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Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Inhalt Vorwort der Herausgeber ...........................................................................1 Suche nach der seismischen 2,083Hz-Quelle ............................................2 Der Hessische Erdbebendienst, ein neues Lokalnetz .................................8 Auswirkungen von Unterschieden zwischen MSK-Skala und EMS .......11 Diplomarbeiten, Dissertationen, sowie Habilitationsschriften zu geophysikalischen Themen an deutschsprachigen Hochschulen 2003 ..................................................................................................................16 Nachrichten aus der Gesellschaft .........................................................21 Mitteilung des Präsidenten .......................................................................21 Neuigkeiten aus der Schatzkiste ..............................................................22 Rebeur-Paschwitz Preis - Neuer Preis der DGG für herausragende wissenschaftliche Leistungen ...................................................................38 Zeitliche Abfolge für Ehrungen und Preise der Deutschen Geophysikalische Gesellschaft ................................................................40 Neuigkeiten aus der Schatzkiste ..............................................................36 Verschiedenes .........................................................................................45 Geophysikalisches Aktions-Programm (GAP) in Köln 1.-4. Mai 2003 ..45 Vietnamese German Workshop on Dike Monitoring am 13./14. März 2003 in Hanoi/Vietnam ............................................................................48 Tagungsankündigungen ........................................................................50 Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung ..................................51 FKPE ARGE Bohrlochgeophysik und Gesteinsphysik ...........................48 Buchbesprechung ....................................................................................... Neuerscheinungen ........................................................................................ Nachtrag ...................................................................................................... Nr. 2/2003 ISSN 0934-6554 VKZ G 14384 MITTEILUNGEN Herausgeber: J. Stoll, im Auftrag der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.

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Deutsche

Geophysikalische

Gesellschaft e.V.

Inhalt

Vorwort der Herausgeber ...........................................................................1

Suche nach der seismischen 2,083Hz-Quelle ............................................2

Der Hessische Erdbebendienst, ein neues Lokalnetz .................................8

Auswirkungen von Unterschieden zwischen MSK-Skala und EMS .......11

Diplomarbeiten, Dissertationen, sowie Habilitationsschriften zu

geophysikalischen Themen an deutschsprachigen Hochschulen 2003

..................................................................................................................16

Nachrichten aus der Gesellschaft .........................................................21

Mitteilung des Präsidenten .......................................................................21

Neuigkeiten aus der Schatzkiste ..............................................................22

Rebeur-Paschwitz Preis - Neuer Preis der DGG für herausragende wissenschaftliche Leistungen ...................................................................38

Zeitliche Abfolge für Ehrungen und Preise der Deutschen Geophysikalische Gesellschaft ................................................................40

Neuigkeiten aus der Schatzkiste ..............................................................36

Verschiedenes .........................................................................................45

Geophysikalisches Aktions-Programm (GAP) in Köln 1.-4. Mai 2003 ..45

Vietnamese German Workshop on Dike Monitoring am 13./14. März 2003 in Hanoi/Vietnam ............................................................................48

Tagungsankündigungen ........................................................................50

Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung ..................................51

FKPE ARGE Bohrlochgeophysik und Gesteinsphysik ...........................48

Buchbesprechung .......................................................................................

Neuerscheinungen ........................................................................................

Nachtrag ......................................................................................................

Nr. 2/2003

ISSN 0934-6554

VKZ G 14384

MITTEILUNGENHerausgeber: J. Stoll, im Auftrag derDeutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.

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IMPRESSUM

Herausgeber im Auftrag der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft:J. StollBundesanstalt f. Geowissenschaften u. RohstoffeStilleweg 230655 HannoverTel: (+49)-511-643-2799e-mail: [email protected]

Ch. Fulda (Stellv.)Baker Hughes Inteq GmbHChristensenstr. 1,29221 CelleTel (+49)-5141 203-760e-mail: [email protected]

Redaktion: J. Stoll, Hannover / Ch. Fulda, Celle (Tel./Fax/e-mail s.o.)Layout: R. Kleinow, BonnDruck: U. Grube, Druckservice

Beiträge für die DGG Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und angrenzenden Fachgebieten erwünscht. Im Vordergrund sollten aktuelle Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter stehen. Berichte und Informationen aus den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wissenschaftliche Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen. Die DGG Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig.Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als ASCII-File oder als Word-Datei entweder auf Diskette oder per e-mail an die Redaktion. Zeichungen und Bilder legen Sie bitte in druckfertigem Format bei.

Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.:Präsidium:

(Adresse der Geschäftstelle siehe Geschäftsführer)

Prof. Dr. Gerhard Jentzsch (Präsident)

Friedrich-Schiller Universität JenaInstitut für GeowissenschaftenAngewandte GeophysikBurgweg 1107740 JenaE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Burkhard Buttkus (Vizepräsident)

Bundesanstalt für Geowissenschaften und RohstoffeStilleweg 230655 HannoverE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Harro Schmeling (designierter Präsident)

Johann Wolfgang Goethe-UniversitätFrankfurt am MainInstitut für Meteorologie und GeophysikFeldbergstrasse 4760323 Frankfurt am MainE-Mail: [email protected]

Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister)

Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIENWissenschaftspark „Albert Einstein“Telegrafenberg A614473 PotsdamE-Mail: [email protected]

Dr. Wigor Webers (Geschäftsführer)

GeoForschungsZentrum PotsdamTelegrafenberg14473 PotsdamE-Mail: [email protected]

Beirat:

Dr. Heinz-Jürgen BrinkHindenburgstr. 3930175 [email protected] ??

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Prof. Dr. Andreas JungeJohann Wolfgang Goethe-UniversitätFrankfurt am MainInstitut für Meteorologie und GeophysikFeldbergstrasse 4760323 Frankfurt am MainE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Hans-Joachim KümpelInstitut für Geowissenschaftliche GemeinschaftsaufgabenStilleweg 230655 HannoverE-Mail: [email protected]

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Dr. Martin MüllerTechnische Universität BerlinFachgebiet Angewandte GeophysikAckerstraße 71-7613355 BerlinE-Mail: [email protected]

Dr. Joachim RitterGeophysikalisches InstitutUniversität Karlsruhe (TH)Hertzstrasse 16, Bau 6.42 76187 KarlsruheE-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Horst RüterSchürbankstr. 2044287 DortmundE-Mail: [email protected]

Dr. Andreas SchuckGeophysik GGD mbHEhrensteinstraße 3304105 Leipzig E-Mail: [email protected]

Dr. Johannes SchweitzerNORSARP.O. Box 512027 KjellerNorwegenE-Mail: [email protected]

Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung

DGG-Homepage: http://www.dgg-online.deDGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, D-04103 Leipzig, Dr. M. Boerngen. E-Mail: [email protected]

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Vorwort der Herausgeber

Redaktionsschluss für die Ausgaben der Mitteilungen

Wissenschaftliche Beiträge 31.12. 31.3. 30.6. 30.9.Sonstige Beiträge 31.1. 30.4. 31.7. 31.10.Heft 1 2 3 4Versand März Juni September Dezember

DGG-Mittlg. 2/2003 1

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Suche nach der seismischen 2,083Hz-Quelle

M. Hensch, Hamburg et al.

Vom 3. - 4. April 2002 wurde im Rahmen eines Praktikums “Array-Seismologie“ der Universitäten Hamburg und Potsdam im deutsch - tschechischen Grenzgebiet nach der Quelle für das dort regional registrierte kontinuierliche seismische 2,083Hz-Signal gesucht. Mittels zweier temporärer Arrays und Daten von GERESS konnte die im Bereich Vogtland - Erzgebirge vermutete Quelle auf

ein wenige km² großes Gebiet eingegrenzt werden. Identifiziert wurde sie jedoch bislang leider nicht.

Einführung

Im hochfrequenten Spektrum des seismischen Rauschens zwischen etwa 2 und 4 Hz findet man fast überall in besiedelten Gebieten scharfe, hervortretende Spektrallinien (s, Abb. 1).

Abb. 1: Amplitudenspektrum

Die Spektralpeaks haben im Vergleich zu Signalen von Erdbeben oder Explosionen sehr viel kleinere Amplituden, weshalb sie bei der üblichen Datenanalyse nicht stören. Ihre Ursache wird in industriellem Noise gesehen. Einige dieser Peaks, wie z.B. bei 2.083 Hz, sind erstaunlich frequenzstabil und in Deutschland fast kontinuierlich angeregt seit 1963 oder früher.Ab etwa 1963 entstanden die ersten Publikationen zu diesem Phänomen (Franti 1963). Die wahrscheinliche Ursache des 2.083 Hz Peaks sind Synchronmotoren, die durch die Versorgungsnetzspannung gespeist werden. Das legt zumindest die auffällige Über-einstimmung mit dem 24. Teil der in Europa benutzten 50 Hz Netz-Wechselspannung nahe, sowie Vergleiche der Frequenzvariation des

Stromnetzes mit der des seismischen Signales (siehe Plesinger und Wielandt 1974, Hjortenberg und Risbo 1975). Die 2.083Hz Frequenz könnte beispielsweise durch einen 12 - poligen Synchronmotor realisiert werden. Arraymessungen haben gezeigt, dass sich die nahezu monofrequenten Signale mit einer horizontalen Scheingeschwin-digkeit von 3-4 km/sec ausbreiten (z.B. Hjortenberg und Risbo, 1975), weshalb es sich vermutlich um Oberflächenwellen (Rayleigh-wellen) handelt. Die Ausbreitung mit seismischen Geschwindigkeiten belegt, dass die Kopplung in die Erde nicht an der Station direkt, sondern vermutlich an der Quelle erfolgt, evtl. mechanisch durch kleine Unwuchten der drehenden Motorteile.

Abb. 2: Alle Peilungen

Da der Noisepeak fast kontinuierlich angeregt ist, bei Tag wie bei Nacht und das ganze Jahr hindurch, muss es sich um große Industriemotoren oder Kraftwerksturbinen handeln, die im Normalbetrieb nicht oder nur selten ausgeschaltet werden. Plesinger und Wielandt (1974) haben eine dieser Quellen auf dem Gelände der BASF vermutet; diese Quelle ist allerdings heute nicht mehr in Betrieb. Bokelmann und Baisch (1999) konnten für den 2.083Hz Peak eine 11-stündige Signallücke am 22.04.1997 an Regionalnetz-Stationen im Osten Deutschlands beobachten (z.B.

Berggießhübel), während die Signale an Stationen im Westen Deutschlands mit unveränderter Amplitude gemessen wurden. Die Beobachtung legt nahe, dass es sich um mehrere Quellen handelt und dass sich eine dieser Quellen in der Nähe der Stationen mit Signalabfall befinden sollte. Bokelmann und Baisch (2000) hatten, basierend auf simultanen Array-Peilmessungen mit GERESS und einem temporären KTB-Array, einen wahrschein-lichen Quellort im deutsch-tschechischen Grenzgebiet im Bereich des Erzgebirges postuliert. Diese Quelle konnte aber bis heute nicht identifiziert werden, genauso wenig wie andere Synchronmotor-Quellen in Deutsch-land oder Nachbarregionen. DGG-Mittlg. 2/2003 2

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Messungen und Ergebnisse

Angeregt durch die bis heute nicht genau bekannten Standorte der Quellen des 2.083Hz Peaks wurde im Frühling 2002 von den Universitäten Potsdam und Hamburg ein geo-physikalisches Studenten-Praktikum 'Array-Seismologie' durchgeführt, mit dem Ziel die vermutete Quelle im deutsch-tschechischen Grenzgebiet zu finden. Während des Prak-tikums wurden zwei temporäre Kleinarrays aufgebaut, von denen aus Peilmessungen durchgeführt wurden (s. Abb.2). Als drittes Peilarray wurde das GERESS Array im Bayrischen Wald verwendet (s. Abb. 2). Ziel war es natürlich auch, unterschiedliche Arraykonfigurationen in der Praxis zu testen und den Studenten die Arbeitsweise und das Processing von seismologischen Arrays zu vermitteln.

Abb. 3.1: Array und Antwortfunktion

Das temporäre Array 1 sollte im Rahmen der geographischen Begebenheiten möglichst tetraedrisch konfiguriert werden. Die tatsächliche realisierte Konfiguration ist Abbildung 3 zu entnehmen, genauso wie die theoretische Arrayantwortfunktion. Bei der Arrayantworfunktion wird die Beamenergie über der horizontalen Langsamkeit in Nord- und Ostrichtung aufgetragen. Der Betrag des horizontalen Langsamkeitsvektors und seine Richtung kann durch den Übergang auf Polarkoordinaten abgelesen werden. Die Antwortfunktion zeigt die erwartete Beamenergie für eine vertikal von unten einfallende, ebene Welle. Die größte Energie findet sich folglich bei der Langsamkeit mit

dem Betrag Null, also im Ursprung des Diagrams. Die Breite des Hauptmaximums legt die theoretische Auflösung des Arrays fest. Neben dem Hauptmaximum sieht man auch Nebenmaxima, die allein durch die nicht ideale Konfiguration des Arrays entstehen und die Interpretation der Messung erschweren können. Läuft eine ebene Welle unter einem abweichenden Auftauchwinkel durch das Array, dann verschiebt sich anschaulich das Muster der Antwortfunktion in dem Diagramm. Durch Auffinden des Haupt-maximums kann der Betrag und die Richtung der horizontalen Langsamkeit der ebenen Welle abgelesen werden.

