DER REPETIERER - WILD UND HUND - WILD UND HUND · Messer und Jagdausrüstung tätig. Außerdem ist...

21
HEEL WAFFENEDITION N O R B E R T K L U P S BAND 3

Transcript of DER REPETIERER - WILD UND HUND - WILD UND HUND · Messer und Jagdausrüstung tätig. Außerdem ist...

  • DER

    REP

    ETIE

    RER

    HEEL

    DER AUTORNorbert Klups, geboren 1960, besitzt seinen Jagdschein bereits seit 1979. Seit 1984 ist er als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Jagd und Waffenzeitungen für Produkttestbe

    richte aus den Bereichen Waffen, Munition, Messer und Jagdausrüstung tätig. Außerdem ist er Verfasser von 12 Fachbüchern aus dem Bereich Waffen und Munition, Kreisjagdberater und Mitglied des Jägerprüfungsausschusses sowie Schießtrainer für Seminare der RWJAkademie.

    www.heel-verlag.de

    WAFFENEDITION N O R B E R T K L U P S

    BAND 3

    WAFFENEDITION N O R B E R T K L U P S

    BAND 1–4

    Jedes Jahr ein neues jagdrelevantes Buch vom

    Waffenexperten Norbert Klups

    Weitere Informationen auf Seite 240

    NO

    RB

    ER

    T

    KLU

    PS

    III

  • H E E L

    D E R R E P ET I E R E R

    WAFFENEDITION N O R B E R T K L U P S

    BAND 3

  • Impressum

    HEEL Verlag GmbHGut Pottscheidt53639 KönigswinterTel.: 02223 9230-0Fax: 02223 9230-13E-Mail: [email protected]

    © 2019 HEEL Verlag GmbH

    Autor: Norbert KlupsSatz: gb-s Mediendesign, KönigswinterCoverdesign: Axel Mertens, KönigswinterProjektleitung: Helge WittkoppLektorat: Peter Diekmann

    Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlags nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.

    – Alle Rechte vorbehalten –

    – Alle Angaben ohne Gewähr –

    Printed in SlovakiaISBN: 978-3-95843-632-9

    Fotos: Archiv des AutorsMit Ausnahme von:© Fa. John Rigby & Co: (S. 7), (S. 43), (S. 45), (S. 109) © Hermann Historica OHG: (S. 14–19), (S. 20 o), (S. 23 u), (S. 53), (S. 112), (S. 204/205), (S. 210), (S. 213 2. v. o/1. v. u) © Fa. Mauser Jagdwaffen: (S. 22 o), (S. 38 u), (S. 107), (S. 113–115) © Fa. Marlin Firearms: (S. 23 o), (S. 213 3. v. o) © Fa. Remington Arms: (S. 27), (S. 131), (S. 132 o), (S. 135)© Fa. Blaser Jagdwaffen GmbH: (S. 28), (S. 54–58)© Fa. FBT, Fine Ballistic Tools: (S. 29)© Fa. Browning International S.A.: (S. 60 o/2. v. o), (S. 61), (S. 64), (S. 213 o)© Fa CZ, Ceska Zbrojovka a.s.: (S. 70)© Fa. Dakota Firearms: (S. 72), (S. 73 o), (S. 74/75)© Fa. Haenel GmbH: (S. 79/80)© Fa. Heym AG: (S. 84–86) © Fa. Kimber Mfg.: (S. 94/95)© Fa. Krico GmbH: (S. 99 o)© Fa. Merkel Jagd- und Sportwaffen GmbH: (S. 118–121), (S. 122 o), (S. 125)© Fa. Mossberg: (S. 126 o), (S. 127 o)© Fa. Nosler Inc.: (S. 129 o), (S. 130 o)© Fa. Rößler Austria: (S. 136–138)© Fa. Ruger Firearms: (S. 140), (S. 141 o), (S. 142), (S. 212) © Fa. Sabatti S.P.A.: (S. 146), (S. 147 u)© Fa. Sako Oy Tikka: (S. 148), (S. 149 u), (S. 181–183) © Fa. Sauer, J.P. & Sohn GmbH: (S. 153), (S. 154 o), (S. 155/156), (S. 157 o), (S. 160), (S. 161 l/M) © Fa. Savage Arms: (S. 162), (S. 164 u)© Fa. Steel Action GmbH: (S. 166)© Fa. Steyr Mannlicher GmbH: (S. 171), (S. 172 o), (S. 173), (S. 175/176)© Roland Zeitler: (S. 178–180), (S. 193) © Fa. Weatherby Inc.: (S. 194), (S. 196 u) © Fa. Winchester Repeating Arms: (S. 197), (S. 198 M), (S. 199), (S. 211) © Waffen Jung GmbH. (S. 214/215)© Fa Kepplinger, Kufsteiner Waffenstube: (S. 221) © DWJ (Deutsches Waffen Journal): (S. 222)

    Hintergründe: Archiv des VerlagsMit Ausnahme von:© Fotolia.de:Morphat: (S. 14), (S. 19), (S. 24), (S. 27), (S. 29), (S. 30/31), (S. 33), (S. 35), (S. 40), (S. 43), (S. 52), (S. 62/63), (S. 71), (S. 74), (S. 83), (S. 88), (S. 92), (S. 97),

    (S. 98), (S. 107), (S. 115), (S. 125), (S. 131), (S. 134), (S. 139), (S. 140), (S. 143), (S. 147), (S. 151), (S. 155), (S. 158/159), (S. 164), (S. 169), (S. 175), (S. 180), (S. 185), (S. 188), (S. 195), (S. 204), (S. 208), (S. 214), (S. 218), (S. 223), (S. 226/227), (S. 228), (S. 231), (S. 233), (S. 238/239),

    acrogame: (S. 37), (S. 59), (S. 87), (S. 103), (S. 158/159), (S. 203)antiqueimages: (S. 224)

  • H E E L

    WAFFENEDITION N O R B E R T K L U P S

    BAND 3

  • I N H A LT

    VI. DIE VISIERUNG 35

    VII. DER SCHAFT 37 Die Schaftbacke 37 Die Senkung 38 Der Lochschaft 39 Der Vorderschaft 40 Die Fischhaut 40 Das Schaftmaterial 41 Die Bettung 43

    VIII. SICHERUNGEN 45

    IX. BEKANNTE SERIENWAFFEN 47 Bergara 47 Blaser 50 Browning 59 Chapuis 65 Christensen Arms 68 CZ 70 Dakota 72 Fabarm 76 Haenel 79 Heym 82 Howa 89 H-S Precision 91

    EINLEITUNG 6

    I. DIE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DES REPETIERERS 14

    II. VERSCHLUSS-SYSTEME 21 Kammerverschluss-Repetierer 21 Unterhebel-Repetierer 22 Vorderschaft-Repetierer 23

    III. DIE MAGAZINE 24

    IV. DER BÜCHSENLAUF 26 Die Laufkontur 26 Möglichst geringe Toleranzen 27 Drücken, Ziehen oder Hämmern 28 Stainless-Läufe 28 Patronenlager und Mündung 29 Laufwechsel 30 Wie lang ist lang genug? 30 Was leisten kurze Läufe? 30

