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Das Verhältnis von reformpädagogischer Rhetorik und empirischer Forschung im aktuellen Heterogenitätsdiskurs Beate Wischer (Universität Münster) reformeri scher

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Das Verhältnis von reformpädagogischer Rhetorik und empirischer Forschung im aktuellen Heterogenitätsdiskurs

Beate Wischer (Universität Münster)

reformerischer

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Ziele: Kritische Betrachtung des aktuellen Diskurses

Konkret: Problematisierung reformerischer Rhetorik

Vorgehen: Argumentation über drei Thesen; Statt differenzierter Betrachtung eher

Überzeichnung Im Fazit Versuch von Problemlösungsangeboten

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Drei Thesen im Überblick

1. Im aktuellen Diskurs dominiert eine Reformrhetorik

2. Diese Dominanz wirft gravierende Probleme auf

3. Um Praxis zu verbessern, muss diese Reflexionsform vermieden werden

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Im aktuellen Heterogenitätsdiskurs dominiert eine Reformrhetorik

1. These

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Merkmale von Reformreflexionen

„Reformreflexionen gehen von einer Kenntnis der Verhältnisse aus und erstreben das Auswechseln von Zuständen mit bekannten Nachteilen gegen Zustände mit unbekannten Nachteilen. Sie nutzen also die Zeitdifferenz zwischen bekannten und unbekannten Nachteilen als Handlungsimpuls“ (N. Luhmann/E. Schorr 1988)

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Diese Dominanz wirft gravierende Probleme auf

2. These

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Probleme der Reformreflexion Verkürzte Problemsicht auf

das Lösungskonzept das Ausgangsproblem

Drei Beispiele: Komplexitätsproblem Gruppennorm vs. Individualnorm „Auslesen und Fördern“

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1) Komplexitätsproblem

„In den herkömmlichen Unterrichtsmodellen wird die Notwendigkeit der Individualisierung abgeleitet, ohne im Einzelnen anzugeben, welche differenziellen Unterrichtsformen, Lehrmethoden und sozialen Interaktionsmodi unter welchen klassenspezifischen Bedingungen und im Hinblick auf welche pädagogischen Zielsetzungen zu praktizieren sind, um die erwünschten Effekte zu erzielen, unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden und den Lehrer nicht heillos zu überfordern“ (Weinert 1997, S. 50)

„Zu vielen dieser und weiterer praktischer Fragen gibt es

gegenwärtig mehr Dogmen den Wissensbestände“

(Altrichter/Hauser 2007, S. 8)

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Probleme der Reformsemantik Verkürzte Problemsicht auf

das Lösungskonzept das Ausgangsproblem

Drei Beispiele: Komplexitätsproblem Gruppennorm vs. Individualnorm „Auslesen und Fördern“

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Um Praxis zu verbessern, muss diese Reflexionsform vermieden werden

3. These

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Problematische Folgen für die Praxis „Abwehrhaltungen“ Geringe Anschlussfähigkeit an praktische

Erfahrungen „Heillose Überforderung“ Reflexionsdefizite im Professionswissen

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Fazit und Ausblick

Schlussfolgerungen für die

Reflexionsform empirische Forschung

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Reflexionsform

„Perspektive des Könnens“ Reflexionsbegriffe statt Wertbegriffe „Disziplinierung“ der Argumentation (Harm

Paschen)

Einen „Advocatus Diaboli“ einbauen!

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Forschungsperspektiven

Ethnografische Unterrichtsforschung

Rekonstruktion der Lehrerperspektive

Rekonstruktion der Schülerperspektive

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Schluss

Auch für den Heterogenitätsdiskurs ist Vielfalt (an Perspektiven) eine Bereicherung;

Die Perspektiven eines „Advocatus diaboli“ ist dabei deutlich unterrepräsentiert

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!