Der REIT-Investor 01/2013 - März 2013
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Transcript of Der REIT-Investor 01/2013 - März 2013
EDITORIAL
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
zuletzt waren in deutschen Tages- und
Wirtschaftsblättern häufiger Überschrif-
ten wie „Aktien profitieren vom Häuser-
boom“, „Beton heiß begehrt“ oder
„Im Höhenrausch“ zu lesen. Sie galten
der Entwicklung von Immobilienaktien,
insbesondere jener von Wohnungs-
unternehmen. Diese profitierten im ver-
gangenen Jahr von der steigenden
Nachfrage nach Wohnimmobilien – so-
wohl vonseiten privater als auch institu-
tioneller Investoren. Angefeuert wurde
die Nachfrage von niedrigen Zinsen
etwa bei Anleihen sowie Inflations-
und Rezessionssorgen, die die Anleger
in Sachwerte wie Immobilien trieben.
Auch die Krise der offenen und ge-
schlossenen Fonds, die Anleger bislang
oftmals wählten, um indirekt in Immo-
bilien zu investieren, hat Immobilien-
aktien größere Aufmerksamkeit beschert.
Von besagter Krise unberührt blieben
Immobilien-Spezialfonds, die sich im
vergangenen Jahr steigender Beliebtheit
bei institutionellen Investoren wie Versi-
cherungen, Pensionskassen und Stiftun-
gen erfreuten. Mangels Anlagealternati-
ven dürfte sich dieser Trend fortsetzen.
Dafür deutet sich an anderer Stelle ein
Trendwechsel an: Analysten erwarten,
dass 2013 das Jahr der Gewerbeimmo-
bilienaktien wird, und sehen in diesem
Segment deutliches Kurspotenzial.
Viel Spaß bei der Lektüre.
Ihr
Mario Caroli
Ein Informationsdienst über Immobilienaktien und REITs für Professionelle Kunden *
AUSGABE 01 // MÄRZ 2013
Immobilienaktienmarkt aktuell
IMMOBILIENAKTIEN WEITER AUF DEM VORMARSCHImmobilienaktien sind zuletzt zunehmend in den Fokus der Investoren gerückt – kein
Wunder, denn das Börsenjahr 2012 erwies sich rückblickend als sehr erfolgreich.
Zwar mussten die Investoren im Frühjahr einige Nervenproben überstehen, doch
nach der Aussage des EZB-Präsidenten Ende Juli, alles Notwendige für den Erhalt
des Euro zu tun, kam es zu einer kräftigen Aufwärtsbewegung. Neben europäischen
Immobilienaktien sorgten vor allem asiatische Werte für Zufriedenheit bei den
Investoren. Dies dürfte sich in diesem Jahr wiederholen.
–> Mehr dazu auf den Seiten 2–5
Immobilieninvestments
„WER EINSEITIG AUF DEUTSCHLAND SETZT, VERPASST CHANCEN“Deutschland ist als Ziel für Immobilieninvestments derzeit konkurrenzlos, zumindest
in der Wahrnehmung der meisten Anleger. Das war nicht immer so. Vor allem die
offenen Immobilienfonds beschritten in der Vergangenheit oft eine globale Strate-
gie zur Diversifizierung – bekanntermaßen nicht immer mit dem gewünschten Erfolg.
Dennoch wäre es grundsätzlich falsch, nur noch in Deutschland zu investieren, wie
Helmut Kurz, Fondsmanager bei ELLWANGER & GEIGER im Interview erklärt.
Besonders in Asien sieht er Nachholpotenzial bei den Investoren.
–> Mehr dazu auf den Seiten 6–8
Expertenbeitrag
VERMÖGENSANLAGE VON VERSICHERUNGENAngesichts des Niedrigzinsumfeldes müssen Versicherungen ihre Anlagestrategie
überdenken. Viele bauen ihre Immobilienquote aus und wählen inzwischen oft
den Weg der Immobilienfinanzierung. Besonders für kleinere Versicherer ist dies
jedoch meist kein Thema – sie werden künftig häufiger den Weg der direkten oder
indirekten Immobilienanlage wählen. Ralf Schlautmann, Geschäftsführer von
ELLWANGER & GEIGER Funds & Asset Management, erklärt in einem Gastbeitrag
im Magazin Versicherungswirtschaft, welche Optionen der Assekuranz offenstehen.
–> Mehr dazu auf den Seiten 9–10
Der REIT-InvestorDer Der Der Der Der Der Der Der Der Der REITREITREITREITREITREIT-Investor-Investor-Investor-Investor-Investor-InvestorDer REIT-InvestorINKLUSIVE SONDERTHEMA:
Immobilienanlage
von Versicherungen
* Die Informationen in diesem Dokument sind ausschließlich für Professionelle Kunden i.S. des § 31a WpHG bestimmt.Privatkunden wenden sich bitte an ihren Berater, um Informationen zu entsprechenden Finanzinstrumenten zu erhalten.
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AUSGABE 01 // MÄRZ 2013Der REIT-Investor
SEITE 2
Im Rückblick erwies sich das Börsenjahr
2012 als sehr erfolgreich. Besonders im
Frühjahr und Sommer wurden die Inves-
toren jedoch weltweit auf die Probe ge-
stellt: Nach einem verheißungsvollen
Start fielen die Kurse gegen Jahresmitte
auf ihr Ausgangsniveau zurück, und die
Schuldenkrise in Europa sowie Rezessi-
onsängste hielten die Märkte fest im
Griff. Erst die Ankündigung des Präsiden-
ten der Europäischen Zentralbank (EZB)
Mario Draghi im Juli in London, „alles
Notwendige“ innerhalb des EZB-Man-
dates für den Erhalt des Euro zu unter-
nehmen, brachte die Wende. So stand
auch der „Jahresend-Rallye“ 2012 nichts
im Weg. Der Sektor REITs hatte die Ab-
wärtsbewegung im zweiten Quartal weit
MARKTBERICHT DEUTSCHLAND
2012 war ein sehr erfolgreiches Börsen-
jahr – trotz Schuldenkrise, Rezessionsbe-
fürchtungen, Inflationsängsten sowie
Sorgen um den Euro. Bereits in den ers-
ten neun Monaten stiegen die Kurse
deutscher Immobilienaktien gemessen
am DIMAX um über 26 Prozent. Im vier-
ten Quartal 2012 verlangsamte sich das
Wachstum zwar leicht, dennoch hat der
Sektor mit einer Jahresperformance von
32,5 Prozent den DAX (+29 Prozent)
geschlagen. Auch im ersten Monat des
neuen Jahres setzte sich die Kursrallye
fort: Im Gegensatz zu den europäischen
Mitwettbewerbern lagen die deutschen
Immobilienwerte mit über zwei Prozent
schon wieder im Plus.