    V. DER ABZUG 33 Der deutsche Stecher 33 Der Rückstecher 33 Der Direktabzug 34 Umrüsten auf Direktabzug 34

  • Kimber 94 Krico 97 Lynx 102 Marlin 104 Mauser 106 Merkel 118 Mossberg 126 Nosler 128 Remington 131 Rößler 136 Ruger 140 Sabatti 144 Sako 148 Sauer & Sohn 150 Savage 162 Steel Action 165 Steyr Arms 168 Strasser 178 Tikka 181 Unique Alpin 184 Verney Carron 186 Voere 189 Weatherby 194 Winchester 197 Antonio Zoli 202

    X. VORDERSCHAFT- REPETIERBÜCHSEN 204

    Verney Carron LA 206 Krieghoff Semprio 207

    XI. UNTERHEBEL-REPETIERER 210

    XII. BESONDERE EINZELSTÜCKE 214 Jung Take-Down 214 Die Kesslerin 216 Johannsen Mountain Rifle 219 Die Kaiserbüchse 221

    XIII. EINSCHIESSEN 223

    XIV. PFLEGE DER REPETIERBÜCHSE 226

    XV. WENN ES HAKT UND KLEMMT – FEHLERSUCHE 230

    XVI. GEBRAUCHTWAFFENKAUF 233

  • 6

    Nach „Der Drilling“ in Band 1 und „Die Doppel-büchse“ in Band 2 geht es nun in Band 3 mit Jagd-Repetierern weiter.

    Repetierbüchsen sind die weltweit beliebtesten Jagdwaf-fen, wenn es um den Kugelschuss geht. Sie sind robuster, preisgünstiger und feuerstärker als Kipplaufwaffen und es gibt heute eine fast unüberschaubare Auswahl auf dem Weltmarkt. Die Bezeichnung Repetierbüchse sagt aus, dass die Waffe über ein Magazin für mehrere Patronen verfügt und dass eine manuelle Handhabung erforderlich ist – das sogenannte Repetieren –, um die abgefeuerte Hülse aus dem Patronenlager sowie eine neue Patrone in den Lauf zu befördern.

    Eine besondere Spielart sind Einzellader-Repetier-büchsen, die zwar einen normalen Repetier-Verschluss besitzen, aber kein Magazin haben. Nach dem Öffnen des Verschlusses wird die leere Hülse zwar ausgeworfen, der Schütze muss aber eine neue Patrone von Hand einlegen, wenn er einen weiteren Schuss abgeben will. Gründe für eine solche Bauart sind entweder das Streben nach höchster Präzision, da ein System ohne Magazindurchbruch steifer und somit präziser ist oder aber gesetzliche Vorschriften, wenn Mehrlader für bestimmte Erwerber nicht erlaubt sind. Einzellader-Repetiersysteme finden sich heute jedoch fast ausschließlich bei Matchbüchsen. Die hochpräzisen Benchrest-Waffen werden ausschließlich als Einzellader gebaut. Jagdlich wird man aber immer den Vorteil nutzen, mehrere Schüsse in schneller Reihenfolge abzugeben. Jagd-Repetie-rer haben daher in der Regel auch ein Magazin. Wo sich das Magazin befindet, ist bauartbedingt. Es kann als Kastenma-gazin unterm System angeordnet sein oder aber als Röhren-magazin unterm Lauf oder im Hinterschaft.

    Die Technik, wie die nächste Patrone aus dem Magazin in das Patronenlager befördert wird, ist auch recht unter-schiedlich. Neben dem herkömmlichen Kammer-Ver-

    schluss-Repetierer – bei den meisten Modellen stand das Mauser-98-System Pate – finden sich noch Unterhebel- und Vorderschaft-Repetier-Systeme. Unterhebel-Repetierer und besonders Vorderschaft-Repetierer haben eine sehr schnelle Schussfolge, da der Repetiervorgang ergonomisch günstig abläuft. Der Schütze kann seine Hände beim Repetieren nämlich dort lassen, wo sie auch beim Schuss liegen. Dafür gelten herkömmliche Kammer-Verschluss-Büchsen als deutlich präziser als alle anderen Systeme. Es war also nur logisch, dass Waffenkonstrukteure danach strebten, den Kammer-Verschluss schneller zu machen. Rasch wurde klar, dass sich Zeit sparen lässt, wenn der Schütze den Kammer-stengel nicht erst anheben und nach dem Repetieren wieder absenken muss. Die ersten Geradezug-Systeme wurden für das Militär entwickelt und entstanden bei Steyr sowie in der Schweiz. Besonders die Schweizer hielten an ihren K-11- und K-31-Repetierern lange fest, denn die Büchsen galten als hoch präzise. Viele K 31 wurden auch zu Jagdbüchsen umgebaut.

    Der Vorteil eines Geradezug-Repetierers liegt im sehr schnellen Repetiervorgang. Der Kammerstengel muss nicht angehoben werden, sondern wird einfach in einer geraden Bewegung zurückgezogen und nach dem Auswer-fen der leeren Hülse wieder nach vorn geschoben. Gera-dezug-Repetierer werden daher gern als Drückjagdwaffen genutzt. Einer der Gründe ist auch das deutsche Jagdgesetz, das beim jagdlichen Einsatz von Selbstladebüchsen die Magazinkapazität auf 2 Schuss beschränkt. Ein Gerade-zug-Repetierer unterliegt dieser Beschränkung nicht. Und ein erfahrener Schütze schießt damit fast so schnell wie mit einer Selbstladebüchse.

    Viele Drückjagdschützen stiegen in den vergangenen Jahren auf Geradezug-Repetierer um. Auch bei der Einzel-jagd haben die schnellen Büchsen durchaus Vorteile, wenn es darum geht, den zweiten Schuss – sei es, um Tier und

    E I N L E I T U NG

  • Kalb zu erlegen, oder bei nicht optimalem ersten Schuss – möglichst schnell abgeben zu können. Moderne Gerade-zug-Repetierer mit Einsteckmagazin, Handspannung sowie Wechsellauf-Möglichkeit sind heute das Maß der Dinge bei modernen Jagd-Repetierern. Das heißt nicht, dass sie auch für alle Jagdzwecke die beste Wahl sind. Bei der Großwild-jagd etwa dominiert immer noch das robuste und funk-tionssichere 98er-System, denn hier kommt es mehr auf Funktionssicherheit auch unter härtesten Bedingungen an, als auf Höchstpräzision oder Bedienkomfort.

    In den ersten Kapiteln schauen wir uns die verschiede-nen Bauteile der Repetierbüchse, wie Verschluss-Systeme, Läufe, Abzüge, Visierungen und Schäftungen an, wobei es auch um spezielle Thematiken wie etwa die optimale Lauf-länge für bestimmte Anwendungszwecke geht.

    Riesiger MarktDie Anzahl der Firmen, die heute Jagd-Repetierer herstel-len, liegt locker im dreistelligen Bereich. Die meisten von ihnen haben zudem mehrere Modelle im Programm. Wer sich heute einen Repetierer zulegen will, hat somit eine her-vorragende Auswahl, nicht zu vergleichen mit dem Angebot an Drillingen oder Doppelbüchsen. Die Preisspanne ist zudem sehr weit und beginnt schon bei 500 Euro für eine nagelneue Waffe eines bekannten US-Anbieters. Nach oben hin gibt es natürlich kaum Grenzen. Ein individuell nach Kundenwünschen gefertigter Custom-Repetierer, etwa auch noch als TakeDown-Version, kostet locker einen fünfstelli-gen Eurobetrag.

