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Das Konzept der Funktionalen Gesundheit als Instrument zur Prozessgestaltung und zur Weiterentwicklung beruflicher Teilhabe für Menschen mit Behinderung Von der traditionellen Förder- und Entwicklungsplanung zur FG-gestützten Prozessgestaltung und Bedarfsplanung

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Das Konzept der Funktionalen Gesundheit als Instrument zur Prozessgestaltung und zur Weiterentwicklung beruflicher Teilhabe für Menschen mit Behinderung

Von der traditionellen Förder- und Entwicklungsplanung zur FG-gestützten

Prozessgestaltung und Bedarfsplanung

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Übersicht

• Was ist das Modell und was ist das Konzept der Funktionalen Gesundheit? • Und was meint ICF?

• Anwendung und Bedeutung in der Praxis

• Paradigmenwechsel in der Behindertenhilfe – Entwicklung der Organisationen

• Entwicklungen im Bereich der professionellen Prozessgestaltung / Hilfeplanung

• Entwicklungen im Bereich der subjektbezogenen Bedarfserfassung

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Gesundheitsprobleme, Beeinträchtigungen, BehinderungAufgaben der Weltgesundheitsorganisation

Die Weltgesundheitsorganisation

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Geschichte der Klassifikation von Gesundheit

Internationale Klassifikationen ICD-10 und DSM IV

Klassifikation und Diagnoseinstrument

ICDDSM

Erste Klassifikationsversuche um 1850

1883 erstes internationales Todesursachenverzeichnis

1938 bereits die fünfte Version der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme

Die aktuelle Version ist die ICD-10. Zur Zeit wird an der ICD-11 gearbeitet

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Internationale Klassifikationen ICD-10 und DSM IV

Klassifikation und Diagnoseinstrument

ICDDSM

Die Entwicklung des Konzepts der Funktionalen Gesundheit

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Die Entwicklung des Konzepts der Funktionalen GesundheitICIDH / ICIDH-2 (Int. Classification of Impairment, Disability and Handicap)Krankheitsfolgenmodell; störungs- und defizitorientierten Ansatz

Internationale Klassifikationen ICD-10 und DSM IVKlassifikation und Diagnoseinstrument

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

Das Konzept der Funktionalen Gesundheit

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Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

Das Modell zum Konzept der Funktionalen Gesundheit

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Funktionalen Gesundheit

Definition: Ein Mensch gilt dann als funktional gesund, wenn er möglichst kompetent und mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilnimmt und teilhat.

Definition

Behinderung ist…

Definition: Ein Mensch gilt dann als behindert, wenn er aus etwelchen Gründen nicht in der Lage ist möglichst kompetent und mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilzunehmen und teilzuhaben.

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Legitimation professioneller Leistungen

Normative Setzung:

Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, möglichst kompetent und gesund, an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilzunehmen und teilzuhaben.

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Das Konzept der Funktionalen Gesundheit, die ICF und die Prozessgestaltung mit dem Konzept der Funktionalen Gesundheit

Internationale Klassifikation ICF(International Classification of Functioning, Disability and Health)

ICIDH / ICIDH-2(International Classification of Impairment, Disability and Handicap)

Fokus: Krankheitsfolgenmodell; störungs- und defizitorientierten Ansatz

ICDDSM

Individuelle Lebens- undEntwicklungssituation

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Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

Das Modell zum Konzept der Funktionalen Gesundheit - Functioning

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Problematik der ICF für die Bedarfserfassung, Hilfeplanung und ProzessgestaltungIm Konzept der Funktionalen Gesundheit wird der Mensch als ganzheitliches bio-psycho-soziales Wesen gesehen

Für die Klassifizierung wird der Mensch und seine Lebenssituation aber auseinander genommen

GesundheitGesundheitsproblem

KörperstrukturenKörperfunktionen Aktivitäten Partizipationen

KontextfaktorUmwelt

KontextfaktorPersonbezogene Faktoren

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Das Problem der Klassifikation des Functioning – die ICF

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ICF-Klassifkation – ein Auszug aus dem Katalog

Begrifflichkeiten der ICF-Klassifikation

Aktivitäten/Partizipation Komponente Kapitel 8 Bedeutende Lebensbereiche KapitelKapitel 8 Bedeutende Lebensbereiche Kapitel