Hochkapitalisierte Gesellschaften mit
Fokus auf Wohnimmobilien waren wie
im Gesamtjahr 2012 auch im vierten
Quartal die großen Gewinner. Allerdings
notieren einige dieser Titel bereits mit
einem Bewertungsaufschlag zu ihrem
der Sektor eine Jahresperformance von
+21 Prozent und lag damit deutlich über
der Entwicklung des breiten Aktienmark-
tes (+15,6 Prozent).
Immobilienmarkt aktuell
IMMOBILIENAKTIEN WEITER AUF DEM VORMARSCH
weniger stark nachvollzogen und konn-
te sich abermals als sicherer Hafen be-
währen. Trotz einer Seitwärtsbewegung
in den vergangenen Monaten erreichte
Net Asset Value, weshalb sich der Trend
im Januar 2013 nicht fortgesetzt hat.
Diese Entwicklung zeigt sich zum Bei-
spiel an der Patrizia Immobilien AG, die
mit einem Plus von über 43 Prozent
im vierten Quartal noch der absolute
Gewinner war. Im Januar musste sich der
Titel jedoch mit knapp einem Prozent
Kursanstieg begnügen. Die Berliner GSW
Immobilien, Colonia Real Estate oder
Gagfah verhielten sich ähnlich, die TAG
Immobilien AG erzielte im Januar gar
einen Kursverlust von über sechs Pro-
zent. Dass Wohnungsgesellschaften aber
nach wie vor Potenzial haben, hat der
erfolgreiche Börsengang der LEG Immo-
bilien bewiesen. Der nordrhein-west-
fälische Immobilienkonzern wurde am
1. Februar zu 44 Euro an die Börse ge-
bracht, was ungefähr dem NAV ent-
spricht. Die Eigentümer Whitehall und
Perry Capital nahmen dadurch ungefähr
1,34 Milliarden Euro ein.
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% EPRA NAREIT Global REITs (in Euro)
Quelle: BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG © 2013
Quelle: BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG © 2013
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% E&G-DAX© DIMAX
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SEITE 3
MARKTBERICHT ASIEN
Im letzten Quartal 2012 schnitten asia-
tische Immobilienwerte im weltweiten
Vergleich mit einem Wertzuwachs von
17,3 Prozent in lokaler Währung am
besten ab. In Euro gerechnet lag das Plus
aufgrund der starken Aufwertung bei
nur 8,1 Prozent. Obwohl die asiatischen
Regierungen ihre Dämpfungsmaßnah-
men gegen Immobilienpreissteigerun-
gen fortsetzten und Befürchtungen einer
Blasenbildung bestehen, zeigte der
Sektor auch aufgrund der positiven Ent-
wicklung des breiten asiatischen Aktien-
marktes diese starke Performance.
Insgesamt war Japan zuletzt der stärkste
Markt. Durch das Programm des neuen
Premierministers Shinzo Abe kam es zu
plötzlichen Abwertungserwartungen in
die japanische Währung und zur Hoff-
Immobilienaktienmarkt aktuell
nung auf eine Inflation, was nach über
zwei Jahrzehnten deflationärer Entwick-
lung und einem starken Rückgang der
Immobilienpreise zu einem Schub am
Aktienmarkt führte. Besonders die starke
Kursentwicklung der Immobilienent-
wickler war für das beste Abschneiden
innerhalb des asiatischen Marktes ver-
antwortlich.
Die Immobilienmärkte in Singapur ha-
ben sich im vierten Quartal trotz der
kontinuierlichen Dämpfungsmaßnah-
men der Regierung gut entwickelt.
Schlusslicht war der australische Markt,
was hauptsächlich auf fehlende Impulse
zurückzuführen war. Trotz zahlreicher
Kapitalerhöhungen bei den REITs blieb
das Marktumfeld besonders bei Einzel-
handelsimmobilien schwierig.
MARKTBERICHT EUROPA
Europäische Immobilienaktien haben
den breiten Aktienmarkt im letzten
Quartal des vergangenen Jahres mit ei-
nem Plus von 7,8 Prozent leicht geschla-
gen. Im Januar 2013 musste der Sektor
jedoch einen Dämpfer hinnehmen und
verlor um 2,7 Prozent an Wert. Dagegen
hat sich der EuroStoxx50 mit einem Plus
von 3,2 Prozent deutlich besser entwi-
ckelt. Besonders die positiveren Konjunk-
turaussichten in den USA infolge des
Aufschubs wesentlicher Teile des Spar-
und Steuererhöhungspaketes sowie die
Stabilisierung der Peripherie-Anleihen in
Europa sorgten für dieses Ungleichge-
wicht. Aufgrund der zurückkehrenden
Risikobereitschaft der Anleger waren ins-
besondere zyklische Titel gefragt, und die
Investoren verließen die sicheren Häfen.
Unter den REITs stachen im Vergleichs-
zeitraum von Ende September 2012 bis
Ende Januar 2013 besonders die italie-
nischen Gesellschaften IGD sowie Beni
Stabili mit jeweils über 20 Prozent Wert-
zuwachs hervor. Des Weiteren konnte
die britische Workspace Group mit einem
Plus von 22,3 Prozent glänzen. Bei den
Immobilienaktien waren vor allem die
deutschen Gesellschaften IVG Immobili-
en (+30,5 Prozent), Patrizia Immobilien
(+44,6 Prozent) und die österreichische
CA Immo (+28,3 Prozent) sehr erfolg-
reich. Ebenfalls deutlich im Kurs zugelegt
haben die Aktien der KWG Kommunale
Wohnen AG (+23,3 Prozent), die von der
Übernahme durch die Conwert Immo-
bilien Invest SE profitierte.
2013 werden Immobilientitel tendenziell
konstante bis leicht steigende Dividen-
den ausschütten. Ausnahmen sind eini-
ge niederländische Werte, bei denen es
Dividendenkürzungen geben wird.
Chancen auf Kurssprünge warten aber
in der Peripherie. Dort waren bezie-
hungsweise sind die Preise aufgrund des
vorherrschenden Misstrauens gedrückt.
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% EPRA/NAREIT Europe (in Euro)
Quelle: EPRA
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% GPR Asia (in Euro)
Quelle: GPR
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% MSCI US REIT (in Euro)
MARKTBERICHT USA
Die börsennotierten Immobiliengesell-
schaften in den USA lieferten 2012 in
nahezu allen Branchen hohe, zum Teil
zweistellige Renditen. Insgesamt entwi-
ckelten sich Immobilienaktien auch hier
besser als der breite Aktienmarkt. Für
Auftrieb sorgten steigende Dividenden,
ein starkes Gewinnwachstum und ge-
stiegene Immobilienwerte. Nach Schät-
zungen konnte der NAV von Objekten
im Besitz von Immobilienaktiengesell-
schaften 2012 um rund 16 Prozent zu-
legen. Die NAVs profitierten nicht nur von
der Verbesserung der Gewinne, sondern
auch von der Bereitschaft der Investoren,
geringere Renditen zu akzeptieren.
