Das Magazin für aktuelle analoge Fotografie II.2017 www ... · 4 5 003 Editorial 004 Inhalt 006...

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II.2017 D 9,80 EUR A 10,90 EUR L 10,90 EUR CH 18,90 CHF © Stefan Sappert, Anna Scheuringer, 2016 Weit: Klassische Panoramakameras für Rollfilm Breit: Die große Mittelformat-Legende Pentax 6 x 7 Stark: Canons Spitzen-Analog-Klassiker im Check Doppelt: 3-D-Sofortbildfotografie mit der Fujifilm Instax Direkt: Moderne Fotopapiere als Film verwenden Das Magazin für aktuelle analoge Fotografie www.photoklassik.de

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II.2017

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Weit: Klassische Panoramakameras für RollfilmBreit: Die große Mittelformat-Legende Pentax 6 x 7Stark: Canons Spitzen-Analog-Klassiker im CheckDoppelt: 3-D-Sofortbildfotografie mit der Fujifilm Instax Direkt: Moderne Fotopapiere als Film verwenden

Das Magazin für aktuelle analoge Fotografie

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003 Editorial004 Inhalt006 Aktuelles aus der Szene012 Exklusiver Workshop: »Portrait & Dunkelkammer für Einsteiger«079 PhotoKlassik-Service – Reparaturwerkstätten

PORTFOLIO030 Feine Verbindungen – Stefan Sappert054 Kollodium-Nassplatten-Landschaften – Christian Klant

TECHNIK014 Vom Aussterben bedroht – Panoramakameras für Rollfilm016 Ideal-Format: Pentax 6 x 7022 Canons New F-1 und EOS-1v – nette Verwandtschaft026 Die edle Pinhole – NOPO 120

PRAXIS013 Erste Adresse in der Schweiz: Ars-Imago038 Vorbelichtung von S/W-Papier042 Stereofotografie – das Sofortbild in Stereo-3-D046 LED-Kaltlicht für Vergrößerer048 Super-8-Entwicklung 060 Kalotypie mit modernem Aufnahmematerial066 Das Bild ist vergrößert – weiter gehts!071 Warum intakte Zentralverschlüsse (manchmal) überbelichten084 Sofortbilder – 80 Jahre und kein bisschen alt086 3-D-Druck als Rettung der analogen Kameratechnik?088 Kaffeebecher-Pinhole-Kamera

KULTUR064 Pirelli – Schönheit, Innovation, Produktion076 Ragnar Axelsson – Gesichter des Nordens090 Fundstücke – Randnotizen zur Foto-Kunst094 Ikonen der Fotografie – Julius Shulman

096 Mitarbeiter dieser Ausgabe098 Vorschau, Impressum

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Exklusiver Workshop: »Portrait & Dunkelkammer für Einsteiger«

07. bis 08. April 2017 bei JOBO in GummersbachWorkshop-Ziele:

• Die wichtigsten Grundlagen für Portraitaufnahmen mit gelungener Lichtführung• Das richtige Entwickeln von Schwarzweißfilmen als Basis für das perfekte Bild

• Die wichtigsten Tipps und Standards, um exzellente Vergrößerungen zu erzielen

Zielgruppe: Neu- und Wiedereinsteiger in Schwarzweiß-Filmentwicklung und Vergrößerung

Workshop-Leitung: Henning Serger (PhotoKlassik), Marwan El-Mozayen (PhotoKlassik),

Johannes Bockemühl (Jobo)

Maximale Teilnehmerzahl: 5 bis 8 Personen

Kosten: 349 €

Freitag, 7. April10.00 Uhr • Ankommen der Teilnehmer bei JOBO10.00 Uhr • Portraitaufnahmen – Theorie12.00 • Mittags-Imbiss bei JOBO12.30 Uhr • Portraitaufnahmen mit professionellem Model im JOBO Studio – Praxis15.30 Uhr • Filmentwicklung Theorie & »Trockenübung«16.30 Uhr • Filmentwicklung – Praxisab 19.00 Uhr • Einchecken ins Hotel »Feste Neustadt«19.30 Uhr • Gemeinsames Abendessen im Hotel »Feste Neustadt«

Samstag, 8. April9.00 Uhr • Begutachtung der entwickelten Filme & Auswahl der besten Shots10.00 Uhr • Grundlagen der Vergrößerung im Labor11.00 Uhr • Erste Vergrößerungen im Labor13.00 Uhr • Mittags-Imbiss bei JOBO13.30 Uhr • Jeder erstellt seinen »perfekten« Print15.30 Uhr • Bildbesprechung17.00 Uhr • Ende des Workshops

Adresse: JOBO International GmbHKölner Str. 58 a, 51645 Gummersbach

Bitte melden Sie sich verbindlich per E-Mail, unter Angabe Ihrer vollständigen Adressdaten, zum Workshop an: [email protected]

In den Teilnahmekosten sind enthalten:• Zweitägiger Kurs »Portrait- & Dunkelkammer-

