DER PHILOSOPHIE - Universität Hildesheim · 2019. 11. 14. · lens dieser Epoche. Außerdem wirkt...

14
'p^\ ; l-l Su JOHANNES HIRSCHBERGER GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE Altertum und Mittelalter 8., verbesserte Auflage 1965 HERDER BASEL FREIBURG WIEN

Transcript of DER PHILOSOPHIE - Universität Hildesheim · 2019. 11. 14. · lens dieser Epoche. Außerdem wirkt...

  • 'p^\ ; l-l Su

    JOHANNES HIRSCHBERGER

    GESCHICHTE

    DER PHILOSOPHIE

    Altertum und Mittelalter

    8., verbesserte Auflage1965

    HERDER

    BASEL FREIBURG WIEN

  • VORWORT ZUR l. AUFLAGE

    '' ,'y

    /-̂ s

    . '.lü . -. '*

    \:y."..»

    <

    .

  • Vorwort

    sich von selbst. Der Fachmann weiß, was hier von bleiben-dem Wert ist und darum auch' jederzeit verwertet werdenkann. Er dürfte ebenso aber auch merken, wieso das vor-liegende Buch seinen eigenen Weg gegangen ist, um dengroßen Stoff gerade an entscheidenden Stellen neu zu durch-denken und zu verstehen.Zu ganz besonderem Dank ist Verfasser verpflichtet H. H.Präfaten Martin Grabman n, der den Abschnitt über dasMittelalter durchgesehen, sowie H. Studienrat Hans Kunz,Eichstätt, der die gesamten Korrekturen mitgelesen hat.

    Eichstätt, im Juli 1948 Dr. Johannes Hirschberger

    VORWORT ZUR 4. AUFLAGE

    Die vorausgehenden Auflagen brachten beide noch den Textder Eifetausgabe. Nur die wichtigste neue Literatur wurde,neben einigen Verbesserungen, nachgetragen. Die vorlie-gende 4. Auflage ist eine weitgehende Neubearbeitung. DieAngaben über Quellen und Literatur wurden erheblich er-weitert; viele Formulierungen präziser gefaßt; eine Reiheneuer, mehr oder weniger großer Abschnitte eingefügt, schonfür das Altertum, besonders aber für das Mittelalter; undgewisse Grundbegriffe, wie Teilhabe, Analogie, Chorismos,Transzendenz, Seinsmodalität, nach Sinn und Zusammenhangnoch deutlicher als bisher herausgestellt, um die Zielsetzungdes Buches zu intensivieren. Die ideengesdüditliche For-schung der letzten Jahrzehnte hat da viel Vorarbeit geleistet,allerdings mehr für die antike Philosophie als für dasMittel-alter, wo immer noch das nur Uterarhistorische Elementüberwiegt, wenngleich auch hier die Fülle der Unter-suchungen mehr und mehr den Boden bereitet für einedas Geflecht der treu tradierten Worte sprengende ideen-geschichtliche Erschließung des tieferen Denkens und Wol-lens dieser Epoche. Außerdem wirkt sich ja die Analyse derantiken Begriffs- und Problemgeschichte immer auch für dieInterpretation der mittelalterlichen Philosophie aus. Unterdiesen ideengeschichtlichen Forschungen war nun von größ-

    VI

    Vorwort

    ter Tragweite das in den letzten 30 Jahren erarbeitete neueAristotelesbild, das in Aristoteles nicht einfach nur den Ge-gensatz zu Platon sieht, wie dies im 19. Jahrhundert undauch im Mittelalter üblich war, sondern ebensosehr, ja viel-leicht noch mehr, das nie aufgegebene platonische Erbe.Damit ist für das Verständnis der mittelalterlichen Philo-

    sophie, sofern sie Aristoteles rezipiert hat, eine vollständigneue Situation entstanden. Der Begriff "thomistisdi-ari-stotelische Philosophie" muß grundsätzlich neu gefaßt wer-den und ebenso auch das Verhältnis dieser Philosophie zumplatonisch-augustinischen Denken. Manche Neuscholastikerhaben noch nicht gemerkt, was geschehen ist; andere wollenes offenbar nicht merken. Daß W. Jaegers Aristoteles-Buchfür das sachphilosophische Denken, genauer für die erkennt-nistheoretische und metaphysische Spekulation der Neu-scholastiker, keine Folgen gehabt hat, ist höchst erstaunlich.Die hier vorliegende Philosophiegeschichte hat von Anfangan aus den Forschungsergebnissen die entsprechenden Kon-Sequenzen gezogen, auch für Thomas von Aquin. Diese Kon-Sequenzen betreffen aber nicht nur das Mittelalter an undfür sich, sondern, und das ist vielleicht noch bedeutsamer,auch sein Verhältnis zur neuzeitlichen Philosophie, beson-ders zu Kant und zum Deutschen Idealismus. Nachdem wir

    das platonische Erbe des Mittelalters wieder sehen, auch inseinem "Aristotelismus", ist für eine positive Begegnung einganz anderer Ausgangspunkt gegeben als mit jenem mittel-alterlichen "Aristotelismus", von dem alle Welt sprach, denman in seinem Sinn aber nicht analysierte. Das Wissen umein tieferes Selbstverständnis des Mittelalters auf Grund sei-

    nes platonischen Erbes bildet einen der wesentlichen Ge-danken dieses Werkes. Mit einer gewissen Genugtuung kannich feststellen, daß seine Erkenntnis sich immer mehr durch-setzt. Aber nicht nur mit dieser Spezialthese, sondern auchals Ganzes hat das Werk sich durchgesetzt. Nachdem inner-halb von 10 Jahren 4 Auflagen erscheinen konnten und dazueine spanische Übersetzung (1954-56, davon Bd. l im Neu-druck 1959), eine amerikanische (1958-59) und eine portu-giesische (l 957 ff. ), darf man das wohl sagen. Ich danke mei-nen Lesern für ihr Interesse und ihr Verständnis. Was micham meisten gefreut hat, war das nur so nebenbei gesprocheneWort eines Studenten: "Mit diesem Buch kann man arbei-

    VII

  • Vorwort

    ten. " Dazu zu verhelfen war in der Tat meine Absicht. Eswar aber nicht die einzige. Daß diese Philosophiegeschichtenicht nur eine Einführung ist, wie sie auch nicht nur Ge-schichte ist, geht freilich erst dann auf, wenn man gut zulesen versteht. Ich bin etwas versucht, diese Kunst zu lesenden Professoren noch mehr zu wünschen als den Studen-ten.

    Für diese 4. Auflage habe ich vielfache Hilfe erfahren. DieHerren Kollegen J. Auer und V. Rüfner von der UniversitätBonn haben mir wertvolle Ratschläge und Hinweise gege-ben. Herr Dr. Kl. Kremer, Theologische Fakultät Trier, hatmidi bei der Sammlung der Literaturangaben unterstütztund Herr stud. phil. H. Schrödter, Frankfurt a. M., beimLesen der Korrekturen. Ihnen allen danke ich aufrichtig undherzlich.

    Frankfurt am Main

    Johann Wolfgang Goethe-UniversitätNovember 1959 Johannes Hirschberger

    VORWORT ZUR 8. AUFLAGE

    In relativ kurzer Zeit erscheint nach der Neubearbeitung desWerkes in der 4. Auflage von 1960 nun schon die 8. Auflage.Sie'bringt den Text der Neubearbeitung, ergänzt ihn aberdurch den Nachtrag der mzwischen erschienenen neuen Lite-ratur. Um dafür Raum zu gewinnen, mußten leider einigeältere Werke gestrichen werden. Für sie sei auf die voraus-gehenden Auflagen verwiesen.Frankfurt am MainFebruar 1965 Johannes Hirschberger

    Der II. Teil des Werkes enthält die Geschichte der Philosophie der

    Neuzeit und der Gegenwart

    INHALT

    Einleitung

    Vom Wesen und Wert der Philosophiegeschichte überhaupt la) Philosophiegeschichte als Wissenschaft ...... lb) Philosophiegesdüchte als Philosophie . -^- . ;_. 2

    a) Philosophiegeschichte nur Geschichte des Irrtums? 2.ß) oder" die Wahrheit im Ganzen?_3. - y) oder Exi-

    stenz? 3. - S) Selbstbesinnung des Geistes 3. - s) Hi-storismus? 5.