Der Jahresbeginn wurde jedoch von den
enttäuschenden Konjunkturdaten des
vierten Quartals 2012 geprägt. Zwar
schienen sich die wirtschaftlichen Rah-
menbedingungen in den USA zuvor
stabilisiert zu haben, die Debatten um
die Fiskalklippe sorgten allerdings für
neuerliche Verunsicherung.
Wenngleich Prognosen schwierig sind,
dürften sich Immobilienwerte weiter gut
entwickeln. Die Gründe sind sich verbes-
sernde Fundamentaldaten im Immobili-
ensektor und anpassungsfähige Kapital-
märkte. Dennoch sind Kurskorrekturen
unter anderem aufgrund des hohen
Bewertungsniveaus der US-REITs weiter-
hin nicht ausgeschlossen. Für kurzfristig
orientierte Investoren eignet sich der
US-Markt daher nach wie vor weniger.
Immobilienaktienmarkt aktuell
Die positive Stim-
mung unter Ana-
lysten für Immobi-
lienaktien aus dem
vergangenen Jahr
setzt sich auch
2013 fort. Laut ak-
tuellem Dr. ZitelmannPB-Immobilien-
aktien-Barometer hat sie sich sogar
noch einmal verbessert. So stieg der Wert
des Stimmungsindikators bei der kurz-
fristigen Perspektive von +0,4 auf +0,6.
In der mittelfristigen Zwölf-Monats-
Sicht sank der Wert leicht von +0,7 auf
+0,6. Dabei erwarten jedoch die zwölf
befragten Analysten übereinstimmend,
dass die Kurse deutscher Immobilien-
aktien in den kommenden zwölf Mo-
naten steigen oder auf konstantem
Niveau bleiben werden. Im Vorjahr
hatte das Barometer +0,8 angezeigt.
Acht Analysten gehen davon aus, dass
2013 das Jahr der Gewerbeimmobilien-
aktien wird. Nur zwei Experten erwarten,
dass sich Wohn immobilienaktien besser
entwickeln. Entsprechend hat sich auch
die Stimmung bei den Wohnimmobilien-
aktien leicht verschlechtert. Auf Sicht von
drei Monaten fiel der Barometerwert von
+0,5 auf +0,3. Ein Vorstoß der SPD dürf-
te einiges zu dieser Einschätzung beige-
tragen haben: In ihrem Positionspapier
„Bezahlbares Wohnen in der Sozialen
Stadt“ kündigte die Partei im Falle eines
Wahlsiegs zahlreiche Einschnitte für
Vermieter an.
Insgesamt bleiben Immobilienaktien
aufgrund des Anlagenotstands meiner
Prognose nach weiter attraktiv für An-
leger, die laufende Erträge und Fungi-
bilität suchen. Da die konjunkturelle
Entwicklung Mietsteigerungen nur
begrenzt möglich macht, bleibt Selek-
tivität Trumpf. Gut aufgestellte Nach-
zügler, die unter ihrem NAV notieren,
sollten die besten Chancen haben.
DIE STUNDE DER GEWERBEIMMOBILIENAKTIEN?
Kurz-Kommentar von Helmut Kurz
Quelle: MSCI
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+0,5
+0,3
+0,1
+0,4
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+0,5
+0,3
+0,1
+0,4
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Sep 11 Dez 11 Mrz 12 Jun 12 Sep 12 Dez 12 Mrz 13
DIMAX
+0,6
Stimmungsindikator Dr. Zitelmann PB-Immobilienaktien-Barometer auf 3-Monats-Sicht
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„AUGENMERK AUF AUSREICHENDE KAPITALDECKE“
3 Fragen an Patrick Nass, Fondsmanager des E&G Fonds Global REITs
Welches Resümee
ziehen Sie für die
Performance des
Fonds 2012?
Wir sind mit der
Wertentwicklung
2012 sehr zufrie-
den. Der Fonds hat die Benchmark mit
einem Kursanstieg von 21,2 Prozent
knapp geschlagen, obwohl die Volati-
lität in Höhe von 7,9 Prozent deutlich
geringer war als die der Benchmark mit
10,8 Prozent. Zur Jahresmitte ist der
Fonds durch die Übergewichtung Eu-
ropas und Asiens ins Hintertreffen ge-
raten. Dies wurde jedoch in der zwei-
ten Jahreshälfte wieder aufgeholt, als
das übergewichtete Europa-Engage-
ment – infolge der Entspannung der Eu-
rokrise – am stärksten hinzugewann und
das untergewichtete Nordamerika eine
der schlechtesten Regionen darstellte.
Wie sieht Ihre Strategie für 2013 aus?
Der Fokus liegt weiter auf Gesellschaften
mit einem qualitativ hochwertigen Im-
mobilienportfolio, da im aktuellen Um-
feld von Haushaltskonsolidierung und
hoher Arbeitslosigkeit gute und schlech-
te Objekte weiter auseinanderdriften
werden. Allerdings werden wir zumin-
dest partiell auch auf Unternehmen
setzen, die entweder in B-Standorten
investieren oder deren Objekte gewisse
Makel aufweisen. Allerdings muss sich
dies deutlich in der Bewertung der
Bestände beziehungsweise Aktien
niederschlagen, um ein gutes Chance-
Risiko-Profil zu gewährleisten.
Welche Auswirkungen haben die Krisen
in Europa und mögliche Krisen in den
USA auf die Titelauswahl?
Die vergangenen Jahre haben aber-
mals deutlich gezeigt, dass ein gesun-
des Verhältnis zwischen Eigenkapital
und Fremdkapital eine der wichtigsten
Voraussetzungen ist, um eine Krise mit
möglichst geringen Schäden zu über-
stehen. Deshalb werden wir besonde-
res Augenmerk auf eine ausreichende
Kapitaldecke legen, die eine gewisse
Stabilität der Gesellschaften sicher-
stellt.
Immobilienaktienmarkt aktuell
AUSBLICK
Für 2013 sieht ELLWANGER & GEIGER
weiteres Kurspotenzial im REIT-Sektor.