Workshop für Einsteiger« mit professionellem Model• Alle Verbrauchsmaterialien wie Film (35 mm oder 120),

Papier, Chemie usw.• Mindestens eine perfekte Vergrößerung im

Format 24 x 30 • 1x Abendessen + 2 x Imbiss

(inkl. zwei Freigetränke am Freitagabend)• TETENAL Starterset im Werte von 66 € zum Mitnehmen• JOBO Tank 1520 im Wert von 49,90 €• JOBO Notizbuch• Frei-Exemplar PhotoKlassik• Teilnahmeurkunde

* Aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl werden Plätze strikt nach Eingang der Zahlung vergeben. Bitte überweisen Sie den vollständigen Teilnahmebeitrag bis spätestens 25. März 2017 auf folgendes Konto:JOBO artisan, Stichwort »Portrait Workshop 1«,Comdirect, IBAN: DE47 2004 1144 0471 1875 00.

Bitte buchen Sie das Hotel selber zum Spezialpreis von 50 € inkl. Frühstück (Stichwort: »JOBO artisan«) unter: www.feste-neustadt.de

Im März 2016 konnte sich Fritz Ernst endlich von seiner Lei-denschaft trennen, nachdem er ein attraktives Kaufangebot erhielt, welches auch das gesamte Inventar umfasste. Da wa-ren Hunderte von Kameras und Zubehör aller Art, regalweise Filme, Flaschen und Papierschachteln, die sich im Laufe der Jahrzehnte unverkauft angesammelt hatten. In mehreren Aktionen wurde das Inventar verkauft und aus dem legen-dären Fotohaus im Rahmen der Manifesta 16 ein »Haus der analogen Kunst« gemacht. Dann war die Manifesta vorbei – was nun?

Die Rettung kam aus Zug. Alessandro Franchini entschied sich im letzten Herbst, »Foto Ernst« in Zürich langfristig zu mieten und eröffnete dort anfang Dezember 2016 unter dem bekannten Namen »Ars-Imago« ein neues Spezialge-schäft für analoge Fotografie. Franchini hat damit Erfah-rung: Er betreibt auch in Rom eine Firma mit einem neuen Geschäft. Die Firma in Rom gibt ihm auch die Möglichkeit, seine Waren in alle EU-Länder zu verschicken, was aus der Schweiz nicht oder nur mit erheblichen Versand- und Zoll-kosten möglich wäre.

Die beiden Lokale in Rom und jetzt in Zürich sind auf die ana-loge Fotografie spezialisiert. Franchini will an beiden Orten nicht nur alles Verbrauchsmaterial verkaufen, sondern er will seine Kunden auch mit praktischen Erfahrungen optimal be-raten können. Hier gibt es einen Vollservice mit allen Filmen – Kleinbild, Rollfilme, Planfilme und Spezialitäten, soweit das Auge reicht – dann verschiedenstes Fotopapier, den ge-samten Laborbedarf mit der erforderlichen Chemie bis zum Filmentwicklungs- und Vergrößerung-Service. Dazu gehört auch Material für Spezialtechniken wie Cyanotypie.

Erste Adresse in der Schweiz

Als Gebrauchtware in Topzustand gibt es Kameras wie eine prachtvolle Rolleiflex mit dem 2,8er-Planar, eine Minolta SRT-101 oder eine Canon AE-1. Vielleicht merkt auch ein Kame-rahersteller bald, dass der Dornröschenschlaf des analogen Markts vorüber ist und dass sich viele junge Kunden wieder für die Technik von damals und Bilder mit dem besonderen Etwas begeistern.

Nicht wegzudenken aus den Regalen von Ars-Imago – Dau-erbrenner, sozusagen – ist das Sofortbild. »Die Sofortbildfo-tografie ist der analoge Fels in der digitalen Brandung. Das Bild gleich in der Hand zu haben und an jemanden weiterge-ben zu können, ist ein einzigartiges und repetitives Erlebnis«, erklärt Alessandro Franchini. »Gerade die Jungen, die sonst nur mit dem Handy fotografieren, haben großen Spass dar-an. Dann gibt es das Kundensegment der Kreativen, die vor allem die Einzigartigkeit jedes Sofortbildes schätzen. Es ist Fotografie mit Charisma …«

Zur Zukunft der analogen Fotografie sagt Franchini: »Ich bin überzeugt, dass sie weiterhin an Marktpräsenz zulegen wird, wie das gegenwärtig der Fall ist. Die heutigen Anbieter – Im-possible und Maco beziehungsweise Rollei neben Kodak, Il-ford, Adox und Fujifilm – stellten letztes Jahr eine wesentlich stärkere Nachfrage nach ihren Produkten fest, als sie budge-tiert hatten. Dies bestätigt nicht nur den Erfolgstrend, son-dern auch die Tatsache, dass die Kunden Vertrauen in neue Marken und Produkte gewonnen haben, die sie vor zehn Jahren noch nicht kannten.«

Text und Bilder: Urs Tillmanns / fotointern.ch

Im traditionellen Haus von »Foto Ernst« hat die Firma Ars-Imago ein Fachgeschäft für analoge Fotografie eröffnet. Hier wird ein breites Sorti-ment an Kameras, Filmen, Laborartikeln und Instant-Produkten sowie spannendes Zubehör angeboten.

