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Qualitätsentwicklung aus der Weiterbildung für die Weiterbildung Das Qualitätsmanagement- System nach Gütesiegelverbund Weiterbildung

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Qualitätsentwicklung aus derWeiterbildung für die Weiterbildung

DasQualitätsmanagement-

System nachGütesiegelverbund

Weiterbildung

3Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ............................................................................................................. 5

1 Qualitätsmanagement als Beitrag zu Organisationsentwicklung und Professionalisierung .... 6

2 Das Modell nach Gütesiegelverbund ..................................................................... 7

3 Das QM-System nach Gütesiegelverbund – Branchenmodell Weiterbildung ...................... 8Die Qualitätsbereiche im EinzelnenAufbau der Qualitätsbereiche .............................................................................. 11

Philosophie .................................................................................................... 12

4 Spezifikationen ..............................................................................................13Ergänzung für Bildungsstätten ............................................................................. 13AZAV/SGBIII Erweiterung ................................................................................... 13QM-Modell Bildungsdienstleistungen ...................................................................... 13

5 Einführung des QM-Modells in der Einrichtung .......................................................14

6 Das Zertifizierungsverfahren .............................................................................16Zertifizierungsverfahren(Basisverfahren) .............................................................. 17Zertifizierungsverfahren(Entwicklungsverfahren) ...................................................... 18

7 Leistungen des Gütesiegelverbundes ...................................................................19FortbildungenundWorkshops .............................................................................. 19BeratungvonWeiterbildungseinrichtungen .............................................................. 19

Arbeitshilfen .................................................................................................. 20Beratung,ExpertisenundProjekte........................................................................ 20OrganisationvonZertifizierungsverfahren

8 Der Verein Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V. .................................................. 21Mitglieder und Vorstand ..................................................................................... 21

Geschäftsstelle ............................................................................................... 22 Beirat .......................................................................................................... 22 Gutachter/innen ............................................................................................. 22

Zertifizierungsstelle ......................................................................................... 22

4 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

9 Stimmen aus der Politik und der Praxis: „Warum wir das QM-Modell nach Gütesiegelverbund anwenden“ ................................ 23

Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-WestfalenSylvia Löhrmann ........................................................................................... 23

Zum vierten Mal zertifiziert – ein ErfahrungsberichtOliver Krauß, Qualitätsbeauftragter der Karl-Arnold-Stiftung ........................................24

Qualität-Mit-WirkungBarbara Bogedain, Katholische Erwachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Paderborn .....25

Qualitätsmanagement ist kein Thema mehr!Michael Schreiber, Fachstelle Bildungsmanagement im Bistum Münster .............................26

Qualitätsmanagementsystem in einer Kleinsteinrichtung mit mehreren GütesiegelnUte Plaumann, Akademie Off-Theater nrw ............................................................... 27

Qualitätssicherung in Bildungshäusern – ein Instrument zur Profilierung der BildungsarbeitDr. Kurt Kreiten, Vorsitzender des „Arbeitskreis der Bildungsstätten und Akademien (Heimvolkshochschulen) in Nordrhein-Westfalen e.V.“ (@ba) ..........................................27

QM im Verbund – Eine unbedingte Empfehlung für Kleinsteinrichtungen, wenn die Voraussetzungen stimmen!Ulla Ferling, Bildungswerk für Medien und Kommunikation, und Petra Horstmann, PariVital ...........................................................................28

Ein System, das stützt und formt - QM in der PraxisRegina Schumacher-Goldner, Direktorin a.D. der Volkshochschule der Stadt Hamm...............29

Der Appetit kommt beim EssenRob Wiltschut, Ev. Familienbildungswerk Westfalen-Lippe, Familienbildungsstätte Münster .... 30

Qualität und Qualitätssicherung bei Trägern der Jugendberufshilfe und Berufshilfe im Bistum EssenRoland Schumacher, ehemals Referat „Jugendberufshilfe, Arbeitslosigkeit und soziale Projekte“ im Bistum Essen (redaktionell überarbeiteter Beitrag) ...................... 30

Qualitätssicherung in der Praxis – das Beispiel „Wasserburg Rindern“Dr. Kurt Kreiten, Direktor des Katholischen Bildungszentrums Wasserburg Rindern, Kleve und Ernst Spranger, stellv. Direktor a.D. der Wasserburg Rindern.................................... 31

Kontakt .............................................................................................................34

5Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Vorwort

Lebenslanges Lernen und Lernen im Lebenslauf gewinnen in wissensbasierten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften in Europa immer mehr an Bedeutung. Bildung ist die Schlüsselfra-gedes21.JahrhundertsfürdieEntwicklungvonhumanen,demokratischenundleistungsfähigenGesellschaftensowiefürdiePersönlichkeitsent-wicklungvonEinzelnen.In den letzten Jahren haben sowohl die Europä-ische Union als auch die Bundesregierung Kon-zepte und Strategien des lebensbegleitenden Lernens beschlossen.Es besteht Konsens darüber, das Lernen aller BürgerinnenundBürgerindenverschiedenenLebensphasenundLebensbereichen,anver-schiedenenLernortenundinvielfältigenLern-formen anzuregen und zu unterstützen.Nicht zuletzt geht es darum, einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens aufzubauen und zuentwickeln.DabeisindalleBildungsbereichezuberücksichtigen:dieElementarpädagogik,dieSchul- und Ausbildung, die Hochschule einschließ-lich der Weiterbildung/Erwachsenenbildung.GemeinsameLeitgedanken,andenensichHand-lungserfordernisseorientieren,sind:• dieErhöhungdesBildungsniveaus• die Ermöglichung neuer Zugänge zur Bildung

und Weiterbildung• eine hohe Qualität der Bildungsangebote• einestärkereZusammenarbeitvonallgemei-

nerundberuflicherBildungundderunter-schiedlichen Bildungsbereiche

DerDeutscheQualifikationsrahmen(DQR),derkünftigQualifikationenundKompetenzenausallen Bildungsbereichen abbilden soll, ist auch fürdieQualitätsdiskussioninderWeiterbildungvonBedeutung.DieWeiterbildungistinzwischen,gemessen an der Teilnehmendenzahl, der größte Bildungsbereich.Eine Vielzahl der Weiterbildungseinrichtungen steht bereits für Qualität und Professionalität. Viele Weiterbildungsgesetze, Fördergesetze und Bildungsfreistellungsgesetze erwarten den Nach-weisvon(externen)Qualitätszertifizierungen.

DerGütesiegelverbundWeiterbildunge.V.bietetfürdieEntwicklungderQualitätindenBildungs-einrichtungen ein erfahrungsbasiertes, erprobtes und wissenschaftlich ausgewiesenes systemati-sches Qualitätsmodell, das die Besonderheiten des Handlungsfeldes Bildung/Weiterbildung be-rücksichtigt.Im Zentrum stehen die Qualität der Bildungsan-geboteundihrekontinuierlicheVerbesserungimInteresse der Menschen.

Für Bildungseinrichtungen, die das Qualitätsma-nagement-Modell(QM-Modell)nachGütesiegelver-bund anwenden, liegt der besondere Nutzen darin,• dass sie ein transparentes, übersichtliches

und praxisnahes Qualitätsmanagement ein-führenkönnen

• dass die Besonderheiten des jeweiligen pä-dagogischenHandlungsfeldesberücksichtigtwerdenundesfürverschiedeneBereichederWeiterbildung geeignet ist

• dassessowohlfürkleinealsauchfürgroße,komplexeOrganisationengutanwendbaristundsich in den Alltag der Einrichtungen einfügt.

DerGütesiegelverbundfördertdieQualitätsent-wicklungindenEinrichtungendarüberhinausdurch• Fortbildungen,QualifizierungundBeratung• professionellenFachaustauschvonExperten,

PraktikernundBildungspolitik• unabhängigeQualitätsprüfungenundZertifi-

zierungenDievorliegendeBroschüregibteinenEinblickindasQualitätsmodellnachGütesiegelverbundWeiterbildung.

Dortmund, im November 2015Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V.

Jürgen ClausiusVorsitzender

6 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

1Qualitätsmanagement als Beitrag zu Organisationsentwicklung und Professionalisierung

Die Qualität der Bildung zu sichern und weiterzu-entwickelnistbesonderesAnliegendesQualitäts-managements. Da Bildung ein öffentliches Gut ist, besteht auch ein genuines öffentliches Interesse anderQualitätvonBildungundWeiterbildung.

Qualitätistnichtstatisch,bedarfderkontinu-ierlichenWeiterentwicklungundistaufdiePro-fessionalität der pädagogisch Handelnden und der Bildungseinrichtungen angewiesen. Mit der Einführung und Umsetzung des Qualitätsma-nagements bemühen sich Einrichtungen, die QualitätihrerArbeitsystematischindenBlickzunehmen,auszuwertenundkontinuierlichzuverbessern.

Dazugehörenu.a.folgendeAspekte,diefürdieGesamtqualitätderBildungsarbeitrelevantsind:

• die Ermittlung gesellschaftlicher Bildungsbe-darfeundindividuellerBildungsinteressen

• dieEntwicklungpassgenauerAngeboteundBildungsprogramme

• dasVorhaltenvonBeratungsangeboten(Wei-terbildungsberatung, Lernberatung, BeratungzurberuflichenOrientierung)

• dieSicherstellungqualitätsvollerLehr-undLernprozesse und Lernsettings

• dieQualifikationundProfessionalitätdespäd-agogischen Personals und dessen regelmäßigeFortbildung

• die„kundenfreundliche“BeratungvonInter-essenten/innen und Teilnehmenden

• die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit denBildungsangeboten und der Teilnehmerschutz

• dieprofessionelleEvaluationderBildungsar-beit und die Aufbereitung der Ergebnisse ineinem Berichtswesen

• dieQualität,SeriositätundVerlässlichkeitderBildungsorganisationen

• derdiskursiveAustauschmitAuftraggebern,BildungspolitikundWissenschaft

DasQualitätsmanagementisteinHandwerks-zeug des qualitätsorientierten Handelns. Es dient in der Bildung und Weiterbildung letztlich dazu, Menschen in ihrem Lernen und ihrer Kom-petenzentwicklungzuunterstützenundMöglich-keitenbeiderTeilhabeanGesellschaft,Kulturund Beschäftigung zu fördern.

Eine besondere Rolle spielt dabei die Professi-onalität und Qualität der Mitarbeitenden, ihre Haltung, ihr Engagement und ihre gelebte Qua-litätskultur.

DiesisteineunverzichtbareVoraussetzungfürdie Güte gelingender Bildung. Das Qualitäts-management gehört heute zum Standard für BildungseinrichtungenundzumInventarprofes-sionellen, pädagogischen Handelns. Es leistet damit selbst einen Beitrag zur Organisations-entwicklung.DasInstrumentariumdesQuali-tätsmanagements unterstützt Einrichtungen dabei, neue Bedarfe zu erschließen, gesell-schaftlichrelevanteThemenaufzunehmenundsie in Kooperation mit anderen gesellschaftli-chen Bereichen und Institutionen in organisierte Lernangebote umzusetzen.

7Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Das Qualitätsmanagement-Modell nach Gütesie-gelverbundistausderPraxisderWeiterbildungfür die Praxis der Weiterbildung und im Dialog mit der erwachsenenpädagogischen Wissen-schaft entstanden. Das Branchenmodell Wei-terbildung eignet sich für die gesamte Breite der Weiterbildung - der allgemeinen, der be-ruflichen,derpolitischenundderkulturellenBildungsowiefürBildungshäuser,Heimvolks-hochschulen,AkademienunddieFamilienbil-dung. Um die Besonderheiten des jeweiligen institutionellen Handlungsfeldes der außerschu-lischenBildungsarbeitsowiederQualifizierungundBeratungzuberücksichtigen,gibtesergän-zend(undoptional):

• das QM-Modell für Bildungsdienstleistungen

• dasQM-ModellfürElementarpädagogikundKindertageseinrichtungen(QEK)

• dieMöglichkeitenderMaßnahmenzertifizierung

Besonderheiten des Modells

DasQM-Modell dient dazu, qualitativ hoch-wertigeBildungsangebotezuentwickelnundindividuelleundgesellschaftlicheBedarfezuberücksichtigen. Das QM-Modell ist dialog-undentwicklungsorientiertundzeichnetsichdurch Praxisnähe und -orientierung aus. Anre-gungenvonPraktiker/innenderWeiterbildung,Bildungsexperten/innen und öffentlichen bil-dungsnahen Institutionen werden aufgenommen. ImDialogmitzahlreichenAkteurenderWeiter-bildungwirddasQM-Modellkontinuierlichüber-prüft.VielfältigeErfahrungenundkonstruktiveImpulse sind in die mehrfach erfolgte Überar-beitungundWeiterentwicklungeingegangen.