Besonders die asiatischen Gesellschaften
werden aufgrund höherer Mieteinnah-
men und steigender Immobilienpreise
profitieren. Besonderer Optimismus
scheint beim Blick auf den japanischen
Markt angebracht. Zwar werden die Er-
träge im Zuge der Umrechnung in Euro
gedämpft, seit die japanische Regierung
beschlossen hat, die Abwertung des Yen
voranzutreiben, um die Wirtschaft an-
zukurbeln. Dennoch bleiben japanische
Immobiliengesellschaften – trotz der
sehr guten Wertentwicklung im vierten
Quartal 2012 – noch immer unter ih-
ren Höchstkursen. Sollte es tatsächlich
zu einer Inflation kommen, dürfte die
Nachfrage nach Immobilienaktien noch-
mals steigen.
Auch Hongkong ist weiterhin attraktiv.
Besonders mittelgroße Gesellschaften
verdienen hier Aufmerksamkeit. Unge-
achtet ihrer guten Performance im ver-
gangenen halben Jahr weisen sie immer
noch einen hohen Kursabschlag von
rund 55 Prozent zu ihren NAVs auf. Im
Vergleich dazu werden die großen Titel
mit einem Abschlag von durchschnittlich
28 Prozent gehandelt.
In Verbindung mit der stabilen Wirt-
schaft in den USA werden auch die dort
ansässigen REITs im Kurs zulegen können.
Für Immobiliengesellschaften werden
2013 Renditen zwischen acht und zwölf
Prozent prognostiziert. Ob diese Werte
erreicht werden, hängt jedoch von ver-
schiedenen Faktoren wie der wirtschaft-
lichen Entwicklung ab. In Europa ist der
Kursverlauf der Immobilienwerte stark
an die Bewältigung der Schuldenkrise
geknüpft. Allerdings besitzen die euro-
päischen Gesellschaften im globalen
Vergleich noch viel Aufholpotenzial.
Deutsche Gesellschaften mit Fokus auf
Gewerbeimmobilien verdienen 2013
besonderes Augenmerk. (Lesen Sie dazu
den Kurz-Kommentar auf Seite 4.) Wäh-
rend Gesellschaften wie die IVG Immo-
bilien mit einem Plus im Januar von über
23 Prozent oder die DIC Asset mit einem
Monatsgewinn von fast 17 Prozent erste
Zeichen gesetzt haben, versprechen be-
sonders die 2012 stark zurückgebliebe-
nen REITs Alstria Office, Hamborner und
Prime Office noch Kurspotenzial. Auch
die in Österreich ansässige CA Immo mit
ihrem hohen Anteil an deutschen Bü-
roimmobilien ist hier zu nennen. Zudem
sind zurückgebliebene Wohnungsver-
mieter wie Conwert und KWG Kommu-
nale Wohnen interessant.
AUSGABE 01 // MÄRZ 2013Der REIT-Investor
SEITE 6
Experteninterview
„WER EINSEITIG AUF DEUTSCHLAND SETZT, VERPASST CHANCEN“
Herr Kurz, Deutschland steht als Investi-
tionsstandort bei Anlegern derzeit hoch im
Kurs. Woran liegt das?
Die Finanz- und Schuldenkrise der ver-
gangenen Jahre hat dazu geführt, dass
sich institutionelle wie auch private An-
leger wieder verstärkt auf den deutschen
Immobilienmarkt konzentriert haben.
Denn im Allgemeinen ist es so, dass sich
Anleger in Krisenzeiten zu Hause am
sichersten fühlen. Das gilt insbesondere
dann, wenn sich die eigene Heimat – wie
in den vergangenen Jahren – als Insel der
Stabilität in einem insgesamt sehr un-
sicheren Umfeld darstellt.
Welche Entwicklungen haben Sie vor der
Krise beobachtet?
In den 1990er und zu Beginn der 2000er
Jahre hatten private und teilweise auch
institutionelle Investoren verstärkt die
Chancen in ausländischen Märkten ent-
deckt. Vertreter der offenen Immobilien-
fonds beispielsweise verlagerten ihre
Aktivitäten zunehmend ins Ausland, und
schließlich machte der Deutschland-
Anteil in ihren Portfolios nur noch etwa
ein Drittel aus. Auch im Bereich der ge-
schlossenen Immobilienfonds wurden
mehr Fonds mit ausländischen als mit
deutschen Immobilien platziert. Zur
Begründung hieß es, dass der Anleger
sich – ähnlich wie im Aktienbereich – auf
die Globalisierung einstellen und ins-
besondere in aufstrebenden Ländern mit
positiver Demografie investieren sollte.
Gilt dieser Grundsatz denn heute nicht
mehr?
Dieses Argument bleibt weiterhin rich-
tig. Laut dem aktuellen Feri Real Estate
Monitor wird das Ertragspotenzial für die
EU-Länder allerdings nur mit der sehr
schlechten Ratingnote D– bewertet,
während die Vereinigten Staaten mit
einem deutlich besseren B, Latein-
Interview mit Helmut Kurz, Fondsmanager bei ELLWANGER & GEIGER
Deutschland ist als Ziel für Immobilieninvestments derzeit konkurrenzlos, zumindest in der Wahrnehmung der meisten Anleger. Das war nicht immer so. Vor allem die offenen Immobi-lienfonds beschritten in der Vergangenheit oft eine globale Strategie zur Diversifi zierung – bekanntermaßen nicht immer mit dem gewünschten Erfolg. Dennoch wäre es grundsätz-lich falsch, nur noch in Deutschland zu investieren, wie Helmut Kurz, Fondsmanager bei ELLWANGER & GEIGER, im Interview erklärt. Besonders in Asien sieht er Nachholpotenzial bei den Investoren.
Wo fi nden Sie Alternativen zu Staatsanleihen, um verlässliche und auskömmliche Renditen zu erzielen?*
*Mehrfachnennungen möglich (max. drei Antworten)*Mehrfachnennungen möglich (max. drei Antworten)
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9,7
10,4
22,7
37,0
68,8
0 10 20 30 40 50 60 70 80
Multi-Asset-Ansatz
Aktien aus Industrieländern
Aktien aus Schwellenländern
Gedeckte Schuldverschreibungen
Schwellenlandanleihen
Unternehmensanleihen
Traditionelle Assetklassen
in Prozent
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5,8
10,4
13,01
13,6
31,2
0 5 10 15 20 25 30 35
Rohstoffe
Hedgefonds
Private Equity
Infrastrukturfinanzierung mit Eigenkapital
Infrastrukturfinanzierung mit Fremdkapital
Immobilien
Alternative Investments
in Prozent
Quelle: Allianz Global Investors: RiskMonitor Nr. 4 (H2/ 2012)
AUSGABE 01 // MÄRZ 2013Der REIT-Investor
SEITE 7
Experteninterview
amerika sogar mit einem A und Asien
schließlich mit einem AA bewertet wer-
den. Die Asset-Allokation deutscher ins-
titutioneller Investoren ist dagegen sehr
einseitig ausgerichtet – mit fast zwei
Drittel der Anlagen in deutschsprachigen
Ländern und mit nur etwa zehn Prozent
der Anlagen außerhalb Europas. Auch
bei den Investitionsabsichten fokussieren
sich die Investoren vor allem auf euro-
päische Länder.