    I. ABSCHNITT

    Die Philosophie des Altertums

    Vorbemerkungen übera) Bedeutung der alten Philosophie ........ 9b) Gliederung ................. 10c) Quellen .................. 10d) Literatur .................. 11

    I. Kapitel: Die Philosophie der Vorsokratiker

    l. Zur Vorgeschichte: Philosophie und Mythos ..... 14a) BegrifE des Mythos .............. 14b) Mythologie Homers und Hesiods ........ 14c) Orphik .................. 15

    a) Weltflucht 15. - ß) Kosmogonie 15.d) Mythos und Logos . . . . ...... . . . . 16

    2. Die Milesier und Pythagoreer: Stoff und Form .... 17A. Die Milesier ................ 18a) Thales von Milet . .......... . . . . 18

    a) Wasser als "Arche" 18. - ß) "Weisheit" 18. - y) Hy-lozoismus 19. - S) Theologik 19.

    b) Anaximander ................ 20a) Apeiron 20. - ß) Weltbildung 21.

    c) Anaximenes . . . . . . . . ... ...... 22B. Die Pythagoreer .. . . ... . . ... . . . 22a) Äußere Geschichte .............. 22

    n) Pythagoras 22. - ß) Der ältere Bund 23. - y) Derjüngere Bund 23.

    b) Pythagoreischer Lebensstil ........... 24c) Metaphysik der Pythagoreer .......... 24

    a) Zahl; Peras und Apeiron; Harmonie und Kosmos 24.- ß) Das große Weiten Jahr 25. - y) Das spezifischNeue 26.

    IX

  • Inhalt

    3. Herakltt und die Eleaten: Werden und Sein

    A. Heraklit von Ephesusa) Heraklits Denken . ^. _. . _ . . ^.̂ . _._ . ., " .._

    ay"Alles fließt" 27. - ß) Die Gegensätze 28. - y) EwigeWiederkunft 28. - ö) Logos 28.

    b) Aristoteles über den Relativismus der Herakliteer . .B. Die Eleatena) Xenophanesb) Parmenides . . . . : ". . . ; ..., ". . ^. ;.,.:"";.

    a)"Weg~der Wahrheit ("Seiendes ist" - "Denken istSein" ~^- "Eines und Alles" - Wirklichkeit und Denken)31 32 33 34. - ß) Weg der Meinung 35.

    a)~Beweise gegen die Bewegung 36. - ß) "Dialektik" 37.- y) Zenons Voraussetzungen 37.

    4. Die Mechanisten und Anaxagoras: Materie und Geist . .A. Die Mechanisten

    a) Empedoklesa)"Elemente 39. - ß) Liebe und Haß 40_ - y) Mecha-nismus 40. - S) W'eitbildung 40. - e) Geisterwelt 4l.£) Erkenntnis 4l.

    b) Leukipp und Demokrit . . _ . _ . . .^a) Das Sein (Die Atome - Der Raum - Die Bewegung-f Quantitativ-mechanistische Natyrbetrachtung -^vi-Mk 'des Aristoteles) 42 44 45. - ß) Die Erkenntnis 46.

    y) Die Ethik 46.B. Anaxagoras .................

    a) Homoiomeriena)'"Das" Baumaterial der Welt 47. - ß) Anaxagoras undDemokrit 48.

    a)~Welt mehr als Materie 48. - ß) Ganzheit, Sinn, Geist49.

    c) Weltbildungd) Diogenes von Apollonia_

    a)-Teleologische Naturerklärung 50. - ß) Teleologie alsnatürliche Theologie 51.

    5. Die Sophisük: Umwortung und UmwertungDie Sophisten

    a) Politik und Rhetorikb) Sophistische Weltanschauung

    u/Skepsis und Relativismus(Individualismus -^,Sat-zung" - Naturrecht?) 54 55 56. - ß) Machtidee 56.

    2. Kapitel: Die attische Philosophie

    l. Sokrates und sein Kreis: Wissen und WertA. Sokrates

    Der Mensch SokratesQuellenfrage

    Literatur

    27

    2727

    29

    303031

    36

    38

    3839

    42

    4747

    48

    4950

    52525253

    5959596162

    Inhalt

    a) Das Wissen ................. 62a) Die Allgemeinbegriffe 62. - ß) Begriff und Wirklich-keit 63. - y) "Erkenntnistheorie" 63.

    b) Der Wert ;............... . . 63a) Gegen die Gütermoral 64. - ß) Das Gute als Wissen64. - y) Eudämonismus? 66.

    B. Die Sokratiker ............ . . . . . 68a) Megarische Schule . ......... . . . . 68b) Elisch-eretrische Schule ............ 69c) Kyniker .................. 69d) Kyrenaiker . .... .... . . . . . . . . 71

    Z. Platon: Die Welt in der Idee . . . ... . . . . . 72Leben . . . . . . . . .......... . . . 72Werke ..................... 74

    a} Jugendschriften 74. - ß) Übergangszeit 75. - y) Zeitder Reife 75. - 5) Alterswerke 76. - s) Unechtes 76.

    Literatur .................... 77A. Das Gute .................. 77a) Das Wissen .... . ... ;..... . . . 78b) Die Zwecke . ...... . . . . . . . . . . 79c) Der Eros . . .... . . . .. . . .. . . . BO

    a) Lysis 80. - ß) Symposion 80.d) Das Sein

    a) Ens und bonum im Staat 81. - ß) Voraussetzungender Wertmetaphysik 82. - y) Selegiertes "Sein" 83.

    c) Die Lust .................. 83a) Die Altersdialoge über den Hedonismus 83. -ß) Platons Kritik 84. - y) Ordnung der Lust 85.

    f) Das Böse .................. 88u) Problematik des Bösen 86. - ß) Ein Prinzip desBösen? 87. - 7) Grenzen des Platonismus 87.

    B. Das Wahre ............. . . . . 88a) Begriff der Wahrheit . . . . . . ... . . . . 88b) Quelle der Wahrheit.............. 89

    n) Sinnlichkeit 89. ß) Geist (Apriorismus - "Wieder-erinnerung" - Ihre Begründung - Reichweite desApriorischen-Gegen den Materialismus) 90 91 92 93. -y) Sinnlichkeit und Denken (Gebrauch der Sinne - Me-thexis und Urbild - Analogie - Platon und Kant) 9394 95 96. - ,5) Doxa 96.

    c) Gegenstände der Wahrheit: Die Ideen . ... . . 97a) Tatsache der Ideen 97. - ß) Eigenschaften 98. -y} Mundus intelligibilis (Wirklichkeitscharakter derIdeenwelt - Zwei Weiten? - Inhalt der Ideenwelt -Idee des Satans?) 99 100 101. - 8) Welt der Wissen-schaft 102. - e) Höhlengleichnis (Modi des SeinsWahres Sein! - "Hypothesis") 103 104. - C) Das Ab-solute (Idee der Ideen - PhilosophiegeschichüicheNachwirkungen) 105. - »?) Dialektik (Die logische Seite- Der metaphysische Sinn) 106/107. - .ö') Das Eine undViele 108. - () Bedeutungen der Idee (Begriff-Wesen-heit - Ideal, Urbild - Ursache - Zweck) 109 110. -x) Ideen als Zahlen (Idealzahlen - Monas und Dyas -Platon und die Pythagoreer - Mathematische Zahlen)

    XIx

  • Inhalt

    111 112. - /) Aristoteles über die Entstehung derldeen-lehre 113. - ,u) Chorismos? 114.

