auf dasRaketenforschungszentrum Amerikas, aufNew Mexiko. Nur Minuten dauerte es nochbis die Rakete über dem Versuchgelände inNew Mexico schwebte und dann zurLandung ansetzte.

Die Angehörigen des Versuchsgeländessahen starr dem Unternehmen der fremdenRakete zu.

Felsenfest glaubten sie an eine Invasionder Union und die Wankelmütigen flohenbereits und ließen alles im Stich.

Noch lange standen sie so fassungslos,schon längst als sie erkannt hatten, daß derRakete die totgeglaubte Mannschaft dervermißten X 5 entstiegen war.

Doch dann, als sie begriffen hattennahmen die Fragen, die auf dieWeltraumfahrer prasselten kein Ende mehr.

In Windeseile verbreitete sich dieNachricht von der Rückkehr derWeltraumfahrer um den ganzen Erdball.

Die Mitglieder der Weltraumexpeditionwurden zum Präsidenten beordert underlebten hier einen triumphalen Empfang.

Sie legten das Geheimnis der Macht derneuen Materie in die bewährten Hände desPräsidenten und der verwendete diesesMachtmittel nur zum Wohle der gesamtenMenschheit.

Die A frikanische Union mußte sichAngesichts dieses drohenden Machtmittelsder Einsicht beugen und stellten ihreMachtgelüste zurück und wahrten denFrieden.

Alle Weltraumfahrer wurden mit Ehrungenüberhäuft und ihnen wurden führendePosten in den verschiedenstenForschungszweigen übertragen. Doch keinervon ihnen würde jemals die Stunden imRaumschiff oder die Stunden auf demPlanetuiden vergessen und alle hielten dasAndenken Roy Marlowes hoch in Ehren, dennnur ihm verdankten sie ihre Rettung und erwar dafür in den Tod gegangen.

Der Rezensent, immer noch unter Eidstehend, schließt ganz behutsam das Buch,damit auch gar nichts vom GeschriebenenWirklichkeit werden kann – auch wenn’s derKlappentext noch so sehr herbeischreit…

Peter Thüringen

24 FO 213 · 03/07

Life on MarsGB 06; Konzept entwickelt von Tony Jor-dan, Ashley Pharoah & Matthew Graham;Darsteller/innen: John Simm, PhilipGlenister, Liz White, Marshall Lancaster,Dean Andrews u.a.; Erste Season 8 Episo-den á 50 Minuten.

Der vierzehntägliche Markierungsblick indie eigene TV-Zeitschrift macht es deutlich:den Programmverantwortlichen der öffentlichrechtlichen Sender fällt in puncto aktuellerSerien nicht die kleinste Initiative mehr zu.Würden sich die Anstalten nicht übers Jahrverteilt dazu bequemen, diverse Arthouse-Filmprojekte direkt/indirekt mit zu finanzie-ren, der Gebührenlöhner könnte sichcineastische Neuerschei-nungen restlos von derBacke schmieren. Serien(!) sind Fehlanzeigen,denn besagtes Feld istden Privaten überlassen.Dafür Sport bis zum völ-ligen Erbrechen. Außerden wenigen interessan-ten Filmen, die von ARD/ZDF zu den schlechtes-ten Zeiten versendetwerden, gibt es nichtsmehr, was sich dort zumarkieren lohnte. Die Pri-vaten haben ihre Bannertief in den Boden ge-rammt.