Offene Immobilienfonds verfolgten in der
Vergangenheit eine globale Strategie aus
Gründen der Diversifikation...
Durchaus, nur war die Umsetzung dieser
Einsicht teilweise wenig professionell:
Wenn ein deutscher Fondsmanager nach
Mexiko oder Korea reist, um dort eine
einzelne Büroimmobilie zu erwerben,
dann hat das mit professioneller interna-
tionaler Diversifikation wenig zu tun.
Wer neu in einem fremden Markt agiert
und dort nur einzelne Objekte kauft,
wird oftmals einen zu hohen Preis be-
zahlen oder Schwächen eines Objektes
unterschätzen. Die Investitionen einiger
offener Immobilienfonds in fernen Märk-
ten, etwa in Asien, waren daher auch
nicht sehr erfolgreich, sondern haben
in vielen Fällen nicht unerheblich zu
den teilweise eklatanten Verlusten bei-
getragen.
Also doch lieber auf Deutschland konzen-
trieren?
Nein, denn wer heute zu der Anlage-
strategie der 1980er Jahre zurückkehrt
und fast ausschließlich in Deutschland
investiert, verpasst erstens die Chancen
der Globalisierung und geht zweitens ein
hohes Klumpenrisiko ein. Gerade bei
Direktinvestments im Immobilienbereich
lässt sich die Portfoliostruktur – anders
als bei Wertpapieren – nicht in wenigen
Tagen oder Wochen ändern. Dafür be-
darf es vielmehr einiger Jahre. Die Auf-
lösung zahlreicher offener Immobilien-
fonds im vergangenen Jahr zeigt, dass
es sich bei der Desinvestition um einen
schwierigen und sehr langwierigen Pro-
zess handelt.
Welche Probleme sehen Sie noch?
Wenn deutsche Institutionelle ihren oh-
nehin viel zu hohen Anteil an Immobili-
en im Heimatmarkt nunmehr weiter
ausbauen, erhöht sich für sie das Risiko,
wenn Deutschland in einigen Jahren ein-
mal nicht mehr so gut dastehen sollte
wie derzeit. Niemand weiß, wie sich die
Belastungen durch die Euro-Schulden-
krise mittelfristig auswirken werden.
Sicher ist dagegen, dass langfristig die
Kombination von negativer Demografie
und stark ausgebautem Wohlfahrtsstaat
für Deutschland zum Problem werden
wird. Und sicher ist auch, dass perspek-
tivisch das Wachstum eher i n Asien als
in Europa stattfinden wird. Wer also all-
zu einseitig auf Deutschland setzt, geht
ein hohes Risiko ein und verpasst mit
Sicherheit Chancen. Er muss allerdings
bereit sein, vorübergehend größere
Wertschwankungen zu akzeptieren.
Ist diese Einsicht auch bei den Investoren
angekommen?
Eine kürzlich durchgeführte Studie von
Allianz Global Investors bei 155 europä-
ischen institutionellen Investoren liefert
hierzu interessante Antworten. So wurde
unter anderem gefragt: „Wo finden Sie
Alternativen zu Staatsanleihen, um ver-
lässliche und auskömmliche Renditen zu
erzielen?“ Von zwölf Alternativen wur-
den am dritthäufigsten Immobilien ge-
nannt, und zwar von 31,2 Prozent der
Investoren. Am häufigsten wurden Unter-
nehmensanleihen genannt, am zweit-
häufigsten Schwellenlandanleihen. Akti-
en, Private Equity oder Rohstoffe wurden
weitaus seltener als Immobilien genannt.
Gibt es regionale Präferenzen?
Ja, besonders beliebt sind Immobilien bei
institutionellen Investoren aus Frank-
reich, wo sie mit einer Nennung von
57 Prozent sogar den zweiten Platz ein-
nehmen. Auch in der Schweiz spielen
Immobilien mit einer Nennung von
47,6 Prozent durch institutionelle Inves-
toren eine große Rolle. In Deutschland
liegt die Nennung mit 38,1 Prozent
etwas über dem Durchschnitt, in den
Niederlanden dagegen mit 28 Prozent
etwas unterhalb des Durchschnitts.
Wo und wie wollen die institutionellen In-
vestoren im Immobiliensegment investieren?
Dies wurde im Rahmen der zitierten
Allianz-Studie zwar nicht ermittelt.
Allerdings gibt eine – ebenfalls kürzlich
veröffentlichte – Befragung von Feri Euro-
Rating bei 103 deutschen institutionel-
len Investoren darauf eine Antwort.
Demnach wollen 24 Prozent der Befrag-
ten stärker in Immobilien in Frankreich
und den Benelux-Staaten investieren,
ebenfalls 24 Prozent in Deutschland,
Österreich und der Schweiz, jeweils
19 Prozent in Skandinavien und in Groß-
britannien und 16 Prozent in Osteuropa
beziehungsweise Russland. Interessant
ist, dass nur drei Prozent der deutschen
Institutionellen in Asien investieren
wollen.
Warum wundern Sie sich darüber?
Es gibt hier einen erheblichen Nachhol-
bedarf, denn derzeit befinden sich, so
eine andere Zahl aus der Feri-Unter-
suchung, nur 0,6 Prozent der Immobili-
enanlagen deutscher Institutioneller in
Asien. Mit Blick auf Aktien- und An-
leiheninvestments ist Asien bei Instituti-
onellen dagegen durchaus beliebt. Die
oben zitierte Allianz-Studie ergab, dass
zwei Drittel der befragten europäischen
Investoren in asiatischen Aktien investiert
AUSGABE 01 // MÄRZ 2013Der REIT-Investor
SEITE 8
IMPRESSUM
V.i.S.d.P.:
Mario Caroli,
Persönlich haftender Gesellschafter
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG,
Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart,
Telefon 0711/2148-0
Telefax 0711/2148-123
Herausgeberin des vorliegenden
Dokumentes ist die
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG,
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Stand: März 2013
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kann sich eine abweichende steuerliche
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Bei Performancedarstellungen handelt es
sich um Betrachtungen von früheren Wert-
entwicklungen. Die Angaben, Vergleiche
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wie z.B. Markt-, Kurs-, Währungsschwan-
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wird.
sind. Und immerhin fast 36 Prozent der
europäischen Institutionellen besitzen
asiatische Rentenpapiere, in Deutschland
sind es sogar 48 Prozent.