    Die wichtigsten und meist verbreiteten Repetierer-Mo-delle werden in den nachfolgenden Kapiteln alphabetisch sortiert, detailliert sowie mit allen Ausstattungs-Mög-lichkeiten vorgestellt, sodass ein direkter Vergleich vorge-nommen werden kann, was die verschiedenen Hersteller anbieten.

    Klassische Repetierbüchsen, wie diese Highland Stalker von Rigby mit Mauser-98-System, werden auch heute noch gern geführt

    7

    Wird ein Repetierer gut gepflegt, so hat er eine sehr hohe Lebensdauer. Er ist weitaus langlebiger als etwa eine Kipplaufwaffe. Auch heute noch werden eine Menge Repetierbüchsen jagdlich geführt, die vor dem II. Weltkrieg gebaut wurden. Gebrauchtwaffen können daher durchaus ein Schnäppchen sein, besonders heute, wo der Markt voll davon ist und die Preise sinken. Dabei ist es bei vielen Jägern nicht unbedingt das Streben nach einer günstigen Jagdwaffe, das sie auf den Gebrauchtwaffenmarkt treibt, sondern oft die Suche nach einem besonderen, handwerk-lich gefertigten Stück oder der Wunsch, einen Klassiker zu führen, der heute nicht mehr gefertigt wird. Beste Beispiele sind etwa die Sauer 80/90, die Mauser 66 oder der Mann-licher Schönauer, die heute alle eine ziemlich große und eingeschworene Fangruppe haben. Auch solche Klassiker werden deshalb vorgestellt, auch wenn sie nicht mehr gebaut werden.

    Abschließend noch einige besondere Einzelstücke, die zeigen, was heute machbar ist, wenn der Kaufpreis neben-sächlich ist.

    Im letzten Teil des Buches widmen wir uns nützlichen Tipps zur Pflege des Jagd-Repetierers, dem richtigen Ein-schießen sowie der Fehlersuche, wenn es einmal hakt oder klemmt. Damit der Kauf einer gebrauchten Büchse nicht zum Reinfall wird, gibt es im Anhang noch eine Checkliste zum Gebrauchtwaffenkauf.

    Norbert Klups

  • 8

    Vor mehr als 35 Jahren kam mit der Blaser SR 830 die erste Repetierbüchse aus dem Allgäu auf den Markt. Damit begann die Geschichte der

    Blaser-Sicherheitsrepetierer, die sich bis heute fortgesetzt hat – und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

    Die SR 830 wurde noch von Altmeister Horst Blaser persönlich entwickelt und als sie vorgestellt wurde, war es schon eine kleine Sensation, denn die SR 830 sah ganz anders aus, als man es bisher von Jagdrepetierern gewohnt war. Allein der zweigeteilte Schaft sorgte für Aufsehen – ein Konzept, dem Blaser bis heute treu geblieben ist und das sich durchgesetzt hat. Die meisten modernen Repetierer sind heute mit zweigeteilten Schäften ausgestattet.

    Auch war die SR 830 durch den Gleitschienen-Verschluss deutlich kürzer als herkömmliche Repetierbüchsen, ließ sich leicht zerlegen und war als Sicherheitsrepetierer mit Handspannung konzipiert. Alles Merkmale, die sich bis heute wie ein roter Faden durch die Entwicklungsge-schichte der Blaser-Repetierbüchsen ziehen.

    Mit der Blaser R 93 gelang dann im Jahre 1993 der große Wurf, denn das neue Modell vereinte alle Vorteile der bis-herigen Blaser-Repetierbüchsen, arbeitete aber als Gerade-zugrepetierer.

    SICHERHEITSREPETIERER VON ANFANG AN

    Wie aus einem Guss: Büchse, Montage und Zielfernrohr sind genau aufeinander abgestimmt.

  • 9

    Zwar gab es schon zuvor militärische Geradezugrepetier-büchsen, aber bei Jagdwaffen betrat man völliges Neuland. Technisch war die R 93 völlig anders, denn bisher verrie-gelten Geradezugrepetierer durch eine Drehbewegung des Verschlusskopfes. Bei der R 93 wird nichts mehr gedreht, sondern der Verschluss nur vor- oder rückwärts bewegt. Die Verriegelung der Kammer erfolgt völlig selbsttätig und wird bei der Vorwärtsbewegung zwangsgesteuert.

    Mit der R 93 begann die Ära der jagdlichen Geradezug - r epetierer und die handliche Büchse wurde begeistert ange-nommen. Besonders Drückjagdschützen in aller Welt haben den schnellen Jagdrepetierer zu ihrer Lieblingswaffe erkoren und mit mehr als 200.000 produzierten Büchsen in weniger als 20 Jahren ist sie wohl eine der erfolgreichsten Jagdwaffen aller Zeiten. Sicherheitstechnisch setzte sie ebenfalls Maß-stäbe: Ist der Verschluss nicht ganz geschlossen, ist keine Schussabgabe möglich. Löst die Waffe aus, wird durch die Energie des Schlagbolzens zunächst der Verschluss vollstän-dig geschlossen, eine Zündung der Patrone erfolgt dadurch nicht. Die R 93 wird erst unmittelbar vor dem Schuss durch den Spannschieber an der Rückseite des Verschlussgehäuses

    gespannt. In der unteren Stellung ist das Schloss entspannt und die Kammer verriegelt. Um sie zu entriegeln, genügt es aber, den Spannschieber ein kleines Stück nach vorne zu drücken, dann lässt sich der Kammerstengel bewegen. Nach dem Schuss bleibt der Spannschieber in der oberen Position und es ist ein schneller Folgeschuss möglich.

    Der R 93-Verschluss arbeitet außerordentlich schnell und lässt sich nach dem Schuss auch sehr leicht öffnen, weil die Winkel an Verschlusskopf und Verriegelungshülse so gewählt wurden, dass sie beim Entriegeln frei werden ohne zu klemmen.

    Wie schon die Vorgängermodelle SR 830 und SR 850 bietet auch die R 93 die Möglichkeit, Wechselläufe zu

    Mit dem Professional Success-Schaft wurde der Lochschaft im Jagdwaffenbau wieder populär

  • 10

    verwenden und die Büchse zum platzsparenden Transport zu zerlegen.

    Zum Laufwechsel müssen lediglich 2 Schrauben am Vor-derschaft gelöst werden und schon lässt sich der Lauf bei geöffnetem Verschluss nach oben entnehmen. Durch die Befestigung des Zielfernrohres auf dem Lauf, und nicht auf dem Verschlussgehäuse, ist der Laufwechsel zudem völlig problemlos und die Treffpunktlage ändert sich nicht.

    Gleichzeitig mit der R 93 brachte Blaser auch die Sat-telmontage auf den Markt, die eine Montage der Zieloptik direkt auf dem Lauf ohne separate Montageunterteile erlaubte. Heute werden alle Blaser-Waffen, die einen Kugel-lauf haben, für die Sattelmontage eingerichtet.