Arbeit und Beschäftigung Kategorie (d840 - d859)

d 845 Eine Arbeit erhalten, behalten und beenden Item Eine Beschäftigung zu suchen, zu finden und auszuwählen, eine angebotene Arbeitsstelle anzunehmen, eine Anstellung, eine Gewerbetätigkeit, eine allgemeine oder eine gehobene berufliche Tätigkeit zu behalten und darin aufzusteigen sowie ein Arbeitsverhältnis in geeigneter Weise zu beenden

Inkl.: Eine Arbeit suchen; einen Lebenslauf verfassen; Arbeitgeber kontaktieren und Bewerbungsgespräche vorbereiten; ein Arbeitsverhältnis aufrecht erhalten; seine eigene Arbeitsleistung überwachen; kündigen und ein Arbeitsverhältnis beenden

d8450 Arbeit suchen Subitem Ein Arbeitsangebot in einem Gewerbe, Beruf oder eine andere Art von Beschäftigung herauszufinden und auszuwählen und die erforderlichen Aufgaben zu erledigen, um eingestellt zu werden, wie mit dem Arbeitgeber Kontakt aufnehmen oder an einem Vorstellungsgespräch teilnehmen

d8451 Ein Arbeitsverhältnis behalten Subitem Die Aufgaben des Arbeitsplatzes zu erfüllen, um die Beschäftigung, die Gewerbetätigkeit, die berufliche Tätigkeit oder andere Form von Arbeit zu behalten und eine Beförderung oder andere Förderungen zu erhalten

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Die ICF – Kodierungsbeispiel

Symptome, gegenwärtiger Stand

ICF-Kodes Erläuterungen

Arbeitsdruck d220.3 Einfache oder komplexe und koordinierte Handlungen in aufeinander folgenden Schritten oder gleichzeitig erledigen

Impuls fehlt Arbeitsmaterial zu beschaffen

d210.2_ Einfache Aufgabe übernehmen für sich alleine arbeiten

Interesse an ausgewählten Arbeiten

b1262.3_ Sorgfalt, Einsatz, Genauigkeit

übereifrig extra Dienstleistungen

b180.4+ Selbstbild

sensibel bezüglich Gruppenzusammensetzung

d740.2_ Teamarbeit

reagiert impulsiv d770.1 Umgang mit Kritik/Konflikt Regelverhalten

pünktlich! b1267.4+ Verlässlichkeit, Pflichtbewusstsein

instabil d850.2 Einstellung zur Arbeit  

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FG-gestützte Bedarfserfassung / Hilfeplanung / Prozessgestaltung

Gesundheit

KörperstrukturenKörperfunktionen

Aktivitäten Partizipationen

KontextfaktorUmwelt

KontextfaktorPersonbezogene Faktoren

Barriere

FörderfaktorBarriere und Förderfaktor

Barriere Barriere

Problem ‚Arbeitsplatz einrichten ̛ ???Wo liegt das Problem?Wo liegen Veränderungsmöglichkeiten?

Beispiele:

Sich selbständig den Arbeitsplatz einrichten oder selbständig ÖV benutzen

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GesundheitGesundheitsproblem

KörperstrukturenKörperfunktionen Aktivitäten Partizipationen

KontextfaktorUmwelt

KontextfaktorPersonbezogene Faktoren

FG-gestützte Bedarfserfassung / Hilfeplanung / Prozessgestaltung

Klarer Fokus auf die kompetente Partizipation und Teilhabe eines Menschen

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Das Konzept der Funktionalen Gesundheit, die ICF und die Prozessgestaltung mit dem Konzept der Funktionalen Gesundheit

Internationale Klassifikation ICF(International Classification of Functioning, Disability and Health)

ICIDH / ICIDH-2(International Classification of Impairment, Disability and Handicap)

Fokus: Krankheitsfolgenmodell; störungs- und defizitorientierten Ansatz

FG-gestützte Bedarfserhebungs- und Prozessgestaltungs-systeme

ICDDSM

Individuelle Lebens- undEntwicklungssituation

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Vom Modell zum Konzept der Funktionalen GesundheitVon der Klinischen Praxis zur Beschreibung und Bewertung der Berufspraxen

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Was meint kompetente Teilhabe – Der dreifache Kompetenzbegriff

Kompetente Teilhabe von der Personaus gesehen

Persönlichkeitsentwicklung als Kompetenzentwicklung

• Entwicklung einer stabilen und positiv besetzten Selbstkonzeption (Psychologisches Selbst / Körperselbst)

• Personbezogene Kompetenzen• Handlungskompetenzen• Kognitive Kompetenzen u.a.