Warum investieren institutionelle Investo-
ren so gerne in asiatische Aktien und An-
leihen, machen aber einen großen Bogen
um asiatische Immobilien?
Der Grund mag darin liegen, dass direk-
te Engagements auf dem asiatischen
Immobilienmarkt sehr schwierig sind.
Es gibt zahlreiche rechtliche und steuer-
liche Hürden, und der Markt ist für
deutsche Investoren natürlich weitaus
weniger vertraut als der Heimatmarkt
oder die Immobilienmärkte von London
und Paris.
Wie lässt sich dieses Problem lösen?
Der sinnvollste Weg, in asiatische Immo-
bilien zu investieren, führt ebenfalls über
Aktieninvestments. In vielen asiatischen
Ländern gibt es eine ausgeprägte REIT-
Kultur, und der REIT-Markt ist dort
ungleich stärker und professioneller
entwickelt als hierzulande. Allerdings
machen REITs in den Immobilienport-
folios deutscher Institutioneller laut der
oben zitierten Feri-Befragung derzeit nur
0,3 Prozent aus, und nur zwei Prozent
wollen bis Ende 2015 stärker in diese
Anlageform investieren. Dabei gibt es
heute REIT-Fonds mit einem hohen An-
teil an asiatischen Werten, die es leicht
ermöglichen würden, sehr viel stärker
indirekt in den asiatischen Immobilien-
markt zu investieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
AUSGABE 01 // MÄRZ 2013Der REIT-Investor
SEITE 9
Immobilienanlage von Versicherungen
Gastbeitrag von Ralf Schlautmann in der Versicherungswirtschaft am 15.01.2013
Schach dem NiedrigzinsFür 2013 zeichnet sich ein Vorangehen der Versicherer im Immobilieninvestment ab
Ralf Schlautmann
Not macht erfinderisch – diese Weisheit bewahrheitet sich gegenwärtig auch
beim Blick auf das Anlageverhalten vieler Versicherungen. Sie investieren traditionell einen großen Teil ihrer Kundengelder in festverzinsliche Wertpapiere. Doch beson-ders bei Staatsanleihen gehen die Renditen inzwischen teilweise gegen Null – oder sie bergen allzu hohe Risiken. Folgerichtig pas-sen viele Versicherer ihre Anlagestrategie an. Im Fokus stehen dabei zunehmend Immo-bilienanlagen. Nach Jahren folgenloser An-kündigungen verdichten sich nun die An-zeichen, dass die Assekuranz ihre Immobi-lienquote ausbaut.
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt das Dilemma der Versicherungen: Nach An-gaben der Bundesbank sind die Erträge der Assekuranz aus der Kapitalanlage 2011 ge-genüber dem Vorjahr von 4,3 auf 4,1 Prozent gesunken – Tendenz weiter fallend. Für die Assekuranz wird es entsprechend immer schwieriger, die in den Verträgen garantier-ten Renditen zu erwirtschaften. Bei bestehen-den Policen liegt die durchschnittliche Ga-rantieverzinsung bei 3,2 Prozent.
Um die Zusagen gegenüber ihren Kunden halten zu können, investiert die Assekuranz immer weniger in Staatsanleihen und mehr in Immobilien, Unternehmensanleihen, Pfand-briefe und Infrastrukturprojekte. Mit diesen lassen sich in der Regel höhere Renditen er-zielen als mit Wertpapieren und ihre Risiken können durch die Auswahl entsprechender Investitionsziele begrenzt werden.
Immobilienfinanzierung senkt EigenkapitalunterlegungEinige Versicherer rücken derzeit in ein Feld vor, das bislang Banken vorbehalten war: die Unternehmens- und Immobilien-finanzierung. Zahlen der Bundesbank zu-folge haben Versicherer knapp 56 Mrd. Euro als Immobilienkredite verliehen, das ent-spricht knapp fünf Prozent ihrer Kapital-anlagen. Weitere 9,5 Mrd. Euro oder fast ein Prozent der Anlagen entfallen auf Un-ternehmenskredite. Die Allianz beispiels-weise will nach eigenen Angaben mittel-fristig fünf Milliarden Euro im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung aus-geben. Hintergrund dieser Entwicklung: Mit Einführung des neuen EU-Aufsichtssystems Solvency II müssen Versicherungen Immo-
bilieninvestments künftig mit Eigenkapital unterlegen – nach derzeitigem Stand bei Di-rektinvestments mit pauschal 25 Prozent, für indirekte Investments sind je nach Fall so-gar bis zu 49 Prozent vorgesehen. Zwar wird das neue Regelwerk – nach aktuellem Stand mit dem Startzeitpunkt der Übergangsfrist Mitte 2014 – später in Kraft treten als bis-lang geplant. Dass die Kapitalunterlegung für Versicherer kommt, steht aber außer Frage. Viele Versicherer richten sich daher bereits auf die neue Regelung ein.
Bei der Immobilienfinanzierung kann die Assekuranz die Eigenkapitalunterlegung senken. Denn Solvency II ermöglicht es Ver-sicherern, das Eigenkapital deutlich zu re-duzieren, wenn bei der Vergabe von Immo-bilienkrediten 60 Prozent des Objektwerts nicht überschritten werden. Für kleinere Versicherer ist das jedoch meist kein Thema, weil sie oft nicht über die nötigen Personal-Ressourcen verfügen, um eine solche Fi-nanzierung umzusetzen. Sie werden trotz Solvency II häufiger den Weg der direkten oder indirekten Immobilienanlage wählen, da der Markt derzeit keine anderen Alter-nativen bereithält, die ähnlich hohe Rendi-ten ermöglichen.
Immobilienmarkt stellt Herausforderung darDas neue Feld der Immobilienfinanzierung und die Ausweitung der Immobilienquote im klassischen Sinne über direkte oder in-direkte Investments hält jedoch einige Tü-cken bereit. Um auf dem Immobilienmarkt dauerhaft erfolgreich sein zu können, bedarf es entsprechenden Know-hows – nicht nur, um geeignete Objekte zu finden, sondern auch um künftige Entwicklungen richtig einschätzen zu können. Erschwerend hinzu kommt dabei eine stärkere Volatilität der Immobilienmärkte. Während viele große Unternehmen auf Erfahrungen mit Immo-bilienanlagen verweisen können, fallen die Auswahl und das Management der Immo-bilien kleineren Versicherern erfahrungs-gemäß schwerer. Dies belegt eine Umfrage der IREBS International Real Estate Busi-ness School an der Universität Regensburg unter institutionellen Investoren. So gaben etwa 87 Prozent der Befragten an, dass ih-nen die mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Objekte Probleme bereite.