    Trotz des großen Erfolges der R 93 gab es auch Kritik, die sich hauptsächlich auf die Magazinauslegung bezog. Eine Repetierbüchse, deren Magazin von oben geladen und ent-laden werden musste, war im Zeitalter von Einsteckmagazi-nen nicht mehr zeitgemäß. Auch die Magazinkapazität von 3 Patronen war einigen passionierten Drückjagdschützen zu gering. Um dieses Problem zu lösen, mussten sich die Blaser-Konstrukteure schon eine Menge einfallen lassen, denn beim kurzen Geradezug-Verschluss der R 93, den im Grunde auch die neue R 8 hat, liegt der Abzug direkt unter dem Magazin. Herkömmliche Einsteckmagazine sind also konstruktiv nicht machbar.

    Die Lösung heißt Blaser R 8Blaser löst das Problem auf ungewöhnliche Weise, indem der eigentliche Abzugsmechanismus in den Systemkasten integriert wird und das Abzugszüngel mit dem Magazin zu einer Einheit zusammengefasst wird, die sich heraus-nehmen lässt. Außerdem passen jetzt 4 Patronen der Standard-Kaliber herein. Im Prinzip hat zwar auch die R 8 einen Radialbund-Verschluss, wie er von der R 93 bekannt ist, aber der wurde erheblich verstärkt und hat eine andere Geometrie. Gegenüber den 66 Quadratmillimetern der R 93 hat die R 8 jetzt 96 Quadratmillimeter Verriegelungs-fläche. In der Erprobungsphase hielt der neue R-8-Ver-schluss Drücke bis 14.500 bar aus. Das ist mehr als das Dreifache einer Magnumpatrone. Nicht nur die Technik der Blaser-Repetierer wurde stets weiterentwickelt, sondern besonderes Augenmerk wurde auch auf die Schäftung gelegt. Ein ergonomisch richtig ausgeführter und zum Schützen passender Schaft erhöht die Trefferleistung unge-mein und besonders wenn es schnell gehen muss, hat der Schaft einen großen Anteil am Jagderfolg. Hatte die R 8 bei der Vorstellung im Jahr 2008 schon einen gegenüber der

    S I CH E R H E I TS R E P ET I E R E R VO N A N FA NG A N

    Unten: R 8 Silence mit Integralschalldämpfer

    Wer auf edle Schafthölzer steht, wird im umfangrei-chen Blaser-Schaftholzlager sicher fündig

  • 11

    R 93 deutlich verbesserten Schaft, der einen unverkrampf-ten und flüssigen Anschlag ermöglichte, so kamen im Laufe der letzten 10 Jahre noch einige interessante Schaftformen hinzu. Ein Meilenstein war der ProfessionalSuccess-Schaft, der den Lochschaft wieder im Jagdwaffenbau etablierte. Durch die ergonomisch optimale Schaftform ist bei allen Anschlagarten die völlig entspannte Haltung von Schieß-hand und Arm gewährleistet. Die letzte Entwicklungsstufe ist der Ultimate-Schaft, ebenfalls ein Lochschaft, aber mit verschiedenen Verstellmöglichkeiten ausgestattet, die es

    erlauben, die Schaftlänge und die Höhe des Schaftrückens an den Schützen anzupassen. Durch das Baukastensystem der R 8, das einen schnellen Wechsel des Schaftes oder des Laufes erlaubt, ist es kein Problem, die gewohnte Waffe dem jeweiligen Einsatzzweck anzupassen. Aus der Jagd-Match-Büchse für den jagdlichen Wettkampf wird in zwei Minuten die Drückjagdbüchse oder die passende Waffe für die Auslandsjagd. Die R 8 ist nicht „eine Büchse“, sondern wenn der Schütze es will, ein ganzes Waffensystem, mit dem sich alle Jagdarten abdecken lassen.

    Beim Holz-Lochschaft sorgen innenliegende Stahlstangen für die nötige Stabilität an kritischen Stellen

    Der Ultimate-Schaft kann mit Rückstoßdämpfungs-system, höhenverstellbarem Schaftrücken und höhenver-stellbaren Schaftkappen ganz nach individuellen Bedürf-nissen ausgestattet werden

    Die Ledereinlagen geben dem Kunststoffschaft eine angenehme Haptik

  • 12

    Um das Präzisionspotenzial einer hochwertigen Repetierbüchse und eines erstklassigen Zielfern-rohres ausschöpfen zu können, ist die perfekte

    Verbindung dieser beiden Systeme notwendig. Hat die Zielfernrohrmontage Schwächen, sind enge Streukreise kaum möglich und auch eine gleichbleibende Treffpunkt-lage nach Abnahme und Wiederaufsetzen der Zieloptik auf die Büchse kaum zu erwarten. Um die kleinen, aber enorm wichtigen Verbindungsteile von Waffe und Optik herzustel-len, sind nicht nur entsprechendes technisches Know-how und langjährige Erfahrung bei der Konstruktion, sondern auch ein technisch aufwendiger Maschinenpark zur Pro-duktion notwendig. Messbare Toleranzen kann man sich bei einer Zielfernrohrmontage kaum erlauben.

    Beste Voraussetzungen dazu findet man in Schwebheim bei der Firma MAK. 2016 bezog MAK die neue Produk-tionsstätte, nachdem es im alten Standort Waigolshausen zu eng geworden war. In den großzügig gebauten und hellen Hallen ist jetzt jede Menge Platz, um den moder-nen, umfangreichen Maschinenpark aufzustellen, ein gut organisiertes Lager zu unterhalten und Büros für die Pro-duktentwickler und Verwaltungskräfte einzurichten. Selbst ein eigenes Optiklabor mit Reinraum ist vorhanden, denn MAK hat auch eigene Zielfernrohre und Rotpunkt-Sys-teme sowie ein Kamerasystem, mit dem durch die Zielop-tik gefilmt werden kann, im Programm. Auch an weitere Expansion wurde gedacht, es gibt noch einige leere Räume für neue Projekte.

    Montagen für fast jedes ModellDas gesamte Montageprogramm umfasst heute über 2000 Bauteile und es gibt kaum eine Waffe, für die MAK keine Optikmontage anbietet. Meist gibt es noch die Auswahl zwischen Schwenkmontagen, Brückenschwenkmontagen, Aufkippmontagen oder Montagen für Picatinnyschienen.

    DIE PERFEKTE VERBINDUNG – ZIELFERNROHR-MONTAGEN VON MAK

    Die Schwenkmontagen und Brückenschwenkmontagen von MAK zeichnen sich durch ihre einfache Montagemög-lichkeit und den sehr leichten Höhenausgleich aus. Um die Höhe des Hinterfußes der Waffe anzupassen, werden einfach mehrere Distanzringe ineinander gesteckt, sodass ohne maschinelle Arbeiten eine Anpassung sehr leicht und schnell möglich ist. Der Hinterfuß benötigt zum Verriegeln lediglich eine Prismenplatte. Verriegelt wird über einen Drehring. Die gerade entwickelte Schnellspannmontage MAKuick 3 für Picatinnyschienen erlaubt es, die Spannkraft der Hebel ohne Werkzeug über eine Klickverstellung in 0,05-mm-Stufen einzustellen. Die Verschlusshebel werden quer zur Schussrichtung verriegelt und geöffnet. Eine moderne und wiederkehrgenaue Montage für Picatinny- Schienen.

