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1/08 · 14. Jahrgang · ISSN 0948-2040 EUROPA WOHIN STEUERT DIE BILDUNGSPOLITIK? der Qualitätsgemeinschaft Euro-Schulen-Organisation E uro M a g azin HOCHSCHULE STUDIEREN WELTWEIT NETWORKING KONTAKTE NUTZEN ARBEITSMARKT CHANCEN FÜR DIE JUGEND © Pfeffi / PIXELIO

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1/08 · 14. Jahrgang · ISSN 0948-2040

EUROPAW O H I N S T E U E R T D I E B I L D U N G S P O L I T I K ?

d e r Q u a l i t ä t s g e m e i n s c h a f t E u r o - S c h u l e n - O r g a n i s a t i o nEuro Magazin

H O C H S C H U L E

STUDIEREN WELTWEIT

N E T W O R K I N G

KONTAKTE NUTZEN

A R B E I T S M A R K T

CHANCEN FÜR DIE JUGEND

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2 EuroNews 2/06

X X X X X X X

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EuroMagazin 1/08 3

Herausgeber Qualitätsgemeinschaft Euro-Schulen-OrganisationHaupt straße 23, 63811 StockstadtTelefon 06027 4188-0, Telefax 06027 4188-20www.eso.deE-Mail [email protected]

Redaktion Wolfgang Gärthe (v.i.S.d.P.), Birgit Kirchner, Silvia Semidei

BildquellenASC Hannover, ECC, Euro-Schulen-Organi sation, pixelio.de

I M P R E S S U M

Grafische Gestaltung Euro Commu nication and ConsultIlse Stockmann (freie Mitarbeiterin)Hauptstraße 26, 63811 StockstadtTelefon 06027 4188-61, Telefax 06027 4188-60

Druck Bliesdruckerei Peter Jung GmbH, Auf Scharlen 3-5, 66440 Blieskastel

Auflage: 12.000 Exemplare

Die im EuroMagazin veröffentlichten Beiträge sindurheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck von Fotos,Zeichnungen, Artikeln und Anzeigen, auch auszugswei-se, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Heraus -gebers. Namentlich gekennzeichnete Beiträge gebennicht unbedingt die Meinung des Herausgebers und derRedaktion wieder.

Wir haben uns aus Gründen der besseren Lesbarkeit fürdie männliche Form im Text entschieden und bittenalle Leserinnen, sich grundsätzlich ebenso angespro-chen zu fühlen.

Wolfgang Gärthe

Geschäf tsführer ESO

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sinnhaftigkeit Europas wird sich im 21. Jahrhundert auch an der Rolleentscheiden, welche die Europäische Union (EU) im Weltmarkt einnimmt.Funktionierende Binnenmärkte sind deswegen interessant, entscheidendaber ist der Außenhandel. Angesichts des durch die Globalisierung entstan-denen Weltmarktes sind in Osteuropa und Asien leistungsfähige neue Wett-bewerber entstanden. Gemessen an den Exporten, hatten sich die 27 Staa-ten der EU im Welthandel 2006 den ersten Platz erarbeitet (17,0 Prozent).Es folgten dann mit Abstand die USA (11,8 Prozent), China (11,1 Prozent),Japan (7,0 Prozent) und schließlich Indien (1,4 Prozent). Angesichts des här-ter werdenden Wettbewerbs mit den anderen Staaten ist die Frage, inwieweitkünftig die Volkswirtschaft Europas ihren heutigen Platz behaupten kann.

Eine Voraussetzung für weiteren wirtschaftlichen Erfolg und Erhalt sozialerErrungenschaften in Europa sind Bildung und Qualifizierung. Die heute zu-nehmend wissensbasierte Wirtschaft erfordert eine hohe Qualifikation undständige Weiterbildung. In dieser Hinsicht besteht in der EU noch Nachhol-bedarf. So erreicht fast ein Fünftel der Jugendlichen in der EU nicht den Ab-schluss der Sekundarstufe II. Auch in Deutschland ist im Bildungswesen nichtalles bestens bestellt; die Teilnahme an Weiterbildungen ist hier insgesamtdeutlich geringer als im EU-Durchschnitt.

E D I T O R I A L

Angesichts der genannten Lücken im Bildungswesen laufen Europa undDeutschland Gefahr, im globalen Wettbewerb hinterherzuhinken. Deshalbrichtet die EU-Strategie für Wachstum und Beschäftigung ihr Augenmerk aufdie Qualifizierung und die Förderung des lebensbegleitenden Lernens. Umdie Mitgliedstaaten hierbei zu unterstützen, hat die EU vielfältige Program-me entwickelt und stellt Finanzmittel zur Verfügung.

Für wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung muss Europa ein Europa derMenschen werden – für dieses wesentliche Ziel setzt sich auch die Euro-Schu-len-Organisation ein.

In dieser Ausgabe des EuroMagazins wird ein Überblick über beschäfti-gungspolitische und bildungspolitische Ziele der EU sowie über deren zahl-reiche Bildungsprogramme gegeben. Im Mittelpunkt stehen vielfältige undwirksame Initiativen und Projekte, welche die Vision eines europäischenWirtschafts- und Bildungsraumes fördern. Diese Projekte zeigen, was für Mo-bilität, Karrieren und Kultur getan wird – natürlich auch als Anregung zumMitmachen. Es kommt auf uns alle an!

Wolfgang Gärthe

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4 EuroMagazin 1/08

T I T E L T H E M A

EUROPAW O H I N S T E U E R T D I E B I L D U N G S P O L I T I K

A R B E I T S M A R K TCHANCEN FÜR DIE JUGEND

Während hierzulande die Stellen oft noch knapp sind, werdenjenseits der Grenzen verzweifelt Arbeitskräfte gesucht. DieEuro-Schulen bieten beispielsweise mit dem Europa-Job-Center Magdeburg mobilitätsbereiten Arbeits- und Aus bil-dungssuchenden ein umfassendes Informations-, Beratungs-, Betreuungs- und Vermittlungsangebot für Ausbildung undBeschäftigung auf dem europäischen Arbeitsmarkt.

Seiten 40/41

H O C H S C H U L ESTUDIEREN WELTWEIT

Australien, Chile, Vereinigte Arabische Emirate, USAund Spanien – die Auslandsstudienorte der Studenten derMunich Business School (MBS) lesen sich wie das Who´swho der Weltkarte. Studenten berichten von ihren Aus-landssemestern.

Seiten 24 und 26

N E T W O R K I N GKONTAKTE NUTZEN

Im Berufsleben sind Kontakte die halbe Miete. Wer gut aus- gebildet ist, engagiert und flexibel auftritt und die richtigenAnsprechpartner in seinem Adressbuch hat, muss sich umseine Karriere weniger Sorgen machen. Das gilt für eineKarriere im Ausland umso mehr. Deshalb trafen sich rund250 Schüler, die bereits ein Auslandspraktikum absolvierthaben, sowie Dozenten von sieben Euro-Schulen in Erfurtzum ersten Kontakt- und Dialogforum – das vielfältigeNetzwerk der Euro-Schulen-Orga ni sa tion als regionalesSprungbrett für die internationale Karriere.

Seite 22

E S S A YEUROPA INVESTIERT IN LEBENSLANGES LERNEN

Die EU-Strategie für Wachstum und Beschäftigung nimmtdie Förderung lebenslangen Lernens ins Visier. Bildungund Fortbildung sind essentiell, um Europas Beschäfti-gungspotenzial besser zu nutzen. Sie sind somit eine Vor-aussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und für den Erhaltsozialer Errungenschaften.

Lesen Sie die Seiten 6/7

A U S D E M I N H A L T

E U R O P ADIE ESO IN DER EU

Die Euro-Schulen-Organisation beteiligt sich durch Bil-dungsangebote und Projekte vielfältig an der Realisierungder europäischen Vision eines einheitlichen Wirtschafts-raumes. Zu dieser Vielfalt gehören beschäftigungspoliti-sche und bildungspolitische Projekte an vielen der über 100Standorte der Organisation, die im Einklang mit der Eu-ropäischen Union die Verbesserung von Chancengleich-heit, Schaffung von Beschäftigung und die Förderung vonlebenslangem Lernen zum Ziel haben.

Seiten 8 bis 21

© koranzki / PIXELIO

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EuroMagazin 1/08 5

?

W I R T S C H A F TFÖRDERUNG UND VERNETZUNG

Equal fördert die Existenzgründung von Personen, dienicht dem „klassischen Unternehmerbild“ entsprechen –und der Standort Rostock der Qualitätsgemeinschaft Euro-Schulen-Organisation beteiligt sich aktiv daran.

Auch die Qualifizierung dieses Personenkreises wird durchEqual gefördert und unterstützt – die Praxis schildert derArtikel der Euro-Schulen Halle.

Seiten 28 bis 31

G E S E L L S C H A F TBÜRGERNÄHE UND HILFEDie EU lebt durch die Begegnung der Bürger untereinan-der und deren Auseinandersetzung mit Politik und Wirt-schaft: Anlaufpunkte sind in Deutschland 49 Informations-büros, eines davon ist das „Europe-Direct-Informa tions -büro“ in Görlitz.

Seite 32

Frauen-Netzwerke: braucht man sie noch? Ja, meinen dieMitarbeiter der Beratungstelle „Frau & Beruf“, die mehrals acht Jahre erfolgreich in Bamberg tätig war.

Seiten 34/35

03 Editorial, Impressum

06 Europa investiert in lebenslanges LernenEin Schlüssel für mehr Flexibilität und mehr Sicherheit am Arbeitsmarkt

08 Die Euro-Schulen-Organisation in der EUZiele, Projekte, Erfahrungen

12 Mobil – vereinfacht – dezentralDie Bildungsprogramme der EU neu aufgestellt

14 Internationales FlairBeispielhaftes Engagement der Euro-Schulen Görlitz/Zittau in und für Europa

18 MobilitätsgarantieMit Auslandserfahrung Punkte sammeln –Erfahrungsberichte von Teilnehmern am Leonardo-Programm

22 Netzwerke für die internationale KarriereMit Networking die Berufschancen steigern

24 Die Bildungsglobalisierung Wie weltweite Studienaufenthalte den Horizont erweitern

28 GründungsoffensiveWie die Gemeinschaftsinitiative Equal die Selbstständigkeit fördert

30 Barrierefreier Tourismus als WirtschaftsfaktorDie Equal-Entwicklungspartnerschaft Kombinetz

32 Bürgernah und aktuell In ganz Deutschland ist die EU mit Informationsbüros vor Ort

34 Kinder, Küche und/oder Karriere? Wie Kontakt- und Beratungsstellen helfen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen

36 Dynamik und VielfaltWie die Euro-Schulen Halle benachteiligte Zielgruppen fit für den Arbeitsmarkt machen

38 Nachhaltige IntegrationZwei Jahre ASZ 50+

40 In der Welt zu HauseJugendliche erwerben Arbeitserfahrung im Ausland

42 Going EuropeAusbildungen in Berufsfachschulen als Sprungbrettfür eine internationale Karriere

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6 EuroMagazin 1/08

Die EU-Strategie für Wachstum und Beschäftigung nimmt die Förderung le-

benslangen Lernens ins Visier. Bildung und Fortbildung sind essentiell, um

Europas Beschäftigungspotenzial besser zu nutzen. Sie sind somit eine Vor-

aussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und für den Erhalt sozialer Errungen-

schaften.

Europa investiert in lebenslan E I N S C H L Ü S S E L F Ü R M E H R F L E X I B I L I T Ä T U N D M E H R S I C H E R H E I T

Wenn Europa die Anstrengungen in Bil-dung und Fortbildung nicht rasch forciert,läuft es Gefahr, im globalen Wettbewerbhinterherzuhinken. Nur 20 Prozent derEU-Bevölkerung besitzen eine Hoch-schulbildung. In den USA sind es 40 Pro-zent. Fast ein Fünftel der Jugendlichen inder EU erreicht nicht einmal den Ab-schluss der Sekundarstufe II. AuchDeutschland ist im Bereich der Aus- undWeiterbildung von den auf EU-Ebene ge-setzten Zielen entfernt. Die Teilnahme anWeiterbildungen ist hierzulande insge-samt deutlich geringer als im EU-Durch-schnitt.

Bildung ist ein Motor für Beschäftigung.Dies gilt mehr denn je in der heutigenwissensbasierten Wirtschaft, die eineständige Fortentwicklung von Qualifika-tionen erfordert. Die Anpassungsfähig-keit der Arbeitnehmer bestimmt ihreChancen am Arbeitsmarkt, aber auch dieProduktivität der Unternehmen. Ein zu-sätzliches Ausbildungsjahr kann die Pro-duktivität eines Menschen kurzfristig um

fünf Prozent, langfristig noch weiter stei-gern. Fortbildung ist auch nötig, um Neu-einstiege in den Arbeitsmarkt zu ermögli-chen, gerade auch für Frauen, und um älte-ren Arbeitnehmern angemessene Berufs -chancen zu erhalten. Angesichts der de-mografischen Entwicklung gilt es umsomehr, gerade diese Beschäftigungspoten-ziale voll zu nutzen.

Mehr Menschen in Arbeit zu bringen undzu halten und die Anpassungsfähigkeitund Investitionen in das „Humankapital“zu fördern, sind daher Prioritäten derStrategie für Wachstum und Beschäfti-gung, mit der die EU die Politik ihrer Mit-gliedstaaten koordiniert. Trotz erster Fort-schritte gilt es – gerade angesichts deswirtschaftlichen Aufschwungs –, das Re-formtempo zu erhöhen.

Die EU stellt Finanzmittel für die Unter-stützung der Mitgliedstaaten hierbei zurVerfügung. Der Europäische Sozialfonds(ESF) investierte in den Jahren 2000 bis2006 insgesamt 70 Milliarden Euro, da-von zwölf Milliarden für lebenslangesLernen. In der Periode 2007 bis 2013 wirdder ESF noch stärker auf die Ziele derEU-Beschäftigungsstrategie ausgerichtetund so zum Erwerb von Fähigkeiten undQualifikationen während des ganzen Le-bens beitragen.

Zugleich wird das EU-Aktionsprogrammim Bereich des lebenslangen Lernens fürdie Zeit 2007 bis 2013 eingerichtet, dasmit fast sieben Milliarden Euro dotiert ist.Es bündelt Comenius für Schulen, Eras-mus für Studenten, Leonardo da Vinci fürberufliche Bildung und Grundtvig für dieErwachsenenbildung. Es geht um mehrMobilität in der Bildung und um den Aus-tausch zwischen Bildungs- und Ausbil-dungsinstitutionen in ganz Europa.

Fortschritte bei Bildung und Fortbildungbedürfen vor allem des Engagements dereinzelnen Mitgliedstaaten, doch wirkt dieEU als Katalysator auf allen Ebenen, auch

E S S A Y

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EuroMagazin 1/08 7

zwischen den Sozialpartnern, den Unter-nehmen und nicht zuletzt den privatenBildungsinstitutionen.

Ein wirksames Angebot lebenslangenLernens ist ein wichtiges Element, um amEU-Arbeitsmarkt zugleich mehr Flexibi-lität und Sicherheit zu schaffen – nachdem Motto: Es gilt nicht einen Job, son-dern Beschäftigung während des ganzenLebens zu sichern. Dafür bedarf es aberauch aktiver Arbeitsmarktpolitik, fle-xiblerer Vertragsverhältnisse und moder-ner Sozialschutzsysteme. Das so genann-te Flexicurity-Konzept, das diese Ele-mente kombiniert, wird derzeit in der EUals viel versprechender Ansatz für Be-schäftigung, Wettbewerbsfähigkeit undsoziale Gerechtigkeit diskutiert.

Nikolaus G. van der Pas

ges LernenA M A R B E I T S M A R K T

ProfilStaatsangehörigkeit: deutschgeboren: 11. Juni 1943 in München

Berufserfahrungseit 2006 Generaldirektor, (GD) „Beschäftigung, Soziale Angelegenheiten, Chancengleichheit”2000 bis 2005 Generaldirektor, (GD) „Bildung und Kultur“1998 bis 1999 Leiter der Task Force für Erweiterungsverhandlungen, dann

Generaldirektor, (GD) „Erweiterung”1963 bis 1998 Verschiedene Funktionen in europäischen Institutionen etwa als Sprecher,

Kabinettsmitglied, Ressortleiter und Direktor1959 bis 1963 Unternehmensangestellter in den Niederlanden und Deutschland

Generaldirektor der Generaldirektion (GD) „Beschäftigung, Soziale Angelegenheiten, Chancengleichheit”

N I K O L A U S G . V A N D E R P A S

Schüler nutzen intensiv dieEuropa-Bibliothek „Bookworm“ derEuro-Schulen Görlitz.(Text auf Seite 32f.)

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2. Bildungspolitische Ziele und Projekte

Eine zukunftsorientierte Berufsbildungs-politik berücksichtigt europäische und in-ternationale Entwicklungen durch grenz -übergreifende Kooperation. Die Be -mühungen der Europäischen Union sinddabei nicht auf die Harmonisierung derhistorisch gewachsenen unterschiedli-chen Bildungssysteme in Europa gerich-tet, sondern auf das Ringen um beste Lö-sungen für gemeinsame Herausforderun-gen. Der Vertrag über die EuropäischeUnion bietet auf der Basis der Verantwor-tung der Mitgliedstaaten für die Bil-dungsinhalte und -systeme eine tragfähi-ge Grundlage für Programme, die die er-forderliche intensive Zusammenarbeit beider Gestaltung eines europäischen Bil-dungsraumes fördern und entwickeln(siehe dazu: „Mobil – vereinfacht – de-zentral. Die Bildungsprogramme der EUneu aufgestellt“).

Mit Blick auf das beim Europäischen Ratin Lissabon formulierte neue strategischeZiel, die Europäische Union zum wettbe-werbsfähigsten und dynamischsten wis-sensbasierten Wirtschaftsraum der Weltzu entwickeln, wurden eine Reihe kon-kreter Zielsetzungen im Bildungsbereichzur Verwirklichung des lebenslangen Ler-nens formuliert. Bis 2010 sollen insge-samt 13 langfristige bildungspolitischeTeilziele im Rahmen dreier strategischerLeitziele erreicht werden:• Erhöhung der Qualität der Bildungs -

systeme. • Leichterer Zugang zur Bildung für alle.• Öffnung der europäischen Bildungs -

systeme gegenüber der Welt.