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Das Array 2 in Abbildung 3.2 wurde einen Tag später als Array 1 aufgebaut. Mit den bereits erhaltenen Informationen war der Standort der Quelle bereits eingeschränkt, und die Konfiguration wurde mit der zu er-wartenden Einfallsrichtung der ebenen Wellen angepaßt (s. Abb. 2). Bei beiden Arrays liegt ein angestrebter Stationsabstand von ca. 500 m zugrunde, das sind gut ein Drittel der er-warteten Wellenlängen. In beiden Arrays wurde nach dem vollständigen Aufbau etwa eine Stunde gemessen. Im Zeitfenster der Messung von Arrays 1 fand eine Explosion in einem nahegelegenen Steinbruch in Tschech-ien statt (vgl. Abb. 1). Die Explosion konnte mit Hilfe der Regionalnetzstationen und lo-kaler tschechischer Stationen genau lokalisiert werden, und gab uns die Möglich-keit die Missweisung von Array 1 und von GERESS für Raum- und Oberflächenwellen (Rayleigh-wellen) in dem fraglichen Frequenz-bereich zu überprüfen. Es ergab sich eine akzeptable Missweisung von +6 Grad (Array 1) und -2 Grad (GERESS), die bei der folgenden Aus-wertung berücksichtigt, d.h. korrigiert, wurde.Mit den Messungen der beiden Arrays und den Daten von GERESS über die selben Zeiträume hatten wir letztlich drei Langsamkeitsvektoren und Fehlerbereiche für den 2.083 Hz Peak erstellt (vgl. Abb. 4). Das Processing war wie folgt:Qualitätskontrolle der Rohdaten (einige Stationen waren zeitweise durch lokalen Betrieb landwirtschaftlicher Maschinen stark verrauscht).Standard Frequenz-Wellenzahlanalyse nach Kværna und Ringdahl (1986) im Frequenz-bereich von 2.081 - 2.084 Hz. Dabei wurde mindestens eine Stunde Daten prozessiert, um eine Belegung des interessierenden (sehr schmalen) Frequenz bandes mit mindestens 10 Stützstellen zu garantieren.Es wurde ein quadratisches Gitter von horizontalen Langsamkeiten im Bereich von - 0.45 s/km bis + 0.45 s/km (50s/deg) in x und y Richtung mit Schrittweite 0.0045 s/km durchsucht. Dargestellt sind die dabei für jeden Gitterpunkt gefundenen über das Frequenzband gemittel-ten Semblance Werte (Neidell und Taner, 1971).

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Abb. 4: Array-Peilungen: A1, A2, GERESS

Im Vergleich zu den Kleinarrays zeigt GERESS aufgrund seiner zahlreichen Stationen mit optimaler Konfiguration und der Apertur ein sehr scharfes Hauptmaximum und nur sehr schwache Nebenmaxima. Die Peilung mit GERESS ist damit deutlich genauer als die der temporären Arrays. Allerdings ist GERESS auch relativ weit entfernt von dem vermuteten Quellort, weshalb die verbesserte Genauigkeit auch erforderlich ist. Mit den temporären Messungen konnten eindeutige Hauptmaxima bestimmt werden. Man erkennt beim Vergleich mit Abbildung 3 die ver-schobenen Arrayantwortfunktionen wieder. Abbildung 2 zeigt, wie sich die schmalbandige GERESS-Peilung und unsere quellnahen Peilungen trotz ihres breiten Fehlerbereiches in einem relativ überschaubaren Gebiet über-schneiden. Demnach liegt der Verursacher des 2,083Hz-Signals im deutsch-tschechischen Grenzgebiet um Neuhaus im Erzgebirge. Aus Zeitgründen war es nicht möglich, den vermuteten Quellort physikalisch zu inspi-zieren, um einen Industriemotor als mög-lichen Verursacher zu suchen. Sowohl telefon-ische Nachfragen als auch Recherchen im Internet haben jedoch trotz des abgesteckten

Gebietes bislang keine eindeutigen Hinweise auf die Quelle gegeben. Diesseits und jenseits der Grenze gibt es zahlreiche Talsperren und Kraftwerke, die als mögliche Verursacher in Frage kämen.

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Abb. 5: Praktikumsteam

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Ausblick

Um dem Verursacher des 2,083 Hz-Peaks auf den Grund zu gehen, sollen Spektrogramme ostdeutscher Stationen über den Zeitraum der Flutkatastrophe im Spätsommer 2002 ausge-wertet werden. Eventuelle Signalunter-brechungen könnten anhand der Zeitpunkte von Aus- und Einsetzen der Schwingung eindeutig einer industriellen Anlage zuge-ordnet werden (z.B. Öffnen eines Stauwehres, Abschalten einer Kraftwerksturbine, etc.). Die weitere Einschränkung des Quellgebietes soll auch Inhalt späterer Array-Praktika der Universitäten Hamburg und Potsdam sein.

Martin Hensch (Hamburg)

Prof. Dr. Torsten Dahm (Hamburg)Dr. Frank Krüger (Potsdam)

Universität Hamburg: Universität Potsdam:

Marc Deissenroth Ulrich KnießSofie Gradmann Andreas KöhlerSebastian Heimann Jan SchmedesNina KöhlerKerstin Sommer

Literatur

Frantti, G. E., The nature of high frequency earth noise spectra, Geophysics 28, 4, 547-562, 1963.Neidell, N. S. and T. Taner, Semblance and other coherency measures for multichannel data, Geophysics, 36, 482-497, 1971.Plesinger, A. and Wielandt, E., Seismic Noise at 2Hz in Europe, J. Geophys. 40, 131-136, 1974.Hjortenberg, E. and Risbo, T., Monochromatic Components of the Seismic Noise in the NORSAR Area, Geophys. J. R. astr. Soc., 42, 547-554, 1975.Kværna, T. and F. Ringdahl, Stability of various f-k estimation techniques, in: Semiannual Technical Summary, 1 Oct. 1985 - 31 March 1986.NORSAR Scientific Report, 1-86/87, Kjeller, Norway, pp. 29-40, 1986.Bokelmann, Götz H. R. and Baisch, Stefan, Nature of Narrow-Band Signals at 2,083Hz, Bull. Seism. Soc. Am., Vol 89, No.1, pp. 156-164, Feb. 1999.Baisch, Stefan, Zur Messung zeitlicher Veränderungen seismischer Wellenausbreitungseigenschaften in der oberen Erdkruste. Berichte des Instituts für Geologie, Mineralogie und Geophysik der Ruhr-Universität Bochum, Reihe A (Geophysik) Nr. 57, Nov 2000.Liu, Kelly H. and Gao, Stephen S., Characterization of a Continuous, Very Narrowband Siesmic Signal near 2,08Hz Bull. Seism. Soc. Am., Vol 91.6, pp. 1910-1916, 2001.

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Der Hessische Erdbebendienst, ein neues Lokalnetz

B. Baier, Frankfurt, R. Blum, Wiesbaden und D. Stoll, Tübingen

Einleitung

Der Hessische Erdbebendienst ist ein

Gemeinschaftsprojekt des Hessischen

Landesamts für Umwelt und Geologie

(HLUG) mit dem Institut für Geophysik und

Meteorologie der Universität Frankfurt (IMG).

Grundlage für diese Zusammenarbeit war

einerseits der Auftrag des Hessischen

Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und

Forsten an das HLUG, einen Erdbebendienst

aufzubauen, andererseits der Wunsch des

IMG, sein vorhandenes Messnetz zeitgemäß

auszubauen und eine Kontinuität der

seismologischen Beobachtung in Hessen zu

gewährleisten.

Mehrere Gründe sprechen für eine

kontinuierliche Beobachtung von schwachen

Erdbeben, die vom Deutschen Regionalnetz

(GRSN) nicht erfasst werden, auch in

Gebieten mit einer vergleichsweise schwachen

Seismizität. So erlaubt die instrumentelle

Beobachtung eine verbesserte Interpretation

des historischen Erdbebenkatalogs, wie z. B.

von Leydecker (1986) zusammengestellt und

ergibt damit Kriterien zu einer exakteren

Risikobeurteilung für sensible Bauwerke.

Immerhin können im Nördlichen

Oberrheingraben auch Beben mit Magnituden

von ML nicht ausgeschlossen werden, wie

man aus den historischen Intensitäten ableiten

kann, z.B. mit von Gutdeutsch et al. (2000)

angegebenen Beziehungen. Des weiteren

sollen aktive Störungen identifiziert werden,

was z. B. bei Anwendung der KTA-Regel

(1990) zwingend vorgeschrieben ist, und

selbstverständlich führt eine genaue Kenntnis

von Erdbebenverteilung und -mechanismen zu

einem vertieften Verständnis der geologischen

Entwicklung.

Aus diesen Gründen hat sich Hessen dem

Beispiel aller benachbarten Bundesländer

angeschlossen und im Jahr 2001 mit dem

Aufbau eines regionalen Erdbebendienstes

begonnen, der zumindest in den seismisch

aktiven Gebieten von Oberrheingraben und

Taunus alle Erdbeben mit ML 1 registrieren

soll.

Das Stationsnetz

Die erste Planung des hessischen Netzes

umfasste sieben Stationen. Zusätzlich sollte

die Station TNS des Regionalnetzes

eingebunden werden und bei Bedarf ein

Datenaustausch mit dem Lokalnetz der Kali

und Salz im Bergbaurevier an der Werra

erfolgen. Sechs Stationen (s. Abb. 1) sind bis

Ende 2002 installiert worden, für eine weitere

wird im Bereich des kristallinen Spessarts

noch ein geeigneter Ort gesucht. Die

Koordinaten der bereits installierten Stationen

sind:

Abb.1: Lage der neu installierten

Erdbebenstationen WBA, WBB, WBC,

WBD, WBE, WBF sowie der GRSN-

Station TNS und des Lokalnetzes der Kali

und Salz.

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WBA 8.81825°E 49.65456°N 483 m

NN (Fürth/Odenwald)

WBB 8.66282°E 49.84351°N 240 m

NN (Darmstadt-Eberstadt)

WBC 8.26914°E 50.39375°N 180 m

NN (Aumenau/Lahn)

WBD 7.85700°E 50.08474°N 229 m

NN (Lorch)

WBE 8.18135°E 50.10758°N 271 m

NN (Wiesbaden)

WBF 9.17629°E 50.72853°N 368 m

NN (Romrod)

Technischer Stationsaufbau

Die Technik des Stationsnetzes folgt dem

Beispiel der Erdbebenstation Bensberg, sie ist

schematisch in Abbildung 2 dargestellt: Die

Schwinggeschwindigkeiten werden mit 3-

Komponenten-Seismometern vom Typ Mark

L4 registriert. Die Signale der drei Kanäle

werden in einem 24-Bit-Wandler M24 der Fa.

LENNARTZ mit 100 Hz digitalisiert. Der

Wandler steht dabei grundsätzlich am

Seismometer und ist deshalb in einem

wetterfesten, wasserdichten Gehäuse

untergebracht. Die Daten werden über Kabel

zu einem handelsüblichen PC übertragen,

wobei eine Kabellänge von 175 m, wie im Fall

der Station WBC (Aumenau) noch problemlos

realisiert werden kann. Die Festplatten der

verwendeten PC’s haben eine Kapazität von

10 Gigabyte und können damit Daten von ca.

6 Monaten speichern.

Als Zeitbasis dient ein DCF-Signal, das über

eine Empfängerkarte der Fa. MEINBERG die

PC-Uhr steuert.

Abb.2 : Schematischer Aufbau einer

Erdbebenstation.

Die PC’s der Außenstationen werden über

Telefon vom Zentralrechner im HLUG

(Wiesbaden), zukünftig zusätzlich von einem

2. Rechner im IMG (Frankfurt), abgerufen.

Die geschilderte Konfiguration ist für die

Station WBD in einem Felsstollen eines

Bundeswehrdepots bei Lorch in Abbildung 3

zu sehen.

Abb. 3: Bild der Station Lorch mit DCF-Antenne,

PC, Unterbrechungsfreie Stromversorgung

(USV), A/D-Wandler und Seismometer.