    Spezialität Mini-RotpunktsystemeFür Mini-Rotpunktvisiere wie Docter Sight, Meopta Meostar, Burris Fast Fire, Leica Tempus, Kahles Helia RD oder das eigene MAKdot hat MAK ein komplettes Mon-tageprogramm, mit dem sich die kleinen Drückjagdhelfer auf fast jede Büchse montieren lassen. Selbst für Monta-gebasen wie die amerikanische Quick Release von Leupold oder Büchsen, die für spezielle Herstellermontagen, wie etwa die Mauser-DoubleSquare-Montage oder die Blaser Sattelmontage vorbereiten sind, hat MAK passende Verbin-dungen entwickelt. Auch wenn die Büchse mit Schwenk-montagebasen anderer Hersteller ausgestattet ist, kann ein Rotpunktvisier mittels einer MAK-Montage befestigt werden. Die MAKlick-Montage lässt sich auf Schwenkmon-tage-Vorderplatten aller Fabrikate aufsetzen. Dazu hat MAK einen einstellbaren Vorderzapfen entwickelt und patentie-ren lassen, der es ermöglicht, die Montage an die jeweilige Unterplatte anzupassen. Bei der MAKlick wird nicht die gesamte Montage mit aufgesetzter Zieloptik in die Unter-

  • 13

    Die neue MAKuick

    Firmengebäude

    Montagen für jeden Zweck

    MAK-Optik

    platte im 90-Grad-Winkel versetzt eingesetzt und dann eingeschwenkt, wie bei Schwenkmontagen üblich, sondern der Zapfen selbst ist drehbar in der Montageplatte gelagert.

    Zielfernrohre und RotpunktvisiereBei den Rotpunktvisieren hat MAK sowohl 2 Mini-Rot-punktvisiere mit freistehender Scheibe, als auch ein kleines Visier in Röhrenbauweise in Programm. Das Röhrenvisier MAKdot S kann zusätzlich mit einem dreifachen Ver-größerungsmodul ausgestattet werden, das sich mit einer Spezialmontage blitzschnell hinter das Visier klappen lässt. Etwas größer baut das MAKstorm, eine kompakte Ziel-optik mit 4-fach-Vergrößerung in Verbindung mit einem Leuchtabsehen für Kurzdistanz und zusätzlichen Entfer-nungsmarkierungen für weitere Schüsse. Das MAKstorm war die erste eigene Zieloptik von MAK. Das aktuell gerade auf den Markt gekommene letzte Projekt ist das Drückjagd-zielfernrohr MAKPro 1-6 x 24. Diese Optik mit beleuchte-tem Absehen kommt völlig ohne Kunststoff aus. Auch der Zoomring und die Abdeckkappen für die Verstelltürme werden aus Aluminium gefräst. Lediglich am Okularende sitzt ein dämpfender Gummiring. 39 Meter Sehfeld sorgen für einen guten Überblick und der Augenabstand von 98,5 Millimeter platziert das Zielauge in beruhigendem Abstand zum Okularrand.

    Durch innovative Ideen und höchste Fertigungsqualität sind MAK-Montagen und Optikprodukte die ideale Ergän-zung zu einem präzisen Jagd-Repetierer.

  • 14

    Jagdwaffen waren immer ein Produkt ihrer Zeit und des technischen Fortschrittes. Bis heute wurden sie stetig weiterentwickelt. Die ersten

    Handfeuerwaffen waren Luntenschloss-Büchsen und in ihrer Handhabung sehr umständlich. Das Zündpulver in der Pfanne wurde durch eine glimmende Lunte mit der Hand entzündet. Sehr oft mussten diese Waffen von 2 Männern bedient werden. Einer der Männer lud die Waffe und zündete das Zündpulver in der Pfanne, der andere war für das Zielen verantwortlich. Um diese Art der Zündung mit der Hand zu verbessern und vereinfachen, wurden mit der Zeit verschiedene Konstruktionen von Schlössern ent-wickelt. Man schlug sich zu dieser Zeit hauptsächlich mit den Witterungsbedingungen herum. Regen durchnässte das Zündpulver in der Pulverpfanne und Wind blies die Lunte aus oder das Pulver aus der Pfanne.

    Mit dem Steinschloss oder Schnapphahnschloss kam Anfang des 17. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts ein neues Zündsystem auf, das besser mit Umweltbedingungen klarkam und auch handlichere Waffen ermöglichte. Wird der Abzug betätigt, senkt sich der von einer Feder angetriebene Hahn, in dem ein Feuerstein ein-gespannt ist. Dieser Feuerstein schlägt gegen den Feuerstahl und die Funken entzünden das Pulver in der Pfanne.

    Der nächste Meilenstein in der Entwicklung brauchba-rer Feuerwaffen kam Anfang des 18. Jahrhunderts. Dem in Paris ansässigen Schweizer Erfinder Samuel Johannes Pauly wurde am 29. September 1812 das Patent für die Konst-ruktion eines Hinterladers mit Metallpatrone erteilt. Pauly verwendete einen Blockverschluss, der nach oben schwenk-bar ist. Die Hähne sind seitlich neben dem Blockverschluss angeordnet und dienen zum Spannen der Schlösser.

    I . DIE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DES REPETIERERS

    Unten: Winchester Lee Straight Pull Sporting Rifle. Eine der ersten Geradezug-Repetierbüchsen. Das Militär-Modell der Winchester Lee kam bereits 1895 heraus.

    Oben: Jagd-Repetierbüchse aus einem deutschen Gewehr 88

  • 15

    Ein Nachteil der Hinterlader war zunächst die schlechte Abdichtung der Patronenkammer und das dadurch ent-weichende Gas. Dadurch wurde die Schussleistung negativ beeinflusst und die Rauchentwicklung beeinträchtigte die Sicht des Schützen. In den nächsten Jahren wurden ver-schiedene Verschluss-Systeme, wie Fallblock- oder Dreh-block-Verschlüsse, konstruiert. Bahnbrechend war aber schließlich der Zylinder-Verschluss von Johann Nikolaus Dreyse aus dem Jahre 1835. Der deutsche Mechaniker Dreyse hatte bereits 1827 in Erfurt begonnen, einen Gewehr-Verschluss zu konstruieren, in dem er eine Patrone verwenden konnte, die durch einen Nadelstich in der Zünd-kapsel entzündet wurde. Dieses System wurde schließlich 1840 als einheitliche Waffe für die preußische Armee eingeführt.

    Diese Zündnadelgewehre ermöglichten eine fünfmal höhere Schussfolge als die damals gebräuchlichen Vorder-lader. Dieser Vorteil der höheren Schussfolge führte die Preußen 1866 bei der Schlacht bei Königgrätz zum Sieg gegen die Österreicher.

    Das Zündnadelgewehr und das Verschluss-System wurden von Antoine Chassepot weiterentwickelt. Er konst-ruierte daraus den französischen Armeehinterlader.

