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www.bvmw.de Der Mittelstand. Das Unternehmermagazin 6 | 2011 Januar 2012 4,90 Euro Mario Ohoven Sindy Vollmert Von der Idee zum Erfolg .................................................. S. 40 Josef Girshovich Die sieben Todsünden der Unternehmensnachfolge .................................................. S. 8 „Die Freude am Unternehmertum stärken” .................................................. S. 6 Gründer starten durch Gründer starten durch Themenschwerpunkt: Ihr Unternehmen – Gründung, Sicherung, Nachfolgeregelung

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Themenschwerpunkt: Ihr Unternehmen ‒ Gründung, Sicherung, Nachfolgeregelung Mario Ohoven: „Die Freude am Unternehmertum stärken‟ Josef Girshovich: Die sieben Todsünden der Unternehmensnachfolge Sindy Vollmert: Von der Idee zum Erfolg

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Der Mittelstand.Das Unternehmermagazin

6 | 2011Januar 2012

4,90 Euro

Mario Ohoven Sindy Vollmert

Von der Idee zum Erfolg.................................................. S. 40

Josef Girshovich

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Themenschwerpunkt: Ihr Unternehmen – Gründung, Sicherung, Nachfolgeregelung

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Steuern als Strafe

Die SPD hat ihre Parteifarbe gewechselt, aber nicht ihren steuerpolitischen Kurs. Auf dem Berliner Bundesparteitag gaben die Genossen die Richtung für die Zeit nach einem möglichen Wahlsieg vor. Die Botschaft lautet unmissverständlich: Mehr sollen mehr Steuern zahlen.

Die Liste der fiskalischen Grausamkeiten ist lang. Dazu gehören ein Spitzensteuersatz von 49 Prozent plus Soli, die Verschärfung der Erbschaftsteuer, Abschaffung des Ehegattensplittings, eine höhere Abgeltungssteuer, die reanimierte Vermögensteuer sowie andere Zwangsabgaben. Ein weiteres linkes Lieblingsprojekt, die Reichensteuer, liegt quasi auf Wiedervorlage. All das zielt auf “die Reichen” – und trifft Betriebe und Bürger. Dass schon heute zehn Prozent am oberen Ende der Einkommenskala mehr als die Hälfte der Einkommensteuer aufbringen, das untere Drittel jedoch ungeschoren bleibt, übersehen die Wahl- beziehungsweise Klassenkämpfer geflis-sentlich. Ebenso, dass unsere Klein- und Mittelbe-triebe laut Weltbank im internationalen Vergleich überdurchschnittlich stark durch Steuern und Ab-gaben belastet werden.

Im Ergebnis müssten Unternehmer künftig von je-dem verdienten Euro bis zu 80 Cent an den Fiskus ab-führen. Erfolgreicher lassen sich Investitionen kaum verhindern. Der Staat hat jedoch kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem. Die Steuern flie-ßen reichlich wie nie, trotzdem fährt der Bundesfi-nanzminister die Verschuldung im kommenden Jahr hoch. Vorgezogene Wahlkampfgeschenke, wie das höhere Weihnachtsgeld für Beamte, gibt es eben nicht zum Nulltarif. Die Genossen sind freilich keinen Deut besser. Der Parteitag plante zusätzliche Aus-gaben in Höhe von mindestens 20 Milliarden Euro.

Geht es gegen Besserverdiener, nehmen linke Ideo-logen gern auch Kollateralschäden in Kauf. Anders ist das Nein zu einer Minderung der kalten Progres-sion nicht zu verstehen. Damit macht sich der Fis-kus zum Inflationsgewinner. Denn bislang frisst die automatische Höherbesteuerung auf, was der Otto Normalverdiener brutto mehr bekommt. Unter dem Strich behält der Staat bereits heute zwei Drittel des Wirtschaftsaufschwungs für sich, lediglich ein Drit-tel kommt beim Bürger an. Das Gegenmodell ist ein Staat, der dem Steuerzahler mehr Netto vom Brut-to lassen möchte. Der Preis dafür sind Abstriche beim sozialen Rundum-Sorglos-Paket. Wer diese Wahrheit offen ausspricht, wird wie gerade die FDP vom Wähler bestraft. Die SPD geht den bequeme-ren Weg. Sie suggeriert den Menschen, nicht die Ausgaben, die Einnahmen wären das Problem. Die Lösung dafür liefert sie gleich mit – Umverteilung von oben nach unten.

Dabei ist nicht einmal sicher, ob die Rechnung der SPD aufgeht. Möglicherweise werden die Genossen bis zur Wahl von der CDU links überholt. Nach der Kehrtwende in der Energiepolitik und beim Min-destlohn könnte die Union auch in der Steuerpolitik linke Positionen kapern. Je höher die Belastung, desto größer die Gerechtigkeit – frei nach dieser Faustformel droht in Deutschland eine Besteuerung als Bestrafung. Das Strafmaß bestimmt die Politik qua Steuersatz.

Ich wünsche Ihnen ein friedvolles und erfolgreiches Neues Jahr.

Ihr Mario Ohoven

DMittelstandsbank

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POLITIK POLITIK

6 „Die Freude am Unternehmertum stärken”

24 Die virtuelle Krise

Europa tanzt von Rettungsgipfel zu Rettungsgipfel

28 News aus Brüssel

29 Europäisches Ökosiegel

International

30 Der Wandel ist Chance

32 Unternehmensgründung in Südafrika

Rechtshotline

33 Schöne Bescherung

IBWF

36 Ende der Drehtürmethode

38 Private Nutzung eines Dienstwagens

Sonstige

40 Von der Idee zum Erfolg

Deutschland

6 „Die Freude am Unternehmertum stärken”

8 Die sieben Todsünden der Unternehmensnachfolge

12 Im Innenohr der Wirtschaftskrise

14 Zahl des Monats

16 Wundermittel Mindestlohn?

18 „Einige Förderschwerpunkte künftig anders setzen”

20 Innovative Netzwerke für eine intelligente Neue Mobilität

Europa

22 Berliner Gipfel

24 Die virtuelle Krise

26 Blicke von außen

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48 So werden Sie online besser gefunden

SERVICE

38 Private Nutzung eines Dienstwagens

SERVICE

42 Warum nicht die Tochter?

43 Geistiges Eigentum

44 „Personalvermittlung als wertvolle Unterstützung”

46 De-Mail – einfach, sicher, wirtschaftlich

48 So werden Sie online besser gefunden

50 Buchtipps

52 Streit vermeiden

Bund

53 Kurz vorgestellt

54 Weltstars und Zeitgeschichte

56 Moskau.Kunst.Berlin: Programm und Botschaft

57 Mittelstand darf nicht die Zeche zahlen

58 Innovativ und nachhaltig zur Marktführerschaft

Europa 60 BVMW-Unternehmerpreis Schweiz 2011 verliehen

62 Erfolge in Europa

Personalie

63 Hohe Ehrung für Dr. Helmut Baur

Aus den Ländern

64 Berichte

70 Impressum

Such!

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„Die Freude amUnternehmertum stärken”

Mittelstandpräsident Mario Ohoven im Mittelstand-Interview

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Wir setzen uns auf allen politischen Ebenen erfolgreich für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ein.

Der Mittelstand: Welchen Stellenwert hat das Thema Unternehmensnachfolge für mittelständische Unternehmer?

Ohoven: Einen sehr hohen, und das zu Recht. Mittelständler denken im Unter-schied beispielsweise zu börsennotier-ten Unternehmen langfristig, oft über viele Generationen. Gerade deshalb nehmen sie die Unternehmensnachfolge als Heraus-forderung wahr und an. Die Klein- und Mittelbetriebe spüren zunehmend Druck aus zwei Richtungen. Einerseits sorgt die Demografie dafür, dass die Zahl potenziel-ler Nachfolger zurückgeht. In Deutsch-land nimmt insgesamt die Zahl der 20- bis 65-Jährigen bis 2025 von heute rund 50 Millionen auf 43 Millionen ab. Zum ande-ren, und das sehen wir mit besonderer Sorge, schrecken die politischen Rahmen-bedingungen Unternehmer in spe ab.

Der Mittelstand: Bei wie vielenUnternehmen steht mittelfristigein Wechsel an?

Ohoven: Man kann grob geschätzt sagen, in den kommenden fünf Jahren müssen jährlich 20.000 mittelständische Unter-nehmer ihre Nachfolge regeln. Um welche volkswirtschaftliche Dimension es dabei geht, zeigt allein eine Zahl: Vom Fortbe-stand dieser Betriebe hängen bei uns im-merhin 1,4 Millionen Arbeitsplätze ab.

Der Mittelstand: Droht Deutschland also eine Nachfolgerlücke?

Ohoven: Auf unsere Gesamtwirtschaft bezogen, sehe ich das eher nicht. Es wird allerdings in verschiedenen Bran-chen und Regionen sicherlich mittel- und langfristig personelle Engpässe geben. Die Bundesregierung, das weiß ich aus meinen Gesprächen mit den zuständigen Fachministern, hat die Brisanz des Themas erkannt und sie versucht ja auch gegen-zusteuern, etwa mit der Nachfolgebörse „nexxt-change“.

Der Mittelstand: Was gilt es zu beach-ten, damit der Wechsel an der Spitze möglichst reibungslos erfolgt?

Ohoven: Es gab in den Jahren 2002 bis 2008 etwa 180.000 Unternehmensnach-folgen. Daraus können wir lernen, was gut und was weniger gut gelaufen ist. Fast drei Fünftel der Unternehmen sind in Fa-milienhand geblieben, bei einem Fünftel sind externe Nachfolger eingestiegen, die restlichen 20 Prozent waren Manage-ment-Buy-Outs. Unter dem Strich ging der Wechsel bei über 80 Prozent völlig unkom-pliziert über die Bühne. In zwei Dritteln der Fälle blieb der frühere Unternehmer zumindest noch eine Zeitlang weiter an Bord, das zeigt die Wichtigkeit eines be-gleiteten, geplanten Übergangs.

Der Hauptfehler, der einen Wechsel er-schwert hat oder sogar scheitern ließ, lag in der Überbewertung des eigenen Unter-nehmens. In der Folge kam es in der Über-gangsphase und danach zu Umsatz- und Ertragseinbrüchen von bis zu 50 Prozent. Das wiederum führte zu Liquiditätsman-gel, weil die Banken bei der Kreditverga-be gemauert haben. Mit anderen Worten: Eine sichere Finanzierung der Nachfolge ist das A und O.

Der Mittelstand: Stichwort geplanter Übergang. Wie sieht daskonkret aus?

Ohoven: Entscheidend ist, dass die Überga-be, gerade an einen externen Nachfolger, in mehreren Schritten geregelt vollzogen wird. In einer Vorbereitungsphase sollte der realistische Wert des Unternehmens im Marktumfeld ermittelt werden. In der Umsetzungsphase geht es darum, einen potenziellen Nachfolger auszusuchen und anzusprechen. In der Überleitungsphase kommt es in erster Linie auf den Zeitpunkt und die Form der Kommunikation der Über-gabe an. Der Unternehmer möchte ja seine Mitarbeiter, Partner und Kunden behalten.

Der Mittelstand: Sie sprachen die poli-tischen Rahmenbedingungen an. Was muss sich da ändern?

Ohoven: Die Politik muss die Freude am Unternehmertum stärken. Es ist doch ein Alarmsignal, dass die Zahl der Firmen-

gründungen 2012 erstmals nach längerer Zeit wieder unter die 400.000-er Marke sinken dürfte. Offensichtlich stellt die un-ternehmerische Selbstständigkeit für viele gut ausgebildete junge Menschen keine attraktive Perspektive dar. Ich kann das ein Stück weit sogar verstehen.

Denn was uns Unternehmer und damit natürlich auch potenzielle Nachfolger am meisten drückt, das ist die unverändert hohe Abgabenlast und die oft irrwitzige Bürokratie. Und das ist eben keine ge-fühlte Belastung, sondern objektiv nach-weisbar. Unsere Mittelständler zahlen laut Weltbank im internationalen Maß-stab überdurchschnittlich viel Steuern und Abgaben. Deutschland landete bei einem weltweiten Vergleich der Steuer-system auf Platz 86, die Niederlande aber beispielsweise auf Rang 35. Da ist also noch eine Menge zu tun.

Beim Thema Bürokratieabbau hat die Bun-desregierung, das muss man fairerweise sagen, schon Einiges bewirkt. Leider ist der ganz große Durchbruch aber noch nicht erfolgt. Wer weiß denn schon, dass jeder Unternehmer roundabout 650 Auf-gaben und Tätigkeiten für den Staat zu erledigen hat – und das ohne einen Cent Kostenerstattung?

Der Mittelstand: Was tut der BVMW, um die Unternehmer fit für die Nachfolge zu machen?

Ohoven: Wir setzen uns auf allen politi-schen Ebenen erfolgreich für eine Ver-besserung der Rahmenbedingungen ein. Und wir führen in den verschiedenen Bran-chen und Regionen gezielt Firmenchefs mit möglichen Nachfolgern zusammen. Beiden steht unser Verband selbstverständlich in allen Phasen des Unternehmensübergangs mit Rat und Tat zur Seite. Auch wenn nur acht Prozent der Betriebe bei der Überga-be scheitern und vom Markt verschwin-den, gesamtwirtschaftlich gesehen ist diese Quote einfach noch zu hoch.

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Die sieben Todsünden der Unternehmensnachfolge

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Endlich übernimmt Anna Kienzle. Ihr Vater, geliebter wie gefürchteter Patriarch, zieht sich nach vierzig Jahren aus dem Unterneh-men zurück. Er überlässt der promovierten Tochter die Verantwortung für dreihundert Mitarbeiter in Schwaben. Doch „der Alte”, wie sie ihn nennen, möchte die Zügel nicht ganz aus der Hand geben. Er sitzt im Beirat, lässt sich Bericht erstatten, hat in den Ge-sellschaftervertrag zahlreiche Widerrufs-klauseln eingebaut. Ob diese Unternehmens-nachfolge gut geht?

Back Seat Driving

„Back seat driving ist mit vielen Unsicherheiten ver-bunden”, sagt Uwe Kern von der Unternehmensberatung Schmuck, Kern & Partner. „Der Alte sagt weiterhin,

wo es lang geht, und vorn sitzt dann auch nur ein Taxifahrer.” Wer sich für die Unter-nehmensnachfolge entschieden hat, muss sich ganz zurückziehen. Alles andere scha-det der Firma. Der alte Chef ist nicht ganz weg, der neue Chef ist nicht ganz da, und die Mitarbeiter wissen nicht, wer das Sagen hat.

Unternehmensnachfolge in drei Monaten

Auf einmal soll es ganz schnell gehen. Werner Michels – kinderlos, zwei Mal geschieden, Gründer eines Ingenieurbüros in

Köln – hat eine junge Freundin. Ein Nach-folger soll her, möglichst schon nächsten Monat. „Wir haben Aufträge für drei Jahre”, sagt Michels. Michels plant aus Gewohnheit allein und starrköpfig. Er sieht nicht, dass er mit der Entscheidung, sich zurückzuzie-hen, eine zweite Instanz ins Leben gerufen hat: seinen Nachfolger. „Bis zur Berufung vergeht regelmäßig bis zu einem Jahr”, sagt Unternehmensberater Kern. „Auch ist eine gemeinsame Zeit sinnvoll, um Kunden- und Lieferantenbeziehungen stabil zu übergeben. Nur Obacht: Diese gemeinsame Zeit muss ein vorher definiertes Ende haben. Sonst bleibt der Nachfolger immer der ‚Junior’.”

„Mein Unternehmenist so viel wert, wie ich investiert habe”

Über Jahrzehnte investier-te Jürgen Laufmann in die Druckerei. Vor drei Jah-ren kam eine Fünf-Farb-

Druckmaschine hinzu. Nun betrachtet er sein Lebenswerk, rechnet zusammen – die Fünf-Farb-Druckmaschine, die drei Vier-Farb-Druckmaschinen, den Fabrikanbau – und be-stimmt den „Wert” der Firma. Für den Nach-folger sieht das anders aus. „Viel wichtiger als die Frage: Wie viel wurde investiert? ist für uns die Frage: Wie wird sich die Firma in Zukunft entwickeln?” sagt Ralf Baumeister von der Berliner Unterneh-mensberatung Stabwechsel GmbH. „Die zukunftsorientierte Due Diligence-Prüfung ist das Rückgrat der erfolgreichen Unterneh-mensnachfolge.”

Informationspolitik: „Wie sage ich es der Familie?”

Die Firma ist für Wolfgang Thelen Geschäft und Fami-lie. Freunde sind zugleich Kunden, und Thelens Ehe-

frau berät den kleinen Fachverlag. Thelen möchte aufhören, traut sich aber nicht, da-rüber zu reden. „Das erste Mal trafen wir uns in einem Restaurant fünfzig Kilometer weit weg von der Firma, und ich dachte: Gut, jeder hat seine Marotten”, sagt Unterneh-mensberater Kern. Als das zweite und dritte Treffen wieder fern von Familie und Firma stattfanden, schritt Kern ein. „Wer sich für die Unternehmensnachfolge entscheidet, muss die Familie einweihen. Je länger man schweigt, desto schwieriger wird es, Familie und Firma zu Verbündeten zu machen.”

Informationspolitik, zweiter Teil: Partner, nicht Geschäftemacher

„Ich lass mir doch nicht in die Karten schauen”, sagt Hans-Werner Ulm: „Wollen Sie meine Firma kaufen oder mich?” Dem IT-Dienstleis-

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ter Ulm geht es blendend. Die Wachstums-rate der Firma liegt bei zehn Prozent. Ulm beschäftigt 60 Mitarbeiter; er ist im gesamten Rhein-Main-Gebiet vernetzt. Das Problem: Ulm ist erst 53 Jahre alt. „Da fragten wir uns natürlich: Warum möchte er verkaufen?” sagt Unternehmensberater Baumeister. „Hat der vor, gleich eine neue Firma zu gründen und später für diese nochmals zu kassieren?” Bei Ulm war das schließlich kein Problem. Er woll-te sein Privatleben kategorisch privat halten und unterschrieb alle Wettbewerbsklauseln. „Wir legen größten Wert darauf, dass der alte und der neue Unternehmer mit offenen Kar-ten spielen. Das muss ein Partnerverhältnis werden, sonst machen wir nicht mit.”

Einmal Unternehmer, immer Unternehmer?

Laut Partnerschaftsver-trag müssen die Anwälte der Stuttgarter Kanzlei Hebbel & Liebe mit spätes-tens 75 Jahren ausschei-

den. Richard Hebbel, Partner und Gründer von Hebbel & Liebe, ist entsetzt. Die Alters-grenze, die er einst selbst bestimmt hatte, trifft jetzt ihn. Hebbel muss ausscheiden, und alle Ratschläge lassen ihn kalt. Er möchte weder angeln noch mit dem Hund am Strand

spazieren gehen, und einen Baum hat er auch schon gepflanzt. „Es gibt kein Patentrezept”, sagt Unternehmensberater Kern. „Der eine gründet ein Tonstudio, der zweite macht eine Weltreise, der dritte bleibt Unternehmer.” „Und wofür hat sich Hebbel entschieden?” haken wir nach. Unternehmensberater Kern lacht. „Hebbel hat drei junge Anwälte abge-worben und eine neue Kanzlei gegründet.”

Mein Sohn macht das, basta!

Für den Stahlunternehmer Volker Schützle stand im-mer fest: Der Sohn über-nimmt die Firma. Doch Jo-

achim suchte Ausflüchte, ging wiederholt ins Ausland. „Wir arbeiten derzeit viel mit der Kriegskindergeneration zusammen. Das sind konservative Unternehmer, deren Ehe-frauen meist zu Hause geblieben sind und wo immer klar war: Der Sohn macht das”, sagt Unternehmensberater Kern. „Da muss man manchen schon die Augen öffnen.” Bei Schützle dauerte es über ein Jahr, bis er einsah, dass Tochter Katharina der besse-re Nachfolger ist – wertvolle Zeit, die die ausgebildete Ingenieurin in die Firma hätte investieren können.

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Josef GirshovichWeitere Informationen:Ralf Baumeisterwww.stabwechsel.de

Schmuck, Kern & Partnerwww.unternehmernachfolge.com Fo

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Im Innenohrder Wirtschaftskrise

Für eine neue Wirtschaftsethik

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Das Tier, das wir Wirtschaft nennen, hat seinen Gleichgewichtssinn verloren. Es kippt um, richtet sich auf, strauchelt und fällt wieder hin. Es weiß nicht, wie ihm geschieht, denn das Tier hat starke Beine – die Realwirtschaft funktioniert. Was ihm fehlt, ist die Erdung; wir können dies auch die moralische Instanz nennen.

Weder die Wirtschaft noch die Menschen haben sich verändert, jedenfalls nicht der-art, dass von einer neuen Gattung Mensch oder einem neuen ökonomischen Zeitalter die Rede sein dürfte. Was sich grundle-gend gewandelt hat, ist die Erde. Sie hat sich verdoppelt. Wir haben eine zweite, virtuelle Welt erschaffen und damit die Faktoren potenziert, die Einfluss haben: auf den Menschen, vor allem aber auf die Art und Geschwindigkeit der menschli-chen Interaktion.