Diese 13 Ziele sind weitgehend bildungs-bereichsübergreifend formuliert und wer-den deshalb auch die nationale Entwick-lung der beruflichen Bildung in den nächs-ten Jahren mitbestimmen (siehe: „Die 13bildungspolitischen Teilziele“).

8 EuroMagazin 1/08

Das EuroMagazin soll zeigen, welche Vielfalt die Realisierung der euro -

päischen Vision eines einheitlichen Wirtschaftsraumes und Arbeitsmarktes an

unseren Standorten durch Projekte und Bildungsangebote angenommen hat.

Das einigende Band der Artikel sind die Bemühungen der QG ESO,

qualitativ und quantitativ anspruchsvolle Beiträge zu den beschäftigungs-

und bildungspolitischen Zielen der Europäischen Union zu leisten.

Die Euro-Schulen-OrganisationZ I E L E , P R O J E K T E , E R F A H R U N G E N

Die folgenden Beiträge repräsentieren ei-ne Auswahl der an den Standorten der Eu-ro-Schulen-Organisation durchgeführtenProjekte sowie der erreichten Ziele undgewonnenen Erfahrungen: • ESF-Richtlinienförderung nach opera-

tionellen Programmen des Bundes undder Länder (zirka 40 Standorte).

• Gemeinschaftsinitiativen – Equal, In-terreg, Urban (Rostock, Halle).

• Lernende Region – Projekt Pontes,(Görlitz)

• Direkte Zuwendungen und Aufträgedurch die Kommission – Europe DirectInformation Center, Sprachausbildungfür Angestellte der Kommission, Pro-jekt Argo der GD Justiz (Görlitz, Trier).

• Modellprojekte und spezifische Lan-desprojekte (Halle, Nordbayern).

• Leonardo Mobilitäts- und Pilot-Pro-jekte, Grundtvig-Projekte (ca. 20 Stand -orte).

• Lokales Kapital für soziale Zwecke –Kommunales Rahmenprogramm (ca.15 Standorte).

• Projekte des Bundes – Xenos (Leip-zig).

1. Beschäftigungspolitische Zieleund Projekte in der neuen Programmperiode

Die EU-Strukturfonds werden zwischen2007 und 2013 auf drei Hauptziele ausge-richtet:Ziel Konvergenz: Förderung von Wachs-tum und Beschäftigung in den rückstän-digsten Mitgliedstaaten und Regionen.Ziel Regionale Wettbewerbsfähigkeit undBeschäftigung.Ziel Kohäsion: Europäische territorialeZusammenarbeit.

Bei den Schwerpunkten handelt es sichum die:• Steigerung der Anpassungs- und Wett-

bewerbsfähigkeit von Beschäftigtenund Unternehmen.

• Verbesserung des Zugangs zu Beschäf-tigung sowie soziale Eingliederungvon benachteiligten Personen.

• Verbesserung des Humankapitals.• Transnationale Zusammenarbeit und

Kooperation (Art. 8 ESF-VO).

Das Querschnittsthema Gender Main -streaming und spezifische Aktionen zurFörderung von Frauen erhalten keinen ei-genen Schwerpunkt. Sie werden über In-dikatoren verbindlich in allen Program-men verankert. Unter Berücksichtigungder Erfahrungen mit der Gemeinschaftsi-nitiative Equal werden transnationale Ak-tivitäten in einem zusätzlichen Schwer-punkt weiter entwickelt.

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Darüber hinaus sollen die Bildungssyste-me der europäischen Länder, die sich zumTeil sehr voneinander unterscheiden,transnational sowie vertikal und horizon-tal transparenter und durchlässiger wer-den. Dieser Effekt kann bereits heute beiden Hochschulen beobachtet werden: Eu-ropaweit wurden Bachelor- und Master-Abschlüsse und ein international ver-gleichbares Bewertungssystem einge-führt. Eine ähnliche Entwicklung soll inden nächsten Jahren auch in der berufli-chen Bildung durch die Einführung einesEuropäischen Qualifikationsrahmens(EQR) und eines Leistungspunkte -systems (ECVET) erreicht werden.

3. Aufgaben in der neuen Programmperiode

1. Die EU-Verordnungen zielen auf ei-nen Prioritätswandel von der Arbeits-marktpolitik zur Arbeitspolitik ab. Ar-beitspolitik bezeichnet die Gesamt-heit aller Maßnahmen staatlicher Ein-richtungen, die die Beschäftigungverbessern. Arbeitsmarktpolitik, bis-her Schwerpunkt, ist davon nur eineTeilmenge. Die von der EU gegebe-nen Rahmenbedingungen fordern dieBundesländer zur Schwerpunktset-zung auf, das bedeutet: es wird in denmeisten Bundesländern als Folge ei-ner zunehmenden Dezentralisierungeine räumliche und sektorale Fokus-sierung der Mittel geben.

2. Die Auswirkungen des wirtschafts-strukturellen Wandels in Verbindungmit der demografischen Entwicklungfinden in den Dimensionen Individu-um, Generationen, Geschlechter, Re-gionen und Unternehmen Beachtung.

3. Eine zunehmende Diskontinuität inder Beschäftigungssicherheit und da-mit auch in den Arbeits- und Qualifi-kationsanforderungen wird erwartet.

in der Europäischen Union

Die 13 bildungspolitischenTeilziele – ein Überblick

Strategisches Ziel 1 Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der Syste-me der allgemeinen und beruflichen Bildung in derEU• Verbesserung der allgemeinen und beruflichen

Bildung von Lehrkräften und Ausbildern • Entwicklung der Grundfertigkeiten für die Wis-

sensgesellschaft • Zugang zu den Informations- und Kommunika-

tionstechnologien (IKT) für alle • Förderung des Interesses an wissenschaftlichen

und technischen Studien • Bestmögliche Nutzung der Ressourcen

Strategisches Ziel 2 Leichterer Zugang zur allgemeinen und beruflichenBildung für alle• Ein offenes Lernumfeld • Lernen muss attraktiver werden • Förderung von aktivem Bürgersinn, Chancen-

gleichheit und gesellschaftlichem Zusammen-halt

Strategisches Ziel 3 Öffnung der Systeme der allgemeinen und beruf -lichen Bildung gegenüber der Welt• Engere Kontakte zur Arbeitswelt und zur For-

schung sowie zur Gesellschaft im weiteren Sinn• Entwicklung des Unternehmergeistes • Förderung des Fremdsprachenerwerbs • Intensivierung von Mobilität und Austausch• Stärkung der europäischen Zusammenarbeit

Permanente Innovationen sind mit verän-derten Anforderungen an Flexibilität undKompetenz der Beschäftigten verbunden.Dagegen ist ein beschäftigungsfördern-des Risikomanagement zu setzen. Be-schäftigung im Übergang ist Chance undAufforderung für einen systematischenQualifikationsaufbau.

Schlussfolgerung: Langfristige Bildungs-beziehungen zu Unternehmen und Bran-chen sind aufzubauen und werden im Be-reich lebenslanges Lernen gefördert.

4. Die beschäftigungspolitisch wirksa-me Förderung von Unternehmen undRegionen wird auf folgenden Gebie-ten liegen:- Innovative und flexible Arbeitsge-

staltung.- Personal- und Organisationsent-

wicklung.- Wissens- und Informationsmanage-

ment und -transfer.- Diversity Management, Risikoma-

nagement.

Als Folge wird es innovative Regionali-sierungsansätze und passgenaue arbeits-politische Entwicklungsstrategien vor Ortgeben.

5. Der ESF wird verstärkt eine Politikdes aktiven Alterns unterstützen:- Erhöhung der Bildungsteilnahme

durch passgenaue Angebote.- Unterstützung altersbezogener Ar-

beits- und Arbeitszeitorganisation.- Gesundheitsfördernde Maßnahmen

in klein- und mittelständischen Un-ternehmen.

- Nutzung und Weiterentwicklung derKompetenzen und Erfahrungen äl-terer Fachkräfte.

- Sicherung des Wissens- und Erfah-rungstransfers, bezogen auf betrieb-liche Generationswechsel.

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E U R O P A

6. Das Ziel Chancengleichheit zwischenden Geschlechtern einschließlich derVereinbarkeit von Familie und Berufwird als integraler Bestandteil derFörderung weiterentwickelt.

7. Zentrale Ansatzpunkte der Förderungauf Angebotsseite sind kohärenteStrategien für lebenslanges Lernenbei besonderer Beachtung der nach-gefragten Qualifikationen und Kom-petenzen auf dem Arbeitsmarkt sowieAus- und Weiterbildungssysteme,welche den neuen Qualifikationsan-forderungen gerecht werden.

Besonderer Schwerpunkt: Qualifizierungsangebote für Gering-qualifizierte.

8. In der jüngsten Vergangenheit wirdzunehmend die Verfügbarkeit qualifi-zierter Fachkräfte und von Hoch-schulabsolventen vor allem im natur-wissenschaftlich-technischen Bereichals ein möglicher Engpassfaktor fürdie weitere Entwicklung der deut-schen Wirtschaft thematisiert. Zudemist im Bereich des Angebots an be-trieblichen Ausbildungsplätzen nochein Defizit festzustellen, das inzwi-schen auch in wirtschaftlich stärkerenRegionen spürbar wird. Daneben istdie Beteiligung der Erwerbstätigen anWeiterbildung und Qualifizierungs-maßnahmen, die im Kontext der Not-wendigkeit lebenslangen Lernens anBedeutung gewinnt, im europäischenVergleich unterdurchschnittlich.

Z I E L E , P R O J E K T E , E R F A H R U N G E N

Hier f inden, neben Brüssel, die wichtigsten EU-

Ratssitzungen statt, hier werden Entscheidungen

getrof fen, die viele Millionen Menschen betref fen:

Das Europa-Parlament in Straßburg.

10 EuroMagazin 1/08

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EuroMagazin 1/08 11

9. Der Rückgang der Bevölkerung undder altersstrukturelle Wandel wird vorallem in der längerfristigen Perspekti-ve zu einem deutlichen Rückgang desErwerbspersonenpotenzials führen.Hieraus resultiert ein steigender Be-darf an Weiterbildung und gezieltenregionalen und betrieblichen Strategi-en zur Integration älterer Arbeitskräf-te in den Arbeitsprozess. Mehr Be-schäftigungsmöglichkeiten für Älteresind nicht nur im Licht statistischerIndikatoren des Lissabon-Ziels erfor-derlich. Vielmehr geht es auch darum,den Erfahrungsschatz älterer Arbeits-kräfte im volkswirtschaftlichen Pro-duktionsprozess zu verwerten undfrühzeitig einem möglichen Fachkräf-temangel in Folge des verringertenErwerbspersonenpotenzials zu begeg-nen. Angesichts der Produktivitäts-steigerungen in der Vergangenheitbleibt zwar offen, in welchem Aus-maß es zu einem allgemeinen Fach-kräftemangel kommen wird. Regio-nale und branchenmäßige oder quali-fikationsspezifische Engpässe sindjedoch absehbar und werden bereitsthematisiert.

Dr. rer. nat. habil. Hans Dieter Schädler

Ansprechpartner

Dr. habil. Hans Dieter SchädlerEU-ProduktmanagerProduktabteilung

Euro-Schulen HallePhilipp-Müller-Straße 5706110 Halle

Telefon 0345 [email protected]

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12 EuroMagazin 1/08

E U R O P A

Die europäischen Programme der allgemeinen und beruflichen Bildung

sind seit 2007 neu aufgelegt und in einem integrierten Aktionsprogramm

für lebenslanges Lernen zusammengeführt. Als Teil der Lissabon-Strategie

soll das neue Aktionsprogramm zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum,

mehr und besseren Arbeitsplätzen und größerem sozialen Zusammenhalt in

der EU beitragen. Ziel ist die Entwicklung einer fortschrittlichen europäischen

Wissensgesellschaft. Die Bildungssysteme in der EU sollen überdies zu

einer weltweiten Qualitätsreferenz werden. „Investitionen in Bildungskapital

sind Investitionen in die Zukunft Europas“ nennt der Europäische Kommissar

für allgemeine und berufliche Bildung, Ján Figel, diese Entwicklung.

Mobil – vereinfacht – dezentralD I E B I L D U N G S P R O G R A M M E D E R E U N E U A U F G E S T E L L T

Insgesamt stellt die Europäische Union13,62 Milliarden Euro bereit, um im Zeit-raum von 2007 bis 2013 den Austauschund die Zusammenarbeit zwischen denBildungssystemen in der EU zu fördern.Nachdem die Kommission im Jahr 2004den ersten Vorschlag für die zukünftigeneuropäischen Bildungsprogramme vorge-legt und das Europäische Parlament dieProgramme inzwischen abgesegnet hat,ist schon in den nächsten Monaten mitden ersten Ausschreibungen zu rechnen.

Was ändert sich?Das neue integrierte Aktionsprogrammsetzt sich aus den Programmteilen Co-menius, Leonardo da Vinci, Erasmus undGrundtvig sowie dem Querschnittspro-gramm und dem Programm Jean Monnetzusammen. In der neuen Programmgene-ration entfällt zwar die Marke Sokrates,bekannte Programmnamen wie Erasmusund Leonardo da Vinci werden jedochbeibehalten. Hinzu kommt neu das Quer-schnittsprogramm.

Comenius Das Programm richtet sich an Schüler undLehrer aller Schulstufen. Mit EU-Mittelnwerden Austauschmaßnahmen undSchulpartnerschaften gefördert, um inter-kulturelle Kompetenz und Sprachkennt-nisse zu erweitern sowie Lehrmethodenaus anderen Mitgliedstaaten kennenzuler-nen. Mit dem neuen Aktionsprogrammwerden die Mobilitätsstipendien bis zumEnde des Sekundarbereiches II (Abitur)ausgeweitet. Weiterhin soll durch Co-menius die europaweite Verbesserung derLehrerausbildung und des Schulmanage-ments unterstützt werden.

ErasmusDas größte Bildungsprogramm der EUfördert den Austausch von Studenten undDozenten mit dem Ziel, einen gemeinsa-men europäischen Hochschulraum zuschaffen. Neu ist, dass Praktika im Rah-men des Studiums vom Erasmus-Pro-gramm unterstützt werden. Durch bessereZusammenarbeit der Bildungsanbietersoll mehr Konvergenz entstehen, die An-erkennung von im Ausland erworbenenQualifikationen ermöglicht und generelleine Stärkung der Hochschulen erreichtwerden. Das internationale Mobilitäts-programm Erasmus Mundus soll ab demJahr 2009 in das Aktionsprogramm inte-griert werden.

Leonardo da VinciDas Angebot zielt nun zunehmend auf eu-ropaweite Mobilität von Personen in derberuflichen Erst- und Weiterbildung ab.Dazu sollen die Zusammenarbeit zwi-schen Anbietern der beruflichen Bildung,Unternehmen und Sozialpartnern ausge-weitet, Transparenz und gegenseitige An-erkennung von Qualifikationen verbes-sert sowie innovative Verfahren ent-wickelt werden. Diese Ziele sollen mit derEntwicklung eines einheitlichen Europäi-schen Kreditsystems für den Bereich be-rufliche Bildung (ECVET) umgesetztwerden.

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GrundtvigHier werden die Aktivitäten im Bereichder Erwachsenenbildung unterstützt.Grundvig soll dazu beitragen, die Mobi-lität von Lernenden und Lehrenden zu er-höhen und die Zusammenarbeit zwischeneuropäischen Einrichtungen der Erwach-senenbildung auszuweiten und qualitativzu verbessern. Besonderer Schwerpunktder EU-Förderung ist die Entwicklung al-ternativer Zugangsmöglichkeiten zu Bil-dungsangeboten für Menschen aus ge-fährdeten gesellschaftlichen Gruppen be-ziehungsweise Randgruppen.

Querschnittsprogramm Mit dem neuen Querschnittsprogrammwerden thematische Schwerpunkte ge-setzt, die sektorübergreifend gefördertwerden und mindestens zwei Einzelpro-gramme betreffen müssen. So werden dasSprachenlernen, bildungspolitische Stra-tegien, neue Informations- und Kommu-nikationstechnologien (IKT) und die Ver-breitung und Nutzung von Projektergeb-nissen aus den anderen Programmen un-terstützt.

Jean MonnetDas Teilprogramm Jean Monnet fördertdas Studium und die Erforschung der eu-ropäischen Integration. Einzelpersonen

und vor allem Einrichtungen wie Jean-Monnet-Lehrstühle, multilaterale Netzeund Vereinigungen, die sich mit Fragender Europawissenschaften auseinanderset-zen, erhalten Unterstützung durch die EU.

Das neue Aktionsprogramm soll zu mehrMobilität, einfacheren Verfahren und De-zentralisierung führen. Bis zum Jahr 2013soll jeder 20. Schüler an Comenius-Akti-vitäten teilnehmen, sollen jährlich150.000 Leonardo-Praktika und 25.000Grundtvig-Maßnahmen gefördert wer-den. Bis 2011 soll es insgesamt drei Mil-lionen Erasmus-Stipendiaten geben. Wei-terhin wird eine Vereinfachung der Ver-fahren angestrebt, so dass der Verwal-tungsaufwand in Relation zur Höhe derFinanzhilfen steht. Konkret soll dies ineinfacher handhabbaren Antragsformula-ren, Pauschalfinanzierungen und flexible-ren Durchführungsbestimmungen zumAusdruck kommen. Um den nationalenBedürfnissen zu entsprechen und Bür-

gernähe zu ermöglichen, werden außer-dem mehr Aktivitäten dezentral verwaltet.Dies entspricht zugleich dem rechtlichenGrundsatz, nach dem Bildung in derKompetenz der Mitgliedstaaten liegt. Sosoll die Förderung von Einzelpersonen,kleineren Partnerschaften und Projektenzum Innovationstransfer grundsätzlichvon nationalen Agenturen durchgeführtwerden. Die nationalen Akteure erhaltenso neue Gestaltungsmöglichkeiten unddamit auch mehr Verantwortung.