    Der entscheidende Schritt zur Konstruktion eines wirklich guten Hinterlader-Systems war eigentlich schon 1812 vorhanden, als sich der Schweizer Samuel Pauly in Paris eine Patrone patentieren ließ, bei der das Pulver und das Zündmittel eine Einheit bildeten, und die sich leicht von hinten laden ließ. Diese ersten Patronen bestanden aus einem getrennten Messingboden sowie einer dünnen Papierhülle. Allerdings wurde diese Erfindung von Pauly vorerst nicht weiterentwickelt und vergessen.

    Erst 1832 ging es weiter, als der Pariser Büchsenmacher Casimir Lefaucheux die erste Einheitspatrone mit Selbst-abdichtung und Zentralzündung konstruierte. Gedacht

    für seine doppelläufige Flinte mit kippbarem Lauf. Die Patronenhülsen waren aus Pappe und wurden durch einen gepressten Hülsenboden aus Messing gestützt. Im Inneren des Hülsenbodens lag das Zündhütchen. Seitlich aus der Patrone ragte der Zündstift. Schlägt der Hahn auf den Zündstift, schlägt dieser auf das Zündhütchen und zündet die Ladung.

    1845 entwickelte der französische Büchsenmacher Flobert aus der Lefaucheux-Patrone die Metallpatrone mit Randzündung für seine Flobertbüchse. Das Zündmit-tel wurde dazu in einem verbreiterten Hülsenboden der Metallpatronenhülse untergebracht. Durch das Aufschla-gen auf den verbreiterten Rand der Patronenhülse wird das Zündmittel entzündet, dieses wiederum entzündet die Treibladung, welche das Geschoss aus dem Lauf treibt. Ein großer Nachteil der Metallpatrone mit Randzündung war das unabsichtliche Zünden der Patrone durch versehent-liche Stöße. Trotzdem war dieses System weit verbreitet und wird heute noch bei Kleinkaliber-Patronen eingesetzt. Moderne Kleinkaliber-Patronen sind auch sehr sicher und nicht mehr so schlagempfindlich. Die Weiterentwicklung und vor allem die industrielle Massenherstellung der Metallpatrone mit Randzündung erfolgte 1857/58 in den Vereinigten Staaten von Amerika.

    Mit dem 19. Jahrhundert begann auch eine neue Epoche für die Entwicklung der Jagdwaffen, die durch den indus-triellen Fortschritt und die Herausbildung der bürgerlichen Gesellschaft wesentlich vorangetrieben wurde. Die gesell-

    Als das 98er-Mauser-System zur Verfügung stand, begann Mauser, auch Jagdwaffen daraus zu bauen

  • 16

    schaftlichen Veränderungen in England und Frankreich griffen tief in das Jagdwesen ein. In Deutschland wurden im Revolutionsjahr 1848 die adeligen Jagdprivilegien aufge-hoben. Mit der Verknüpfung des Jagdrechts an den Besitz-stand kamen jetzt auch bürgerliche Kreise in den Genuss der Jagdausübung.

    Die entscheidenden Impulse zur Entwicklung neuer Waffensysteme gingen aber von den Militärwaffen aus. Der industrielle Fortschritt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Konkurrenz zwischen den Waffenfirmen in Europa und den USA sowie die zahlreichen Kriege schlu-gen sich in immer neuen Waffensystemen nieder. Solche Neuerungen werden im zivilen Sektor oft übernommen und folgen mit zeitlicher Verzögerung. Die Büchsenma-cher mussten auf die technischen Veränderungen und die neuen Kundenwünsche reagieren. Durch die Beteiligung bürgerlicher Personen an der Jagd stieg der Bedarf an dop-pelläufigen Jagdgewehren sprunghaft an, denn die meisten bürgerlichen Jäger hatten keine Dienerschar, die immer ein geladenes Gewehr bereithalten konnte. Sie waren deshalb an Waffen interessiert, mit denen man zumindest 2 Schuss abgeben konnte. Durch moderne Fertigungsmethoden war es jetzt auch möglich, Läufe aus hochwertigem Stahl her-zustellen, sodass eine Doppelbüchse des 19. Jahrhunderts leichter war als eine einläufige Vorderladerbüchse vergange-ner Zeiten.

    Mit der Entwicklung von Waffen mit Zylinder-Verschlüs-sen wurde dann eine neue Etappe in der Waffentechnik eingeleitet. Maßgeblich waren hier die Brüder Mauser. Die Büchsenmacher Gebrüder Wilhelm und Paul Mauser stell-ten bereits 1863 ein Zündnadelgewehr mit Selbstspannung vor. Diese Konstruktion und eine dazugehörige Einheits-patrone wurden dauernd verbessert, aber sie fanden wenig Beachtung. Nachdem die Gebrüder Mauser 1867 nach Lüttich übergesiedelt waren, erhielten sie von der könig-

    lich preußischen Schießschule in Spandau den Auftrag, ihr Zündnadel-System für die Verwendung von Metallpatronen einzurichten.

    Das gelang auch: 1872 wurde das Mausergewehr als deutsche Reichswaffe „Modell 1871“ angenommen. Das deutsche Infanteriegewehr von 1871 wurde bis 1875 bei allen deutschen Truppen eingeführt, mit Ausnahme von Bayern, das erst 1877 folgte. Das Gewehr 71 verschoss mit 5 Gramm Schwarzpulver ein 25 Gramm schweres Projek-til in einer Metallpatrone im Kaliber 11 x 60 mm R. Der Verschluss wurde durch die Vorwärtsbewegung und das Drehen mit einer Verriegelungswarze geschlossen und verriegelt. Das Schloss wurde beim Öffnen vorgespannt. Das M 71 war ein Einzellader. 1882 kam dann die Weiter-entwicklung mit dem M 71/84, das ein Röhrenmagazin nach Kropatschek hatte und damit das erste Repetiergewehr des deutschen Heeres war. In der Folge wurde das M 71/84 durch das Gewehr 88 ersetzt, das kein Röhrenmagazin mehr hatte, sondern ein verbessertes Mannlicher-Magazin mit einem Laderahmen für 5 Patronen. Da die preußische Gewehrprüfungskommission in Spandau bestrebt war, durch das Kombinieren von Einzelkomponenten verschie-dener Herkunft das beste Gewehr zu schaffen, trägt es auch den Namen „Kommissionsgewehr“. Das Gewehr 71 und auch der Repetierer 71/84 waren von Paul Mauser konstru-iert worden. Das Gewehr 88 ist unter der alleinigen Regie der Gewehrprüfungskommission entstanden, Paul Mauser bzw. die Firma Mauser hatten daran keinen Anteil. Ein großer Erfolg war das Gewehr 88 allerdings nicht, es war

    I . E N T W I CK LU NG SG E SCH I CH T E

    Stutzen mit Mauser-98-System. Ganzgeschäftete Büchsen waren vor 100 Jahren sehr beliebt.

  • 17

    mit vielen Fehlern behaftet und wurde sehr schnell durch die bahnbrechende Konstruktion der Gebrüder Mauser, das Gewehr 98, abgelöst.

