Der junge Stadtteil kn nte noch urbaner sein - profamilia.de · was wann wo hilfe im notfall...
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Was Wann Wo
HILFE IM NOTFALL
POLIZEI 110FEUERWEHR 112RETTUNGSDIENST 112NOTRUFFAX 112KRANKENTRANSPORT 19 222ÄRZTLICHE BEREITSCHAFT 116 117
APOTHEKEN Apotheken–Notdienstfinder: Tel. 0800 00 22 8 33, Handy 22 8 33 (69 ct/Min.) oder www.aponet.de.Backnang: Rats, Allmersbach i.T., Backnanger Str. 48, 0 71 91/35 90 20; Hörschbach, Murrhardt, Hörschbachstr. 61, 0 71 92/90 09 17.Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fellbach: Quellen, Bad Cannstatt, KönigKarlStr. 20, Tel. 5 09 43 72.Schorndorf, Althütte, Rudersberg, Welzheim: Daimler, Schorndorf, Marktplatz 32, 0 71 81/6 12 98.Waiblingen, Korb, Kernen, Weinstadt, Remshalden, Winnenden und Umgebung: Remspark, Waiblingen, Kernstadt, Ruhrstr. 5, 0 71 51/56 56 56; Schelmenholz, WinnendenSchelmenholz, TheodorHeussPlatz 4,0 71 95/91 99 90.Dienstbereit von 8.30 bis 8.30 Uhr.
VERANSTALTUNGEN
THEATERWaiblingen: Festplatz an der Rundsporthalle, Beinsteiner Straße 60: Waiblinger Weihnachtszirkus, 15.30 Uhr, 19.30 Uhr.
KINDERSPASSWaiblingen: Stadtbücherei, Kurze Straße 24: We play Wii, gemeinsames Spielen für Groß und Klein, 13 bis 18 Uhr.Theater unterm Regenbogen, Lange Straße 32: Vom hölzernen Adler, Figurentheater (ab 6 J.) mit Veit Utz Bross, 15 Uhr.
VORTRÄGEFellbach: Praxisklinik Fellbach, Centrum 30, Stuttgarter Straße 30: Meniskus Knorpel Kreuzband: Eine Entdeckungsreise durch das Kniegelenk, Referent: Dr. Michael Schaufler, 18 Uhr.(Weitere Hinweise auf unseren anderen Veranstaltungsseiten)
Zum Jahreswechsel hat die Zahl derArbeitslosen im RemsMurrKreisim Vergleich zum Vormonat um 70
Personen abgenommen. Die Arbeitslosenquote sank damit um einen Zehntelsprozentpunkt auf 3,3 Prozent. „Die positive Jahresentwicklung auf dem Arbeitsmarktsetzt sich auch zum Jahresende fort“, sagt dazu Jürgen Kurz, der Leiter der Waiblinger Arbeitsagentur. Er sei, so Kurz, nichtzuletzt wegen der weiterhin guten Konjunktur auch mit Blick auf das neue Jahrsehr zuversichtlich.
Im Dezember des vergangenen Jahreswaren bei der Arbeitsagentur Waiblingenund dem Jobcenter RemsMurr 7785 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 197 weniger als im Dezember 2015. Im Lauf desvergangenen Jahres haben sich insgesamt knapp 30 000 Personen arbeitslos gemeldet, etwa 2700 Personen mehr als im selbenVorjahreszeitraum. Gleichzeitig beendetenaber 30 125 Personen ihre Arbeitslosigkeit,immerhin rund 2500 Abmeldungen mehrals im Jahr davor.
Besonders erfreulich sei, dass im Jahresverlauf auch verstärkt Langzeitarbeitslose und ältere Menschen wieder Arbeitfanden, sagt Kurz. Die Zahl derer, die mehrals ein Jahr lang arbeitslos sind, sank dabeium 281 Personen oder 11,5 Prozent, diejenige der über 50jährigen Arbeitslosen verringerte sich um 6,3 Prozent. Hier stelle dieFörderung der beruflichen Weiterbildungeinen wichtigen Beitrag zur Deckung desFachkräftebedarfs und zur Vermeidungvon Langzeitarbeitslosigkeit dar, bestätigtauch der Geschäftsführer des JobcentersRemsMurr, Gunnar Schwab. Rund 4700und damit 60,6 Prozent der im Kreis gemeldeten Arbeitslosen beziehen derzeitArbeitslosengeld II und werden daher vomJobcenter betreut.