    C. Der Mensch ................. l16a) Der Mensch als Seele ............. 116b) Entstehung der Seele ............. 117c) Wesen der Seele . . . . . . ... . ^ . . -^ . l18

    a) Seele als Geist (Und die Sinnlichkeit? - Einheit derSeele? - Nachwirkungen dieser Problematik) 118 119120. - ß) Seele als Leben (Leben als Selbstbewegung -Seele als Bewegungsprinzip - Nachwirkungen) 121. -y) Seele als Metaxy 122.

    d) Schicksale der Seele . . . ..... . . . . . . 122a) Inkarnation 122. - ß) Wahl der Lebensbahn 123. -y) Werttafel der Lebensformen 124. - ;5) Sinn der Sce-lenwanderungslehre 124.

    e) Lebensführung .... .^. . . . .... -.... "". 125a) Das wahre Glück 126. - ß) Unsere erste Aufgabe 126.- y) Der harmonische Mensch 127.

    f) Unsterblichkeit ............... 128g) Nachwirkungen ............... 129D. Der Staat ....... . . . . . . . . . . 13°a) Entstehung des Staates . ........... 130b) Stände. ~; . . _. . ".

    _.", . -., . ., _._. ;,, :_

    130

    u) Die Arbeiter 130. - ß) Die Krieger^unstpflege - Körperliche Ertüchtigung - Eugenik

    -IPrau und Besitz) 130 131 132. - y) Philosophenkönige(iterrschaft der Besten - Herrschaft des Besten) 133134.

    c) Staatsformen . . . .. . . . _._ . . _ . ; .... 135'. n) Timokratie 135. - ß) Oligarchie 135. - y) Demokratie

    135. - 3) Tyrannis 136.d) Machtstaat oder Rechtsstaat? ^. . ...... _. ; . . .-"". 137

    u) Macht des Stärkeren 137. - ß} Macht des Rechtes 138.- Y) Fundamente des Staates 138. - S) "Utopie" 138.

    E. Die Welt .................. 139a) Die sichtbare Welt .... . . . . . . . . . . 139b) Weltbildung . . . . . . . . . . _. . _._ .. . .-. . l40

    a) Der Mythos 140. - ß) Sinn des Mythos (Notwendig-keit eines Weltgrundes - Der lebendige Geist - "ImAnfang war die Seele") 141 142.

    c) Die Materie . . . . ... _. _.... . ... _._;;;... 143a) Ewige Materie 143. -;?) Idealisierung der Materie 144.

    d) Raum und Zeit................ 144a) "Res extensa" 144. - ß) Die Aporie 145.

    F. Gott .................... 145a) Dasein Gottes . . . . . . . . . " ._ . ...... -..... 145

    a) Der physische Weg zu Gott 146. - ß) Der dialektischeWeg zu Gott 147.

    b) Wesen Gottes ................ 148c) Rechtfertigung Gottes ... . . . . ... . . . 148

    u) Antiker Deismus 148. - ß) Der Blick auf das Ganzed) Gott und Mensch ............... 149

    XII

    Inhalt

    a) Die gute Allmacht 149. - ß) Verähnlichung mit Gott149. - y) Gebet 149.

    e) Natürliche Theologie ............. 150a) Religion und Moral 150. - ß) Glaube und Wissen 150.

    G. Die ältere Akademie ............. 151

    3. Aristoteles: Die Idee in der Welt . ..... . . . . 153Leben ..................... 153Schriften ........ . ..... . . . . . . 154

    a) Akademie 155. - ß) Übergangszeit 155. - y) Lykeion156.

    Theorien zur Chronologie ............. 158Literatur . . . . . ... . . . ........ . 161

    A. Wissen und Wissenschaft .. . .. . . . . . . . 161a) Logik . . . . . ........ . . . . . . 161

    a) Allgemeiner Charakter der aristotelischen Logik 161.- ß) Der Begriff (Begriff des Begriffes - Die Definition

    Gattung und Art-Kategorien) 163 164 165. - y) DasUrteil (Wesen und Arten - Funktion des UrteilsWas ist Wahrheit? - Logische Prädikation - Urteils-subjekt) 166 167 168. - 8) Der Schluß (Stellung desSyllogismus in der aristotelischen Logik -Begriff undFormen des Syllogismus - Der Sinn des Syllogismus -Aristotelischer Syllogismus und platonische Dialektik-Vom Wesen des Grundes: "Das der Natur nach Frühereund Bekanntere") 170 172 173.

    b) Vom Wesen und Ursprung des Wissens . . . . . . 175a) Vom Wesen der Wissenschaft (Gründe und notwcn-d'ige Wesensverhalte - -S-scdpia nji; &\^s'w^) 175 176.^'"Prinzipien" des Wissens 177. - y) Vom Ursprungder Erkenntnis überhaupt (Sinneswahrnehmung - Dasunsinnliche Erkennen - Abstraktion oder Wesens-schau? - Aristoteles als Empiriker) 178 180 182.

    B. Das Sein und das Seiende............ 183a) Begriff der Metaphysik . . .. .... .... 183

    tt) Der Terminus "Metaphysik" 183. - ß) AristotelischeDeutungen (Sein als solches - Das Erste und Ursäch-liche - "Theologik") 183 184.

    b) Seinserhellung durch Prinzipien (Allgemeine Meta-Physik) ...-...... -... ....... 185a) Öusta (Analogie des Seins - Der Ursinn des Seins -Erste Substanz:" Ihr BegrifE, Aristoteles gegen Platon,Ideenkritik, Der neue Realitätsbegriff - Zweite Sub-stanz - Form: Sinn, Herkunft, Hylemorphismus, DieIdee in der Welt, Das Platonische in der aristotelischenMetaphysik - Individuation - Zwiespältiger Aristo-teles'oder Bipolarität des Seins?) 185 187 188 189 190192 193 194 195. - ß) Hyle (Zweite und erste Materie -Privatio - Das Werden - Aristotelische Materie unddie Philosophie der Vorzeit) 196 197. - y) "Der Anfangder Bewegung" (Sinn der Wirkursache - Arten desWerdens - Wesen der Bewegung - Kausalitäts-Prinzip - Wirkursache als Formursache- Akt-Potenz- Tragweite der Akt-Potenz-Lehre: Für das Werde-

    XIII

  • Inhalt

    Problem, Für das Gottesproblem) 198 199 200_201 203.-5) Der Zweck (Der Zweck in der Natur - Zufall oderZweck? - Sinn der aristotelischen Teleologie) 205 206.

    c) Spezielle Metaphysik . . . . . . . . _. _.... - . . 209n) Die Seele (Wesen der Seele - Seele als JSelbstbewe-gung - Seele als Entelechie des Leibes - Entwicklungder "aristotelischen Seelenlehre - Verschiedene Seelen- Pflanzenseele - Tierseele - Menschenseele - Ein-heit der Seele - Entstehung und Fortdauer der Seele)209'211 213 214. - ß) Die Welt (Weltbild des_A. ristoteIes- Ewigkeit der Welt - Der Raum _- Die Zeit -J)asUnbegrenzte) 215 217 218 219. - ;') Gott (Existenz Got-tes -"Natur Gottes - Sein - Geist - Leben - Per-sönlichkeit? - Transzendenz Gottes) 219 222 223 224.