Rundblick...Von LOST zu sagen,

die zweite Season hättedas Niveau der erstengehalten, ist in der klassischen Form die rei-ne Tiefstapelei; was Damon Lindelof und sei-ne Mitverantwortlichen hier aufgefahren ha-ben, übertrifft in Sachen stringenter Komple-xität, Dramaturgie und Figurentiefe die ersteum Vieles. Eine gefundene Antwort fächertsich hier in unterschiedliche Fortführungslinienauf. Gewohnte Erkenntnisse des Betrachtersspiegeln sich urplötzlich in einem anderenLicht. Die eigene Phantasie ist grundsätzlichgefordert. Zu alledem gesellen sich darstelle-rische Leistungen, die einem Freudentränenin die Augen steigen lassen. Ein Drama wieein Hammer und wenn LOST der konsequen-te Abschluss gelingt, ist der Serie der Olympsicher. Wermut liefert hier nur wieder PRO7:LOST von der prime time auf die 22 Uhr 15-Schiene zu schieben, lässt dem Fan leichtenGrund zu ernster Besorgnis. Es wäre nicht dieerste geniale Serie, die aus einem Senderfliegt. Der treue Seher mag sehen wo er bleibt.ALIAS, JOAN OF ARCADIA, FARSCAPE, VERONICAMARS...

Guter Dinge kann man/frau bei STARGATEsein. Was nicht nur für den Fakt der Ausstrah-lung der zehnten (definitiv letzten) Season gilt.

Erfreuen konnte mich (!) die qualitative Stei-gerung der Serie, die sich mit der neuntenStaffel wahrlich einstellte. Nicht nur, dass die-ser Kosmos mit den Ori und deren unnach-giebigen Anhängern endlich ernst zu nehmen-de Antagonisten erhalten hat; mit dem Enga-gement von Ben Browder und Claudia Black– dem liebgewonnenen FARSCAPE-Duo – istder Cast der Serie eindeutig aufgepeppt wor-den. Es steckt mehr Leben drin, das sogarauf Michael Shanks abfärbt. Sein luschigerJackson lässt einen Hauch von Kanten undEcken erahnen. Da fällt nicht einmal mehrAmanda Tappings non-acting weiter ins Ge-wicht. Hinzu kommt ein mehr an Liebe undGeld für Kulissen wie Kostüme.

Nach wie vor eine darstellerische Urge-walt ist Vinvent D‘Onofrio in Dick Wolfs

CRIMINAL INTENT, wenn es darum geht alsDet. Goren gewissenlose Mörder nicht nur zuüberführen, sondern fulminant vorzuführen.Im Gegensatz zu seinem neuen, direkterenKollegen Det. Logan (Chris Noth), gelingt ihmdas ausschließlich via Intellekt. Herrlich sindauch nach wie vor seine kleinen Macken, diekeineswegs monkesk wirken, Gorens Charak-ter aber farblich nuancieren. Genie und Wahn-sinn möchte man gelegentlich fast meinen.

Interessant dürfte die siebte Season derGILMORE GIRLS schon allein deshalb sein, weildie Palladinos das kreative Steuer abgebenmussten und am Ende der Sechsten von Bordgedrängt wurden. Immerhin sollen die Figu-ren wie deren Darsteller die alten bleiben,weswegen sich die Wohlfühlerei in der Idylle„Stars Hollow“ schnell einfinden wird. Nachder kurzen Schwächephase zu Anfang der ab-gelaufenen Season (interessanterweise justdie Folgen, in denen sich die beiden Loreleisdie kalten Schultern zeigten), fassten dieGILMORE GIRLS wieder den gewohnten Trittder unangestrengten, wärmenden Komödie.Nach wie vor meine Lieblingsfigur ist ParisGeller. Ihr hektisches Rotieren um die eige-

nen Achsen, ihremissonarische Verbissenheitund das nahezu manischeStreben nach der komplet-ten Perfektion. Dabei tritt sieall dies nur vom Stapel, um ja nie-manden ihre offenen Flanken sehen zu las-sen. All dies in ein komisches Ganzes zu gie-ßen, ohne die Figur dabei lächerlich wirkenzu lassen, ist hohe Kunst. Hübsch ist Liza Weilzu alledem auch.

Womit der Übergang zur nächsten Serie,die ich zur Zeit goutiere, geschaltet wäre.Jennifer Finnigan fiel mir zunächst in einerCROSSING JORDAN-Folge auf. Per Zufall, denneigentlich sehe ich JORDAN eher sporadisch(was sich mit der neuen Sendezeit am Frei-tag Abend wohl ändern wird). Es machte

„klick“ und Jennifer Finnig-ans Spiel überzeugte michvon der Richtigkeit meinerEingebung. Da sie leider inkeiner der darauf folgendenEpisoden auftrat, blieb mirnur übrig den Namen unddas Gesicht im Auge zu be-halten. CLOSE TO HOME istnun zufälligerweise just dieSerie, in der sie die Haupt-rolle spielt. Netterweise vonVOX Freitags nach CROSSINGJORDAN (!) gesetzt.