Auch landesweit ist laut der jüngstenArbeitsmarktstatistik die Arbeitslosigkeitim Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 3,6 Prozent und liegt damit um0,1 Prozentpunkte günstiger als im Dezember des vergangenen Jahres. Andererseitswurden im RemsMurrKreis in den vergangenen vier Wochen 856 Stellen neu angeboten. Das bedeutet gegenüber dem Dezember des Vorjahres einen Anstieg ummehr als 15 Prozent.
Zum Jahresanfang meldeten die Unternehmen und die Verwaltungen im Kreisinsgesamt mehr als 11 500 freie Arbeitsstellen, gut 13 Prozent mehr als im Vorjahr.Derzeit sind laut den Angaben der Waiblinger Arbeitsagentur kreisweit 2855 freieStellen im Angebot.
Waiblingen Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis ist leicht gesunken. Von Harald Beck
Gute Aussichten dank stabiler Konjunktur
Geld reicht nur für 20ProzentStelle
Eine halbe Stelle für das Projekt Flügel – das wäre der große Wunsch vonPro Familia Waiblingen für das neue
Jahr gewesen. Erfüllt worden ist er zum Bedauern von Oranna KellerMannschreck,der Leiterin der Beratungsstelle, nicht:„Der Kreistag hat 15 000 Euro genehmigt,das ist die Hälfte dessen, was wir uns gewünscht hätten.“
Dennoch werde Pro Familia das vor gutdrei Jahren aus der Taufe gehobene Projektfortsetzen, das sich an Frauen richtet, dievon sexualisierter Gewalt betroffen sind,sagt KellerMannschreck. Mit einem Budget von 15 000 Euro könne Pro Familiaallerdings nur eine 20ProzentStelle finanzieren, was umgerechnet zwölf Stunden pro Woche bedeute. „Das ist nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, dass dieKolleginnen auch viele Telefonate, beispielsweise mit Anwälten, führen müssen.“
Bedarf an Beratung und Hilfe speziell imBereich sexualisierter Gewalt gibt es imLandkreis leider genug. „Die Zahl der Beratungen hat sich im vergangenen Jahrgegenüber dem Vorjahr von knapp 100 auf200 verdoppelt“, sagt Oranna KellerMannschreck. Warum, das lasse sich kaum beantworten: „Eventuell haben sich einfach mehr Menschen getraut, Hilfe zu suchen.“ Zudem weisen offenbar mehr Ärzteund Polizeidienststellen auf das AngebotFlügel hin. Im Jahr 2016 sei die Zahl derFrauen, die Übergriffe an ihrem Arbeitsplatz erlebt hätten, auffällig hoch gewesen,sagt KellerMannschreck. Hinzu kämenBetroffene, die in der Familie sexualisierteGewalt erleben müssten.
Was die Finanzierung angehe, habe derLandrat Richard Sigel ihr ein bisschen Mutgemacht, sagt Oranna KellerMannschreck. Er habe signalisiert, dass bei wei
ter steigenden Zahlen in Sachen Finanzierung eventuell etwas nachjustiert werde.
Die SPDFraktion im Waiblinger Gemeinderat hatte im Zuge der Haushaltsberatungen beantragt, die Stadt Waiblingen solle Pro Familia mit einem Jahresbeitrag von 5000 Euro unterstützen, unter anderem, damit das Projekt Flügel weitergeführt werden kann. Der Antrag war jedochabgelehnt worden – mit dem Hinweis darauf, dass Pro Familia unter anderem mitRäumen im Familienzentrum Karo unterstützt werde. „Waiblingen ist uns gegenüber ein großzügiger Gastgeber“, bestätigt KellerMannschreck.
Schade sei, dass außer der großen Kreisstadt und der Gemeinde Kernen keine andere Kommune das Projekt Flügel gesondert finanziell unterstütze, obwohl Frauenaus dem ganzen Kreis das Angebot nutzten.Über die Kreisumlage beteiligen sich dieKommunen im Landkreis allerdings indirekt an der Finanzierung des Projekts.
// Mehr zum Thema im Internet unterwww.profamilia.de
Waiblingen Pro Familia führt das Projekt Flügel in diesem Jahr weiter, obwohl die finanziellen Mittel sehr knapp sind. Von Annette Clauß
RemsMurrKreis
Winterwetter führt zu UnfällenIm ganzen Landkreis haben sich am Montag Unfälle wegen Schneeglätte ereignet. InBacknang wurde ein 37Jähriger leicht verletzt, als er gegen 12 Uhr auf der Etzwiesenstraße auf die Gegenfahrbahn gerietund mit einem entgegenkommendenBMW zusammenstieß. Dabei entstand einSachschaden von ungefähr 20 000 Euro.