    C. Das Gute und die Gemeinschaft ........ . 226a) Ethische Prinzipienfrage . . . . . ....... 226

    a) Die allgemeine Menschennatur als sittliches Prinzip227. - ^)~Hedonismus? 228. - y) Vom Ursprung sitt-licher Erkenntnis (cppowqCTti; - op-O-cx; Xoyoi; - [XECTOT-/;? -xaXov - Selbstevidenz der Werte?) 230 231.

    b) Tugendlehre . . . . . . . . . ...._. . .. . . 232a) Tugend und die Tugenden (Dianoetische Tugenden -E'thisdie Tugenden) 232 233. - ß) Der Weg zur Tugend233,

    c) Wille und Freiheit ............. . ^±Staatslehre

    aU&weck des Staates 235. - ß) Entstehung des Staates- Metaphysisch) 236. - y) Seinsweise des

    Staates (Der Staat" und seine Elemente [Individuumund Gemeinschaft] - Kritik der platonischen Utopie)237 238. - 6) Staatspolitik (Außenpolitik - Innen-Politik - Grenzen des Aristoteles) 239 240. - E) Staats-formen 241.

    D. Der ältere Peripatos . . .. ........ . . 243

    3. Kapitel: Die Philosophie des Hellenismusund der römischen Kaiserzeit

    a) Hellenismus 245. - ß) Römische Kaiserzeit 246.l. Die Stoa: Der Mensch des Realismus . . ; ... . . 247Die Philosophen der Stoa .. . . ... _. _..,..... . . 247

    a) Ältere Stoa 247. - ß) Mittlere Stoa 247. - y) JüngereStoa 248.

    Quellen und Literatur

    A. Die Logik 249

    a) Grundlagen der Erkenntnis . _... ;. . . _. . 249n) Der Sensualismus 249. - ß) Die Abbildtheorie 249. -y) Das Wahrheitskriterium 250.Elemente des Denkensa) Urteil 251. - ß) Begriff 252. - y) Schluß 252.

    B. Die Physik ................. 253a) Interpretation des Seins: Materialismus ... ... 253

    XIV

    Inhalt

    b) Ergründung des Seins: Pantheismusu) Immanente Weltvernunft 254. - ß) Rationes semina-les 255. - y) Theogonie als Kosmogonie 256.

    c) Stoische Religiositätd) Ideengeschichtliche Hintergründe

    C. Ethika) Das Seelenleben des Menschen

    a) Begriff und Wesen der Seele 257. - ß) Trieb undAffekte (Unedle Affekte - Edle Affekte) 258 260.y) Unsterblichkeit der Seele 260.

    b) Ethische Prinzipienfragea) Telosformeln 261. - ß) Oikeiosis 261. - y) Kator-thoma und Pflicht 262. - S) Naturrecht und Humanität("Göttliches Gesetz" - Vernunftgesetz - Stoa undrömisches Recht - Stoa und Christentum) 263 264 265.

    s) Eudämonie 265.c) Praktische Tugendlehre

    a)-Vita activa~(Der Willensmensch - Charaktermensch- Politischer Mensch) 266 267. - ß) Apathie 268. -y) Der Weise 270.

    d) Schicksal und Freiheitu) Freiheit und Kausalität 270. -ß) Das Schicksal^271.- y) Der Widerstreit 271. - S) Lösungsversuch 273.

    2. Der Epikureismus: Antike Leb ensphllosophie . . . . .Die Philosophen des EpikureismusQuellen und Literatur

    A. Logika) Ursprung und Sinn des Erkennens_

    a) Ütilität 276. - ß) Sensualität 277.b) Wahrheitskriterium . . . . . . _ . . ". _. . ....,

    u)Die-Wahrheit der Sinnlichkeit 278. - ß) Eine petitioprincipii 278.

    B. Physika) Erneuerung des Atomismus

    a)"bntologie des Atomismus 279. - ß) Werden alsMechanismus 279. - y) Zufall (Declinatio - Ursach-losigkeit) 280.

    b) Kampf gegen das Fatumc) Kampf gegen die religiösen Mythen

    a) Aufklärung 282. - ß) "Göttergläubig" 283.C. Ethika) Hedonismus . . . . . . ; . . . .... ;.. . , . ".;,.

    a)"Die~Lust als Telos 284. - ß) Ataraxie 284. - y) P^rm-^zipieüe Unklarheiten (Einsicht über der Lust - Lustüber der Einsicht - "Sinnlichkeit") 285 286.

    b) Lebensweisheit . . . . . . " ._. ; ..,....,a)'Lebensbejahung 286. - ß)_ Bescheidenheit 287.Y) Freundschaft 287. - S) Der Weise 288.

    3. Akademie und Skepsis: Überschau und Kritik

    A. Mittlere und neuere AkademieDie Männer der Akademie

    254

    256257

    257257

    261

    266

    270

    275275276

    276276

    277

    279279

    28t282

    284284

    286

    289

    289289

    XV

  • Inhalt

    Theorie (Ontologistische - Konkordistische - Histori-sehe) 352 353.

    d) Wesen der Wahrheit. . . . . . ....... . 353

    B. Gott . . . . . .... ........ ... 354

    a) Existenz Gottes ..... . . . . . . . . . . 354a) Noologischer Gottesbeweis (Die absolute Wahrheit -Aufstieg zum Intelligiblen - der lebendige Geist) 354355 356. - ß) Andere Gottesbeweise 357.

    b) Wesen Gottes ............... . 357a) Eigenschaften Gottes 357. - ß) Ideen im göttlichenGeiste 358.

    C. Schöpfung . . . . . . . . . . ..... . . 358a) Warum? ............... . . . 358b) Woraus? .................. 359c) Wann? .................. . 359d) Weltprozeß ................. 360

    a) Materie 360. - ß) Zeit (Zeit und Schöpfung - Zeitund Ewigkeit - Zeit und Mensch) 360 361. - y) Form(Primat der Idee - Simultanschöpfung - Keimkräfte)361 362.

    D. Seele ............... . . . . 363a) I^eib und Seele . . . . . . . ..... . . . . 363

    4) Der Mensch als Seele 363. - ß) Der Leib imChristen-turn 364.

    b) ̂ Substanzialität ̂ ... ..... . . . . . . . 365', fd) Realität des Ich 365. - ß) Selbstand des Ich 365. -Ty) Dauer des Ich 365.

    c) Immaterialität ................ 365d) Unsterblichkeit ................ 366

    u) Ewige Wahrheit 366. - ß) In der lebendigen Seele 366.e) Ursprung .................. 366

    E. Das Gute ................. . 367

    a) Prinzip des Sittlichen . . ........ . . . 367n) Ewiges Gesetz 367. - ß) Wille Gottes 368.

    b) Freiheit ................. . 369c) Die sittliche Handlung ............ . 369

    a) Primat des Willens 369. - ß) Logik desHerzens ("Na-türlicher Ort"-Wert-Apriori - Caritas und sapientia)370 371.

    d) Glückseligkeit ................ 371a) Erfüllung der Liebe 371. - ß) Uti-frui 372. -y) Friede372.