Nutzen des Modells

• EsstärktdieDienstleistungs-unddieTeilnehmen-denorientierung sowie die Interessen der Teil-nehmenden an einer guten Qualität der Bildung.

• Es fördert und sichert die Professionalität unddieGütederBildungsarbeitdurchqualifizier-tes pädagogisches Personal.

• EshilftderOrganisationsichzuverbessern,indem sie ihre gesamten Abläufe und Tätig-keitsbereiche,diezurEntwicklungundDurch-führung des Bildungsangebots beitragen, aufden Prüfstand stellt.

• Es ermöglicht durch eine systematische Auswer-tungderBildungsleistungeneinekontinuierli-cheVerbesserungundberücksichtigtdabeidiePerspektivederTeilnehmenden,derTräger,dergesellschaftlichen Institutionen, die Interessean guter Bildung haben, und der bildungspoliti-schen Partner und Fördermittelgeber.

Referenzmodell für Qualitätsentwicklung und Zertifizierung

DasQM-ModellnachGütesiegelverbundistbun-desweitundfürEU-Projekte(z.B.EuropäischerSozialfonds)anerkannt.EsistfürSprach-undIn-tegrationskursedesBundesamtesfürMigrationundFlüchtlinge(BAMF),fürdieArbeitnehmer-WeiterbildungunddieverschiedenenBildungs-freistellungsgesetze in den Bundesländern sowie fürdieAnerkennungdesMeister-BAföGszugelas-sen.EsisteinanerkanntesQM-ModellalsVor-aussetzung für die Trägerzulassung der AZAV der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus ist das Qualitätsmanagement-ModellnachGütesiegelver-bund Referenzmodell des Landes Nordrhein-West-falenfürQualitätsentwicklungundZertifizierungin der öffentlich geförderten Weiterbildung.

2Das Modell nach Gütesiegelverbund

8 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

3Das QM-System nach Gütesiegelverbund – Branchenmodell Weiterbildung

Das  Branchenmodell  nach  Gütesiegelverbund  Weiterbildung  

Qualitätsbereich 3

Teilnehmende - Teilnehmendenschutz

Qualitätsbereich 1

Bildung – Das Bildungsangebot

Qualitätsbereich 4

Organisation – Verantwortung und Entwicklung

Qualitätsbereich 2

Personal und Professionalisierung

Das Branchenmodell für die Weiterbildung ist ausgerichtetaufdiespeziellenBelangevon(Weiter-)Bildungseinrichtungenundbietetdie-sendieMöglichkeit,ihreStruktur,ihreAbläufeund ihr pädagogisches Handeln darauf hin zu hinterfragen,obsiedieeinrichtungsspezifischenBildungsprozesse unterstützen und weiterentwi-ckeln.

DasQM-ModellbestehtausvierQualitätsberei-chen, in denen Standards für die Qualitätsent-wicklungfestgelegtsind.JederQualitätsbereichhat einen bestimmten thematischen Schwer-punkt:

1. Bildung - Das Bildungsangebot

2. Personal und Professionalisierung

3. Teilnehmende und Teilnehmendenschutz

4. Organisation-VerantwortungundEntwicklung

In Qualitätsbereich 1 werden die Prozesse be-schrieben, die notwendig sind, um das Bildungs-angebot und den Bildungsprozess zu realisieren. Qualitätsbereich 2 stellt als wichtigste Ressour-cedashaupt-undnebenberuflichePersonalins Zentrum. In Qualitätsbereich 3 legt die Ein-richtung dar, durch welche Maßnahmen sie den Schutz der Teilnehmer/innen im Rahmen der vonihrgegebenenStrukturengewährleistet,während in Qualitätsbereich 4 die Bildungsein-richtung als Organisation mit ihrem Aufbau, ih-renLeistungenundderFührungsverantwortungbeschrieben wird. Ferner dient dieser Quali-tätsbereich dazu, die gesamte Einrichtung, ihre QualitätskultursowieihreInstrumentezurQua-litätsentwicklungsystematischzuüberprüfen,sodassdieErgebnisseineinenkontinuierlichenVerbesserungsprozesseinfließenkönnen.

9Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Fokus  der  einzelnen  Qualitätsbereiche  

Qualitätsbereich 1: Bildung – Das Bildungsangebot Schlüsselprozesse, die notwendig sind, um den teilnehmendenorientierten Bildungsprozess zu realisieren

Qualitätsbereich 2: Personal und Professionalisierung das haupt- und nebenberufliche Personal als wichtigste Ressource

Qualitätsbereich 3: Teilnehmende – Teilnehmendenschutz

Maßnahmen zum Schutz der Teilnehmenden im Sinne des Verbraucherschutzes

Qualitätsbereich 4: Organisation – Verantwortung und Entwicklung

Selbstverständnis, Organisationsaufbau, Leistungsfähigkeit, Qualitätsentwicklung, -überprüfung und –sicherung, kontinuierliche Verbesserung

Die Qualitätsbereiche im Einzelnen

Qualitätsbereich 1 - Bildung – Das Bildungsangebot

In Qualitätsbereich 1 steht das Bildungsangebot imMittelpunkt.DabeigehtesumdenKreislaufder Planung, Durchführung, Auswertung und kontinuierlichenVerbesserungderBildungsan-gebote.UmeinequalitativhochwertigeBildungzugewährleisten,istesnotwendig,dieAktivitä-ten zur Realisierung der Bildungsangebote regel-mäßigeinerkritischenReflexionzuunterziehen.DafürmüssenSchlüsselprozesseidentifiziert,beschrieben, in der Praxis umgesetzt und re-flektiertwerden.

JenachProfilundAngebotsausrichtungdefiniertdieEinrichtungindividuellihreSchlüsselprozes-se. In den Prozessen enthalten sind jedoch min-destensdiefolgendenAktivitäten:ErmittlungvonWeiterbildungsbedarfen,EntwicklungvonBil-dungsangeboten, Veröffentlichung der Bildungs-

angebote,BereitstellungvonLehrpersonalundInfrastruktur,BeratungundGewinnungvonTeil-nehmer/innen,AuswertungundWeiterentwick-lungvonVeranstaltungen.IndenProzessensinddie Teilnehmenden Partner/innen zur Realisie-rung des Bildungsangebotes.

Qualitätsbereich 2 - Personal und Professionalisierung

Eine besondere Rolle für die Organisation/Ein-richtung insgesamt, das Bildungsangebot und den Lehr-/ Lernprozess spielt ein gut ausgebildetes und professionell arbeitendes Personal. Daher werden insbesondere an das haupt- und nebenbe-ruflichepädagogischePersonalhoheQualitätsan-forderungengestellt.DerPersonalverantwortung,der Personalgewinnung und dem Personaleinsatz, derPersonalförderungund-entwicklungkommteine erhebliche Bedeutung zu. Die Überprüfung vonQualifikationenundKompetenzen,dieBeglei-tung, Beratung und die Fortbildung sind höchst

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anspruchsvolleAufgaben,dieletztlichdenTeil-nehmendenzugutekommenunddieQualitätundProfessionalität im Handlungsfeld Weiterbildung sichernundentwickeln.

Qualitätsbereich 3 - Die Teilnehmenden – Teilnehmendenschutz

Die Erweiterung der Kompetenz und die Zu-friedenheit der Teilnehmenden sind zentrales Ziel bei der Realisierung eines Bildungsangebo-tes. Die Teilnehmenden sind als Handlungspart-ner/innen im Qualitätsmanagement systematisch berücksichtigtundsomitGegenstandeinesje-denQualitätsbereichs.Sieerwarteneinevertrau-ensvolleBeziehung,transparenteInformationen,unterstützendeBeratungundeineverlässlicheOrganisation. Qualitätsbereich 3 widmet sich da-herdenkonkretenqualitätsbezogenenMaßnah-men zum Schutz der Teilnehmenden im Sinne des Verbraucherschutzes, der sich in der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben äußert.

Zugleich ist dieser Qualitätsbereich darauf gerich-tet, die Beteiligung der Teilnehmenden über An-regungenzufördern.IhreRückmeldungenbietenderEinrichtungdieMöglichkeitenzurWeiterent-wicklungundVerbesserungihrerLeistungenundAngebote.

Qualitätsbereich 4 - Organisation – Verantwortung und Entwicklung

In diesem Qualitätsbereich steht die Organisation mit ihrem Bildungsauftrag und ihren Leistungen imFokus.

DasSelbstverständnisderEinrichtungunddiegrundlegende Ausrichtung der Arbeit unter Be-rücksichtigungdesjeweilsspezifischenBildungs-auftrags und der Werteorientierung werden beschriebenundmachendasProfilderEinrich-tung sichtbar.

DasLeitungssystemmitdenVerantwortlichkei-ten, Anforderungen und Kompetenzen, die Orga-nisationskulturmitderQualitätspolitikunddensich daraus ergebenden Qualitätsplanungen als Richtlinie des Handelns sowie die gelebte Quali-

tätskulturbzw.dieUmsetzungdesQualitätsma-nagementswerdenevaluiert.DieAuswertungderErgebnisse der Arbeit und die der Qualitätsüber-prüfung entnommenen Schlussfolgerungen dienen der Einrichtung dazu, Bilanz zu ziehen. Sie mün-denschließlichineinenKreislaufderkontinuier-lichenQualitätsverbesserungundermöglichensodieWeiterentwicklungderOrganisation.

11Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Aufbau der Qualitätsbereiche

DievierQualitätsbereichesindbeschriebendurchihre Komponenten, Verfahren/Instrumente, Stan-dardssowiebeispielhafteNachweismöglichkeiten.

Die„Komponenten“stellendieeinzelnenEle-mente des jeweiligen Qualitätsbereichs dar. Wie die Komponente bzw. der jeweils zugehörige Standardumgesetztwerdenkann,beschreibendie„Verfahren/Instrumente“.

Dereinzelne„Standard“legtdie[Mindest-]An-forderung fest, die eine Einrichtung erfüllen muss,umdasZertifikatnachGütesiegelverbundzuerhalten.DiekonkreteUmsetzungdesStan-dardsmussmitsog.Nachweisdokumentenbe-legt werden.

ImRahmendesZertifizierungsverfahrensweistdie Einrichtung nach, dass sie alle Standards er-füllt und gibt dabei die erforderlichen als Nach-weisgeltendenDokumentean,diejenachArtundArbeitsweisederEinrichtungvariieren.InderSpalte„möglicheDokumente/Nachweise“sindentsprechende Beispiele aufgeführt.

Aufbau der Qualitätsbereiche nach Gütesiegelverbund

Komponenten Verfahren / Instrumente

Nr. Standards GV 2015 mögliche Dokumente / Nachweise

Thema

WAS?

Umsetzung durch ...

WIE?

Gegenstand der Zertifizierung

nach Gütesiegelverbund

Beispiele für

Nachweismöglichkeiten

Vorgabe:

alle Standards müssen erfüllt sein

jeder Standard muss durch mindestens ein Dokument belegt werden

Beispiel:

Profil der Einrichtung/ Selbstver-ständnis/ spezifischer Bildungsauftrag

Klärung und Festlegung des Selbstverständnis-ses, Leitbildentwick-lung, Konzeptionsent-wicklung

4.1 Das inhaltliche Profil der Einrichtung wird entweder durch Satzung, Leitbild oder Konzeptionen dargestellt, regelmäßig überprüft und bei Bedarf überarbeitet

z.B. Satzung, Leitbild, Portrait der Einrichtung, Konzeptionen, Veröffentlichungen, Protokolle

12 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Qualität nach Gütesiegelverbundheißt

♦ Die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer steht im Mittelpunkt der Qualitätsbestrebungen der Weiterbildungs-

einrichtung.