    Die Entwicklung des Gewehrs begann bereits Ende des 19. Jahrhunderts durch Mauser in Oberndorf am Neckar. 1898 wurde die Waffe standardisiert und in das deutsche Heer eingeführt. 10 Jahre später wurde eine neue, kürzere Variante hergestellt: das Modell Mauser Karabiner 98AZ (später K 98a). Dieses Modell überzeugte durch einen her-vorragend konstruierten, robusten Drehzylinder-Verschluss mit 2 vorne liegenden Verriegelungswarzen und einer rückwärtigen Sicherheitswarze. Es beeinflusste die nachfol-gende Entwicklung der Repetierbüchsen maßgeblich. Vom Mausergewehr Modell 98 führte der Weg zu den verschie-denen Modellen der Repetierbüchsen. Die Mauser werke in Oberndorf brachten zusammen mit der Berliner Firma Ludwig Löwe & Co. bereits im Jahre 1908 eine Jagdbüchse mit der Modellbezeichnung 98/08 heraus. Die bei Jägern sehr beliebte Büchse wurde in zahlreichen Ausführungen und in Kalibern von 6,5 bis 10,75 Millimeter hergestellt. Sie war der Grundstein für die Entwicklung moderner Jagd-Repetierbüchsen.

    Die Entwicklung in anderen LändernDer schweizerische Erfinder Johann Friederich Vetterli (1822-1882) ging ähnliche Wege wie die Gebrüder Mauser. Im amerikanischen Bürgerkrieg zeigte sich die Überlegen-heit der Repetier-Gewehre über die Einzellader. Dies führte dazu, dass der Schweizer Bundesrat die Einführung eines solchen Gewehrs ins Auge fasste. 1869 wurde das Vetter-li-Gewehr im Randfeuerkaliber 10,5 Millimeter eingeführt und war damit der erste Repetierer, der von einer europäi-schen Armee verwendet wurde. Das Verschluss-System von Vetterli war auch das erste, das als Selbstspanner arbeitete.

    Auch die italienische Armee übernahm das Vetterli- Gewehr.

    In Norwegen war es der Artillerie-Hauptmann Ole Herman Johannes Krag, der in Zusammenarbeit mit dem Vorsteher der staatlichen Waffenfabrik Kongsberg in Nor-wegen und vor allem seinem Mitarbeiter Erik Jørgensen ein Mehrlade-Gewehr mit Kammerverschluss und Magazin entwickelte. Das Krag-Jørgensen wurde 1889 zunächst von Dänemark als Ordonnanzwaffe eingeführt, 1892 folgten die Vereinigten Staaten, später auch Norwegen selbst. Das Magazin des Krag- Jørgensen liegt nicht unter dem Ver-schluss, sondern ragt an der rechten Seite heraus. Gefüllt wird es durch eine Klappe. Dies hat den Vorteil, dass Ein-zelpatronen auch bei verriegeltem Verschluss nachgefüllt werden können. Im Gegensatz dazu ist das bei Mehrladern mit fest eingebautem Kastenmagazin nur bei geöffnetem Verschluss möglich. Der Verschluss-Zylinder des Krag- Jørgensen hatte nur eine Verschlusswarze vorn und ist bei Weitem nicht so robust wie das Mauser-System. Leistungs-starke Laborierungen konnten daraus nicht verschossen werden.

    In England war es der 1831 in der schottischen Stadt Harwick geborene James Paris Lee, der mit seinen Erfin-dungen die Entwicklung der Mehrlader-Repetiergewehre maßgeblich beeinflusste. Zunächst machte er aber in den USA Karriere und arbeitete mit Remington zusammen. Am 4. November 1879 erhielt Lee ein Patent für ein vertikales Kastenmagazin und löste damit das Problem der Patro-nendetonation in Röhrenmagazinen. Da Remington an den Röhrenmagazinen festhielt, wechselte Lee zu Sharps

    Auch aus Ferlach kamen Jagd-Repetierer, meist mit dem 98er-System

  • 18

    und arbeitete hier mit Hugo Borchard zusammen. Das Lee-Magazin wurde weiterentwickelt und 1882 patentiert. Als Sharps in Konkurs ging, wechselte Lee zu Remington zurück, wo sein Magazin jetzt verwirklicht wurde. Sein Magazin war revolutionär, praktisch alle existierenden Repetierbüchsen wurden versuchsweise verändert, um es verwenden zu können. Gerüchten zufolge soll die Firma Mauser ein Zimmer über seiner Unterkunft in einem Hotel gegenüber von Remingtons Werk in Ilion gemietet haben, um ein Loch in den Boden zu bohren und seine Arbeit auszuspähen.

    1887 wurde das Lee-Gewehr dann auch in die britische Armee eingeführt. Das erste in Großbritannien herge-stellte Lee-Gewehr war das Lee Metford Rifle mit einem von William Ellis Metford entwickelten Lauf mit 7 Zügen. Es verschoss eine noch mit Schwarzpulver geladene Rand-patrone im Kaliber .303. 1892 kam das verbesserte Modell Mark I und im selben Jahr folgte das Mark II mit einem 10-Schuss-Magazin. Gleichzeitig wurde die Patrone auf rauchloses Cordit-Pulver umgestellt. 1895 wurde auch das Lee Enfield Mark I eingeführt, bei dem der Lauf zur Anpassung an die neue Munition mit tieferen Zügen verse-hen war. Dieses wurde dann 1902 durch das Short Magazine Lee Enfield Rifle, kurz SMLE Rifle, abgelöst. Es erwarb einen legendären Ruf und wurde selbst im Afghanistan-Krieg noch eingesetzt. Die USA hatten 200.000 Stück aus briti-schen Beständen übernommen und sie als Waffenhilfe an die Mudschahedin weitergegeben. Umgebaute Lee Enfields werden heute noch häufig als Jagdwaffe eingesetzt.

    Die USA gehen andere WegeDeutlich anders verlief die Entwicklung der Repetier-Ge-wehre in den USA. Am 6. März 1860 ließ sich der Ingenieur Christopher M. Spencer in Boston einen Mehrlader mit

    Block-Verschluss und einem für Metallpatronen mit Kupfer-hülse und Randzündung eingerichteten Kolbenmagazin patentieren, der bald darauf für einzelne Truppenteile des Unionsheeres angenommen wurde. Als Magazin dient eine dünne Stahlblechröhre, an deren Bodenstück eine leicht zusammendrückbare Spiralfeder mit Knopf zum Eindrü-cken befestigt ist. In der Kolbenkappe befindet sich ein rundes Loch zum Einführen des Magazins in die mit Mes-singblech ausgefütterte Bohrung im Kolben. Der Handgriff des Magazins wird durch entsprechendes Eingreifen eines Ansatzes gesichert, sodass ein willkürliches Herausfallen des Magazinrohres verhindert wird. Vor jedem Schuss muss jedoch der außenliegende Hahn von Hand gespannt werden.

    Ein um 1875 vom Amerikaner Hotchkiß konstruierter Mehrlader verband den Zylinder-Verschluss mit Drehgriff mit einem Kolbenmagazin. Das Magazin wurde aber nicht von hinten, sondern durch den geöffneten Verschluss hindurch mit 5 Patronen gefüllt. Da das Magazin abgesperrt werden konnte, ließ sich die Waffe auch als Einzellader gebrauchen.