Das Lokal präsentiert sich großzügig und übersichtlich. Es ist unterteilt in die drei Bereiche Instant-Fotografie – unverändert Trendprodukte – Filme in allen Größen und Konfektionierungen sowie Laborutensilien, Fotopapier und die dazugehörende Fotochemie.

Seit 1939 gibt es an der Badenerstrasse 211 in Zürich ein Fachgeschäft für Fotografie – zuletzt von Fritz Ernst betrie-ben, der auch mit über 80 noch fast täglich hinter der Theke stand. Heute gibt es dort ein neu eröffnetes Fachgeschäft für analoge Fotografie, das von Filmen über Laborbedarf und Chemie bis zu Kameras alles führt, was man für die klassische Fotografie alles so braucht.

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Ideal-Format: Pentax 6 x 7Anlässlich der photokina von 1966 erblickte dieser Klassiker als »Pentax 220« das Licht der Öffentlichkeit – benannt nach der Möglichkeit, den neu erschienenen Mittelformatfilm 220 zu ver-arbeiten. Es sollten noch knapp drei Jahre vergehen, bis das neue Kameramodell unter dem endgültigen Namen »Pentax 6 x 7« ab 1969 in die Serienfertigung und in die Regale und Kataloge der Fotogerätehändler gelangte. Dem Benutzer zeitgenössischer Kleinbild-Spiegelreflexkameras machte sie den Umstieg auf das größere Filmformat leicht, da der alle herkömmlichen Bedienele-mente wie gewohnt vorfand. Auf der Höhe der Zeit war der voll-ständig elektronisch gesteuerte Tuchschlitzverschluss. Auch bei voll manueller Einstellung geht folglich nichts ohne die Sechs-Volt-Batterie im Gehäuseboden. Zur Sucherausstattung gehörten fünf verschiedene Mattscheiben und vier verschiedene Sucher: ein Prismensucher, ein Faltlichtschachtsucher, ein starrer Licht-schachtsucher und der wohl am meisten benutzte, der Prismen-sucher mit TTL-Belichtungsmessung.

Zum charakteristischen Bild der Pentax 6 x 7 gehörte der als Zubehörteil erhältliche massive Holzgriff, der links neben dem Spiegelkasten angesetzt wird. An der linken Gehäuseseite trägt der zur Stabilisierung des Auslösungsvorganges nichts bei; dafür ist er ein guter Tragegriff, bietet einen Zubehörschuh zum Fi-xieren von Blitzgeräten (allerdings ohne Auslösemöglichkeit, die muss über ein Kabel zu einer Klinkenbuchse am Spiegelkasten hergestellt werden), Wasserwaagen und vor allem: Er gehört ein-fach zum »Pentax-6 x 7-Look«. Abgesehen von der Ausstattung zur Spiegelvorauslösung ab 1976 und der Umbenennung von

»Die Pentax 6 x 7 – eine Mittelformatkamera, die aus-sieht wie eine zu groß geratene Kleinbildkamera«. So wird sie oft charakterisiert, weil das Konstruktions-prinzip dem der zahlreichen Spiegelreflexkameras im Kleinbildformat entsprach. Eigentlich ist diese Bezeich-nung nicht ganz richtig. Bevor mit der Kine-Exakta im Jahr 1936 die Urform der KB-Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven auf den Markt kam, hatte der Iha-gee-Konstrukteur Karl Nüchterlein bereits 1933 eine exakt genauso geformte Spiegelreflexkamera mit Wech-selobjektiv- und Zubehörsystem für den 127-mm- und 120-mm-Film vorgestellt, die Exakta VP; die Spiegelre-flexkameras im Kleinbildformat folgen streng genommen also dem Prinzip einer Mittelformatsystemkamera und nicht umgekehrt. Anknüpfend an diese Vorkriegsmodel-le der Dresdener Kamerakunst wurde 1956 die Praktisix vorgestellt, die zum Exportschlager wurde und der ge-nialen, geschichtlich betrachtet jüngeren Würfel-Konst-ruktion von Viktor Hasselblad Konkurrenz machte. Der Erfolg und die Handlichkeit der Praktisix/Pentacon Six mag Pentax inspiriert haben, diese ursprüngliche Form der Mittelformat-Systemkamera neu aufzugreifen und zu perfektionieren. Das Resultat war einer der langlebigs-ten Kamera-Klassiker in der Welt des Mittelformats, der exakt vierzig Jahre hindurch produziert wurde, davon die ersten dreißig Jahre so gut wie unverändert.