♦ Die Einrichtung berät Interessentinnen und Interessenten inFragen der Weiterbildung.

♦ Sie richtet die Planung ihres Programms an den Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und am gesellschaftlichen Bedarf aus.

♦ Bei der Auswahl der Lehrenden wird auf deren fachliche undpädagogische Kompetenz geachtet.

♦ Die Einrichtung stellt sicher, dass für den Lernerfolg geeignete Unterrichtsräume, Materialien und Medien zur Verfügung stehen.

kommt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugute.

zu entwickeln.

Das Bildungswerk Musterhausen hat das Gütesiegel Weiterbildung erhalten und damit Qualität nach Gütesiegelverbund nachgewiesen.

Philosophie

DiePhilosophie„QualitätnachGütesiegelver-bundheißt...“wendetsichandieTeilnehmen-denderBildungsveranstaltungenundlegtdar,welchenNutzensiedavonhaben,wennsiedasAngeboteinernachGütesiegelverbundzerti-fiziertenEinrichtungwahrnehmen.Auftragge-bern/innen und öffentlichen Förderern zeigt die Philosophie, dass für die Einrichtung die Belange ihrerNutzer/innenimMittelpunktstehen.

ZudenwesentlichenAspektenderPhiloso-phie zählt u.a. die Ausrichtung des Angebots an den Interessen der Teilnehmenden und am gesellschaftlichen Bedarf, die Auswahl und För-derungvonkompetentemundprofessionellar-beitendem Personal, die Sicherstellung einer förderlichen Lernumgebung, die Einbindung der TeilnehmendenübereineaktiveKommunika-tion,diesystematischeWeiterentwicklungderQualität.

EineEinrichtung,dienachGütesiegelverbundzertifiziertist,bekommtnebendemZertifikatdie Philosophie als Bestätigung der Leitlinien ih-rerQualitätsentwicklungausgehändigt.

13Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

4Spezifikationen

Ergänzung für Bildungsstätten

Bildungseinrichtungen, die ein Tagungshaus be-treiben,könnenzusätzlichzuihremBildungsbe-trieb die gesamte Bildungsstätte einschließlich desServicebereichszertifizierenlassen.Dazusind über das Branchenmodell Weiterbildung hinausinder„ErgänzungfürBildungsstätten“weitereStandardsvorgegeben,diesichaufdenHausbetriebmitÜbernachtungundVerpflegungbeziehen. Nach erfolgreich abgeschlossenem ZertifizierungsverfahrenerhältdieEinrichtungdas„GütesiegelWeiterbildung–Bildungsstätte“.

AZAV / SGBIII Erweiterung

Für Einrichtungen, die Maßnahmen der Arbeits-förderung durchführen möchten und daher die ZulassungvonTrägernundMaßnahmenderAr-beitsförderungnachderAkkreditierungs-undZulassungsverordnungArbeitsförderung–AZAV(§178SGBIII)anstreben,kooperiertderGüte-siegelverbundmiteinerFachkundigenStelle.

DurchdenparallelenVerlaufdesZertifizie-rungsverfahrensnachGütesiegelverbundunddesAnerkennungsverfahrensnachAZAVsowiedurchdenEinsatzvonGutachter/innen,diefürbeideVerfahrenakkreditiertsind,kanneinevereinfachteundkostengünstigerePrüfungderTrägeranerkennungnachAZAVerfolgen.

Um eine enge Verzahnung der Standards des Gütesiegel-Modells mit den Anforderungen nach AZAVzuerreichen,hatderGütesiegelverbunddieAZAV-AnforderungeninFormvonspezifi-schen Standarderweiterungen in das Qualitäts-management-ModellnachGütesiegelverbundintegriert.DurchdieseZusammenführungkön-nen Synergien genutzt und die AZAV-Ergänzun-gen systematisch und präzise in das QM-System eingebunden werden.

QM-Modell Bildungsdienstleistungen

Das QM-Modell Bildungsdienstleistungen rich-tet sich an Einrichtungen, die bildungsnahe Dienstleistungen anbieten. Gemeint sind hier beispielsweise größere Einrichtungen, die als Teileinrichtung eine Weiterbildungseinrichtung umfassen,oderEinrichtungen,die imkultu-rellen oder sozialen Bereich Dienstleistungen miteinemBildungs-bzw.Qualifizierungsanteilanbieten, z.B. Einrichtungen der außerschuli-schen Bildung oder der Jugendberufshilfe. Das QM-Modell Bildungsdienstleistungen ist analog zum Branchenmodell Weiterbildung aufgebaut. Während das Branchenmodell die Gestaltung vonklassischenLehr-Lern-ProzessenimFokushat, erweitert das Modell der Bildungsdienst-leistungendenBlickaufandererelevanteAnge-botsformate, gibt den Einrichtungen durch die Standards aber ebenso Fragestellungen an die Hand, die der Überprüfung der Qualität der Or-ganisation,derDienstleistung,desServiceundderInstrumentezurQualitätsentwicklungdienen.

14 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

5Einführung des QM-Modells in der Einrichtung

Einführung und Umsetzung von Qualitätsmanagement

Qualitätsplanung

• Qualitätsmanagementbeauftragtebenennen

• Check-up zum Ist-Zustand durchführen

• Qualitätspolitik formulieren

• Qualitätsziele festlegen

• Mitarbeiter/innen informieren & beteiligen

Qualitätslenkung

• Prozesse identifizieren und beschreiben

• Vorgaben und Abläufe dokumentieren

• Aufbau und Pflege eines QM-Handbuchs

Qualitätsverbesserung

• systematisches Erfassen, Bearbeiten und Auswerten von Anregungen, Lob und Kritik - „Verbesserungs- und Beschwerdemanagement“

• Verbesserungsmaßnahmen in die Wege leiten

Qualitätssicherung

• Informationen und Daten auswerten

• interne Audits durchführen

• Management-Reviews durchführen

Aufgaben der Einrichtung

Die Einführung des QM-Modells nach Gütesie-gelverbundhilftderEinrichtungdabei,AbläufeundOrganisationsstrukturenzuverbessern,Zu-ständigkeitenzuklären,Verantwortungfestzu-legen und interne Transparenz herzustellen. Ziel ist es, die Arbeit zu erleichtern, die Qualität der angebotenen Leistungen zu überprüfen und zu sichern sowie die Organisation insgesamt weiter-zuentwickeln.

Wenngleich die angemessene Beteiligung aller Mitarbeiter/innenunverzichtbarist,trägtins-besondere die Leitung einer Einrichtung die wesentliche Verantwortung für den Aufbau, Im-plementierung und die Aufrechterhaltung des ge-samten Qualitätsmanagements.

Die Aufgaben der Leitung und Einrichtung im Einzelnen:

• eine/n Qualitätsbeauftragte/n benennen undseine/ihre Aufgaben und Befugnisse festlegen,

• dieQualitätspolitikbeschreibenundaufihrerGrundlage die Qualitätsziele formulieren

• die Mitarbeiter/innen informieren und in denProzessderQualitätsentwicklungmiteinbe-ziehen,

• eine Analyse zur Ermittlung des Ist-Zustandsdurchführen,

• dieProzessederEinrichtungidentifizierenund beschreiben,

15Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

• ein systematisches Verbesserungs- und Be-schwerdemanagement einführen, das die Ent-gegennahme, Bearbeitung und Auswertung vonAnregungen,LobundKritikregelt,

• aktivundgezieltRückmeldungenvonTeilneh-mer/innen, Nutzer/innen, Mitarbeiter/innen, Auftraggeber/innen und Partnern einholen,

• das QM-System durch interne Audits überprü-fen,

• alle systematisch erhobenen Daten und In-formationen für die Einrichtung/Organisation auswerten,

• die Auswertungen und Ergebnisse der Über-prüfungeninManagement-ReviewseinerBe-wertung unterziehen und darauf aufbauend Maßnahmen zur Verbesserung in die Wege leiten.

Kontinuierliche Verbesserung

QualitätsmanagementnachGütesiegelverbundheißtQualitätsystematischweiterentwickelnundkontinuierlichverbessern.

DabeispieltderPDCA-ZyklusnachDemingalsbedeutendes Modell fortlaufender Veränderung undWeiterentwicklungmitseinenvierPhasen(Plan - Do - Check–Act)einewesentlicheRolle.EristalsSystematikzurkontinuierlichenVer-besserung grundlegend in allen Qualitätsberei-chen angelegt.

Durch den regelmäßigen Einsatz der Instrumen-te zur Planung, Auswertung, Überprüfung und Bewertung wird entsprechend mit der Umset-zungdesQM-ModellsnachGütesiegelverbundeinProzesskontinuierlicherVerbesserungderAbläufeundStrukturen,aberaucheinesyste-matisch geplante Verbesserung der Bildungs- und Dienstleistungsangebote gewährleistet, bei der die Bedarfe der Teilnehmenden und sonsti-ger Nutzergruppen sowie gesellschaftliche Ent-wicklungenberücksichtigtwerden.

16 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

6Das Zertifizierungsverfahren

Einrichtungen der Weiterbildung, Bildung und QualifizierungkönnensichüberdasZertifizie-rungsverfahreneinerexternenQualitätsprüfungunterziehenundzertifizierenlassen.DabeiwirddieEinführung,AnwendungundWeiterentwick-lung des Qualitätsmanagementsystems über-prüft.

Das Verfahren dient dem Erwerb des „Güte-siegelWeiterbildung“fürWeiterbildungsein-richtungen, des „Gütesiegel Weiterbildung – Bildungsstätte“fürTagungshäuserunddes„GütesiegelBildungundQualifizierung“fürEin-richtungen bildungsnaher Dienstleistungen.

GeregeltistdasZertifizierungsverfahrendurchRichtlinien.OrganisiertwirdesvonderZertifi-zierungsstelle.

UnabhängigeundakkreditierteGutachter/innenführendasZertifizierungsverfahrendurch.AlsausgebildeteQM-Fachauditor/innenverfügensieüber Kenntnisse in der jeweiligen Branche, in dersiezumEinsatzkommen,d.h.siesprechendie Sprache der Einrichtungen.

Z e r t i f i k a t

Bildungswerk Musterhausen

Musterstraße 1, 12345 Musterhausen

Das Bildungswerk Musterhausen wendet das Qualitätsmanagement-System nach Gütesiegelverbund Weiterbildung an.

Die einrichtung hat in einem Selbstreport den entwicklungsstand in den Qualitätsbereichen nach Gütesiegelverbund dokumentiert.

eine unabhängige Gutachterin hat den Selbstreport sowie die als Nach-weis geltenden Dokumente geprüft und nach einem einrichtungsbesuch am tt.MM.JJJJ festgestellt, dass die Standards nach Gütesiegelverbund erfüllt werden.

Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von drei Jahren.

in diesem Zeitraum muss das Qualitätsmanagement-System regelmäßig überwacht und weiter entwickelt werden.

Dieses Zertifikat ist gültig bis zum TT.MM.JJJJ.

Dieses Zertifikat ist registriert unter der Nummer: XXXX-XXX beim Gütesiegelverbund Weiterbildung, Zertifizierungsstelle, Huckarder Straße 12, 44147 Dortmund; www.guetesiegelverbund.de

Beirat Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V. am tt.MM.JJJJ

17Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Das  Zer(fizierungsverfahren  (Basisverfahren)  

Anmeldung und Vertragsabschluss

Erstgespräch Vereinbarung eines Zeitplans

Einreichen des Selbstreports und der als Nachweis geltenden Dokumente

Dokumentenprüfung Zwischenbericht

Auditbericht Vorlage beim Beirat

Entscheidung des Beirats über die Zertifikatsvergabe

Gültigkeit des Zertifikats 3 Jahre

Einrichtungsbesuch Prüfung weiterer Dokumente

Gespräche mit Mitarbeiter/innen Abschlussgespräch mit Leitung und QB

Ablauf

Zertifizierungsverfahren (Basisverfahren)

Ist in der Einrichtung die Entscheidung für eine externeZertifizierunggefallen,meldetsichdieEinrichtung mit dem Anmeldeformular in der Zertifizierungsstellean.EswirdeinVertragüberdieDurchführungdesZertifizierungsverfahrens(Basisverfahren) zwischen der Einrichtung unddem Gütesiegelverbund Weiterbildung abge-schlossen.