1850 gründete Paul Julius Reuter eine Nachrichtenagentur. Er ließ Brieftauben zwischen Aachen und Brüssel fliegen und schloss so die telegraphische Lücke zwischen Paris und Berlin. Reuters Er-folg lag in der Geschwindigkeit, mit der er Wirtschaftsinformationen liefern konnte. Seine Brieftauben waren schneller als die Post. Am 11. September 2001 erfuhren die Menschen aus dem Fernsehen oder dem Radio von den Anschlägen in New York und Washington. Wer zufällig die ARD schaute, erinnert sich: Im Ersten Deut-schen Fernsehen lief nach der Tagesschau um 15:00 Uhr noch einige Minuten lang eine Tiersendung. 2011 wäre das nicht möglich gewesen. In Tunesien, Ägypten und Libyen waren die Revolutionen des-wegen erfolgreich, weil die Informationen Echtzeitgeschwindigkeit erreicht haben. Aus demselben Grund hat das Regime in Syrien im verzweifelten Kampf ge-

gen die Aufständischen die Einfuhr und Nutzung von Smartphones verboten. Die Mittlerfunktion der Nachrichtenagentu-ren, der Zeitungen, des Fernsehens ist aufgehoben. Jeder einzelne von uns ist Nachrichtensprecher, Kameramann und Korrespondent. Wir filmen, posten, kom-mentieren und verbreiten Informationen. Und wir sind zugleich der Grund, warum diese Informationen Bedeutung haben. „Das Medium ist die Botschaft”, heißt das Standardwerk von Marshall McLuhan aus dem Jahr 1967. Und heute heißt es: Der Mensch ist das Medium.

Das verunsichert, weil viele nicht wissen, wie sie mit den Nachrichten, die plötzlich keine Nachrichten mehr sind, umgehen sollen. Weder gibt es zwischen den Er-eignissen und der Ereignisübermittlung den Faktor Zeit, noch gibt es jemanden, der das, was wir übermitteln, filtert. Im November 2011 stufte die Rating-Agentur Standard & Poor‘s Frankreichs Bonität versehentlich herab. Allein die Informa-tion über diese Herabstufung sorgte für Panik, und irgendwie mag es nicht wirklich beruhigen, dass der schwarze Peter einem Computerprogramm zugeschoben wurde, das Daten falsch interpretiert und auto-matisch per Email verschickt haben soll.

Im Herbst 2010 erschien in einem kleinen, von ehemaligen Maoisten gegründeten französischen Verlag das Pamphlet „Em-pört Euch!” von Stéphane Hessel. Das Büchlein verkaufte sich zu Hunderttau-senden. Die Teilnehmer der europawei-ten sozialen Proteste im Sommer 2011 schauten auf zu dem 94-jährigen Hessel, weil er, wiewohl nicht immer richtig, aber treffsicher, glaubwürdig, antizipierend und doch zugleich unaffektiert aussprach, was den einzelnen bewegte.

Wenn über Wirtschaftsethik gesprochen wird, heißt es schnell: Die Banken sind schuld. Dabei handeln die Banken nicht viel anders als noch vor einigen Jahren, und damals war es durchweg schick, in Hedgefonds zu investieren. Es ist nicht die Wirtschaft, die kränkelt, und es ist auch nicht der Finanzsektor, der plötz-lich unethisch handelt. Vielmehr gibt es einen neuen Faktor, den die einzelnen Akteure aus Wirtschaft, Politik und Fi-nanzwelt nicht hinreichend – überhaupt nicht – berücksichtigen. Es herrscht ein strukturelles Missverhältnis zwischen der virtuellen Wirklichkeit und der ana-logen Gesellschaft. Wie viele Banker sind tatsächlich zum Frankfurter Willy-Brandt-Platz gegangen, um sich die Occu-py-Demonstranten vor der Europäischen Zentralbank anzuschauen? Genauer: Wie verkauft sich der Bestseller „Empört Euch!” von Stéphane Hessel unter denje-nigen, die meinen, die europäische Wirt-schaft zu lenken – besser oder schlechter als im Durchschnitt? Vielleicht wäre diese Frage 1850 zur Zeit der Taubenpost von geringer Bedeutung gewesen, vielleicht sogar noch zur Zeit der Anschläge an der US-Ostküste. Aber wer beim Thema In-ternet regelmäßig nur an die Grenzen der informationellen Selbstbestimmung denkt – im Klartext: Wie viel von mir möchte ich im WWW preisgeben? –, der wird fortan immer wieder das Gleichgewicht verlie-ren, weil er verkennt, dass wir längst zwei Welten haben, und dass die neue Welt nicht still steht, wenn wir in der alten Welt unser Notebook zuklappen.

Wenn über Wirtschaftsethik gesprochen wird, heißt es schnell: Die Banken sind schuld.

Josef Girshovichwww.bvmw.de

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6.200.000.000Zahl des Monats

Auf 6,2 Milliarden Euro pro Jahr will die Regierungskoalition ab 2015 verzichten, um die kalte Progression einzudämmen. Das Problem ist alt: Eine Gehaltserhöhung, die als Inflationsausgleich fungieren soll, lässt den Empfänger in eine höhere Steuerklasse aufsteigen, womit sich das Mehr an Einkommen ins Gegenteil, näm-lich steuerliche Mehrbelastung, umkehrt. Das neue Gesetz soll in zwei Stufen vollzogen werden. Zum einen soll der Grundfreibetrag, also die jährlich steuerfreien Arbeitseinkünfte, um insgesamt 350 Euro angehoben werden – zum 1. Januar 2013 um zunächst 126 Euro und zum 1. Januar 2014 noch einmal um 224 Euro. Zum anderen soll bis 2014 auch der gesamte Steuertarif in gleichem Umfang angepasst werden. Das Plus im Portemonnaie wird schließlich irgendwo zwi-schen 15 und 25 Euro pro Steuerzahler und Monat liegen.

So viel, so gut. Die Steuerschätzung des Bundesfinanzministeriums vom Mai 2011 ergibt für den gleichen Zeitraum allerdings Steuermehreinnah-men des Staates in Höhe von 97,3 Milliarden Euro. Werden für das Jahr 2011 555 Milliarden Euro erwartet, so steigen die Einnahmen des Fiskus auf 652,3 Milliarden Euro im Jahr 2015.

Was im Wahlkampfgetöse der letzten Bundestagswahl noch eine Steu-erreform werden sollte, ist damit noch nicht einmal ein Reförmchen, das uns die Regierungskoalition nun als großen Wurf verkaufen will: zwar nicht als Steuersenkung, worauf das Bundesfinanzministerium ganz explizit hinweist, aber eben doch als „spürbaren Betrag” – und nicht als Witz, der es eigentlich ist.

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Ein virtuelles Büro ist für moderne Unter-nehmer eine kostengünstige und effizienteAlternative zum herkömmlichen Büro.Man bewahrt seine Flexibilität, spart Kos-ten und überzeugt dennoch durch einenprofessionellen Auftritt. Aus diesem Grundwerden auch immer mehr größere, etab-lierte Unternehmen auf die Vorteile auf-merksam und gründen in Business Cen-tern virtuelle Niederlassungen, bevor siesich auf langfriste Immobilienverträge undPersonalkosten einlassen. Doch wie funk-tioniert das Konzept?

Business Center bieten nicht mehr nur physi-schen Raum an, sondern auch virtuellen. DasKonzept funktioniert wie folgt: Mit einem virtu-ellen Büro erhält man eine feste Geschäfts-adresse, Telefon- und Faxnummer und ein Fir-menschild. Post und Lieferungen werden vomPersonal des Business Centers entgegenge-nommen und weitergeleitet. Ist keine Rufum-leitung geschaltet, werden geschäftliche Anru-fe von geschulten Mitarbeitern der Center imNamen des Unternehmens beantwortet, an ver-einbarte Kontaktpersonen weitergeleitet oder,falls diese nicht erreichbar sind, eine Nachrichtper SMS oder E-Mail mit dem Namen des An-rufers und dessen Anliegen übermittelt. Auf

diese Weise ist der Standort für Kunden undGeschäftspartner erreichbar, ohne dass Perso-nal ständig vor Ort anwesend sein muss. Ein-zeln buchbare Servicemodule wie bspw. Sekre-tariatsdienstleistungen gewährleisten Transpa-renz und Kostenkontrolle.

Auf realen Raum muss nicht verzichtet werden

Bei Bedarf ermöglichen Business Center daskurzfristige und kurzzeitige Anmieten kompletteingerichteter Büros, Besprechungs- und Kon-ferenzräume mit moderner technischer Ausstat-tung, teilweise auch Übernachtungsmöglichkei-ten. Das Unternehmen erhält mit dem virtuellenBüro somit nicht nur eine repräsentative Ge-schäftsadresse, sondern auf Wunsch auchRaum, kurzfristige und kurzzeitige Kunden undGeschäftspartner empfangen werden können.

„Die Idee boomt“, weiß Jürgen Seiß, Ge-schäftsführer der ecos office center Gruppe, zuberichten. „Größere Unternehmen profitierenzunehmend von den Möglichkeiten des virtuel-len Büros. Die Ausgaben für den Aufbau einerNiederlassung, angefangen von Immobilien-,Ausstattungs- bis hin zu Personalkosten, redu-zieren sich auf ein Minimum. So fällt es leicht,den gewählten Standort erst einmal vorab aufRentabilität zu testen.“

Das Niederlassungsmodell ist weltweit realisierbar

Ein Komplettbüro in Houston? Ein Tagungsraumin London? Eine Postadresse in Tokyo? Am Bei-

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Über kein anderes wirtschaftspolitisches Instrument wird so leidenschaftlich und emotional diskutiert wie über den Min-destlohn. Befürworter sehen ihn als not-wendig an, um in Deutschland soziale Ge-rechtigkeit herzustellen und Lohnarmut zu bekämpfen. Gegner befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen und warnen vor ihm als parteitaktisches Instrument im Wahlkampf.

Der Arbeitsmarkt ist jedoch weder schwarz noch weiß, und ein Mindestlohn ist von vornherein weder gut noch böse. Bestimmend aus ökonomischer Sicht ist lediglich die Höhe – und wer sie festlegt. Die Frage, ob wir wirklich einen gesetz-lichen Mindestlohn brauchen, muss sich daher an realen Fakten und nicht an sozi-alpolitischen Schwärmereien orientieren.

In Deutschland sind derzeit so viele Men-schen beschäftigt wie lange nicht mehr. Die Arbeitslosenquote sank dieses Jahr auf un-ter sechs Prozent. Die Wirtschaft floriert, und die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern steigt. Laut einer BVMW-Umfrage planen rund 65 Prozent der Unternehmer, im kom-menden Jahr neue Mitarbeiter einzustellen. Benötigt werden vor allem Fachkräfte, die bekanntermaßen heute bereits Mangel-ware sind. Übrig bleiben geringqualifizier-te Arbeitnehmer, die für die neuen Stellen nicht geeignet sind. Ökonomen sprechen hier vom „Mismatch” am Arbeitsmarkt, da Angebot und Nachfrage nicht zusammen-passen. Rund 14 Prozent aller Erwerbsper-sonen in Deutschland zählen zur Gruppe der Geringqualifizierten. Statt eines Min-destlohnes sind hier eher Aus- und Weiter-bildungsmaßnahmen nötig, um dem Fach-kräftemangel entgegenzuwirken und deren Teilhabe am Arbeitsmarkt zu stärken.

Des Weiteren spielt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine große Rolle in der Diskussion um den Mindestlohn.

Die wachsende Zahl an Ge-ringverdienern, die ihr Ein-kommen durch staatliche Transferleistungen aufsto-cken müssen, ist nämlich nicht auf sinkende Löhne, sondern auf zunehmende Teilzeitbeschäftigung aus familiären Gründen zurück-zuführen. Mindestlöhne könnten hier zwar helfen, verschleiern aber das ei-gentliche Problem.

Die meisten unserer euro-päischen Nachbarn haben bereits Erfahrungen mit dem Mindestlohn. In 20 von 27 EU-Mitgliedsstaaten existieren entsprechende Regelungen. Die Höhe va-riiert von knapp einem Euro pro Stunde in Bulgarien bis hin zu zehn Euro in Luxem-burg. Zuletzt eingeführt wurden Mindestlöhne in Großbritannien (1999) und Irland (2000). In England wird er seitdem durch eine unabhängige Expertenkommis-sion festgesetzt. Damit der Mindestlohn keine Arbeitsplätze vernichtet, liegt er im-mer unterhalb der Marktlöhne, momentan bei 6,90 Euro. Dennoch wird seit der Ein-führung ein rapider Anstieg der Jugendar-beitslosigkeit beobachtet, von rund zwölf Prozent im Jahr 2000 auf knapp 20 Prozent im Jahr 2010. Mindestlöhne sind also kein arbeitsmarktpolitisches Allheilmittel.

Die Auffassung, dass Arbeit sich lohnen muss, teilen in Deutschland sowohl Un-ternehmer als auch Beschäftigte. Vor allem mittelständische Unternehmer sind bemüht, ihren Arbeitskräften ein angemessenes Entgelt zu zahlen. Hohe Arbeitgeberanteile schwächen jedoch den unternehmerischen Spielraum für die

Festsetzung eines solchen Lohnes. Auch mit der Einführung eines Mindestlohnes ändert sich an diesem Umstand nichts. Höhere Löhne erzielt man nur durch eine Senkung der Abgabenlast. „Mehr Netto vom Brutto” sollte daher die Devise für die Politik sein.

"In sechs Monaten steht hier ein Fußballstadion, und wir werden uns nicht einmal Tickets

für die Kurve leisten können!"

Wundermittel Mindestlohn?Befürworter blenden gern Risiken und Nebenwirkungen aus

Sindy VollmertDiplom-Volkswirtinwww.bvmw.de

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Der Mittelstand: Der Freistaat Sachsen stellt sich aus Regierungssicht als erfolg-reichstes neues Bundesland vor. Ist das wirklich so?

Tillich: Sachsen nimmt in vielen wichtigen Bereichen Spitzenplätze ein. Beispiele da-für sind unsere erfolgreiche Bildungspo-litik, die niedrige Pro-Kopf-Verschuldung oder die hohe Investitionsquote. Auch beim Wirtschaftswachstum und der Le-bensqualität liegen wir vorn.

Der Mittelstand: Über die Idee Mittel-deutschland, gar eine Fusion der drei mitteldeutschen Länder, wird immer wie-der orakelt. Sehen Sie dafür eine echte Chance?

Tillich: Eine Chance sehe ich zuerst in der Kooperation. Die Zusammenarbeit bei Projekten im Sinne der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen ist wertvoller als jede Diskussion um ein neues Bundesland. Ich sehe weder die Notwendigkeit noch den Wunsch, das anzutasten.

Der Mittelstand: Ins Auge gefasst war mal die Entwicklung eines Wirtschaftskon-zepts für das Dreieck Leipzig- Chemnitz-Dresden. Ist es auf der Strecke geblieben?

Tillich: Unsere drei großen Städte Leip-zig, Chemnitz und Dresden haben in den vergangenen Jahren eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung vollzogen.Wir sind jetzt unter den TOP-Ten der wichtigsten 60 deutschen Städte. Jede der drei Städte hat ihre eigenen Schwer-punkte gefunden und setzt Akzente, die Alleinstellungsmerkmale sind.

Der Mittelstand: Sächsische Unterneh-men sind auch nach mehr als 20 Jahren noch immer eine verlängerte Werkbank der Konzerne und Unternehmen in den Altbundesländern? Wie sehen Sie die Perspektiven?

Tillich: Tatsächlich haben noch wenige Konzerne und große Unternehmen ihren Hauptsitz in Sachsen. Wir können diesen Umstand nur mit einem Mittel begegnen: Die sächsischen Unternehmen müssen aus sich heraus weiter wachsen. Die För-derstrategie der Sächsischen Staatsre-gierung zur Unterstützung der Wirtschaft ist deshalb auch auf Wachstum der Unter-nehmen ausgerichtet.

Der Mittelstand: Die EU-Fördermittel ge-hen in den nächsten Jahren stark zurück. Welche Konzepte sind in Vorbereitung, um den sächsischen Mittelstand zu för-dern?

Tillich: Die sächsische Mittelstandsförde-rung zielt darauf ab, die größenbedingten Nachteile kleiner und mittlerer Unterneh-men zu verringern und ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Die Staatsregierung verfolgt diese Strategie weiter. Wir werden aber einige Förder-schwerpunkte künftig anders setzen: So wird sich der Anteil der Forschungs- und Entwicklungs-Fördermittel für kleinere und mittlere Unternehmen erhöhen. Nur innovative Unternehmen werden sich im Wettbewerb durchsetzen können. Auch müssen sich die Unternehmen darauf ein-stellen, dass Zuschüsse durch Darlehen ersetzt werden.

Das Interview führte Reinhard Delau.

„Einige Förderschwerpunkte künftig anders setzen”

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) im Mittelstand-Interview.

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Innovative Netzwerke für eine intelligente Neue Mobilität

Damit es zu Investitionen in die neue Technologie kommt, braucht gerade der innovative deutsche Mittelstand konkrete rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen.

Die Energiewende ist eingeleitet. Das Jahr 2011 war offiziell das Jahr der Elek-tromobilität. Dieser Systemwechsel ist für alle Beteiligten sowohl Chance als auch Herausforderung. Für deutsche Unternehmen ergeben sich im Bereich Elektromobilität ganz neue Möglichkeiten, die mit unkonventionellen Kooperations-konzepten marktfähig realisiert werden können. Und auch bei der Schaffung von Arbeitsplätzen wird der Zukunftsmarkt Elektromobilität zu den großen Wachs-tumsbranchen Deutschlands zählen. Für Investitionen und mehr Risikobereitschaft der Unternehmer fehlt es aber noch an Planungs-, Handlungs- und Finanzie-rungssicherheit in Form von konkreter Gesetzgebung und innovativen Initiativen des Bundes und der Länder.

Der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) setzt sich für starke, strategische Part-nerschaften zwischen Energieversorgern, Batterieherstellern, Herstellern und Ent-wicklern von Elektrofahrzeugen, System-zulieferern, Forschungseinrichtungen,

den Verbänden und der Politik ein, um Deutschland als Leit- und Wachstums-markt für Elektromobilität mit heimischer Wertschöpfung langfristig zu etablie-ren. „Wir vernetzen, kommunizieren und agieren mit und für unsere Mitglieder, um eMobilität als realistische Mobilitätsalter-native in der Gesellschaft zu verankern.”, fasste BEM-Präsident Kurt Sigl das Ziel seines Verbandes zusammen.

So vernetzt der BEM seine Mitglieder und Partner, um erfolgreiche nachhaltige Ge-schäftsmodelle in der Neuen Mobilität zu generieren und um wirtschaftspolitische Forderungen erfolgreich durchsetzen zu können. Auf dem Wachstumsmarkt der Neuen Mobilität auf der Basis erneuer-barer Energien agieren Unternehmen aus sehr unterschiedlichen Branchen, die bis dato keine oder nur wenige gemeinsame Anknüpfungspunkte hatten. Der BEM be-gleitet diese sehr verschiedenen Player als kompetenter Partner und identifiziert branchenübergreifende Synergien. Die Vernetzung kleiner, effizienter und zu-

kunftsweisender Unternehmen mit finanz-starken und etablierten Großunternehmen führt zu erfolgreichen Geschäftsmodellen im Bereich der Neuen Mobilität.

Damit es zu Investitionen in die neue Technologie kommt, braucht gerade der innovative deutsche Mittelstand konkrete rechtliche und finanzielle Rahmenbedin-gungen. Hier ist nicht nur die Bundesre-gierung gefragt, die mit dem aktuellen Regierungsprogramm Elektromobilität weit hinter den Erwartungen der Branche zurück geblieben ist, auch die einzelnen Landesregierungen, Stadtverwaltungen und Kommunen können zur erfolgreichen Positionierung Deutschlands beitragen, in dem sie selbst Zeichen setzen. So eig-nen sich nach Einschätzung des BEM in kommunalen Fuhrparks, wo die täglichen Wegstrecken vorhersehbar sind, schon jetzt der großflächige Einsatz von Elekt-rofahrzeugen.

Bundesverband eMobilität e.V.www.bem-ev.de

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EU-Kommissions-Vizepräsident Tajani trifft Mittelstandspräsident Ohoven

Berliner Gipfel

Antonio Tajani (li.) und Mario Ohoven.

Im Rahmen seines offiziellen Haupt-stadt-Besuchs traf der Vizepräsident der EU-Kommission, EU-Industrie-kommissar Antonio Tajani, mit Mario Ohoven, Präsident des europäischen Mittelstands-Dachverbands (CEA-PME) zu einem Spitzengespräch über die Mittelstandspolitik in Eu-ropa zusammen. Wichtigstes Ergeb-nis: Brüssel will das Bankensystem künftig stärker auf die Bedürfnisse der Realwirtschaft ausrichten.

Mittelstandspräsident Ohoven wies bei dem Treffen auf die Gefahren des neuen Bankenregelwerks Ba-sel III für die Finanzierung der Mil-

lionen Klein- und Mittelbetriebe in Deutschland hin: „Basel III darf nicht zu einer Verknappung und Verteue-rung von Bankkrediten an den Mit-telstand führen”. Es müsse vielmehr das Ziel der Bankenregulierung sein, die Spekulation einzudämmen und die Realwirtschaft zu stärken.

Tajani und Ohoven waren sich ei-nig, dass zur Stärkung der Wettbe-werbsfähigkeit die Vergabe von Kre-diten an Klein- und Mittelbetriebe erleichtert werden soll. Davon pro-fitiere Europa insgesamt. „Kredite an den Mittelstand stabilisieren die Wirtschaft in der Eurozone”, betonte

Ohoven. Tajani sagte bei der persön-lichen Begegnung zu, sich für eine entsprechende Ausgestaltung der neuen Bankenregeln einzusetzen.

Dem Spitzentreffen in Berlin wa-ren Gespräche auf Arbeitsebene in Brüssel vorangegangen. Dabei schlossen Vertreter der EU-Kommis-sion bei Basel III eine Senkung der Risikogewichte für Kredite an mit-telständische Unternehmen von 75 Prozent auf 50 Prozent nicht aus. Der BVMW hatte sich dafür gemeinsam mit der CEA-PME als erster Verband überhaupt seit Mai 2010 in Berlin und Brüssel eingesetzt.