»Pentax 6 x 7« zu »Pentax 67« ab 1990, garniert mit der Mög-lichkeit zur Langzeitbelichtung ohne Stromverbrauch, änderte sich bis 1999 an der Kamera so gut wie nichts. Gute Startbedin-

gungen hatte das Kameramodell durch ein Alleinstellungsmerkmal:

Zum Zeitpunkt der Markteinführung war die Pentax 6 x 7 die einzige in Serie gebaute Spiegelreflex-System-kamera, die das 6 x 7-Mittelformat belichtete. Bislang waren für das von Linhof so beworbene »Idealformat« lediglich Meßsu-cherkameras erhältlich, und die schränken den Einsatzbereich auch dann ein, wenn sie so klangvolle Namen wie »Linhof Technika« tragen.

Diese Fesseln sollten durch eine Spiegelreflexkamera gelöst wer-den, deren Objektivsortiment nach und nach zu einem der um-fangreichsten anwuchs, die ein Mittelformatsystem je zu bieten hatte. Bereits mit der Markteinführung waren zwölf Objektive zwischen 35 mm und 1.000 mm verfügbar; bis zur letzten Neu-vorstellung 2001 wurden insgesamt 28 verschiedene Objektive aufgeboten. Diese Vielfalt, die auch solche Spezialitäten wie Ma-kro-, Shift-, Weichzeichner-, Zoomobjektive und ein 35-mm-Fish-eye einschloss, beinhaltete von Anfang an wahre Rekordhalter: Das 105-mm-Normalobjektiv wartete mit der größten Blenden-öffnung von 2,4 auf und ist bis heute das lichtstärkste für das 6 x 7-Mittelformat gerechnete Objektiv. Für die Objektivqualität spricht die Tatsache, dass ein großer Teil der 1969 vorgestell-ten Objektive bis zum Produktionsende des Kamerasystems mit unveränderter Objektivrechnung angeboten wurde. Bei diesen »Dauerbrennern« im Objektivprogramm änderte sich lediglich die Vergütung, als Pentax ab 1971 die »Super-Multicoating« (SMC) genannte Beschichtung zur Standardausstattung aller Ob-jektivglasflächen machte.

Sehr zu Freude von Natur- und Astrofotografen ist die Beson-derheit im Objektivsortiment die in der Mittelformatwelt größ-te Auswahl besonders langbrennweitiger Teleobjektive. Bei den Herstellern, deren Objektive mit Zentralverschlüssen ausgestat-tet sind, ist bei 500 mm Schluss. Das bringt in etwa den gleichen Bildausschnitt wie ein 250-mm-Objektiv einer Kleinbild-SLR. Mehr ist da nur unter Verwendung von Telekonvertern drin. Diese sind jedoch reichlich unpraktisch bei Teleobjektiven, die durch den Zentralverschluss ohnehin recht lichtschwach sind. Das Objektivsortiment für die Pentax 6 x 7 reicht, ähnlich wie das der Pentacon Six, bis zu einem 1.000-mm-Spiegelobjektiv. Die Lücke zwischen 500 mm und 1.000 mm, die sich beim deut-schen Vorbild auftut, wird bei Pentax mit einem 600-mm- und 800-mm-Objektiv konventioneller Bauart geschlossen. Und das sind wahre Lichtriesen, die mit der größten Blendenöffnung von Blende 4,0 selbst in Kleinbildsystemen eine gute Figur machen würden; das 800 mm hält damit sogar bis heute den absoluten Lichtstärkenrekord. Der allerdings durch das gleichermaßen rekordverdächtig gigantische Gewicht von fast 18 Kilo erkauft wird. Für derart schwergewichtige Telekanonen verfügt die Pen-tax 6 x 7 über einen zweiten, den äußeren Bajonettanschluss; die Objektive ab 400 mm haben folglich einen abweichenden