Annabeth Chase, Staats-anwältin und junge Mutter,bekommt es nach demMutterschaftsurlaub gleichmit einem krassen Fall zutun. Eine labil wirkende Frausoll das eigene Haus ange-steckt haben, um ihre Kin-der mit in den Tod zu neh-

men. Innerlich ist Annabeth auf 180, weil siejetzt aus der Erfahrung weiß, wie es ist eineigenes Kind zu haben. Erst nach einiger Zeitbemerkt sie, daß die Frau panische Angst vorihrem Mann hat und Annabeth ist bereit zuglauben, daß sie das Feuer legte, nur um vonder Feuerwehr aus einem zweijährigenMärtyrium befreit zu werden. Solange hatteder Ehemann sie und die Kinder eingesperrtgehalten. Dieser Fall häuslicher Gewalt hälteinen als Betrachter ziemlich fest in den Kral-len, zumal das Drehbuch mit den Antagonis-ten (der herrschsüchtige Mann, seine recht-haberische Mutter und der aalglatte Verteidi-ger) ordentliche Kaliber auffährt. Man hofft aufden Sieg der Gerechtigkeit (der einem zumEnde der 40 Minuten ja auch geboten wird)und ist innerlich erleichtert. Dass einen einsolcher Plot noch derart mitreißen kann, läßtzunächst ein wenig staunen. Tatsache ist aber,dass die Dramaturgie geschickt ist und dieüberzeugenden Darsteller über das gelegent-lich aufgetragene Serien-Pathos ( a la JerryBruckheimer!) hinweg sehen lassen. Ich könn-te auch sagen, Jennifer Finnigan spielt einetoughe Frau mit Herz und Format – und schö-nen Augen.

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Ende dieses Rundblicks über meine der-zeitig aktuellen Serien-Sehgewohnheiten. Zeitfür das eigentliche Thema...LIFE ON MARS.

Ein Frauenmörder treibt sein Unwesen inManchester. Sam Tyler (John Simm) und sei-ne Abteilung sind ihm auf der Spur. Dachtenalle zumindest, denn bei der Befragung desVerdächtigen Colin Raimes (Sam Hazeldine)stellt sich heraus, dass er ein wasserdichtesAlibi für die Tatzeit hat. Alles wieder auf An-fang. Nur Sams Kollegin und Ex Maya Roy (A.Panjabi) beschattet Raimes auf eigene Faust.Sie bezahlt ihre Eigeninitiative teuer. Ihre blut-verschmierte Bluse ist die einzige Spur amTatort. Sam mußte am Handy mitanhören, wieMaya von einem Unbekannten niedergeschla-gen wurde. Gedankenverloren tritt er auf die

Straße – und wird von einem Auto erfaßt.Noch hört er Stimmen, die wie aus der Ferneauf ihn einreden.

Danach Stille.Sam Tyler ist (!) von einem Augenblich zu

anderen in einer fremden Umgebung. Ab-bruchruinen um ihn herum, ein smog-verhan-gener Himmel. Tyler rappelt sich auf. Er läuftauf sein Auto zu, aber da steht nicht mehrder silbergrauer Jeep, sondern ein uralter, blau-er Ford. Auf dem Beifahrersitz liegen Papiere.Seine Papiere, die besagen, dass er soebenzur Manchester Polizei versetzt wurde. Det.Inspector Sam Tyler – dabei ist er doch ChiefInspector!?