    F. Gottesstaat . . . . . . . . . . ...... . 373

    a) Ursprung des Staates .......... . . . 373b) Gottesstaat und Erdenstaat ........... 373c) Sinn der Weltgeschichte ............ 374

    4. Boethlus: Der letzte Römer . ... ....... 375

    Leben und Werke . . . . ..... . ...... 375Boethius und das Mittelalter ............ 376

    a) Aristotelisches 376. - ß) Platonisches 376. - y) Stoi-sches Gut 377.

    a) Gott ................. . . . 378

    Inhalt

    a) Persönlicher Gott 378. - ß) Gott als das Sein 378. -y) Gott als das Gute 378. - S) Gott als das Vollkommene379. - e) Gott als Wille 380. - C) Gott und SeinsbegrifE.381.

    b) Universale ................. 381a) Gedankending 381. - ß) "Natura incorporea" 381. -y) Zwiespältiger Boethius? 381.

    c) Das Individuelle . . . . . . . . . . ..... 382d) Vorsehung, Fatum, Freiheit ........... 383e) Zeit und Ewigkeit .............. 384f) Das Übel .................. 385

    u) Die Theorie des Boethius 385. - ß) Ihre Vorausset-zungen 386.

    g) Individuelle Verantwortung . . ... . .... . 387

    5. Dionysius Pseudo-Areopagita . . ... . ..... 388Der Pseudo-Areopagita und die Folgezeit ....... 388

    a) Wege zu Gott ................ 389b) Seinsergründung ............... 389

    u) Die Welt in Gott 389. - ß) Der Hervorgang der Weltaus Gott 390. - y) Hierarchie der Seinsschichten 391. -8) Areopagitische Scholastik (SchichtungsontologieTeilhabegedanke, das Gute und der Kausalbegriff) 391392. -- s) Rückkehr der Welt in Gott 393.

    6. Der Ausklang der Patristik . . . . . ....... 394u) Prosper 394. - ß) Cassiodor 394. - y) Maximus Con-fessor 394. - ä) Isidor 394. - s) Beda 394. - 0 Damas-cenus 394.

    2. Kapitel: Die Philosophie der Scholasük

    Allgemeines übera) Begriff der Scholastik .... . . . . . . . . . 396b) Scholastische Methode ............. 396

    a) Lehrbetrieb (Artes liberales - Hohe Schulen) 396397. - ß) Literaturformen (Kommentare - Summen -Quaestionen - Technik der Summen - Opuscula) 397398.

    c) Geist der Scholastik ............ . . 398a) Auctoritas und Ratio 398. - ß) Ihre Stärke undSchwäche 399.

    I. DIE FRÜHSCHOLASTIK

    l. Die Anfänge . . .^.. .... .......... 400a) Karolingische Renaissance .... . . . . . . . 400b) Eriugena ................. . 400

    a) Sein Neuplatonismus (Seinsstufen - Pantheismus?)401. - ß) Glaube und Wissen 402.

    c) Dialektiker und Antidialektiker ....... . . 403

    2. Anselm von Canterbury: Der Vater der Scholastik . . . 404a) Fides quaerens intellectum ........... 405b) Anselmianischer Gottesbeweis .......... 405

    a) Gedankengang 405. - ß) Kritik und Gegenkritik 406.y) Unzulängliche Interpretationen (Trugschluß? - Di-

    XVIII XIX

  • Inhalt

    daktik?) 406. - S) Ideengeschichüicher Ort 407. -s) Wahrheitsbegriff 408. - ') Nachwirkung 408.

    c) Moralprinzip

    3. Peter Abaelard: Mittelalterliche Subjektivität .....

    Persönlichkeit und Werka) Universalienfrage

    n) Anlaß (Herkömmliche Theorien - Realismus - No-minalismus) 410 411. - ß) Abaelard (Streit mit Wilhelmvon Champeaux - Seine Lösung) 412 413.

    b) Ethika) Seine Lehre 414. - ß) Ihre Grenzen 415.

    c) Nachwirkung

    4. Die Schule von Chartres: Mittelalterlicher Humanismus .

    a) Schulcharakterb Die Männer von Chartres

    a) Bernhard 418. - ß) Thierry 418. - y) Gilbert^ vonPoitiers 419. - S) Wilhelm von Conches 419. - s) Johan-nes von Salisbury 420. - C) Otto von Freising 420. .

    5. Die Mystik

    a) Bernhard von Clairvauxb) Viktoriner

    Ä) Hugo 423. - (?) Richard 424.c) Joachim von Fiore

    408

    409409410

    414

    417

    417417418

    421422423

    424

    II. DIE HOCHSCHOLASTIK

    Einleitung: Die neuen Antriebe . . . .... . . . . 426A. Aristoteles-Rezeption . . . . . . . . ..... 426a) Indirekte über die arabisch-jüdische Philosophie ... 426

    a) Arabische Philosophie (Aristoteles bei den Syrern -Neuplatonische Aristotelskommentare - Theologie desAristoteles und Liber de causis - Alfarabi - Avicenna- Averroes-Algazel) 426 427 428. - ß) Jüdische Philo-sophie (Avencebrol-Maimonides) 429. - y) Toledo 429.

    b) Direkte Übersetzung aus dem Griechischen ..... 432c) Der scholastische "Äristotelismus" ....... . 434d) Äristoteles-Verbote ............. . 436B. Die Universitäten . . ....... . . . . . . 437C. Die Orden . .........-. ..... 438

    l. Paris im frühen 13. Jahrhundert: Theologen und Artisten . 438a) Die Theologen und ihre Philosophie . . . . . __ . . . 438

    a) Wühelm'von Auxerre 439. - ß) Philipp der Kanzler439. - y) Wilhelm von Auvergne (Die Lehre - Würdi-gung) 439 440. - 6) Adam de Puteorumvilla 441.

    b) Die Artisten und die Logik . . . ^ ^ . . _;... . . 442u) "Wilhelm von Shyreswood 442. - ß) Petrus Hispanus443. - y) Lambert von Auxerre 443. - 6} "Sprachlogik"443.

    2. Die Schule von Oxford: Mathematik und Naturwissenschafta) Grosseteste

    445446

    a) Lichtmetaphysik 446. Erkenntnislehre 447. -

    XX

    Inhalt

    y) Gott 448.b) Bacon . ... . ...... ..... . . . 443

    a) "Methode" 449. - ß) Augustinismus 449.c) Thomas von York . . . . . . . . . ;. ... . 450

    3. Die ältere Franzlskanerschule: Die Männer des Augustinis-rnus ..................... 450a) Alexander von Haies ............. 451b) Johannes de Rupella ............. 452c) Bonaventura ................ 452

    a) Bonaventura und die Tradition 453. - ß) Gott (DasErst-Erkannte - Ideen - Das Sein) 453 454. - y) Welt(Schöpfung - Materie - Form - Wanderweg zu Gott- Analogie) 455 456. - s) Seele (Erkenntnis - Seelen-vermögen - Seele und Leib) 456 457. - s) ChristlichePhilosophie 457. - 0 Schule Bonaventuras 457.

    4. Albert der Große: Der Doctor universalis . . . . . . 458Leben . . . . . . . . . .. . ...... . . . 458Werke, Ausgaben und Literatur .... . . . . . . . 459

    a) Gesamtcharakter seiner Philosophie ........ 460b) Seinsergründung ............... 461c) Universale ................. 461d) Seelensubstanz ............... . 461e) Der Naturforscher .............. 462f) Albert und die Mystik ..'........... 463g) Schule Alberts ................ 463

    5. Thomas von Aquin: Christlicher ArlstoteUsmus .... 464Leben ..................... 464Werke ..................... 465Literatur .................... 467

    A. Das Erkennen ......... . . . . . . . 467a) Das natürliche Licht.. .... . . . . . . . . 467b) Ursprung des Erkennens . . . . . . . . . . . . 468

    a) Gegen Augustin und für Aristoteles 468. :- ß) Ab-straktionsstufen 469. - y) Prinzipien 469. - S) Gründefür das Aposteriori 470. - s) Das Apriorische bei Tho-mas 471. - C) Thomas und Bonaventura 472. - ??) Ur-teil und Urteilswahrheit (Wesen des Urteils - Urteils-Wahrheit und ontologische Wahrheit - SynthetischeUrteile apriori? - "Weiterbildungen") 472 473 474.