Kompetente Teilhabe vom Raumaus gesehen

Regelbezogenes LebenWas darf / soll gemacht werden und was nicht?• Das Angebot von Aktivitäten und

Teilhabemöglichkeiten• Das Angebot von Gestaltungsmöglichkeiten

Kompetente Begleitung / Hilfe

Teilhabebezogene Begleitung und Unterstützung• Die Teilhabemöglichkeiten kennen• Die Teilhabemöglichkeiten aufzeigen• Selbstverantwortung (den Willen) stützen• Informationen geben, beim Lernen helfen• Beim Üben helfen• Beim Können helfen• Fürsorge

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Die ganzheitliche Orientierung des Konzepts der Funktionalen Gesundheit

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

Die Einheit von Körper, Aktivitäten und Partizipationen

Ausgangspunkt und Fokus: Kompetente Partizipation

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Ausgerichtet auf das Ziel:Funktionale Gesundheit – Teilhabe und Kompetenzentwicklung durch Empowerment

Raum- und TeilhabekonzeptBeschreibung und Erklärung der Lebensbereiche und Aktivitätenmuster

Nicht normalisierte Räume und Muster müssen begründet und immer wieder reflektiert werden

Lebe

nsbe

reic

heKonzepte zur Teilhabe und Aktivitätenmustern in den verschiedenen professionellen Angeboten und Lebensbereichen

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Teilhabekonzeptbeschreibt die Teilhabekultur, begründet die Nutzung der Teilhabemöglichkeiten, beschreibt die angestrebten Qualitäten der person-., gemeinschafts- und raumbezogenen Teilhabe. Begründet mögliche Abweichung von normalisierten Lebens- und Entwicklungssituationen.Nicht normalisierte Teilhabesituationen werden regelmässig auf ihre Berechtigung geprüft und mit Bezug auf Entwicklungsmöglichkeiten hin zur Normalisierung reflektiert(Orientierung Lebensalter und Entwicklungsalter)

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Konzeptualisierung der Kompetenten Teilhabe und BegleitungRaumkonzeptbeschreibt die vorhandenen Teilhaberäume, die Infrastruktur und die zur Verfügungen stehenden Aktivitätenmuster (vorgesehen, toleriert, nicht toleriert).Klärt die Zuständigkeit professioneller Hilfe in Bezug auf Teilhaberäume (interne / externe)Das Raumkonzept wird regelmässig auf seinen Grad der Normalisierung geprüft(Orientierung Lebensalter und Entwicklungsalter)

Konzept der dreifachen Kompetenzentwicklungklärt und definiert die grundlegenden Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation

Kompetente Teilhabe von der Person aus gesehen

Persönlichkeitsentwicklung als Kompetenzentwicklung

• Entwicklung einer stabilen und positiv besetzten Selbstkonzeption (Psychologisches Selbst / Körperselbst)

• Personbezogene Kompetenzen• Handlungskompetenzen• Kognitive Kompetenzen u.a.

Kompetente Teilhabe vom Raumaus gesehen

Regelbezogenes LebenWas darf / soll gemacht werden und was nicht?• Das Angebot von Aktivitäten und

Teilhabemöglichkeiten• Das Angebot von Gestaltungsmöglichkeiten

Kompetente Begleitung / Hilfe

Teilhabebezogene Begleitung und Unterstützung• Die Teilhabemöglichkeiten kennen• Die Teilhabemöglichkeiten aufzeigen• Selbstverantwortung (den Willen) stützen• Informationen geben, beim Lernen helfen• Beim Üben helfen• Beim Können helfen• Fürsorge

Konzept der prof. Begleitungbeschreibt an welchen agogischen und therapeutischen Konzepten sich die Begleitung orientiert (bspw. Kooperative Agogik, Empowerment) definiert die Struktur der professionellen Begleitung (bspw. Erziehungsorientiert, Selbstleitungs- und Selbständigkeitorientiert; Rahmenorientiert)Definiert die Form der professionellen Begleitung (enge Begleitung / Fürsorge; Impulsorientiert; sehr offene, bedarfsbezogene und selbstverantwortliche Begleitung)