Anschluss und bieten darum auch eine einfache Rastblende und keine Übertragungsmechanik für die Offenblendenmessung.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden nur relativ wenige Objektive durch neuere Konstruktionen ersetzt; die meisten Neuzugänge waren vielmehr sinnvolle Ergänzungen. Als in den Kleinbildsyste-men Teleobjektive Einzug fanden, die mit neuartigen Glassorten (je nach Hersteller »UD«- oder »ED«-Gläser genannt) die Abbil-dungsleistung bei offener Blende verbesserten und durch Innen-fokussierung (»If«) die Scharfstellung beschleunigten, wurden ab 1984 auch solche Objektive für die Pentax 6 x 7 eingeführt: Der 800-mm-Lichtstärken- und Gewichtsriese wurde ergänzt – aber nicht ersetzt – durch ein 800-mm-ED-If-Objektiv, das eine gute Blende lichtschwächer und um zwei Drittel leichter ist. 1986 wurde das bisherige 1:4-400-mm-Objektiv durch ein 400-mm-ED-If-Objektiv gleicher Lichtstärke ersetzt. Als eines der letzten Objektive, die Pentax für seine 6 x 7-Kamerafamilie entwickelte, wurde ab 1999 ein 1:4-300-mm-ED-If-Objektiv auf den Markt gebracht. Diese neuartigen Objektive warten mit einer fantasti-schen Abbildungsleistung selbst bei offener Blende auf. Für die Pentax 6 x 7 wurden erstaunlicherweise keine Objektive von Fremdherstellern angeboten. Allerdings können einige Objektive der Pentacon-Six/Kiew-Familie erfolgreich adaptiert werden. Ich benutze das in Görlitz hergestellte Pentacon-1:5,6-500-mm-Ob-jektiv das ohne Funktions- und Einstellungseinschränkung an das andere Auflagemaß der Pentax angepasst und mit dem Pentax-6 x 7-Bajonett ausgestattet wurde. Andere Nutzer haben das le-gendäre Carl-Zeiss-Jena-Sonnar-180-mm-Objektiv entsprechend umarbeiten lassen, weil dieses um eine Blende lichtstärker ist als das optisch ähnlich aufgebaute 200-mm-Objektiv von Pentax. Solche Anpassungswünsche können der Firma Fotoservice Ol-brich in Görlitz anvertraut werden, wobei ein Zwischenring mit dem Pentax-Bajonett geopfert werden muss.

1999, 30 Jahre nach der Markteinführung der bis dahin so gut wie unverändert produzierten 6 x 7, war erstmalig eine vollstän-dig überarbeitete Version, die Pentax 67 II, erhältlich. Von dem bewährten Vorgänger wurden Verschluss, Filmtransportbahn und Objektivbajonett(e) unverändert übernommen. Bislang mit dem Vorgängermodell verwendete Objektive können also weiter be-

So wurde die Pentax 6 x 7 1969 in Deutschland vorgestellt: Der SW-Prospekt zeigt die Pentax 6 x 7 mit dem 105-mm-Normalobjektiv.

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Die Lochkamera Nopo 120 kann man im Internet bestellen und selbst zusam-

menbauen. Haben wir gemacht. Und das Ergebnis in der Praxis ausprobiert.

DIE EDLE PINHOLE Wertiges aus HolzFrisch aus Madrid vom Fotografen Antonio Cañadas erhielt ich ein wunderschönes Paket, das die neue Nopo-120-Lochkamera beinhaltete. Die Präsentation im Web war im Vorfeld sehr in-teressant. Und dieses Interesse steigerte sich beim Auspacken dieser kleinen, aber sehr feinen Pinhole-Kamera.

Die Nopo 120 ist aus Holz gefertigt, von den Abmaßen sehr klein und liegt wunderbar in den Händen. Dem Paket lag noch ein Faltblatt als Anleitung, ein Rotfilter, eine Belichtungstabelle und ein Kameragurt bei. Das System ist liebevoll verpackt und weckt direkt das fotografische Fieber, etwas andere Wege zu gehen.

Zu den technischen Daten:6 x 6-Lochkamera für 120er-RollfilmHolz: Walnuss, Birke, KirscheWeitwinkelbrennweite: 35 mmLochdurchmesser: 0,25 mmBlende f/132 – Bildwinkel 90°Mit Filtergewinde 52 mmMit 1/4-Zoll-Stativgewinde

Auffällig ist die handliche Größe der Lochkamera. Die aus Holz mittels neuester Laserschnitt-Technologie hergestellte Kamera ist ein Handschmeichler. Das Holz ist perfekt verarbeitet, geölt und man spürt die Detailverliebtheit der spanischen Hersteller.

Die Nopo 120 für das klassische 6 x 6-Format nimmt handelsüb-lichen 120er-Mittelformatfilm auf. Das System mit der Pinhole-Öffnung an der Kamera entspricht einem Weitwinkel-Objektiv mit ca. 35 mm Brennweite. Der Lochdurchmesser beträgt 0,25 mm mit einer Blendenöffnung von f/132 und einem Bildwin-kel von 90°. Auffällig ist der manuelle Verschluss, der mittels

eines Drehs am Objektivring von außen betätigt wird. Mit ei-nem deutlich hörbarem Klick öffnet und schließt sich dieser. Der Drehring ist zugleich Halter für den beigelegten Rotfilter, aber auch andere Filter mit 52 mm Durchmesser lassen sich an den Halter schrauben. Darüber hinaus ist die Nopo 120 mit ei-nem 1/4-Zoll-Stativgewinde ausgestattet. Ein Stativ wird auch dringend zur Verwendung empfohlen, da die Belichtungszeit im optimalen Fall mindestens 15 Sekunden, in der Regel aber eine Minute und länger beträgt.