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Die virtuelle KriseEuropa tanzt von Rettungsgipfel zu Rettungsgipfel

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Die Euro-Krise ist da, aber in Deutschland nicht spürbar. Es ist eine virtuelle Krise, die sich in den Medien abspielt, aber nicht auf der Straße. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland sinkt, die Kaufhäuser sind voll, die Unternehmen machen Gewinne und die Steuereinnahmen steigen. Die ständige Kri-senberichterstattung nervt, weil die Krise für uns nicht fassbar ist. So schwanken wir zwischen Ungläubigkeit („Welche Euro-Krise?“) und Fatalismus („Das Ende des Euro wäre nicht das Ende von Europa“).

In anderen Ländern Europas ist die Krise dagegen sehr real. Sinkende Löhne, stei-gende Arbeitslosigkeit und Demonstra-tionen sind an der Tagesordnung. Es ist eine ökonomische Sondersituation, dass Deutschland im Jahr 2011 zu den Krisen-gewinnern gehörte. Fluchtgeld aus Grie-chenland und anderen Euroländern fließt bis heute zu deutschen Banken und in deutsche Staatsanleihen. Die Zinsen in Deutschland sind soweit gesunken, dass sich nach Abzug der Inflationsrate ein ne-gativer Realzins ergibt. Stark steigende Im-mobilienpreise sind nur eine Folge davon.

Im Ausland wird der Vorwurf erhoben, Deutschland habe „too little, too late“ auf die Euro-Krise reagiert. Die ungleiche Ent-wicklung verschärft sogar den Missmut bei den Europartnern über die deutsche Krisenpolitik. In einem offenen Brief an die „Dear German friends“ kritisiert Ana Gomes, eine portugiesische Abgeordnete im Europaparlament, dass die Südländer

zunächst viele deutsche Produkte gekauft hätten, die sie nicht bräuchten, und sich da-für bei deutschen Banken verschuldet hät-ten. Die EU-Politik habe dazu beigetragen: „Dass wir nicht wettbewerbsfähig sind, ist nicht allein unsere Schuld. Die EU hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deindus-trialisiert. Die EU hat Bauern bezahlt, damit sie ihr Land brach liegen lassen, und sie hat Fischer bezahlt, damit sie nicht fischen … Und nun, da wir keine Fabriken, keine Landwirtschaft und keine Boote mehr ha-ben, schnappen uns deutsche Unterneh-men unsere jungen, gut ausgebildeten, aber arbeitslosen Fachleute weg.”

Dieser Ausschnitt zeigt, wie sehr Deutsch-land zwischen die europolitischen Fron-ten gerät. Im Inland werden zu Recht alle Maßnahmen, die zu einer noch weiteren gemeinschaftlichen Haftung der europä-ischen Staaten für ihre Staatsschulden führen, stark kritisiert. Im europäischen Ausland dagegen wird der deutschen Re-gierung eine egoistische und engstirnige Haltung vorgeworfen. So ist die Bundes-regierung in eine Position geraten, in der das schrittweise Lavieren sogar rational erscheint: Etwas mehr Koordination, ein bisschen Fiskal- und Stabilitätsunion, ein paar Sanktionen für Schuldensünder, et-was gemeinschaftliche Haftung und Hilfen durch die EZB. Aber keine Euro-Bonds, keine offizielle Stellung der EZB als letzter Rettungsanker, keine echte Wirtschafts-regierung durch Übertragung der Steuer-hoheit auf Brüssel.

Diese Politik – und damit auch der Ret-tungsgipfelmarathon – wird sich 2012 fort-setzen. Erst wenn im Inland die Folgen der Euro-Krise spürbar sind, werden die Kar-ten neu gemischt werden. Dazu könnte es im Laufe des kommenden Jahres kommen. Denn die wirtschaftliche Stagnation in der EU und die konjunkturellen Bremsmanöver in China und Brasilien wirken negativ auf die deutschen Exporte, und die Kredit-klemme, die schon heute in Südeuropa herrscht, könnte sich auf den deutschen Mittelstand ausweiten. Zunächst aber wird die deutsche Party im ersten Halb-jahr 2012 weitergehen – ob aus der virtu-ellen Krise für die deutschen Unternehmer noch eine echte Existenzkrise wird, hängt wiederum von der politischen Antwort ab. Zwischen den langfristigen Extremen ei-ner dauerhaften Geldentwertung und dem Zerfall der Währungsunion ist die „alles-wird-gut“-Option immer noch möglich, ob-wohl durch die Rettungsschirme EFSF und ESM die Risiken steigen, anstatt zu sinken.

Der BVMW hatte bereits im Frühjahr 2010 empfohlen, einen anderen Weg einzu-schlagen. Aber gemessen an den heutigen politischen Realitäten scheint es rational, sich zunächst von Rettungsgipfel zu Ret-tungsgipfel vorzuarbeiten.

Diese Politik – und damit auch der Rettungsgipfelmarathon –

wird sich 2012 fortsetzen.

Dr. Michael VogelsangChefvolkswirt des BVMWwww.bvmw.de

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Blicke von außenFrankreich und Deutschland sind der Motor Europas – Griechenland ist Europas Sorgenkind. Wie sehen die Griechen, wie sehen die Franzosen das Jahr der Krise? Ein Gespräch mit unserem Pariser und Athener Büro.

Der Mittelstand: Wie ist die Stimmung in Frankreich?Die Franzosen sind gedrückt, skeptisch und hoffen, dass es nicht so schlimm kommt, wie sie befürchten.

Der Mittelstand: Was erwarten die Franzosen vom Euro?Nichts und alles. Die Menschen fragen sich: Was machen die Bürger? Und wo bleibt das starke Europa, das uns die Politiker mit dem Euro versprochen haben?

Der Mittelstand: Ist die derzeitige Euro-Politik ein Diktat Deutschlands?Welche Politik? Die Franzosen können keine erkennen, und wenn überhaupt, dann macht sie Monsieur le Président, obwohl: Madame Merkel ist den meisten sympathischer.

Der Mittelstand: Brauchen wir eine europäische Wirtschaftsregierung?Einerseits sind die Franzosen skeptisch. Kein Mitgliedsstaat hält sich an die Vorgaben, alle können sich immer weiter verschulden, Realwirtschaft und Geldmärkte ignorieren einander. Andererseits rufen die Franzosen: Ja, wir brauchen eine gemeinsame Wirtschaftsregierung – und eher sogar unter dem Vorsitz Deutschlands.

Der Mittelstand: Hat der Euro aus französischer Sicht noch Zukunft?Viele haben Angst, der Euro könnte zu einer reinen Stütze für Banken und Technokraten werden. Momentan aber glauben die Franzosen – wie die Deutschen – noch an die gemeinsame Währung.

Der Mittelstand: Geht es 2012 in Frankreich bergauf oder bergab?Es ist paradox: Die Franzosen sagen ja und überlassen das Wie lieber den Politikern.

Der Mittelstand: Und in der EU?Bergauf wird es erst gehen, wenn wir den Banken das Zepter aus der Hand genommen haben. Und doch sind die Franzosen gern Optimisten. Das einzige, was ihnen wirklich Kummer bereitet, ist die Unberechenbarkeit Süd-Europas.

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Der Mittelstand: Wie ist die Stimmung in Griechenland?Mies. Das Wetter in Deutschland ist besser. Ein Wort, um die derzeitige Situation und Stimmung zu beschreiben: Unsicherheit.

Der Mittelstand: Was erwarten die Griechen vom Euro?Dass wir noch einige davon im Geldbeutel haben. Die Griechen in der Mehrzahl sind auf keinen Fall gegen den Euro.

Der Mittelstand: Ist die derzeitige Euro-Politik ein Diktat Deutschlands?Auch.

Der Mittelstand: Brauchen wir eine europäische Wirtschaftsregierung?Länder funktionieren wie die Landwirtschaft. In den letzten Jahren hat man ganze Landwirtschaftsbereiche sterben lassen, indem man ihnen Monokulturen aufge-zwungen hat. Wir können die EU-Mitglieder doch nicht alle gleichschalten und überall Wirtschaftsmonokulturen einführen.

Der Mittelstand:Hat der Euro aus griechischer Sicht noch Zukunft?Der Euro schon. Nur den Spielchen der Banken sollte die Zukunft versagt werden.

Der Mittelstand: Geht es in Griechenland 2012 bergauf oder bergab?Wir können nur hoffen, aber die Zahlen sprechen dage-gen. Die Arbeitslosenrate lag im August bei 18,4 Prozent, Tendenz steigend. Monat für Monat schließen immer mehr Geschäfte und Unternehmen. Und die Menschen sind politikmüde: 75 Prozent der Griechen sind gegen die vorgezogenen Wahlen im Februar 2012. Auch das Vertrauen in die Europäische Union ist stark erschüttert. Insgesamt sind die Griechen auf alle Fälle bereit für Ver-änderungen, aber nicht um jeden Preis.

Der Mittelstand: Und in der EU?Nur wenn alle in der EU akzeptieren, dass manche Länder nicht wie Deutschland oder Frankreich funktionieren.

Die Fragen stellte Josef Girshovich

Griechenland

Brief aus AthenLiebe Mittelständler in Deutschland!

Ich kenne ein kleines griechisches Familienunternehmen – eine Druckerei mit vier Beschäftigten. Produziert werden Formulare für Krankenhäuser und Ministerien. Bislang ging das so: Die Druckerei nahm an Ausschreibungen teil, zahlte Bestechungsgelder, erhielt den Auftrag, lieferte innerhalb von zwei Monaten und wurde nach sechs Monaten bezahlt. Das war spätes, doch stets sicheres Geld.

So funktionierte die mittelständische Wirtschaft in Griechenland. Die Produktion war zu beinahe 100 Prozent für staatliche Institutionen bestimmt, und niemand konnte sich vorstellen, dass der Staat einmal zahlungsunfähig würde.

Bis vor zwei Jahren, als das System zusammenbrach.

Heute nimmt die Druckerei an Ausschreibungen teil, muss nicht mehr bestechen und liefert die Formulare – bedarfsgelenkt in Teilmengen – innerhalb eines Jahres. Geld hat die Druckerei noch nicht gesehen. In der Familie hoffen sie, nach 18 Monaten bezahlt zu werden.

Und dann kenne ich ein anderes Familienunternehmen – eine Firma mit über 80 Angestellten, die Plastikbecher für Joghurt und Käse herstellt und zu drei Vierteln exportiert. Im letzten Jahr stieg der Umsatz um zehn Prozent. Es wurden elf neue Mitarbeiter eingestellt. Der Betrieb arbeitet nach ISO 9001, 22000 und IFS. In der derzeitigen Krise steht das Unternehmen relativ gesehen besser da als staatsabhängige Firmen. Solange es nicht um Finanzierungsfragen geht.

Kredite und Fördergelder erhalten in Griechenland vor allem diejeni-gen Unternehmen, die den Staat als Kunden vorweisen können. Wer unabhängig arbeitet, hat mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen. Seit 2007 gibt es ein Investitionsprogramm, ESPA, das von der EU unter-stützt wird. Der staatliche Anteil der Förderung liegt zwischen 35 und 60 Prozent; der Rest muss zu gleichen Teilen aus Eigenkapital erbracht und von Banken finanziert werden. Viele Projekte sind genehmigt, auf Rentabilität geprüft und vertragsreif. Nur bleibt die Finanzierung aus, da die griechischen Banken keine Kredite vergeben.

Es ist paradox: Wer früher gefördert werden wollte, musste Staats-aufträge vorweisen. Das leuchtet ein, sofern staatliche Aufträge für die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens stehen. Aber in Grie-chenland war der Staat als Kunde vor allem Beleg für die Bereitschaft der Unternehmen, Bestechungsgelder zu zahlen. Und heute heißt es: Wer gefördert werden möchte, muss rentabel sein und Eigenkapital aufweisen. Nun ist der griechische Mittelstand bereit zu investieren und führt strenge Due Diligence-Prüfungen durch. Aber es gibt keine griechischen Banken, die noch Kredite vergeben. Helft uns, diesen Teufelskreis zu durchbrechen!

Herzliche Grüße aus der BVMW-Repräsentanz AthenAnja Tomschke

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Leerverkäufe

EP setzt Auflagen durch

Hochspekulativen Finanzmarktgeschäf-ten mit Staatsanleihen und Kreditausfall-Versicherungen wird künftig in der EU ein Riegel vorgeschoben. Nach der breiten Zustimmung des Europaparlaments zu ei-ner Verordnung können ungedeckte Leer-verkäufe ab November 2012 weitgehend verboten werden. Bisher gab es dafür unterschiedliche oder gar keine Rege-lungen auf nationaler Ebene. „Wir haben den Mitgliedsstaaten strenge EU-weite Auflagen für Leerverkäufe abgetrotzt. Das ist dringend notwendig, um dest-ruktive Spekulationen einzudämmen”, erklärt der Europaabgeordnete Markus Ferber (CSU), der das Thema für die EVP-Fraktion betreut. Bei Leerverkäufen von ungedeckten Kreditausfallversicherun-gen auf Staatsanleihen sind die Auflagen besonders scharf. Durch die Kontrolle der Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA soll verhindert werden, dass die bishe-rigen Spekulationsmöglichkeiten den Kursverfall von Staatsanleihen künstlich beschleunigen.

www.boerse-go.de www.markus-ferber.de

Insolvenzverfahren

Harmonisierung auf EU-Ebene

Die immer noch bestehenden Unter-schiede zwischen den einzelstaatlichen Insolvenzrechtsverordnungen sind nicht mehr zeitgemäß. Klare und einheitliche Regeln für die Abwicklung, die sich auf die Rettung von Unternehmen konzen-trieren, fehlen. „Gerade bei grenzüber-schreitend tätigen Unternehmen wird dadurch eine Rettung beeinträchtigt bis unmöglich gemacht. Deshalb brauchen wir ein über die Grenzen hinweg starkes, harmonisiertes Insolvenzrecht, das al-len Beteiligten ein möglichst hohes Maß an Rechtssicherheit bietet”, fordert der CDU-Europaabgeordnete Klaus-Heiner Lehne. Entsprechende Empfehlungen sind in einem jetzt verabschiedeten Be-richt des Europaparlaments enthalten. Die Fraktionen gehen davon aus, dass sie von der EU-Kommission bei der Schaf-fung eines Rechtsrahmens für Insolvenz-verfahren berücksichtigt werden.

www.insolvenz-hilfe.eu www.kh-lehne.de

EU-Haushalt

Steigerung um zwei Prozent

Das EU-Budget ist alljährlich ein Streit-punkt zwischen EU-Kommission, Mit-gliedsländern und Europaparlament. Überraschenderweise konnte man sich für den Haushalt 2012 angesichts der Fi-nanzkrise fristgerecht einigen. Die Aus-gaben werden auf 129 Milliarden Euro aufgestockt, das sind gut zwei Prozent mehr als im laufenden Jahr (126,5 Milliar-den). Damit setzten sich die Mitgliedslän-

der durch, die die Ausgabensteigerung etwa auf die Inflationsrate von zwei Pro-zent begrenzen wollten. Noch im Oktober hatte das Parlament einen Haushaltsplan aufgestellt, der Ausgaben von immerhin 133,1 Milliarden Euro vorsah.

www.europarl.europa.eu/de/pressroom

Rating Agenturen

Brüssel will Fesseln anlegen

Die Europäische Kommission will die Macht der Rating-Riesen brechen. Schon lange geben Europas Politiker den markt-beherrschenden US-Agenturen eine Mit-schuld an der Ausweitung der Euro-Krise. Mit der Herabstufung der Kreditwürdig-keit in heiklen Situationen würden sie die Probleme der betroffenen Länder ver-schärfen. Was will Brüssel nun ändern?1. Länder-Ratings sollen in Zukunft nur

noch außerhalb der Börsenöffnungs-zeiten veröffentlicht werden dürfen, damit die Noten bewertet werden kön-nen. Die Bonitätsprüfungen müssen ihre Gründe für die Einschätzung eines Landes offenlegen.

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2. Künftig sollen die Agenturen verpflich-tet werden, ihre Ratings für Staaten und deren Anleihen alle sechs Monate statt wie bislang nur jedes Jahr zu erneuern.

3. Wenn ein Investor wegen fehlerhaf-ter Benotung Geld verliert, soll er vor Gericht Schadensersatz einklagen können. Die Beweislast wird bei den Agenturen liegen.

4. Eine Agentur soll ein Wertpapier künf-tig nur noch maximal drei Jahre lang bewerten dürfen.

Mit weiteren Maßnahmen soll die Vor-machtstellung der drei großen amerikani-schen Agenturen verringert werden. Nun müssen Europaparlament und -rat den Vorschlägen noch gemeinsam zustimmen. Umstritten ist insbesondere die Einrich-tung einer europäischen Rating-Agentur als Gegengewicht zur US-Dominanz. Sie könnte als allzu willfährig gegenüber der EU gelten und wenig glaubwürdig sein. In Deutschland stößt auf Kritik, dass bei der Prüfung der DAX 30-Konzerne die drei großen Prüffirmen PWC, KPMG und Ernst & Young das Geschäft unter sich aufteilen.

www.finanzen100.de

Forderungsmanagement

EU-Hilfe bei ausstehenden Zahlungen

Gerade im grenzüberschreitenden Handel können bei der Eintreibung ausstehender Forderungen Schwierigkeiten auftreten, weil sich gesetzliche Regelungen und Fristen in den einzelnen Mitgliedsstaa-ten teilweise erheblich unterscheiden. Schon bei der Zahlungsmoral gibt es ein extremes Nord-Süd-Gefälle: Werden in Schweden 95 Prozent aller Rechnungen innerhalb eines Vierteljahres bezahlt, sind es in Griechenland im gleichen Zeit-raum gerade einmal 50 Prozent.Eine neue Studie der Europäischen Kom-mission ergab, dass jede vierte Unterneh-mensinsolvenz auf verspätete oder gar nicht getätigte Zahlungen zurückzuführen ist. Die Höhe unbezahlter Rechnungen be-lief sich im vergangenen Jahr auf rund 312 Milliarden Euro. Unter dem Titel „Rasche und effiziente Beitreibung ausstehender Forderungen von kleinen und mittleren Unternehmen mit grenzüberschreitender Tätigkeit” initiierte die Europaabgeordne-te Monika Hohlmeier (CSU) ein Pilotpro-

jekt, das Unternehmen europaweit helfen will, sich besser vor dem Zahlungsverzug ausländischer Partner zu schützen. In die-sem Jahr wurde das Projekt von der EU bereits mit einer Million Euro unterstützt. Im Internet können sich Unternehmen über ihre rechtlichen Möglichkeiten im Umgang mit Schuldnern in den einzelnen Mitgliedsstaaten informieren und bekom-men konkrete Leitlinien für ein effektives Forderungsmanagement an die Hand. Da-rüber hinaus werden Seminare und Kurse angeboten, wie Zahlungsverzug vorge-beugt und gegen säumige Schuldner vor-gegangen werden kann.

www.cea-pme.org

Europäisches Ökosiegel

Das EU Ecolabel (Ökolabel) der Euro-päischen Union ist ein auf freiwilliger Basis beruhendes Label. Es soll die Un-ternehmen im Bereich von Produktion, Vertrieb, Lagerung und Endverbrauch zu einem nachhaltigen Umgang mit der Umwelt ermutigen. Anhand des Lo-gos kann der Verbraucher die umwelt-freundlichen Produkte verschiedener Branchen leicht wieder erkennen. Das Ecolabel wird nur an besonders um-

weltfreundliche und leistungsfähige Unternehmen vergeben. Mit dem Öko-label weisen sie die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte nach und erhöhen ihren Bekanntheitsgrad, indem sie es als Marketinginstrument nutzen.

Die CEA-PME vertritt die Interessen des Mittelstands im Prozess der Kri-terienfindung für die Vergabe dieses Labels und sieht sich als Bindeglied zwischen der Europäischen Kommis-sion und dem Mittelstand in Europa. Seit Dezember 2010 gehört die CEA-

PME neben EU-Mitgliedstaaten sowie Wirtschafts- und Verbraucherverbän-den dem EU-Vorstand des Ecolabels an. Auf der diesjährigen Hauptver-sammlung der CEA-PME lobte Präsi-dent Mario Ohoven deren Beitrag zu diesem Label, das Qualität und Leis-tungsfähigkeit der ausgezeichneten Unternehmen nachweist. In Deutsch-land wird es über die Bundesumwelt-agentur vergeben.

Frédéric Maas, M.A.www.cea-pme.org

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Noch vor weniger als einem Jahr regierten in Ägypten, Tunesien und Libyen autoritäre Herrscher, die ein Aufbegehren des Vol-kes scheinbar nicht zu fürchten brauchten. Heute hat Tunesien gerade seine ersten freien, demokratischen Wahlen abgehal-ten, befindet sich Ägypten mitten in einer politischen Zeitenwende, und in Libyen hat die Ära Gaddafi ihr endgültiges Ende genommen. Doch die Entwicklungen in Nordafrika stehen erst an ihrem Anfang. Das Ringen um die Freiheit ist noch nicht beendet, und niemand vermag heute schon zu sagen, welchen weiteren Verlauf die Revolutionen nehmen werden. Darin liegen gleichermaßen große Chancen wie auch Risiken.

Die jüngsten Proteste und gewaltsamen Auseinandersetzungen in Ägypten dämp-fen die teilweise überzogenen Erwartun-gen an die Geschwindigkeit des demokra-tischen Wandels. Neben den berechtigten Forderungen der Menschen nach Trans-parenz und Teilhabe leiden sie besonders unter den negativen wirtschaftlichen Aus-

wirkungen der Situation: Aus Sorge über die politische Unsicherheit bleiben drin-gend benötigte ausländische Investitionen aus und gehen die Einnahmen aus dem Tourismus drastisch zurück. Die Situation wird durch die allgemeine wirtschaftliche Flaute noch verschlechtert, hohe Arbeits-losigkeit und Armut provozieren ihrerseits soziale Unruhen.