MitAnmeldungundVertragsabschlusswirdvonderZertifizierungsstelleeineGutachterin/einGutachter mit der Durchführung des Verfahrens betraut. Der Gutachter/die Gutachterin nimmt KontaktzuderEinrichtungaufundbesuchtsiezu einem Erstgespräch, das dem gegenseitigen Kennenlernen, grundlegenden Absprachen sowie derVereinbarungeinesverbindlichenZeitplansfürdasZertifizierungsverfahrendient.

Zu den Aufgaben der Einrichtungen gehört nun die Einführung, Umsetzung und eine erste Über-prüfung des QM-Systems. Anhand eines Selbstre-portesgibtsieAuskunftüberdieUmsetzungderStandardsundverdeutlichtmitHilfederNach-weisdokumentediePraxis.

DieBegutachtungbestehtauseinerDokumen-tenprüfung, deren Grundlage der Selbstreport bildet, und einem Einrichtungsbesuch, der Ge-sprächen mit der Leitung und dem/der Qualitäts-beauftragten sowie den Mitarbeiter/innen dient. Geprüft wird, ob und wie die Einrichtung die StandardsnachGütesiegelverbundumsetzt.

Der Beirat entscheidet auf Grundlage des Audit-berichtsüberdieVergabedesZertifikats.

DasZertifikathateineGültigkeitvon3Jahren.FürdieRezertifizierungmusseinneuesZertifi-zierungsverfahrenindieWegegeleitetwerden.

18 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Für Einrichtungen, die sich bereits zur 2. Rezer-tifizierunganmelden,hatderGütesiegelverbundzusätzlichzumBasisverfahreneinweiteres,fa-kultativesZertifizierungsverfahrenentwickelt,dasEntwicklungsverfahren.

Zertifizierungsverfahren (Entwicklungsverfahren)

Auch bei diesem Verfahren weist die Einrichtung/Organisation zur Erlangung des Gütesiegels die Erfüllung der Standards nach.

Telefonisch oder bei einem optionalen Vorge-sprächmitdem/dervonderZertifizierungsstellezur Durchführung des Verfahrens betrauten Gut-achter/inwirdeinverbindlicherZeitplanfürdasZertifizierungsverfahrenvereinbart.

Zu den Aufgaben der Einrichtung gehört, die WeiterentwicklungundÜberprüfungdeseigenenQualitätsmanagementsystems sowie die Erfül-lungderStandardsanhandder„ChecklistezurÜberprüfungdesQM-Systems“nachzuweisen.

EinergänzenderReflexionsberichtbietetdenEinrichtungen, die sich bereits mehrfach einer externenZertifizierungunterzogenhaben,zu-demdieMöglichkeit,EntwicklungsvorhabenzureflektierenunddenhöherenReifegradihresQM-Systems abzubilden.

AnhandderChecklisteerfolgtdieDokumenten-prüfung.DerReflexionsberichtistfürGutach-terinnenundGutachtereineersteMöglichkeit,dieWeiterentwicklungdesQM-SystemsinderEinrichtungkennenzulernen.

Der Einrichtungsbesuch dient neben der externen Prüfung auch dazu, in den Gesprächen Impulse undEmpfehlungenfürdieWeiterentwicklungzugeben.

NacherfolgreichemAbschlussdesRezertifizie-rungsverfahrensvergibtderBeiratdasZertifikatfür weitere 3 Jahre.

Das  Zer(fizierungsverfahren  (Entwicklungsverfahren)  

Anmeldung und Vertragsabschluss

Vorgespräch (optional) Vereinbarung eines Zeitplans

Einreichen der Checkliste zur Überprüfung des QM-Systems – Systemüberprüfungund des Reflexionsberichtes

Prüfung, Bewertung und Rückmeldung zu den eingereichten Unterlagen

Einrichtungsbesuch Prüfung weiterer Dokumente

Gespräche mit Mitarbeiter/innen Abschlussgespräch mit Leitung und QB

Auditbericht Vorlage beim Beirat

Entscheidung des Beirats über die Zertifikatsvergabe

Gültigkeit des Zertifikats 3 Jahre

19Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

7Leistungen des Gütesiegelverbundes

DerGütesiegelverbundbietetseinenMitgliedern,Kunden/innen und den Anwender/innen des QM-Modells zahlreiche Unterstützungsangebote.

Fortbildungen und Workshops

AlleFortbildungenundWorkshopshabeneinenpraxisorientierten Ansatz.

Es werden grundlegende Kenntnisse zur Einfüh-rung und Umsetzung des QM-Modells sowie zur WeiterentwicklungdeseigenenQM-Systemsver-mittelt. Zudem werden Themen angeboten, die fürdieWeiterbildung,BildungundQualifizie-rungqualitätsrelevantsindunddieProfessiona-lität fördern.

ZudenAngebotenzählenu.a.:

• Fortbildung zum/zur Qualitätsmanagementbe-auftragten

• Fortbildung zum/zur KVP-Moderator/in

• Generationenwechsel - das Qualitätsmanage-ment zur Organisation nutzen – Wissensma-nagement in Weiterbildungseinrichtungen

• Qualität systematisch sichern – Wie zufriedensind Ihre Kunden/innen? Ermitteln und Bewer-tenvonKundenzufriedenheit

• InterneAuditskreativgestalten

• Kollegialer Austausch zu unterschiedlichenpraxisrelevantenThemen

• DerDeutscheQualifikationsrahmenalsRefle-xionshilfezurGestaltungvonWeiterbildungs-angeboten

• u.v.m.

Die Ausschreibungen der Fortbildungsangebote werdenaufderHomepagewww.guetesiegelver-bund.deveröffentlicht.

Beratung von Weiterbildungseinrichtungen

Bei der Einführung, der Umsetzung des QM-Modells, aber auch bei der Optimierung des eigenenQM-SystemsbietetderGütesiegelver-bundeinrichtungsspezifischeundpassgenaueBeratung an und unterstützt auch die Weiter-bildungseinrichtungen und Organisationen bei derVorbereitungaufdieZertifizierung.Insbe-sonderekleinere,gemeinnützigeEinrichtungen,die über wenige Ressourcen und eine geringe Personalausstattungverfügen,sindaufSupport-leistungenangewiesen.BisweilenkönnenauchkollegialeBeratungenundNetzwerkehilfreichsein, die mittels digitaler Foren gestützt werden.

DasDQR-BeratungsangebotdesGütesiegelver-bundes zielt auf diejenigen Einrichtungen der Weiterbildung,diebesondereZertifikats-Bil-dungsveranstaltungenund-LehrgängekünftigdemDeutschenQualifikationsrahmen(DQR)zuordnen lassen wollen. Der DQR ist die nati-onaleUmsetzungdesEuropäischenQualifikati-onsrahmens. Er ist bildungsbereichsübergreifend angelegt und soll durch Bildung erreichte Qua-lifikationen und Kompetenzen auf unter-schiedlichenNiveaustufenabbildenunddamittransparent machen.

Bildungspolitisch hat das neue Paradigma der KompetenzentwicklunginallenBildungsberei-chen Eingang und eine besondere Beachtung ge-funden.

Arbeitshilfen

DerGütesiegelverbundhatfürseineMitgliederundKunden/inneneineReihevonArbeitshilfenentwickelt,diedieEinrichtungen/Organisationenbei der Einführung des QM-Modells sowie bei der Anwendung,praktischenUmsetzungundderFör-derungderQualitätsentwicklungunterstützen.

20 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Diese umfassen sowohl theoretische Grundla-genalsauchpraktischeHandreichungenso-wieChecklistenundFormulare,InformationenundEmpfehlungenzurDokumentenlenkung,zur Auditplanung und -durchführung, zum Be-schwerde- und Verbesserungsmanagement, zum Management-ReviewundBerichtswesen.

Beratung, Expertisen und Projekte

Neben dem fachlichen Know-how im Qualitäts-management, in Fragen der Profession der Er-wachsenenbildung, der Professionalisierung und derFortbildungsowiebeiThemendesaktuellenbildungspolitischenDiskursesverfügtderGüte-siegelverbundalsträgerübergreifenderZusam-menschlussvonBildungseinrichtungenübereinebesondere Kenntnis der Weiterbildungsland-schaftinihrerVielfalt,istaberselbstankeiner-lei Träger- oder Verbandsinteressen gebunden. MitdieserKompetenzistderGütesiegelverbundauch Partner für Ministerien, Behörden, Ver-bändeunddieBildungsverwaltungsowieAn-sprechpartner für die erwachsenenpädagogische Wissenschaft.

Mit Unterstützung des Landes oder mit EU-Mit-telnhaterunteranderemfolgendeProjekt-The-menbearbeitet:

• Dialogorientiertes Qualitätsmanagement – EinModellzurpraxisnahenWeiterentwicklungei-nerQualitätskultur

• EvaluationvonQualitätsentwicklungundZer-tifizierungeninderWeiterbildung

• Professionalisierung und nachhaltige Quali-tätsentwicklunginderWeiterbildung

• AnschlussfähigkeitderWeiterbildung(Non-for-malesLernen)andenDeutschenQualifikati-onsrahmen(DQR)

• DQR-Support und Beratung vonWeiterbil-dungseinrichtungen – Lernergebnisse be-schreiben,dokumentierenundvalidieren

• FachtagungenzumAustauschvonPraxis(derWeiterbildung),WissenschaftundBildungspolitik

Organisation von Zertifizierungsverfahren

Prüfstelle Gütesiegel Kindertagespflege

Seit2010istdieZertifizierungsstelledesGü-tesiegelverbundesPrüfstelleimAuftragdesLandschaftsverbandRheinlandzurErlangungdesGütesiegelsKindertagespflege.Grundla-ge sind die Vorgaben des „Qualitätssicherungs-verfahrensGütesiegelKindertagespflege“desBundesministeriums für Frauen, Senioren, Fa-milienundJugend(BMFSFJ)fürEinrichtungen,dieeineQualifizierungfürTagespflegepersonenin Kooperation mit dem örtlichen Jugendamt anbieten. Überprüft wird der Einhaltung der Vorgaben. Es handelt sich um eine maßnahmen-bezogenePrüfung,dieeineDokumentenprüfungsowieeineBegutachtungvorOrtinderEinrich-tung umfasst.

Qualität in der Weiterbildung, Qualifizierung und in Bildungsdienstleistungen

DieOrganisationderZertifizierungsverfahrenfür Weiterbildungseinrichtungen, für Einrich-tungenderBildungundQualifizierungoderBil-dungsdienstleistungen sowie für Einrichtungen derfrühkindlichenBildungerfolgtüberdieZer-tifizierungsstelleundunabhängigeundakkredi-tierte Gutachter/innen.

Qualität für die Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung

Die Bildungsberatung nimmt in der Wei-terbildung einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Für Einrichtungen der Bildungs-beratungbietenwirdieMöglichkeiteinerZer-tifizierungüberunserenPartnerWeiterbildungHessen e.V. an, der gemeinsam mit Experten/innen aus der Beratungspraxis und der Bildungs-forschungdasZertifizierungsverfahrenentwi-ckelthat.EskanndasGütesiegel„GeprüfteEinrichtung“fürBildungsberatungerworbenwerden.

21Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

8Der Verein Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V.

DerVereinwurde2003vonPromotorenundPraktiker/innenausunterschiedlichenBerei-chenderWeiterbildungundBildungspolitikge-gründet.ZielundZweckdesVereinsistdieFörderungderQualitätsentwicklunginder(Wei-ter-)Bildung.ErleistetdamiteinenBeitragzurProfessionalisierung der Arbeits- und Handlungs-felder in der Erziehung und Bildung und un-terstützt das lebenslange Lernen in öffentlich verantwortetenBereichender(Weiter-)BildungundQualifizierung.