In Schorndorf erlitt ein vierjährigerJunge um 18.15 Uhr leichte Verletzungen.Eine Autofahrerin konnte bei in der Gmünder Straße vor einem Zebrastreifen auf glatter Fahrbahn nicht mehr rechtzeitigbremsen und fuhr dem Kind über den Fuß.
In Korb kam es gegen 13 Uhr zu einemAuffahrunfall: In der Kleinheppacher Straße konnte wegen der Schneeglätte eine42jährige VWFahrerin, die laut Polizei zuschnell unterwegs war, nicht mehr hintereinem liegengebliebenen Mitsubishi halten, obwohl dessen Fahrerin das Auto miteinem Warndreieck abgesichert hatte. DerSchaden der bei dem Unfall entstand beträgt laut der Polizei rund 6000 Euro. wei
Der junge Stadtteil könnte noch urbaner sein
Nachdem er seine Gleichgewichtsprobleme überwunden hat, lässtsich Franz Pesch ganz auf den
Scharnhauser Park ein. Beim Gang durch das Treppenhaus des zentral in dem Ostfilderner Stadtteil (Kreis Esslingen) gelegenen Stadthauses könne man angesichts dervielen Schrägen schon ins Schwanken geraten, „wenn man sonst rechte Winkel gewöhnt ist“, sagt der bekannte Architekt undStadtplaner, und er kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Doch auf dem Vorplatz angelangt, dominieren wieder die geraden Kanten, die die Architektur des erstvor rund 20 Jahren entwickelten Stadtteilsbestimmen. Etwa die mehrgeschossigenPunkthäuser der Architekten Kohlhoff undKohlhoff, die Pesch zufolge mit den ins städtebauliche Konzept eingebundenenehemaligen Kasernengebäuden ein kräftiges Merkzeichen setzen, gleichzeitig aber auch Bescheidenheit ausstrahlen.
Vor allem bilden sie aber den markantenAbschluss einer Landschaftstreppe, bei deren Anblick der 69Jährige regelrecht insSchwärmen gerät. Ein „grandioses Ereignis“ sei dieser großzügige abgestufte Park,der auf der anderen Seite den Blick freigibtauf die Schwäbische Alb. Fast schon empfinde man das Rückgrat des von den Einheimischen liebevoll als Schapa bezeichneten Stadtteils als „barocken Garten miteiner riesigen Weite“, sagt Pesch und berichtet, die Landschaftstreppe falle selbstPassagieren beim Anflug auf den Stuttgarter Flughafen ins Auge. Hier sei ein Freiraumerlebnis geschaffen worden, das von den Bewohnern gerne angenommen werde: „Hier geht man einfach gerne durch.“
Und im Scharnhauser Park lebt manauch gerne – davon geht Franz Pesch injedem Fall aus. Zumindest könne er sich„nicht vorstellen, dass hier jemand sagt, erhabe ein schreckliches Umfeld“. Das geltefür die Quartiere mit Mehrfamilienhäusern gleichermaßen wie für jene mit Einfamilienbauten auf der anderen Seite der
Stadtbahnlinie. In den größeren Wohnblöcken, die die städtische Kante zur Landschaftstreppe bilden, herrsche eine urbaneDichte, die dennoch ein Klein oder Mittelstadtambiente zulasse. Lieber sähe er allerdings dezentrale Spiellandschaften für dieKinder anstatt der klassischen Spielplätze.
Auch die ebenerdigen Erdgeschosswohnungen sind nicht unbedingt nach PeschsGeschmack. Hochparterre wäre besser, umDistanz zur Öffentlichkeit zu wahren, sagter und deutet auf zwei rustikale, nicht gerade stimmige Holzelemente, die ein Bewohner gegen allzu neugierige Blicke auf seineTerrasse gestellt hat.
Dass die Einfamilienhäuser auf der anderen Seite der Straße und der Stadtbahnline über eine Tiefgarage verfügten, sei etwasBesonderes, merkt Pesch an. Auch die Aufteilung und Anordnung der Gebäude lobt er. Trotz der Dichte gewährten die privatenGärten Intimität. „Das hat einfach Stil und
ist gut gemacht.“ Wer in einem Block aufder anderen Seite wohne und deshalb keineeigene Grünfläche sein Eigen nennen dürfe, „kriegt dafür die Weite des Parks“.
Die reinen Funktionsgebäude, in denenbeispielsweise der Discounter Lidl seine Waren anbietet oder eine Rampe hoch zumParkdeck des RealMarkts führt, passten nicht so recht ins Ensemble. „Aber guterStädtebau muss auch mal ein mittelmäßiges Objekt vertragen“, ist Pesch überzeugt.