Dem begegnet laut IREBS-Befragung knapp die Hälfte der Versicherer mit indi-rekten Immobilienanlagen, beispielsweise in
Abriss und Umwandlung eines alten Fabrikgeländes in Oberbayern in ein modernes Business-Areal: Die Chancen liegen bei der Projektentwicklung in gefragten Metropolregionen mit bester Infrastruktur.
Foto
: hkm
52 Versicherungswirtschaft Nr. 2 · 15. Januar 2013
MANAgEMENt & WIssEN
Schach dem NiedrigzinsFür 2013 zeichnet sich ein Vorangehen der Versicherer im Immobilieninvestment ab
Ralf Schlautmann
Not macht erfinderisch – diese Weisheit bewahrheitet sich gegenwärtig auch
beim Blick auf das Anlageverhalten vieler Versicherungen. Sie investieren traditionell einen großen Teil ihrer Kundengelder in festverzinsliche Wertpapiere. Doch beson-ders bei Staatsanleihen gehen die Renditen inzwischen teilweise gegen Null – oder sie bergen allzu hohe Risiken. Folgerichtig pas-sen viele Versicherer ihre Anlagestrategie an. Im Fokus stehen dabei zunehmend Immo-bilienanlagen. Nach Jahren folgenloser An-kündigungen verdichten sich nun die An-zeichen, dass die Assekuranz ihre Immobi-lienquote ausbaut.
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt das Dilemma der Versicherungen: Nach An-gaben der Bundesbank sind die Erträge der Assekuranz aus der Kapitalanlage 2011 ge-genüber dem Vorjahr von 4,3 auf 4,1 Prozent gesunken – Tendenz weiter fallend. Für die Assekuranz wird es entsprechend immer schwieriger, die in den Verträgen garantier-ten Renditen zu erwirtschaften. Bei bestehen-den Policen liegt die durchschnittliche Ga-rantieverzinsung bei 3,2 Prozent.
Um die Zusagen gegenüber ihren Kunden halten zu können, investiert die Assekuranz immer weniger in Staatsanleihen und mehr in Immobilien, Unternehmensanleihen, Pfand-briefe und Infrastrukturprojekte. Mit diesen lassen sich in der Regel höhere Renditen er-zielen als mit Wertpapieren und ihre Risiken können durch die Auswahl entsprechender Investitionsziele begrenzt werden.
Immobilienfinanzierung senkt EigenkapitalunterlegungEinige Versicherer rücken derzeit in ein Feld vor, das bislang Banken vorbehalten war: die Unternehmens- und Immobilien-finanzierung. Zahlen der Bundesbank zu-folge haben Versicherer knapp 56 Mrd. Euro als Immobilienkredite verliehen, das ent-spricht knapp fünf Prozent ihrer Kapital-anlagen. Weitere 9,5 Mrd. Euro oder fast ein Prozent der Anlagen entfallen auf Un-ternehmenskredite. Die Allianz beispiels-weise will nach eigenen Angaben mittel-fristig fünf Milliarden Euro im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung aus-geben. Hintergrund dieser Entwicklung: Mit Einführung des neuen EU-Aufsichtssystems Solvency II müssen Versicherungen Immo-
bilieninvestments künftig mit Eigenkapital unterlegen – nach derzeitigem Stand bei Di-rektinvestments mit pauschal 25 Prozent, für indirekte Investments sind je nach Fall so-gar bis zu 49 Prozent vorgesehen. Zwar wird das neue Regelwerk – nach aktuellem Stand mit dem Startzeitpunkt der Übergangsfrist Mitte 2014 – später in Kraft treten als bis-lang geplant. Dass die Kapitalunterlegung für Versicherer kommt, steht aber außer Frage. Viele Versicherer richten sich daher bereits auf die neue Regelung ein.
Bei der Immobilienfinanzierung kann die Assekuranz die Eigenkapitalunterlegung senken. Denn Solvency II ermöglicht es Ver-sicherern, das Eigenkapital deutlich zu re-duzieren, wenn bei der Vergabe von Immo-bilienkrediten 60 Prozent des Objektwerts nicht überschritten werden. Für kleinere Versicherer ist das jedoch meist kein Thema, weil sie oft nicht über die nötigen Personal-Ressourcen verfügen, um eine solche Fi-nanzierung umzusetzen. Sie werden trotz Solvency II häufiger den Weg der direkten oder indirekten Immobilienanlage wählen, da der Markt derzeit keine anderen Alter-nativen bereithält, die ähnlich hohe Rendi-ten ermöglichen.
Immobilienmarkt stellt Herausforderung darDas neue Feld der Immobilienfinanzierung und die Ausweitung der Immobilienquote im klassischen Sinne über direkte oder in-direkte Investments hält jedoch einige Tü-cken bereit. Um auf dem Immobilienmarkt dauerhaft erfolgreich sein zu können, bedarf es entsprechenden Know-hows – nicht nur, um geeignete Objekte zu finden, sondern auch um künftige Entwicklungen richtig einschätzen zu können. Erschwerend hinzu kommt dabei eine stärkere Volatilität der Immobilienmärkte. Während viele große Unternehmen auf Erfahrungen mit Immo-bilienanlagen verweisen können, fallen die Auswahl und das Management der Immo-bilien kleineren Versicherern erfahrungs-gemäß schwerer. Dies belegt eine Umfrage der IREBS International Real Estate Busi-ness School an der Universität Regensburg unter institutionellen Investoren. So gaben etwa 87 Prozent der Befragten an, dass ih-nen die mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Objekte Probleme bereite.
Dem begegnet laut IREBS-Befragung knapp die Hälfte der Versicherer mit indi-rekten Immobilienanlagen, beispielsweise in
Abriss und Umwandlung eines alten Fabrikgeländes in Oberbayern in ein modernes Business-Areal: Die Chancen liegen bei der Projektentwicklung in gefragten Metropolregionen mit bester Infrastruktur.
Foto
: hkm
52 Versicherungswirtschaft Nr. 2 · 15. Januar 2013
MANAgEMENt & WIssEN
Quelle: Versicherungswirtschaft Nr. 2 · 01/2013
AUSGABE 01 // MÄRZ 2013Der REIT-Investor
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Immobilienanlage von Versicherungen
Form von Immobilien-Spezialfonds. Mit stei-gender Nachfrage auf den Immobilienmärk-ten und dem damit einhergehenden schwin-denden Angebot dürften künftig noch mehr Unternehmen auf professionelle Anbieter von Immobilieninvestments zurückgreifen. Das belegt auch eine Untersuchung von Feri Eu-roRating Services. Demnach dürfte der An-teil direkt gehaltener Immobilien von 55 Pro-zent im Jahr 2012 auf 49 Prozent im Jahr 2013 sinken. Zum Vergleich: 2005 lag er noch bei 71 Prozent, 2009 bei 62 Prozent. Die Bedeu-tung von Spezialfonds in den Portfolien da-gegen ist von 18 Prozent im Jahr 2005 auf 32 Prozent 2011 gestiegen und dürfte sich 2012 auf diesem Niveau einpendeln.