Am Engagement festhalten

In Tunesien ist eine Partei mit islamischem Profil als stärkste Kraft aus den Wahlen hervorgegangen, was den Warnungen vor einer Islamisierung Recht zu geben scheint. Auch bei den ägyptischen Par-lamentswahlen setzte sich in der ersten Runde die islamistische Bewegung durch. Wir sollten diese Entwicklungen jedoch nicht zum Anlass nehmen, unser Engage-ment zu vermindern. Für die Menschen, die jahrzehntelang unter korrupten und brutalen Regimes gelitten haben, ist die Wahl derjenigen, die während der Unter-drückung besonders verfolgt wurden, der

Der Wandel ist ChanceDer historische Umbruch in Nordafrika hat gerade erst begonnen

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deutlichste Ausdruck des Wandels. Die Ausdifferenzierung und Selbstorganisa-tion der gesellschaftlichen Interessens-gruppen und namentlich einer stabilen Parteienlandschaft hat gerade erst begon-nen. Näher betrachtet erweisen sich die erstarkten islamischen Kräfte Tunesiens und ihre ägyptischen Pendants eher als konservativ und in sich nicht geeint.

Die Menschen in Ägypten, Tunesien und anderswo haben sich auch nicht unter Ein-satz ihres Lebens die Freiheit erkämpft, um sie gleich wieder aufzugeben. Es liegt in unserer Verantwortung und unserem ei-genen Interesse, sie auf ihrem langen und schwierigen Weg zu Freiheit, Demokratie und Wohlstand zu unterstützen. Deutsch-land hat seine Verantwortung nach den Revolutionen sofort angenommen und so-wohl im Rahmen der Entwicklungszusam-menarbeit als auch der außenpolitischen Instrumentarien rasch seine Unterstüt-zung auf den Weg gebracht. Dazu gehört neben zivilgesellschaftlichem und politi-schem Beistand auch und gerade die stär-kere Akzentuierung der Wirtschaftsförde-rung in der Entwicklungszusammenarbeit.

Doch nachhaltige und tragfähige Entwick-lung bedarf vor allem der wirtschaftlichen Zusammenarbeit abseits der staatlichen und entwicklungspolitischen Unterstüt-zung, da diese in erster Linie eine Kata-lysatorfunktion hat: Nur die positive Ver-änderung der wirtschaftlichen Lage aus der Gesellschaft heraus unterstützt den politischen Prozess der Demokratisierung nachhaltig. Handel und wirtschaftlicher Austausch sind interkulturelle Kontakte unter dem Dach gemeinsamer Ziele und Interessen, die die Annäherung unserer Gesellschaften einleiten und vorantreiben.

Wir haben dies nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation in den Staaten Ost-europas erlebt und dabei wichtige und ver-lässliche Partner und Freunde gewonnen.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ist selbst seit vielen Jahren in den Ländern Nordafrikas aktiv. 1964 begann sie in Tunesien ihr erstes Projekt außer-halb Deutschlands überhaupt und dehnte ihr Engagement sukzessive in der Region aus. Seit etlichen Jahren ist die Stiftung in jedem nordafrikanischen Land – bisher mit Ausnahme Libyens – mit einem Büro präsent. Durch Kontinuität und Verläss-lichkeit hat die Friedrich-Naumann-Stif-tung für die Freiheit viel Vertrauen erwor-ben und verfügt heute über langjährige Arbeitskontakte und Partnerschaften. Die Stiftung hat dabei die Förderung der gesellschaftlichen und politischen Rah-menbedingungen für Marktwirtschaft und Wettbewerb von Anfang an zu einem zen-tralen Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht.

Unternehmertum vor Ort unterstützen

Als Vorstandsvorsitzender der Stiftung habe ich vorgeschlagen, die Entwicklung unserer südlichen Nachbarn mittels ei-nes Programms zur zirkulären Migration und Existenzgründung zu unterstützen. Die Gewissheit, dass es ohne die Mög-lichkeit zu freier wirtschaftlicher Entfal-tung keine echte politische und gesell-schaftliche Freiheit geben kann, ist für uns handlungsleitend. Wir wissen, dass privates Unternehmertum und eine star-ke Mittelschicht das soziale und ökono-mische Fundament einer erfolgreichen und freien Gesellschaft sind. Die Fried-rich-Naumann-Stiftung für die Freiheit arbeitet deshalb auch in Nordafrika mit

Wirtschafts- und Unternehmerverbänden zusammen und unterstützt deren legitime Forderung nach wirtschaftlicher Freiheit und Marktöffnung.

Der historische Wandel der nordafrikani-schen Länder hat gerade erst begonnen, und die vergangenen Monate waren nur die erste Etappe ihres langen und schwie-rigen Weges in die Freiheit. Wir sollten sie begleiten und ihnen, auch in unserem eigenen wohlverstandenen Interesse, un-sere Unterstützung geben.

Dr. Wolfgang Gerhardt, MdBVorstandsvorsitzender derFriedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, FDP-Fraktionschef und Bundesvorsitzender sowie Mitglied des Politischen Beirates des BVMW

Die Menschen in Ägypten, Tunesien und anderswo haben sich auch nicht unter Einsatz ihres Lebens die Freiheit erkämpft,

um sie gleich wieder aufzugeben.

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Unternehmens-gründung inSüdafrika

Neues Gesellschaftsrecht erleichtert Zugang zum afrikanischen Markt

Südafrika erwirtschaftet 40 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts Afrikas, es ist auch das Tor und der Warenumschlagsplatz zum südlichen Afrika, einem immer interessanter werdenden Markt. Sie-ben afrikanische Länder sind unter den Top 10 der Volkswirtschaften mit dem höchsten weltweiten Wachstum. Dazu zählen auch Mosambik, Tansania, Sambia und Kongo – Märkte, die von Südafrika aus bedient werden. Südafrika ist eine solide Wirt-schaftskraft mit klaren Gesetzen und einem der sichersten Bankensysteme der Welt.

Im Mai 2011 trat das neue Companies Act in Kraft, das die Gründung eines Unternehmens in Südafri-ka erleichtert und den internationalen rechtlichen Standards angepasst wurde. Mit dem neuen Com-panies Act wird nur noch zwischen zwei Arten von Gesellschaften unterschieden: Private and Public Companies, also privaten und öffentlichen Gesell-schaften. Außerdem wurden die Gründungsmoda-litäten erheblich erleichtert.

So dient die Gründungserklärung (Memorandum of Incorporation – MOI) zugleich als Satzung der Gesellschaft und muss zusammen mit der Grün-dungsurkunde (Notice of Incorporation) beim Han-delsregister eingereicht werden. Der Gesetzgeber erlaubt die Einreichung einer Standard-MOI, die nur die Mindestvorgaben enthält. Diese Satzung kann nach der Registrierung individuell angepasst

werden. Die geläufigste Form einer Gesellschaft ist die Private Company Limited (PTY Ltd), eine mit der GmbH vergleichbare private Gesellschaft mit Stammkapital und beschränkter Haftung für die Gesellschafter.

Mit einer Registrierung im südafrikanischen Han-delsregister (CIPC) wird das ausländische Unter-nehmen in Südafrika mehrwert- und körperschaft-steuerpflichtig. Der Mehrwertsteuersatz liegt bei 14, die Körperschaftsteuer bei 28 Prozent. Die Re-gistrierung hierfür erfolgt bei SARS (South African Revenue Service).

Was auf den ersten Blick kompliziert erscheint, kann alles aus einer Hand – BVMW South Africa – erledigt werden. Wir begleiten Sie von der Regis-trierung über die Erledigung der Verwaltung des Tagesgeschäftes bis zur Bilanz erstellung.

An zwei Ozeanengelegen, ist Südafrika

der WarenumschlagplatzNummer eins und Tor

zu den Märkten des südlichen Afrika.

Volker WerthIlka ZimmermannBVMW-Auslandsvertretung Südafrikawww.bvmw.de

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Schöne Bescherung

Aus konjunkturellen Gründen sind Un-ternehmer nicht selten gezwungen, die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter zu ändern. Gebräuchliche arbeitsrechtliche Instrumente sind dabei die Ausübung des Direktionsrechtes bzw. arbeitsvertragli-che Widerrufsvorbehalte, die Kürzung oder Streichung freiwilliger Leistungen, eine einvernehmliche Vertragsänderung mit dem Arbeitnehmer und schließlich die Änderungskündigung.

Ist das 13. Gehalt arbeitsvertraglich fest vereinbart und auch nicht als freiwillige Leistung mit Widerrufsvorbehalt festge-legt, können nur zwei Wege beschritten werden, die Auszahlung einzusparen: die Schließung eines einvernehmlichen Änderungsvertrages mit dem Mitarbei-ter oder eine Änderungskündigung. Bei Lohnnebenleistungen wie dem 13. Gehalt handelt es sich nämlich um wesentliche arbeitsvertragliche Bestimmungen, die nicht zum Beispiel durch eine Konkreti-sierung mittels Direktionsrechtes besei-tigt werden können.

Die eleganteste Lösung ist stets die einvernehmliche Aufhebung solcher Ge-haltsklauseln durch Absprache mit dem Mitarbeiter selbst (Änderungsvertrag). Die Problematik sollte dafür mit ihm vertrauensvoll besprochen und die ent-sprechende Änderung gegebenenfalls schriftlich aufgesetzt werden, die dann von beiden Seiten unterschrieben wird.

An eine Änderungskündigung sollten Sie nur in dem Fall denken, wenn der Mitar-beiter eine einvernehmliche Änderung der Arbeitsbedingungen ablehnt. Denn die Änderungskündigung ist wie eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses an-

zusehen, allerdings verbunden mit dem Angebot an den Arbeitnehmer, das Ar-beitsverhältnis zu geänderten Bedingun-gen (hier ohne 13. Monatsgehalt) fort-zusetzen, falls sich der Mitarbeiter mit der Änderung der Arbeitsbedingungen im Ergebnis doch einverstanden erklärt. Da die Änderungskündigung im Prinzip eine echte Kündigung des Arbeitsver-hältnisses ist, muss sie alle rechtlichen Anforderungen erfüllen, die auch sonst bei einer Kündigung zu beachten sind, insbesondere die Einhaltung der maß-geblichen Fristen, Schriftform und gege-benenfalls weitere Kündigungsschutz-bestimmungen.

Kommt es zum Ausspruch einer Ände-rungskündigung, kann der Arbeitneh-mer auf verschiedene Weise reagieren. Nimmt er zum Beispiel das Änderungs-angebot doch noch vorbehaltlos an, wird das Arbeitsverhältnis zu den geänderten Bedingungen so fortgesetzt, als wäre von Anfang an ein Änderungsvertrag geschlossen worden.

Regelmäßig sind Mitarbeiter kleinerer Betriebe insoweit gut beraten, das Än-derungsangebot anzunehmen (was man ihnen angesichts der Sach- und Rechts-lage rasch erläutern kann), da ein Betrieb mit einer Mitarbeiterzahl von weniger als zehn bzw. elf Mitarbeitern häufig nicht unter das Kündigungsschutzgesetz fällt. Andererseits sollte jeder Arbeitgeber be-denken, ob er wegen der Ersparnis eines einzigen Monatsgehaltes eventuell einen gut ausgebildeten und gut eingearbeite-ten Mitarbeiter verlieren möchte. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist der ein-vernehmliche Änderungsvertrag sicher die bessere Lösung.

Viele Arbeitnehmer freuen sich bereits auf die Weihnachtsgratifikation. Doch was tun, wenn der Arbeitgeber aus wirtschaftlichen Gründen nicht zahlen kann?

Mögliche Auswege aus dem Dilemma.

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Benjamin WeilerRechtsanwaltwww.bvmw.de/leistungen/rechtshotline

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Ende der DrehtürmethodeDas neue Recht der Leiharbeit

In der Vergangenheit wurden im Bereich der Ar-beitnehmerüberlassung in der deutschen Wirtschaft Missbrauchsfälle publik, zum Beispiel Lohnmiss-brauch und die „Drehtürmethode”, wonach Mitarbei-ter von einem Konzernunternehmen zu schlechteren Bedingungen übernommen und ihrem ursprüngli-chen Arbeitgeber zur gleichen Arbeitsleistung wieder überlassen wurden. Mit der Novelle zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) schiebt der Gesetzgeber dieser Vorgehensweise nun einen Riegel vor. Die Neuregelungen gelten teilweise vom 1. Dezember 2011 an.

1. Modifizierung des Anwendungs bereichs

Bisher lag eine erlaubnispflichtige Arbeitnehmerü-berlassung nur vor, wenn es sich um eine gewerbsmä-ßige Überlassung handelte. Der Verleiher musste die Überlassung auf eine gewisse Dauer angelegt haben und hieraus einen wirtschaftlichen Vorteil erzielen. Die Neuregelung differenziert nun nicht mehr nach gewerblicher oder nichtgewerblicher Arbeitnehmerü-berlassung – mit der Konsequenz, dass Unternehmen, die bisher Arbeitnehmer nur zu Selbstkosten anderen Unternehmen überlassen haben, nunmehr ebenfalls unter die Regeln des AÜG fallen insbesondere der Erlaubnispflicht.

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Der Gesetzgeber stellt klar, dass die Arbeitnehmerüberlassung generell nur vorübergehend erfolgen darf. Sofern die Überlas-sung dauerhaft erfolgt, handelt es sich um eine Arbeitsvermitt-lung, für die andere Regeln gelten. Zur Definition von „vorüberge-hend” wird entscheidend sein, ob der betreffende Arbeitnehmer in sein ursprüngliches Unternehmen zurückkehren oder endgültig aus dem Unternehmen ausscheiden soll. 2. Wegfall des Konzernprivilegs

Bisher war eine Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung inner-halb eines Konzerns gem. § 18 AktG nicht erforderlich, solange die Überlassung nur vorübergehend erfolgte. Nunmehr entfällt die Erlaubnispflicht nur noch dann, wenn die Überlassung von Personal zwischen Arbeitgebern nur gelegentlich erfolgt, und der (Leih-)Arbeitnehmer nicht zum Zwecke der Überlassung ein-gestellt und beschäftigt wird (vgl. § 1 Abs. 3 Nr. 2 n.F. AÜG). Die vorgenannte Voraussetzung gilt ab dem 1. Dezember 2011 für alle Arbeitgeber, unabhängig davon, ob sie in einem Konzernverhält-nis untereinander stehen oder nicht. Damit entfällt das bisherige Privileg von konzerninternen Personalführungsgesellschaften. Verleihen derartige Gesellschaften weiterhin ohne staatliche Erlaubnis Personal, sind die Arbeitsverträge mit dem verleihen-den Unternehmen unwirksam. Gemäß § 9 Nr. 1, § 10 Abs. 1 AÜG kommt dann ein Arbeitsverhältnis mit dem entleihenden Unter-nehmen zu dem zwischen Verleiher und Entleiher vereinbarten Zeitpunkt der Überlassung zustande. Außerdem stellt dies eine Ordnungswidrigkeit gem. § 16 Abs. 1 Nr. 1 AÜG dar.

Vorsicht: Die höchstrichterliche Rechtsprechung hat die be-schriebene Gesetzeslage, die ab Dezember greifen soll, bereits antizipiert. Hiernach findet das bisherige Konzernprivileg keine Anwendung auf Personalführungsgesellschaften, deren Zweck die Einstellung von Arbeitnehmern zur dauerhaften Entsendung an andere Konzernunternehmen ist. Dies gilt auch für Mischunterneh-men, für die nach ihrem Geschäftszweck die dauerhafte konzern-interne Arbeitnehmerüberlassung von nicht nur untergeordneter Bedeutung ist. (BAG, Urteil vom 09.02.2011, Az. 7 AZR 32/10).

3. Regulierung der Drehtürmethode

Im AÜG gilt das „Equal-pay-Gebot”. Hiernach hat das verleihen-de Unternehmen (Vertragsarbeitgeber) seinem Leiharbeitneh-mer die gleichen finanziellen Konditionen zu gewähren, die ein vergleichbarer Arbeitnehmer beim entleihenden Unternehmen erhält. Allerdings kann ein Tarifvertrag abweichende Regeln zulassen. Bekanntlich existieren in der Zeitarbeitsbranche Ta-rifverträge, die regelmäßig im Vergleich zur Stammbelegschaft des entleihenden Unternehmens schlechtere Lohn- und Gehalts-bedingungen für die Leiharbeitnehmer vorsehen. Eine tarifli-che Regelung, die Leiharbeitnehmer gegenüber vergleichbaren Stammarbeitnehmern im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen schlechter stellt, gilt nach der Neuregelung (seit dem 30. April 2011) aber nicht mehr für solche Leiharbeitnehmer, die in den letzten sechs Monaten vor der Überlassung an den Entleiher aus

einem Arbeitsverhältnis bei diesem oder einem Arbeitgeber aus dem Konzern im Sinne des § 18 AktG ausgeschieden sind (vgl. § 3 Abs. 1 Nr. 3 Satz 4 n.F. und § 9 Nr. 2 n.F. AÜG). Die nunmehr erhöhte Vergütungspflicht für die beschriebene Konstellation trifft das verleihende Unternehmen (Vertragsarbeitgeber).

4. Lohnuntergrenze

Mit § 3a AÜG ist seit dem 30. April 2011 eine staatliche Er-mächtigung zur Schaffung einer Lohnuntergrenze geschaffen, mit der Lohndumping vermieden werden soll. Hiernach können Gewerkschaften und Vereinigungen von Arbeitgebern in einem komplizierten Verfahren dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gemeinsam vorschlagen, vereinbarte tarifliche Arbeits-entgelte als Lohnuntergrenze in einer Rechtsverordnung festzu-legen. Deren Überwachung übernimmt die Zollverwaltung, so dass die Zahlung der Mindestlöhne nicht unbedingt durch den einzelnen Arbeitnehmer eingeklagt werden muss.

5. Stärkung der Rechte von Leiharbeitnehmerngegenüber dem Entleiher

Vom 1. Dezember 2011 an muss das entleihende Unternehmen den Leiharbeitnehmer über Arbeitsplätze informieren, die bei ihm besetzt werden sollen (§ 13a n.F. AÜG). Außerdem gelten für Leiharbeitnehmer die gleichen Bedingungen wie für festan-gestellte Arbeitnehmer beim Zugang zu Gemeinschaftseinrich-tungen wie Kantinen, Kindergärten oder Beförderungsmittel (§ 13b n.F. AÜG).

6. Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats

Vor der Übernahme eines Leiharbeitnehmers hat das entleihende Unternehmen bei seinem Betriebsrat einen Antrag auf Zustim-mung zur Einstellung gem. § 99 BetrVG zu stellen. Einstellung in diesem Sinne ist nicht die vertragliche Anstellung, sondern die faktische weisungsunterworfene Integration in den Betrieb des entleihenden Unternehmens. Der entleihende Arbeitgeber muss seinem Betriebsrat auch eine Erklärung des verleihenden Unternehmens vorlegen, dass dieses die erforderliche Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung besitzt (vgl. § 14 Abs. 3 i.V.m. § 12 Abs. 1 AÜG). Der Betriebsrat kann seine Zustimmung aber zum Beispiel verweigern, wenn der entleihende Arbeitgeber einen Ar-beitsplatz, der dauerhaft mit Leiharbeitnehmern besetzt werden soll, nicht zuvor intern ausschreibt (vgl. BAG vom 1. Februar 2011, Az. 1 ABR 79/09). Damit sollen Arbeitnehmer aus der Stamm-belegschaft die Chance erhalten, den an Leiharbeitnehmer zu vergebenden Arbeitsplatz selbst zu besetzen.

Jürgen BödigerRechtsanwaltKanzlei bb [sozietät] Buchalik Brömmekampwww.bb-soz.de

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FIRMENEIGENTUM

Private Nutzungeines Dienstwagens

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geschriebenen Datensätze mehr oder weniger „auf Knopfdruck” über das Internet versendet werden können. Ein wesentliches Problem allerdings könn-te sich daraus ergeben, dass die Steuertaxonomien Informationen und Daten erfordern, die zum Teil er-heblich über das hinausgehen, was gesetzlich für die Aufgliederung eines Jahresabschlusses verlangt wird. Damit die Inhalte der Datensätze dann auch wirklich korrekt sind, wird es zudem notwendig sein, die Buchführung absolut exakt zu erstellen und sehr eng auf den Kontenrahmen abzustimmen.

Über Sanktionsmöglichkeiten des Finanzamtes für den Fall, dass Datensätze nicht ordnungsgemäß elekt-ronisch eingereicht werden, ist (noch) nichts bekannt.

Ein Urteil des Finanzgerichtes Nie-dersachsen (9 K 394/10) zur Be-rechnung der privaten Nutzung ei-nes Dienstwagens sorgt aktuell für Aufmerksamkeit: Einem GmbH-Ge-schäftsführer stand ein gebrauchter Firmenwagen im Zeitwert von 31.990 Euro auch privat zur Verfügung. Der historische Listenpreis lag bei 81.400 Euro. Nach den Buchstaben des Gesetzes liegt der geldwerte Vorteil für die private Nutzung des Fahrzeuges bei monatlich ein Pro-zent des Bruttolisteninlandspreises zum Zeitpunkt der Erstzulassung. In diesem konkreten Fall sollte also das zu versteuernde Einkommen des Geschäftsführers um monatlich 814 Euro erhöht werden.