DerVereinkooperiertmitzahlreichenAkteur/innenderBildungspolitikundBildungsverwal-tung sowie mit Vertreter/innen der erwachse-nenpädagogischen Wissenschaft. Er ist wichtiger Ansprechpartner in allen Fragen der Qualitäts-entwicklungundProfessionalisierung.

Der Verein arbeitet in bundesweiten und eu-ropäischen Zusammenhängen der Bildung und Qualitätsentwicklungmitundistinverschiede-nenNetzwerkenvertreten.

Mitglieder und Vorstand

DerVereinwirdgetragenvonKörperschaftendes öffentlichen Rechts und gemeinnützigen Ins-titutionender(Weiter-)Bildungbzw.bildungsna-her Dienstleistungen, für die die Qualität in der Bildung ein besonderes Anliegen ist. Dem Verein gehören über 200 Mitglieder in unterschiedlicher Rechtsträgerschaft an, die gut 350 Einrichtun-gender(Weiter-)BildungundQualifizierungre-präsentieren(Stand:2015).DerVorstandsetztsichausVertreter/innendespluralenSpektrumsder Bildungsträger und Einrichtungen zusammen.

Organe  und  Akteure  im  Gütesiegelverbund  

Zer$fizierungsstelle  

§  Organisa$on  der  Zer$fizierungsverfahren  §  Weiterentwicklung  QM-­‐Modell  §  Fortbildung  der  Gutachter/innen  §  Mitarbeit  bei  Projekten    §  Prüfstelle  „Gütesiegel  Kindertagespflege“  

Gutachter/innen  

§  Fachkompetenz  im  QM  §  Personale  Kompetenz  §  Branchenkompetenz  

Beirat  des  Gütesiegelverbundes

§  Fachaufsicht  über  das  QM-­‐System  und  die  Richtlinien  

§  Akkredi$erung  von  Gutachter/innen  §  Entscheidung  über  die  Vergabe  des  

Zer$fikats  

GeschäRsstelle  

§  Mitgliederbetreuung  

§  Organisa$on  von  Fortbildungen    und  Workshops  

§  Herausgabe  von  Arbeitshilfen    

§  Durchführung  von  Projekten    

Mitgliederversammlung  

Gütesiegelverbund  Weiterbildung  e.V.  

Vorstand  des  Vereins  

Repräsentanz  des  pluralen  Trägerspektrums  

GeschäRsführung  

22 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle ist Supporteinrichtung für die Mitglieder und nimmt umfängliche Bera-tungsaufgabenwahr.IhrobliegtdieVereinsver-waltung,dieOrganisationvonFortbildungen,WorkshopsundFachtagungensowiedieHeraus-gabevonVeröffentlichungenundArbeitshilfen.

Beirat

UnabhängigvomVereinistderBeirat,derdieFachaufsicht über das Qualitätsmanagement-Mo-dellnachGütesiegelverbundausübt.DerBeiratsetztsichzusammenausVertreter/innenvonInstitutionenundrelevantengesellschaftlichenGruppen, die sich mit der Weiterbildung, der QualitätsentwicklungunddemQualitätsmanage-ment beschäftigen.

DieMitgliederdesBeiratsvertretenfolgendeBereiche:

• Erziehung und Bildung

• Wissenschaft und Kultur

• Arbeit und Wirtschaft

• Verbraucherschutz

• politischeAdministrationundBildungsverwal-tung

DerBeirathatinsbesonderefolgendeAufgaben:

• dieFestlegungvonRegelungenzudenAnfor-derungenundzumAblaufdesZertifizierungs-verfahrens

• dieAkkreditierungvonGutachter/innen

• die Entscheidung über die Vergabe der Zerti-fikate

• die Einsetzung einer unabhängigen Schieds-stelle

Darüber hinaus berät der Beirat den Gütesiegel-verbundinFragendesQualitätsmanagementsundderQualitätsentwicklung,inbildungspoliti-schen Fragestellungen und zu fachwissenschaft-lichenEntwicklungen.

Gutachter/innen

DieGutachter/innen,diefürdenGütesiegelver-bundindenZertifizierungsverfahrenzumEin-satzkommen,sindFachleuteausdenBereichenBildung,QualifizierungundOrganisationsent-wicklung.SiesindausgebildetalsFachauditor/innen im Qualitätsmanagement. Durch den Gü-tesiegelverbundwerdensieregelmäßiginWork-shops und Gutachter/innen-Treffen fortgebildet. Bei ihrem Einsatz wird darauf geachtet, dass sie überFeldkompetenzinderjeweiligenBrancheverfügen.

Zertifizierungsstelle

DerZertifizierungsstelleobliegtdieOrganisati-onundfachlicheBegleitungderZertifizierungs-verfahren.SieberätinallenFragenrundumdieZertifizierungundistzudemzuständigfürdieAusbildungvonGutachter/innenundderenre-gelmäßige Fortbildung.

23Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

9Stimmen aus der Politik und der Praxis: „Warum wir das QM-Modell nach Gütesiegelverbund anwenden“

Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Sylvia Löhrmann

Fachtagung des Gütesiegelverbund Weiterbildung e.V. „Quo Vadis? - Stand und Perspektiven des Qualitätsmanagements in der Weiterbildung“ am 7. Februar 2014

Ich begrüße Sie sehr herzlich und bin gespannt aufIhreAntwortenundunsereDiskussionzuIhrerprägnantformuliertenFrage„Quovadis?“–„Wostehenwir?Wohingehenwir?“.ObinderSchule, der Hochschule oder in der Weiterbil-dung, Qualitätsmanagement ist mittlerweile in allenBildungsbereichenverankert.

Sovielfältigundpluraldieöffentlichverantwor-te Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen ist, so eindeutigundklarhatsiesichinderWeiterbil-dungskonferenz2012zurFragederQualitätsent-wicklungverhalten:

DieWeiterbildungskonferenzsprichtsichinih-ren Zielen und Empfehlungen zur Qualitätsent-wicklungundQualitätssicherungdafüraus,dass„eingültigesundvomLandanerkanntesQuali-täts-TestatauchkünftigVoraussetzungfüreineFörderungnachdemWbGsein“soll.EinGüte-siegel zeigt den Teilnehmenden, dass sich eine EinrichtungerfolgreicheinemPrüfungsverfah-rengestellthat.Nunwissenwiralle:Qualitätist nicht statisch, professionales Handeln bedarf derkontinuierlichenWeiterentwicklung.Hier,in diesem Prozess der Professionalisierung und Qualitätsentwicklung,willdieLandesregierungauch die Weiterbildung unterstützen.

IchfindedasvorbildlicheEngagementdesGü-tesiegelverbundWeiterbildunge.V.fürQualitätund Transparenz ist übrigens schon die erste AntwortaufIhreFragenachdem„Quovadis?“.

DiezweiteAntwortliegtimGütesiegelverbundWeiterbildungselbst.Eristvorbildlichfürunse-repluraleundöffentlichverantworteteWeiter-bildung.

Denn in der Weiterbildung wie in der Bildung insgesamtgilt:

Wir wollen und brauchen die beste Bildung für alle! Bildung ist der Schlüssel für ein selbst-bestimmtes Leben. Bildung ist aber auch der Schlüssel für unsere gesellschaftliche und wirt-schaftlicheZukunft.

24 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Zum vierten Mal zertifiziert – ein Erfahrungs-bericht

Oliver Krauß, Qualitätsbeauftragter der Karl- Arnold-Stiftung

Die Karl-Arnold-Stiftung wurde als erste politi-sche Bildungseinrichtung in Nordrhein-Westfalen bereitsimJahr2006MalvomGütesiegelver-bundWeiterbildungzertifiziert.NachRezertifi-zierungen in 2009 und 2012 haben wir in 2015 zumviertenMaldasZertifikaterhalten.AlseinevondreiPiloteinrichtungenhabenwirimRah-menunsererRezertifizierungdieneueVersion2015 des Qualitätsmanagement-Modells des Gü-tesiegelverbundesaufHerzundNierengeprüftund sind begeistert.

DieStiftungwarvonAnfangandavonüberzeugt,dass ein Qualitätsmanagementsystem für eine WeiterbildungseinrichtungamBestenvonMen-schenentwickeltwerdensollte,dieauchausdiesemBereichkommen.Wirhättenunsnurun-gerne einem Qualitätsmanagementsystem „un-terworfen“,dasinunsererBildungseinrichtunggilt,aberdanebenvielleichtauchineinemBe-trieb, der Baustoffe oder Maschinen produziert. DiedemModelldesGütesiegelverbundeszuGrundeliegendenStandardsfindensichinun-serertäglichenArbeitswirklichkeitwieder,dieQualitätsbereichesindnachvollziehbargeglie-dertunddasSystemistinsgesamtsoflexibelgestaltet, dass es in der gesamten bunten Land-schaft der Weiterbildung für alle Beteiligten sehr gut anwendbar ist.

Dass sich die zu Grunde liegenden Standards unddieArtundWeisederZertifizierungseit2005 mehrfach geändert haben, zeigt deutlich, wie lebendig und praxisnah das System aufge-stelltistunddassderWeiterentwicklungsgedan-keauchfürdasZertifizierungsmodellselbstgilt.Unshatimmerbeeindruckt,wiekonsequentbeiderWeiterentwicklungderQualitätsbereicheundStandardsaufdiepraktischenErfahrungenderBildungsträgerzurückgegriffenwurdeundebenso die Erfahrungen der Auditierenden zur Verbesserung des gesamten Systems genutzt

wurden. Unsere Einrichtung war seit Beginn ih-rerMitgliedschaftimGütesiegelverbundselbstaktivanderkontinuierlichenÜberarbeitungderQualitätsbereiche und Standards beteiligt und wir sind überzeugt, dass dieses Qualitätsma-nagement-ModellfürdieZukunftsehrgutaufge-stellt ist.

SeitderjüngstenWeiterentwicklungfindetsichderGedankedeskontinuierlichenVerbesse-rungsprozesses(KVP)jetztnochdeutlicherinallen Qualitätsbereichen wieder. Auf diese Wei-se werden Einrichtungen, die zum ersten Mal dasZertifizierungsverfahrendurchlaufen,be-reitsgleichzuBeginnmitdemGedankendesKVPvertrautgemacht.„Reife“Einrichtungen,diebereitsmehrfachzertifiziertsind,integrie-ren erfahrungsgemäß im Laufe der Jahre den KVP-GedankenfestinalleihreProzesseundAb-läufe.

In den Standards des Qualitätsbereichs II wer-dendiePersonen,dieindenvielfältigenBil-dungsprozessenals„Lehrende“agierenabernicht gleichzeitig auch fest angestellte Mitarbei-tendederjeweiligenEinrichtungsind,stärkeralsbisherindenFokusgenommen.Sowerdenz.B.beiderAuswahlundVerpflichtungspraxisvonLehrendenentsprechendeQualifikationenundKompetenzenstärkeralsbisherberücksich-tigt.DiePersonalentwicklungund–förderungbeschränktsichalsonichtmehrlängernuraufdas fest angestellte Bildungspersonal, sondern umfasst jetzt alle Menschen, die im Namen der Einrichtung Bildungsaufgaben wahrnehmen.

Qualität lässt sich nicht per Dienstanweisung vomVorstandodervonderLeitungverordnen– dies ist eine der grundsätzlichen Erfahrungen,die man bei der Einführung eines Qualitätsma-nagementsystems macht. Wenn eine Bildungs-einrichtung aber die Chance nutzt und das Qualitätsmanagementsystem mit allen Betei-ligten auf allen Ebenen gemeinsam erarbeitet undanschließendkontinuierlichamThemadranbleibt, werden alle Beteiligten schnell feststel-len,dassdieEinführung,EntwicklungundSiche-rungvon„Qualität“einspannenderProzessist,

25Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

derpositivebetriebswirtschaftlicheAuswirkun-genmitsichbringt.Bildungsproduktewerdenbesser, bei Kunden und Kooperationspartnern steigt die Zufriedenheit und die tägliche Arbeit gestaltet sich reibungsloser, so dass mehr Zeit fürdieinhaltlicheWeiterentwicklungderBil-dungsangebote und die Beratung der Kunden/innen bleibt.