Wie die neuen Programme von den Trä-gern, Einrichtungen und letztlich den Be-günstigten angenommen und umgesetztwerden, bleibt abzuwarten. Die Europäi-sche Union hat sich jedenfalls mit der Lis-sabon-Strategie hohe Ziele gesetzt, die esjetzt mit Hilfe des integrierten Aktions-programms für lebenslanges Lernen um-zusetzen gilt.

Christoph Siegers, Euventures, Brüssel

Comenius Erasmus Leonardo da Vinci GrundtvigSchulische Bildung Hochschulbildung / Berufliche Bildung Erwachsenenbildung

berufliche Bildung auf tertiärer Ebene

Querschnittsprogramm4 Schwerpunktaktivitäten: Förderung des Sprachenlernens; Politische Zusammenarbeit; Entwicklung innovativer IKT-ba-sierter Inhalte; Verbreitung und Nutzung der Ergebnisse

Programm Jean Monnet3 Schwerpunktaktivitäten: Aktion Jean Monnet (Europäische Integration); Betriebskostenzuschüsse für europäische In-stitutionen; Betriebskostenzuschüsse für europäische Vereinigungen

D A S P R O G R A M M A U F E I N E N B L I C K

LinksWebseite der Generaldirektion Bildung und Kultur für das neue Bildungsprogramm:http://ec.europa.eu/education/programmes/newprog/index_de.html

Programmvorschlag der Europäischen Kommission:http://europa.eu.int/eurlex/lex/LexUriServ/site/de/com/2004/com2004_0474de01.pdf

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E U R O P A

Sprachausbildung an den Euro-Schulen Görlitz/Zittau• Berufsausbildung „Europa-Korres-

pondent/in“ und „International Ad -ministration Manager ESA“.

• Fort- und Weiterbildung durch Sprach-kurse für Privatzahler und für Firmen,etwa für Siemens Görlitz, Dachziegel-werke Görlitz, BrandschutztechnikGörlitz.

• Integrationskurse im Auftrag des Bun-desamtes für Migration und Flüchtlin-ge (BAMF).

• Sprach-Club Englisch.• Prüfungs- und Testzentrum der London

Chamber of Commerce and Industry(LCCI) und WBT Weiterbildungs-Testsysteme GmbH.

Europe-Direct-Informationsbüro• Informationszentrum der Europäi-

schen Kommission zur Verbreitung deseuropäischen Gedankens sowie bür-gernaher Informationspunkt zu aktuel-len EU-Fragen.

• Service des seit Mai 2005 arbeitendenEurope-Direct-Informationsbüros mitseinen vielen Veranstaltungen zumThema Europa.

• Eines von 49 Relais der EuropäischenKommission.

• Informations- und Beratungsservice zueuropäischen Fragen.

• Öffentlichkeitswirksame Präsentationvon Informationen der europäischenOrgane und Institutionen.

• Informationsveranstaltungen mit Be-zug zu europapolitischen Themen.

• Angebot von Internetrecherchen zu eu-ropäischen Themen.

• Hilfe bei der Fördermittelsuche.• Förderung über die Europäische

[email protected]

Arbeitsforum Nachbarsprache Das Schirmprojekt Nachbarsprache desZukunftsprogrammes des LandkreisesLöbau/Zittau, „Lust, unsere Nachbarn zuverstehen“, möchte den Menschen undden Besuchern der Region Chancen undStandortvorteile der Region nahe brin-gen, die über den Erwerb der Nachbar-sprachen und interkultureller Kompeten-zen möglich sind.Die Euro-Schulen Görlitz/Zittau über-nehmen die Trägerschaft des Arbeitsfo-rums, das eines von sieben Schirmprojek-ten des Zukunftsprogramms des Land-kreises Löbau/Zittau zur Mobilisierungvon ehrenamtlichen Projekten und Initia-tiven ist.Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit weite-ren Projektpartnern die Nachbarsprachenim Alltag der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa zu etablieren und Produkte zum

Internationales FlairB E I S P I E L H A F T E S E N G A G E M E N T D E R E U R O - S C H U L E N G Ö R L I T Z / Z I T T A U

Lehren und Lernen der Nachbarsprachenzu erstellen.

Netzwerkprojekte im Rahmen des Arbeitsforums• Unterstützung des deutsch-tschechi-

schen Naturlehrpfades und Kinderbe-gegnungen in Kindertagesstätten undGrundschulen der Region.

• Sprachspiele- und Lernkoffer.• Dreisprachiger Vokabelkasten.• Sprachbegleitung von Kindern, Eltern

und Erziehern in Kindertageseinrich-tungen.

• Befähigung von Erziehern, Nachbar-sprache zu vermitteln.

• Trinationale Sommerakademie „Lust,unsere Nachbarn zu verstehen“.

• Projektpräsentation in der Öffentlich-keit.

• Förderung über das Zukunftspogrammdes Landkreises Löbau-Zittau.

Leonardo-Projekt Argo• Intensivierung der grenzpolizeilichen

Zusammenarbeit mit den europäischenNachbarstaaten durch ein gemeinsa-mes Einsatztraining in Englisch, basie-rend auf einer gemeinsamen Sprach-ausbildung.

• Teilnehmer aus Deutschland, Polen, derTschechischen Republik, der Slowaki-schen Republik sowie aus Österreich.

Die Euro-Schulen setzen sich konsequent für Europa ein. Ein Beispiel für die Vielfalt der unterschiedlichen

Betätigungsfelder liefern die Euro-Schulen Görlitz/Zittau. Ob Sprachausbildung, Netzwerkprojekte, Arbeitsforen,

Lernmaterialien oder die Beteiligung am grenzüberschreitenden Bildungsnetzwerk Pontes – Lernen in und für Euro-

pa – immer haben die Euro-Schulen für die Bürger ein passendes Angebot. Mit der Trägerschaft des Teilprojekts

Pontes – Werkstatt Nachbarschaft und Sprache – übernehmen die Schulen Verantwortung für das lebenslange

Lernen der Nachbarsprachen Polnisch und Tschechisch in der Euroregion Neiße-Nisa-Nysa. Darüber hinaus sind

die Euro-Schulen Görlitz/Zittau Träger und Partner zahlreicher EU-Projekte und pflegen rege Kontakte zu den Euro-

Schulen in Zgorzelec (Polen) und Ceska Lípa (Tschechien). Europa wird durch Menschen gestaltet, die sich den

euro päischen Gedanken zu eigen machen.

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I N U N D F Ü R E U R O P A

• Ziel ist es, den am Projekt teilnehmen-den europäischen Staaten die Bewälti-gung grenzüberschreitender polizeili-cher Sachverhalte durch abgestimmteund harmonisierte Verfahrensweisenzu erleichtern, Grundlagen für gemein-same Kontrollen und Kontrollstreifenals Standard zu schaffen sowie einenschnellen Informationsaustausch zurKoordination von Einsatzplänen zu er-möglichen.

• Inhaltliche Schwerpunkte des Projektssind die gemeinsame Sprachausbil-dung in Englisch sowie ein gemeinsa-mes Einsatztraining in englischerSprache.

• Die gesamte Sprachausbildung für et-wa 260 Grenzschutzbeamte aus denTeilnehmerländern wird durch die Eu-ro-Schulen Görlitz/Zittau durchge-führt.

• Förderung über die Europäische Kom-mission.

SME in Dialogue (Small and MiddleEnterprises in Dialogue)• Entwicklung innovativer Lernmateria-

lien in Tschechisch und Polnisch fürdie Bedürfnisse von Führungskräftenin klein- und mittelständischen Unter-nehmen (KMU).

• Unterstützung des Prozesses des le-benslangen Lernens durch internetba-sierte Wissensvermittlung.

• Bereitstellen von Curricula und Lehr-materialien für die bedarfsgerechte,moderne Weiterbildung für KMU inden Sprachen Tschechisch und Pol-nisch.

• Schaffung einer zeitgemäßen Lernum-gebung in Form eines virtuellen Klas-senzimmers mit wählbaren Modulen.Entwicklung von Sprach- und Medien-kompetenz sowie Kompetenz im Um-gang mit interkulturellen Besonderhei-ten der beteiligten Länder.

• Zielgruppen: Führungskräfte vonKMU, die Wirtschaftsbeziehungen mitPolen/Tschechien besitzen, aufbauenoder ausbauen wollen beziehungswei-

se eine Standorterweiterung in Po-len/Tschechien planen; Personalleiterder Unternehmen; Führungskräftetschechischer und polnischer Unter-nehmen, die Interesse am Aus- undAufbau von Niederlassungen imdeutschsprachigen Raum haben; po-tenzielle Existenzgründer, die dabeiauf vorhandenes Fachpersonal desZiellandes zurückgreifen wollen; Aus-zubildende, Studenten und Absolven-ten entsprechender Fachrichtungen.

• Förderung über Leonardo da Vinciwww.sme-in-dialogue.de

Sprachlern-Computerspiel ABC-Linguatour• Zusammenarbeit mit mehreren Part-

nern unter Leitung der TechnischenUniversität Dresden.

• Entwicklung eines SprachlernspielsPolnisch, Tschechisch, Deutsch fürKinder von acht bis zwölf Jahren.

• Lern-CD in Gestalt eines Trickfilmszum Erlernen von Sprache und Region,einsetzbar in Grund- und Mittelschulen.

• Förderung über das Sokrates-Pro-gramm Lingua 2 der EU

www.abc-linguatour.eu

Amica (New Approaches to the Long-Live Adult Learning in European Di-mensions)• „New Approaches to the Long-Live

Adult Learning in European Dimen-sions“.

• Lernpartnerschaft von fünf Institutio-nen zur Erprobung und Anwendungvon Methoden des Sprachenlernens imErwachsenenalter.

• Lernpartnerschaft von sechs Einrich-tungen in fünf EU-Ländern: Spanien,Portugal, Italien, Griechenland,Deutschland.

• Erfahrungsaustausch auf dem Gebietdes Sprachenlernens im Erwachsenen-alter. Schwerpunkte: Dramatechniken(Sprachenlernen in Kombination vonWorten und Körpersprache), E-Lear-ning, Sprachenportfolio.

Schülerinnen im Eingangsportal derEuro-Schulen Görlitz/Zittau

• Ergebnisse werden in den Euro-Schu-len Görlitz/Zittau in der Berufsausbil-dung, in Migrantenkursen und Integra-tionskursen angewendet.

• Förderung über Sokrates-Grundtvig 2.

Medialite (Advancing Media Literacy in AdultEducation)• Lernpartnerschaft von fünf Institutio-

nen zum Medienverhalten von Lehren-den und Lernenden

• Förderung über Sokrates-Grundtvig 2.

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Engagement im grenzüberschrei-tenden Bildungsnetzwerk PontesDas Grundanliegen des Pontes-Bildungs-netzwerks und seiner Partner ist es, diebesonderen Chancen der Grenzregion fürdie Kompetenzentwicklung der in der Eu-roregion Neiße-Nisa-Nysa lebendenMenschen zu nutzen und gemeinsam mitpolnischen und tschechischen Partnernregionalspezifische Angebote des lebens-langen Lernens zu entwickeln. Gefördertvon 2003 bis 2007 durch das Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung imRahmen der Lernenden Regionen, bietetPontes dafür mit seinen thematischenWerkstätten und zahlreichen dreisprachi-gen Publikationen eine Informations- undKommunikationsplattform für alle, diesich für eine zukunftsgerechte Bildungs-landschaft in der Euroregion engagieren.Pontes fungiert dabei maßgeblich als Im-pulsgeber und Initiator und versteht sichals euroregionales Bildungsnetzwerk zurErprobung innovativer Wege einer zu-kunftsfähigen Bildungs- und Regionalent-wicklung in strukturschwachen Regionen.

Brücken schlagen Wissen über den Nachbarn zu vermitteln,die Sprache der Menschen in der Regionsprechen und verstehen lernen, kulturelleZusammenhänge erkennen und die Blei-bewilligkeit der Menschen in der Regionzu erhöhen, sind Ziele der Pontes-Werk-statt „Nachbarschaft und Sprache“ in Trä-gerschaft der Euro-Schulen Görlitz/Zit-tau. Anliegen ist es, vor Ort die Menschenzu motivieren und zu mobilisieren, dieRegion als dreisprachigen Bildungsraumzu entdecken und die darin enthaltenenChancen zu nutzen. Dieses Ziel wirddurch zahlreiche Weiterbildungsangebotefür Erzieher und Pädagogen bis hin zurErstellung von Lehr- und Lernmaterialienrealisiert. Ein kontinuierlicher Erfah-rungsaustausch und die Aufbereitung dergewonnenen Erkenntnisse bilden dieGrundlagen für die professionelle Ver-mittlung der sprachlichen und interkultu-rellen Kompetenzen, die das Besondere

dieser Region ausmachen. Mit Projekt-partnern aus Polen und Tschechien sowiein enger Zusammenarbeit mit Erziehernund Pädagogen grenzüberschreitend akti-ver Kindertageseinrichtungen undGrundschulen ist es gelungen, ein Netz-werk zur Entwicklung früher mehrspra-chiger Kompetenz aufzubauen und zuprofilieren. Mit Auslaufen der Förderpe-riode 2003 bis 2007 im April 2007 wirddie Arbeit der Pontes-Werkstatt „Nach-barschaft und Sprache“ mit dem Projekt„Aufbau und Entwicklung bilingualerKonzepte in Kindertageseinrichtungen“bis Juni 2008 fortgesetzt. Die Kooperati-on mit dem Gesamtnetzwerk bleibt wei-terhin bestehen.

Bisher ErreichtesDie Euro-Schulen Görlitz/Zittau warenmit ihrer Beteiligung am GesamtnetzwerkPontes an der Realisierung langfristigerZiele beteiligt:• Den Menschen in der Region die

Chancen nahe zu bringen, die sichdurch den Erwerb der Nachbarspra-chen und den damit verbundenen inter-kulturellen Kompetenzen ergeben.

• Abbau von Sprachbarrieren und dieAnwendung der Nachbarsprache alsnormale alltägliche Gegebenheit in un-serer Region.

• Den Menschen zu vermitteln, dassSprachkenntnisse als Schlüsselqualifika-tion in der sich entwickelnden europäi-schen Wissens- und Dienstleistungsge-sellschaft zukunftsweisend sind.

• Die Region als Kompetenzregion fürdie Nachbarsprachen Polnisch undTschechisch auszubauen und dies alsAlleinstellungsmerkmal herauszuar-beiten.

• Die vielfältigen Initiativen im Bereichder Nachbarsprachen darzustellen unddie bereits gesammelten Erfahrungenin der Region weiterzugeben.

• Die Region im In- und Ausland als ein-zigartigen Lernort zum Erwerb vonSchlüsselqualifikationen wie Kommu-nikationsfähigkeit sowie sprachliche

Europa verbindet. Schüler der Euro-Schulen Görlitz/Zittau an der Vierradenmühle in Görlitz.Im Hintergrund die Neiße undder Blick nach Polen.

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und interkulturelle Kompetenz vorzu-stellen.

• Eine Plattform für Gespräche, für dieVorstellung pädagogischer Konzepteund Ideen sowie für die Erstellung vonMethoden und Materialien zum Erler-nen der Nachbarsprachen Polnisch,Deutsch und Tschechisch zu bieten.

• Unterstützung von Pädagogen zur Ver-mittlung der Nachbarsprachen imSinne des lebenslangen Lernens.

Produkte der Pontes-Werkstatt „Nach-barschaft und Sprache“Die Produkte der Pontes-Werkstatt„Nachbarschaft und Sprache“ deckenWeiterbildungsveranstaltungen und Fach-tagungen, regelmäßige Arbeitsgruppen-treffen sowie die Publikation von Lehr-materialien für das frühe Fremdsprachen-lernen ab.

Initiator von Weiterbildung• Arbeitsgruppe „Pädagogen der Nach-

barsprachen“.• Modulare Fortbildungsreihe „Kinder-

tagesstätten, Schulen, Beruf und Arbeitin der Euroregion Neiße-Nisa-Nysa“.

• Informationsveranstaltungsreihe:„Förderer der grenzüberschreitendenZusammenarbeit stellen sich vor“.

• Praktikumsvermittlung polnischer undtschechischer Studentinnen an deut-sche Kindertageseinrichtungen.

• Weiterbildung: „Interkulturelles Ler-nen und Sprachanimation in deutschenund tschechischen Kindertageseinrich-tungen“.

Organisation von Fachtagungen• „Grenzüberschreitende Zusammenar-

beit in Kindertageseinrichtungen undGrundschulen“, November 2005.

• „Bilingualität in Kindertageseinrich-tungen und der Schuleingangsstufe –warum fördern?“, September 2006.

• „Erfolgreich über Immersion zurMehrsprachigkeit in der EuroregionNeisse-Nisa-Nysa“, September 2007.

Herausgabe von Lehrmaterialien fürKindertageseinrichtungen und Grund-schulen• Lehr- und Lernbuch: „Hrátky s ešti-

nou – Wir spielen Tschechisch“ vonLudmila Kváová und Therese Reinel,Preis: 12,00 Euro zuzüglich Versand.

• Lehr- und Lernbuch: „Zabawy z j zy-kiem polskim – Wir spielen Polnisch“von Magdalena Działoszyski, JoannaRurainski und Marta Tscharntke,Preis: 12,00 Euro zuzüglich Versand.

• Lehr- und Lernmaterial: dreisprachi-ger „Nachbarsprachspiel- und Lern-koffer”, kostenfrei ausleihbar.

• Lernmaterial: „Vokabelkasten” fürPolnisch und Tschechisch, kostenfreierhältlich.

• Broschüre: Mehrsprachige Angebotein deutschen Kindertageseinrichtun-gen der Euroregion Neiße-Nisa-Nysa,kostenfrei erhältlich.