Datenhaltung und Auswertung

Die Daten werden primär mit 100 Hz

abgetastet und mit der Software SeisComP

gespeichert und verwaltet. SeisComP erzeugt

aus dem primären Strom einen sekundären

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Datenstrom mit 20 Hz. Da die Stationen über

ISDN bzw. in einem Fall über Analogmodem

mit der Zentrale verbunden sind, ist eine

kontinuierliche Datenübertragung (noch) nicht

möglich. Zurzeit werden daher die Tagesplots

jeder Station nachts vollautomatisch zum

Rechner nach Wiesbaden übertragen und dort

am Morgen auf Ereignisse überprüft.

Lokalereignisse werden dann mit dem „Data

Request Manager“ herunter geladen und mit

dem „Seismic Handler“ analysiert. Ab

Frühjahr 2003 sollen die Ergebnisse der

Auswertung auf der Homepage des HLUG

(www.hlug.de) unter dem Link Hessischer

Erdbebendienst abzurufen sein, ein Link zum

IMG wird ebenfalls installiert werden.

Vorerst werden alle bearbeiteten Ereignisse,

lokale Erdbeben und auch

Steinbruchsprengungen, am HLUG als GSE-

Datei gespeichert und können in dieser Form

Interessenten als E-Mail zugesandt werden.

Für regionale Ereignisse kann dies geleistet

werden, wenn sie nicht länger als sechs

Monate zurück liegen.

Für die Zukunft ist beabsichtigt, den

Zentralrechner ans Internet anzubinden und

ausgewählte Ereignisse über FTP-Server

bereitzustellen.

Abbildung 4 zeigt das Beispiel eines GSE-

Files für ein Erdbeben bei Koblenz am

9.2.2003. Der Erdbebendienst Rheinland-Pfalz

(persönliche Mitteilung von C. Weihermüller)

gibt die Herddaten mit 50.376°N, 7.471°E, h =

11.977 km, 9-FEB-2003, 15:25:59:359 an. Die

Magnitude ML dürfte nach eigenen Messungen

2.9 betragen.

Abb 4: Aufzeichnung eines Bebens vom 9.2.03 bei Koblenz mit Lokalmagnitude 2.9 an allen 6 Stationen.

Danksagung Bei Klaus Stammler bedanken wir uns für

geduldige Nachhilfe beim Einarbeiten in den

Seismic Handler.

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Literatur

- Gutdeutsch, R., Kaiser, D. & Jentzsch, G.

(2000): Schätzwerte der Magnitude eines

Erdbebens auf Grund der Maximalintensität

und anderer Herdparameter aus

Erdbebenkatalogen.- DGG Mitteilungen, Nr.

4/2000, S. 3-13.

- KTA 2201.1, Sicherheitstechnische Regel

des Kerntechnischen Ausschusses, Auslegung

von Kernkraftwerken gegen seismische

Einwirkungen, Teil 1: Grundsätze, Fassung

6/90.

- Leydecker, G. (1986): Erdbebenkatalog für

die Bundesrepublik Deutschland mit

Randgebieten für die Jahre 1000 - 1981.-Geol.

Jb., E 36 , 3-83; Hannover.

DGG-Mittlg. 2/2003 4

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Dr. Bodo Baier,Inst. f. Geophysik u. Meteorologie, Feldbergstr. 47, 60323 Frankfurt

Dr. Rainer Blum, Hess. Landesamt f. Umwelt u. Geologie, Rheingaustr. 186, 65203 Wiesbaden

Dr. Dieter Stoll, Lennartz electronic GmbH, Bismarckstr. 136, 72072 Tübingen

DGG-Mittlg. 2/2003 5

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Diplomarbeiten, Dissertationen sowie Habilitationsschriften zu

geophysikalischen Themen an deutschsprachigen Hochschulen 2003

RWTH Aachen

Diplomarbeiten

Arnold, Juliane (2002): Interpretation der Lithologie eines aktiven Hydrothermalsystems durch Auswertung geophysikalischer Bohrlochlogs sowie von RAB- und FMS-Bildern aus der ODP-Bohrung 1189C.

Ramani Voleti, Sheila (2002). Integrated Approach to Understand Basalt Morphologies and Seismic Properties of Rocks using Log Interpretation and Image Analysis techniques – An example from ODP Hole 1137A (Leg 183) situated on the Kerguelen Plateau. Thesis for a Master of Technology in Geo-Exploration. (Stipendiatin vom Indian Institute of Technology Bombay, Indien).

U Bayreuth

Dissertation

Reid, Joy E.: Transport properties of silicate liquids at high pressure

FU Berlin

Diplomarbeiten

Cyganiak, Anne: Linienströme als neue Darstellungsmethode für Erdmagnetische VariationsdatenKrüger, Oliver: Scattering and Diffraction of a plane SH wave by a single crack: An accuracy analysis

Sick, Christoph: Analysis and numerical modeling of seismic wave fields in random mediaWienecke, Susann: Homogenisierung und Interpretation des Schwerefeldes entlang der SALT-Traverse zwischen 36° - 42° S

Dissertationen

Belmonte-Pool, Arturo: Krustale Seismizität, Struktur und Rheologie der Oberplatte zwischen der Präkordillere und dem magmatischen Bogen (22° - 24° S)

Ebbing, Jörg: 3-D Dichteverteilung und isostatisches Verhalten der Lithosphäre in den Ostalpen

Kuder, Jörg: 3D Schwerefeldmodellierung zur Erfassung des tiefen Untergrundes im Nordost-Deutschen Becken

Soyer, Wolfgang: Analysis of geomagnetic variations in the Central and Southern Andes

Weckmann, Ute: Entwicklung eines Verfahrens zur Abbildung krustaler Leitfähigkeitsstrukturen anhand der Magnetotellurikdaten aus Namibia

U Bochum

Diplomarbeiten

Dietrich, Katja: Dispersionsanalyse seismischer Oberflächenwellen im Bereich der Hellenischen Subduktionszone mit Hilfe der Zwei-Statinen-Methode

Klatt, Dieter: Isostatische Anomalien von Subduktionszonen

Röcher, Dror-John: A parallel algorithm for three-dimensional gravity modelling and inversion

Dissertationen

Ceranna, Lars: Modellierung seismischer Wellenfelder in lateral heterogenen Mantelmodellen mit Hilfe der Chebyshev Pseudospektral-Methode

Vörös, Robert: New Processing Methods for Multicomponent Point Receiver Data

U Bonn

Dissertationen

Martin Navarro: Fault Roughness and Fault Complexity Field Study, Multi-Scale Analysis and Numerical Fault Model

Katja Christina Schulze: Charakter von Fluidpegel- und Porendruckschwankungen in Tiefbohrungen: Ergebnisse von KTB und Kola

Björn Zehner: Anwendung immersiver Visualisierungssysteme zur Exploration geophysikalischer und geologischer Daten

TU Clausthal

Diplomarbeit

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Sabine Preuße: Sensitivitäten als Werkzeug zur Analyse der Auflösung von Elektrodenkonfigurationen in der Geophysik

U Frankfurt

Diplomarbeiten

Enns, Alwina: Thermische Parameter, Temperaturen und Erdbebenverteilungen in Subduktionszo-nen

Fischer, Thomas: Suche nach volumetrischen Quellanteilen bei Tiefherdbeben mit einer Relativmethode

Kötter, Marc: Modellstudien anhand geoelektrischer Messungen an einem archäologischen Objekt

Schneider, Simon: Gleichstrom-Geoelektrische Messungen an tertiären Terrassenschottern bei

Laubenheim; Nahe

TU Freiberg

Diplomarbeiten

Falk Hänel: Kalibrierung und Optimierung des Monitorings für die seismologische Untertatestation FRG (Alte Elisabeth Freiberg)

Astrid Schmid: Aufbau eines Teilsystems Geoelektrik des Fachinformationssystems (FIS) Geophysik unter ArcInfo/ArcView; Anhand zur Diplomarbeit: Kurzanleitung zur Benutzung des Fachinformationssystems (FIS) Geophysik, Teilsystem - Geoelektrik

Uta Zerbe: Refraktionsseismische Untersuchungen und Vergleich verschiedener Auswerteverfahren

U Göttingen

Diplomarbeiten

Andreas Barth: P-Wellen-Tomographie des oberen Mantels und der Übergangszone unter Eifel und Zentralmassiv

Monika Buske: Dreidimensionale Evolutionsmodelle der Konvektion im Marsmantel

Robert Olejniczak: Numerische Simulation des Geodynamos: Einfluss von Trägheitseffekten auf Strömung und Magnetfeld

Dissertationen

Alexander Gatzemeier: Elektrische Anisotropie durch ausgerichtete Olivinkristalle im oberen Mantel in Mitteleuropa: Magnetotellurische Array-Messungen und ein Ansatz zum Vergleich mit seismischer Anisotropie

Edgar Schneider: Langperiodische magnetotellurische Messungen auf der oberflächennahen Leitfähigkeitsanomalie in der Münchberger Masse: Hinweise auf eine graphitisierte Überschiebungsfläche durch dreidimensionale Modellrechnungen

Habilitation

Dr. Joachim Ritter: 3D Seismic Imaging of the Mantle Underneath the Eifel Volcanic Fields

U Graz

Diplomarbeiten

Baumgartner Dietmar: Spurengasmessungen mittels DOAS im urbaren Bereich

Penz Thomas: Magnetohydrodynamische Instabilitäten an Planeten

Dissertationen

Mühlbachler Stefan: Studies of Dayside Magnetic Field Line Erosion Signatures

Jens Wickert: Das Champ-Radiookkultatiaons-Experiment: Algorithmen, Prozessierungssystem und erste Ergebnisse

TU Graz

Diplomarbeit

Valvanoglou, Aris N.: Concept Study and First Realization of a Sigma-Delta Fluxgate Magnetometer"

U Hamburg

Diplomarbeiten

Netzeband, Gesa L.: Untersuchung von Gas- und Gashydratvorkommen im Yaquina-Becken durch 2D-Geschwindigkeitsbestimmung von seismischen Wellen

Dettmer, Jan: 3-D Laufzeitinterpolation in Kaustik-Regionen

Dissertationen

Vanelle, Claudia: Traveltime-based true-amplitude migration

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U Jena

Diplom

Graupner, Steffen, 2001: Hochpräzise Neigungsmessungen im geophysikalischen Observatorium Nokogiriyama / Tokyo

Kurz, Jochen, 2001: Geodynamische Modellierung des rezenten Spannungs- und Deformationsfeldes im Vogtland / NW-Böhmen mit der Finite-Element-Methode

Walther, Andrea, 2003: Beobachtungen mit einem Laser-Strainmeter im Geodynamischen Observatorium Moxa

Dissertation

Hemmann, Alexander (Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung), 2002 Relativlokalisierung von Schwarmbeben in der Saxothuringischen Seismotekto-nischen Provinz

Habilitation

Kroner,Corinna 2002: Zeitliche Variationen des Erdschwerefeldes und ihre Beobachtung mit einem supraleitenden Gravimeter im Geodynamischen Observatorium Moxa (150 S.)

U Karlsruhe

Diplomarbeiten

Bartlakowski, Julia: Geoelektrische Untersuchungen zur Durchströmung von geklüftetem Granit

Bayer, Bettina: Untersuchungen von Vertikalseismogrammen vom 10. Juni 1991 der globalen Breitbandnetzwerke auf Oszillationen bei 3.68 mHz.