DerfürvieleMitarbeitendezunächstehersper-rigeBegriffder„Qualität“verankertsichmitder Zeit nachhaltig in allen Bereichen der Ein-richtungundimRückblickgesehenistesspätervölligundenkbar,dassmannichtimmerschonso gearbeitet hat.

Bildungseinrichtungen,dievorderwichtigenFragestehen,welchemderaufdemMarktver-fügbarenZertifizierungsanbietersieamBestenvertrauensollten,ratenwirzurKlärungfolgen-derFragen:

• KommtderZertifiziererselbstausderWei-terbildungundkennterdieTrägermitihrenvielfältigenBildungsangebotenunddieFör-derstrukturen?

• IstdasZertifizierungsmodellflexibelundlässtes sich ohne großen Aufwand an die Erforder-nisse der eigenen Einrichtung anpassen?

• WirddasZertifizierungsmodellregelmäßigweiterentwickeltundwerdendabeiauchdieRückmeldungenausdenzertifiziertenEinrich-tungenselbstberücksichtigt?

• StehenbeiFragenfreundlicheundkompeten-te Menschen mit Rat und Tat zur Seite und wirddasDurchlaufendesZertifizierungspro-zessesjederzeitsinnvollundhilfreichunter-stützt?

• Kann eine Bildungseinrichtung nicht nur den eigenenBildungsbetriebzertifizierenlassen,sondern auch alle anderen Bereiche, etwa die BildungsstätteeinschließlichderServiceberei-che?

• BietetderZertifizierereinumfangreichesWeiterbildungsangebot an?

InBezugaufdasZertifizierungsverfahrendesGütesiegelverbundsWeiterbildungkannunsereEinrichtung alle Fragen mit einem eindeutigen „ja“beantworten.DeshalbempfehlenwirdasSystemuneingeschränktweiter.

Qualität-Mit-Wirkung

Barbara Bogedain, Katholische Erwachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Paderborn

Als Qualitätsbeauftragte der Katholischen Er-wachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Paderborn, einer Weiterbildungseinrichtung mit 6 Teileinrichtungen und der Zentrale sowie ca. 60Mitarbeiter/innenerhieltichvorzweiJahrendieEinladungzueinem„Experten-Workshop“desGütesiegelverbundWeiterbildung.

NichtalsgefühlteExpertin,aberalsPraktike-rin und mit großem Interesse sagte ich mei-ne Teilnahme zu. Der Auftrag dieses Gremiums lautete:ÜberprüfungdesSystemsderQuali-tätsstandards und der Arbeitshilfen des Gütesie-gelverbundWeiterbildungausderPerspektiveund den Erfahrungen, die Qualitätsbeauftragte ganz unterschiedlicher Weiterbildungseinrich-tungen gemacht haben. Mitarbeitende waren also Qualitätsbeauftrage unterschiedlicher Wei-terbildungseinrichtungen,aberauch„Urheber“derStandard-SystematikvomGütesiegelverbundWeiterbildung sowie Mitarbeiter/innen der Ge-schäftsstelle.

HierkamenMitarbeitendemitunterschiedlichenErfahrungen,mitverschiedenenBlickwinkeln,vonspezialisiertenWeiterbildungsrichtungen,ausgroßenundkleinenInstitutionsformenzuWort.Eswurdeintensivdiskutiert,inFragegestellt,das eigene Verständnis überprüft, das Verstande-ne formuliert, das Gemeinte analysiert. Aus an-fangseinemgeplantenTreffenwurdenviele.

Das Ergebnis wurde nun durch den Beirat des GütesiegelverbundWeiterbildungverabschiedet:DieUmstrukturierungderQualitätsbereichevon7auf4unddieWeiterentwicklungderZertifi-zierungsverfahrenauf2Versionen.

26 Gütes iegelverbund Weiterbi ldung

Bedeutsam ist für mich wieder einmal folgende Erfahrung:QualitätwirddurchBeteiligungent-wickelt.DafürstehtdieseArbeitsweisedesGü-tesiegelverbundWeiterbildung.

QualitätmitWirkungeben.

Qualitätsmanagement ist kein Thema mehr!

Michael Schreiber, Fachstelle Bildungsmanage-ment im Bistum Münster

DasEnde2007in36katholischenEinrichtungender Jugend-, Familien- und Erwachsenenbildung im Bistum Münster eingeführte Qualitätsma-nagementsystemnachGütesiegelverbundWei-terbildungistden„Kinderschuhenentwachsen“.

In den letzten Jahren haben mehr als 200 Mitarbeiter/innen in den katholischen Bil-dungseinrichtungen des Bistums Münster das Qualitätsmanagement(QM)nichtnurentspre-chenddenProzessen,Auditsundvielemmehrumgesetzt,sondern„leben“dasSysteminih-rer alltäglichen Arbeit. Sie setzen sich Quali-tätsziele, überprüfen die Erreichung u.a. in den Managementreviewsundsetzendiesicherge-benden Maßnahmen der KVP-Liste um. Prozes-se werden regelmäßig angepasst, Informationen und Daten ausgewertet und entsprechend not-wendigeVeränderungenvorgenommen.Dadie-se Maßnahmen Teil der alltäglichen Arbeit gewordensind,istQualitätsmanagementkeinThema mehr!

Es hat sich in den meisten Einrichtungen als inte-gralerBestandteilderBildungsarbeitentwickelt.Darüber hinaus werden die QM-Instrumente ständig angepasst, für Teilbereiche in der Bil-dungsarbeitspezifizierteingesetzt.DieQua-lität in den Bildungseinrichtungen hat sich für dieKursteilnehmer/innenverbessert,dau.a.dokumentierteProzessabläufe,systematisier-teFeedbacksoderdieoptimierteEinführungvonHonorarkräfteninderKursarbeitumgesetztwerden. Mitarbeiter/innen in den Einrichtungen könnenaufverbindlicheDokumentenvorlagen,

AbläufeundaktuelleGesetzesnormenzurück-greifen,dieaneinem(Speicher-)Ortzufindensind – die Sicherheit in der Arbeit und die Zu-friedenheit aller steigt.

Das Qualitätsmanagement bietet jedoch nicht nur die oben genannten Vorteile – für einen MehrwertinderOrganisationsentwicklungleis-tetesebenfallseinengroßen,sehrpraktischenBeitrag:

ZumeinenkannhierdieEinführungvonZielver-einbarungsgesprächen genannt werden. Hiermit werden die im QM gesetzten Qualitätsziele in praktischenTeilzielenundMaßnahmenkonkreti-siert und gleichzeitig deren Umsetzung im Jah-resbericht der Einrichtung nachgewiesen. Auch dieKVP-ListebietethierdiewertvolleGrund-lage,ZieleundMaßnahmenindieZielvereinba-rungsgespräche zu überführen. Hier werden u.a. VorhabeniminhaltlichenundfinanziellenBe-reichsowiefürgeplanteProjekteundPersonal-entwicklungenkonkretfestgelegtundmitHilfevonZuständigkeitsregelungenundZeitschienenverbindlichdokumentiert.Damitverbindetsichdas Qualitätsmanagement mit der geplanten Or-ganisationsentwicklunginderZielvereinbarungzueinemstrategischenundzukunftsorientier-ten Steuerungsinstrument.

Des Weiteren unterstützt das QM-System mit sei-nen Daten und Instrumenten die Planung und UmsetzungvonzahlreichenProjekten.Einered-undanteDatenerhebung/-haltungwirdvermieden.DieErgebnissesolcherProjektekönnendannwieder in das QM-System gespeist werden, um damitzielorientiertweiterarbeitenzukönnen.

DerGrundgedankedesQualitätsmanagement-systemsnachGütesiegelverbundWeiterbildung,das QM-System nicht um seiner selbst Willen in Bildungseinrichtungen zu integrieren, sondern mitihmauchdieOrganisationsentwicklungundorganisationales Lernen zu ermöglichen, wird somitkonsequentverfolgt.WenndasQualitäts-management in dieser Weise erfolgreich Einzug in eine Bildungseinrichtung hält, dann ist QM schonbaldkeinThemamehr.

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Qualitätsmanagementsystem in einer Kleinst-einrichtung mit mehreren Gütesiegeln

Ute Plaumann, Akademie Off-Theater nrw

Die Anforderungen an ein Qualitätsmanage-mentsystem, dass unserer Einrichtung dienlich ist,sindhoch.EssolleinBranchenspezifischessein mit hoher Referenz mindestens in NRW, gerne aber auch bundesweit. Es soll seine ei-geneReifungundEntwicklungineinemtrans-parentenProzess,indemRückmeldungenausden Einrichtungen wertgeschätzt werden, ge-staltenkönnen.UndessolltedabeinahamPulsder Zeit bleiben und weitere Gütesiegel soweit integrieren, dass eine Einrichtung mit mehreren GütesiegelndieseineinemSystemabdeckenkann.

DerGütesiegelverbundWeiterbildungerfülltdieseAnforderungenverbundenmiteinemgu-tenService.

Für uns als Einrichtung bedeutet es, dass wir das System als Arbeitsinstrument nutzen und versuchendiePflichtmitderKür,unseremKerngeschäft,zuverbinden.DieseHerausforde-rung erledigt nicht das Qualitätsmanagement-system als solches, sondern es muss so implementiert werden, dass es zum Nutzen derEinrichtunggereichtundnichtSelbstzweckbleibt.EskommtdadurchzueinererhöhtenKommunikationsdichteimTeammithilfederty-pischenInstrumenteeinesQM-Systems(InterneAuditsz.B.).AuchwerdenimLaufedesRei-feprozesses die Qualitätsziele der Einrichtung deutlich Teil der Strategie der Einrichtung. Der Vorteilbleibt,dassdiestrukturellenProzes-se für alle Mitarbeiter/innen, ob neu oder alt, transparent sind. Kleinsteinrichtungen haben in der Regel diesen Vorteil aber naturgemäß auch ohne QMS.

Als Kleinsteinrichtung mit mehreren Gütesie-gelnaberkommtmannichtumhineineMatrixzuentwickeln,aufdersicheffektiv,übersicht-lich,nachvollziehbarfürvieleunddamittrans-parentdieStrukturderKleinsteinrichtungmitihren Anforderungen abbilden lässt. Das Siegel

desGütesiegelverbundesWeiterbildungbietethier die besten Bedingungen im Vergleich zu anderen Anbietern.

UnsereErfahrungistes,dassdieServicequali-tätdesGütesiegelverbundWeiterbildunginun-serem Sinne wächst und wir durch Arbeitshilfen undpersönlichenKontaktunsereZielegutwei-terverfolgenkönnen.

Qualitätssicherung in Bildungshäusern – ein Instrument zur Profilierung der Bildungsarbeit

Dr. Kurt Kreiten, Vorsitzender des „Arbeitskreis der Bildungsstätten und Akademien (Heimvolks- hochschulen) in Nordrhein-Westfalen e.V.“ (@ba)

Der„ArbeitskreisderBildungsstättenundAka-demien(Heimvolkshochschulen)inNordrhein-Westfalene.V.“(@ba)beschäftigtesichbereits1998bis2000imRahmeneinessog.Innovati-onsprojektesmitder„QualitätssicherunginBil-dungshäusern“.DasersteZielwardamalseinverbindlichesMindestinhaltsverzeichnisfüreinQualitätshandbuchzudefinieren,welchesdannals Grundlage für ein Qualitätsmanagement- Systemdienenkonnte.

BeideroffiziellenPräsentationsveranstaltungam3.Mai2000konntensiebenMitgliedseinrich-tungendes@baeinZertifikatentgegen-neh-men, welches die Mindeststandards der neuen Qualitätshandbücheranerkannte.Damitwarein Grundstein für die in den Folgejahren ent-wickeltenQualitätsmanagementsystemeinBil-dungshäusern gelegt.