• Broschüre: Mehrsprachige Angebotein tschechischen Kindertageseinrich-tungen der Euroregion Neiße-Nisa-Nysa, kostenfrei erhältlich.

Die erstellten Materialien sowie Weiter-bildungszyklen, erhältlich bei den Euro-Schulen Görlitz/Zittau, lassen sich erwei-tern sowie an die Nachfrage anderer Ziel-gruppen anpassen.

Die Pontes-Werkstatt „Nachbarschaft undSprache“ ist daran interessiert, im Erfah-rungsaustausch mit Pädagogen auf ver-schiedenen Ebenen einen Diskurs zurlangfristigen Förderung der Mehrspra-chigkeit in Europa, insbesondere aberauch in der Grenzregion Neiße-Nisa-Nysa, zu führen.

www.pontes-pontes.de

Ansprechpartner

Dr. Birgit DippeSchulleiterin

Stefanie Fischer, Dr. Silvia Wagenknecht, Katrin Schubert,Projektleiterinnen

Euro-Schulen Görlitz/ZittauStraßburg-Passage02826 GörlitzTelefon 03581 76460 [email protected] www.goerlitz.eso.de

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disson-Edwardian-Kette, das Directory ofSocial Change (eine Wohltätigkeitsorga-nisation, die sich mit den rechtlichen Pro-blemen von Ausländern und Einwande-rern beschäftigt) oder die Southwark Ca-thedral (eine der größten und bekanntes -ten Kirchen Londons mit einem Bischofs-sitz). Für Schüler mit erstklassigen Eng-lischkenntnissen steht auch das Four-Sea-sons-Hotel als Praktikumsstätte zur Ver-fügung. Und besonderer Einsatz lohntsich. So arbeitet eine ehemalige Praktikantinund Absolventin der Euro-Schulen Des-sau inzwischen im Four Seasons Berlin ineiner Vollzeitstelle. Ein Beleg mehr, dassdurch das Auslandspraktikum eine markt-konforme Ausbildung erschlossen wird.

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MobilitätsgarantieM I T A U S L A N D S E R F A H R U N G P U N K T E S A M M E L N

Das Mobilitätsprojekt Leonardo da Vincileistet einen wichtigen Beitrag, dass dieSchüler im Rahmen ihrer zweijährigenAusbildung zum/zur staatlich geprüftenWirtschaftsassistent/in für Fremdspra-chen und Korrespondenz ein Auslands -praktikum absolvieren. Das Austausch-programm der EU fördert die grenzüber-greifende berufliche Bildung und trägtdamit dem Bedürfnis nach Verständigungund europäischer Öffnung Rechnung. DieAuszubildenden der Euro-Schulen erhal-ten dabei aus dem Programm etwa Fahrt-und Lebenshaltungskosten nach fixenSätzen. Auch wenn für die Schüler ein Ei-genanteil bleibt, ist diese Angebot für dieAuszubildenden sehr attraktiv.

In der Ausbildung zum/zur staatlich ge-prüften Wirtschaftsassistent/in fürFremdsprachen und Korrespondenz wirdden Jugendlichen die Möglichkeit eröff-net, ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten undKompetenzen durch ein Auslandsprakti-kum als integrativen Bestandteil der be-ruflichen Erstausbildung qualitativ undquantitativ so zu vervollkommnen, dassdie Eingliederungschancen auf dem Ar-beitsmarkt wesentlich wachsen. Einer-seits verbessern sich ihre Chancen aufdem nationalen Markt – die gewonnenenAuslandserfahrungen stellen einen Son-derbonus dar –, andererseits öffnen sichvöllig neue Möglichkeiten für die Inte-gration in einen europäischen Beschäfti-gungsmarkt.

Die Euro-Schulen Dessau entsendenschon seit 1999 junge Menschen nachGroßbritannien, seit dem Jahr 2000 imRahmen von Leonardo da Vinci. Nichtzuletzt weil die Euro-Schulen in Londoneine langjährige verlässliche Partnera-gentur hat, erhalten durchschnittlich 40Prozent der Auszubildenden die Chanceauf einen Auslandsaufenthalt. Die Agen-tur bringt dabei die Schüler in Gastfami-lien unter und organisiert in ausgewähltenFirmen das Betriebspraktikum.

Alle Praktikanten erhalten anspruchsvol-le Aufgaben im Verwaltungsbereich.Stellvertretend für interessante Arbeitge-ber stehen unter anderem Hotels der Ra-

Auslandspraktika sind heute fester Bestandteil vieler Ausbildungsangebote

der Euro-Schulen. Wichtig für die Absolventen: Sie sammeln Erfahrungen,

mit denen sie bei Bewerbungen wuchern können. Mobilität, Flexibilität und

Auslandaufenthalt entscheiden oft, ob eine Bewerbung erfolgreich ist. Er-

fahrungsberichte aus den Schulen Chemnitz, Dessau und Dresden zeigen,

wie Schüler mit Leonardo da Vinci das Ausland erobern.

„Verstärkte europäische Zusammenarbeit in der Berufs-bildung ist ein wichtiger Eckpfeiler des Ziels, die Europäi-sche Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischstenwissensbasierten Wirtschaftsraum weltweit zu machen.“

Immer Menschen, immer Verkehr: London am Trafalgar Square

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Sprachkenntnisse verbessern„Ich hatte die Chance, meine an der

ESO erworbenenKenntnisse anzu-wenden und mei-ne Sprachkennt-nisse zu verbes-sern.“Nadine Schumann,

Eurolab Ltd.,

Swansea

Entscheidung gestärkt„Ich sammeltezahlreiche Erfah-rungen, und eshat mich darinbestärkt, dass esdas richtige Stu-dium ist.“Anne Schuster, Siemens,

Limbach-Oberfrohna

Verantwortung übertragen„Man hat mir vertrauensvoll viel Ver-

antwortung über-tragen und michauch die Zufrie-denheit mit mei-ner Arbeit spürenlassen.“Martin Tippmann,

IBES Systemhaus GmbH,

Chemnitz

Während des Auslandsaufenthalts stehtzwar der Erwerb fachlicher und sprachli-cher Kompetenzen im Vordergrund, aberauch interkulturelles Handeln und Kulturgehören zum Programm. Wie spannendinternationale Praktika sind, welche Kar-rierechancen sie bieten, belegen folgendeErfahrungsberichte:

Pressearbeit aufgenommen„Im Rahmen des Leonardo-Programmsabsolvierte ich ein Praktikum in Frank-reich bei Airbus am Standort Toulouse.Gerade zu dieser Zeit wurde eine Stelle inder Presseabteilung frei, für die man eineDeutsche mit abgeschlossener Berufsaus-bildung und sehr guten Fremdsprachen-kenntnissen suchte, die auch bereit wäre,für eine längere Zeit in Frankreich zu blei-ben. Da unter anderen auch ich diesemAnforderungsprofil entsprach, wurde ichkontaktiert und zu einem Vorstellungsge-spräch eingeladen. Da ich dieses gut meisterte, wurde ich eingestellt. Dank desLeonardo-geförderten Praktikums habeich nun bis April 2008 eine gute Stelle beiAirbus.“ Veronika Beyer,

Dessau-Aken

Austausch der Kulturen„Das Praktikum war für mich in jegli-cher Hinsicht eine ausgezeichnete Er-fahrung. Es war interessant, mit Men-

schen unter-schiedlicher Kul-turen zusammen-zuarbeiten.“Roy Scheibenpflug,

RDL Enterprises,

Professional Meeting &

Conference Planners,

Sacramento

Die Praktikanten erhalten seit dem 1.Januar 2005 einen neuen, erweitertenEuropass-Ausbildungsnachweis. Gabes früher nur einen Mobilitätsnachweis,besteht der Europass heute aus einemBündel von Dokumenten. Dieses ent-hält neben einem formal standardisier-ten Lebenslauf etwa folgende Angaben:

• Art der Berufsausbildung und Anga-ben zu einzelnen Berufsfeldern (Hotel-und Gaststättengewerbe, Dienstleis-tungsbereich oder Industrie- undHandwerksbereich),

• Beschreibung der Inhalte der im Aus-land absolvierten Tätigkeiten,

• international gesammelte Erfahrungenund erworbene Fähigkeiten,

• entsendende Einrichtung (Berufsfach-schule in Deutschland),

• aufnehmende Einrichtung (Partner -organisation im Ausland).

Der Pass macht deutlich, dass es sich umeinen Bestandteil der Ausbildung oder umeine Zusatzqualifikation handelt, die imAusland absolviert wurde.

Besondere Vorteile der Europass-Berufs-bildung sind:

• ein hoher Wiedererkennungswert,• mehr Transparenz und sichtbare Kom-

petenz,• Dokumentation der Arbeitserfahrung

in mehreren Sprachen und Förderungder transnationalen Mobilität.

Absolventen, die über eine solche Quali-fikation verfügen, heben sich im Bewer-bungsprozess deutlich von Mitbewerbernab.

Informationen zu allen Fragen rund umden Europass-Ausbildungsnachweis ste-hen im Internet unter: www.europass-info.de/de/start.asp. Dort finden Sie auchweitere Hinweise auf Mobilitätsprogram-me.

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20 EuroMagazin 1/08

Vorurteile abbauenAcht Wochen – ganze zwei Monate fernvon Heimat, Familie, Freunden und dergewohnten Umgebung. Was haben wiruns da wieder vorgenommen? Ausge-rechnet nach Großbritannien – in dasLand der roten Telefonzellen, Doppel-deckerbusse, des schwarzen Humors,wo es immer neblig ist und ununterbro-chen regnet. Dort wollen wir unser er-stes Praktikum absolvieren? Dass diesoftmals übertriebene Vorurteile sind,haben wir herausgefunden.

Wie wir mit lediglich 20 KilogrammGepäck auskommen sollten, stellte unsbeim Kofferpacken vor die größte Her-ausforderung. Als wir alle dieses Pro-blem mehr oder weniger bewältigt hat-ten, nahte bereits der Abschied von El-tern und Freunden, wobei viele Tränenauf beiden Seiten flossen. Am 20. Au-gust 2005 fuhren wir zehn Schüler derEuro-Schulen Chemnitz mit dem Buszum Dresdner Flughafen. In der CapitalCity of England angekommen, trenntenwir uns von zwei Mitschülern, die ihrPraktikum in London absolvierten. Fürdie übrigen acht Teilnehmer hieß es, aufden Bus zu warten, der uns in weiterenvier Stunden zu unserem neuen Zuhau-se für die kommenden zwei Monatebringen sollte.

Da waren wir, mitten in Swansea – sovermuteten wir jedenfalls. Die anfäng-lichen Zweifel, ob man von der Gastfa-milie abgeholt würde, lösten sich nachspätestens einer halben Stunde Warte-zeit in Luft auf. Jetzt trennten sich ersteinmal unsere Wege. Doch da wir vonden Euro-Schulen die Telefonnummernund Adressen aller Gastfamilien be-kommen hatten, war es kein Problem,sich mit dem Großteil unserer Gruppeam nächsten Tag zu treffen. Das ersteAusflugsziel war eine Mülldeponie.Klingt komisch und war es auch. Ja, indiesem Land ist so einiges anders. Esgibt keine Müllabfuhr. Meine Gastmum

zeigte uns – nach der Entsorgung ihresAbfalls – den schönsten Weg zumStrand, wobei wir auch gleich mit demungewohnten Linksfahren konfrontiertwurden. Das wohl größte Vorurteil wur-de bereits mit dem ersten Tag beseitigt:Swansea zeigte sich von seiner sonnig-sten Seite – und das wochenlang, abge-sehen von einigen Regenschauern, diesich glücklicherweise jedoch meist inunserer Arbeitszeit ergossen.

Schon in den ersten Tagen bemerktenwir bereits den kleinen, aber äußerst an-genehmen Unterschied zu deutschenBürgern: Jeder lächelte oder grüßtefreundlich mit einem „Hello, how areyou?“ Diverse Gespräche konnte manleicht in den weltbekannten Pubs nachder Arbeit vertiefen. Britische Pubs ha-ben mit deutschen Kneipen wenig zutun. Warten Sie nicht, bis der Kellner anIhren Tisch kommt, denn da werden Sieden Pub eher durstig verlassen. Gene-rell ist das britische Nightlife sehr viellebhafter als unseres. Kontakte werdenschnell geknüpft, so dass es garantiertimmer ein abwechslungsreicher Abendwird. Wissen Sie einmal nicht, was Siesagen sollen, bleibt Ihnen immer nochdas berühmte Gespräch über das Wetter.

Wir kamen auch in den Genuss einer an-deren Art von Kultur: das Grand Thea-tre von Swansea, in dem wir „My FairLady“, dann ein ABBA-Musical undzum Schluss einen walisischen Come-dian bewunderten. Natürlich durfteauch ein Rugbymatch in unserem Er-fahrungsschatz nicht fehlen. Allerdingswird das für mich persönlich wohl im-mer eine seltsame Sportart bleiben.

Was hat uns dieser Aufenthalt auf derInsel schließlich gebracht? Wir verste-hen Andrew nun nicht nur sprachlichbesser, sondern auch seinen Humor. Ge-nerell ist ein Auslandspraktikum jedemzu empfehlen, der die Möglichkeit dazubekommt. Man lernt sehr viel überLand, Leute und sich selbst. Und viel-leicht findet der eine oder andere seinenkünftigen Wunscharbeitsplatz. TrautEuch alle.

Mandy Uhlemann, Chemnitz

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Zwischen Tradition und Moderne: alte, stilvolle Lokale, Backstein, Tudorgotik und neue, imposante Hochhäuser in der City von London, wie die 180 m hohe Hauptverwaltung der „SwissRe“, gebaut von Star-Architekt Sir Norman Foster.

Auch an den Euro-Schulen Dresdensind betriebliche Auslandspraktika fes -ter Bestandteil der Ausbildung. Mobi-lität, Flexibilität und Auslandserfahrun-gen – das sind Kompetenzen, die immerwichtiger werden, Soft Skills, die mit-unter im Bewerbungsverfahren denAusschlag geben. Was liegt also näher,als den Wirtschaftsassistenten, Interna-tional Administration Managers, Euro-pa-Korrespondenten und IT-Manage-ment Assistants, die jährlich die Euro-Schulen Dresden verlassen, die Chancefür ein betriebliches Auslandsprakti-kum bereits während ihrer zwei- bezie-hungsweise dreijährigen Ausbildung zueröffnen?

Schon bei der Einführung der Ausbil-dungsangebote im Jahre 1993 haben dieEuro-Schulen ihren Schülern Möglich-keiten für eine zeitlich limitierte Aus-landstätigkeit angeboten und kontinu-ierlich ausgebaut und erweitert. Dabeihelfen die Fördermöglichkeiten desDeutsch-Französischen Jugendwerksund des Leonardo-Programms. Alle„Begünstigten“ – wie es im Leonardo-Deutsch heißt – kehren reich an fachli-chen, überfachlichen sowie interkultu-rellen Erkenntnissen, Erfahrungen undErlebnissen zurück. Going Europe istrundum ein Gewinn. Dies zeigt auch derfolgende Bericht unserer SchülerRobert und Roman aus der Ausbil-dungsrichtung IT-Management Assistant.

EB, Euro-Schulen Dresden

Horizont erweiternLondon – das Ziel für ein vierwöchigesAuslandspraktikum in England. Besserhätte man es wohl kaum treffen können.Aus dem verschneiten Dresden ver-schlug es uns im Februar ins schon rechtfrühlingshafte London. Wir waren inCroydon untergebracht und arbeitetenbei DCL Consulting in Crystal Palace.Ein wohl einmaliges Erlebnis für uns,denn wir hatten einen interessanten Jobmit netten Mitarbeitern, und an den Wo-chenenden lernten wir die City der Me-tropole kennen. Beeindruckend, wiefreundlich alle Menschen waren undwie gut das Zusammenleben der Men-schen aus aller Herren Länder klappte.Wir hatten auch das Glück, am Gover -nor Meeting des Ogun State im Rathausvon Croydon teilzunehmen, wo wir un-sere Firma unterstützen konnten. Weite-re Highlights waren: London Eye, Greenwich, Brighton, das Musical „Lion King“ und vieles, vieles mehr...

Neben der Verbesserung unserer Eng-lischkenntnisse haben wir noch eineganze Menge anderer Erfahrungen mit-nehmen können, und wir können sagen:London – mehr als ein Praktikum – ei-ne tolle Erfahrung in jeder Hinsicht.

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Anwesenden ein interessanter Einblick –und Netzwerkoption durch dieses Ange-bot neuer Kontakte.

Zum Erfahrungsaustausch lud auch Chri-stian Schenk, Schüler im dritten Ausbil-dungsjahr in Erfurt. Er berichtete von sei-nem Auslandspraktikum, das er mit fi-nanzieller Unterstützung durch das eu-ropäische Mobilitätsprogramm Leonardoda Vinci absolvierte. Er bot sehr anschau-lich und offen seine Erfahrungen dar undmotivierte damit alle Zuhörer, internatio-nale Praktika für das eigene Netzwerk zunutzen und sich unkonventionelles Her-angehen zuzutrauen.

In der Pause und im Anschluss an dieseBeiträge hatten alle Schüler die Gelegen-heit, einen vorher ausgelosten – undselbstverständlich auch viele weitere –Gesprächspartner zu interviewen undKontakte zu knüpfen. Die Teilnehmernutzten diese Chancen intensiv.

Das Feedback der Schüler jedenfalls warausschließlich positiv. Es wurde deutlich,wie wichtig ein kontinuierlicher Aus-tausch ist, wie wichtig internationales In-formationsmanagement in der Euro-Schulen-Organisation ist und wie moti-vierend ein solches Kontakt- und Dialog-forum sein kann – sowohl für die teilneh-menden Schüler wie auch für die Dozen-ten und die Organisatoren.

Dr. Ramona Rathai

Bereichsgeschäf tsführung Sachsen-Anhalt/Thüringen

22 EuroMagazin 1/08

Im Berufsleben sind Kontakte die halbe Miete. Wer gut ausgebildet ist,

engagiert und flexibel auftritt und die richtigen Ansprechpartner in seinem

Adressbuch hat, muss sich um seine Karriere weniger Sorgen machen.