Beim Finanzgericht wurde bean-tragt, bei der Berechnung den um 20 Prozent verringerten Bruttolis-tenpreis zu verwenden. Diese Klage wurde vom Bund der Steuerzahler als Musterverfahren unterstützt. Der Gesetzgeber sei verpflichtet gewesen, nach der Abschaffung des Rabattgesetzes und der Zuga-beverordnung auch das Einkom-mensteuergesetz der tatsächlichen Marktentwicklung anzupassen. Tat-sächlich hatte der BFH in einem an-deren Verfahren festgestellt (Urteil vom 17. Juni 2009, VI R 18/07), dass beim Pkw-Verkauf im Durchschnitt von einem Rabatt in Höhe von 20 Prozent auszugehen sei.

In seinem Urteil kam das Finanz-gericht zu dem Ergebnis, dass das Finanzamt zu Recht die private Nut-zung des Fahrzeuges anhand des ungekürzten Bruttolistenpreises ermittelt. Es verstößt nicht gegen das Grundgesetz, wenn der Gesetz-geber die Bemessungsgrundlage nicht verändert. Das Gericht hatte jedoch die Revision beim BFH mit der Begründung zugelassen, dass die-se Frage dem BFH so konkret noch nicht vorgelegt worden war (VI R 51/11). Jetzt bleibt abzuwarten, wie der BFH entscheiden wird. Bei ande-ren Gelegenheiten hatte das Gericht

bisher praktisch immer darauf abge-stellt, dass die ein-Prozent-Regelung nur eine zulässige typisierende Be-trachtung ist. Mit der Anknüpfung an die Preisempfehlung des jeweili-gen Herstellers will der Gesetzgeber eine stark vereinfachende Methode verwenden, bei der für alle gleichen Fahrzeuge eine einheitliche Berech-nungsgrundlage angewendet wird. In den Urteilen wurde dann regelmä-ßig darauf hingewiesen, dass für den Fall einer individuellen Benachteili-gung eines Steuerpflichtigen immer noch die Fahrtenbuchmethode als Alternative zur ein-Prozent-Rege-lung bleibt. Als Reaktion auf diese Rechtsentwicklung wird man bis zur Entscheidung des BFH in den Steu-ererklärungen auch weiterhin bei der Anwendung der ein-Prozent-Rege-lung den ungekürzten Bruttolistenin-landspreis verwenden müssen. Aber es ist dringend zu empfehlen, bis zur Entscheidung gegen die Bescheide Einspruch einzulegen und das Ruhen des Verfahrens zu beantragen.

Elektronische Bilanz

Nach zwei Verschiebungen des Starttermins hat das Bundesfinanz-ministerium (BMF) am 28. Septem-ber 2011 eine neue Stellungnahme veröffentlicht, wie die elektronische Übermittlung von Bilanzen und Ge-winn- und Verlustrechnungen an das Finanzamt praktisch ausgestaltet werden soll. Überarbeitet wurden dabei auch die sog. Steuertaxono-mien, also die amtlich vorgeschrie-benen Datensätze.

Der Zeitplan zur Einführung der E-Bilanz sieht vor, dass bilanzierende Unternehmen verpflichtet werden, die Jahresabschlüsse für die Wirt-schaftsjahre, die nach dem 31. De-zember 2012 begonnen haben, elek-tronisch zu übertragen.

Es ist zu erwarten, dass bis dahin die Anbieter von Buchhaltungspro-grammen ihre Produkte so entwi-ckelt haben, dass die amtlich vor-

Dipl.-Wirtsch.-Inf. Ullrich HänchenVizepräsident des IBWF Institut e. V.Steuerberaterwww.wagemann.net

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Von der Idee zum Erfolg

Selbstständigkeit bedeutet auch immer, Risiken in Kauf zu nehmen.

Checkliste zur Unternehmensgründung

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Der Gedanke, ein Unternehmen zu grün-den, endlich der eigene Chef zu sein und seine Ideen zu verwirklichen, reizt viele. In der Realität wissen jedoch nur wenige, welche Schritte man gehen muss, um sein eigenes Unternehmen aufzubauen.

Neben umfangreichem Fachwissen der je-weiligen Branche sowie kaufmännischen Kenntnissen, die zum A und O gehören, sind ausreichende finanzielle Mittel und ein gesichertes rechtliches Umfeld ent-scheidend für den zukünftigen Erfolg.

Es ist allerdings nicht alles im Vorhin-ein planbar. Selbstständigkeit bedeutet auch immer, Risiken in Kauf zu nehmen. Die nachfolgende Checkliste hilft bei den ersten Schritten dorthin:

Die Idee auf dem Papier

Es ist ein weiter Weg von der Idee zum Konzept. Gute und innovative Geschäfts-ideen sind häufig das Ergebnis eines langen Entdeckungs- und Entwicklungs-prozesses. Damit die neuen Ideen und Konzepte erfolgreich sind, sollte man be-reits im Vorfeld der Unternehmensgrün-dung genau analysieren, welche Stärken und Schwächen mit der Geschäftsidee verbunden sind. Im Anschluss an die Ana-lyse müssten die beiden folgenden Fragen mit „ja” beantwortet werden:• Erleichtert mein/e Produkt/Dienstleis-

tung das Leben der Kunden bzw. ver-bessert es den Alltag?

• SindKundenüberhauptbereit,fürmeinProdukt zu zahlen?

Wertschöpfungskette und Umfeld

Erfolgreiche Unternehmer müssen ihre Planungen laufend an die neuesten Ent-wicklungen anpassen. Für Unternehmens-gründer ist die Analyse des Umfeldes ent-scheidend für den Erfolg. Daher sollten sie sich im Vorfeld mit folgenden Fragen intensiv auseinandersetzen: • WelcheKonkurrentengibtesinmeiner

Branche? • WelcherStandortbietetfürmeinUnter-

nehmen das beste Potenzial?

• WelcheZielgruppenmöchteichmitmei-nen Produkten ansprechen und wie?

• WelcheKooperationspartnerundLiefe-ranten kann ich für mein Unternehmen gewinnen?

Der Geschäftsplan

Der Geschäftsplan ist für jede Unterneh-mensgründung ein Muss. Er bildet das Fundament für das neu zu gründende Un-ternehmen und öffnet Türen bei Banken sowie öffentlichen Förderinstitutionen. Neben einer umfassenden Darstellung der Idee und des Umfeldes (siehe Punkt 1 und 2) sollte der Gründer auch klare, rea-listische Unternehmensziele formulieren. Darüber hinaus muss der Geschäftsplan unbedingt eine Investitions- und Liquidi-tätsplanung sowie eine geschätzte Ge-winn- und Verlustrechnung enthalten. Beim Geschäftsplan sollte man sich daher von drei Fragen leiten lassen:• Wosteheichheute?• WowillichindennächstenJahrenhin?• WiekannichmeineZieleerreichen?

Die Finanzierung sichern

Ausreichende finanzielle Mittel sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Unterneh-mensgründung. Mit einer unzureichenden Durchfinanzierung steht das ganze Projekt auf wackeligen Beinen. Im Idealfall verfügen Gründer über etwas Eigenkapital, das sie in das Unternehmen einbringen können. Für den Finanzierungsbedarf, der darüber hin-ausgeht, sollte man sich rechtzeitig nach In-vestoren umsehen sowie mit der Hausbank über Finanzierungsmöglichkeiten sprechen.

Neben den klassischen Darlehen gibt es über öffentliche Förderprogramme der EU, des Bundes und der Länder die Möglich-keit für Existenzgründer, Startkapital zu erhalten. Da diese Mittel meist nur über die Hausbank abgerufen werden können und vor der Unternehmensgründung be-antragt werden müssen, lohnt es sich, sich frühzeitig gemeinsam mit der Hausbank über die Programme der Europäischen Investitionsbank, der KfW und der Lan-desbanken zu informieren.

Auch der Gründerzuschuss der Arbeits-agentur muss rechtzeitig beantragt wer-den. Er unterstützt Arbeitslose bei dem Einstieg in die Selbstständigkeit. Antrag-steller erhalten mindestens neun Monate lang Leistungen in Höhe des zuletzt be-zogenen Arbeitslosengeldes sowie 300 Euro monatlich zusätzlich zur sozialen Absicherung.

Richtige Rahmenbedingungen setzen

Neben den vielen Formalitäten muss sich der Unternehmensgründer auch mit den unterschiedlichen Rechtsformen ausein-andersetzen. Dabei beeinflusst die Wahl der Rechtsform die Finanzierungsent-scheidungen sowohl in rechtlicher, steu-erlicher als auch finanzieller Hinsicht. In Deutschland zählen Einzelunternehmen mit rund 70 Prozent zu der am häufigs-ten gewählten Rechtsform, gefolgt von der GmbH mit rund 15 Prozent sowie der Personengesellschaft OHG und der GbR, welche gemeinsam insgesamt zehn Pro-zent ausmachen.1

Dabei bleibt die Form des Einzelunterneh-mens für die Gründung häufig die beste Wahl. Der Aufwand ist verhältnismäßig gering und das Gründungsprozedere rela-tiv kurz, so dass man schnell durchstarten kann. Unterschieden wird hier zwischen Kaufmann, Kleingewerbetreibendem und Freiberufler. Kaufleute und Kleingewerbe-treibende benötigen einen Gewerbeschein und müssen daher ihr Gewerbe beim Ord-nungsamt anmelden. Bei Freiberuflern, wie Ärzten, Steuerberatern oder Rechts-anwälten, reicht eine formlose Anmeldung beim Finanzamt und gegebenenfalls die Zulassung für die jeweilige Berufsbranche.

1 Vgl. Küsell, Felix () :Praxishandbuch Unternehmensgründung: Unternehmen erfolgreich gründen und managen, S. 340.

Sindy VollmertDiplom-Volkswirtinwww.bvmw.de

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Mittelständische Unternehmen stehen vergleichsweise gut da: 20 Prozent ihrer Führungskräfte sind Frauen. Und es sieht so aus – wenn man auf den Nachwuchs schaut –, dass diese Quote weiter steigen kann. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verbessert wird. Derzeit müssen Frauen bereits Hürden nehmen, ehe sie sich auf den Weg machen, Chefin zu werden.

Mit 21 Prozent ist die Frauenquote in Füh-rungspositionen bei Familienunternehmen nicht wirklich höher als im Gesamtdurch-schnitt. Das ist verwunderlich. Denn nirgendwo sind die Bedingungen für die frühzeitige Förderung von Frauen so gut wie in Familienunternehmen. Nirgendwo

können Lösungen für die Vereinbarkeit von Karriere und Kindern so leicht und unbüro-kratisch gefunden werden.

Liegt es daran, dass der Vater-Unterneh-mer so wenig in der Familie präsent ist? Die Weichen für die Rollenfindung werden weitgehend in der Kindheit gelegt. Töchter stark engagierter Väter schildern häufig, dass ihnen der Vater fremd war, so dass sie sich auch nicht mit ihm identifizieren konnten. Dies ist für den Bruder leichter, der im Vater immerhin aufgrund seines Geschlechts ein Rollenvorbild erkennen kann. Außerdem wirken die Eltern mit ihrer eigenen Rollenaufteilung als nicht immer glückliches, häufig jedoch alternativlos erscheinendes Vorbild.

Ein weiterer Grund liegt darin, dass es für Frauen häufig schwieriger ist, sich in die Führungsrolle hineinzufinden. Sie können kaum auf weibliche Vorbilder zu-rückgreifen. Ihr Führungsstil muss sich zwangsläufig in höherem Maße durch Erfahrung entwickeln. Genau da fehlt es indes an Gelegenheiten. Bei einer jun-gen Frau werden Eigenschaften, die den eher weiblichen Führungsstil ausmachen, leicht als mangelnde Eignung und Hinweis auf Führungsschwäche missverstanden. Sie erhält dann gar nicht erst die Gele-genheit, ihren Stil zu entfalten. Aber nur, wer den eigenen Stil findet, statt andere nachzuahmen, kann überzeugend führen.

Untersuchungen über Geschlechterunter-schiede im Führungsstil zeigen: Frauen sind kommunikativer, legen ein größeres Gewicht auf Motivierung und Einbezie-hung von Mitarbeitern.

Damit können Frauen in Führungspositio-nen Impulse setzen, die mitentscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Unterneh-mens sind. Typisch weibliche Fähigkeiten sind insbesondere dann gefragt, wenn es heißt zu motivieren, Potenziale Einzelner zu erkennen, Teamdenken zu stärken, Kre-ativität zu steigern. Letztlich aber fördern diese Mitgestaltungsmöglichkeiten auch den qualifizierten Nachwuchs und somit das Fundament der erfolgreichen Unter-nehmensfortführung.

Warum nicht die Tochter?Wenn die Unternehmensnachfolge ansteht, denken viele sofort an den Sohn.

Doch Frauen haben ebenso gute Führungsqualitäten. Ein Plädoyer für die Töchter.

Dipl. Psych. Eva GnaudschunBeratung · Therapie · Coachingwww.evagnaudschun.de

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Was in den USA bereits seit langem tägliche Praxis ist, wird jetzt in der Schweiz auch für europäische Patentinhaber ermög-licht. Das liberale Rechtssystem in diesem Land bietet die Mög-lichkeit, geistiges Eigentum durch Lizenzverträge managen zu lassen und, für die Autoren gewinnbringend, zu verwerten. Die Gryphos AG in Hergiswil, Mitglied beim BVMW in der Schweiz, eröffnet auf diesem Gebiet für Patentinhaber unter den mittel-ständischen Unternehmen neue Perspektiven.

Immer mehr Patente mit dem Hintergrund wichtiger Innovati-onen verfolgen das Ziel, geistiges Eigentum zu schützen und möglichst lukrativ zu verwerten. Gemäss dem Europäischen Patentamt (EPO) wurden im Jahre 2010 allein in Europa 235.000 Patente angemeldet. Ein Jahr zuvor waren es noch 211.300. Die Erfinderlust ist also ungebrochen.

Viele mittelständische Patentinhaber beklagen zunehmend Pa-tentrechtsverletzungen, vor allem in Asien, zu deren Verfolgung ihnen aber das Geld und die Erfahrung fehlt. Hier kommt die Gryphos AG auf den Plan, welche sich für die Rechte der Patent-inhaber einsetzt und sie bei den nötigen Recherchen und beim Vorgehen gegen Patentrechtsverletzungen unterstützt.

Das Unternehmen positioniert sich als Prozesskostenfinanzier im Bereich Patentrecht, erstreitet Lizenzerträge aus Patent-rechtsverletzungen und rechnet diese mit den Inhabern der Patentrechte ab. Das Modell wäre in Deutschland wegen der derzeitigen Gesetzeslage nicht möglich. Zum Vorteil der Man-danten arbeitet die Gryphos AG bei ihren Prüfungsverfahren mit angesehenen Universitäten zusammen, so auch mit der Technischen Universität Berlin. Momentan werden auch Ver-träge mit Partnersozietäten abgeschlossen, welche sich auf das Patentrecht konzentrieren.

Fällt die Einschätzung des Prozessauswahlverfahrens positiv aus, übernimmt die Gryphos AG die finanziellen Aufwendungen eines Prozesses und trägt somit die Kosten für Gericht, Gutach-ter, Anwälte und Zeugen, auch etwaige Folgekosten im Falle einer Niederlage. Als Gegenleistung für das Engagement erhält Gryphos eine Erfolgsbeteiligung von marktüblichen 50 Prozent am wirtschaftlichen Erlös des Verfahrens.

Mandanten sind natürliche wie auch juristische Personen. Wenn es darum geht, ein Patent vor Gericht zu vertreten, klagt die Gry-phos AG als Wahrnehmungspartner erst ab der zweiten gerichtli-chen Instanz. Wie eine Statistik belegt, sind in solchen Fällen die Erfolgsaussichten viel höher, sodass 70 Prozent davon gewonnen werden können. Kosten für den Klienten entstehen keine, da sich die Gryphos AG aus den Prozesserlösen finanziert.

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„Personalvermittlung als wertvolle Unterstützung”

Marcel Lejeune im Mittelstand-Interview

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Page 45: Der Mittelstand. 6|2011

Seit über 70 Jahren produziert die Schu-berth GmbH Motorradhelme und andere Kopfschutzsysteme. Auch Michael Schu-macher trägt einen Helm aus dem Hause Schuberth.

Der Mittelstand: Spürt Ihr Unternehmen den Fachkräftemangel?

Lejeune: Es gibt einen generellen Mangel an qualifizierten Bewerbern, auch in un-serer Region. Und dieser Mangel ist mehr als ein Gefühl. Er limitiert bereits darstell-bar unseren wirtschaftlichen Erfolg. Dazu kommt, dass wir insbesondere in der Al-tersgruppe 30 plus Fremdsprachenkennt-nisse und die Fähigkeit beziehungsweise Erfahrung im Umgang mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen vermissen. Das ist aber notwendig in der Zusammen-arbeit mit Kunden, Zulieferern oder auch Mitarbeitern.

Der Mittelstand: Leiden mittelständische Unternehmen besonders hart unter dem Fachkräftemangel?

Lejeune: Ja, der Mittelstand steht im Wettbewerb zu den großen Konzernen. Selbst als Premium-Mittelständler können wir häufig nicht gegen die Leistungspake-te der Konzerne bestehen. Diese locken mit höherem Einstiegsgehalt, Altersver-sorgung oder Firmenwagen.

Der Mittelstand: Was reizt gerade Bewerber mit Hochschulabschluss an Konzernen?

Lejeune: Ich kenne beide Seiten, habe in Großunternehmen wie Philips und Siemens gearbeitet. Konzerne haben die vermeint-lich sichereren Arbeitsplätze und genießen den Ruf der besseren Karrieremöglichkeit. Dabei bieten mittelständische Unterneh-men den Bewerbern im besten Sinne des Wortes die Möglichkeit, ein Generalisten-wissen zu erwerben und zeitnah Führungs-verantwortung zu übernehmen.

Der Mittelstand: Wie kann der Mittel-stand im Kampf um die besten Köpfe bei Bewerbern punkten?

Lejeune: Wer in einem mittelständischen Unternehmen startet und sich gut be-währt, hat die Chance, in zwei Jahren dem Führungskreis anzugehören und in fünf Jahren in der zweiten bis dritten Füh-rungsebene zu sein.

Der Mittelstand: Sollten Mittelständler zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter Personaldienstleister einbinden?

Lejeune: Personaldienstleister können eine Tür öffnen, überzeugen muss aber der Mittelständler dann selbst. Seit wir 2004 nach Magdeburg gewechselt sind, ist die Zusammenarbeit mit Personaldienst-leistern stark intensiviert worden. Wir nutzen die Personalvermittlung als wert-volle Unterstützung bei der Gewinnung von qualifizierten Stammmitarbeitern. Die Arbeitnehmerüberlassung ist für uns ein sehr wichtiges Instrument, um neue Mit-arbeiter kennenzulernen. Wir sichern uns

etwa zehn Prozent der gewerblichen Zeit-arbeitnehmer jedes Jahr und übernehmen sie als Stammmitarbeiter.

Der Mittelstand: Wie binden Sie Mitar-beiter an das Unternehmen – Stichwort: Employer Branding?

Lejeune: Neben der kontinuierlichen Dar-stellung der Attraktivität unseres Unter-nehmens nach außen haben wir im ersten Schritt ein Mitarbeiterbindungsprogramm gestartet. Dazu gehört unser Gesund-heitsmanagement zur Vorsorge und der Vermeidung von Unfällen am Arbeitsplatz.Etwa 60 Prozent unserer Belegschaft sind Frauen. Unser Mitarbeiterbindungspro-gramm umfasst daher auch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Der Mittelstand: Was raten Sie einem mittelständischen Unternehmer, der dringend Fachkräfte sucht?

Lejeune: Ich kann ihm nur raten, die Zu-sammenarbeit mit einem Personaldienst-leister zu suchen. Von Vorteil ist es, wenn der Dienstleister mittelständische Struk-turen und Besonderheiten kennt. Und man sollte immer in eine langfristige, partnerschaftliche Beziehung investieren. Nur sie bringt für den Mittelständler ma-ximalen Nutzen. In einer solchen Bezie-hung kann der Dienstleister dem Kunden darstellen, was ihn für Bewerber attraktiv macht und wo er sich verbessern muss.

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Page 46: Der Mittelstand. 6|2011

De-Mail – einfach, sicher, wirtschaftlich

Digital statt mit der Post: Mit De-Mail versenden Unternehmen Dokumente

wie Rechnungen, Verträge oder Gehalts-mitteilungen schnell, sicher, vertraulich

und nachweisbar. Und sie reduzieren mit dem neuen Dienst ihre Kosten für Porto,

Druck und Bearbeitung.

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Page 47: Der Mittelstand. 6|2011

Laut einer Studie von Contactlab erhält jeder deutsche Nutzer pro Tag durch-schnittlich 25,7 E-Mails. Insgesamt wer-den täglich etwa 1,1 Milliarden E-Mails empfangen – Tendenz steigend. Dennoch verschicken gerade Unternehmen ihre Ge-schäftspost überwiegend als Brief. Denn wenn es um den Austausch wichtiger Nachrichten, Rechnungen, Mahnungen oder andere fristabhängige Schriftstü-cke geht, muss der Versender bei Bedarf nachweisen können, wann und an wen er das Dokument verschickt hat.

Geschützter Nachrichtenversand

Der neue De-Mail-Dienst bietet künftig einen Weg, die Sicherheit und Verbind-lichkeit der Briefpost mit der Schnellig-keit der E-Mail zu verbinden, denn er er-möglicht es, Dokumente vertraulich und nachweisbar elektronisch zu versenden. De-Mail-Provider sorgen für den sicheren Transport von De-Mail-Nachrichten über verschlüsselte Kanäle. So kann kein un-befugter Dritter darauf zugreifen und die Inhalte ausspähen.