    Richtig interessant wurde es aber mit der Erfindung der Unterhebel-Repetierer. Der erste serienmäßig hergestellte Unterhebel-Repetierer war das bereits ab 1837 von Colt hergestellte Paterson-Ring-Lever-Perkussionsgewehr. Die Betätigung des vor dem Abzug angebrachten Ladehebels spannte den innenliegenden Hahn und brachte gleich-zeitig die Trommel in die nächste Position. Ebenfalls ein

    Die USA gingen einen anderen Weg, mit der Henry Rifle begann die große Zeit der Unterhebel-Repetierer

    I . E N T W I CK LU NG SG E SCH I CH T E

  • 19

    Repetierer war bereits der ab 1848 durch die Firma Hunt & Jennings in Vermont hergestellte Volitional Repeater, der hülsenlose Patronen verschoss, sogenannte Rocket Balls. Ähnlich einem Minié-Geschoss waren Rocket Balls hohl, aber der Innenraum war mit Schwarzpulver gefüllt und das Anzündhütchen nicht in die Patrone integriert.

    Munitionstechnisch ähnliche Wege beschritt Horace Smith, späterer Partner von Daniel Wesson (Smith & Wesson), der um 1851 das Smith-Jennings-Gewehr konstruierte, das jedoch statt des einfachen Ladehebels zur Betätigung des Verschlusses einen Kniegelenk-Ver-schlussmechanismus hatte, wie er später auch bei den Henry- und Winchester-Gewehren verwendet wurde. Es verschoss ebenfalls eine hülsenlose Munition, bei der die Zünd- und Treibladung direkt im hinten hohlen Geschoss eingepresst war. Da hülsenlose Munition wegen fehlen-der Liderung im Patronenlager zu Gasverlusten führt und das geringe Volumen im Geschoss nur eine kleine Puverla-dung erlaubte, waren die Volcanic-Waffen den Vorderladern ballistisch unterlegen.

    Erst die von Benjamin Tyler Henry entwickelte 44er- Randfeuerpatrone mit Metallhülse und das dafür weiter-entwickelte Henry-Gewehr brachten den Durchbruch und konnten sich durchsetzen. Auch wenn die 16-schüssige Henry keine Ordonnanzwaffe der US-Armee war, erwarb die Armeeführung der Nordstaaten über 1700 Henry- Gewehre und viele Unions-Soldaten kauften die neue Schnellfeuerwaffe auf eigene Rechnung. Der handliche Karabiner war den meist noch mit Vorderladern bewaff-neten Truppen im Amerikanischen Bürgerkrieg haushoch überlegen. Perfektioniert wurde der Unterhebel-Repetierer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Nelson King, der die seitliche Ladeöffnung entwickelte und vor allem John Moses Browning, dessen Verschluss-System nun auch die Verwendung der neuen starken rauchlosen Patronen erlaubte. Von den verschiedenen Modellen der

    Winchester-Unterhebel-Repetierer wurden bis heute über 7 Millionen Stück hergestellt. Vor der Entwicklung der Selbstladegewehre waren die Unterhebel-Repetierer zusammen mit den Vorderschaft-Repetierern die Gewehre mit der schnellsten Feuerfolge.

    Die Wege trennen sichBis zum Ende des 2. Weltkrieges wurde die Entwicklung der Jagd-Repetierer noch maßgeblich von den Entwicklun-gen der Militärgewehre beeinflusst. Aus den ausgereiften Militär-Repetierern, wie dem 98er-System, dem amerika-nischen Springfield M1903 oder dem Britischen Enfield, wurden Jagd-Repetierer gefertigt, die auch heute noch klaglos ihren Dienst verrichten. Mit dem Aufkommen der Selbstladegewehre verloren dann die Armeen das Interesse an Repetiergewehren und setzten diese Waffen nur noch für spezielle Zwecke ein, etwa als Scharfschützenwaffen. Grundlegend neue Systeme wurden nicht mehr entwickelt.

    An diesem Punkt startete die Ära ziviler Entwicklungen. Die aus Militärsystemen gefertigten Jagdwaffen waren zwar robust und funktionssicher, aber die Ansprüche der Jäger wuchsen mit der Zeit – ein Umstand, der auch der fort-schreitenden Munitionsentwicklung geschuldet war. Die jetzt aufkommenden leistungsstarken Jagdpatronen verlang-ten nach entsprechenden Systemen. So entstanden große Magnum-Systeme, etwa von Weatherby oder das lange

    Oben: Colt entschied sich für ein anderes System und war mit dem Vorderschaft-Repetierer Colt Lightning sehr erfolgreich

  • 20

    Mauser-System. Auch die Qualitäts-Ansprüche wuchsen. Militärsysteme waren zwar funktionssicher, aber mit ent-sprechenden Toleranzen gefertigt, damit sie auch im Dreck der Schützengräben noch funktionierten. Die für Jagdbüch-sen gefertigten Mauser-Systeme waren da schon wesentlich besser. Neukonstruktionen, wie etwa der biegemomentfreie Stützklappen-Verschluss von Sauer & Sohn oder der Kurz-verschluss mit Teleskopsystem der Mauser Mod. 66, boten jedoch ganz andere Möglichkeiten. Man erkannte schnell die Vorteile eines Einsteckmagazins, der Laufwechsel-Mög-lichkeit sowie die Sicherheitsvorteile einer Handspannung. Der moderne Jagd-Repetierer entwickelte sich dadurch immer mehr zu einer „Baukastenwaffe“, die der Jäger selbst ohne Büchsenmacher nach Belieben mit anderen Schäften oder Läufen bestücken kann.

    Den letzten großen Impuls setzte die Firma Blaser mit der R 93, die als Geradezug-Repetierer konstruiert war und sich blitzschnell repetieren ließ. Auf diesen Zug sprangen dann andere Firmen, wie Heym, Strasser, Merkel, Lynx, Browning oder Steel Action, auf und konstruierten ebenfalls Repetier-Systeme mit Geradezug-Verschluss. Diese neuen Waffen wurden von großen Teilen der Jägerschaft begeistert angenommen, jedoch gibt es auch heute noch Traditiona-listen, die einem handwerklich gefertigten Jagd-Repetierer mit 98er- oder Mannlicher-Schönauer-System mit klassi-scher Holzschäftung den Vorzug geben. Das ist auch gut so, denn es gibt reichlich Jagdwaffen-Hersteller, die beide Lager bedienen. Entwicklungstechnisch sind wir heute so ziemlich am Ende der Straße angekommen. Bahnbrechende Neukonstruktionen sind kaum noch zu erwarten.

    Oben: Um die Baulänge zu verkürzen, wurde das System in den Hinterschaft verlegt. Die sogenannten Bullpup-Büchsen gab es mit verschiedenen Systemen, hier eine auf Basis der Heym SR 30.

    Unten: Es gibt auch Kuriositäten, wie die Verbindung einer Repetierbüchse mit einem Schrotlauf

    Der Mauser-Nachsuchen-Stutzen war eine Spezialwaffe für Hundeführer im Kaliber 9,3 x 62

    I . E N T W I CK LU NG SG E SCH I CH T E