Zu Fuß macht er sich auf den Weg insDepartment. Vorbei an einer Bautafel, die einBrückenprojekt ankündigt, das eigentlich seit30 Jahren fertiggestellt ist. Die veralteten Ein-drücke prasseln weiter auf Sam ein. Die Au-tos, die Kleider – selbst seine eigenen – se-hen nach frühen Siebzigern aus. Aber er istdoch heute morgen im Jahr 2006 aufgewacht.Was es auch war, bis seinem Unfall. Träumter? Liegt er im Koma?

Als Sam Tyler ins Department stürzt, inseine Etage, in sein Büro, trifft ihn die Erkennt-nis wie ein Schock: Er kennt nicht einen der„Kollegen“.

Der Aufschlag für Det. Inspector Sam Tylerim Jahr 1973 wird unangenehm hart. Seinneuer Vorgesetzter Chief Inspector Gene Hunt(Philip Glenister) nimmt ihn sich zur Brust,bürstet ihn verbal ab und verdonnert ihn dazu,sich die Leiche der jungen Frau in der Patho-logie anzusehen. Langsam an seinem Ver-stand zweifelnd, fallen ihm eher durch ZufallÄhnlichkeiten in diesem Mordfall zu der Mord-serie auf, die er noch vor ein paar Stunden inder normalen Welt, seiner Welt, aufzuklärenversuchte. Gibt es hier einen Zusammenhang?

Nur langsam „gewöhnt“ sich Tyler an sei-ne neue Welt. Hilfsbereit unterstüzt von derPolizistin Annie Cartwright (Liz White), die sichdes Sonderlings annimmt. Als studiertePsychologin scheint sie besonders motiviertzu sein, hinter sein Geheimnis zu kommen.

Als Sam Tyler auch am nächsten Morgen inseinem schäbigen Zimmer aufwacht und imDepartment die selben missmutigen Gesich-ter vom Vortag wiedersieht, ist er bereiterdafür, sich in seine Rolle zu fügen. Alles istdoch so verdammt real!

Als ihn wie aus dem Nichts ein Fremdermit Namen anspricht und ihm erklärt, dass ernur den entscheidenden Schritt machen müs-se, um aus dem Koma zu erwachen, scheintfür Tyler plötzlich wieder alles Sinn zu ma-chen. Er liegt im Koma und muss hier, in die-ser Siebziger-Welt, nur sein Leben beenden,um in der Realität wieder zu erwachen. We-nig später steht Sam auf dem Dach desPolizeigebäudes. Wäre da nicht AnnieCartwright, die seit einer Minute auf ihn ein-redet und zu erklären versucht, dass sich ihrEx mit ihm einen schlechten Scherz erlaubthabe, Sam Tyler wäre schon gesprungen. Aberetwas stimmt nicht. Es ist weniger der Frem-de, der unten auf dem Parkplatz hysterischbeteuert, dass alles nicht so gemeint war.Auch den könnte er sich eingebildet haben.Aber warum sollte sich sein Gehirn im Komasolch ein belangloses Detail einfallen lassen,wie der Sand an Annies Fingern?! Löschsand,der an ihre Finger kam, weil sie auf der Trep-pe nach oben über einen Eimer davon ge-

stolpert ist. Sam ist verunsichert und läßt vonseinem Selbstmord ab.

Aktuelle Serien made in UK sind im Ver-lauf der Jahre zu einer wahren Seltenheit hiergeworden. Seltsam, liegen uns doch die Bri-ten allein schon geographisch so nahe. Gele-gentlich (ein oder zweimal im Jahr) verirrt sichein gelungener Mehrteiler hierher. Eher Fern-sehfilme als Serien im klassischen Sinne. CRA-CKER („Für alle Fälle Fitz“) oder CADFAEL, nurum zwei besonders herausragende Beispie-le erwähnt zu haben. Schade eigentlich; zumalein gelegentlicher Blick in Fachmagazine ex-trem die Neugierde zu wecken versteht (zumBeispiel auf HEX). Aber man kann nicht wirk-lich alles haben und muss sich mit dem An-gebot hiesiger Sender begnügen (so die DVD