Die Integrität der De-Mail-Anbieter wird durch die Akkreditierungsurkunde ga-rantiert, die durch das Bundesamt für Si-cherheit in der Informationstechnik (BSI) ausgestellt wird. „Die Zertifizierung ge-währleistet, dass die De-Mail-Anbieter die hohen Anforderungen an Sicherheit, Da-tenschutz, Funktionalität und Interopera-bilität zur einfachen Zusammenarbeit mit verschiedenen Systemen auch erfüllen”, sagt Karl J. Beyer, Referent im BSI. „Die Grundlage dafür bildet das De-Mail-Ge-setz.” Die Telekom durchläuft aktuell das vom BSI geforderte Zertifizierungsverfah-ren. Mit der Akkreditierung als De-Mail-Provider rechnet sie im kommenden Jahr.

Nachweisbar digital kommunizieren

Jeder potenzielle De-Mail-Nutzer muss sich bei einem De-Mail-Anbieter persön-lich registrieren und identifizieren las-sen. Das stellt sicher, dass hinter jeder De-Mail-Adresse ein eindeutig bekann-ter Nutzer steht. „Sowohl der Versand als auch der Empfang einer De-Mail sind dar-

über hinaus nachweisbar, was besonders in der Geschäftskommunikation häufig eine wichtige Rolle spielt”, so Jens May-er, Projektleiter De-Mail bei der Telekom. Dafür kann der Sender zum Beispiel eine Versand- und Zustellbestätigung beim Provider anfordern.

De-Mail setzt auf Standardtechnologien. So können mittelständische Unternehmen jeder Größe den neuen Dienst ohne großen Integrationsaufwand nutzen. Im einfachs-ten Fall greift der Anwender einfach per Webbrowser auf seinen De-Mail-Account zu. Größere Unternehmen, die über eine eigene Netzinfrastruktur verfügen, kön-nen ihre existierenden E-Mail-Systeme über ein so genanntes De-Mail-Gateway an den De-Mail-Dienst anbinden. Über dieses zentrale Eingangstor lässt sich der neue Service ganz einfach, zum Beispiel über Outlook, nutzen.

Schnell und wirtschaftlich

Unternehmen können per De-Mail künf-tig einen Großteil ihrer geschäftlichen Kommunikation einfach und schnell auf

elektronischem Weg abwickeln. „Mehr als die Hälfte der Geschäftspost, die heute per Brief verschickt wird, ließe sich als De-Mail versenden”, schätzt Jens Mayer. Dafür spricht auch der Zeitvorteil. Eine De-Mail kommt binnen Sekunden beim Empfänger an. Tritt doch einmal eine Ver-

zögerung auf, ist der De-Mail-Provider nach dem De-Mail-Gesetz verpflichtet, binnen maximal acht Stunden die De-Mail zuzustellen. Damit ist die De-Mail auch im langsamsten Falle immer noch schneller als Briefpost. Neben dem reinen Zeitvor-teil des Versandes punktet die elektroni-sche Kommunikation auch mit weiterem klaren wirtschaftlichen Nutzen: Beim Versand einer De-Mail entfallen die Kos-ten für Druckinfrastruktur, -ressourcen, Papier und Porto: Einscannen, Ausdru-cken, Eintüten, Frankieren gehören der Vergangenheit an.

www.telekom.de/de-mail

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Page 48: Der Mittelstand. 6|2011

Such!

Warum für die Suchmaschinenoptimierung gute Texte auf Ihrer Website so wichtig sind

Laut der Gesellschaft für Konsumforschung* ist das Web heute Suchmedium Nummer Eins für die Deutschen: 49 Prozent der lokalen Suchanfragen nach Firmen und Dienstleistern finden heute im Internet statt. Das sind gut 557 Millionen gewerbliche Suchvorgänge pro Jahr. Und: Die Bedeutung der mobilen Suche nimmt weiter zu – bereits 23 Prozent setzen bei der Internetsuche auf Smartphones, Apps & Co.

Die mittelständischen Unternehmen haben auf diese Entwicklung reagiert und ihre Aktivitäten im Netz weiter ausgebaut – aller-dings sind sich die meisten noch nicht bewusst, dass ihre Firmen-website einer permanenten Pflege bedarf, um auch tatsächlich in den Suchmaschinen gefunden zu werden.

Die aktuelle Telegate-Studie „Mittelstand und Werbung”** hat nach einer Umfrage im Oktober 2011 unter rund 500 kleineren und mittleren Betrieben u. a. folgendes ermittelt:

Professionell gestaltete Firmen webseitengewinnen an Bedeutung• 66ProzentderbefragtenKMUbetreibenheuteeineHomepage.

Das ist ein Zuwachs von acht Prozent im Vorjahresvergleich.• Fast60ProzentderbefragtenUnternehmenbeauftrageneinen

spezialisierten Webdienstleister oder eine Agentur mit der Erstellung.

Suchmaschinenoptimierung (SEO), die große Unbekannte• Mehrals70ProzentderbefragtenFirmenbetreibenihreWeb-

seite, um bei Google gefunden zu werden. • AbernureinDritteloptimiertihrenInternetauftritt.• GrundistfehlendesFachwissenüberMethoden,Mitteleinsatz

und Erfolg von SEO-Maßnahmen.

Ihre Website: die Basis für erfolgreiches Online-MarketingGanz egal, wie intensiv Sie Online-Marketing betreiben wollen, ob Sie Ihre Website in Eigenregie oder von einer Agentur erstel-len lassen: Es gibt einige Faktoren, die Sie bei der Gestaltung und Programmierung unbedingt berücksichtigen sollten.

Erfolgreiche Webseiten• bieteneineeinfacheOrientierungdurcheineübersichtliche

Menüführung• habeneineansprechendeundzeitgemäßeGestaltung,diezu

der Zielgruppe passt• geben schnell die gewünschten Informationen und führen

umgehend zu den Angeboten • stellenindenTextendenKundennutzenindenMittelpunkt• sindvertrauens-sowieglaubwürdigundbindenz.B.Referen-

zen und Testimonials ein• werdenschnellvonSuchmaschinenundKundengefunden• lassensicheinfachaktualisieren,z.B.durchEinbindungeines

Redaktionssystems

So werden Sieonline besser gefunden

*GfK-Erhebung „Auskunftswesen 2011” im Auftrag der telegate AG, Oktober 2011** psyma research & consulting GmbH, Rückersdorf

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Suchmaschinenoptimierung: Eine Geheimwissenschaft?Da will jeder hin: Bei den Google-Ergebnissen im nicht-bezahlten Bereich auf die erste Seite und zwar möglichst weit oben. Erreichen kann man dies nur durch eine effektive Suchmaschi-nenoptimierung. Doch darüber, was das Suchmaschinen-Ranking tatsächlich beeinflusst, geistern zahlreiche Mythen durch das Netz. Diese Unklarkeit ist von Google, Bing u. a. durchaus ge-wollt, und so bleiben die genauen Kriterien, nach denen die Suchrobots das Internet durchstöbern, fast alle geheim. Zudem nimmt Google im Jahr ca. 500 Änderungen am Suchalgorithmus vor. Daher kann Ihnen auch niemand garantieren, dass Sie mit Ihrer Website immer eine Top-Platzierung erreichen. Doch es gibt einige Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Website besser auffindbar machen können. Hier eine Auswahl:

Wichtigstes Element der Suchmaschinen optimierung: Relevante, eigenständige und aktuelle Texte• Google&Co.habenMethodenentwickelt,mitdenenneuer

und einzigartiger Inhalt auf einer Website erkannt werden kann. Dieser sogenannte „Unique Content” hat einen positiven Einfluss auf das Ranking im Suchmaschinen-Index. Duplizierte Texte – also Inhalte, die bereits woanders veröffentlicht, ko-piert oder nur geringfügig geändert wurden – werden dagegen von Suchmaschinen negativ bewertet und aussortiert.

• NutzenSiefürIhreWebsitedaherausschließlicheigeneTexte!• Denken Sie beim Schreiben der Webtexte an Ihre Zielgrup-

pe: Mit welchen Begriffen sucht diese nach Ihnen? Welche Schreibweisen werden genutzt? (z. B. Joghurt oder Yoghurt) Hilfreich für Ihre Recherche ist u. a. das kostenlose Keyword-Tool von Google AdWords.

• DefinierenSiemaximalfünfderrelevantenKeywords.• Anschließendgiltes,dieseKeywordsinIhrenWebtexteinzu-

bauen. Der wichtigste Begriff sollte sich möglichst weit vorn befinden. Aber Vorsicht: Der Anteil der Keywords am gesamten Text darf bei maximal drei bis fünf Prozent liegen. Nutzen Sie die Wörter häufiger oder werden diese ohne Zusammenhang und Sinn aneinandergereiht, so kann dies von Google auch „abgestraft” werden, d. h. Ihre Seite wird gar nicht mehr in den Suchergebnissen angezeigt.

• FormulierenSieaussagekräftigeHeadlines,diesesolltenausfünf bis acht Wörtern bestehen.

• AchtenSieunbedingtdarauf,dassIhreInhaltefürIhreZielgrup-pe interessant und vor allem aktuell sind. Nur dann werden sie gelesen oder sogar weiterempfohlen und von den Besuchern geteilt (vorausgesetzt natürlich, Sie bieten eine entsprechende Möglichkeit, z. B. mit einer facebook-Anbindung).

Klare Domaintitel (URL) – auch auf jeder Unterseite• Wählen Sie einen Domainnamen, der Ihre Firma am besten

repräsentiert und mindestens Ihr Haupt-Keyword enthält, z. B. www.ambiente-mediterran.de

• WennSieeinlokalaktivesGeschäftbetreiben,machtesSinn,auch noch den Namen der Stadt oder Region mit einzubeziehen.

• WennderDomainnameausmehrerenWörternbesteht,solltendie Wörter mit Bindestrichen verbunden sein.

• VermeidenSieauchaufdenUnterseitenkryptischeBezeichun-gen und verwenden Sie klare Bezeichungen wie z. B.

www.bvmw.de/leistungen

Kurzbeschreibung nutzenGoogle zeigt bei den Suchergebnissen unterhalb des Seitentitels eine Beschreibung der Seite an. Dieser wird in den Meta-Tags als „Description” definiert und sollte maximal 150 Zeichen inkl. Leerzeichen haben. Dieser Text kann entscheidend dafür sein, ob ein Google-Nutzer auf den Link zu Ihrer Seite klickt. Vermeiden Sie daher unbedingt überflüssige Begrüßungen und Füllwörter, fassen Sie in wenigen Worten prägnant Ihre Leistung in den wichtigsten Suchbegriffen zusammen. Falls keine „Description” definiert ist, zieht Google einen Textausschnitt (Snippet) aus dem Inhalt der Seite und verwendet diesen als Kurzbeschreibung. Da dies nicht unbedingt die Texte sind, die Ihre Leistung am bes-ten zusammenfassen, sollten Sie dort aktiv eingreifen.

Inhalt für Suchmaschinen sichtbar machenSeien Sie vorsichtig beim Einsatz von Flash zur Animation Ihrer Website: Texte bleiben dabei für Suchmaschinen unsichtbar. Und iPhone- und iPad-Anwender sehen sogar weder Text noch Bilder. Besser geeignet ist z. B. JavaScript.

Claudia MattheisGeschäftsführerin mattheis werbeagentur GmbHDie Full-Service-Agentur aus Berlin arbeitet bundesweit für Unternehmer aus dem Mittelstand und gestaltet u. a. das Magazin „Der Mittelstand.”vom BVMW. www.mattheis-berlin.de

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Page 50: Der Mittelstand. 6|2011

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Das Slow-Grow-PrinzipLieber langsam wachsenals schnell untergehen

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The Little Big Things163 Wege zur Spitzenleistung

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DAS SLOW-GROW-PRINZIP

Lieber langsam wachsen als schnell untergehen Unser Land braucht mehr Existenzgründer. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und schaffen Ar-beitsplätze. Und sie sollen dies bitteschön recht zügig tun, am besten mit zweistelligem Jahreswachstum. So die offiziellen Verlautbarungen. An der Realität geht das gezielt vorbei. Dar-um richtet sich dieses Buch auch an alle Existenzgründer und Selbstständige, die NICHT mit fünf Millionen Euro Startkapital durch Investoren und 100 Mitarbeitern gesegnet sind. Es ist ein Ratgeber für den ganz „normalen” Mittelstand, der aus eigener Kraft ein Unternehmen aufbaut. Svenja Hofert stellt die gängi-gen Gründungsregeln auf den Kopf und rät zu langsamem und nachhaltigem Wachstum. Statt Gründer und Freiberufler mit veralteten Erfolgsregeln unter Druck zu setzen, macht sie Mut, entsprechend den eigenen Möglichkeiten und im eigenen Tem-po vorzugehen. Das Slow-Grow-Prinzip beschreibt, warum die gängigen Regeln für die Mehrzahl der Gründer nicht gelten und welche sie ersetzen. Im zweiten Teil des Buches berichten neun sehr unterschiedliche Unternehmer und Gründer in Interviews, wie sie die Slow-Grow-Regeln in die tägliche Praxis umsetzen.

THE LITTLE BIG THINGS

163 Wege zur SpitzenleistungAchtung: Dieses Buch ist kein „normaler” Managementratgeber, den man von Anfang bis Ende liest. Der Autor ermuntert vielmehr zur situativen Selektion und gibt die Empfehlung, das Buch über-all dort aufzuschlagen, wo es einen gerade interessiert. Und solche Stellen gibt es viele, denn der amerikanische Ma-nagement-Vordenker Tom Peters liebt die kleinen Dinge, tägli-che Beobachtungen und Episoden aus dem Leben. Er berichtet von Kleinigkeiten, die den großen Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg für Unternehmen ausmachen und von Selbst-verständlichkeiten, die keine sind. Der Leser profitiert von der niedrigen Unzufriedenheitsschwelle des Autors. Genervte Men-schen und schlechte Dienstleistungen sind für ihn die allerbeste Innovationsquelle. Das Buch ist voll mit abwechslungsreichen und plakativ beschriebenen Anekdoten und Tipps. Der häufig stakkatoartige Schreibstil von Peters ist dabei ebenso unge-wöhnlich wie das Buchlayout: Die Texte erscheinen mal fett, mal kursiv, Schriftgrößen werden großzügig gemischt. Kurzum: absolut kurzweilig und ein tolles Weihnachtsgeschenk für Mit-arbeiter, Kunden oder einen selbst.

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Konfliktmanagement in personalistischen Gesellschaften

Erfolgreiches Konfliktmanagement un-ter Gesellschaftern ist insbesondere für personalistisch strukturierte Unterneh-men eine entscheidende Herausforde-rung. Sei es in einem gleichberechtigt von Kaufmann und Techniker betriebenen Handelsgeschäft, sei es im Familienun-ternehmen, das die nächste Generation an die Geschäftsleitung heranführt – nie-mand denkt gern an Streit.

Doch die Beteiligten sind gut beraten, frühzeitig Konfliktpotenziale zu erkennen und diesen durch geeignete Vereinbarun-gen und Regelungen vorzubeugen. Ist erst einmal Streit entstanden, wird er häufig emotional und ausdauernd geführt, nahe-zu immer zum Schaden der Gesellschaf-ter sowie des Unternehmens und seiner Angestellten.

Gesellschafterstreit kann sich an einer Vielzahl von internen Fragen entzünden, an erster Stelle an Fragen rund um die Geschäftsführung. Diese kann je nach Rechtsform der Gesellschaft entweder allen Gesellschaftern gemeinsam (so bei der Gesellschaft bürgerlichen Rechts) oder allen Gesellschaftern jeweils einzeln (so bei der Offenen Handelsgesellschaft)

oder bestellten Geschäftsführern (so etwa bei der GmbH), die nicht notwendig Gesellschafter des Unternehmens sein müssen, obliegen.

Regelmäßige Kontrolle

Ist einzelnen Personen eigenverantwort-liche Handlungsbefugnis in der laufenden Geschäftsführung eingeräumt, verlangt dies regelmäßig nach Kontrolle durch die weiteren Mitglieder der Geschäfts-führung beziehungsweise die nicht ge-schäftsführenden Gesellschafter. In diesem Zusammenhang spielen etwa Widerspruchsrechte in Bezug auf einzel-ne Geschäftsführungsmaßnahmen und Kataloge zustimmungsbedürftiger Ge-schäftsführungsmaßnahmen eine Rolle. Im schlimmsten Fall muss die Entfernung einer Person aus der Geschäftsführung in Betracht gezogen werden, bei Vorliegen eines „wichtigen Grundes” notfalls auch gegen gesellschaftsinternen Widerstand.

Umgekehrt kann ein Konflikt in persona-listischen Gesellschaftsstrukturen auch durch Gesellschafter entstehen, die die Geschäftsführer durch ihr Verhalten an der ordnungsgemäßen Unternehmens-

leitung hindern. Das gesetzlich weit aus-gestaltete Auskunfts- und Einsichtsrecht des GmbH-Gesellschafters bietet hierfür zum Beispiel ein Einfallstor.

Ist ein weiteres Zusammenwirken von im Streit befindlichen Gesellschaftern nicht mehr möglich, bleibt meist leider nur noch die Trennung. Diese kann streitig durch Maßnahmen des Gesellschafteraus-schlusses erfolgen. Vielfach werden aber auch einvernehmliche Lösungen gesucht, etwa durch Verkauf der Gesellschaftsan-teile an den Mitgesellschafter oder durch gemeinsamen Verkauf an einen Dritten.

Fazit: Aufgrund der vielfältigen und kom-plexen Fragen, die sich die Beteiligten im Rahmen des Konfliktmanagements stellen müssen, empfiehlt sich frühzeitige und fachkundige Beratung.

Streit vermeiden

Dr. Reinhard LutzDr. Christian Dittert Kaufmann Lutz Rechtsanwaltsgesellschaft mbH www.kaufmannlutz.com

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eks Engel GmbH & Co. KG

Leistungen: Die eks Engel GmbH & Co. KG ist Spezialist für Systeme, mit denen Daten über Lichtwellenleiter übertragen werden. Zudem plant und realisiert eks maßgeschneiderte Kommunikationslösungen, die den Kunden einen echten Wettbewerbsvorteil sichern. Eingesetzt werden die eks Systeme überall dort, wo es auf höchste Zuverlässigkeit an-kommt, beispielsweise in der Automatisierung, im Verkehrsbereich oder in der Sicherheits-technik.

Hauptsitz: Wenden – Hillmicke (Nordrhein-Westfalen)

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Hauptsitz: Pforzheim (Baden-Württemberg)

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Leistungen: Wir bieten unseren Kunden ein globales Kompetenzcenter mit gebündelten Ressourcen. Hierzu zählen 38 spezialisierte Personaldienstleistungsunternehmen in 18 Ländern mit über 100 Niederlassungen. Zum Portfolio gehören Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung, Recruitment Process Outsourcing (RPO), HR Consulting und Corporate Trainings für diverse Dienst-leistungsbereiche. Talentknappheit kennt Grenzen – wir nicht!

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Leistungen: Schüle gehört zu den führenden Aluminiumsandgießereien im süddeutschen Raum. Das Unternehmen wurde 1957 durch Werner Schüle gegründet und versteht sich noch immer als reines Familienunternehmen. Das Fertigungsprogramm umfasst von Proto-typen bis zu Serienteilen im Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie von 0,1 bis 750 kg Stückgewicht. Vom Modellbau mit CAD Kon-struktion bis zur fertigen mechanischen Bear-beitung können komplexe und dünnwandige Teile gefertigt werden.

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Leistungen: Möller bietet als einziges Heatset-rollenoffsetunternehmen in Berlin/Brandenburg eine komplette Wertschöpfungskette: Digitale Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung, Verlags- und Versanddienstleistungen. Als Familien-unternehmen verbinden wir integrierte Leis-tungen mit dem Flair persönlicher Betreuung. In Ahrensfelde produzieren wir mit neuester 32- und 16-Seiten-Rollenoffset- und modernster Verarbeitungstechnik Zeitschriften, Kataloge, Broschüren und weitere Printerzeugnisse.

Hauptsitz: Ahrensfelde OT Blumberg (Brandenburg)

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Leistungen: Die Vensys Elektrotechnik GmbH setzt sich für die Nutzung regenerativer Energien ein und ist ein international tätiges Unternehmen für umweltfreundliche Zu-kunftstechnologie. Das Hauptgeschäftsfeld ist die Fertigung von Vollumrichtersystemen bis 6 MV für Wind- und Solaranlagen. Ein weiteres Hauptprodukt sind Pitch systeme, sogenannte Rotorblattverstellsysteme für Windenergie-anlagen.

Hauptsitz: Diepholz (Niedersachsen)

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Kurz vorgestelltHier bieten wir Mitgliedern unseres Verbands die Möglichkeit, ihr Unternehmen vorzustellen.

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Ein Stück Zeitgeschichte schrieb UNESCO-Sonderbot-schafterin Ute-Henriette Ohoven mit der 20. UNESCO-Gala in Düsseldorf. Die Ehrung Michail Gorbatschows durch Hans-Dietrich Genscher bildete den Höhepunkt des glanzvollen Abends im Maritim-Hotel der Landes-hauptstadt. Der Ex-Außenminister und FDP-Ehrenvor-sitzende würdigte die Verdienste seines russischen Freundes um die Wiedervereinigung Deutschlands mit den Worten: „Wir Deutschen werden Dir das niemals vergessen.”