    B. Das Sein . . . . . . . . . . . . . ..... 476a) "Realität" .................. 476

    a) Vorflndbarkeit 476. - ß) Raumzeitliche Wirklichkeit477. - y) Metaphysische Realität 477.

    b) Zuständlichkeiten des Seins . ..... .... . 478a) "Geschaffenes" Sein 479. - ß) Teilhabe (Ideen-geschichtlicher Ort - Begriff - Ursprung - Thomas)480 481 482. - y) Analogie (Tendenz - Historische Ent-wicklung - Platon - Aristoteles - Thomas) 483 484485 486. - s) Transzendentalien 487. - s) Kategorien488. - C) Wertstufen 488. - .>?) Ideengeschichtliche Auf-gäbe 489.

    c) Aristotelische Seinsprinzipien ....... . . . 490a) Substanz (Erste Substanz - Zweite Substanz - Ma-

    XXI

  • Inhalt

    terie und Form - Materie - Fo""^umwreal^n,^:Akt" und" Potenz - Wesenheit und Dasein) 490 491493 494. - ß) Kausalltät (Der Kausalsatz -wesen derWirkursache - Arten der Wirkursache) _496 497.

    TeTeoiogie (Der Zweck - das Urbild - Ordnung desGanzen'-^Ideengeschichüiche Würdigung) 498 499.

    C. Gott

    a) S'Sl^wegung 501: - ^Aus 'teWirkur^e501"^ v)"Aus~der:'Kontingenz'502. -_i3) Aus den Vol^-kommenheitsstufen 503. -s) Aus der Weltordnung 503.

    b) ̂ SmsAa^ten Gottes" 503. -^)'GottdaslPsum_esse504"^-'y)-Prädikation der Begriffe von Gott (Negationund Steigerung - Analoge Gotteserkenntnis) 504 505.

    u)OSc^Pfung aus dem Nichts 505.̂ - /?) EAaltung de^Wellt" 505"-" y) Weltregierung 505. - S) Ewigkeit derWeltschöpfung 506.

    5015)01

    503

    505

    507507

    D. Seele

    a) Existenz der Seeleb).^atur der Menschenseele . ^ ._; ; . . _.,. /."

    "a)"Immaterialität 507. - ^ SubstanzialitätjOS^-Unsterblichkeit 508. - S) 'Form des Leibes^ (Compo-

    f situm'oder Parapositum? - Geistseele und vitale Sec-f lenkräfte) 508 509.c) Seelenvermögen

    a) Realdistinktion 510. - ß) Arten 510.d) Erkenntnispsychologie . . __. . ". ",_._":,.:, _. , ;^; 5

    ^)"Primat~des"Erkennens 511. - ß) Erkenntnis-Akte(Species~sensibiUs - Species intelligibUis - Spcciesimpressa - Species expressa) 511 512 513.

    e) Ursprung der Seele . . ."._-.. . \. . ";^.:... ";,i""; "aTKreatTanismus 513. - ß) Embryonale Entwicklung513. - v) Vererbung 514.

    E. Sittlichkeit . . .... . . . . . . . . . . . 515

    a) EnTetbmum "convertuntur 515'._- ß) ' &^-. '.^aya8-6v 516. - y) Gott und das Gute 517.

    b) Personales bonum . . . _ . . . -^ ... 1, _"\_- . 51a) Habitus principiorum (Ethischer _Apriorismus^ -^Natürliches ̂ Sittengesetz") ̂ 517. -^,Das,ideal^Men-schenbilcTsiS. - y)-Tugendlehre als Werüehre 518. -a)"Willensfreiheit 519. - s) Actus humani 519.

    c) Glückseligkeit .. . ^ _ ... _. . ; ".. ^"""\. " . 51£>a)'GottesIchau 520. - ß) Fruitio 520. - y) Eudämonis-mus? 520.

    F. Recht und Staat .... . . . ...... . . 521

    aVsinn des Rechts 521. - ß) Ursprung desj5, echts^522.^- ̂ "NaFurgesetz'und Naturrecht-522. - S) Eigenschaf-ten des Rechts 523.

    XXII

    Inhalt

    b) Staat .. . . . . . . . ; . . ... . . . . 523a) Ursprung des Staates 523. - ß) Staatsformen 524.y) Staatszweck 524. - 8) Staat und Kirche 524. - £)Völ-kerrecht 525.

    G. Die Reaktion auf den thomistischen Aristotelismus . . 526a) Die Franziskaner ............... 526b) Heinrich von Gent .............. 526c) Kirchliche Stellen ............... 527d) Das Mißverständnis .............. 527e) Thomistenschule ..... . . . . . . . . . . 528

    6. Artisten und Averroisten: . . ........ . . 529Der andere Aristoteles . . . . . . ... . . . . . . 52^

    a) Charakter der Artistenfakultät ... . . . . . . 529b) Die ersten Logiker . . ..... . . . . . . . 530c) Averroisten ................. 531

    tt) Siger von Brabant (Frühere Periode - Die Umkehr)532 533. - ß) Boetius von Dacien 534. - y) GemäßigtereMeister 534. - ,5) Von Paris nach Padua 534.

    7. Die jüngere Franziskanerschule: Altes und Neues. . . . 536

    a) Von Bonaventura bis Scotus .......... . 538b) Duns Scotus ................ 537

    Leben, Werke, Literatur ...... . . . . . . . 537a) Wissen und Glaube 539. - ß) Primat des Willens540. - y) Individuation 540. - S) Das Erkennen 541. -s) Univoker Seinsbegriff 542. - Ö Gottesbeweise 543.

    c) Scotistenschule ................ 543

    S. Meister Eckhart: Mystik und Scholastik . . . .... 544Leben . . . . . . . . . . ....... . . . . 544Werke . . . . . . . . . . ...... . . . . . 545Texte und Literatur. ... ... ... . . . . . . 545

    a) Geistige Hintergründe ............. 547a) Neuplatonismus 547. - ß) Scholastik 547. - 7) My-stik 547. - s) Allgemeine Quellen 547.

    b) Der Ontologe . . . . . . . . . . . ... .. 548u) Die Zielriditung 548. - ß) Vorbemerkungen zumOpus tripartitum (Wahres Sein - Apriorität des Seins- Seins-Axiomatik) 548 549 550. - y) Eckharts Be-sonderheit (Die Vorzeit und Eckharts Neuerung -Transzendenz und Immanenz - Göttliches und ge-schöpfliches Sein) 550 551 552. - §) Sein und Mensch553.

    c) Der Theologe . . . . . . . ......... 553u) Gott als reines Denken 553. - ß} Gott als Fülle desSeins (Sein als Idee - Die Ideen und der Sohn Gottes)553 554. - y) Existenz Gottes 555.

    d) Der Lebemeister . . . . . . . . . . ..... 556a) Ziel der Ethik 556. - ß) Weg zur Vollkommenheit(Gottesgeburt als Einwohnung des Heiligen Geistes -Gottesgeburt als innertrinitarische Zeugung - "Seelen-fünklein" - Christus) 556 558.

    e) Nachleben ................. 558

    XXIII

  • Inhalt

    III. DIE SPÄTSCHOLASTIK

    l. Ockham und der Ockhamismus

    Leben und WerkeTexte und Literatur

    a) Das Erkennen . . . . . . ; . . . .,.._.. . ".a)"ber neue Erfahrungsbegriff 562. - ß) Gegen dieÜniversalien 562. - y) Der Nominalist 563. - 8) Primatdes Individuellen 564.

    n) Allmacht Gottes (Potentia Dei absoluta - PotcntiaDei ordinata) 565. - ß) Gottes Wille 566.

    c) Die Nominalistenu)-bie Kritiker. - /?) Die Naturwissenschaftler 567.