Heilmann, Zeno: Die Common-Reflection-Surface Stapelung unter Berücksichtigung der Topographie der Messoberfläche und des oberflächennahen Geschwindigkeitsgradienten

Jäger, Christoph: Kirchhoff Migration and Demigration - Theory, Implementation, and Application

Miksat, Joachim: 3D-Finite-Differenzen-Model-lierung des Marmarabebens

Reuschke, Gunda: Numerische Modellierungen des Einflusses von Salzstrukturen auf das In-Situ Spannungsfeld

Stäbler, Sven: Laufzeittomographie mit Teleseismischen S-Wellen im Südosten Rumäniens

Weidle, Christian: Integrierte seismische Tomographie im BereichSüdost-Rumäniens

Dissertationen

Goertz, Alexander: True-Amplitude Multicomponent Migration of Elastic Wavefields

Gottschämmer, Ellen: Kinematic and Dynamic Simulation of Ground Motion: Implications for Seismic Hazard Assessment

Höcht, German: Laufzeitapproximationen für 2D und 3D Medien mittels kinematischer Wellenfeldattributen

Mann, Jürgen: Extensions and Applications of the Common-Reflection-Surface Stack Method

Riede, Matthias Riede: Kirchhoff Migration, Demigration und seismische Modellierung mittels Demigration

U Kiel

Diplomarbeiten

Böse, Maren: Gleitende Konfigurationsentropieanalyse zur Beschreibung räumlich-zeitlicher Veränderungen in der regionalen Seismizität

Strahser, Matthias: Methodische Untersuchungen zu Akquisition, Prozessing und Interpretation seismo-elektrischer Daten für die Grundwasserexploration

Frank, Axel: Migration und quantitative Interpretation primärer und konvertierter reflexionen des tiefen VSP99 an der KTB

Petersen, Hauke: Anwendbarkeit geophysikalischer Prospektionsmethoden zur Bestimmung von Bodenverdichtungen landwirtschaftlich genutzter Flächen

Dissertationen

haris, Abd: Amplitude-preserving migration and its application to imaging of a BSR in marine multichannel seismic reflection data

Karp, Tobias: Seismische Untersuchungen des Lake Bosumtwi-Impaktkraters, Ghana

Trummer, Irmgard: S-wave processing and interpretation of wide-angle seismic refraction data, Malpelo Ridge, Eastern Panama Basin

U Köln

Diplomarbeiten

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Schroeder, Max: Automatische Identifizierung und Dickenbestimmung von Richtungsdiskontinuitäten im Sonnenwind

Steuer, Annika: Kombinierte Auswertung von Messungen mit Transient-Elektromagnetik und Radio-Magnetotellurik zur Grundwassererkundung im Becken von Quarzazate (Marokko)

Bergers, Rainer: Untersuchung von oberflächennahen Klärschlämmen mit elektrischen und elektromagnetischen Methoden der Angewandten Geophysik

Blaschek, Roland: Der zeitabhängige scheinbare Widerstandstensor und sein Einsatz bei der Analyse von Long-Offset Transient Electromagnetic-Daten

Hartmann-Dietrich, Jana: Rinnenstruktur am Niederrhein - Erhebung und Evaluierung von Radiomagnetotellurik-Daten

Gaidetzka, Andreas: Erste Erfahrungen mit der NanoTEM-Apparatur

Doktorarbeiten

Hönig, Mark: Entwicklung und Anwendung von Auswertealgorithmen für die induzierte Polarisation im Zeitbereich in zwei bis drei Dimensionen

Recher, Stephan: Drei-dimensionale Erkundung von Altlasten mit Radiomagnetotellurik

U Leipzig

Diplomarbeiten

Dorgham, Marai: Geologische Strukturerkundung in einem ausgewählten Gebiet des Norddeutschen Beckens durch Bearbeitung und Interpretation reflexionsseismischer Daten

Feher, Michael: Untersuchung zur Möglichkeit der Detektion von Kohlenwasserstoffkontaminationen des Grundwassers mit Georadar

Knieß, Rudolf: Untersuchungen zum Signal-Rausch-Verhältnis geoelektrischer Messungen

Rößler, Dirk: Tomografische Inversion synthetischer lokaler seismischer Laufzeitdaten im Schwarmbebengebiet Vogtland/NW-BöhmenVoigt, Rene: Bau und Erprobung eines geoelektrischen Vertikalelektrodensystems zum Einsatz in tiefen Bohrungen

Dissertation

Roth, Tillamnn: Die Bestimmung von geoelektrischen Kennwerten mit seismischen Messungen

U Leoben

Diplomarbeiten

Berger, Peter J.: Log Interpretation of highly deviated and horizontal wells in the Ebenthal field (Vienna Basin)

Haverl, Marco: 4D Seismic Detection of Production Effects in TWOP

Kirchberger, Linda: Investigation of Elastic Parameters at Chosen Well Locations in the Vienna Basin

Maier, Günter: Magnetische Charakterisierung von geogen und/oder anthropogen dominierten Böden; Beispiel Breitenau-Hochlantsch

Steiner, Claudia: Untersuchung der Verteilung von Lagerstättenparametern mittels geostatistischer Analysemethoden unter Verwendung seismischer Attribute

U München

Diplomarbeiten

Bethmann, Falko: Simulation of seismic wave propagation on unstructured grids

Salat, Christina: Bearbeitung von Magnetotellurik-Daten aus Langzeitmessungen auf Island

Schiller, Walter: Magnetostratigraphie im oberen Perm des Lodève-Beckens, Hérault, Südfrankreich

Dissertation

Gawlas, Florian: Möglichkeiten eines DMO-Prozesses in der CMP-Refraktionsseismik

U Potsdam

Diplomarbeiten

Jan Schmidt: Magnetotellurische Messungen an der Dead Sea Transform in JordanienFalko Zetsche: 3D-tomographische Laufzeitinversion von Ersteinsätzen im Gebiet der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB)

Dissertationen

Michael Wolf: Amplituden der Kernphasen im Bereich der Kaustik B und Untersuchung der Struktur der Übergangszone zum inneren Erdkern mit spektralen Amplituden der diffrakten Phasen (BC) PKP

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Iris Rödder: Simutlation von Plattenmodellen – mathematische Modellierung und ImplementierungArne Hoffmann-Rothe: Combined structural and magnetotelluric investigation across the West Fault Zone in northern Chile

U Tübingen

Diplom- und Masterarbeiten

Alt-Epping, Ulrich: Magnetization and time-temperature-path in contact-metamorphic limestones: an example from the Mid Elba pluton

Gautam, Bishnu: Electromagnetic and DC-Geoelectric Investigation of the Gravel Aquifer in the Upper Neckar Valley at Wurmlingen and Gernfeld, Southern Germany - A Case Study

Som, Sovannarith: Study on forest soil pollution in Lausitz area by using magnetic proxies

Spiteri, Claudette: Environmental hotspot screening/monitoring in Spremberg and Weißwasser area, Germany: correlation analysis between magnetic proxies and heavy metal contamination in polluted soils

Kalinski, Vladimir: Environmental hotspot screening/monitoring in Spremberg and Weißwasser area, Germany: Detailed surface/soil profile magnetics

Riaz, Mirza: Sensitivity distribution of static electromagnetic 2-coil induction systems in a 3D space by using the EM38

U Wien

Diplomarbeiten

Haberler, Alexandra: Refraktionsseismische und tomographische Auswertung der Massenbewegung

Hochmais-Atemkopf, registriert mit Texan 125

Marin, Marin: Interpretation seismischer Untersuchungen im Bereich Mattersburg/Burgenland durch kinematische und dynamische Ray Tracing Verfahren

U Würzburg

Diplomarbeiten (2002)

Wörrlein, Christine: Magmenphysik und Geologie Hydrodynamische Vermischungsprozesse - "Magma Mingling": Ein Erklärungsansatz für die Entstehung der basischen Einschlüsse im Kreuznacher Rhyolith

Mohrholz; Chris-Oliver: Magmenphysik und Theoretische Physik Betrachtungen zur thermohydraulischen Interaktion zwischen magmatischer Schmelze und Wasser: Thermodynamische Ansätze und Modellrechnungen

Grunewald, Uwe: Experimentelle Vulkanologie und Geologie Experimental investigations to the influence of NaCl-saturated water on phreatomagmatic explosions

Dissertation (2002)

Gehring, Iris: Geophysik und Vulkanologie Volcanostratigraphy using geophysical methods on La Fossa di Vulcano (S-Italy)

Habilitation (2002)

Büttner, Ralf: Geophysik und Vulkanologie Experimentalphysikalische Arbeiten zum Vulkanismus

ETH Zürich

Diplomarbeiten 2002

Lambert, Marc-André: FDTD-Modellierung einer dünnen Georadar-DipolantenneMeier, Ueli: Finite-Difference Modelling of Resistively Loaded Bow-Tie AntennasMettier, Ralph: Comparative studies of lithosphere flexure on Venus and EarthNeukomm, Samuel: Precursory Seismic Quiescence before large Aftershocks: a systematic Test of the HypothesisOrmuz, Niki: Maximising the information return of multi-component ground penetrating radar measurements in the vicinity of above surface objectsPiffaretti, Giovanni: Testmessungen mit einem pneumatischen BohrlochhammerPolak, Martin: Teleseismic receiver function analysis for the SDS-Net broadband station LLS

Dissertationen 2002

Kastrup, Ulrike: Seismotectonics and Stress Field Variations in SwitzerlandKind, Fortunat: Development of Microzhonation Methods: Application to Basle, SwitzerlandMusil, Martin: Inverting Seismic and Georadar Data with Applications to the Muragl Rock GlacierBay, Francesca: Ground Motion Scaling in Switzerland: Implications for Hazard Assessment

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Sandoval, Senen: The Litosphere-Asthenosphere system beneath Fennoscandia (Baltic shield) by body wave tomographyLippitsch, Regina: Lithosphere and Upper Mantle P-Wave Velocity Structure beneath the Alps by High-Resolution Teleseismic TomographyFuniciello, Francesco: Reconstruction of subduction processes in the Mediterranean by laboratory and numerical experiments

Salichon, Jêrome: Earthquake Source Study: Joint Inversion of Broadband Seismological Data and SAR InterferogramsGross, Ralph: 3-D Georadar Surveying of Active FaultsSpassov, Simo: Loess Magnetism, Environment and Climate Change on the Chinese Loess Plateau

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NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT

Mitteilung des Präsidenten

Liebe Mitglieder der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft,

die Jahrestagung 2003 in Jena hat nicht nur das gastgebende Institut sondern vor allem auch mich sehr beschäftigt, denn es stand nach zwei Jahren als “designierter Vorsitzender“ die turnusmäßige Übernahme des Vorsitzes unserer Gesellschaft ausgerechnet durch mich als Tagungsleiter an. Es kamen fast 440 Teilnehmer nach Jena, und mir ist - neben einiger Kritik - viel Positives über Planung und Ablauf gesagt worden. Ich möchte mich bei allen Teilnehmern bedanken und betonen, dass die anerkennenden Worte vor allem meinen Mitarbeitern, die die Hauptlast der Vorbereitungen trugen, eine schöne Anerkennung bedeutete. Durch einen internationalen Kreis von Plenarvortragenden, durch eine recht umfangreiche Beteiligung der Firmen und ein attraktives Beiprogramm entstand ein Angebot, das gut zu unserer kleinen Universitätsstadt passte und noch Informationen über unsere Gegend bereit hielt, so z.B. die Wismut-Sanierung und das Geodynamische Observatorium Moxa.Es liegen wichtige Aufgaben vor uns: Wir haben uns im Konzert der wissenschaftlichen Gesellschaften zu behaupten, und wir haben viel zu tun, um unser Fach weiter bekannt zu machen. Aus diesem Grund habe ich auch der Presse anlässlich unserer Tagung immer wieder gesagt, dass die kleine Zahl der Geophysiker u.a. für die Suche nach Rohstoffen und Energie verantwortlich ist und dass es ohne uns die wichtigsten Attribute unseres Alltags nicht gäbe - und auch keine Wärme im Winter. Die Information über die Aufgaben und Leistungen unseres Faches ist ein besonderes Anliegen, dem ich mich widmen werde.Ein anderes Anliegen betrifft uns selbst, nämlich die Reorganisation unserer Gesellschaft. Wir hatten bereits den Beschluss gefasst, unsere Struktur zu modernisieren und effizienter zu gestalten. Ein Ausdruck hierfür

ist der bereits eingeführte Begriff des Präsidenten und des Präsidiums. Viel wichtiger sind aber die weiteren Änderungen: Alle Mitglieder dieses Präsidiums haben bereits besondere Aufgaben, sie leiten Komitees, die auch auf unserer Internet-Seite zu finden sind. Wir hoffen, mit den Arbeitskreisen und den zunächst probeweise eingeführten Komitees die Leistung des Präsidiums für die Mitglieder und in der Öffentlichkeit erhöhen und damit auch Anreize für neue Mitglieder bieten. Die Zahl der Mitglieder könnte - so haben erste Untersuchungen bereits ergeben, leicht verdoppelt werden, wenn wir an die vielen Nichtmitglieder in den Instituten denken und die vielen Studenten, die Vorteile von einer Mitgliedschaft haben, darüber aber möglicherweise gar nicht informiert sind. Die Zahl der Mitglieder markiert unsere Position im Kreis der wissenschaftlichen Gesellschaften der festen Erde - und damit auch unseren Einfluss auf die Gründung eines Dachverbandes. Insofern müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, um unsere Position zu verbessern.Ein Schwerpunkt meiner Präsidentschaft wird demnach die Erstellung einer neuen Satzung sein, in der die jetzige Struktur basierend auf den Erfahrungen der Testphase der letzten Jahre festgeschrieben wird. Der Zweite bezieht sich auf die Integration unserer Gesellschaft in einen Dachverband der Gesellschaften der festen Erde. Hier sind noch viele Gespräche zu führen, auch mit unseren Freunden der Deutschen Geologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Geowissenschaften, die ihre geplante Fusion unter einem Namen verwirklichen wollen, der eigentlich für unseren Dachverband reserviert sein sollte.Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Tagung 2004 in Berlin und wünsche den dortigen Organisatoren viel Erfolg!

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Ihr Gerhard Jentzsch

8 DGG Mittlg. 2/2003

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Protokoll der Mitgliederversammlung der DGGam 27. Februar 2003 in Jena

Der Vorsitzende der DGG, Herr Buttkus, begrüßte die Teilnehmer und eröffnete die Mitgliederversammlung.