Das gilt für eine Karriere im Ausland umso mehr. Deshalb trafen sich rund

250 Schüler, die bereits ein Auslandspraktikum absolviert haben, sowie

Dozenten von sieben Euro-Schulen in Erfurt zum ersten Kontakt- und Dialog -

forum – das vielfältige Netzwerk der Euro-Schulen-Organisation als

regionales Sprungbrett für die internationale Karriere.

Netzwerke ...F Ü R D I E I N T E R N A T I O N A L E K A R R I E R E

Die Bedeutung von Netzwerken für denEinzelnen und die Eigenverantwortungjedes Einzelnen für die Aktivierung undNutzung eigener Kontakte steht für dieEuro-Schulen-Organisation außer Frage.Dies wurde auch in der Begrüßung der amForum beteiligten Euro-Schulen Dessau-Aken, Erfurt, Gera, Görlitz, Halle, Leip-zig und Zwickau deutlich.

Als Festredner präsentierte David Taylor,Marketingmanager der ESA, dann zahl-reiche Möglichkeiten, internationaleNetz werke zu knüpfen. Dazu zählen diezu unterschiedlichen Themenkomplexen,beispielsweise zur europäischen Beschäf-tigungsfähigkeit, jährlich zweimal statt-findenden internationalen Studentenkon-ferenzen im belgischen Leuven. DieseVeranstaltungen stehen allen Schülern derEuro-Schulen-Organisation offen.

Von besonderem Interesse ist auch diejährliche internationale Tagung in Edin-burgh, die auf internationale Praktika undArbeitstätigkeit vorbereitet und zahlrei-che Informationen mit interessanten Do-zenten und in Workshops gibt. Auch Un-ternehmer und Personalberater stehendort als Gesprächspartner Rede und Ant-wort.

David Taylor hob hervor, dass der Erfolgjeder Veranstaltung vom Engagement deseinzelnen Teilnehmers abhängig ist. Er er-mutigte alle zu Offenheit und Kontakt-freude und dazu, die Herausforderung an-zunehmen, andere Menschen, Kulturenund Arbeitsweisen kennenzulernen undso den eigenen Horizont zu erweitern.

Das hatten drei Schülerinnen der Euro-Schulen Erfurt bereits getan. Unmittelbarnach Beginn ihrer Ausbildung in Erfurtnahmen sie an der Studentenkonferenz inLeuven teil. In Erfurt beeindruckten siejetzt mit Mut und Kompetenz, vor demgroßen Auditorium in Englisch über ihreErfahrungen bei dieser Konferenz zu re-ferieren.

Beeindruckend waren auch die Aus-führungen von Maja Maaß, Absolventinder Euro-Schulen Erfurt 2005, die heuteauf Teneriffa arbeitet und sowohl freiePraktikumsplätze für die zu absolvieren-den Auslandspraktika in ihrem Unterneh-men als auch Unterstützung bei der Job-suche anbot. Maaß hat das Programm „In-ternational Administration and Manage-ment“ mit dem Schwerpunkt Marketingabsolviert. Ihr Berufsweg ist ein lebendi-ges Beispiel für die Möglichkeit einer in-ternationalen Karriere mit einer Ausbil-dung im internationalen Management beider Euro-Schulen-Organisation. Für alle

B I L D U N G

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24 EuroMagazin 1/08

Australien, Chile, Vereinigte Arabische Emirate, USA und Spanien –

die Auslandsstudienorte der Studenten der Munich Business School (MBS)

lesen sich wie das Who’s who? der Weltkarte. Studenten berichten von

ihren Auslandssemestern.

Die BildungsglobalisierungW I E W E L T W E I T E S T U D I E N A U F E N T H A L T E D E N H O R I Z O N T E R W E I T E R N

„Australien war ein Traum. Das Land, dieLeute, die Uni und vor allem die Sprache– meine Zeit in Australien hat mich so un-glaublich viel gelehrt“, sagt Katharina.Julia pflichtet ihr bei: „Wirklich jedersollte die Chance ergreifen und Auslands -erfahrungen durch Praktika oder Aus-landssemester sammeln.“

Beide studieren Internationale Betriebs-wirtschaft an der Munich BusinessSchool, der privaten Hochschule in Mün-chen. Internationalität wird dort gelebt:Ein Auslandssemester sowie ein Aus-landspraktikum im vierten Semester sindim Bachelor-Studiengang obligatorisch;im 20-monatigen Masterprogramm istebenfalls ein Auslandssemester integriert.Studienortauswahl haben die Studentenzur Genüge: Zu mehr als 30 Hochschulenweltweit pflegt die MBS Partnerschaften.Die Mehrzahl davon gehört zu den Top-Business-Unis des jeweiligen Landes.

Unter ihnen zum Beispiel die spanischeElite-Uni „Pompeu Fabra“ in Barcelona.Die Wirtschaftsfakultät gehört zu den bes-ten im Land und genießt auch über dieGrenzen hinaus Anerkennung. Die Studi-enplätze für Austauschstudenten sind rarund heiß begehrt. Isabel, Studentin imfünften Semester, hatte Glück und konnteeinen der zwei freien Plätze ergattern. VonJanuar bis August 2007 lebte sie als Eras-mus-Studentin in der katalanischenHauptstadt.

„Meine Zeit dort war unbeschreiblich. AlsErasmus-Studentin wurde ich nicht nurtotal in das spanische Uni-Leben inte-griert, auch die dortige Gaststudenten-Betreuung ermöglichte mir sorgenfreiesStudieren“, erzählt Isabel enthusiastisch.„Vor allem schätze ich die Erfahrung, aneiner öffentlichen Universität studiert zuhaben. Man muss viel selbstständiger ar-beiten, seine Kurse selbst zusammenstel-len und darauf achten, immer im Stoffmitzukommen.“ Das war eine große Um-gewöhnung für die Studentin, der an derMunich Business School diese Mühe ab-genommen wird. Ein fester Stundenplan,regelmäßige Tests und enge Betreuungdurch die Dozenten nehmen den Studen-ten an der MBS organisatorische Strapa-zen ab. „Oft war ich orientierungslos.Wenn ich aber wirklich nicht mehr weiterwusste, war doch immer jemand für michda.“

Welche Hochschulstruktur sie besser fin-det, weiß Isabel jedoch nicht. „Ich denke,es ist wichtig, sich selbst ein bisschendurchzuboxen und sich nicht nur auffremde Hilfe zu verlassen. Nur so findetman sich in das spanische Leben ein undverbessert seine Sprachkenntnisse.“

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Auf Hafenrundfahrt in Sydney an der Harbour Bridge.

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26 EuroMagazin 1/08

Fortsetzung von Seite 24 Den Erasmus-Studenten wird neben demStudium selbstverständlich auch ein um-fangreiches Freizeitprogramm geboten.Zahlreiche Sportangebote, Sprachpro-gramme oder Ausflüge stehen auf der Ta-gesordnung. „Am besten hat mir das ‚In-tercambio-Programm’ gefallen. Da wer-den je ein spanischer und ein deutscherStudent zusammengewürfelt, die sichdann beide gegenseitig ihre Sprachenäher bringen. Ich habe dabei so viel neu-es Vokabular gelernt; kein Sprachkurs derWelt kann da heranreichen“, erzählt die22-Jährige.

Die Initiative „Instituto Linguistico“ führtdie Gaststudenten durch die schönstenPlätze und Viertel der Stadt, organisiertTagesausflüge zu nahe gelegenen Städtenund Stränden oder fördert den interkultu-rellen Austausch beim wöchentlichenStammtisch in einer kleinen Kneipe.

In der Universität wird zudem stark dar-auf geachtet, dass sich die ausländischenStudenten integrieren. „In vielen Kursenwar ich die einzige Deutsche unter lauterSpaniern. Dadurch hat sich sehr schnellein guter Kontakt zu den einheimischenStudenten entwickelt, und ich wurde so-zusagen gezwungen, nur Spanisch zusprechen“ erzählt Isabel.

Aufnahmekriterium an der Pompeu Fabrasind deshalb neben sehr guten univer-sitären Leistungen auch sehr gute Spa-nischkenntnisse. Isabel bestätigt dies:„Nur mit dem entsprechenden Sprach-schatz kann man dem Unterricht wirklichfolgen.“

Um ihr Spanisch noch weiter zu verbes-sern, verlängerte die Studentin ihren Auf-enthalt um ein dreimonatiges Praktikumbeim spanischen AutomobilherstellerSeat. „Das war eine große Umstellung fürmich. Davor genoss ich mein Erasmus-Leben in vollen Zügen, ganz so, wie manes aus dem Film ‚L’Auberge Españole’kennt. Während meiner Zeit bei Seat mus-s te ich jeden Tag um sechs Uhr morgensaufstehen und kam von der Arbeit erstspät zurück.“ Ein Praktikum würde siedennoch jedem empfehlen. Neben einemEinblick in die spanische Unternehmens-kultur, die sich maßgeblich von der deut-schen unterscheidet, hätte man auch dieMöglichkeit, sein formales Business-Spanisch weiter auszubauen.

Der Mythos, dass Erasmus-Studenten imHerzen auf ewig an ihrer Austauschstadthängen bleiben, trifft auch bei Isabel zu:„Sobald ich die Möglichkeit habe, werdeich nach Spanien zurückkehren.“

Isabel von Westerholt

Barcelona ist geprägt vom JugendstilGaudís. Hier die Casa Milà.

In der abendlichen Kühle erwacht Madrid zu geschäf tigem Treiben wie hierauf dem Markt „Mercat St. Josep“.

Neues Wahrzeichen von Dubai City: der Burj al Arab. Der segelförmige Turm ist mit seinen 321 Metern nicht nur der höchste Hotelbauder Welt, sondern auch der Einzige in einer 7-Sterne-Kategorie.

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EuroNews 1/07 27

Wir bieten Ihnen ein dreijähriges kompaktes, inter-nationales und praxisnahes Studium mit intensiverSprach ausbildung inklusive Aus lands semester und -praktikum. Neben dem International Diploma derEuropean Ma nage ment Academy (Paris) absolvie-ren Sie optional den Bachelor of Arts (Hons) in Business Ma nage ment der Uni versity of Sunderland(UK).

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International Business Management Mögliche Schwerpunkte:

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Eastern European Management,

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Tourism & Event ManagementMögliche Schwerpunkte:

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www.euro-business-college.de

EBC-Standorte:

EBC Berlin 030 28092626

EBC Bielefeld 0521 260900

EBC Bonn 0228 410120

EBC Dresden 0351 4698410

EBC Düsseldorf 0211 1792550

EBC Hamburg 040 3233700

EBC Jena 03641 335299

EBC München 089 266076

DIE ALTERNATIVE ZUR UNIVERSITÄT

Euro-Business-College

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gerschaft des IDB bis heute als Netz-werkknoten für unterschiedliche Angebo-te der öffentlich geförderten Gründungs-unterstützung.

Über den OSS werden auch neueste In-formationen aus überregionalen Netzen,etwa vom VDG (siehe folgende Tabelle)an die Partner weitergeleitet und Aktivitä-ten koordiniert, so dass alle partizipierenkönnen.

28 EuroMagazin 1/08

Ziel der Gemeinschaftsinitiative Equal ist der Abbau von Benachteiligungen am Arbeitsmarkt. Dem entsprechend

ging es bei der „Erleichterung von Existenzgründungen für alle“ um das Mobilisieren und Begleiten von Personen,

die nicht dem klassischen Unternehmerbild entsprachen. Insgesamt neun Entwicklungspartnerschaften wurden in

der ersten Förderrunde zu diesem Arbeitsfeld bewilligt. Zu ihnen gehörte auch die Rostocker Entwicklungspartner-

schaft unter der Leitung der IDB GmbH Rostock.

GründungsoffensiveW I E D I E G E M E I N S C H A F T S I N I T I A T I V E E Q U A L D I E S E L B S T S T Ä N D I G K E I T

Eine neue Qualität der Gemeinschaftsi-nitiative (GI) Equal gegenüber früherenProgrammen ist die regionale oder sekto-rale Arbeit in Entwicklungspartnerschaf-ten (EP) mit selbstgewählter juristischerForm. Dies ermöglicht eine höhere Flexi-bilität der Mittelverwendung, da nur diegesamte EP den ESF-Interventionsgradeinhalten muss. Die zehn Partner (sieheKasten S. 29) der EP „Neue Profile für dieRegion Rostock und Umland“ wähltendie Rechtsform der Gesellschaft bürgerli-

chen Rechtes. Wenn man bedenkt, dassdurch die EP in ihrer dreijährigen Arbeitinsgesamt ca. 4,1 Millionen Euro, davonüber drei Millionen Euro ESF-Mittel um-gesetzt wurden, wird die Bedeutung einerguten Netzwerkarbeit sofort deutlich.

Erstmalig wurde im Rahmen von Equal Iin Mecklenburg-Vorpommern ein One-Stop-Shop (OSS) als zentrale und für alleGründungsinteressierte offene Anlauf-stelle gegründet. Er arbeitet unter der Trä-

W I R T S C H A F T

Mitglieder der Rostocker Entwicklungspartnerschaftwährend einer EQUAL-Veranstaltung

Zielgruppen • Personen mit persönlichen und allgemeinen Ver-

mittlungshindernissen.• Auf Grund von Ungleichheiten auf dem Arbeits-

markt von Arbeitslosigkeit bedrohte Beschäftigte.

Integrierter Handlungsansatz• Komplexe Innovationen zur Entwicklung eines

zielorientierten, prozessorientierten und struktur-orientierten Handlungsansatzes.

• Kurative und präventive Ansätze zur Bekämpfungvon Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt.

• Berücksichtigung der Querschnittsthemen GenderMainstreaming und Kampf gegen Rassismus undFremdenfeindlichkeit.

• Stärkung der Handlungskompetenz aller Akteureeinschließlich der Zielgruppen, Empowerment.

• Beteiligung von Menschen mit Behinderungen.

D I E G E M E I N S C H A F T S I N I T I A T I V E E Q U A L( G E M E I N S A M M E H R E R R E I C H E N )

• Einsatz von Kommunikations- und Informati-onstechnologien.

• Transnationale Kooperation.• Transfer generalisierbarer innovativer Ergeb-

nisse, Mainstreaming-Prozess.

Erfolgskriterien• Arbeit der Entwicklungspartnerschaften und

deren Netzwerk aus strategischen und opera-tiven Partnerschaften.

• Erprobte Innovationen zum Abbau vor Diskri-minierungen aller Art.

• Horizontale und vertikale Mainstreaming-Effekte.

Arbeitsmittel• Thematische Netzwerke.• Transnationalität.• Europäische thematische Gruppen.

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EuroMagazin 1/08 29

Das Spektrum der Ergebnisse aus denTeilprojekten der Rostocker Entwick-lungspartnerschaft wird durch die folgen-de nicht vollständige Liste verdeutlicht:

• Methodische Erweiterung der Unter-stützung durch spezifische Formen desGründens im Team – Mentoring undErfolgsteams.

• Unternehmenssicherung in der Nach-gründungsphase durch gezieltes Risi-komanagement.

• Begleitinstrumente zur Bewältigungindividueller Krisen im Gründungs-prozess.

• Neue Erwerbs- und Beschäftigungs-modelle für Benachteiligte.

• Integration von Migranten durch Ver-knüpfung beruflicher und sprachlicherKompetenzvermittlung mit Praktika.

• Fähigkeitsprofile Behinderter für diePerspektive der Selbstständigkeit.

• Verknüpfung regionaler Unterstüt-zungsleistungen durch Begegnungenvon Experten jeder Fachrichtung ausverschiedenen Unternehmen.

Die abschließenden Politikempfehlungender Entwicklungspartnerschaft zur Förde-rung von Gründungen durch Benachtei-ligtengruppen als ein Equal-Anliegen las-sen sich in drei Aussagen zusammenfas-sen:

• Die Heterogenität der Klientel zwingtzur laufenden Verbesserung/Differen-zierung der Begleitinstrumente.

• Der erhöhte Stay-Long-Anteil erfor-dert wieder auffindbare Strukturen mitstabilen Netzwerkknoten – etwa derOne-Stop-Shop in Rostock.

• Für einen Wettbewerb in der Grün-dungsunterstützung, der Effizienz undErschließen von Potenzialen sichert,müssen Förderentscheidungen auchvergleichbare Qualitätskriterien be-rücksichtigen, beispielsweise Netz-werk- und Konfliktkompetenzen.

F Ö R D E R T

Die IDB GmbH Rostock war von Mai2002 bis Juni 2005 Koordinator und Zu-wendungsempfänger der Entwicklungs-partnerschaft „Neue Profile für die Regi-on Rostock und Umland“, in der sich zehnoperative Partner zu einer GbR zusam-mengeschlossen hatten.

Die zehn operativen Partner• IDB GmbH Rostock• Unternehmerverband Rostock und Umgebung e.V.

• institut für neue medien gGmbH• REFA-Landesverband MV• Frauen in die Wirtschaft e.V.• Charisma e.V.• Ohne Barrieren e.V.• Ökohaus e.V.• Weiterbildungsgesellschaft

an der Universität Rostock e.V.,• International Baltic Center

for Entrepreneurship an der Universität Rostock.

Die zehn strategischen Partner • Arbeitsagentur Rostock• Hansestadt Rostock

(Sozialamt, Amt für Wirtschaftsförderung)

• Frauen und Gleichstellungs- beauftragte der Landesregierung MV

• IHK Rostock• HWK Ostmecklenburg-

Vorpommern• Initiativkreis Rostocker

Gründertag• Behindertenverband

Ortsgruppe Rostock e.V.• DiênHông – Gemeinsam unter

einem Dach e.V.• Deutsche Bank, Regionale

Innovationsbetreuung• Kompetenzzentrum

Multimediatechnologien MV

Der Erfahrungsaustausch setzte sich überden Rahmen der einzelnen Entwicklungs-partnerschaften fort durch 14 NationaleThematische Netzwerke (NTN). Wir ar-beiteten in den NTN „45+“, „Gender Mainstreaming“ und natürlich bei der„Gründungsunterstützung“ mit.