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Beschreibung und Bewertung der Funktionalen Gesundheit und Definition der Hilfen zur Kompetenten Teilhabe

Beschreibung der notwendigen Begleitung und Hilfenbeschreibt die notwendigen Hilfen, die zur kompetenten Teilhabe notwendig sind und die Formen der Realisierung.beschreibt die Ausrichtung der Hilfen (personbezogen; teilhabeortebezogen; wechselspielbezogen)

Beschreibung und Bewertung der Kompetenten Teilhabebeschreibt die individuelle Teilhabe an den definierten Teilhabeorten im Lebenslaufbeschreibt die Qualität der personbezogenen Kompetenzerfahrungenbeschreibt die Qualität der raumbezogenen Kompetenzenbeschreibt die Qualität des Zusammenspiels von person- und raumbezogener KompetenzentwicklungenBewertet die Kompetente Teilhabe in Bezug auf das Lebens- und Entwicklungsalter

Modell der Funktionalen Gesundheit (Landkarte) als Instrument zur Entwicklung und Rekonstruktion von Lebens- und Entwicklungssituationen (Landschaften)

Teilhabekonzept

Raumkonzept

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Einblick in eine Berufspraxis – Beschreibung und Bewertung der beruflichen Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Beschreibung und Bewertung beruflicher Teilhabe

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

Entwicklungen im Bereich der professionellen Prozessgestaltung / Hilfeplanung

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Die ‚Normalisierung‘ der BedarfserfassungDer Teilhabezusammenhang: Angebot – Bedürfnisse - Hilfebedarf

Eine möglichst normalisierte Lebens- & Entwicklungs-situation

Kultur-, gemeinschafts- & gesellschafts-spezifisch

Individuelle Bedürfnisse

Hilfebedarf und Hilfemöglichkeiten zur kompetenten Teilhabe //Verfügbare Ressourcen (Person -Umwelt – Angebot)

Bedingungszusammenhang & Spannungsfeld

Bedingungszusammenhang & Spannungsfeld

Bedingungszusammenhang & Spannungsfeld

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Die ‚Normalisierung‘ der Bedarfserfassung mit dem Konzept der Funktionalen Gesundheit

Die Normalisierung der Bedarfserfassung:

Die effektive Teilhabe (Partizipation) wird differenziert und alltagsbezogen erfasst

Und nicht das Unvermögen oder die Hilflosigkeit einer Personoder standardisierte Tätigkeiten (welche u.U. für die Person und ihre Lebenssituation gar keine Bedeutung haben)

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Klare Positionierung der professionellen Angebote

• Die Einrichtungen und Träger haben die Aufgabe, ihre Angebote und Leistungen mit Bezug auf die Teilhabekonzepte darzulegen und zu positionieren. Zu reflektieren ist insbesondere auch die Produktionsorientierung

• Neben den Rechten der Arbeitnehmenden sind auch die Pflichten und Anforderungen zu definieren. Auch diese gehören zu einer normalisierten Lebenssituation

• Andererseits ist nicht nur den raumbezogenen Kompetenzen Beachtung zu schenken, sondern auch den Auswirkungen auf die personbezogenenKompetenzen

• Der Zusammenhang von Angeboten, normalisierter Teilhabe und notwendigen Hilfen ist in diesem Dreischritt darzulegen. Verkürzte Sichtweisen müssen überwunden werden

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Ausblick

Individuelle Lebens- und Entwicklungssituation

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Grundsätze

• Echte Teilhabeorientierung ist nur möglich, wenn sich breite Entwicklungen in allen Bereichen der Behindertenhilfe durchsetzen lassen und wenn alle Akteure bereit sind, tradierte Positionen zu reflektieren und anzupassen

• Dafür braucht es einen echten Dialog mit allen Beteiligten• Es braucht neue Methoden, Verfahren und Instrumente. Diese sollen nie

nur ‚Selbstzweck‘ sein, sollen immer auch die Entwicklung der professionellen Praxen und der individuellen Teilhabesituationen unterstützen.

• Eingesetzte Instrumente sollen immer auch eine agogische Bedeutung haben.