TOP 1: Feststellung der fristgerechten Einberufung und der Beschlussfähigkeit

Herr Buttkurs stellte fest, dass zur Mitgliederversammlung fristgerecht eingeladen worden ist. Es nahmen mehr als 40 Mitglieder an der Versammlung teil. Die Beschlussfähigkeit war damit satzungsgemäß gegeben.

TOP 2: Genehmigung der Tagesordnung

Die vorgelegte Tagesordnung wurde ohne Änderungen genehmigt.

TOP 3: Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 7. März 2002 in Hannover

TOP 13 des Protokolls muss wie folgt ergänzt werden: „Als Kassenprüfer wurden von der Mitgliederversammlung Herr B. Fluche und Herr A. Rudloff gewählt.“Mit dieser Ergänzung wurde das Protokoll, abgedruckt in Nr. 3/2002 der DGG-Mitteilungen, genehmigt.

TOP 4: Bericht des Vorsitzenden

Herr Buttkus informierte die Versammlung, dass aus dem Kreis der DGG-Mitglieder am 16.04.2002 Herr Dr. Waldemar Zettel, Fallingbostel, am 09.07. 2002 Herr Prof. Dr. Gerhard Müller, Frankfurt/M., am 30.07.2002 Herr Prof. Dr. Hans-Karl Pätzold, Köln, am 04.11.2002 Herr Dr. Jobst Hülsemann, Wentorf, und am 06.11.2002 Herr Günter Bock, Potsdam, verstorben sind. Herr Buttkus würdigte die Verstorbenen mit einigen zusammenfassenden Ausführungen zu deren wissenschaftlichen Arbeiten. Zum Gedenken an die Verstorbenen erhoben sich die versammelten DGG-Mitglieder von ihren

Plätzen. Nach einer Schweigeminute dankte Herr Buttkus für diese Ehrung.- In der Eröffnungsveranstaltung der diesjährigen Jahrestagung wurde der neu eingerichtete Karl-Zoeppritz- Preis als ein Nachwuchspreis der DGG erstmalig vergeben, und zwar parallel an zwei Preisträger, an Herrn Stefan Baisch und Herrn Henrik Nübold.- Nach mehrjähriger Unterbrechung wurde in diesem Jahr die Emil-Wichert-Medaille an Herrn Erhard Wielandt verliehen.In seinem Bericht führte Herr Buttkus aus:- Das abgelaufene Jahr war insbesondere geprägt von den ca. 2.500 Veranstaltungen zum Jahr der Geowissenschaften. Mit etwa 750.000 Besuchern haben diese Veranstaltungen deutlich mehr Zuspruch gefunden und den Erfolg überboten, den in den beiden vorausgegangenen Jahren die Physik und die Lebenswissenschaften erreichen konnten. Besonderer Dank gebührt insbesondere der AWS für die organisatorischen Vorbereitungen und Arbeiten zum Jahr der Geowissenschaften. Um Nachhaltigkeit zu erzielen, werden viele Aktivitäten zum Jahr der Geowissenschaften fortgeführt, wie mit dem Tag der Erde an den Schulen, mit dem Tag des Wassers, mit dem Internetportal Planet Erde, dem Tag des Geotops etc.- Zur Tagung GEO2002 im vergangenen Oktober in Würzburg hatte sich die DGG als Mitveranstalter und mit Beiträgen eingebracht wie dem Plenarvortrag von Herrn Jentzsch und dem Workshop von Herrn Jacoby „The ups and downs of ideals and concepts“, die besonders hervorzuheben sind. Wegen mehrerer Absagen aus Krankheitsgründen musste das Symposium „Megacities, Georisiken, Frühwarnsysteme“ unter Leitung von Herrn Wenzel leider aufgegeben werden.Die Geotagung in Würzburg hatte insgesamt ca. 800 Teilnehmer. Die Plenarvorträge waren im Prinzip die einzigen interdisziplinären Elemente, während daneben die beteiligten Disziplinen unter sich blieben. Insofern war diese Tagung nicht interdisziplinär das

DGG Mittlg. 2/2003 1

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Schaufenster der Geowissenschaften nach außen, für das sie konzipiert worden war. Für einige Gesellschaften wie zum Beispiel die Paläontologische Gesellschaft war dies die Jahrestagung, während die DGG daneben ihre eigene Jahrestagung durchführte.Als Schlussfolgerung wurde daher von den Vorsitzenden der Gesellschaften der Festen Erde festgelegt, die Tagung künftig im Abstand von zwei bis drei Jahren durchzuführen und für diese nur zwei bis drei Tage vorzusehen mit nur verknüpfenden, interdisziplinären Vorträgen.- Bei der während der Geotagung 2002 in Würzburg durchgeführten Mitgliederversammlungen haben sich die Vorstände der drei geologischen Gesellschaften - Deutsche Geologische Gesellschaft (DGG), Geologische Vereinigung (GV) und Gesellschaft für Geowissenschaften (GGW) - das Mandat geben lassen, um mit den Gesellschaften der Festen Erde über die Bildung eines Dachverbandes zu verhandeln. Inzwischen gibt es einen Satzungsentwurf für einen solchen Dachverband. Bei einer weiteren Zusammenkunft der Vorsitzenden der Gesellschaften der Festen Erde am 31.01.2003 wurden Arbeitsgruppen gebildet, deren Aufgabe es ist, folgende Punkte vorzuklären:* Einbindung des Dachverbandes in die AWS* Aufgabenverteilung zwischen AWS und Dachverband* finanzielle Fragen, u.a. Geschäftsstelle* Vorteile eines Dachverbandes* abgestufte Mitgliedschaft,* verschiedene Dienste des Dachverbandes für die Gesellschaften der Festen Erde, z.B. GMIT* verbandsrechtliche Probleme, GemeinnützigkeitDie DGG steht der Bildung eines Dachverbandes grundsätzlich positiv gegenüber, muss aber darauf bestehen, dass zuvor wesentliche Fragen geklärt werden. - Am 20./21.10.2002 fand in Delmenhorst ein AWS-Workshop statt. Beweggründe dafür waren insbesondere die Bestrebungen, die zukünftigen Aufgaben der AWS zu definieren. Seitens der DGG nahmen Herr Rüter und Herr Clauser teil. Die beim Workshop gebildeten Arbeitskreise (Organisation und Struktur, Politik/Wirtschaft/Presse.

Bildung/Ausbildung, wissenschaftliche Programme/Stipendien/ Preise) sollen auch weiterhin aktiv bleiben und die Ergebnisse ihrer Diskussionen in das AWS-Präsidium einbringen. Damit werden die Trägergesellschaften stärker in die Arbeiten des Präsidiums einbezogen, gleichzeitig wird die Akzeptanz der AWS bei den Mitgliedern der Trägergesellschaften gefördert. Herr Clauser wird demnächst in den DGG-Mitteilungen einen Artikel über die Aufgaben der AWS publizieren. Mit der Aufnahme von fünf Gesellschaften der Geographie mit ca. 26.000 Mitgliedern als weitere Trägergesellschaften der AWS erhofft sich die AWS einen besseren Zugang zu Schulen und zu Lehrern und insgesamt ein höheres Gewicht ihrer Wirksamkeit.Nach wie vor problematisch ist die Finanzlage der AWS sowie eine bessere finanzielle Unterstützung durch ihre Trägergesellschaften.Der DGG-Vorstand schlägt vor, die AWS bis auf Widerruf mit jährlich 1.500,- EUR zu unterstützen. Dies wird erneut als Beschlussvorlage der diesjährigen Mitgliederversammlung vorgelegt, nachdem im Vorjahr aus vereinsrechtlichen Gründen der Beschluss keine Gültigkeit erlangte. - Bei der Intergeo in Frankfurt/M. wurde das Ehrenmitglied der DGG, Herr Prof. Dr. Karl Fuchs, mit dem Heitfeld-Preis der AWS ausgezeichnet. Herr Fuchs beging am 21. Januar 2002 seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand mit Unterstützung durch die DGG vom 18. bis 20. April 2002 an der Universität Karlsruhe ein internationales Symposium über die Herausforderungen an die Erdwissenschaften im 21. Jahrhundert statt. Seitens der DGG wurden die besonderen Leistungen von Karl Fuchs in einem Beitrag von Herrn Buttkus gewürdigt.- Zum neuen Vorsitzenden des Nationalen Komitees Geophysik und Geodäsie (NKGG) wurde als Nachfolger von Herrn Tetzlaff Herr Rainer Kind, Potsdam, gewählt.- In der Zeit vom 30.06. bis zum 11.07.2003 findet in Sapporo, Japan, die Generalversammlung der IUGG statt. Das IUGS schlägt vor, 50 Jahre nach dem Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957 das Jahr 2007 zum „International Year of the

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Planet Earth“ zu proklamieren. Deutscherseits wird in Sapporo vorgeschlagen werden, unter diesem Schirm insbesondere die physikalischen Wechselwirkungen im Geosystem zu studieren.- Ab 2003 führt die DFG ein neues Begutachtungswesen mit Fachkollegien ein, bei dem die Entscheidungen durch den Senat getroffen werden. Für die Geophysik gibt es die Fachkollegien „Geophysik und Geodäsie“ und „Atmosphären- und Meeresforschung“, für die von der DGG Wahlvorschläge für Gutachter bis Ende Februar 2003 einzureichen sind. Der DGG-Vorstand hat nach Abstimmung mit dem FKPE folgende Wahlvorschläge der DFG gemeldet:Fachkollegium Geophysik/Geodäsie: Profs. Gajewski, Götze, Kind, Kümpel, Villinger, Yaramanci, Glaßmeier, Spitzer

Fachkollegium Atmosphären- und Meeresforschung: Profs. Miller, Buttkus, Spieß, v. Dobeneck, Flueh- Die Universität München hat den Beschluss gefasst, das geomagnetische Observatorium Fürstenfeldbruck zu schließen. FKPE und NKGG haben sich mit der Bitte um eine Alternativlösung an die Universität gewandt, um den weiteren Betrieb zu sichern. Dieses ist für die nächsten zwei Jahre zugesagt worden.Der weitere Betrieb des Seismologischen Zentralobservatoriums Gräfenberg SZGRF und des zugehörigen GRF-Arrays sowie die Betreuung des seismischen Regionalnetzes GRSN wurden durch einen Vertrag zwischen BGR und FKPE sichergestellt.- Auf Beschluss des DGG-Vorstandes wurde die Nachfolge der Sprecherfunktion einiger DGG-Arbeitskreise und Komitees wie folgt geregelt:

AK Digitale Seismologie Klaus Klinge (bisher Scherbaum)AK Hydro- und Ingenieurgeophysik Peter Dietrich (bisher Kirsch und Neugebauer)Komitee Internet Martin Müller (bisher Hördt)Komitee Öffentlichkeitsarbeit Horst Rüter (bisher Hinzen)Komitee Studienfragen Andreas Junge (bisher Wilhelm)Komitee Mitglieder Heinz-Jürgen Brink (bisher Shapiro)

Seit Januar 2003 hat Johannes Stoll die Redaktion der DGG-Mitteilungen übernommen. Torsten Dahm hat als Nachfolger von Günter Bock die Aufgaben des Editors Seismologie für das GJI übernommen.Herr Buttkus dankte den Vorgenannten für die Übernahme dieser Aufgaben. Er dankte den aus der Funktion ausgeschiedenen Sprechern für die geleistete Arbeit.Herr Buttkus stellte zugleich fest, dass sich die Einrichtung der Komitees und die klare Zuordnung von Aufgaben im Rahmen der neuen Strukturierung der DGG bewährt haben. Der DGG-Vorstand wurde mit der Schaffung klarer Zuständigkeiten entlastet. Gleichwohl bleibt zu prüfen, ob die Aufgabenverteilung noch weiter optimiert werden kann, z.B. durch Zusammenlegung oder Aufgabe von Komitees. Hierin liegt eine besondere Aufgabe für das laufende Jahr, so dass danach die Anpassung der Satzung der DGG an die neue Struktur erfolgen sollte.