Das Netzwerk „Gründungsunterstüt-zung“ (neun EPs) behandelte in Arbeits-gruppen Fragen der Qualitätssicherung,der Gründungsfinanzierung oder der Ko-operationen. Das NTZ initiierte weiter dieGründung des Verbandes DeutscherGründungsinitiativen e.V. (VDG:www.vdg-forum.de / www.selfemploy -ment.de) und des Deutschen Mikrofinanz-Instituts e.V. (DMI: www.microlending-news.de).

Die geförderte Gründungsunterstützunghat die Aufgabe, das Gründungspotenzialumfassend zu aktivieren und gleichzeitigden Mitteleinsatz sparsam und effizientzu gestalten. Das NTN „Gründungsunter-stützung“ tauscht auch erprobte Filter -systeme aus. Klassische Kursangeboteaktivieren nur die so genannten Starterund den Stay-Short-Typ mit maximal ge-ringen Defiziten. Die Verstetigung desGründungsgeschehens erfordert aberauch geeignete Angebote für den Stay-Long-Typ, ohne die Verweildauer derGründungsfähigen auszudehnen. Gleich-zeitig ist ein effizientes Erkennen undUmlenken der Stop-Typen ohne realeGründungschancen notwendig.

AnsprechpartnerinFrau Yvette DinseSchulleiterin

IDB GmbHSchiffbauerring 5918109 RostockTelefon 0381 1204885/[email protected]

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Das Anliegen besteht einmal in der Sensi-bilisierung des Freizeit- und Tourismus-gewerbes für den Wachstumsfaktor Bar-rierefreiheit, der Arbeitsplätze schaffenwird, und zum anderen in der zielgerich-teten Vorbereitung der Projektteilnehmerfür die Eingliederung in diesen Arbeits-markt.

Im Rahmen des Teilprojektes werden Mo-delle geschaffen, in denen sich die Aus-bildung einer besonderen Zielgruppe aneiner besonderen wirtschaftlichen Aufga-benstellung und an der Nachhaltigkeitorientiert und damit die endogenen Poten-ziale der Region nutzt.

Die Teilnehmer erhalten eine Zusatzqua-lifizierung zum Integrationsberater fürbarrierefreien Tourismus und setzen dieseerworbenen Kenntnisse in der praktischenProjektarbeit zum Teil in Zusammenar-beit mit Firmen des Freizeit- und Touris-musgewerbes um. Sie haben damit Kon-takt mit dem Arbeitsmarkt und könnendort im Rahmen der Information der Be-triebe über Anforderungen und Chancender Barrierefreiheit, bei der Planung undGestaltung von Modellprojekten ihreFähigkeiten und spezifischen Kenntnissedemonstrieren.

Die Einbeziehung behinderter Arbeitslo-ser sowie Arbeitsloser mit Migrationshin-tergrund wird gegenseitiges Verständnisfür spezifische Probleme, für kulturelleBesonderheiten und Unterschiede in derMentalität fördern. Auf der Basis von Ver-ständnis und Akzeptanz kann Fremden-feindlichkeit, Ausländerhass und Diskri-minierung behinderter Mitbürger entge-gengewirkt werden.

30 EuroMagazin 1/08

Für barrierefreien Tourismus gelten grundsätzlich die gleichen Markt -

anforderungen wie für jedes andere Urlaubssegment: Eine Region ist nur

interessant, wenn das Gesamtangebot überzeugt. Attraktivität entsteht

durch entsprechende Hotels, Ferienwohnungen, Clubs oder Privatunter -

künfte. Auch Kultur sowie Sport-, Spiel- und Erholungsangebote müssen

stimmen. Daneben locken die Themen Wellness und Gesundheit oder

Kreativurlaub Kunden an. Eine Spezialisierung auf Angebote für Urlauber

mit Handicap, für Familien mit Migrationshintergrund oder Familien mit

Kindern, etwa in Kombination mit Ferien auf dem Bauernhof, fördert die

Equal-Entwicklungspartnerschaft Kombinetz. Das Projekt soll durch Aus -

bildung und Projektarbeit der Betroffenen selbst gefördert werden.

Barrierefreier Tourismus als WiD I E E Q U A L - E N T W I C K L U N G S P A R T N E R S C H A F T K O M B I N E T Z

Die Ziele des Equal-Teilprojekts• Qualifizierung der Teilnehmer zum

Berater für barrierefreien Tourismus.• Erarbeitung von Informations- und

Handlungsmaterial für die Gestaltungbarrierefreier Tourismusangebote.

• Erstellen von Material für die Öffent-lichkeitsarbeit für barrierefreien Tou-rismus in der Region für Ämter, Kom-munen und Vereine.

• Gestaltung von Modellobjekten ge-meinsam mit operativen Partnern.

• Einflussnahme auf Kommunen, Touris-tikvereine und Firmen des Beherber-gungs-, Gastronomie- und Freizeitge-werbes, um eine wesentliche Zunahmebarrierefreier Tourismus- und Freizeit-angebote und damit eine Umsatzstei-gerung und zusätzliche Arbeitsplätzezu bewirken.

W I R T S C H A F T

Bild links oben:Barrierefreier Zugang zum Urlaubsstrand

Bild links unten: Das ehemalige Zisterzienser-kloster in Herdersleben, Sitz des Equal-Teilpro-jektes Barrierefreier Tourismus

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Das Qualifizierungskonzept• Weiterführende Kenntnisse in Be-

triebswirtschaft und Marketing.• Touristische Spezifikationen wie Frei-

zeitmanagement, Veranstaltungsmana-gement und Touristikmanagement.

• Anforderungen des sanften, umwelt-verträglichen Tourismus und des Land-tourismus.

• Spezifische Kenntnisse für das Mana-gement des barrierefreien Tourismus.

Darüber hinaus werden mit den Teilneh-mern Kompetenzbilanzen erstellt und al-le für eine erfolgreiche Stellensuche undBewerbung notwendigen Kenntnisse ver-mittelt. Bei der Suche nach einem Ar-beitsplatz und bei der Bewerbung erhaltensie die erforderliche Unterstützung.

rtschaftsfaktor

Schwerpunkte der praktischen Projektar-beit sind etwa die Erarbeitung von Prä-sentationen zu folgenden Themen:• Sanfter und barrierefreier Tourismus.• Barrierefreie Arbeitswelt.• Tourismusschwerpunkte der Nord-

harzregion.• Erarbeitung und Bereitstellung von In-

formations- und Handlungsmaterialzum barrierefreien Tourismus für Tou-rismuseinrichtungen und Kommunen.

• Erarbeitung von Konzepten zur Öffent-lichkeitsarbeit für barrierefreie touris-tische Angebote.

• Mitwirkung bei der Planung und Ge-staltung regionaler barrierefreier Mo-dellprojekte in Zusammenarbeit mitanderen Teilprojekten der Equal-Ent-wicklungspartnerschaft Kombinetz.

Ansprechpartner

Dr. Ursula Schädler Projektleiterin

Euro-Schulen HalleSchulungszentrum HerderslebenKlosterstraße 106458 Herdersleben

Telefon 039481 [email protected]

Das Equal-Teilprojekt der Euro-Schulen Halle hat seinen Sitz im ehemali-gen Zisterzienserkloster in Herdersleben. Das Kloster wurde nach derWende im Rahmen verschiedener Projekte wiederaufgebaut. Es wirdvon dem Verein Internationales Zentrum für Innovationen geführt, eben-falls Teilprojektträger in der Equal-Entwicklungspartnerschaft.

Die Teilnehmer der ersten Trainingsmaßnahme„Touristische Dienstleistungen” im Rahmen desEqual-Teilprojektes Barrierefreier Tourismus, diezu Integrationsberatern qualifizier t wurden.

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32 EuroMagazin 1/08

Die Europäische Union lebt durch

die Begegnung der Bürger unter-

einander und deren Auseinander-

setzung mit Politik und Wirtschaft.

Ein erster Anlaufpunkt für alle, die

Fragen zu Europa haben, sind in

Deutschland 49 Informationsbüros.

Das Europe Direct-Informations-

büro der Euro-Schulen Görlitz/

Zittau ist eine der Adressen. Seit

Mai 2005 arbeitet es auf Initiative

und mit finanzieller Unterstützung

der Europäischen Kommission.

Das vielfältige Angebot überzeugt.

Bürgernah und aktuellI N G A N Z D E U T S C H L A N D I S T D I E E U M I T I N F O R M A T I O N S B Ü R O S V O R

Das Europe Direct-InformationsbüroGörlitz befindet sich in der Europa-Bi-bliothek Bookworm am Untermarkt inGörlitz. In dem Renaissance-Bürgerhausaus dem 16. Jahrhundert findet man so-wohl Materialien zu aktuellen Themender Europäischen Union als auch einenumfangreichen Bestand englischsprachi-ger Literatur. Europaweit bilden die Euro-pe Direct-Informationsbüros ein sehrvielfältiges tragfähiges Netzwerk, vermit-teln Ansprechpartner im Ausland und aufEU-Ebene und beraten regionalspezifischund grenzüberschreitend.

Das Informationsbüro in Görlitz verstehtsich als Beratungsstelle für alle Bürgeraus dem Dreiländereck. Viele Materialienliegen sowohl in polnischer wie auch intschechischer Sprache vor. Durch ver-schiedene Projekte bestehen bereits Kon-takte zu polnischen und tschechischenVertretern der Europe Direct-Informa -tionsbüros aus Niederschlesien, Sachsenund Nordböhmen. Für die Region derOberlausitz/Niederschlesien ist Görlitzdie einzige Beratungsstelle; die nächstge-legenen Informationsbüros befinden sichin Miltitz, Zielona Góra (Polen) und Li-berec (Tschechien).

Besonders Schüler und Studenten nutzendiesen Service, um sich auf einen Aufent-halt im Ausland vorzubereiten. Viele An-fragen nach Fördermitteln für neue Pro-

jekte, nach Ausschreibungen der EU undvor allem zum Text der Verfassung derEuropäischen Union erreichen das Büroam Untermarkt.

Das Informationsbüro Görlitz veröffent-licht eine große Bandbreite an Nachrich-ten, Projektpartnergesuchen und Aus-schreibungen und bietet vielfältige Unter-richtsmaterialien für Fachunterricht undProjekttage an: sei es als Information zuFragen der Innen- und Außenpolitik, zumUmweltschutz, zum strukturellen Aufbauder EU oder als Rätsel- oder Ratespiel fürjüngere Kinder – die von der EU zur Ver-fügung gestellten Materialien sind um-fangreich und sehr gut für pädagogischeZwecke verwendbar.

Doch die Arbeit beschränkt sich nicht nurauf Information und Beratung. EigeneProjekte in kulturellen und bildungspoli-tischen Bereichen runden das Spektrumab und sprechen eine breite Öffentlichkeitan. So organisiert Europe Direct zusam-men mit der Stadtverwaltung Görlitz eineWeiterbildung zum Thema interkulturel-les Lernen, lädt zu Themen- und Film-abenden mit Regisseuren ein und unter-stützt aktiv Jugendbegegnungen. Anfangdes Jahres 2006 sprach eine Weiterbil-dungsreihe zum Thema „Förderer dergrenzüberschreitenden Zusammenarbeit“vor allen Träger der freien Jugendhilfe,Vereine und private Initiativen an. Im

G E S E L L S C H A F T

Die sorgfältig restaurierten Renaissancehäuseram Untermarkt in Görlitz

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EuroMagazin 1/08 33

Rahmen der jährlichen Europawochenutzten wiederum vor allem Grundschu-len das Angebot des Sprachspiele-Nach-mittags oder des Europaspiels.

Durch die sehr gute Zusammenarbeit mitdem Amtsblatt der Stadt Görlitz ist esmöglich, im vierzehntägigen Rhythmuswichtige Fördermittelinformationen undNachrichten aus der aktuellen Politikauch in gedruckter Form zu veröffentli-chen Auch praktische Hilfe bei der För-dermittelsuche und der Antragstellungwird durch das Informationsbüro gege-ben. Internetarbeitsplätze stehen den Nut-zern zur Verfügung und erleichtern dasSuchen nach projektrelevanten Informa-tionen.

Eine attraktive Bereicherung ist die Euro-pa-Bibliothek Bookworm, die rund18.000 Bände umfasst. Neben überwie-gend englischsprachiger Belletristik, Kin-derbüchern, Büchern zur Landeskundeund Geschichte oder Lexika findet derSprachinteressierte hier auch Zeitschrif-ten und Bücher in französischer, tschechi-scher, russischer und polnischer Sprache.Wer seine Sprachkenntnisse noch effekti-ver ausbauen möchte, hat dazu in zweiwöchentlich stattfindenden Gesprächs-runden die Möglichkeit. Sowohl derEnglish Club als auch der neue Polnisch-klub laden zum ungezwungenen Ge-spräch mit Muttersprachlern ein und bau-en Sprachbarrieren ab.

Europe Direct Görlitz befindet sich inTrägerschaft der Euro-Schulen Görlitz/Zittau und bereichert dadurch das breiteSpektrum dieser Bildungseinrichtung, diemit ihrem Informationsdienst viele Gör-litzer erreicht. Bildung nicht nur in derSchule – sondern lebenslang. Die Europa-Bibliothek Bookworm und das EuropeDirect-Informationsbüro sind dafür krea-tive Beispiele.

(Siehe auch Abbildung auf Seite 7)

O R T

Ansprechpartner

Dr. Birgit Dippe Leiterin der Euro-Schulen Görlitz/Zittau

ProjektleitungDr. Silvia Wagenknecht Elke Junker, Anja Uhlemann

Europa-Bibliothek als Sprach- und Begegnungszentrum

• Angebot an alle Sprach- und Europa-Interessierten der Region, die 18.000-bändige vorrangig englischsprachigeEuropa-Bibliothek zu nutzen, sie arbeitet grenzüberschreitend und hat auch viele Leser aus Polen.

• Materialbestand englischer, polnischer, tschechischer, russischer, französischer und spanischer Literatur.• 1996 Eröffnung auf Grund einer Schenkung durch die 1996 aufgelöste Kaserne Baumholder der US-Armee.• Zusammenarbeit mit dem US-Generalkonsulat Leipzig und der amerikanischen Botschaft in Berlin.• Aufnahme der Europa-Bibliothek in das aktuelle Programm America@your library.• [email protected].

Europaweit lassen sich die Anfragen nach der Statistik des Jahres 2005 in verschiedene Kategorien einteilen:

Europe direct europaweit Zahl der In % der Anfragen Gesamtanfragen

Grenzüberschreitende Themen:Reisen/Arbeiten/Leben/Studieren in einem anderen Land 27.832 24,8

Arbeitsweise der EU-Organe – Verträge einschließlich Verfassung 25.126 22,4Zusammenarbeit mit Drittländern 6.608 5,9Unternehmen und Industrie, insbesondere Maßnahmen für KMU 5.760 5,1Verbraucher, Nahrungsmittelsicherheit, öffentliche Gesundheit 3.826 3,4Binnenmarkt 3.599 3,2Zoll und Steuern 2.769 2,5Recht, Freiheit und Sicherheiteinschließlich Grundrechte – Asyl / Zuwanderung 2.597 2,3Beschäftigung und soziale Angelegenheiten 2.476 2,2Umwelt 2.324 2,1Sonstige Angaben 29.133 26,0

Insgesamt 112.050 100,0Quelle: Europäische Kommission

F A C T S & F I G U R E S

„Europe Direct“-Informationsbüro in der Europa-Bibliothek „Bookworm“

Untermarkt 23, 02826 GörlitzTelefon 03581 [email protected]

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34 EuroMagazin 1/08

Wenn Familie und Job scheinbar nicht zusammenpassen wollen, braucht

der Mensch Hilfe, einen Partner, der weiß, wovon er spricht. Deshalb

arbeiten in vielen Städten Beratungsstellen. Beispiel Bamberg: Hier war

über acht Jahre lang die Kontakt- und Beratungsstelle „Frau & Beruf“ erfolg-

reich tätig. Sie half Frauen in allen Fragen der Berufstätigkeit. Gefördert

wurde sie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bayerischen

Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen,

mit Unterstützung der örtlichen Agentur für Arbeit und unter der

Trägerschaft der Euro-Schulen.

Kinder, Küche und/oder KarrW I E K O N T A K T - U N D B E R A T U N G S S T E L L E N H E L F E N , F A M I L I E U N D B E R U F

Die Beratungsstelle „Frau & Beruf“ galtals die hilfreiche Adresse für alle Bürge-rinnen und Bürger der Städte und Land-kreise Bamberg, Forchheim und Lichten-fels. Immer, wenn Frauen Fragen im Hin-blick auf ihre aktuelle oder geplante Be-rufstätigkeit hatten, war die Beratungs-stelle der perfekte Partner. Der akademi-schen Leitung, Diplomsoziologin Chri-stel Bastian, war es gelungen, ein Muster-beispiel für erfolgreiche Netzwerkarbeitin der oberfränkischen Region zu etablie-ren.

Das Netzwerk wurde gebildetdurch • Frauenbeauftragte der Arbeitsagentu-

ren Bamberg, Forchheim und Lichten-fels.

• Gleichstellungsbeauftragte der Kom-munen.

• Ämter für Wirtschaftsförderung.• Kreis- und Jugendämter.• Arbeitslosentreffs.• Frauenorganisationen.• Schuldnerberatungsstellen. • Viele andere ehrenamtliche Mitarbei-

ter und Einrichtungen.

Auf Grund des Erfolgs wurde die Bera-tungsstelle seit Einreichen des Projektesvor neun Jahren ununterbrochen aus Mit-teln des Europäischen Sozialfonds (ESF),der Arbeitsagentur Bamberg und durchdie Euro-Schulen Bamberg finanziert.

Nur durch diese ausgewogene Finanzie-rung war es möglich, sehr kostengünstigeSeminare und Beratungsdienstleistungenanzubieten, die insbesondere für Gering-verdienende und Arbeitslose gedacht wa-ren.