Dieser Weg scheint die passende Antwort auf niedrige Zinsen beziehungsweise hohe Risiken in anderen Anlagesegmenten sowie die mangelnde Verfügbarkeit von Objekten zu sein. Erfolgsentscheidend ist jedoch wie bei einem Direktinvestment die Auswahl der passenden Investitionsobjekte. Lange Zeit wählten Fondsinitiatoren und Anleger tradi-tionell Büroimmobilien. Auf sie entfällt der Studie von Feri zufolge mit 53,5 Prozent der größte Anteil in den Beständen. Doch Bü-rogebäude performten in den vergangenen zehn Jahren schlechter als andere Nutzungs-arten. Mit Handelsimmobilien zum Beispiel erzielten Investoren laut Deutschem Immo-bilien Index (Dix) dagegen eine fast doppelt so hohe Rendite.
Ein Grund dafür ist nicht zuletzt die ro-buste Verfassung des deutschen Einzelhan-dels. Wiederholt schlechte Nachrichten von den Finanzmärkten und aus den Schulden-staaten lassen die deutschen Verbraucher offenbar unbeeindruckt. So wuchs der Um-satz im deutschen Einzelhandel laut Bran-chenverband HDE im ersten Halbjahr 2012 um 2,6 Prozent.
Investitionen in Fachmarktzentren erfordern genaue MarktkenntnisAngesichts dieser Zahlen investierten auch institutionelle Investoren zuletzt verstärkt in Einzelhandelsimmobilien. Auf der Wunsch-liste ganz oben standen vor allem innerstäd-tische Shoppingcenter. Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Preise in diesem Segment in den vergangenen Monaten allerdings stark gestiegen und die Renditen entsprechend ge-sunken. Die Alternative: Fachmärkte, Fach-marktzentren und sogenannte hybride Malls. Hier können Investoren langfristig Renditen von sechs bis sieben Prozent erzielen.
Lange Zeit wurden diese Objekte stiefmüt-terlich behandelt. Ein Grund: Im Vergleich zu bunten Shoppingcentern wirken sie aufgrund ihrer Flachbauweise und Mieterstruktur eher langweilig. Doch wer meint, hier ein Invest-
ment zu tätigen, das ohne Managementauf-wand hohe Renditen abwirft, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall. Denn die Zahl poten-zieller Mieter, die Fachmarktflächen mieten, ist begrenzt. Es handelt sich zum Beispiel um Lebensmitteldiscounter, Drogerie- und Baumärkte, Textil- und Elektronikhändler – und diese Mieter haben eine starke Ver-handlungsposition. Damit die Objekte die erwünschten Renditen erzielen, kommt es folglich auf einen erfahrenen Asset Mana-ger an, der den Mietern auf Augenhöhe be-gegnet und weiß, wie sich das Potenzial der Objekte ausschöpfen lässt.
Nur wenn der Asset-Manager Markt und Immobilien beherrscht, stellen Fachmarkt-zentren ein zukunftsorientiertes Investment dar. Weitere Faktoren begünstigen dies: Das Warensortiment ist auf den täglichen Bedarf der Kunden zugeschnitten. Krisen wirken sich daher weniger stark auf die Einnahmen aus als etwa in den Konsumtempeln in den Innenstädten. Ein weiteres Problem vor al-lem des innerstädtischen Einzelhandels: die Online-Konkurrenz. Ob Bücher, DVDs und Elektronikartikel oder Kleidung – immer mehr Produkte werden über das Internet er-worben. Um langfristig vom prosperierenden Einzelhandel zu profitieren, müssen Inves-toren folglich auf andere Objekttypen wie Fachmarktzentren ausweichen.
Fazit: Obwohl Immobilien bei Versiche-rungen schon länger hoch im Kurs stehen, wird dies nun nach und nach auch in ihrem Anlageverhalten sichtbar. Sie betrachten Im-mobilien als Ausweg aus dem Niedrigzins. Die Anlagepräferenzen sind dabei unterschied-lich. Besonders die großen Häuser drängen verstärkt in den Bereich der Immobilienfi-nanzierung. Kleineren Versicherungsunter-nehmen ist das kaum möglich. Sie investieren bevorzugt direkt oder indirekt in Immobi-lien. Letzteres wird meiner Ansicht nach an
Bedeutung gewinnen. Denn dies geht – die Wahl eines entsprechenden Produkts voraus-gesetzt – mit einem professionellen Asset Ma-nagement einher, das die Versicherer in der Regel nicht selbst abbilden wollen. Dies gilt umso mehr, da jene Assetklassen wie Fach-marktzentren, die langfristig aussichtsreich sind, der Spezialisierung bedürfen.
Versicherer gehen mit Erhöhung der Immobilienquote voranOffen bleibt, welche Auswirkungen Sol-vency II tatsächlich auf das Investitionsver-halten der Assekuranz haben wird. Fest steht: Die Regulierung wird Investoren in höhere Immobilienrisiken und in strukturierte Pro-dukte treiben. Auf Kosten anderer Assetklas-sen werden Staatsanleihen vom Regulierer geförder begünstigt. Und dennoch: Im Zuge der Diskussionen haben alternative Invest-ments wie Immobilien deutlich an Attrak-tivität gewonnen. Obwohl lange Zeit keine Rede von einem Run in diese Assetklasse sein konnte, zeigt eine Studie von Feri nun, dass sich etwas bewegt: So ist die Immobi-lienquote institutioneller Investoren auf zu-letzt 7,3 Prozent gestiegen. Laut Feri haben seitdem vor allem Versicherungen die Quote erhöht – von 4,8 auf sechs Prozent. Rechnet man noch die oben genannten fünf Prozent der Kapitalanlagen hinzu, die Versicherun-gen in Immobilienfinanzierungen investiert haben, kommt die Assekuranz auf eine Im-mobilienquote von rund elf Prozent – weit über dem Durchschnitt aller institutionel-ler Investoren.
Ralf Schlautmann ist Geschäftsführer der E&G Funds & Asset Management GmbH, einer Tochtergesellschaft vom Bankhaus Ellwanger & Geiger.
Entwicklung der Immobilienquote seit 2005: Signifikante Erhöhungstendenz in 2013 Quelle: Feri EuroRating Services AG
Versicherungswirtschaft Nr. 2 · 15. Januar 2013 53
Investment 2013
Quelle: Versicherungswirtschaft Nr. 2 · 01/2013