- In seinem vorläufigen Resümee zur gegenwärtigen Jahrestagung führte Herr Buttkus folgende Punkte aus:Bislang liegt die Teilnehmerzahl bei 440.Die gelungene Eröffnungsveranstaltung am Montagnachmittag war sehr gut besucht. Dies bestätigt einmal mehr die richtige Wahl dieses Zeitpunktes im Verlauf der Jahrestagung.Sowohl der Festvortrag als auch die Plenarvorträge hatten ein hohes fachliches Niveau, so dass deren Publikation angestrebt werden soll.Die Pressekonferenz am Montag verlief gut und die Pressereaktion war deutlich besser als zur Jahrestagung 2002 in Hannover.Der öffentliche Abendvortrag war interessant aber für die Öffentlichkeit teilweise zu schwierig.Das DGG-Kolloquium am Mittwoch war am Vormittag recht gering, am Nachmittag gut besucht.Die Podiumsdiskussion am Mittwochnachmittag wurde sehr unterschiedlich bewertet. Das Thema war

DGG Mittlg. 2/2003 3

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sicherlich für den verfügbaren Zeitrahmen zu breit angelegt, die Diskussion war jedoch anregend. Herr Buttkus dankte Herrn Rüter für die Vorbereitung und die Leitung dieser Diskussion.Die Schülerveranstaltung fand weitgehend gleichzeitig mit der Vorstandssitzung statt, so dass er hier nur bedingt werten konnte. Die Diskussion am Nachmittag war als lebhaft und anregend zu bewerten. Auf eine Preisvergabe an die Schüler war verzichtet worden, was sich als durchaus fehlend bemerkbar machte. Die Industrieaussteller waren sehr zufrieden. Die Lokation und die Zeitdauer von drei Tagen waren gut gewählt. Die Ausstellung wurde gut besucht, so dass das dabei erstrebte Ziel des Kontakts zur Industrie erreicht wurde. Die Exkursionen wurden geringer als erwartet in Anspruch genommen. Eine Bewertung war bislang noch nicht möglich.Abschließend wurden die Vorbereitung und der bisherige Verlauf der Jahrestagung von Herrn Buttkus als sehr zufrieden bewertet. Er dankte dafür ausdrücklich dem LOC. - Die nächste DGG-Jahrestagung wird in der Zeit 8.-12.3.2004 in den Räumen der TU Berlin stattfinden und gemeinsam von TU und FU Berlin unter Leitung von Herrn Yaramanci ausgerichtet.Die Jahrestagung 2005 wird in Graz stattfinden unter Leitung von Herrn Millahn.Für 2006 hat sich Bremen bereiterklärt, die DGG-Jahrestagung auszurichten. Die Leitung liegt bei den Herren Villinger und Bleil.- Herr Buttkus dankte den DGG-Mitgliedern, die seit 40 bzw. seit 50 Jahren Mitglieder der DGG sind, für ihre Treue und wünschte ihnen Gesundheit und Wohlergehen. In diesem Jahr begehen ihr 50jähriges Jubiläum als DGG-Mitglieder die Herren Adlung, Bibl, Hahn, Just und Westerhausen.40 Jahre DGG-Mitglied sind die Herren Cete, El-Karamani, Giese, Kappelmeyer, F. Keller, Meißner, Petersen, S. Plaumann, Prodehl, Rahmann, Rummel, Sengpiel, Siedler, Soffel, Voelker und Wohlenberg.- Entsprechend den Vorbereitungen des Komitees Ehrungen schlägt der DGG-Vorstand der Mitgliederversammlung die Einführung des Ernst-von-Rebeur-Paschwitz-Preises vor, mit dem Mitglieder der Deutschen

Geophysikalischen Gesellschaft für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet werden sollen. Der Preis soll im 1- bis 3-jährigen Rhythmus ab 2004 vergeben werden. Zur Begründung der Namenswahl des Preises machte Herr Soffel als Sprecher des Komitees Ehrungen einige Ausführungen zu den wissenschaftlichen Leistungen von Ernst von Rebeur-Paschwitz (1861-1895), dessen Leistungen insbesondere durch die Registrierung und Interpretation des Fernbebens vom 17.4.1889 in Tokio bekannt geworden sind.Der neu zu schaffende Preis soll eine Lücke zwischen dem gerade erst eingeführten Karl-Zoeppritz-Preis als Nachwuchspreis und der Emil-Wiechert-Medaille füllen.Herr Soffel regte gleichzeitig an, durch einen neu zu schaffenden Spendenfonds der DGG eine künftige finanzielle Ausstattung der DGG-Preise zu schaffen, ähnlich wie dies bei der AGU seit Jahren erfolgreich praktiziert wird.

TOP 5 Bericht des Schriftführers

Herr Webers informierte über die laufenden Arbeiten und den Schriftverkehr der Geschäftsstelle mit den DGG-Mitgliedern. Weiterhin handelt es sich um die wiederholten Kontakte zu Publikationsorganen und Verlagen von Nachschlagewerken. Die Geschäftsstelle ist i.a. der erste Anlaufpunkt für Anfragen an die Gesellschaft und erteilt Auskunft bzw. vermittelt dann im Einzelnen den Kontakt. Die Internetseite der DGG benennt folgerichtig die Geschäftsstelle als ersten Anlaufpunkt der Gesellschaft. Insgesamt werden vom Geschäftsführer der laufende Geschäftsbetrieb abgewickelt sowie die Protokolle der Vorstandssitzungen und der Mitgliederversammlung angefertigt. Weiterhin werden Informationen aus der Gesellschaft zur Publikation in den DGG-Mitteilungen bereitgestellt.Für das neu erarbeitete Mitgliederverzeichnis, das demnächst erscheinen wird, erfolgte von der Geschäftsstelle Zuarbeit.Ein Problem stellt noch immer die Bereitstellung von Sonderheften der DGG-Mitteilungen dar, weil die Geschäftsstelle

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nicht in jedem Fall über die erschienenen Sonderhefte und deren Bezugsmöglichkeit informiert wird und somit den Interessenten keine Auskünfte erteilen kann. Herr Webers bittet daher alle Herausgeber von DGG-Sonderbänden, unbedingt die Geschäftsstelle davon in Kenntnis zu setzen und auch die Bezugsmöglichkeit und den Preis der Hefte mitzuteilen.

TOP 6 Bericht des KassenwartsMitgliederentwicklungDie Gesamtzahl der DGG Mitglieder betrug zum Jahresende 2002 insgesamt 883 mit 22 neuen Mitgliedern. Dem gegenüber stehen 25 Kündigungen der Mitgliedschaft im Laufe des Jahres 2002 für das Folgejahr 2003. Über 55% der Mitglieder nehmen am Einzugsverfahren teil.

Mitgliedsstatus Abkürzung

Anzahl Mitglieder

2000 2001 2002 2003

Mitglied M 643 619 610 605

Junior J 78 96 77 74

Senior S 101 106 122 125

Doppelmitglied D 20 20 17 19

Korporatives Mitglied K 38 36 36 34

Ehrenmitglied E 7 7 8 6

beitragfreies Mitglied F 13 13 13 13

Summe aktuelle Mitglieder 900 897 883 876

31.12.2000 31.12.2001 31.12.2002 23.02.2003Neue Mitglieder im Beitragsjahr

49 64 22 18

Kündigungen für das Bei-tragsjahr

46 67 36 25

DGG Mittlg. 2/2003 5

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Bilanz des Jahres 2002

Das Vermögen der DGG belief sich am 02.01.2003 auf 86.024,04 Euro. Die hohen Kassenbestände am Ende des Jahres hängen wie

üblich mit der Rechnungsstellung und dem Auflaufen des Mitgliedsbeitrages 2003 und des GJI-Abo 2003 im vierten Quartal 2002 zusammen.

Ein- und Ausgaben der DGG:

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft DGG

Bilanz 2002

Eröffnungssalden 01.01.2002

83.150,69 EUR

HASPA 29.102,76 EURPostbank 19.772,93 EURBarkasse 88,70 EURTermingeld 12.782,30 EURRücklagen 21.404,00 EUR

Einnahmen (Kasse) 01.01.2002 - 31.12.2002 82.511,90 EURAusgaben (Kasse) 01.01.2002 - 31.12.2002

-71.969,17 EUR

ausgezahlte Rücklage -7.669,38 EURVermögen 02.01.2003

86.024,04 EUR

laufende Einnahmen/Ausgaben DGG Bilanz 2002

Einnahmen (Kasse) 01.01.2002 - 31.12.2002 82.511,90 EURabzügl. GJI Einnahmen Jahrgang 2002 & 2003

-39.933,00 EUR

abzügl. Ausgezahlte Rück-lage

-7.669,38 EUR

abzügl. Zinsauflauf Rück-lage

-642,91 EUR

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Einnahmen der DGG 2002 34.266,61 EUR

Ausgaben 01.01.2002 - 31.12.2002

71.969,17 EUR

abzügl. GJI Ausgaben 2002 -38.192,55 EUR

Ausgaben der DGG 2002 33.776,62 EUR

Bilanz DGG 2002 489,99 EUR

Die Endbilanz des Jahres 2002 ist zwar positiv, dies liegt aber darin begründet, dass im vierten Quartal 2002 ca. 80% der Mitgliedsbeiträge 2003 eingegangen sind.

Die folgende Aufstellung zeigt die Ein- und Ausgaben bezüglich der zur Verfügung stehenden Mittel 2002:

DGG Kasse 2002 (02.01.2003)

Einnahmen Mitgliedsbeiträge 2002 18.517,67 € Zuwendungen 7.553,42 € Zinsen 883,54 € sonstiges 706,09 € Summe 27.660,72 € Ausgaben Mitteilungen 15.700,00 € Arbeitskreise 1.421,48 € Tagung HAN 2002 8.000,00 € Tagung Geojahr 2002 1.535,00 € weitere Beiträge Geojahr 2002 - € Vorfinanzierung JEN 2003 2.000,00 € Unterdeckung FRA 2001 779,11 € sonstiges 4.341,03 € Summe 33.776,62 € Bilanz Kasse 2002 Einnahmen - Ausgaben - 6.115,90 € Verrechnung Übertrag 2001 14.448,82 € Übertrag 2002 8.332,92 €

Die Ausgaben der DGG im Jahre 2002 lagen um 6.115,90 Euro höher als die für das Jahr 2002 verfügbaren Mittel und sind (noch) durch den Übertrag des Vorjahres gedeckt. GJI 2002 und 2003Die RAS gibt den Preis des GJI jetzt in Euro an. Damit entfällt das Währungsrisiko. Der Kassenstand am 01.01.2002 von 2.322,- Euro wurde benutzt, um den Preis des GJI 2002 zu senken. Der Kassenstand war dann am 02.01.2003 auf 390,- Euro abgeschmolzen. Damit konnte der Preis des GJI 2003 nur noch

geringfügig gesenkt werden und in den folgenden Jahren wird der Preis des GJI, der von der RAS genannt wird, direkt an die Abonnenten weitergegeben werden müssen.

Mitteilungen der Redaktion Im Laufe des Jahres 2002 wurden 11.200,- Euro auf das Konto der Redaktion der Mitteilungen für die Redaktionsgeschäfte und den Druck überwiesen. Am 03.01.2003 betrug der Kontostand 1.248,- Euro. Für die Übergabe der Redaktion von Frau Leonardi

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auf Herrn Stoll konnte das Bankkonto „Redaktion“ nicht übernommen werden. Es wurde vereinbart, dass dieses Konto aufgelöst und der Restbetrag auf das DGG-Konto überwiesen wird. In Zukunft werden alle größeren Posten (Druck, Porto) direkt vom DGG-Konto bezahlt; die Redaktion hält dann nur noch ein kleines Handkonto.

Tagung Hannover 2002Die Einnahmen und Ausgaben der Tagung müssen zwischen Zweckbetrieb (Durchführung der Tagung gemäß Satzung) und wirtschaftlichem Betrieb (Bewirtung, Exkursionen, Standmieten der Industrieaussteller) getrennt werden. Dies dient der Frage, ob der Zweckbetrieb oder der wirtschaftliche Betrieb steuerpflichtig wird. Bei beiden Betrieben gibt es jedoch Freibeträge. Bei dem üblichen Volumen der Jahrestagungen wird der Freibetrag des Zweckbetriebes regelmäßig überschritten, so dass schon deshalb die Aufteilung in Zweckbetrieb und wirtschaftlichem Betrieb innerhalb der Tagung sinnvoll ist. Über die Frage der Steuerpflichtigkeit wird damit die Finanzierung und Bilanzierung der Tagung zu einer Angelegenheit des Kassenwarts der DGG, auch wenn es im LOK einen lokalen

Kassenwart gibt. Die Bilanz der Tagung muss im Jahres- und Rechenschaftsbericht des Kassenwarts auftauchen und die Unterlagen werden durch die Kassenprüfer eingesehen und überprüft. Dies empfiehlt sich schon deshalb, da die Umsätze der Tagung weitaus höher sind als die verfügbaren Jahresmittel der DGG. Dies macht eine sorgfältige Kassen- und Buchführung notwendig. Die Erfahrungen des Kassenwarts und der Kassenprüfer mit der finanziellen Abwicklung der Tagung haben zu Empfehlungen geführt, die an die Tagungsleiter dieser und der zukünftigen Tagungen geleitet wurden. Zweckbetrieb und wirtschaftlicher Betrieb der Tagung 2002 haben Überschüsse erwirtschaftet, die nach Abzug der Verbindlichkeiten (Rückzahlung des Landeszuschusses und der DGG Vorfinanzierung) einen Betrag von 6.979,19 Euro ergeben. Die Tagung wurde durch den Einbruch in das Tagungsbüro überschattet. Dabei wurden Notebook-Rechner gestohlen, die durch die Tagungsleitung zu ersetzen waren. Der Zeitwert der Rechner konnte bis auf 206,63 € aus dem erwirtschafteten Gewinn finanziert werden.