Auch das Leistungsangebot der Kontakt-und Beratungsstelle erweiterte sich imLauf der Jahre stetig. Es wurden etwa2.100 Beratungen, Vorträge und Semina-re für mehr als 2.500 Personen angeboten.Diese Zahlen belegen, welchen enormenZulauf, wachsenden Bedarf und welchespositive Image dieses beispielhafte ESF-Projekt in der Region hatte.

Zu diesem Erfolg trug insbesondere bei,dass die Bamberger Beratungsstelle „Frau& Beruf“ seit 1999 Mitglied einer Lan-desarbeitsgemeinschaft war, in der allezehn Kontakt- und Beratungsstellen inBayern im engen Erfahrungsaustausch ih-re Tätigkeit koordinieren. Beratungsstel-len befinden sich unseres Wissens heutein Ansbach, Ingolstadt, Kempten, Mem-mingen, Passau, Regen, Regensburg,Weiden und Würzburg.

Die statistischen Daten beweisen die ar-beitsmarktpolitische Bedeutung diesesProjekts. Das Hauptanliegen der Kontakt-und Beratungsstelle, Frauen aktiv zu un-terstützen, ihre beruflichen Chancen aufdem Arbeitsmarkt wahrzunehmen und zunutzen, ist demnach in der Praxis voll er-reicht worden.

A R B E I T S M A R K T

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EuroMagazin 1/08 35

Die Zahlen auf Basis der 2.500 Personenim Einzelnen• Frauenanteil: 98 Prozent. • Altersstruktur: Knapp 50 Prozent sind

zwischen 30 und 40 Jahre alt.• Familienstand: Fast 40 Prozent sind

verheiratet, ein Drittel ist ledig, knappein Viertel getrennt oder geschieden.

• Kinder: Mehr als 60 Prozent habenmindestens ein Kind.

• Arbeitsverhältnis: Mehr als die Hälftewaren oder sind arbeitslos.

Seit Aufnahme der Beratungstätigkeitwurden jährliche Gesamtberichte erstellt.Sie sind ein Fundus für jeden Interessier-ten und bestätigen anschaulich, dass eineKontakt- und Beratungsstelle, die sich ge-zielt Fragen der weiblichen Erwerbstätig-keit und Berufstätigkeit widmet, sich ei-ner ungebrochenen Nachfrage erfreut.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitar-beiter, ohne deren engagierte Arbeit die-ser langjährige Erfolg der Kontakt- undBeratungsstelle gar nicht möglich gewe-sen wäre.

iere?U N T E R E I N E N H U T Z U B R I N G E N .

Aktive Unterstützung für Frauen, ihre beruflichen Chancen wahrzunehmen und erfolgreich zu nutzen.

Ansprechpartnerin

Elke Beyer-PoserSchulleiterin

Euro-Schulen BambergLuitpoldstraße 40 a96052 Bamberg

Telefon 0951 [email protected] [email protected]

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der Region Halle-Dessau-Leipzig dar(siehe Seite 38: „Nachhaltige Integration– Zwei Jahre ASZ 50+ – Eine Bilanz“).

Ganz entscheidend für die erfolgreicheEntwicklung und Durchführung dieserProjekte ist neben dem systematischenAufbau eines kompetenten Vermitt-lungsteams auch die Entwicklung eines inder Praxis funktionierenden Vermitt-lungsnetzwerks, das alle wichtigen Aus-bildungs- und Arbeitsmarktakteure um-fasst und für das der zielorientierte, ver-trauensvolle Dialog zwischen den Netz-werkpartnern Arbeitsgrundlage ist.

Wichtigster Partner in diesem Netzwerksind die Unternehmen. Die Euro-SchulenHalle haben in der Zusammenarbeit mitUnternehmen erreicht, dass sie vorder-gründig durch die Vermittlungsprojektefür viele praktisch Personaldienstleistergeworden sind. Konsequenz dieser Ent-wicklung ist die Einrichtung einer priva-ten Arbeitsvermittlung im Rahmen derEuro-Job-Serviceagentur der ESO an denEuro-Schulen Halle.

Zu den weiteren Netzwerkpartnerngehören das Ministerium für Wirtschaftund Arbeit und das Ministerium für So-ziales des Landes Sachsen-Anhalt, dieAgentur für Arbeit Halle und die ARGESGB II Halle GmbH sowie weitere Ein-richtungen der Stadt Halle und des Land-kreises Saalkreis.

Wesentlich ist es, dass die Schaffung ei-nes Bildungsverbundes mit Bildungsträ-gern, die das Aus- und Weiterbildungs-profil der Euro-Schulen Halle in für dieberufliche Praxis wichtigen Bereichen er-gänzen, die Möglichkeiten für eineBerücksichtigung bei der Vergabe vonAufträgen für Vermittlungen in Ausbil-dung und Beschäftigung deutlich verbes-sern. Das tangiert auch andere Bereichewie etwa die berufsvorbereitenden Bil-dungsmaßnahmen.

36 EuroMagazin 1/08

Ob mit Geld aus dem Europäischen Sozialfonds, mit Förderung des Bun-

des oder der Kommunen – schon seit mehr als zehn Jahren arbeiten die

Euro-Schulen in Halle mit einer Vielzahl von Maßnahmen und Projekten

daran, Jugendlichen, allein erziehenden Frauen und Sozialhilfeempfängern

den Weg in die Arbeitswelt zu ebnen oder einen Wiedereinstieg in das Be-

rufsleben zu ermöglichen. Das Arbeitsmarkservicezentrum „ASZ 50+“ ist

dabei ein wichtiger Baustein.

Dynamik und VielfaltW I E D I E E U R O - S C H U L E N H A L L E B E N A C H T E I L I G T E Z I E L G R U P P E N F I T

Im Juni 1995 wurde an den Euro-SchulenHalle der Startschuss für Projekte, die mitMitteln des Europäischen Sozialfonds(ESF) gefördert wurden, gegeben. Damitbegann eine intensive Beschäftigung mitder Problematik benachteiligter Zielgrup-pen am Arbeitsmarkt und der Entwick-lung von Maßnahmen und Projekten zuderen Integration in den Ausbildungs-und Arbeitsmarkt.

Der Klassiker und Dauerbrenner – seit1995 ununterbrochen gefördert – unterdiesen Projekten sind die „Praktikums-maßnahmen für Frauen“. Sie werden mitMitteln des ESF und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert und bilden in vielerleiHinsicht die Grundlage für die Entwick-lung von Folgeprojekten und für die Er-weiterung von Zielgruppen und Inhalten.

Personell, verwaltungsorganisatorischund -technisch wurden an den Euro-Schu-len Halle Strukturen geschaffen, die es er-möglichen, den vielfältigen Ansprüchenund Anforderungen ESF-geförderter Pro-jekte gerecht zu werden und diese erfolg-reich durchzuführen.

Die Einbeziehung weiterer Zielgruppenund eine entsprechende Anpassung derInhalte führte zu neuen Projekten. Zu er-wähnen sind die „Praktikumsmaßnahmenfür Jugendliche“ beziehungsweise „GAjL– Plus“ (Landesrichtlinie; Zielgruppe: Ju-gendliche unter 25 Jahren mit abge-schlossener Berufsausbildung), das Lan-desmodellprojekt „Intus“ (Integrationund Service für Jugendliche – Zielgrup-pe: Jugendliche an der 2. Schwelle) unddem Landesmodellprojekt „REIZ“ (Re -integrationszentrum für Behinderte).

Daneben wurden für weitere Arbeits-marktinitiativen unterschiedlicher Kos-tenträger (wie der Bund oder die Kom-munen, Stadt Halle/Landkreis Saalkreis)Projekte wie „Jump“ (Jugendliche) und„AFL“ (Arbeit für Langzeitarbeitsloseüber 25 Jahre) sowie „Screening forwork“ (mehrfach benachteiligte Jugendli-che, kommunales Rahmenprogramm)durchgeführt.

Einen Höhepunkt stellt in diesem Zusam-menhang die Beteiligung der Euro-Schu-len Halle mit dem Teilprojekt „Arbeits-marktservicezentrum 50+“ im Rahmendes Beschäftigungspaktes für Ältere in

A R B E I T S M A R K T

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EuroMagazin 1/08 37

An den Euro-Schulen Halle hat sich dieVermittlung zu einem Bereich entwickelt,der von der Ausschreibung relevanterMaßnahmen und Ideenwettbewerbe bishin zu deren Realisierung nach Auftrags-erteilung alles in einer Hand anbietet. DieAnforderungen öffentlicher Kostenträgerwerden durch die Euro-Schulen berück-sichtigt, und die Personal- und Verwal-tungsstruktur wird allen Anforderungengerecht. Regelmäßige Projektleiterbera-tungen mit der Schulleitung undBrainstormings zu wichtigen Themengehören zu den markanten Eckpunktender Arbeit, die eine kontinuierliche Wei-terentwicklung sichern.

F Ü R D E N A R B E I T S M A R K T M A C H E N

Frauen, allein Erziehende, Berufsrückkehrer seit 2005

Jugendliche (bis 25 Jahre)(2000-2003)GAjL seit 2004

Sozialhilfeempfängerder Stadt Halle (2003)

REIZ (Reintegrationszentrum für Be-hinderte) (2005 – 2006)

Jugendliche mit undohne Berufsabschluss (bis 25 Jahre)

Berufsbezogene Vermittlung

Aktivitäten in der Aktionszeit (Phasezwischen Kündigung und Ausscheidenaus dem Unternehmen)

Jugendliche (bis 25 Jahre, 2. Schwelle)

Entwicklung und Erprobung effektiver neuer Wege der Vermittlung

Praktikumsmaßnahmen

(ESF- und Landesmittel) seit 1995

Vermittlung über geförderte Praktika in privaten Unternehmen· SV-pflichtige Arbeitsverträge· Euro-Schulen Halle sind Arbeitgeber

Direkte Vermittlung in

Beschäftigung

Ausbildung (ohne Vermittlungsgutschein)

Vermittlung in

Beschäftigung

Ausbildung (auch mit Vermittlungsgutschein)

Screening for work

Kommunales Rahmenprogramm

(2005-2006)

Vermittlung nach § 37a; § 421i seit 2002 Modellprojekt „Intus“

(ESF, Agentur für Arbeit, Euro-Schulen Halle) 2002-05

2006-2007Teilprojekt „ Arbeitsmarktservicezentrum 50+“

im Rahmen des Projektes „Jahresringe“ der ARGE SGB II Halle GmbH

Vermittlungsprojekte/-maßnahmen an den Euro-Schulen Halle

Selbstverständlich wird nicht vergessen,dass die Aus- und Weiterbildung dasHauptbetätigungsfeld der Euro-SchulenHalle ist. Weiterbildungs- und Trainings-maßnahmen sind immer stärker zu einemwichtigen Bestandteil der Vermittlungs-projekte geworden. Neben vielen anderenProdukten wie der kaufmännischen mo-dularen Weiterbildung oder der modula-ren Weiterbildung für Call-Center-Mitarbeiter soll hier vor allem auf dieQualifizierungsmaßnahme zum „Mitar-beiter für Vermittlungsdienstleistungen“verwiesen werden.

Abkürzungen:

ESF = Europäischer Sozialfonds GAjL = Gegen die Abwanderung

junger LandeskinderSV = Sozialversicherung

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38 EuroMagazin 1/08

ren zur Anwendung gebracht, die für denProzess der Integration in den Arbeits-markt relevant sind.

Bei der Akquisition in den Unternehmenbeschränkten sich die Mitarbeiter desASZ-50+ nicht nur auf kurzfristig zu be-setzende Arbeitsplätze, sondern auch dar-auf, gemeinsam mit den Unternehmenperspektivische Personalbedarfe zu er-kennen und umzusetzen. Das ermöglich-te auch eine längerfristige Auswahl undVorbereitung von potenziellen Arbeitneh-mern für die Besetzung von Arbeitsplät-zen in enger Zusammenarbeit mit der AR-GE SGB II Halle GmbH. Die Teilnahmeam Projekt war freiwillig.

In 47 Informationsveranstaltungen wur-den mehr als 1.200 Leistungsempfängerder ARGE Halle direkt über das Projektinformiert. Im Ergebnis der folgendenpersönlichen Gespräche und über entspre-chende Profilings zur Überprüfung derVermittlungsfähigkeit meldeten sich über800 Bewerber für das Projekt an, von de-nen mehr als 160 aufgenommen wurden.

Die berufliche Qualifikation erstrecktesich auf fast alle Bereiche der Wirtschaftund Dienstleistung und verschiedeneQualifikationsebenen wie Facharbeiter,Meister und Absolventen von Hoch- undFachschulen. Die Teilnehmer am Projektwurden durch individuelle Profilings undTrainings auf eine Tätigkeit mit dem Zielder nachhaltigen Integration in ein versi-cherungspflichtiges Beschäftigungsver-hältnis vorbereitet. Ziel war, die Arbeits-verhältnisse so zu gestalten, dass qualita-tiv und quantitativ der Leistungsbezug beider ARGE beendet wird. Die Aufnahmeeines Beschäftigungsverhältnisses wurdemit verschiedenen Förderinstrumenteninnerhalb der Projektphasen begleitet,aber nur dann, wenn eine reale Aussichtauf ein Arbeitsverhältnis bestand.

A R B E I T S M A R K T

Abb. oben:Elke Worch, 54 Jahre, wurde im August2007 als Floristin in den Gartenbau -betrieb Melchior in Schkopau vermittelt.

Abb. rechtsKlaus Pechstedt, 57 Jahre, arbeitet seitdem 1. März 2007 erfolgreich als Koch im Restaurant „Zur deutschen Friedenseiche“in Lieskau.

Das Arbeitsmarktservicezentrum „ASZ-50+“ ist ein gemeinschaftliches Projektder Euro-Schulen Halle mit dem IHK-Bildungszentrum Halle-Dessau und einTeilprojekt im Beschäftigungspakt „Jah-resringe“ Halle, gefördert durch die AR-GE SGB II Halle GmbH.

Während der Projektlaufzeit von Oktober2005 bis September 2007 war es die Ziel-stellung, durch intensive Recherche undAkquisition regional und überregionalgeeignete Arbeitsplätze für ältere Er-werbslose über 50 Jahre zu beschaffen,den Prozess der Eingliederung zu betreu-en sowie eine nachhaltige Vermittlung zuerreichen.

Auf der Grundlage konkreter Angebotevon Firmen und individueller Anforde-rungen wurden Eignungsfeststellungenund wissenschaftliche Erkenntnisverfah-

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EuroMagazin 1/08 39

Im ASZ-50+ kamen verschiedene Förder-instrumente zum Einsatz:Nach Akquisition eines Arbeitsplatzeswurde ein Vorstellungsgespräch organi-siert. Im Ergebnis des Gesprächs konntemit dem Arbeitgeber ein Praktikum ver-einbart werden, welches in der Regel zwei Wochen andauerte. Während dieserZeit verblieben die Projektteilnehmer imLeistungsbezug der ARGE und erhielteneine Aufwandspauschale zur Abdeckunganfallender Kosten wie Fahrgeld o.ä.

Nach Beendigung des Praktikums wurdevom Arbeitgeber und vom Projektteilneh-mer erwartet, dass sie sich für eine Zu-sammenarbeit positionieren oder eine ab-lehnende Entscheidung treffen. Bei einerpositiven Entscheidung beider Partner er-folgte die Vereinbarung einer Einarbei-tungszeit. Diese betrug in der Regel dreiMonate. Sie diente der Einarbeitung desProjektteilnehmers in sein künftigesBetätigungsfeld.

Während dieser Zeit waren die Projekt-teilnehmer bei der Euro-Schule Halleüber ein befristetes Beschäftigungsver-hältnis angestellt und erhielten ein Brut-toarbeitsentgelt. Mit den Arbeitgebernwurde verbindlich vereinbart, dass nachAblauf der Einarbeitungszeit nahtlos eineÜbernahme in ein versicherungspflichti-ges Arbeitsverhältnis erfolgt. So wurdeerreicht, dass die Fördermittel nur dorteingesetzt wurden, wo definitiv Arbeits-plätze zur Verfügung standen. Ein weite-res Fördermittel war die vermittlungsrele-vante Weiterbildung. Das bedeutet, dassim Rahmen des Projektes und eigensdafür geplanter finanzieller Mittel indivi-duelle Weiterbildungen für einzelne Pro-jektteilnehmer organisiert wurden, wenndamit ein Beschäftigungsverhältnis be-gründet werden konnte.

Die Kombination der Fördermittel war ef-fektiv, ausgerichtet auf die Begründungvon Beschäftigungsverhältnissen und hatsich insgesamt bewährt.

Unter Berücksichtigung der Projektzielekann abschließend eingeschätzt werden,dass nach Ablauf der Projektlaufzeit imDezember 2007 eine Vermittlungsquotevon 88,1 % erreicht wurde und 141 ältereErwerbslose wieder in den Arbeitsmarktintegriert wurden. Die Zielstellung wurdenicht nur erreicht, sondern mit mehr als30% übererfüllt. Unter Verwendung derFörderinstrumente konnten selbst Leis-tungsempfänger der ARGE vermitteltwerden, die teilweise bis zu 15 Jahre ar-beitslos waren.

Manfred BoideProjektleiter Arbeitsmarktservicezentrum „ASZ 50+“IHK-BildungszentrumJulius-Ebeling-Straße 606112 Halle

Telefon 0345 [email protected]

Ansprechpartner

Dr. Claus ScheidingStellv. SchulleiterEuro-Schulen HallePhilipp-Müller-Straße 5706110 Halle

Telefon 0345 [email protected]

Frau Astra Krafczyk, 57 Jahre alt, konnte als Buchhalterin in die Firma Adler Personalservice in Halle vermittelt werden.

Die Euro-Schulen Halle und das IHK Bil-dungszentrum Halle-Dessau haben ihreAbsicht erklärt, gemeinsam die erfolgrei-che Arbeit des ASZ-50+ in der zweitenProgrammphase des Beschäftigungspak-tes „Perspektive 50+“, „Jahresringe“, bisin das Jahr 2010 fortzusetzen.