Als wichtiger Partner für die professio-nelle Weiterentwicklung eines anerkann-ten Qualitätsmanagement-Systems erwies sichindenFolgejahrender„Gütesiegelver-bundWeiterbildung“.EntwickeltausderWei-terbildung für die Weiterbildung wurden die QualitätsbereichedesGütesiegelverbundesunterBeteiligungvonMitgliedseinrichtungendes@baumdie fürBildungshäuserwichti-ge„ErgänzungfürBildungsstätten“erweitert. Heute sind mehr als die Hälfte der Mitgliedsein-

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richtungendes@banachdenKriteriendesGü-tesiegelverbundeszertifiziert;personellistderLandesverbandderBildungshäuserimVorstanddesGütesiegelverbundesseit2004ständigver-treten.

QM im Verbund – Eine unbedingte Empfehlung für Kleinsteinrichtungen, wenn die Vorausset-zungen stimmen!

Ulla Ferling, Bildungswerk für Medien und Kom-munikation, und Petra Horstmann, PariVital

Warum Qualitätsmanagement nach Gütesie-gelverbund?

Entsprechend der Zielsetzung des Gütesiegel-verbundesspezielleinQM-ModellfürdieEin-richtungen der Weiterbildung anzubieten, haben wirdiesesModellalsdasfürunskompatibelsteerachtet.EsbietetanvielenStellenhilfreicheImpulse, unsere Arbeit systematischer zu gestal-tenundzahlreicheAnsatzpunktezurReflexionder Prozesse und des gesamten Systems. Zudem ist die Sprache weitestgehend die, wie sie im BereichderWeiterbildungverwendetwird,sodass es nicht zu sehr großen Verständnisproble-menkommt.

Verbundzertifizierung – günstige Alternative für kleine Einrichtungen?

DieVerbundzertifizierungbietetfürKleinst-einrichtungenvieleVorteile.NebenderKos-tenersparnisergebensichvorallemrationelleVorteile bei der Arbeitsorganisation.

DieZertifizierungimVerbundwarfürunsna-heliegend, weil unsere Einrichtungen räumlich nah beieinander liegen, wir miteinander in der alltäglichenArbeitengkooperierensowieor-ganisatorisch gemäß Weiterbildungsgesetz eine Einheit bilden.

DadurchkonntenwirvieleQM-Arbeitsschrittegemeinsam tun, das gesamte QM-System ein-schließlichderVorgabe-undNachweisdokumenteüber- greifend für beide Einrichtungen entwi-

ckeln.DasbedeuteteEntlastungzeitlicherArt,indemwirvielesgemeinsam,anderesarbeitstei-ligorganisierenkonnten.Hilfreichwardabeidiegegen-seitigeInspiration,diedasFortkommenan problematischen Stellen beförderte. Insge-samtwaresfürunssehrvorteilhaft,imVerbundmit zwei Qualitätsbeauftragten zu arbeiten, da vieleFragendirektmiteinandergeklärtwerdenkonntenunddieZusammenarbeitsichdarüberhinaus ins- gesamt sehr harmonisch gestaltete.

Diese Lösung bietet sich aber hier auch an, weilbeiderVerbundzertifizierungeinRahmen-Selbstreport und Rahmen-Handbuch entstehen müssen,dieanausreichendvielenzentralenPunktenSchnittmengenaufweisensollten.

Einfach zu organisieren waren auch die internen Audits, weil unter Einbeziehung weiterer Kolle-ginnenaufkurzemWegegegenseitigauditiertwerdenkonnte.

IndiesemRahmenprofitiertenwirvomBlickderKolleginnenvonaußenundhabenimZugederweiteren Umsetzung arbeitserleichternde or-ganisatorische Anregungen jeweils aufgegriffen und in die eigene Organisation implementiert. DieArbeitsprozesseindenEinrichtungenkonn-ten da- durch an einigen Stellen angeglichen werden.

Arbeitshilfen vom Gütesiegelverbund

Insgesamt waren die Materialien durch den Gü-tesiegelverbundsehrhilfreich.Insbesondereerwies sich das Coaching im Rahmen eines Pro-jektes,gefördertvomMinisteriumfürSchu-leundWeiterbildungundorganisiertvonderBezirksregierungDetmold,alsäußersteffek-tiv -mitdemangenehmenAspekt,dassesein Angebot ohne zusätzliche Kosten für die Einrichtungen war. Verständnis- und Umset-zungsdefizite konnten hier geklärt undmitübersichtlichen und anschaulichen Arbeitsmate-rialien ergänzt werden.

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Ein System, das stützt und formt - QM in der Praxis

Regina Schumacher-Goldner, Direktorin a.D. der Volkshochschule der Stadt Hamm

DieEinführungvonQualitätssystemenauchfürdie(allgemeine)Weiterbildungwurdeinden90erJahrenmitvielenFürundWiderdiskutiert. Auf der Suche nach passenden Verfahren orien-tierte sich die Weiterbildungsszene zunächst an ISO9000undverwandtenSystemen.Nachin-tensivenDiskussionenschlugdasPendelinderFachszene dann aus zu Ansätzen der Selbste-valuation.AberbeideAnsätzeerschienenun-befriedigend:dereinezusehranvonaußenauferlegten Industrienormen ausgerichtet, der andere wiederum zu sehr auf die innere Nabel-schaukonzentriert.

DakamderImpulsderimRegierungsbezirkArnsberg ansässigen Weiterbildungseinrichtun-gengeraderichtig:einQualitätsmanagementausderPraxisfürdiePraxiszuentwickelnundgleichzeitigdieAnerkennungvonExpertenau-ßerhalb der Einrichtungen sicherzustellen. Ein idealer Kompromiss.

Die VHS Hamm war an den ersten Überlegungen beteiligt und hat seitdem daran mitgearbeitet, zunächstimregionalenNetzwerkverbundeinei-genesQM-Systemaufzustellen.DieEntwicklungeines weiterbildungsinternen QM-Verfahrens schien eine große Herausforderung zu sein. Aber die Idee überzeugte, auch die Landesregierung.

Der Schwung des Neubeginns mit dem Gütesie-gelverbundWeiterbildunge.V.ermutigteauchuns, die Hürde des Einstiegs zu überwinden und erstmaligineinQualitätsmanagementverfahreneinzusteigen.

Bereits2006konntenwirdieQualitätsstandardsnachdemGütesiegelverbundnachweisenundstolzdieZertifizierungentgegennehmen.

NacheinigenDurchläufenkönnenwirsagen:DasQM-SystemGütesiegelverbundistfürunsereVHS passend und handhabbar, auch mit den Ver-

änderungsbedarfen, die sich immer wie- der aus der laufenden Arbeit ergeben. Das Qualitätsma-nagementGütesiegelverbundwächstundverän-dert sich. Es ist ein lebendes, lernendes System, nicht statisch. Für uns war es ungewohnt, das, was wir schon immer getan haben, in einer ex-ternenSystematikzudokumentierenundErfah-rungen und Intuition in Standards zu hinterlegen, auf allen Ebenen Ziele zu formulieren und deren Erreichung zu überprüfen.

Ohne zusätzlichen Aufwand geht es nicht, aber der ist planbar und beherrschbar.

Was haben wir mit dem Gütesiegel Weiterbil-dung erreicht?

In der Außenwirkung haben wir besseren Kundenkontakt.DieAnwendungdesBeschwer-demanagementsunddieNutzungderFeedback-MöglichkeitenführenzueinerbesserenundfrühzeitigerenWahrnehmungvonBildungsinter-essen.DamithängtengdieEvaluierungderPro-grammangebote zusammen.

HervorzuhebenistauchdieWirkungnachinnen:es ist eine deutliche Verbesserung der Zusam-menarbeit aller am VHS-Leben Beteiligten fest- zustellen.DurchregelmäßigeRückmeldungenwerdenArbeitsabläufeunddieKommunikationvereinheitlichtundwasbesonderswichtigundmotivierendist:Arbeitsabläufewerdenverein-fachtundvorbeugendeProblembearbeitungisteine zusätzliche Dimension, die letztlich auch zu mehr Arbeitszufriedenheit beiträgt.

Die Anwendung der Standards nach Gütesiegel-verbundträgtauchzumAusbaudesinternenWissensmanagementsbei;wichtiginZeitendesGenerationenwechsels im pädagogischen Be-reichundbeiFluktuationenimVerwaltungsbe-reich. Hierbei ist auch das Handbuch hilfreich.

Wichtig sind uns auch die begleitenden Fortbil-dungsmöglichkeiten,derKostenrahmenunddieMitwirkungsmöglichkeitendurchdieMitglied-schaftimVereinGütesiegelverbund.Diekolle-gialeBeratungmitVolkshochschulenähnlicherAusgangslage und der Austausch mit anderen

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Anwendern ist ein weiteres Plus für den Güte-siegelverbundWeiterbildung.

Unsere Qualitätsbeauftragte hat die Anwendung vonQualitätsverfahreneinmalmiteinemKor-settverglichen.EinKorsettkannzwaralsein-engendempfundenwerden(besonders,wennesnichtrichtigpasst),andererseitsisteseinewir-kungs-volleStützvorrichtung,dieaufrechthältundletztlicheine„bellafigura“formt.

In diesem Sinne lebt die VHS Hamm gut mit ihrem KorsettMarkeGütesiegelverbundWeiterbildung.

Der Appetit kommt beim Essen

Rob Wiltschut, Ev. Familienbildungswerk Westfa-len-Lippe, Familienbildungsstätte Münster

BereitseinigeJahrebevordieLandesregierungeineZertifizierungfürFamilienbildungsstättenobligatorisch machte, haben wir uns mit Fragen der Qualitätssicherung und damit auch mit einer möglichenZertifizierungbeschäftigt.

Aus heutiger Sicht ist es erstaunlich, wie ge-radlinig unsere damaligen Überlegungen zum „SystemGütesiegelWeiterbildung“ ge-führthaben.AlsVerbundvonderzeit17Fa-milienbildungseinrichtungen schien es uns zunächst schwierig, das „passende“ Sys-temzufinden,dadieMitgliedseinrichtungensehr verschiedenwaren: „große“und „klei-ne“,ländlicheundstädtische,EinrichtungimTeilnehmertage- und Unterrichtsstunden-Be-reich, unterschiedlichste Trägerkonstellatio-nenetc.UnddazukamdieFrage:„Wolassensich unsere bisherigen Überlegungen zur Qua-litätssicherungmöglichstnahtloseinbringen?“ Die Antworten fanden wir tatsächlich beim Gütesiegelverbund,weildasSystemsehrpra-xisorientiertistundklareundvernünftigeRah-menbedingungen formuliert, ohne ein starres Korsett anzulegen.

Entscheidend war aber auch, dass auf diesem Hintergrund unsere jeweilige Praxis aus den Ein-richtungenheraus(also„Bottomup“)beschrie-

ben, erfasst und – das muss man heute auch sagen–gestaltetwerdenkonnte.

VielfachwerdenZertifizierungenundQuali-tätsmanagementals„schwerverdaulicheKost“erlebt. „Es wird gegessen, was auf dem Tisch kommt,abergeschmeckthatesnichtwirklich!“

Ich will nicht sagen, dass das für uns nur „leich-teKost“war.OfthattenwirauchbeiderZu-bereitungunsereMühen.AberderAppetitkambeim Essen. Das will heißen, alle Beteiligten ha-ben es als Bereicherung erlebt. Und es ist heute ausdenEinrichtungennichtmehrwegzudenken.

Heutehabenwirden„erstenGang“schonlangehinteruns,willheißen:dieZertifizierungerfolg-reich bestanden. Und es geht an die Zuberei-tung des nächsten Ganges.

Qualität und Qualitätssicherung bei Trägern der Jugendberufshilfe und Berufshilfe im Bistum Essen

Roland Schumacher, ehemals Referat „Jugendbe-rufshilfe, Arbeitslosigkeit und soziale Projekte“ im Bistum Essen (redaktionell überarbeiteter Beitrag)

Qualität und Qualitätssicherung war und ist ein Thema, dem sich unsere Träger der Jugendbe-rufshilfe und der Berufshilfe im Bistum Essen ge-stellt haben.