Die 1.350 nationalen und internationalen Gäste, zu denen wieder dutzende Weltstars aus Film, Sport und Politik zählten, dankten Gorbatschow, der sich heute unter an-derem für krebskranke Kinder in seiner Heimat einsetzt, mit Standing Ovations. Der russische Ehrengast bekun-dete in seiner Dankesansprache seinen großen Respekt für die einmalige Leistung Ute-Henriette Ohovens: „Sie haben eine Million Kinder vor dem Tod gerettet.” Auf der Jubiläums-Gala traten Hollywood-Schauspieler wie

Kathleen Turner, Clive Owen und Jerry Hall, sowie Stars wie Jet Li, Naomi Campbell, Olivier Martinez und Shah-rukh Khan als Paten der UNESCO auf. Oscar-Preisträger Forest Whitaker, der derzeit in Mexiko dreht, reiste an, um Doppel-Olympiasieger Edwin Moses für dessen Engagement für den Sport zu ehren.

Beim anschließenden Losverkauf stellten sich Promi-nente wie Sänger Roberto Blanco oder Box-Weltmeis-terin Regina Halmich in den Dienst der guten Sache. Da ließen sich die Gala-Gäste, darunter rund 100 BVMW-Unternehmer, nicht lange bitten und trugen ihren Teil zum finanziellen Erfolg des Events der Superlative bei. In den vergangenen Jahren sammelte Charity-Lady Ute-Henriette Ohoven auf diese Weise rund 80 Millionen Euro für Kinder in Not. Noch unter dem Eindruck des festlichen Abends, unter anderem mit den internationa-len Gesangstars Mel C und Katherine Jenkins stehend, versprach sie weiterzumachen, „solange der liebe Gott mir Gesundheit gibt”.

Hans-Dietrich Genscher ehrt Michail Gorbatschow auf 20. UNESCO-Gala

Weltstarsund Zeitgeschichte

Die 20. UNESCO-Charity-Gala 2011 mit 1.350 hochrangigen nationalen und internationalen Gästen.

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Weltstars: Jet Li, Hans d‘ Orville, Clive Owen, Kathleen Turner, Olivier Martinez, Jerry Hall, Shahrukh Khan, Ute-Henriette Ohoven und UNESCO-Vizepräsident Getachew Engida.

Wirtschaft trifft Politik: Maya Swarowski, Dr. Hermann Bühlbecker, Liz Mohn, Hans-Dietrich Genscher, Mario Ohoven, Michail Gorbatschow, Barbara Genscher.

Megastar Chris de Burgh undTochter Rosana Davidson.

Jahrhundert-Politiker Michail Gorbatschow mit Mittelstandspräsident Mario Ohoven.

Engagiert: UNESCO-Sonderbot-schafterin Ute-Henriette Ohoven.

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Oscar-Preisträger Forest Whitaker mit Ute-Henriette Ohoven undSportlegende Edwin Moses.

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Unter dem Motto „Moskau.Kunst.Berlin”, das zugleich Programm ist, steht eine Gruppenausstellung mit Werken russi-scher Künstler, die bis zum 15. Februar 2012 in der Bundesgeschäftsstelle des BVMW zu sehen ist.

Zur Vernissage drängten sich über 300 Gäste in den Büros und auf den Fluren der Verbandszentrale, darunter hoch-rangige Vertreter aus Diplomatie, Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft der Hauptstadt.

Die Idee zu der Werkschau, die im Rahmen der Feierlichkeiten des Berliner Senats zur 20-jährigen Städtepartnerschaft zwi-schen den beiden Metropolen stattfindet, lieferte Irina Zlotina. In ihrer Eröffnungs-rede wies sie auf die Grenzen überschrei-

tende Bedeutung der Kunst hin: Die Bilder der neun Künstler, in deren Biographie Moskau als Ausgangsort und Berlin als aktueller Standort stehen, zeigten, dass keine unmittelbare Verbindung zwischen der Herkunft eines Künstlers und der Wir-kung seines Werkes auf den Betrachter bestehe.

BVMW-Präsident Mario Ohoven beton-te in seiner Festansprache die Brücken-funktion der Kunst und schlug einen his-torischen Bogen zur ersten russischen Kunstausstellung 1922 in Berlin. Seither habe es in jeder Generation junge Künstler von der Moskwa an die Spree gezogen – und umgekehrt. So habe die Malerei dazu beigetragen, politische Grenzen zu über-winden. Diesem Ziel diene auch die Aus-stellung beim BVMW.

Der Protokollchef des Berliner Senats, Rolf Schütte, begrüßte die Gäste im Namen der Stadt sowohl in deutscher Sprache als auch auf Russisch. Einige der Künstler hatte er bereits in seiner Zeit als Diplomat in Moskau kennengelernt.

Mehr als 300 hochrangige Gäste bei Vernissage in BVMW-Bundesgeschäftsstelle

Moskau.Kunst.Berlin: Programm und Botschaft

Die Künstler (v. li.) mit Iris Gess (BVMW-Vorstand), Inna Artemova, Victoria Timofeeva, Dmitry Vrubel, Slava Nikolaev , Dimitry Stroutchenkov (Kurator), Maria Redkina, Nikolai Makarow, Andrej Krioukov, MAK, Irina Zlotina (Initiatorin).

Informationen

Die Ausstellung Moskau.Kunst.Berlin zeigt Arbeiten von Danja Akulin, Inna Artemova, Andrej Krioukov, MAK, Nikolai Makarow, Slava Nikolaev, Maria Redkina und Dmitry Vrubel und Viktoria Timoveeva.

Geöffnet bis 15. Februar 2012, Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 17:00 Uhr und Freitag von 9:00 bis 16:00 Uhr.

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Leipzig (del) · Zufriedene Gesichter auf dem 7. Mittelständischen Unternehmertag (MUT) in Leipzig. Was man erhofft, aber nicht unbedingt erwartet hatte: 3.337 Führungskräfte, Unternehmer und Vertreter aus Politik und Kommunen hatten ihr Kommen in das Leipziger Congress Center zugesagt – Rekord.

Erstmals fand der MUT als gesamtdeutsche Veranstaltung des BVMW statt. Unter den Besuchern befanden sich auch 600 Un-ternehmer aus den Altbundesländern. Neu auch: 100 Studenten und Gymnasiasten nahmen an der Veranstaltung teil.

Ein voller Saal zum Eröffnungsplenum mit den Initiatoren, neugie-rige Erwartung auf den Vortrag des BVMW-Präsidenten Mario Ohoven. „Wohin geht die Reise des Mittelstands?”, fragte er. Er kritisierte die negative Berichterstattung über die deutsche

Wirtschaft. Das sei verantwortungslos. Eine Umfrage des BVMW ergab: Etwa 65 Prozent der Mittelständler wollen Arbeitskräf-te einstellen. Ihre Auftragsbücher sind gefüllt. „Man sollte nicht eine Rezession heraufbeschwören”, so Ohoven. „Wer für schlechte Stimmung sorgt, der schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland (Beifall).” Kritisch fragte der Präsident: „Wird die Geldreligion zur Weltreligion?” Heftig verurteilte er die „Geld-zockerei der Banken”.

In zahlreichen Workshops und Vorträgen zeigten sich Experten und Unternehmer über das zu erwartende Ansteigen der Energie-kosten, über den wachsenden Facharbeiter- und Ingenieurmangel besorgt. Man war sich einig: Für den Mittelstand gibt es keine In-sel. Er ist der Globalisierung ausgesetzt, dem Druck des weltweiten Wettbewerbs. Ein neues Tempo in der Vernetzung ist notwendig.

Mittelstand darf nichtdie Zeche zahlen

7. Mittelständischer Unternehmertag in Leipzig mit weit über 3.000 Teilnehmern

An den Ständen der Aussteller herrschte großer Andrang. Fo

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Mario Ohoven: „Wer für schlechte Stimmung sorgt, schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland”.

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Innovativ und nachhaltigzur Marktführerschaft

Anlässlich einer Tripple-A-Tagung des Bundeswirtschaftssenats in Aachen tra-ten gleich drei große Unternehmen den Beweis dafür an, dass diesem Gremium Unternehmerpersönlichkeiten angehören, die zu Recht zu den Weltmarktführern in ihren Bereichen zählen.

Tradition und Innovation

Zunächst wurde den Senatorinnen und Se-natoren vom Ehepaar Flamm die Flamm AG vorgestellt. Hier werden Präzisionsdraht-teile für die Elektro- und Elektronikindus-trie gefertigt sowie Stanz- und Tiefziehteile für die Metall verarbeitende Industrie. Prä-zision und die Erfüllung hoher Sicherheits-anforderungen sind Grundlage des Erfolgs-modells. Seit der Gründung im Jahr 1982 ist das Unternehmen stetig gewachsen und hat durch Innovation überzeugt. Die

Flamm AG setzt heute mit 850 Mitarbeitern in sechs Werken 150 Millionen Euro um.

Es folgte ein Besuch bei der Aachener Firma Zentis, wo „die Frucht zu Hause“ ist. Seit mehr als 110 Jahren ist Zentis auf das Ver-edeln von Früchten und anderen natürlichen Rohstoffen spezialisiert, heute gehört das Unternehmen zu Europas führenden Anbie-tern. Neben Brotaufstrichen und Süßwaren steht die Verfeinerung von Milchprodukten durch Fruchtzubereitungen und das Erzeu-gen von Backfüllungen im Mittelpunkt der Produktion. Wachstum durch Innovationen als Markenzeichen hat zu einem Jahres-umsatz von mehr als 610 Millionen Euro ge-führt, Tendenz steigend. Von den weltweit fast 2.000 Mitarbeitern arbeiten 1.300 in Aachen. Zentis setzt auf nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften, denn der wich-tigste Lieferant ist die Natur.

Der Bundeswirtschaftssenat zu Gast bei herausragenden Unternehmern

AZu Gast beim Weltmarktführer Lambertz: Wirtschaftssenatoren an der Produktionsstraße.

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Dritter Gastgeber war die Lambertz-Grup-pe, deren Inhaber Dr. Hermann Bühlbecker es sich nicht nehmen ließ, den Gästen sein Unternehmen zu präsentieren. Schon im Jahr 1688 gegründet, ist Lambertz heute Weltmarktführer bei Herbst- und Weih-nachtsgebäck. Wer an Aachen denkt, denkt an Lambertz – und das in der ganzen Welt. Auch hier ist die Balance zwischen Traditi-on und Innovation der Schlüssel zum Erfolg.

Mittelstand trifft Wissenschaft

Bei einem Dinner im romantischen Was-serschloss Rahe ging Dr. Peter Bofinger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg und seit 2004 Mitglied im Sachverständigenrat zur Be-gutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, in seinem Referat auf die Eurokrise und die möglichen Folgen für die deutsche Wirtschaft ein. In seinen Augen sind Eurobonds der richtige Weg, allerdings unter ganz strengen Bedingun-gen. Den Bogen zur Wissenschaft schlug Professor Günther Schuh, Prorektor für Wirtschaft und Industrie der RWTH Aa-chen. Er unterstrich die Bedeutung der Kooperation von Wissenschaft und Mit-telstand. Schon heute ist die RWTH die Universität in Europa mit den meisten an-wendungsorientierten Großinstituten. Der Campus-Bereich umfasst 50 Konzerne und 300 Mittelstandsunternehmen. Im Rah-men des Senatsempfangs wurde Udo Mül-ler, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Ströer AG, zum Senator h.c. berufen.

Mittelstand für Nachhaltigkeit

Den Auftakt der zweiten großen Senats-tagung in Mainz und Wiesbaden bildete ein Besuch der Werner & Mertz GmbH. Seit 140 Jahren verknüpft dieser Herstel-ler handwerkliche Tradition mit Innova-tion. Ein umfangreiches Produktportfolio für Reinigung und Pflege im Haushalt mit weltweit bekannten Marken wie Erdal oder Frosch prägen das Gesicht des Un-ternehmens. Besonderer Wert wird auf Nachhaltigkeit gelegt. Sichtbares Zeichen dafür ist die Unternehmenszentrale, ein Umwelt Plus Haus, bei dem mit Photo-voltaik, Geothermie und Windkraft mehr Energie erzeugt als verbraucht wird.

Reinhold Schneider, Geschäftsführer der Werner & Mertz GmbH, setzt sich glaub-würdig für diesen Weg der Nachhaltigkeit ein. So ist es naheliegend, dass die neu ge-gründete Energiekommission des BVMW ihn zu ihrem Vorsitzenden gemacht hat. Regionalisierung der Energieerzeugung und Distribution sind die erklärten Ziele der Energiekommission und der notwen-dige Weg in die Zukunft unserer Energie-versorgung.

Finanzierungsmodelle und Werte

Der zweite Gastgeber der Wirtschafts-senatoren war die Kalle GmbH in Wies-baden. Im Industriepark Kalle-Albert sind 80 Unternehmen gebündelt mit 5.600 Mit-arbeitern und einem Gesamtumsatz von 1,1 Milliarden Euro. Die Kalle AG ist einer der Weltmarktführer in der Produktion von Wursthüllen und Schwammtüchern, mit einem Umsatz von 237 Millionen Euro und 1.500 Mitarbeitern. Innovative Wege ist die Kalle GmbH mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dr. Walter Nieder-stätter, beim Erschließen von Kapitalres-sourcen gegangen. Private Equity wurde modellhaft genutzt, um die Zurückhaltung von Banken bei der Bereitstellung von Fi-nanzmitteln auszugleichen. Seinen Ideen verdankt Dr. Niederstätter die Marktfüh-rerschaft nicht nur in Deutschland, son-dern auch in den USA.

Bei einem festlichen Dinner im Schloss Reinhartshausen gab Michael Bodden-berg, hessischer Minister für Bundesan-gelegenheiten und Bevollmächtigter des

Landes beim Bund, Einblicke in die politi-schen Entscheidungsprozesse in Brüssel und Berlin.

Mit Gedanken zu „Geld regiert die Welt“ und „Wo bleibt die Moral?“ gab Professor Dr. Gertrud Höhler Impulse in der aktuellen Wertediskussion. Die Bestseller-Autorin machte deutlich, dass gerade die mittel-ständischen Unternehmer ihr Handeln nach wie vor an gesellschaftlichen Wer-ten orientieren.

Bestseller-AutorinProf. Dr. Gertrud Höhler beim Vortrag.

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Von Aachen in die weite Welt: Zentis setzt auf Qualität und Geschmack.

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Zug/Schweiz · Der BVMW-Unternehmerpreis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal auch in der Schweiz ausgelobt. Er ging an einen Unternehmer aus Hünenberg im Kanton Zug.

Auf dem 2. Internationalen BVMW-Unternehmerkongress Schweiz „Mensch bleiben” im Mythenforum Schwyz wurde die Auszeichnung an Alex Gemperle, VR-Präsident und Geschäftsfüh-rer der Alex Gemperle AG, Hünenberg verliehen. BVMW-Bundes-geschäftsführer Stefan Beisswenger würdigte das vorbildliche Engagement des Unternehmers. Dieser zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er sehr jungen Bereichsleitern, die häufig nicht einmal dreißig Jahre alt sind, die Führung von Profit-Centern mit bis zu 40 Mitarbeitern anvertraut. Beisswenger: „Der Preisträger ist ein exzellentes Vorbild für zukünftige Unternehmergeneratio-nen. Seine erfolgreiche Arbeit vereint Mut, Ideenreichtum, Inno-vationskraft, strategisches Geschick und soziales Engagement.”

Alex Gemperle war als einer der ersten Schweizer Unternehmer 2009 dem BVMW beigetreten. Er führt ein ausgeglichenes Leben, ist seit 13 Jahren verheiratet, Präsident eines aufstrebenden

Fußball-Clubs und leidenschaftlicher Züchter von großen Kreb-sen. 2002 stand Gemperle jedoch vor einem Scherbenhaufen, als der Betrieb fast vollständig abbrannte. Unverzüglich nach der Katastrophe fing er an, sein Unternehmen wieder aufzubauen. Die Firma wuchs von damals 20 auf heute 80 zufriedene und leistungsbereite Mitarbeiter. Im Jahr 2004 erfolge die Inbetriebnahme eines CNC-gesteuerten Zuschnitt- und Bearbeitungscenters im Neubau Sins, 2005 ging es weiter mit dem Ausbau der Sparte Fassadenbau. Ein Jahr spä-ter erfolgte die Erweiterung des Büro- und Produktionsgebäudes in Sins. 2007 gründete Gemperle die Tochterfirma Intercut AG als eigenständiges Zuschnitt- und Bearbeitungscenter mit wei-teren zehn Mitarbeitern. Inzwischen gehört sein Unternehmen in der Zentralschweiz zu den führenden Herstellern von Gebäu-dehüllen und ist in den Bereichen Qualitätssicherung, Steildach, Flachdach, Fassadenbau, Holzbau, Photovoltaik, Holzbodenroste sowie Service & Unterhalt tätig.

www.gemperle.ch

BVMW-Unternehmerpreis Schweiz 2011 verliehen

„Stehaufmännchen” Alex Gemperle geehrt

Hohe Ehrung in der Schweiz: Stefan Beißwenger, BVMW-Bundesgeschäftsführer; Preisträger Alex Gemperle, Geschäftsführer der Alex Gemperle AG; Oskar G. Loewe, BVMW-Landesbeauftragter Schweiz (v. li.).

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Erfolge in Europa

Im Vordergrund des Jahrestreffens der CEA-PME in der slowa-kischen Hauptstadt Bratislava stand die Weichenstellung für das neue politische Grundsatzprogramm. Dieses soll mit einem kom-pletten „Rebranding” des führenden europäischen Mittelstands-Dachverbands einhergehen, um dessen Schlagkraft und Sichtbar-keit weiter zu erhöhen.

Der Präsident der CEA-PME, Mario Ohoven, betonte in seiner Grundsatzrede, dass der Mittelstand das derzeitige wirtschaft-liche Umfeld und die angebotenen politischen Lösungen eher kritisch betrachte. Zugleich gäben Strukturreformen, wie sie in der Slowakei erfolgreich vollzogen wurden, Anlass zur Hoffnung, dass eine mittelstandsgerechte Politik in Europa mit Aufschwung und Wachstum einhergehe. Die EU, so Ohoven, sei in einigen Bereichen auf einem guten Weg. Im Hinblick auf die Haushaltskonsolidierung und die Beteiligung des Europäischen Parlaments stünden Europa aber noch erhebliche Anstrengungen bevor.

Neben den Projekten Arbeitgeberzusammenschlüsse, Cluster-Building und Wissensbilanz wurde eine Bilanz der Aktivitäten im vergangenen Jahr gezogen. Die strategische Zusammenarbeit mit

dem Europäischen Ressourcenzentrum für Arbeitgeberzusammen-schlüsse wurde dabei von den Mitgliedern ebenso gewürdigt wie die sehr erfolgreichen politischen Veranstaltungen des BVMW, an denen sich die CEA-PME beteiligt hat, insbesondere in Bezug auf Basel III und politische Hintergrundgespräche in Brüssel.

Engagement und Erweiterung

Auch die Erfolge der Mitglieder aus Portugal und Frankreich im Rahmen der Europäischen KMU-Woche und der Information von Mittelständlern zum Thema Projektförderung durch die EU fanden besondere Beachtung. Das Engagement der CEA-PME im Hinblick auf die Mitgliedschaft im Vorstand des Europäischen Eco-Labels sowie im Rahmen des hochrangigen „SME Finance Forum” wurde ebenfalls positiv hervorgehoben.

In der Hauptversammlung wurde der Vorstand umgestaltet. Neben Mario Ohoven als Präsident sind nunmehr Portugal, die Slowakei und Frankreich durch jeweils einen Vizepräsidenten vertreten. Neu in den Vorstand aufgenommen wurde Stefan Beißwenger, Bundes-Geschäftsführer des BVMW.

Jahrestreffen des Mittelstands-Dachverbands CEA-PME in Bratislava

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Hohe Ehrung fürDr. Helmut Baur

Mit einem Festakt wurde Dr. Helmut Baur von der Deutsch-Malaysischen Gesell-schaft für seine außergewöhnlichen Ver-dienste um die kulturelle Verständigung zwischen Malaysia und Deutschland ge-ehrt. An der Zeremonie in der Botschaft Malaysias in Berlin nahmen zahlreiche hochrangige Repräsentanten aus Diplo-matie, Politik und Wirtschaft teil.

Die Laudatio auf seinen Freund und Vor-standskollegen hielt BVMW-Präsident Mario Ohoven. Er würdigte das unter-

nehmerische Engagement Dr. Baurs, der aus seiner 1975 gegründeten Firma Bin-der Optik die fünftgrößte Optikerkette in Deutschland gemacht hat. Das Böblinger Unternehmen beschäftigt heute mehr als 400 Mitarbeiter.

In seiner Laudatio hob Ohoven die Erfolge Dr. Baurs bei der Vertiefung der wirtschaft-lichen Beziehungen der beiden Länder hervor. Dass Deutschland heute der mit Abstand wichtigste Handelspartner Malay-sias in der Europäischen Union ist, sei sein

ganz persönlicher Verdienst. Als einer der ersten habe er die Bedeutung der Märkte in den Schwellenländern, speziell Asiens, für den deutschen Mittelstand erkannt.

Der erfolgreiche Familienunternehmer vertritt Malaysia schon seit 1992 als Ho-norargeneralkonsul. Für seine außeror-dentlichen Verdienste erhielt Dr. Baur aus der Hand des malaysischen Königs den Adelstitel „Datuk” verliehen – im König-reich eine außergewöhnliche und seltene Auszeichnung für einen Ausländer.

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Baden-Württemberg

BVMW in der Schaltzentrale der Politik Über 30 Unternehmer besuchten Stuttgarter Landtag

Bayern

Kunst im KlosterVernissage des internationalen Festivals in Benediktbeuern

Stuttgart (ukö) · Mehr als 30 Unterneh-merinnen und Unternehmer des BVMW erhielten die Möglichkeit, den Landtag von Baden-Württemberg zu besuchen und ausgiebige Gespräche mit den dort vertretenen Politikern zu führen.