Seit 01.01.2008 wird die Arbeit kontinu-ierlich weiter geführt. Erste Vermittlungs-ergebnisse sind bereits zu verzeichnen.Die Mitarbeiter des ASZ-50+ haben sichfür die nächsten drei Programmjahre auchhöhere Ziele gestellt.

Manfred Boide

Projektleiter Arbeitsmarktservicezentrum „ASZ-50+“

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40 EuroMagazin 1/08

Während hierzulande die Stellen oft noch knapp sind, werden jenseits der

Grenzen verzweifelt Arbeitskräfte gesucht. Die Euro-Schulen bieten

beispielsweise mit dem Europa-Job-Center Magdeburg mobilitätsbereiten

Arbeits- und Ausbildungssuchenden ein umfassendes Informations-,

Beratungs-, Betreuungs- und Vermittlungsangebot für Ausbildung und

Beschäftigung auf dem europäischen Arbeitsmarkt.

In der Welt zu HauseJ U G E N D L I C H E E R W E R B E N A R B E I T S E R F A H R U N G I M A U S L A N D

Während in Sachsen-Anhalt ein großerÜberhang an Arbeitskräften zu verzeich-nen ist, haben europäische Länder mitstarker Wirtschaftskraft in vielen Berufs-branchen einen hohen Bedarf an qualifi-zierten Fachkräften. Dieses Ungleichge-wicht am europäischen Arbeitsmarkt füreinen Beschäftigungszuwachs für die Re-gion Sachsen-Anhalt zu nutzen, hat sichdas Europa-Job-Center als Ziel gestellt.Bei intensiver Bearbeitung bietet der eu-ropäische Beschäftigungsmarkt ein hohesPotenzial, um die Arbeitsfähigkeit der Ar-beitsuchenden zu erhalten und weiterzu-entwickeln.

Für die Arbeitsmarktpolitik im Hinblickauf den Arbeitsmarkt der Zukunft ist esbesonders wichtig, Jugendlichen unter 25Jahren europäische Beschäftigungschan-cen zu eröffnen und sie in die Beschäfti-gung zu begleiten. Im Europa-Job-Center werden gemeinsam mit potenziel-len Arbeitgebern und anderen Netzwerk-partnern Projekte entwickelt und umge-setzt, die die Einstiegschancen der Ju-gendlichen auf den ersten Arbeitsmarktnach Beendigung ihrer Ausbildung ver-bessern. Vielen Jugendlichen bleibt heutedie Chance verwehrt, sich nach ihrer Aus-bildung in ihrem Beruf zu bewähren. Esist unstrittig, dass die in der Ausbildungerworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten undFertigkeiten durch Arbeitslosigkeit verlo-ren gehen. Wir gefährden damit auch dieZukunft unserer Gesellschaft, denn dienachwachsende Generation ist unser Ka-pital von morgen.

Unser Land muss auf die Leistungsfähig-keit seiner Menschen setzen, anders kön-nen wir uns im internationalen Wettbe-werb nicht behaupten. Die Europäisie-rung der Arbeits- und Bildungsmärkte hatbereits begonnen. Unter dem Druck desdemografischen Wandels und einer sichbeschleunigenden Globalisierung dürfenwir keine Zeit verlieren, die Bildungs-fähigkeit der Menschen zu erhalten undweiterzuentwickeln.

Auch die Unternehmen Sachsen-Anhaltsmüssen mit qualifiziertem Personal denAnforderungen der Globalisierung ge-wachsen sein. Jeder Jugendliche, der heu-te erfolgreich in die Berufswelt integriertwird, reduziert morgen das Ausmaß desMangels an qualifizierten Fachkräften.Erforderlich ist eine sinnvolle Konzeptionund Umsetzung unterschiedlicher Projek-te, die Jugendlichen beim Übergang vonder Ausbildung in die Arbeitswelt nach-haltig unterstützen.

A R B E I T S M A R K T

Sabrina Vogt erwirbt ihre ersten Auslands erfahrungen im Gastro nomiebereich auf Fuerteventura.

Ursula Groschner (re.), Leiterin der Euro-Schulen

Magdeburg, freut sich über dieAuszeichnung „Deutscher

Förderpreis Jugend in Arbeit“.

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EuroMagazin 1/08 41

Das Europa-Job-Center Das Projekt „Jugendliche erwerben Aus-landserfahrungen für die sachsen-anhalti-nische Wirtschaft“ ist ein Weg,

• die derzeit hohe Jugendarbeitslosigkeitzu minimieren,

• durch passgenaue Vermittlung dieNachhaltigkeit der Vermittlungsakti-vitäten zu erreichen,

• Jugendlichen mit BerufsabschlussChancen für eine vorübergehende Ar-beitserprobung und Beschäftigung imAusland zu eröffnen,

• die Arbeitsfähigkeit der Jugendlichendurch Erweiterung ihrer fachlichen,fremdsprachlichen, methodischen, so-zialen und interkulturellen Kompetenzzu entwickeln,

• während ihrer Arbeitserprobung undihrer vorübergehenden Anschlussbe-schäftigung die Jugendlichen zu be-gleiten.

• die Jugendlichen bei ihrer Rückkehrnach Sachsen-Anhalt in der Integrationin den sachsen-anhaltinischen Arbeits-markt zu unterstützen,

• Unternehmen Sachsen-Anhalts Fach-kräfte vorzuhalten, die die Anforderun-gen an eine globalisierte Arbeitswelterfüllen können,

• Kontakte der Teilnehmer aus der Aus-landsbeschäftigung für die wirtschaft-liche Zusammenarbeit von Unterneh-men auf europäischer Ebene zu nutzen.

Mit den Aktivitäten der Betreuung bis zurRückkehr der Teilnehmer schließt sich derKreis für die Förderung. Das Projekt wirdmit Mitteln des Europäischen Sozial-fonds, mit Landesmitteln, Mitteln derBundesagentur für Arbeit und der Jobcen-ter Arbeitsgemeinschaften Sachsen-An-

halts gefördert. Die im Ausland erworbe-nen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertig-keiten sowie die soziale und interkulturel-le Kompetenz der Teilnehmer kommenden sachsen-anhaltinischen Unternehmennach Rückkehr der Teilnehmer in ihreHeimat zugute.

Das Europa-Job-Center Magdeburg wirdals ein wirtschaftlich motivierter best-möglicher Ausgleich von Arbeitskraftan-gebot und Arbeitskraftnachfrage geför-dert. Das Center ist ergebnisorientiert aufWirkung und Wirtschaftlichkeit ausge-richtet mit dem Ziel der schnellen Beset-zung der von Arbeitgebern im europäi-schen Wirtschaftsraum angebotenen Stel-len, was zur Verkürzung der Leistungszeitund damit zur Minimierung der Arbeits-losigkeit führt. Kurze Kommunikations-wege und Schnelligkeit in der Vermitt-lung sind hervorzuhebende Merkmale.Mit seinen serviceorientierten Aktivitätenfür Arbeitsuchende und Arbeitgeberstärkt das Europa-Job-Center auch denDienstleistungscharakter der Bundesagen-tur für Arbeit und des Ministeriums fürWirtschaft und Arbeit Sachsen-Anhalts.

Seit 2001 arbeitet das Europa-Job-Center im Herzen der LandeshauptstadtSachsen-Anhalts. Es ist über die Landes-grenzen hinaus bekannt. Mehr als 20.000Besucher aus dem gesamten Bundesge-biet waren bereits im Center; die 714 Ar-beitgeberkontakte des Projektteams sindbesonders wertvoll. Bisher konnten 3.165Arbeitsuchende in eine sozialversiche-rungspflichtige Beschäftigung vermitteltwerden, davon 852 sogar in Deutschland.Europäische Zielgebiete sind die Nieder-lande, Österreich, die Schweiz, Großbri-tannien und Irland. Besonders interessantsind die Arbeitsmärkte der skandinavi-schen Länder Finnland, Schweden, Nor-wegen und Dänemark. Auch in die LänderSpanien, Belgien, Frankreich, Italien undUngarn wurden Arbeitsuchende vermittelt.Mit seinen Aktivitäten zur Förderung dervorübergehenden Beschäftigung Arbeit-

suchender im europäischen Ausland trägtdas Europa-Job-Center zur Erhöhung desQualifikationsniveaus der Arbeitnehmeraus Sachsen-Anhalt bei. Deutsche Unter-nehmen brauchen zukünftig immer mehrleistungsfähige Mitarbeiter mit anwen-dungsbereiten Sprachkenntnissen und in-terkultureller Kompetenz. Unternehmender Region Sachsen-Anhalt können sichmit auslandserfahrenen Mitarbeitern bes-ser an den Weltmärkten ausrichten. DieseEntwicklung zu fördern, ist ein wichtigesAnliegen des Projekts.

Das Europa-Job-Center Magdeburg istein internationales Kommunikationszen-trum in der Landeshauptstadt, das fürSachsen-Anhalt mit qualifizierten Fach-kräften wirbt und die europäische Wirt-schaft auch auf diese Region als Wirt-schaftsstandort aufmerksam macht.

Die Euro-Schulen Magdeburg wurdenmit dem Projekt „Europa-Job-Center –Jugendliche erwerben Auslandserfahrun-gen für die Wirtschaft Sachsen-Anhalts“im Rahmen des bundesweiten Wettbe-werbs „Deutscher Förderpreis Jugend inArbeit“ als sachsen-anhaltinischer Lan-dessieger in der Kategorie Freie Trägerdurch das Ministerium für Arbeit und So-ziales, Franz Müntefering, und die Bun-desagentur für Arbeit, Frank Weise, ausge-zeichnet.

Ansprechpartnerin

Ursula GroschnerSchulleitung

Euro-Schulen MagdeburgAm Fuchsberg 539112 [email protected] · www.eso-md.de

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42 EuroMagazin 1/08

Wirtschaft, Informatik, Tourismus, Marketing, Sport-Business oder Event-

Management – das sind nur einige Schlagworte, die unsere heutige

Berufs- und Arbeitswelt widerspiegeln. Sie assoziieren attraktive berufliche

Karrieremöglichkeiten und verweisen auf Internationalität, wenn auch an

Fremdsprachenbeherrschung gedacht wird.

Going EuropeA U S B I L D U N G E N I N B E R U F S F A C H S C H U L E N A L S

S P R U N G B R E T T F Ü R E I N E I N T E R N A T I O N A L E K A R R I E R E

Für die Euro-Schulen-Organisation ste-hen seit ihrer Gründung im Jahre 1966Ausbildungsangebote für den deutschenwie europäischen Arbeitsmarkt hoch imKurs. Mit nunmehr über 40-jähriger Er-fahrung und einer stetig wachsenden Zahlvon Schülern und Studenten sowie Stand -orten etablierten sich die Berufsfachschu-len, die sich im Bereich der verschieden-sten Geschäftsfelder der Wirtschaft, beider Nutzung der Informatik und berufs-bezogenen Anwendung von Fremdspra-chen kontinuierlich entwickelt haben, zur„Startrampe“ zahlreicher Jugendlicherauf ihrem Weg in eine internationale be-rufliche Karriere.

„Going Europe“ lebt in den unterschied-lichsten Berufsbildern, Ausbildungsfor-men und durch viele Einzelbeispiele. Alsübergreifende Merkmale der Ausbil-dungsangebote lassen sich hervorheben:

• Solide Vermittlung von berufsbildspe-zifischen Fachkompetenzen, insbeson-dere auch im fremdsprachlichen Be-reich.

• Besondere Betonung von Soft Skills,komplexer Persönlichkeitsbildung undder Ausprägung interkultureller Kom-petenzen.

• Praxisorientierung des Unterrichts undder Gestaltung von praxisnahen Lehr-und Lernarrangements wie z. B. Pro-jektarbeiten und Praktika.

• Eröffnung von Karrierewegen durcheine aufeinander aufbauende unddurchlässige Gestaltung von Auf-stiegsaus- und -fortbildungsangeboten.

• Sicherung der Internationalität derAusbildung durch- Internationale Abschlüsse, Prüfun-

gen und Zertifizierungen,- Fremdsprachliche und landeskundli-

che Ausbildung durch Muttersprachler- Auslandsaufenthalte und betriebliche

Auslandspraktika,- Europäische Netzwerkarbeit für die

Schüler, Studenten und Lehrkräfte.

Die Mitwirkung in Netzwerken machtnicht nur für die handelnden Personen Eu-ropa begreifbar und konkret, sonderneröffnet für die Berufsfachschulen derEuro-Schulen-Organisation zugleich dieMöglichkeit, den von der EU mit den De-klarationen von Bologna und Lissabonbereits vor Jahren eingeleiteten Umbauder europäischen Bildungslandschaft ak-tiv mitzugestalten.

Die Euro-Schulen-Organisation ist Mit-glied der FESA (Federation of EuropeanSchool Associations) und der unter die-sem Dach vereinten Netzwerke:• ESA – European Schools for Higher

Education in Administration and Management

• EMA – European Management Aca-demy

• BUSINET - Network for the Develop-ment of Business Education Program-mes

Durch diese aktive internationale Netz-werkarbeit kann die Mobilität unsererSchüler und Studenten während und nachder Ausbildung vor allem durch ver-gleichbare Standards und Abschlüsse, diesich in international anerkannten Curricu-la und Bildungszielen widerspiegeln undauf den europäischen Arbeitsmarkt orien-tiert sind, gefördert werden. Für den Er-folg dieser Arbeit spricht die Tatsache,dass gerade die Absolventen der Berufs-fachschulen schon am Ende ihrer Ausbil-dung fast alle einen Arbeitsvertrag odermehrere Beschäftigungsoptionen besit-zen und somit ihre berufliche Karrierestarten können. Zu den eingangs genann-ten Schlagworten gehört also ein weiteresals Gütesiegel, das die Ausbildungsange-bote der Euro-Schulen-Organisation cha-rakterisiert: employability.

Ansprechpartner

Dr. Klaus DrechselBereichsgeschäftsführer SachsenProduktmanager Berufsfachschulen

Bereichsgeschäftsführung SachsenMozartstraße 601445 Radebeul

Telefon 0351 [email protected] www.eso-berufsfachschulen.de

B I L D U N G

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Berufe mit Zukunft Internationale Karrieren

Staatlich geprüfte/rFremdsprachensekretär/ inKaufmännische/r Assistent/inMed. Dokumentationsassistent/inTechn. Assistent/in für InformatikÜbersetzer/in, Dolmetscher/inWirtschaftsassistent/inEuro-Management-Assistent/inInt. Wirtschaftsfachmann/frau

Weitere AusbildungenCommercial IT-Assistant ESOEuropa-Korrespondent/in ESOFremdsprachenkorrespondent/in IHKIT-Management-Assistant ESOSport Business Assistant ESOInt. Betriebswirt/in ESOInt. Office Manager ESOInt. Marketing Manager ESOInt. Event Manager ESO

International Diploma inBusiness Administration, Marketing Management, Office Management, Sport Business and Event Management, Tourism and Event Management der European Schools for Higher Education in Administration and Management, ESA, Sitz Wien

Bachelor of Arts (Honours)in Management, Business and Administration des New College Durham, UK, in Partnerschaft mit der University of Sunderland, UK

www.eso-berufsfachschulen.deAschaffenburg · Bad Kreuznach · Bamberg · Chemnitz* · Dessau · Dresden* · Erfurt* ·Freising · Gera* · Görlitz · Halle* · Hamburg* · Hannover · Leipzig* · Magdeburg* ·Mainz* · Nürnberg · Oldenburg* · Plauen · Regensburg · Stendal · Tauber bischofsheim · Trier* · Visselhövede · Wiesbaden · Würz burg* · Zittau · Zwickau

www.euroakademie.deBerlin* · Bielefeld · Bonn* · Dortmund · Düsseldorf* · Köln · Lippstadt* · Wuppertal*(nicht alle Angebote an allen Stand orten, *ESA-Diploma möglich)

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W I R Q U A L I F I Z I E R E N F Ü R I H R EZ U K U N F T

Wir sind Euro. Seit 1966. Mit „Euro“ verbinden wir Weit-sicht, Weltoffenheit, Toleranz und dynamisches Denken.Wir wirken mit an der Idee eines „Europa der freien undgebildeten Bürger“. Und das lange, bevor es „Mode“wurde. Ein Grund, stolz zu sein? Ein bisschen. Vor allemeine Verpflichtung für die Zukunft...

Ausbildung, Umschulung, Fort- und Weiterbildung imkaufmännischen, sprachlichen, gewerblich-technischen,sozialen und medizinischen Bereich in über 100 Euro-Schulen bundesweit und in Osteuropa (Tschechien,Slowakei, Polen) sowie mit Partnerschulen unter anderemin England, Frankreich, Irland, Italien, in den Niederlan-den, Österreich, Portugal, der Schweiz und in Spanien.

Bundesweit zählen • 3 staatlich anerkannte Fachhoch -schu len für Management (International School of Man-agement, Dortmund, Munich Business School und Inter-national Business School Berlin) und • 2 Fach aka de mienfür Fremdsprachen (Würzburger Dolmetscherschule undEuro-Schulen Bamberg) sowie über • 84 staatlich an-erkannte bzw. genehmigte Berufsfachschulen zur Qua -litätsgemeinschaft Euro-Schulen-Organisation. Fernergehören dazu • 2 International Business Schools: IhrKarrierevorsprung • 8 Euro-Business-Colleges: Die Al-ternative zur Universität • Academy for Management As-sistants: Talking Business Perfectly • 21 Euro Schulenfür Administration und Management: InternationaleKarrieren • 10 Euro-Medizinal-Kollegien: QualifizierteFachkräfte für Pflege und Therapie • Euro-Management-Consult: Service für die Wirtschaft • Euro-Sprachreisen:Weltweit für alle sprach- und reiseinteressierten Geschäfts-leute und Privatpersonen • Euro-Communication-Service: Übersetzungs- und Dolmetscherdienst aus allenSprachen – in alle Sprachen • Logophon: Verlag für moderne Lehrmittel • did Deutsch-Institut: Deutsch ler-nen in Deutschland

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