Pinhole in der PraxisAuf der Rückseite der Nopo 120 befindet sich ein Holzstift, der als Entriegelungsstift für das Filmmagazin dient. Außerdem lässt sich, wenn der Stift an der Kamera entnommen ist, die jewei-lige Bildnummer durch das kleine Loch ablesen. Das Einlegen des Films geschieht recht einfach. Der Rollfilm wird, wie bei fast allen Mittelformatkameras üblich, mithilfe einer zusätzlich leeren Rollfilmspule in das zuvor entnommene Rollfilmmagazin gespult. Die genaue Führung des Films innerhalb des kleinen Magazins wird im beigelegten Handbuch genau erklärt. Damit der Film nach dem Aufspulen straff im Magazin liegt, wird die-ser mit einem Magnethalter ziemlich punktgenau fixiert. An-schließend wird das geladene Magazin wieder in die Kamera eingesetzt. Der zuvor entnommene Entriegelungsstift wird noch nicht eingesetzt, denn die Öffnung an der Kamera für den Stift dient als Sichtfenster zum Ablesen der Bildnummer. Man schaut nun in diese Öffnung und spult den Film über zwei höl-zerne Drehregler, bis die Zahl 1 erscheint. Erst dann wird der Stift in die Öffnung gesetzt und die Kamera somit wieder fixiert.

Die Nopo 120 wird nun auf ein Stativ befestigt und ist bereit für das erste Bild. Mit im Lieferumfang ist eine Belichtungstabelle, die für erste Gehversuche zu empfehlen ist. Bei einem leicht bewölkten Himmel beträgt die Belichtungszeit eines 100-ASA-

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Super-8-EntwicklungSuper-8-Filme selbst entwickeln? Aber sicher. Wir sind samt JOBO- und LOMO-

Tanksystem ins Dunkle abgetaucht und haben Erhellendes zu Tage gebracht.

Spätestens seit der Ankündigung von Kodak während der CES 2016 und der Vorstellung eines Prototy-pen für einen neue Super-8-Kamera überraschten die Damen und Herren aus Rochester die Fachwelt.

Und nun Anfang des neuen Jahres wur-de wieder auf der CES 2017 die endgül-tige Version der zuvor angekündigten Kamera der Öffentlichkeit vorgestellt. Zusammen mit der sensationellen Be-kanntmachung, Ektachrome wieder zu produzieren, welcher dann auch als Umkehrfilm im Schmalfilmformat an-geboten werden soll, wurde die Fach-welt wieder auf ein Neues ins Staunen versetzt. Dies ließ alle Zweifler schlagar-tig verstummen, die ein baldiges Able-ben von Super 8 sowie Umkehrfilmma-terial prophezeit hatten.

Bereits jetzt sind verschiedene SW-Umkehrmaterialien, wie das sehr gute Adox-Pan-Reverso, Kodak Tri-X und weitere von Wittern-Kinotechnik sowie anderen, erhältlich.

Kodak bietet schon seit geraumer Zeit im Farbnegativbereich den für die Ki-

nofilmproduktion gefertigten Koda Vison 3 in unterschiedlichen Empfind-lichkeiten an. Dieser ist hauptsächlich für die spätere Abtastung geeignet und erweitert so das Angebot.

Mit der Einstellung des Kodak-Ekta-chrome entstand eine große Lücke in Bezug auf Farbumkehrfilme, die nur unzureichend durch den sehr grob-körnigen Wittnerchrom 200 gefüllt werden konnte. Aktuell kommt hier Abhilfe aus Japan. Retro-Enterprises wird mit Beginn diesen Jahres eine komplett neue Perforiermaschine in Betrieb nehmen, um Fuji Provia 100F für Singel sowie Super 8 zu konfekti-onieren. Retro Enterprises versendet schon seit Jahren zu sehr günstigen Konditionen auch nach Deutschland. Auch in Italien bei Ferrania gehen die Arbeiten immer weiter voran, und auch hier kommt man dem Endziel eines Farbumkehrfilms immer näher. Materialseitig sieht es demnach recht vielversprechend aus.

Im Bereich Farbumkehrfilmentwick-lung gab es in Deutschland aber eine bedeutende Änderung. Andecfilm in

Berlin hat ab Oktober 2016 die Ent-wicklung nach dem E6-Prozess einge-stellt. Alle anderen Verfahren sind aber davon unberührt. Entsprechendes Umkehrmaterial muss daher entweder selbst verarbeitet oder zu Dienstleis-tern ins Ausland gesendet werden.

Da die meisten Schmalfilme nach gän-gigen und standardisierten Prozessen verarbeitet werden und chemikalien-seitig verbraucherfreundliche Gebin-degrößen zur Verfügung stehen, wie z. B. von Tetenal für E6 und C41, sind auch hier keine Probleme vorhanden.

Die wirklich technische Herausforde-rung bei der Schmalfilmentwicklung und der anschließenden Trocknung ist die Länge des Materials. Kopier- und Entwicklungsanstalten verwenden Durchlaufsysteme. Solche Anlagen sind aber aufgrund der Größe und der benö-tigten Chemiemenge nur bei sehr gro-ßen Filmmengen und einer kontinuier-lichen Nutzung wirtschaftlich.