DGG Jahrestagung HAN 2002 KassenabrechnungStand: 25.01.2003

ZweckbetriebBilanz Zweckbetrieb

Einnahmen 25.144,76 €

Ausgaben - 20.477,30 €

Bilanz 4.667,46 €

Wirtschaftlicher BetriebBilanz wirtschaftlicher Betrieb

Einnahmen 15.381,15 €

Ausgaben - 5.304,25 €

Bilanz 10.076,90 €

TagungBilanz der Tagung

Zweckbetrieb 4.667,46 €

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Wirtschaftlicher Betrieb 10.076,90 €

Bilanz 14.744,36 €

VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten

Rückzahlung Landeszuschuss - 5.720,00 €

Rückzahlung DGG Vorfinanzierung - 2.045,17 €

Endbilanz 6.979,19 €

SonderausgabeSonderausgabe

Begleichung der Laptop Rechnung BGR 7.185,82 €

Endbilanz nach Sonderausgabe - 206,63 €

Haushaltsplan 2003Den geschätzten Einnahmen 2003 von 23.895,- Euro stehen Ausgaben von 32.310,- Euro gegenüber. Die Mehrausgabe von 8.415,-

Euro wird durch den Übertrag aus dem Geschäftsjahr 2002 von 8.323,- Euro nicht ganz gedeckt, so dass die Rücklagen dafür herangezogen werden müssen.

Haushaltsplan 2003Einnahmen (geschätzt) Mitgliedsbeiträge 18.770,00 € Zuwendungen 750,00 € Zinsen 700,00 € Rückzahlung HAN 2002/Geojahr 3.675,00 € Summe 23.895,00 € Ausgaben (geschätzt) Mitteilungen 16.900,00 € Arbeitskreise 2.000,00 € Tagung JEN 2003 900,00 € Geo3000 (Ritter) 1.250,00 € AWS 1.500,00 € Vorfinanzierung BER 2004 2.000,00 € Kolloqiuum Frankfurt 2.000,00 € Ehrungen/Preise 1.500,00 € Sonstiges 4.260,00 € Summe 32.310,00 € Einnahmen - Ausgaben - 8.415,00 € Verrechnung Übertrag 2002 8.323,00 € Übertrag 2003 - 92,00 €

Der Haushalt 2003 ist im wesentlichen noch durch den Kassenübertrag aus dem Jahr 2002 gedeckt, aber die Haushalte der nächsten Jahre können nur durch die Rücklagen und/oder eine

Beitragserhöhung finanziert werden. Der Kassenwart brachte deshalb in der Mitgliederversammlung den Antrag ein, die Mitgliedsbeiträge (ausgenommen der Status Junioren) ab 2004 um 5,- Euro zu erhöhen, um damit die geplanten Aktivitäten der DGG finanzieren zu können.

DGG Mittlg. 2/2003 9

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jetziger Beitrag neuer Beitrag

M 604 25,00 € 30,00 €

S 123 15,00 € 20,00 €

J 69 10,00 € 10,00 €

D 19 15,00 € 20,00 €

K 34 25,00 € 30,00 €

E 6 - € - €

F 13 - € - €

18.770,00 € 22.670,00 €

TOP 7 Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Kassenwarts

Am 25.01.2003 erfolgte in Köln die Kassenprüfung für den Zeitraum 01.01.2002 bis 31.12.2002 durch die Herren Fluche, Göttingen, und Rudloff, Berlin, im Beisein des DGG-Kassenwarts Herrn Pätzold sowie des Kassenwarts der Tagung Hannover 2002, Herrn Brink. Zum ersten Male wurden DGG-Kasse, Redaktion und Tagung gemeinsam überprüft. Damit wurde der Empfehlung der Kassenprüfer 2001 (s. Protokoll, DGG-Mittlg. 3/2002, S. 33) entsprochen.Geprüft wurden:1. Die Unterlagen der DGG-Kasse (Bilanz, Bankkonten Postbank, HASPA, Konto Barkasse, Konto Rücklagen, Konto Termingeld, dazu die Belege), 2. die Unterlagen der Redaktion (Bilanz, Bankkonto, Postbank, Belege),3. die Unterlagen der Tagung Hannover 2002 (Bilanz, Bankkonto, Postbank, Belege).Nach dem Prüfbericht sind die Unterlagen der DGG-Kasse vollständig und durch vorbildliche Belegführung nachvollziehbar angelegt.Die Kassenprüfer haben sich davon überzeugt, dass alle Ausgaben nur zu satzungsgemäßen Zwecken verwandt wurden.Eine ausführliche Prüfung der Belege und Unterlagen ergab keinerlei Beanstandung.Bei der Redaktion „Rote Hefte“ sind die Unterlagen vollständig, chronologisch und nachvollziehbar abgelegt. Die Beigabe eines Kassenjournals wird ausdrücklich begrüßt.

Die Prüfer empfehlen, dass große Beträge (Druck- und Versandkosten) zukünftig direkt von der DGG Kasse bezahlt werden, während die Redaktion eine Handkasse behält.Bei der Kassenführung der Tagung Hannover 2002 wurde die ursprüngliche Journalführung sowie die Unvollständigkeit der Unterlagen bemängelt und empfohlen, zukünftig ein Kassenbuch oder Journal zu führen, in dem sämtliche Ein- und Ausgaben während der Tagung (Bankkonto und Tageskasse) täglich einzutragen sind, Einnahmen und Ausgaben vollständig zu belegen, wobei die Belege getrennt von der Tageskasse aufzubewahren sind. Kritisiert wurde weiterhin, dass die in Rechnung gestellten Beträge zur Ersatzbeschaffung der gestohlenen Laptops auf Basis der vorliegenden Unterlagen nicht nachvollziehbar sind. (Anmerkung: Nach Bekanntwerden dieser Kritik bei der Mitgliederversammlung wurden entsprechende Unterlagen den Prüfern zur Verfügung gestellt.)Die Verantwortung der Universität Hannover beim Diebstahl der Laptops während der DGG-Tagung 2002 blieb für die Prüfer eine offene Frage (siehe hierzu TOP 11).Abschließend beantragten die Kassenprüfer die Entlastung des Kassenwarts.Die Entlastung wurde einstimmig von der Mitgliederversammlung erteilt.

TOP 8 Bericht der deutschen Herausgeber des GJIIm Dezember 2003 kam der DGG-Editor für das Gebiet Erdbebenseismologie Günter Bock bei einem Flugzeugunglück ums Leben. Als Nachfolger wurde Torsten Dahm (Hamburg)

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vom Vorstand bestätigt. Weitere Änderungen auf dem Editorial Board gab es auf deutscher Seite nicht.Die Möglichkeit der elektronischen Einreichung von Manuskripten wird derzeit erprobt. Ein online „Manuscript handling system“ wurde kürzlich von den Editoren getestet. Elektronisch eingereichte Manuskripte können darin von den Reviewern herunter geladen und begutachtet werden. Die deutschen Editoren wollen jedoch darauf achten, dass auf Wunsch auch weiterhin Papierversionen an Gutachter geschickt werden können. Das elektronische Review-System muss noch an die Struktur der GJI-Editorenschaft angepasst werden. Mit seiner Einführung wird in diesem Jahr gerechnet.Die Statistik für das Jahr 2002 sieht folgendermaßen aus: Eingegangene Manuskripte (gesamtes GJI): 395 (+ 2%). Eingegangene Manuskripte bearbeitet von DGG-Editoren: 104 (- 3%). Eingegangene DGG-Manuskripte (Eingang über das Frankfurter Büro oder direkt an DGG-

Editoren): 55 (- 2%). Im Jahre 2002 angenommene DGG-Manuskripte: 37 (- 14%). Abgelehnte/zurückgezogene DGG-Manuskripte: 9 (= 19%). Ablehnungsquote gesamtes GJI: 33%.Im internationalen Vergleich steht das GJI für das Jahr 2001 mit einem Impactfactor des ISI Journal Citation Index von 1.37 im Mittelfeld hinter EPSL (2.7), JGR (2.6), GRL (2.5) und Tectonophysics (1.47).Es wird zunehmend schwieriger, willige Reviewer zu finden (erst jede zweite, z.T. auch dritte Anfrage ist erfolgreich). Mit guten Reviews steht und fällt die Qualität des Journals. Eine auf der letzten Mitgliederversammlung angeregte Anerkennung der Reviewtätigkeit durch jährliche „Citations“ oder Reviewerlisten wurde unter den Editoren diskutiert, wegen der Problematik im Zusammenhang mit der Anonymität der Reviewer und der daraus resultierenden Willkür bei der Auswahl von Citations jedoch zunächst zurückgestellt.

Geophysical Journal International

StatistikJahr 2000 2001 2002

Eingegangene Manuskripte (gesamte GJI)

367 388 (+ 5%) 395 (+ 2%)

Eingegangene Manuskripte (bearb. von DGG Editoren)

86 107 (+ 24%9 104 (- 3%)

DGG-Manuskripte 65 56 (- 14%) 55 (- 2%)

AngenommeneDGG-Manuskripte

44 43 (- 2%) 37 (- 14%)

Abgelehnte/zurückgezogene DGG-Manuskripte

20 26 (= 37%) 9 (= 19%)

AblehnungsquoteGesamtes GJI

35% 44% 33%

TOP 9 Bericht der Redaktion der DGG - Mitteilungen

Als Nachfolger von Frau Leonardi, Bonn, hat Herr Stoll, Hannover, die Redaktion der DGG-Mitteilungen zum 01.01.2003 übernommen. Als Stellvertreter ist weiterhin Herr Fulda tätig. Herr Buttkus dankte noch einmal Frau

Leonardi für ihre engagierte mehrjährige Arbeit. Die DGG-Mitteilungen werden in gewohnter Weise mit vier Heften im Jahr erscheinen und auch inhaltlich wie gewohnt fortgeführt.

DGG Mittlg. 2/2003 11

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TOP 10 Kurzberichte der Vorsitzenden/Sprecher der der DGG-Komitees und Arbeitskreise

- Komitee Öffentlichkeitsarbeit: Die Pressekonferenz am Montag war von Herrn Rüter und Herrn Hinzen vorbereitet worden. - Komitee Internet: Herr Hördt informierte über die Internetseite der DGG. Stellenausschreibungen konnten bisher nur unvollständig dort bekannt gemacht werden, da er nur gelegentlich diese erhielt. Er bat darum, grundsätzlich Stellenausschreibungen auch dem Komitee mitzuteilen..- Komitee Ehrungen: Herr Soffel verwies auf die Vorbereitungen zur Einführung des Ernst-von-Rebeur-Paschwitz- Preises sowie auf die der Ehrungen, die in der Eröffnungsveranstaltung dieser Jahrestagung erfolgten. - Komitee Mitglieder: Mit Übernahme der Sprecherfunktion wird sich Herr Brink um ein Konzept zur Mitgliederwerbung und Betreuung bemühen.- Komitee Firmen: Herr Schuck berichtete über die vom Komitee erstellte Liste der Firmen, Dienstleister und Freiberufler mit ca. 200 Adressen in Deutschland und Österreich. Diese Liste soll noch abgeglichen und dann unter Berücksichtigung des Datenschutzes ins Internet gestellt werden.- Komitee Studenten: Herr Mieth verwies auf die erarbeitete Internetseite für Geophysikstudenten, das Informationsblatt zum Geophysikstudium sowie die deutschlandweite e-mail-Liste der Ansprechpartner für Studenten.-Komitee Frauen: Frau Marquart hat eine Umfrage unter Geophysikerinnen begonnen, um zu ermitteln, welche Aufgaben anzugehen sind.- Komitee Studienfragen: Als Nachfolger von Herrn Wilhelm verwies Herr Junge auf die Einführung des Bachelor- und Masterabschlusses und damit verbundene Änderungen des Geophysikstudiums. Von besonderer Bedeutung dabei ist, Mindestanforderungen zur Mathematik und zur Physik zu formulieren und im Studium sicherzustellen.