ErstegemeinsameErfahrungenkonntenimkon-zeptionellenRahmendesBenchmarkinggesam-melt werden, welches 8 Einrichtungen zusammen ab dem Jahr 2000 durchgeführt haben. Hier stand im Vordergrund, die einzelnen Bereiche der be-teiligten Organisationen systematisch im Rahmen eines Vergleiches nach besseren Arbeitsabläufen und Wegen der Problemlösung zur Verbesserung der Qualität der Arbeit zu untersuchen. Das Pro-jektwaraufdreiJahre(dreiErhebungswellen)angelegt. Ein Ergebnis dieses Verfahren war, ne-ben den inhaltlichen Verbesserungen und den Ver-besserungenimAblauf,einesehrvertrauensvolle,trägerübergreifende fachliche Zusammenarbeit bis indieheutigeZeitmitvielenSynergien.

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DurchUmstrukturierungenimBistumEssenundbei den einzelnen Trägern mussten sich die Trä-gerrechtlichundauchvonderOrganisationherneu aufstellen. Nachdem dies bei allen Trägern geglücktist,gabesanverschiedenenPunktenimmer wieder die Frage nach Qualitätsmanage-mentundZertifizierungen,u.a.umsichanAus-schreibungen bzw. Maßnahmen beteiligen zu können,dieeineZertifizierungnachAZAV[vor-malsAZWV]voraussetzen.

Katholische Jugendberufshilfe-Einrichtungen versuchenihrAngebotständigweiterzuentwi-ckeln,damitdenbetroffenenjungenMenschentatsächlich die Begleitung und Unterstützung angebotenwerdenkann,diesiefürihrepersön-liche,sozialeundberuflicheWeiterentwicklungbenötigen, damit eine Integration in unser Er-werbssystem gelingt. Dies war auch Grundlage undKriteriumderZertifizierung.

WichtigeEntscheidungskriterienfürdieFrage,nachwelchemQM-Systemmansichzertifizierenlässt,waren:

• DieRahmenbedingungenderZertifizierungmusstenzudenAbläufenundSystematikender Einrichtungen und Fachbereiche passen.

• Vier Einrichtungen wollten sich gemein-samaufdieZertifizierungvorbereitenunddamit Synergien nutzen sowie gewachseneKooperationsstruktureneinbindenundfes-tigen.GleichzeitigsolltedieZertifizierungnicht imVerbundstattfinden, sondern jeEinrichtung separat. Hilfreich war, dass derGütesiegelverbundsoflexibelwar,dieQua-litätsbeauftragten-Ausbildung als „Inhouse-Schulung“durchzuführen,hierwurdeauchdasQM-System„Bildungsdienstleister“ge-meinsamentwickelt,dassfürdiesenBereichpasste. Dies war eine gute Grundlage für dieerfolgreiche Zusammenarbeit der Qualitätsbe-auftragten der beteiligten Einrichtungen.

• EswurdeeineexterneZertifizierungange-strebt,dieals„neutraleInstanz“dieQualitätder Arbeit prüft und beurteilt.

• DieZertifizierungsollteauchalsGrundlage

fürdieZertifizierungnachderAZWVdienenkönnenundmitdieserverbundengeschehenkönnen.

• Es sollte ein gemeinsamer permanenter Pro-zess angestrebt werden, der das Angebotzielorientiert für junge Menschen weiterent-wickeltundesermöglicht,gemeinsamzuüberlegen, wie Qualität langfristig gesichertwerdenkann.

Die Erfahrungen der Träger zeigen, dass die Ent-scheidungfürdieZertifizierungnachdenVor-gabendesGütesiegelverbundWeiterbildungrichtig war.

Qualitätssicherung in der Praxis – das Beispiel „Wasserburg Rindern“

Dr. Kurt Kreiten, Direktor des Katholischen Bil-dungszentrums Wasserburg Rindern, Kleve und Ernst Spranger, stellv. Direktor a.D. der Wasser-burg Rindern

Im Mai 2000 wurde für die Katholische Heim-volkshochschuleWasserburgRindernerstmaligein„Qualitätshandbuch“erarbeitet.ImFrühjahr2008 entschloss sich die Leitung der Wasser-burg Rindern, die Arbeit der Bildungseinrichtung durchdenGütesiegelverbundWeiterbildungzer-tifizierenzulassen.Am27.10.2008erhieltdieWasserburgRinderndasoffizielleZertifikatdesGütesiegelverbundWeiterbildunge.V.

DasZertifizierungsverfahrenwareingebundenundvorbereitetdurcheineexterneOrganisa-tionsberatung, die im Jahr 2006 durchgeführt wordenwar.EineEvaluationdieserOrganisati-onsberatung erfolgte im Jahr 2009.

LeitzielundHauptmotivderHausleitungfürdieEinführung eines Qualitätsmanagementsystems und die Erarbeitung eines neuen Qualitätshand-bucheswarendreiGrundideen:

• Der Qualitätsstandard und die Qualitätssi-cherungderArbeitsindfürdieZukunftdesKatholischen Bildungszentrums WasserburgRindern erfolgsentscheidend.

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• QualitätindenverschiedenenArbeitsberei-chen des Bildungshauses lässt sich nur im DialogentwickelnundsetzteineständigeÜberprüfung der selbst gestellten Ansprüche voraus.

• DasVerfahrenzurZertifizierungsolleinenwesentlichen Beitrag zur Steigerung des „Wir-Gefühl“undzurIdentifikationderMitarbeitermit dem Bildungshaus leisten.

EingeführtwurdedasVerfahrenzurZertifizie-rungdurcheineMitarbeiterversammlung,diefür alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der WasserburgRindernverpflichtendwar.

Bei einem größeren Teil der Belegschaft war die ersteReaktionaufdieEntscheidungzurEinfüh-rungeinesQualitätsmanagementsystemsvonSkepsisundAblehnunggeprägt:„Wasbringtunsdas?“und„StattzuarbeitennehmeichjetztanSitzungenteil.“warenRückmeldungenaussämtlichenArbeitsbereichen–vonderRaum-pflegebiszurPädagogik.

VerantwortlichfürdasZertifizierungsverfahrenistderQualitätszirkel,demderDirektor,derstellv.Direktor,derVerwaltungsleiterunddieServiceleitungangehören.ZumQualitätsbeauf-tragten wurde der Verwaltungsleiter ernannt. IneinemzweitenSchrittwurdenindenver-schiedenenArbeitsbereichen(Verwaltung,Kü-che,Raumpflege)regelmäßigeQualitätszirkelein- gerichtet bzw. bereits bestehende Kon-ferenzen (Pädagogenrunde) um den The-menschwerpunkt Qualitätssicherung undQualitätsentwicklungergänzt.FürdieQualitäts-zirkelsindfesteBesprechungspunktedefiniert.DieErgebnissewerdenverbindlichinProtokol-lendokumentiert.

Drehscheibe für den Dialog und den Austausch derverschiedenenArbeitsbereicheistdieinZu-sammenarbeit mit der Organisationsberatung im Jahr 2006 eingerichtete Wochenrunde. Jeweils donnerstags treffen sich die Bereichsleitungen Service,Küche,technischeDiensteundBuch-haltung gemeinsam mit der Hausleitung - die gleich-zeitigdenpädagogischenBereich-ver-

tritt,umdieArbeitdervergangenenWocheauszuwertenunddiePlanungfürdiekommen-den 10 Tage ab- zustimmen.

Grundlage für die Arbeit der Wochenrunde sind ausschließlichdiePlanungsvorgaben,dievondenTagungssekretariatenindasEDV-System„Haus-undSeminarmanager“eingegebenwer-den. Aus diesen Daten werden sämtliche Res-sourcenplanungen(Zimmerbelegung,Technik,Küchenpläne,Raumpläne,etc.)erstellt.Fürdiepädagogische Arbeit unseres Bildungshauses lie-fern diese Daten die entsprechenden Angaben fürdieProgrammplanung,denDruckdesJah-resprogrammes, die Veranstaltungswerbung und den Internetauftritt.

DieverpflichtendeundkonsequenteArbeitmitdiesemelektronischenSteuerungsinstrumentkorrespondiertinhohemMaßemitderEntwick-lungunddemverbindlichenAufbaudesQuali-tätsmanagements.

BereitsineinerfrühenPhasedesZertifizie-rungsverfahrenswurdeeinzentralesBeschwer-demanagementeingerichtet.HierfließendieRückmeldungenderGästeauseinemAuswer-tungs- bogen, der in den Zimmern ausliegt, und die Seminarauswertungen der pädagogischen Mitarbeiter zusammen. Der Austausch und die BearbeitungenderRückmeldungensindfesterBestandteil der Wochenrunde. Die Ergebnisse werdendokumentiertundandenQualitätszir-kelweitergeleitet.

Wie lassen sich die Veränderungen und Erfah-rungen mit diesem neuen Managementsystem zweiJahrenachderoffiziellenZertifizierungeinschätzen?

Einer der zentralen Begriffe innerhalb der Qua-litätsentwicklungistdasKürzelKVP=Kontinu-ierlicher Verbesserungsprozess. KVP meint in diesem Zusammenhang den Weg, das Ziel und denErfolg,deneinZertifizierungsverfahrenfüreine Einrichtung bedeuten soll. Die Erfahrungen im Katholischen Bildungszentrum Wasserburg Rindern zeigen aber auch, dass die drei Begriffe Kontinuierlich, Verbesserung und Prozess in die-

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sem Kontext eine zentrale Aufgabe für die Lei-tung unseres Bildungshauses darstellen.

Die oben erwähnten Einwände und die Abwehr vonQualitätssystemendurchdieMitarbeiterdesHauseslassensichnichtdurcheinmaligeAktionundMotivationsicherstellen.DieArbeitindenQualitätszirkelngelingtnur,wennsiebeharr-lichundkontinuierlichangestoßenundbegleitetwird. Das gilt in besonderer Weise auch im Hin- blickaufdiejenigen,dieindenverschiedenenArbeitsbereichen Verantwortung tragen.

Verbesserung wird in diesem Verfahren in der Regel als eine Verbesserung der Qualität der Ar-beitderEinrichtungverstanden.

In der Wasserburg Rindern haben wir frühzeitig erkannt,dassdurchanstehendeVeränderungengleichzeitig auch Verbesserungen und Erleichte-rungen für die einzelnen Arbeitsplätze und auch fürdeneinzelnenMitarbeiterentstehenkönnen.

DeshalbversuchenwirbeiMaßnahmen,diesichaus dem Beschwerdemanagement oder geplan-tenstrukturellenVeränderungenergeben,im-merauchzunächsteinmal„Win-Win-Situationen“für die beteiligten Mitarbeiter zu schaffen.

Sowerdenim„QualitätszirkelTagungssekreta-riate“imZusammenhangmitdervomGütesie-gelverbundeingefordertenDokumentenlenkungsämtlicheeingesetztenFormulare,Dokumen-te, Vorlagen etc. abgeglichen, abgestimmt und vereinheitlicht.Dadurchergebensichfürdeneinzelnen Arbeitsplatz Zeiteinsparungen und gleich-zeitigwirddieKommunikationsstrukturzwischendenSekretariatenverbessert.

IndenArbeitsbereichen,indenenflexibleAr-beitszeitennotwendigsind(Küche,RaumpflegeundRezeption)wirdüberdiedokumentiertenundveröffentlichtenArbeitsabläufeversucht,die zeitlichen Belastungen für die einzelnen Mit-arbeiter zu reduzieren.

EinprozesshaftesVerständnisvonQualitätsent-wicklungmeinteinaufDauerundNachhaltigkeitangelegtesArbeitenimRahmendesoffiziellenZertifizierungsverfahrens.

Im Rahmen des Verfahrens hat sich zusätzlich gezeigt, dass neben der Betonung des prozess-haftenCharaktersderWeiterentwicklungundQualitätsverbesserung unserer Bildungsein-richtung es genauso wichtig ist, alle Mitarbei-ter und Mitarbeiterinnen an eine ganzheitliche und systemische Betrachtung der jeweiligen Arbeitsabläufeheranzuführen.Einewirklicheund nachhaltige Optimierung der Bildungsarbeit gelingtnurauseinemwechselseitigenRespektund einer bewussten Wahrnehmung der Leis-tungsfähigkeitundBedeutsamkeitderunter-schiedlichen Arbeitsbereiche.

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Redaktion/AutorenJoycelen UjaraGünter Boden

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