Für den Selbstverarbeiter und für klei-nere Labore sind daher Entwicklungs-tanks mit Spiralsystem oder einem Wi-ckelkern sinnvoll. Abhängig von dem gewählten Konzept ist dann die manu-elle und je nach technischer Ausstat-tung auch vollautomatische Entwick-lung möglich. Nur noch die Trocknung erfolgt dann außerhalb des Tanks.

Im folgenden Bericht werden wir uns eingehend mit den aktuell verfügba-ren Möglichkeiten beschäftigen und diese auch in der Praxis vergleichen.

Die Selbstverarbeitung von Schmal-film war anders als in der Fotografie nie ein wirkliches Thema im Heimlabor. Aus diesem Grund ist das Angebot an entsprechenden Gerätschaften einge-schränkt. Mitte des vorigen Jahrhun-derts wurde von JOBO ein Spiralsys-tem angeboten mit der dazugehörigen Aufwickelhilfe und entsprechenden Tanks. Diese waren nicht als Tages-lichttanks konzipiert und sind bauart-bedingt nicht lichtdicht. Daher kann nur in absoluter Dunkelheit oder unter entsprechendem Laborlicht gearbeitet

werden. Diese Gerätschaften werden immer noch auf dem Gebrauchtmarkt zu verhältnismäßig hohen Preisen angeboten. Da es aber in der Anwen-dung aus heutiger Sicht eine wenig praktikable Lösung darstellt, werden wir dieses Konzept auch nicht näher betrachten und erwähnen es nur der Vollständigkeit halber.

Lomo UBP-1 TankLange Zeit und auch trotz der Tatsa-che, dass dieses Gerät seit mindestens Ende der 80er-Jahre nicht mehr herge-stellt wird, war der Lomo-UBP-1-Ent-wicklungstank aus noch sowjetischer Produktion eines der wenigen kom-merziell hergestellten Produkte. Die-ser ist dazu geeignet Normal-8-mm-, Doppel-Normal-8-, Super-8-, Doppel-Super-8- sowie 16-mm-Film bei Tages-licht zu entwickeln. Im UBP-1 können jeweils zwei 15 m lange 8-mm-Schmal-filme bzw. ein 30 m langer 16-mm-Film, aufgesplittet auf jeweils 15 m, in einem Durchgang verarbeitet werden. Darüber hinaus ist der UBP-1 tages-lichttauglich, benötigt eine vergleichs-weise geringe Chemiemenge von ca. 1,5 l pro Entwicklungsdurchgang und ist daher verhältnismäßig wirtschaft-lich. Somit konnte er sich bis zum heu-tigen Tage in Hobbylaboren und auch einigen Profibetrieben etablieren.

Aktuell werden immer noch soge-nannte NOS(New Old Stock)-Sets in den Staaten der ehemaligen UdSSR und bei einigen Adressen für spezielle Cinefilmtechnik angeboten. Die aller-

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Mit antiken Prozessen aus den Anfängen der Fotografie wie der Kalotypie, angewendet mit modernem Material, wird etwas ganz Eigenes. Wie aber

funktioniert das Verfahren heute in der Praxis?

Fotopapiere als Film

Jeder kennt doch noch den Charme der alten Familienbil-der aus Urgroßväterzeiten, als Fotografie noch mit »ph« ge-schrieben wurde. Ist das Vergangenheit? Nein: Kalotypie mit modernen Fotopapieren ist die Antwort.

Wie schon in meinen Artikeln in Photoklassik III.2016 und IV.2016 vorgestellt(1), lassen sich mit Papierfilmen Aufnah-men mit dem Charme vergangener Zeiten erzielen. Schauen Sie doch mal in die Fotoalben Ihrer Familie, und Sie werden drei Dinge entdecken: Die Fotos von damals hatten eine erstaunliche Qualität mit einer besonders klaren Grauton-abstufung, und letztendlich waren sie relativ klein, übli-cherweise zwischen 4,5 x 6 bis 6 x 9 cm, da sie vorwiegend Kontaktkopien waren.

Die Kalotypie ist neben der Daguerreotypie das älteste fo-tografische Verfahren aus dem Jahr 1839. Diese beiden Pro-zesse sind grundverschieden. Während die Daguerrotypie Unikate erbringt, ist die Kalotypie das erste Negativ-Positiv-Verfahren der Welt. Damals gab es noch keinen Film und keine Glasplatten (ab ca. 1850). Der Erfinder W. H. Fox Tal-bot kam auf die geniale Idee, für das Negativ ein Fotopapier in die Kamera einzulegen, worauf er ein Negativ erhielt mit dem sich ein Positivabzug erstellen ließ (näheres hierzu in PK III.2016 und auf meiner Website). Es gibt sehr historisch ori-entierte Fotografen, die selber Fotopapiere nach den alten Rezepten herstellen. Ich dagegen habe mich darauf speziali-siert, handelsübliche Fotopapiere zu verwenden. Die Abbil-dungsweise mit dem neuen Material ist derjenigen mit dem alten Material ähnlich, wenngleich sie mit höherer Qualität und erheblich höheren Empfindlichkeiten verbunden ist.