    2. Nikolaus von Cues: Mittelalter und Neuzeit

    Leben

    Werke, Texte und Literatura) Geist . . . .... _. .. . .:

    n) Docta ignorantia (Als sokratische Erwedcung -negative Theologie - Als unendlicher Weg des Er-kennens- Als mystischer Weg) 574 575 576. - ß)Aprio-rismus (Das unum - Die Sinnlichkeit) 576 577. -y)-Coincidentia oppositorum (Ontologisch - Logisch -In der Antike - Im Mittelalter) 578 579.

    a)'Als complicatio 580. - ß) Welt als explicatioJViel-heit - Ganzheit)) 580. - /) Pantheismus? 581. -,'») Spekulation und Naturwissenschaft 581.

    c) Der Mensch ....... ".._ ... .. .. ;.,u) Christus als Weg 582. - ß) Individualität als Auf -gäbe 582. - y} Der reine Mensch 583.

    d) Nachwirkungen . . ̂ . _. _a)~'Frankreich 583. - ß) Italien 583. - y) Deutschland583.

    560

    560561562

    565

    566

    569

    571572573

    580

    582

    583

    EINLEITUNG

    VOM WESEN UND WERT DER PHILOSOPHIE-GESCHICHTE ÜBERHAUPT

    a) Philosophiegeschichte als Wissenschaft

    Geschichte der Philosophie ist Gesdüchtswissenschaft undPhilosophie zugleich und verbindet so zwei Aufgabenkreisein einem. Als Geschichtswissenschaft verfolgt sie die Ab-sieht, uns bekanntzumachen mit dem wesentlichen Ideengutder Philosophen in Vergangenheit und Gegenwart. Sie ver-mittelt darum, was es zu wissen gilt über Leben, Werke undLehren dieser Denker. Sie wird aber dabei nicht nur einfachdarstellen, was war, sondern wird auch das Verständnis die-ses Ideengutes erschließen, indem sie die je auftretenden Be-griffe und Gedanken klärt. Dies geschieht dadurch, daß mansie in ihrem Entstehen verfolgt, daß man sie hineinstellt ingrößere Gedankenreihen, in systematische Zusammenhängeund in umfassende geistige Strömungen, besonders derZeiten und Völker, und daß man schließlich die zugrundeliegenden Voraussetzungen und letzten Annahmen aufdeckt,aus denen Begriffe, Probleme und Lehren der Philosophieerwachsen wie aus einem Mutterboden.

    Will die Philosophiegeschichte die Dinge darstellen, so wiesie wirklich waren, dann ist damit von selbst eine be-stimmte Methode gegeben: Einmal das ständige Schöpfenaus den Quellen und dann die Forderung der Objektivitätoder Voraussetzungslosigkeit. Das Zurückgehen auf dieQuellen ist eine Errungenschaft speziell der neuzeitlichenGesdüchtswissenschaft. Altertum und Mittelalter habenweithin nur von Berichten aus zweiter und dritter Hand

    gelebt. Heute dagegen lesen wir nicht nur die Quellen selbst,sondern vergewissern uns auch noch mit kritischer Sorg-falt, ob die Schriften, die unter dem Namen eines bestimm-ten Philosophen gehen, ihm auch wirklich zugehören, ob sieunverfälscht erhalten sind und in welcher Periode seines

    Schaffens sie geschrieben wurden (Quellenkritik und Chro-nologie). Philosophiegesdüchte ist darum immer ein Hin-führen zu den Werken der Philosophen selbst. Die Objek-tivität unserer Geschichtsdarstellung sodann suchen wir zu

  • Einleitung

    erreichen, indem wir uns bemühen, zu berichten, was wirk-lich gesagt wurde und wie es wirklich gemeint war, ohnedabei die Dinge durch die gefärbte Brille eines subjektivenStandpunktes anzuschauen. Wir dürfen z. B. in Platon nichtden Neukantianismus oder in Aristoteles nicht die Schola-stik hineinlesen. Allerdings, eine absolute Voraussetzungs-losigkeit hat es nie gegeben und wird es nie geben, da jederGeisteswissenschaftler ein Kind seiner Zeit ist, sein eigenesMaß nicht überschreiten kann und insbesondere immer vonletzten weltanschaulichen Wertungen und Stellungnahmenheraus urteilen wird, die ihm vielleicht selbst nie ganzzum Bewußtsein kommen. Daraus folgt aber nicht, daß manauf Voraussetzungslosigkeit überhaupt verzichten müßte.Man wird die Objektivität vielmehr als ein Ideal festhalten,von dem man sich, wie von jedem Ideal, klar ist, daß manes noch nicht erreicht hat, das man aber als eine unendlicheAufgabe in ständiger Lern- und Diskussionsbereitschaft imAuge^ behält und unbeirrt anstrebt. Die Wissenschaft! ich-kritische Beschäftigung mit der Philosophiegeschichte be-wahjFt das Philosophieren vor einer Reihe von verhängnis-vol^n Fehlern: vor dem Abgleiten in die nur ästhetisierendeBetrachtung; vor jener subjektiven "Interpretation", diemehrhineinlegt als auslegt; vor dem Ausweichen in eine oft geist-volle, im Grunde aber unverbindliche und nichtssagendeDialektik; vor einer "Spekulation", die sich für tief hält,aber in Wirklichkeit Pseudoprobleme wälzt, weil sie dieBegriffe nicht durchschaut, um die sie sich müht, sondern nuran den Worten hängen bleibt; und vor allem vor einer "Phi-losophie", die bloß Literaturbetrieb ist und Geschäftigkeitim sogenannten geistigen Leben der Zeit.

    b) Philosophiegeschichte als Philosophie

    a) Philosophie- Philosophiegesduchte ist aber auch reine und wirkliche Phi-äee8^ttee^ losophie. Sie ist nicht, wie Uneingeweihte gern annehmen,

    Irrtums? ^^ historia errorum. Mit Recht hat Hegel sich dagegen ge-wendet, daß man in ihr nur einen "ungeordneten Haufenvon Meinungen" sieht. Der tiefer Schauende sieht in der Ge-schichte der Philosophie sehr bald ein ehrliches Ringen umWahrheit. Und nicht nur ein ehrliches, sondern auch einkontinuierliches Ringen, das einen inneren Zusammenhangbesitzt. Andererseits trifft es freilich auch nicht zu, daß sie,

    Vom Wesen und Wert der Philosop'hiegeschlchte

    wie Hegel, nun in das andere Extrem verfallend, sagte, ß)otierdieschon gleich "System in der Entwicklung" wäre, d. h., daß Qanzen?sie die allmählich fortschreitende Selbstoffenbarung desGeistes und der Wahrheit darstellte, in der alles so strenglogisch aufeinanderfolgte, daß man das Spätere aus demFrüheren vorausberechnen könnte, weil man wissen könnte .wenigstens die weltgeschichtlichen Persönlichkeiten könn-ten das -, was an der Zeit, was notwendig, was im Innernschon angelegt ist. Philosophiegesdüchte ist wohl ein Heran-wachsen und Zu-sich-selbst-Finden des Geistes; allein die-ser Weg ist weder ein geradliniger noch ein immer folge-richtiger und allein sachlich bestimmter. Neben den Meilen-steinen der Wahrheit gibt es hier auch die Umwege desMißverstehens, die Abwege des Irrtums und das störendeSpiel des Zufalls. Wie politische Geschichte nicht immer einProzeß sachlich notwendiger Taten ist, sondern auch vor-wärtsgetrieben werden kann durch den Machtwillen einesDiktators oder die Launen einer Maitresse, so greift auchin die Philosophiegeschichte der Zufall ein und alles Irratio-nale, das aus der Subjektivität und Freiheit des philosophie-renden Menschen entspringt. Da hilf t auch nicht die berühmte"List der Idee"; denn sie "erklärt" zuviel, indem sie alles not-wendig sein läßt. So war es aber nicht. An nicht wenigenPhilosophemen ließe sich zeigen, daß sie entstanden sind auspersönlichen Gegensätzen oder aus der Rivalität der Schulenund vielen anderen Unzulänglichkeiten. Sowenig man darumsagen kann, daß die Philosophiegesdüchte eine Geschichtedes Irrtums sei, so wenig läßt sich auch behaupten, daß siedie ganze Wahrheit selber wäre.