Apropos vertragen. Einige Läden oderCafés mehr, die ihr Ambiente nach außenvermitteln, dürften schon sein, meint er.Denn die Belebung breche bisweilen frühab, „das könnte ich mir hier noch urbaner vorstellen“. Qualität mit Geschäften zu erzielen, „das ist die Kunst“. Denn das vermittle ein Gefühl von Atmosphäre. Das willPesch aber nicht als Kritik an der Stadtplanung verstanden wissen. Die Kommunen könnten „100 Flächen für Läden anbieten“– wenn es dafür keine Interessenten gebe,„dann wird es nichts“. In diesem Zusammenhang hebt er die neue Markthalle alsbelebendes Element hervor. Ebenso verleihe etwa die preisgekrönte, vom Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei entworfene Parkschule dem Stadtteil Charakter.
Die bisweilen geäußerte Kritik, imScharnhauser Park lebten die Menschen weitgehend anonym, weil es sich nicht umeinen gewachsenen, sondern neu geschaffenen Stadtteil handelt, lässt Franz Peschnicht gelten. Natürlich empfänden dieMenschen Altbauten als atmosphärisch,räumt er ein. „Aber auch die alte Stadt warmal neu“, sagt er. Am Ende setze sich dieQualität durch, „und man identifiziert sich mit dem Stadtteil, in dem man lebt“.
Serie (7) Schmuckstücke oder Schandflecke – Planer entscheiden darüber, wie Plätze, Quartiere oder Straßenzüge aussehen. Wir stellen Beispiele moderner Stadtgestaltung in der Region vor. Heute: der Scharnhauser Park in Ostfildern. Von Jürgen Veit
Der Architekt und Städteplaner Franz Pesch ist von der Landschaftstreppe und den Punkthäusern begeistert. Foto: Horst Rudel Grafik: StZ
DIE LANDSCHAFTSTREPPE IST DAS RÜCKGRAT DES SCHAPA
Wohnblocks
ehem. Kaserne
Einfamilienhäuser
Landschaftstreppe
Holzheiz-kraftwerk
Schule im Park
Punkthäuser
Stadthaus
Am Donnerstag führt die Serie in den Bürgerpark in Weinstadt.
Stadterkundung
VOM KÖNIGLICHEN GESTÜT ZUM LEBENSRAUM FÜR 8800 MENSCHEN
Scharnhauser Park Dort, wo heute der jüngste Ostfilderner Stadtteil beheimatet ist, waren einst das Königliche Privatgestüt Scharnhausen (1817 bis 1927) und ein WehrmachtsFliegerhorst angesiedelt. Danach waren auf dem 140 Hektar großen Gelände rund 7000 USSoldaten in der Kaserne NellingenBarracks stationiert. Sie zogen im Jahr 1992 ab, und zwei Jahre später kaufte die Stadt das Areal vom Bund. Von 1997 an entstanden dort Wohn und Geschäftsgebäude sowie öffentliche Einrichtungen. Von 1996 bis 2000 wurde der Stadtbahnanschluss gebaut.
Im Jahr 2002 fand die Landesgartenschau dort statt. Vier Jahre später erhielten die Stadt sowie die Planer Alban Janson und Sophie Wolfrum für das international beachtete und ausgezeichnete Projekt den Deutschen Städtebaupreis. Heute leben dort etwa 8800 der rund 39 300 Einwohner der Stadt.
Franz Pesch Der im Jahr 1947 geborene Franz Pesch studierte Architektur und Städtebau in Aachen. Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent bei Professor Peter Zlonicky an der Fakultät Raumplanung der Universität
Dortmund. Im Jahr 1981 promovierte er zum Dr.Ing. für Stadt und Raumplanung. Ein Jahr später gründete er das Büro pesch partner architekten stadtplaner mit dem Hauptsitz in Dortmund und einer Dependance in Stuttgart. Von 1994 bis 2014 lehrte Pesch als Professor für Stadtplanung und Entwerfen am StädtebauInstitut der Universität Stuttgart. Pesch ist als Gutachter und Berater im In und Ausland tätig, er hat mit seinem Büro zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und Auszeichnungen in den Bereichen Städtebau, Wohnungsbau, öffentlicher Raum erhalten. jüv
// Die Winterserie online unter http://stzlinx.de/stadtgestaltung
21Mittwoch, 4. Januar 2017 | Nr. 3STUTTGARTER ZEITUNG REMS-MURR-KREIS