Diese Möglichkeit war zugleich Ausdruck der besonderen Wertschätzung für den Mittelstand in der Region. Nach einer Füh-rung durch das Parlamentsgebäude wurde den BVMW-Besuchern die Ehre zuteil, von der stellvertretenden Landtagspräsidentin Brigitte Lösch nicht nur begrüßt zu wer-den, sondern auch in einem aufschluss-reichen Statement einiges über ihr Selbst-verständnis als Politikerin zu erfahren, die einerseits der neuen Regierungskoalition angehört, andererseits aber das Funktio-nieren des Parlaments zu organisieren hat.

Muhterem Aras (GRÜNE), Peter Hofelich (SPD), Dr. Reinhard Löffler (CDU) und Jochen Haussmann (FDP/DVP) standen rund zwei Stunden für eine bisweilen leb-hafte Diskussion zur Verfügung. Ein Teil der Fragen war durch BVMW-Landesge-schäftsführer Dr. Ulrich Köppen vorher gesammelt und übermittelt worden. Nicht

alle davon stießen bei den Volksvertretern auf Zustimmung, denn kritisch befragt wurde auch das Selbstverständnis der Ar-beit der Landtagsabgeordneten. Nicht nur Stuttgart 21, sondern auch die allgemein katastrophale Verkehrssituation rund um die Landesmetropole wurde tempera-mentvoll diskutiert. Auch die Unterstüt-zung von innovativen Existenzgründern,

die in den ersten Jahren Schwierigkei-ten haben, Kredite zu erhalten, wurde als mangelhaft angeprangert; wie insgesamt zwischen der offiziellen Verlautbarung und der Realität der Kreditbedingungen für Mittelständler manche Lücke klaffen würde. Trotz sichtbarer Widersprüche war man sich einig, voneinander gelernt und neue Einsichten gewonnen zu haben.

Benediktbeuern (avm) · Das internatio-nale Festival „Kunst im Kloster” starte-te dieses Jahr mit einer Auftaktveran-staltung im Kloster Benediktbeuern in Oberbayern. Erstmalig fand eine solche Ausstellung im barocken Kreuzgang des Klosters statt, der dieser Vernissage ein besonderes Flair verlieh.

Rund dreißig BVMW-Mitglieder und -Freun-de waren der Einladung von Mechthild Heppe, BVMW-Verbandsbeauftragte, ge-

folgt. Dr. Evamaria Brehm stellte als Or-ganisatorin der Ausstellung das Konzept des Festivals vor. Die Exposition umfasst spannende zeitgenössische Werke von 56 Künstlern aus zwölf Ländern in den Bereichen Malerei, Skulpturen, Colla-gen, Licht-, Soundinstallationen sowie Glasveredlungskunst. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein gemütliches Get-together im Biergarten des Kloster-Bräustüberls bei spätsommerlichen Tem-peraturen.Dr. Evamaria Brehm (li.) erläuterte die Kunstwerke.

Die stellvertretende Landtagspräsidentin Brigitte Lösch begrüßte die Unternehmerinnen und Unternehmer.

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Berlin-Brandenburg

Durch Zertifikate Kosten im Griff behaltenExperten gaben Tipps auf Energie Lounge Deutschland in Berlin

Berlin (kle) · Das Thema Zertifizierung stand im Mittelpunkt der Energie Lounge Deutschland im nhow-Hotel Berlin. Als Vertreter des BVMW begrüßte Paul Reh-feld die Besucher mit dem Geständnis, bekennender Nutzer von traditionellen Glühlampen zu sein.

Den rund 35 Teilnehmern stand bei der Ver-anstaltung ein kompetentes Podium aus Fachleuten und Vertretern von Dienstleis-tungsunternehmen der Branche zur Ver-fügung. Angesichts steigender Energie-preise seien nach DIN 16001 zertifizierte Energie-Management-Systeme eine Chan-ce, die Kosten im Griff zu behalten, wie Dirk Hermel vom Mitveranstalter Energy Werk erläuterte. Hermel erklärte an einem Musterbeispiel, dass es für Unternehmen preisgünstiger sei, Strom einzusparen, als

Strom zusätzlich zu kaufen. Während die Einsparung einer Kilowattstunde lediglich Kosten von 0,5 bis einen Cent verursache, müssten für eine zusätzliche Kilowatt-stunde je nach Energieträger fünf bis 43 Cent ausgegeben werden. Stefan Meyer von der Firma SGS legte dar, wie sich der Zertifizierungsprozess bei Unternehmen

vollzieht. Der Zertifizierungszyklus betrage drei Jahre, wobei es ein jährliches Über-wachungsaudit gebe. Simone Stein-Lücke von der Firma Bonne Nouvelle beschrieb ein modernes Energiemanagement vor al-lem als Imagefaktor gegenüber Kunden, Geschäftspartnern und auch Mitarbeitern des Unternehmens. Fo

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Kunst im KlosterVernissage des internationalen Festivals in Benediktbeuern

HAMBURG

DIE WELT ist eine APPRedaktionsleiter Jörn Lauterbach beim BVMW

Hamburg (hau) · Am Abend vorher schon DIE WELT von morgen lesen. Wenige Mi-nuten nach Abpfiff herausfinden, wie der Heimatverein gespielt hat – obwohl man mit Freunden im Restaurant sitzt. Und mit der neuen Version von WELT HD jederzeit alte Artikel nachlesen können – wer will das nicht?

Welche vielfältigen Möglichkeiten die WELT APP für iPad und iPhone sonst noch bietet, darüber referierte Jörn Lauterbach, Redaktionsleiter der WELT Gruppe in Ham-burg, zu der die Tageszeitung DIE WELT, WELT am SONNTAG und WELT kompakt gehören, beim BVMW [BREAKFAST] in der Flo Peters Gallery im Chilehaus.

Seit Jahren verbindet den BVMW und DIE WELT eine enge Zusammenarbeit. Der Verband bietet seinen Mitgliedern in den Regionalausgaben Hamburg/ Norddeutschland exklusiven Zugang zu Sonderbeilagen der Tages- und der Sonn-tagszeitung. Kein Wunder, dass der Ter-min schnell ausgebucht war und sich 140 Gäste in den Galerieräumen drängten. In seinem kurzweilig-informativen Referat wies Lauterbach auf die hohe journa-listische Qualität und große Aktualität der WELT-APP hin und betonte: „Wie im Printbereich kommt es selbstverständ-lich auch hier auf Inhalte an.” Angesichts der weit verbreiteten „Gratiskultur im In-ternet”, so Lauterbach, lasse sich zwar noch nicht vorhersagen, wie sich die Zahlungsbereitschaft der Nutzer entwi-ckeln werde, „aber das finanzielle Risiko ist überschaubar”.

Fakten und Ideen boten die Referenten der Energie Lounge Deutschland im Berliner nhow-Hotel.

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Mit der „WELT” im Gespräch: Redaktionsleiter Jörn Lauterbach, Dr. Susanne Kaschub, BVMW-Landesbeauftragter Politik Andreas Feike (v. li.)

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Mecklenburg-Vorpommern

BVMW in Finnland bekannt Deutscher Botschafter lud Werner Röpert nach Turku ein

Niedersachsen

Einblicke in die Medienwelt BVMW zu Gast bei Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co.KG

Turku/Finnland (wrö) · Auf Einladung des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Finnland, Dr. Peter Scholz, und des Kommandanten der Fregatte FGS HESSEN, Fregattenkapitän Thorsten Marx, weilte der Leiter des BVMW-Lan-desverbands Mecklenburg-Vorpommern, Werner Röpert, in Turku (Finnland).

Damit wurde das langjährige Wirken des Verbands für gute wirtschaftliche Kon-takte zwischen deutschen und finnischen Unternehmen gewürdigt. Seit 2006 beglei-tet der BVMW deutsche Unternehmen

zum jährlichen EDE (European Day of the Entrepreneur) nach Turku. Gegenstand des EDE ist der Erfahrungsaustausch zwischen finnischen Firmen und Mittel-standsunternehmen aus der Ostseeregi-on sowie die Anregung neuer Impulse für eine noch stärkere Zusammenarbeit.In der altehrwürdigen Koulu Panimoravin-tola (einer alten deutschen Schule) fand ein Handelsseminar statt. Dieses wurde durch den örtlichen BVMW-Experten Ralph Sinn moderiert und war sehr gut besucht. Den finnischen Unternehmerinnen und Unter-nehmern wurde durch Mareike Geipel, Le-

gationsrätin an der deutschen Botschaft, durch den Vertreter der Stadt Köln, Karl-Heinz Merfeld, und durch Martin Brandt von der Deutsch-Finnischen Handelskam-mer, Deutschland als interessanter Markt für finnische Unternehmen dargestellt.In seinem Vortrag „BVMW – Netzwerk des Mittelstands” erläuterte Werner Röpert, wie der Kontakt nach Deutschland hergestellt werden kann. Es gab einen Empfang des Botschafters auf der Fre-gatte HESSEN, zu dem über fünfhundert Gäste geladen waren. Für die diesjährige Kulturhauptstadt Europas war diese Ein-ladung ein gesellschaftlicher Höhepunkt. Der Vorsitzende des Regionalrats von Süd-westfinnland, llkka Kanerva, und alle Ver-treter der Stadt Turku waren der Einladung gefolgt. In seiner Rede hob der Botschafter die traditionell guten Beziehungen zwi-schen Finnland und Deutschland hervor. Die Stadtpräsidentin von Rostock, Karina A. Jens, fand es im Gespräch mit Werner Röpert bemerkenswert, dass der BVMW als einziger deutscher Unternehmerver-band zum Empfang geladen war und solch eine Bekanntheit in Turku genießt.

Hannover (hau) · Aktualität pur, Wissen aus erster Hand, Einblicke in die Welt der Medien – das waren Themen, die den BVMW-Abend bei der Verlagsge-sellschaft Madsack GmbH & Co. KG be-stimmten.

Madsack hat sich vom „Einprodukt-Unter-nehmen” zu einem umfassenden Medien-konzern entwickelt und betätigt sich nun im Printgeschäft, in den Neuen Medien, in der Fernsehbranche, dem Hörfunksektor,

im Logistikmarkt sowie in unterschied-lichen Dienstleistungsbereichen. Begrüßt wurden die Gäste von Wolfgang E. Magnus, Verkaufsleiter Anzeigen, und Karl-Wilhelm Veigt, Leiter der BVMW-Metropolregion Hannover. Der Verlag verfügt über mehr als 25 Anzei-gen- und Wochenblätter in Niedersachsen und beschränkt sich dabei nicht nur auf die Herausgabe eigener Produkte. Inzwi-schen beziehen viele lokale Zeitungstitel ihre überregionalen Mantelseiten von

der Hannoversche Allgemeinen Zeitung (HAZ). Über die elektronische Welt sprach Andreas Meyer, Verkaufsleitung Online. „Die Zukunft wird multimedial”, so Meyer. Er informierte über Webseitenerstellung, digitale Prospekte, Werbung und Banner. Für die 50 Gäste war natürlich auch das Thema Wirtschaft von großem Interes-se. Täglich werde auf zwei bis drei Seiten über die regionale und Weltwirtschaft be-richtet. „Hier steht der Mittelstand und die regionale Wirtschaft im Fokus”, so Stefan

Besuch in Turku: Werner Röpert, BVMW Mecklenburg-Vorpommern; Dr. Peter Scholz, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Finnland; Ralph Sinn, BVMW-Experte in Finnland; Fregattenkapitän Thorsten Marx (v. li.).

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Winter, Leiter der Wirtschaftsredaktion. Dazu gehöre auch die Erstellung des Kon-junkturbarometers „HAZ-Trend” alle drei Monate. Hier einige beeindruckende Zahlen, die den Erfolg des Unternehmens im Printbe-reich erklären: Tägliche Auflage 530.000, davon lesen 70 Prozent der Entschei-dungsträger HAZ/NP, 88 Prozent der Auf-lage wird im Abo bezogen. Damit ist die Hannoversche Allgemeine Zeitung Markt-führer in Niedersachsen.

Nordrhein-Westfalen

Wirtschaftssenat im DialogWolfgang Clement stellte Energiepolitik schlechtes Zeugnis aus

Mönchengladbach (tk) · Erfolgreiches Überleben im „Haifischbecken” der Poli-tik erfordert Geschick, Taktik und ein großes Maß Diplomatie. Dass es auch hin und wieder undiplomatisch geht, be-wies der ehemalige Landesvater Nord-rhein-Westfalens, Wolfgang Clement, bei einem Treffen mit BVMW-Wirtschafts-senatoren.

Im Gespräch mit WamS-Redaktionsleiter Dr. Willi Keinhorst entwickelte sich ein lebhafter Dialog, den die Wirtschafts-senatoren aktiv aufgriffen. Neben sei-ner Zeit als Ministerpräsident von NRW (1998 – 2002) diskutierten die Gäste im

Hause der Firma CDL Präzisionstechnik GmbH in Mönchengladbach über zentra-le Richtungsentscheidungen seiner Zeit als „Superminister” für Wirtschaft und Arbeit. Clements Politikstil wurde häufig als mutig und offensiv beschrieben. Dazu passte eine polarisierende Infobroschü-re aus seiner Zeit als Bundesminister mit dem Titel „Vorrang für die Anständigen – gegen Missbrauch, ‚Abzocke‘ und Selbst-bedienung im Sozialstaat” und bestätig-te den Ruf eines unbequemen Kritikers. Clement, seit seinem Parteiaustrittaus aus der SPD in 2008 politisch formell heimatlos, erschloss sich in den vergan-genen Jahren neue Perspektiven in der

freien Wirtschaft und zählt inzwischen zu Deutschlands wichtigsten Ansprechpart-nern in Energiefragen. Sein Einsatz für die Laufzeitverlängerung der Kernkraft und seine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der RWE Power AG werden seit Jahren kont-rovers diskutiert. Er machte deutlich, dass ökonomisch bedeutende Politikfelder, wie das der Energieerzeugung, politischer Weitsicht bedürften und ideologiefrei zu bewerten seien. Ökonomischer Erfolg und Wohlstand hingen nicht zuletzt von einer wissenschaftlich fundierten und rational ausgewogenen Energiepolitik ab, die dem Mittelstand Energiesicherheit zu akzepta-blen Kosten garantieren sollte.

Im Dialog: Dr. Willi Keinhorst (WamS), Wolfgang Clement, Claus Dieter Landolt (CDL), Herbert Schulte und Stefan Wagemanns, BVMW (v. li.).

Stefan Winter, Karl-Wilhelm Veigt,

Wolfgang E. Magnus, Michael Nixdorf,

Andreas Meyer (v. li.).

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Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt setzt Sparkurs fortFinanzminister Jens Bullerjahn vor Unternehmern in Magdeburg

Magdeburg (kpv) · Sachsen-Anhalt will seinen Landeshaushalt weiter konsolidieren. Mindestens 450 Millionen Euro zusätzlicher Steuereinnahmen sollen dafür eingesetzt werden, sagte Finanz-minister Jens Bullerjahn (SPD) auf einem BVMW-Unternehmer-treffen in Magdeburg.

Unter anderem fließen 2012 davon 50 Millionen Euro in die so genannte Steuerschwankungsreserve, um Folgen möglicher kommender Krisen abzufedern. Außerdem sehe der Doppel-haushalt 2012/2013 vor, die Investitionspauschale für Kommunen im kommenden Jahr auf dem bisherigen Niveau auszureichen. Die ursprünglich geplante Kürzung um 26 Millionen Euro folge erst 2013.

Der Politiker versicherte, dass der kommende Doppelhaushalt vorsehe, Investitionen weiter zu unterstützen. Es sei Ziel, alle Fördergelder des Bundes und der EU zu binden, um damit neue Projekte zu ermöglichen. Bullerjahn nannte es erfreulich, dass bis 2013 keine Drittmittel verloren gingen. Dafür würden 200 Millionen Euro mehr als bisher vorgesehen eingesetzt. Es sei auch gesichert, dass Sachsen-Anhalt ab 2014 mit der Tilgung der bisher aufgelaufenen Schulden beginne, so der Minister.

BVMW-Regionalgeschäftsführer Peter Martini lobte die An-strengungen der Landesregierung zur Konsolidierung der öf-fentlichen Finanzen. Durch die Bindung von Fördermitteln seien langfristig auch Aufträge für Unternehmen zwischen Altmark und Burgenland gesichert.

Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (2.v.li.) im Gespräch mit Unternehmern aus Magdeburg.

Rheinland-Pfalz / Saarland

Zürich erhielt Besuch aus dem Saarland Grenzüberschreitendes Zusammenwirken von BVMW und öffentlicher Verwaltung

Zürich/Saarbrücken (dip/loe) · Das Ange-bot der Schweiz im Bereich des Öffentli-chen Personennahverkehrs (ÖPNV) gilt als vorbildlich.

Initiiert vom BVMW im Saarland und dem BVMW-Landesverband Schweiz hat-ten die für den öffentlichen Nahverkehr Verantwortlichen, geleitet von Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Ver-bandsvorsitzende des Zweckverbands Personennahverkehr Saarland (ZPS), und

Raimund Linxweiler, Geschäfts führer der Verkehrsbetriebe des Saarlandes, den Kontakt zu den Züricher Verkehrsbetrie-ben (VBZ) gesucht, um mit dortigen Ver-tretern Erfahrungen auszutauschen. Von beiden Seiten – das Direktorium der VBZ war durch Vizedirektor Andreas Uhl vertreten – wurde die Begegnung als äu-ßerst positiv bewertet. Ein Gegenbesuch der Verkehrsbetriebe Zürich im Saarland ist für das kommende Jahr bereits ver-einbart.

Die saarländische Delegation zu Besuch bei den Verkehrsbetrieben in Zürich/Schweiz.

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Thüringen

Verdienstvolle Mittelständler geehrtMinisterpräsidentin Lieberknecht auf Thüringer Wirtschaftsball

Erfurt (ri) · Auf dem 18. Thüringer Wirtschaftsball im Erfurter Kaisersaal wurde Manfred Lindig aus Kraut-hausen/ Wartburgkreis mit dem BVMW-Mittelstands-preis „Thüringer Unternehmer 2011” ausgezeichnet.

Die traditionelle Veranstaltung fand dieses Jahr un-ter der Schirmherrschaft und persönlichen Teilnah-me von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) statt. Den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhielt Wolfgang Zimmermann aus Gießübel/Kreis Hildburghausen.

Die Ministerpräsidentin würdigte in ihrem Grußwort die Leistungen des Thüringer Mittelstands seit der Wiedervereinigung: „Diese können sich sehen las-sen. Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben in den vergangenen Jahren hart gearbeitet, um durch die Krise zu kommen. Der Einsatz hat sich gelohnt. Der Wirtschaftsball gibt Gelegenheit, um auch auf die Erfolge anzustoßen und miteinander zu feiern”.

BVMW-Präsident Mario Ohoven konnte das bestä-tigen: „Der Thüringer Mittelstand ist hervorragend aufgestellt und hat seit der Wiedervereinigung vor 21 Jahren Herausragendes geleistet.” Die positive Entwicklung des Landes zeige sich auch im Wirt-schaftswachstum von 4,1 Prozent und der niedrigsten Arbeitslosenquote der neuen Bundesländer von 8,1 Prozent. Ohoven weiter: „Wir brauchen jetzt dringend Rahmenbedingungen, die die Stabilität des Euro ge-währleisten.” BVMW-Landesgeschäftsführer Gün-ther Richter ging auf das Anliegen des Wettbewerbs ein: „Wir möchten mit der Ehrung vorbildlicher Unter-nehmer der jungen Generation Mut machen zur eige-nen Selbständigkeit und zur Übernahme von Firmen aufgrund des anstehenden Generationswechsels.”

Die Ballgäste im ausverkauften Erfurter Kaisersaal feierten gemäß dem Motto „Mit 18 zur karibischen Nacht” bis in den frühen Morgen. Zum Programm-höhepunkt gehörte der Auftritt von Stargast Ria Hamilton aus Jamaika und der Bahia Dance Group. Die Pallas Showband spielte mit temperamentvollen Rhythmen zum Tanz.

Karibisches Temperament und die Preisträger „Thüringer Unterneh-mer des Jahres”: Wolfgang Zimmermann (li.) und Manfred Lindig. Fo

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Gastgeber mit Schirmherrin: BVMW-Präsident Mario Ohoven, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Landesgeschäfts-führer Günther Richter ( v. li.).

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Impressum

Der Mittelstand.Unternehmermagazin des BVMW

HerausgeberBVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V.Präsident Mario OhovenMosse Palais, Leipziger Platz 1510117 Berlinwww.bvmw.de

RedaktionTel. : 030 / 53 32 06-16Fax: 030 / 53 32 [email protected]

Eberhard Vogt (Chefredakteur)Josef GirshovichRotger H. Kindermann (Korrespondent)Friederike PfannFrithjof SiebertKarlheinz Stöckner

Titelbild: picture-alliance/Bildagentur-online/Begsteiger

Verlagmattheis. werbeagentur gmbhSaarbrücker Str. 3610405 BerlinTel. : 030 / 34 80 633-0Fax: 030 / 34 80 [email protected]

Layout und Gestaltung, Mediadaten, Vermarktung v. Anzeigen & Beilagenmattheis. werbeagentur gmbhTel. : 030 / 34 80 633-0Fax: 030 / 34 80 [email protected]

RechnungsstelleBVMW Servicegesellschaft mbHMosse Palais, Leipziger Platz 1510117 BerlinTel. : 030 / 53 32 06-26Fax: 030 / 53 32 [email protected]

Druckereienka-druck GmbHGroßbeerenstraße 2, 12107 Berlin

Das Magazin „Der Mittelstand.” ist das of-fizielle Organ des BVMW. Mitglieder des Verbandes erhalten das Magazin im Rah-men ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Il-lustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von Unternehmen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Nachdruck und Verbreitung mit Angabe der Quelle gestattet.

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