    Und sie wäre das auch dann nicht, wenn man in einer moder- r) oder Existenz?nen Variation der Hegelschen Auffassung jene Gesamtwahr-heit als philosophische Existenz interpretierte; denn die Phi-losophie hat sich bisher nicht bloß als ein Tun verstanden,sondern hat immer theoretische Wahrheiten angestrebt, nichtnur "die Wahrheit", und wird das auch in Zukunft tunmüssen.

    Es ist etwas anderes, was die Philosophiegeschichte zu wirk-lid-yer Philosophie macht. Einmal sprengen wir durch dieKenntnis anderer Meinungen den engen Rahmen persön-licher, zeitlicher und räumlicher Bedingtheiten, werden da-mit frei von vielen subjektiven Voraussetzungen und nähern

    8) Selbsttiesm-nung des Geistes

  • Einleitung

    uns mehr und mehr einer Betrachtung der Wahrheit subspecie aeterni: "Nur durch die Geschichte kommen wir vonder Geschichte los" (Rickert). Es gibt etwas Zeitloses in derPhilosophie. Ihre Probleme veralten nicht; wenn sie nurecht empfunden waren, können sie jederzeit wieder aktuellwerden. "Die Gedanken der Großen im Reiche der Philo-sophie sind dem Gehalt nach den Gedanken der Philosophen,die Jahrhunderte vor ihnen gelebt haben, unmittelbar be-nachbart" (W. Gramer). Aber diese zeitlosen Gehalte fallenuns nicht in den Schoß. Es gibt nur selten den Blick auf die"Sache selbst". Wir brauchen vielmehr die Ideengeschichte,um unseren Begriffen auf den Grund zu sehen. In ihr wirddie Philosophiegesdüchte zu einer historisch unterbautenKritik der menschlichen Vernunft. Die Werkzeuge desmenschlichen Geistes, seine Anschauungsformen, seine Be-grifEe, Ideenrichtungen, Probleme, Hypothesen, Theorienoffenbaren ihr Wesen und Können erst im Laufe der Zeiten.Jahr?fehnte- und jahrhundertelang hat man oft mit Pro-blemen gerungen, um endlich konstatieren zu müssen, daß dasProblem in seinen Grundbegriffen von Anfang an falsch ge-

    war. Auf Grund vieler solcher Erfahrungen müssenwir damit rechnen, daß in unser Denken oft falsche An-sätze eingehen. Begriffe wie Ruhe und Bewegung, Konti-nuierliches und Diskretes, Materie und Form, Sinnlichkeit

    und Geistigkeit, Leib und Seele, um nur einige zu nennen,gehen heute in die subtilsten Erörterungen ein. Sind wiruns dabei immer bewußt, daß sie in grauer Vorzeit gebildetwurden auf Grund eines Anschauungsmaterials, das unsheute nicht mehr beweisen könnte, was es damals bewiesenhat? Trotzdem behalten diese Begriffe ihren ursprünglichenSinn. H. Poincare hat einmal geschrieben: "Allgemein be-kannt sind jene feinen Gefüge von Kieselnadeln, die dasSkelett gewisser Schwämme bilden. Wenn die organischeMaterie vergangen ist, bleibt nichts als ein zerbrechlichesund zierliches Spitzengewebe. Es ist in Wirklichkeit nichtsals Kieselsäure; was aber interessant ist, das ist die Form,die diese Kieselsäure angenommen hat, und wir können sienicht verstehen, wenn wir nicht den lebenden Schwammkennen, der ihr gerade diese Form aufgeprägt hat. So istes auch bei den alten intuitiven Begriffen unserer Väter,die, selbst wenn wir sie aufgegeben haben, ihre Form immer

    Vom Wesen und Wert der Philosophiegeschichte

    noch dem logischen Gerüst aufdrücken, das wir an ihre Stellegesetzt haben." Wenn wir Geschichte der Philosophie trei-ben, werden wir darum in die Lage versetzt, dem eigent-lichen Sinn und Wert unserer Denkmittel auf den Grund zukommen: Begriffe werden gereinigt, Probleme richtigge-stellt, der Weg zu den Sachen selbst wird freigemacht. Phi-losophiegeschichte wird damit von selbst zur Erkenntnis-kritik und ist insofern Philosophie im Vollsinn des Wortes;denn jetzt ist man auf dem Wege zu dem zeitlosen Gehaltihrer Probleme. Und jetzt zeigt sich auch, daß Philosophie-geschichte in Wirklichkeit Sachphilosophie ist.Darum hat die Philosophiegeschichte nicht den Vorwurf E)Historismiis?des Historismus zu fürchten. Es hat wohl in den vergangenenJahrzehnten so etwas gegeben, was man als Alexandrinis-mus hätte bezeichnen können: ein Anhäufen einer Mengemusealen Stoffes, der zwar Wissen war, aber nicht Weis-heit, weil es hier bei der Anhäufung des historischen Balla-stes blieb und die Ergebnisse für die systematische philoso-phische Wahrheitsfrage selbst nicht ausgewertet wurden.Wenn wir aber Philosophiegeschichte pflegen als Selbstbesin-nung des Geistes, dann besteht diese Gefahr nicht mehr, undwir haben wirkliche Philosophie vor uns; denn nunmehrkönnen wir weiterschreiten zur sachlich-systematischen Lö-sung der philosophischen Probleme selbst, was ohne ge-nügende philosophiegeschichüiche Fundierung nicht seltenzu einem Gefecht mit Windmühlen wird. Die Unterscheidungzwischen "Systematik" und "Geschichte" der Philosophie istalso vordergründig und manchmal auch schülerhaft; dannnämlich, wenn man glaubt, sich "der Sachen selbst" bemäch-tigen zu können, ohne sich kritisch Rechenschaft zu gebenüber die Worte und Begriffe, die man gebraucht, die oftgenug ein Problem nicht stellen, sondern verstellen. Wohldie Hälfte der philosophischen Literatur wäre nicht geschrie-ben worden, wenn ihre Autoren die Vorgeschichte der Worteund Probleme, in denen und über die sie sprechen, wirklichgekannt hätten.Für wissenschaftliches Philosophieren sind darum alleUnter-nehmungen wertvoll, die dieser Aufgabe dienen. Beispielhaftdas von der Zeitschrift für philosophische Forschung einstinaugurierte, jetzt im Auftrag der Kommission für Philo-sophie in der Akademie der Wissenschaften und Literatur

  • Einleitung

    zu Mainz erscheinende "Archiv für Begriffsgeschichte"(1955 ff.).

    Literatur

    N. Hartmann, Zur Methode der Philosophiegeschichte (1910;jetzt Kleinere Schriften III). J. Hirschberger, Geschichteder Philosophie als Erkenntniskritik. Geisteswelt des Mittel-alters. Grabmannfestschrift (1935) 131-148. W. Gramer, DiePhilosophie und ihre Geschichte. Blätter für deutsche Philoso-phie 14 (1941). E. Hoffmann, Über die Problematik der philo-sophiegeschichtlichen Methode (1937); jetzt in E. Hoffmann,Platonismus und christliche Philosophie (1960) 5-4l.

    ERSTER ABSCHNITT

    DIE PHILOSOPHIE DES ALTERTUMS