Da die Kalotypie auf Fotopapier beruht, haben alle Angebo-te der verschiedensten Hersteller bzw. Zulieferer vergleich-bare Eigenschaften. Hierzu zählen vor allem bei festgra-duierten Papieren die orthochromatische Sensibilisierung und eine steile Gradation. Deshalb gibt es keine natürliche Grautonwiedergabe. Noch bis in die 30er-Jahre hatten die SW-Filme ähnliche Sensibilisierungen, was man daran er-kennen kann, dass die Lippen zu dunkel abgebildet wurden. Weiterhin sollte von einer geringen Empfindlichkeit von 6–9 DIN/3–6 ASA ausgegangen werden. Eine Ausnahme stellt der HS 200 mit seinen 21 DIN/100 ASA dar, mit dem man um Langzeitbelichtungen herumkommt. Zudem ist er auch noch für Gelb-Grün empfindlich, was der Sensibilisierung

Washi-Planfilm, Kontaktkopie, Negativ 4 x 5 "

Wephota NT9, Portrait, Kontaktkopie, Negativ 4 x 5 "

»Während die Daguerreotypie Unikate erbringt, ist die Kalotypie das erste Negativ-Positiv-Verfahren

der Welt.«

der alten Filme genau entspricht. Leider gibt es ihn nur als PE-Fotopapier, er ist also nur als Planfilm einsetzbar.In den Beispielen zeige ich Ihnen Abzüge, die nach dem klassischen Verfahren in der Dunkelkammer erstellt wur-den. Zum besseren Vergleich habe ich stets das gleiche Ma-terial eingesetzt. Die Negative wurden in einem Standard- Konstantentwickler entwickelt. Für die Abzüge wurden verwendet: Fotopapier der Gradation 1 (weich) mit Dektol, ein weich arbeitender Entwickler (ähnlich Centrabrom). Die Abzüge wurden auf Baryt mit der Gradation 1 (weich) angefertigt. Die 6 x 6-cm-Negativen wurden auf 15 x 18 cm vergrößert und dann eingescannt. Beachten Sie bitte den Unterschied zu den Kontaktkopien von den großformatigen 4 x 5-Zoll-Negativen. Ich möchte Ihnen hier vier verschiede-ne Produkte mit den Bezugsquellen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – vorstellen. Für Hinweise von Lesern auf weitere Produkte wäre ich dankbar.

Das aktuelle Angebot auf dem Markt

Großformat, Planfilm: Normales Fotopapier, ich empfehle PE-Papier wg. seiner sehr guten Planlage in der Kassette und bei der Weiterverarbeitung. Die Gradation weich eignet sich für Halbtonabzüge, Empfindlichkeit 6-9 DIN (je nach Zulieferer). Nur mittels Kontaktabzügen und der Oberfläche glänzend erhält man scharfe Fotos. Dann ist auch die steile Gradation (Ansel Adams Zonensystem: N+2-Film) kein Hin-dernis. Eine präzise Belichtungsmessung ist allerdings die Voraussetzung, wie bei allen hier vorgestellten Produkten.(3)

Bei Fotopapier als Planfilm sollte bedacht werden, dass die Filmformate etwas kleiner sind als die Größen für Abzüge. Idealerweise lässt man sich vom Zulieferer die Papiere fer-tig zuschneiden (wephota(4)). Grundsätzlich ist aber jedes SW-Fotopapier gleich welchen Herstellers bzw. Zulieferers verwendbar. Ich verwende festgraduierte Papiere, die nur für blaues Licht empfindlich sind. Wie Gradationswandelpapiere reagieren, habe ich nicht ausgetestet. Ich würde mich freuen, wenn mir ein Leser eine entsprechende Info geben könnte.

Rollfilm-120 (4,5 x 6 bis 6 x 9): Hierbei handelt es sich um pa-pierstarkes Fotopapier mit der Gradation normal (3). Empfind-lichkeit 9 DIN (wephota(4)). Durch Vergrößerungen erscheint die Gradation weicher und ist für Halbtonabzüge gut geeig-net. Vergrößerungen bis 15 x 15 cm geben ein normales Ab-bild. Danach wird es sehr grobkörnig. Bei Vergrößerungen ab 18 x 24 cm sollte man bei Portraits das Modell auf die kreativ-krasse Darstellung vorbereiten, sonst handelt man sich ggf. einen harschen Kommentar ein, so wie es mir erging.

Hochempfindliches Fotopapier: wephota HS 200: Dieses sehr interessante Material ist leider nur als Planfilm erhältlich, 100 ASA (200 ASA als Direktpositiv). Ursprünglich für Fotoauto-

Wephota NT9, Kontaktkopie, Negativ 4 x 5 "

Wephota NT9-120, Vergrößerung, Negativ 6 x 6 cm