keinen Ausweg bietet). Mit LIVE ON MARS istKABEL1 ein solider Fang geglückt. Ein Retro-Krimi, der nicht nur den Reiz aus dem Zu-sammenstoß zweier Welten (oder Zeiten)zieht, sondern den Betrachter in einer laten-ten Irritation belässt. Sicher scheint, dass SamTyler seine Zeitreise nur im Koma erlebt. Aberwarum landet er just dort? Die Verbindungenzu seinem Jetzt liegen ja nicht nur in der Ört-lichkeit oder in der Mordserie des Pilotfilms.In weiteren Folgen erhält er immer wiedermysteriöse Nachrichten aus der Außenwelt,die ihm aus dem Koma helfen könnten, wirdmit seinem bevorstehenden Tod konfrontiert(„Wir schalten die Geräte ab“) oder trifft aufseinen Vater – in dem Jahr, in dem er spurlosverschwand. Nicht weniger interessant ist dasGedankenspiel, ob Sams Entscheidungen imJahr 73 Auswirkungen auf seine Gegenwarthaben können.

Darstellerisch solide, inhaltlich facetten-reich, spielerisch umgesetzt, lässt LIFE ONMARS auf die eine oder andere Art hoffen.Zumal mit einer zweiten Staffel die Geschichtezu einem überzeugenden Schluss gebrachtwerden soll. Britisch kurz eben.

(12.Februar 07 – robert musa)

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ImpressumFandom Observer 213 • März 2007

Verlag: Editorship S&M

Herausgeber: Martin Kempf, Märkerstr. 27,63755 Alzenau, [email protected]

Chefredakteurin: Doris Dreßler, Zeisigweg 24,40468 Düsseldorf, [email protected]

Redaktion:

Fanzines: Klaus Schimanski, Postfach 60 0123, 44841 Bochum,Email: [email protected]

Horror: Andreas Nordiek, Ernst-Limmer-Str. 11,26131 Oldenburg,, Email: [email protected]

Hörspiel: Mark Engler, August-Peukert-Platz4, 63547 Hanau, [email protected]

Comic: Olaf Funke, Naupliastr. 7, 81547München, [email protected]

Film: Thorsten Heine, Email: [email protected]

Rezensionsmaterial an den zuständigenRedakteur schicken.

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:Mark Engler, Olaf Funke, Peter Herfurth-Jesse,Robert Musa, Andreas Nordiek (anno), KlausSchimanski, Peter Thüringen.Für den Inhalt namentlich gekennzeichneterBeiträge übernimmt die Redaktion keineVerantwortung.

Satz/Gestaltung/Silb-ent-renn-fehler:Michael Grüning – www.twilightbooks.de

Anzeigenverwaltung: Martin Kempf; es giltdie Anzeigenpreisliste 2/94

Druck: effects, Stefan Schaper, Braunschweig

Bezugspreis: EUR 2,00 (incl. Porto),Abonnement (12 Ausgaben) EUR 24,00,Auslandspreis bitte anfragen.Liste der lieferbaren Exemplare auf derHomepage: www.fandomobserver.de

Abobestellungen: Konto 240 639 385,Sparkasse Alzenau, BLZ 795 500 00 ltd. aufMartin Kempf

Einzelbestellung/Aboverwaltung: MartinKempf; Einzelexemplare müssen vorErscheinen bestellt werden.

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Redaktionsanschrift für Observer Nr. 214:Florian Breitsameter, St.-Martin-Str. 12, 86510Ried-Baindlkirch, Email: [email protected]

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18./19. März 2007DortConVeranstaltungsort: Fritz-Henßler-Haus,Geschwister-Scholl-Straße 37 in Dort-mund, Informationen: http://www.dortcon.de/

30.8.-3.9.200765. WorldconJapan, Yokohama, Informationen:< i n f o @ n i p p o n 2 0 0 7 . o r g >Postanschrift: Nippon2007/JASFIC, 4-20-5-604, Mure, Mitaka, Tokyo 181-0002JAPAN

21.6.-22.6.2008Colonia ConVeranstaltungsort: Kölner Jugendpark „ImRheinpark/Zoopark“, Sachsenbergstraße