- Komitee Kooperationen: Herr Ritter informierte über Workshops und Tagungen, die zusammen mit anderen Gesellschaften gegenwärtig geplant werden. In der Zeit 9.-12. November 2003 wird mit Beteilung der DGG in Neustadt eine Tagung der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung stattfinden. Bei der interdisziplinären Tagung „Geowissenschaften in 3. Jahrtausend - Methoden, Materialien, Mechanismen“ der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft, zusammen mit der Geologischen Vereinigung und der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft vom 22.-25. 09.2003 in Bochum wird die DGG u.a. mit einem Plenarvortrag „Vulkanismus“ von Herrn Ritter vertreten sein. - AK Elektrische Tiefenforschung: Herr Hördt berichtete, dass der Vortragsband über das letzte Kolloquium (2001, Burg Ludwigstein) digital sowie als Prototyp auf CD zur Verfügung steht. Er dankte bei der Gelegenheit der beteiligten Kölner Arbeitsgruppe. Der gedruckte Band folgt demnächst und wird an die Institutsbibliotheken versandt. Das nächste Kolloquium wird Ende September dieses Jahres in Königstein stattfinden und zusammen mit der Freiberger Arbeitsgruppe organisiert.- AK Geodynamik: Der Arbeitskreis - seit einiger Zeit unter Leitung von Frau Marquart - besteht seit ca. 10 Jahren und führt seitdem eine kleine Gruppe von Interessenten mit Studenten zusammen. Der letzte Workshop fand im September 2002 mit internationaler Beteiligung in Zürich statt. Für 2003 ist ein Workshop in Tschechien geplant. Die entsprechenden Angaben werden u.a. über die Internetseiten der DGG bekannt gemacht.- AK Angewandte Geophysik: Das DGG-Kolloquium bei der Tagung in Jena am Vortag wurde vom Arbeitskreis durchgeführt. Dazu gibt es den Sonderband der DGG-Mitteilungen mit der gedruckten Fassung der Vorträge. Das nächste DGG-Kolloquium wird für die nächste DGG-Jahrestagung 2004 vom Arbeitskreis vorbereitet. Herr Schuck informierte, dass gegenwärtig für die DGG-Homepage eine Internetseite des Arbeitskreises erarbeitet wird.

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-AK Digitale Seismologie: Für diesen Arbeitskreis hat Herr Klinge die Leitung übernommen. Der AK hat 15 Mitglieder. Herr Klinge hob die Durchführung von drei Trainigskursen zur digitalen Seismologie als besondere Tätigkeit des Arbeitskreises hervor, die in Genua, im GFZ in Potsdam und in Peking abgehalten worden waren. Ein vierter Trainingskurs, speziell mit praktischen Anwendungen, ist in Vorbereitung. -AK Ingenieur- und Hydrogeophysik: Der neu formierte Arbeitskreis steht nun unter der Leitung von Herrn Dietrich. Die bewährten Neustadt-Seminare DGG/EEGS - das letzte fand im Oktober 2002 statt - werden fortgeführt. Eine wichtige Aufgabe des Arbeitskreises wird insbesondere die Einbindung der Geophysik in die Gestaltung ingenieurtechnischer Regelwerke sein.- AK Geothermie: Herr Clauser, Sprecher dieses Arbeitskreises, hob insbesondere die im Rhythmus von zwei Jahren durchgeführten Neustadt-Seminare hervor, die mit gleichbleibendem Titel, aber neuen Inhalten, weitergeführt werden. Das letzte Seminar fand im Oktober 2002 statt und verdeutlichte wiederum den Forschungsbedarf in der angewandten Geothermik. Die Beiträge sind im Internet über die DGG als PDF-File zugänglich.- AK Geschichte der Geophysik: Der Arbeitskreis war während der laufenden DGG-Tagung zusammengetroffen. In der vorigen Jahrestagung gab es eine halbtägige Sitzung zur Geschichte. Zur Jahrestagung 2004 sind wieder Beiträge vorgesehen. Zudem ist geplant, den zum 75jährigen Jubiläum der DGG 1997 veröffentlichten Band zur Geschichte zu ergänzen und im Internet verfügbar zu machen. Ein Problem besteht dabei insbesondere bei der Einbeziehung der Bilder und deren Digitalisierung, so dass hierfür kompetente Hilfe erforderlich sein wird.Herr Buttkus dankte allen Sprechern und den Mitarbeitern in den Komitees und Arbeitskreisen für die geleistete Arbeit und für die Unterstützung des Vorstandes. Er richtete an sie die Bitte, ihre Konzepte weiter zu verfolgen und umzusetzen.

TOP 11 Aussprache

- Die Aussprache zu den vorausgegangenen Berichten bezog sich im wesentlichen auf die AWS, ihr Verhältnis zu den Trägergesellschaften, die Konferenz der Vorsitzenden der Gesellschaften der Festen Erde und auf die Bemühungen zur Schaffung eines Dachverbandes. Dabei wurde deutlich, dass hierzu bei den Mitgliedern Informationsbedarf besteht. Herr Clauser wird einen Beitrag in den DGG-Mitteilungen über die AWS veröffentlichen, um einen besseren Einblick zu vermitteln. Der DGG geht es insbesondere um eine klare Abgrenzung und gegenseitige Abstimmung der jeweiligen Aufgaben zwischen dem Dachverband der Gesellschaften der Festen Erde und der AWS.- Die Publikation der aktuellen Mitgliederliste der DGG hat den Interessen der DGG- Mitglieder zu folgen, andererseits den Erfordernissen des Datenschutzes zu entsprechen. Aus diesem Grunde wird diese Liste nicht im Internet zugänglich sein.- Ein weiteres Thema der Aussprache war der Notebook-Diebstahl während der vorausgegangenen Jahrestagung 2002 in Hannover, für den die DGG von den drei Einrichtungen, der BGR, dem NLfB und der GGA, regresspflichtig gemacht worden war. Eine Übernahme des Schadens durch die Universität Hannover, in deren Räumen der Diebstahl erfolgt war, konnte nicht erzielt werden. Die Aussprache hierzu zeigte deutlich, dass der Vorstand der DGG in dieser Sache sehr verantwortungsbewusst gehandelt hat, um jedweden Schaden - auch in den Beziehungen zu den genannten Einrichtungen - abzuwenden. Dies wurde dem DGG-Vorstand nochmals per Akklamation der Mitglieder bestätigt.

TOP 12 Anträge und Beschlüsse

- Die Beschlussvorlage des DGG-Vorstandes zur Einführung des Ernst-von-Rebeur-Paschwitz-Preises für DGG-Mitglieder zur Würdigung herausragender wissenschaftlicher Leistungen in Form einer Urkunde fand mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung ihre

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deutliche Zustimmung durch die Mitgliederversammlung, so dass ab 2004 eine Preisvergabe erfolgen kann.- Die Beschlussvorlage des DGG-Vorstandes zur Erhöhung der DGG-Mitgliedsbeiträge ab 2004 um jeweils 5,- EURO (ausgenommen hiervon sind die Junioren sowie Ehrenmitglieder und Mitglieder ohne Beitrag) fand ohne Gegenstimmen und mit drei Enthaltungen eine klare Zustimmung.- Die Beschlussvorlage des DGG-Vorstandes, zur finanziellen Unterstützung der AWS ab 2004 bis auf Widerruf jährlich einen Betrag von 1.500,- EURO zu gewähren, fand in der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimmen und mit acht Enthaltungen ihre Zustimmung. Dabei wurde festgelegt, dass ein Widerruf dieses Beschlusses zu jeder Zeit durch das Plenum der Mitgliederversammlung erfolgen kann.- Der Beschlussvorlage des DGG-Vorstandes, dass die Mitgliederversammlung diesen beauftragt, sich an den Vorbereitungen zur Schaffung eines Dachverbandes der Gesellschaften der Festen Erde zu beteiligen und hierbei insbesondere darauf zu achten, dass* der Dachverband in die AWS eingegliedert ist und eine klare Abstimmung der Aufgaben zwischen AWS und Dachverband erfolgt,* die Gemeinnützigkeit auch bei einer möglichen Mitgliedschaft des BDG im Dachverband weiterhin gesichert ist,* die zusätzliche finanzielle Belastungen durch eine Mitgliedschaft im Dachverband für die DGG tragbar sind,wurde ohne Gegenstimme und mit fünf Enthaltungen zugestimmt.

TOP 13 Entlastung des Vorstandes

Nach Abschluss der Tagesordnungspunkte 1-12 zu TOP 1 bis TOP 12 wurde aus der Versammlung der Antrag auf Entlastung des Vorstandes gestellt. Dabei wurde vom Antragsteller ausdrücklich hervorgehoben, dass der Vorstand in allen zu behandelnden Fragen im abgelaufenen Jahr seit der vorausgegangenen Mitgliederversammlung am 07.03.2002 mit besonderer Verantwortung gehandelt hat.

Daraufhin erfolgte die einmütige Entlastung des Vorstandes per Akklamation.

TOP 14 Wahlen/ Bestätigungen zum Vorstand

- Zum Wahlleiter schlug der bisherige Vorstand der Mitgliederversammlung Herrn Neubauer vor. Herr Neubauer wurde für diese Funktion in der Mitgliederversammlung per Akklamation bestätigt und übernahm nachfolgend die Wahlleitung.- Satzungsgemäß sind nach Ablauf von nunmehr zwei Jahren der Vorsitzende, der stellvertretende Vorsitzende nachrückend aus ihrer vorausgegangenen Funktion als designierter Vorsitzender bzw. als Vorsitzender von der Mitgliederversammlung zu bestätigen.Der bisherige designierte Vorsitzende, Herr Jentzsch, wurde per Akklamation als neuer Vorsitzender für zwei Jahre bestätigt.Der bisherige Vorsitzende, Herr Buttkus, wurde per Akklamation als neuer stellvertretender Vorsitzender für zwei Jahre bestätigt.- Der bisherige Vorstand unterbreitete der Mitgliederversammlung den Vorschlag, Herrn Harro Schmeling, Frankfurt/M., zum designierten Vorsitzenden zu wählen.Aus der Versammlung gab es keine weiteren Vorschläge. Eine geheime Abstimmung wurde auf die diesbezügliche Frage des Wahlleiters nicht gewünscht.Herr Schmeling, der seit Jahren einer der Editoren des GJI ist, stellte sich vor. Er absolvierte sein Studium an der Universität Frankfurt/M. und promovierte dort. Seine Habilitation erfolgte in Schweden. Zu seinen speziellen Arbeitsgebieten zählen insbesondere Geodynamik und Gesteinsphysik. Aus seinem beruflichen Werdegang nannte er die Berufung auf eine C3 Professur an die Universität Bayreuth und danach auf eine C4 Professur an die Universität in Frankfurt/M..Die offene Wahl von Herrn Schmeling zum designierten Vorsitzenden der DGG erfolgte ohne Gegenstimme mit einer Enthaltung.Herr Schmeling nahm die Wahl an und dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.

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- Nach Ablauf von vier Jahren läuft die Amtszeit des bisherigen Kassenwarts, Herrn M. Pätzold, aus, so dass für dieses Amt satzungsgemäß eine Wahl notwendig ist. Herr Pätzold hatte angekündigt, dass er für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung steht.Der bisherige Vorstand schlug der Mitgliederversammlung als Kandidaten für das Amt des Kassenwarts Herrn Alexander Rudloff vor. Herr Rudloff erklärte sich bereit, zu kandidieren. Aus der Mitgliederversammlung gab es keine weiteren Vorschläge. Eine geheime Wahl wurde nicht gewünscht. Herr Rudloff machte einige Angaben zu seiner Person: Er ist 38 Jahre alt, seit 15 Jahren Mitglied der DGG. Er absolvierte sein Studium an der FU Berlin, legte dort sein Diplom in Geophysik ab. Es folgten wissenschaftliche Arbeiten im Sonderforschungsbereich "Anden", im GFZ Potsdam und der BGR Hannover, sowie seine Promotion an der FU Berlin. Er ist jetzt im Koordinationsbüro für das

GEOTECHNOLOGIEN-Programm in Potsdam tätig.Die offene Wahl von Herrn Rudloff zum Kassenwart erfolgte einstimmig. Es gab keine Gegenstimme und keine Enthaltung. Herr Rudloff nahm dankend die Wahl an.- Nach Ablauf von vier Jahren endet satzungsgemäß die Amtszeit der Beisitzer, M. Korn, S. Shapiro, A. Hördt. Eine Wiederwahl ist nicht möglich. Entsprechend seinem Konzept der Einbindung der Leiter der Arbeitskreise und Komitees in den erweiterten Vorstand schlug der bisherige Vorstand für die drei neu zu wählenden Beisitzer als Kandidaten P. Dietrich, A. Junge, K.-D. Klinge, M. Müller, H. Rüter vor. Aus der Mitgliederversammlung gab es keine Kandidatenvorschläge.In geheimer Abstimmung wurden als Beisitzer für die Amtszeit von vier Jahren die Herren A. Junge, M. Müller, H. Rüter mit 45, 28 bzw. 28 Stimmen gewählt. Die Herren nahmen die Wahl an.

TOP 15 Bestätigung des neuen Vorstandes

Nach den Wahlen setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen:Geschäftsführender Vorstand:Vorsitzender Gerhard Jentzschstellvertretender Vorsitzender Burkhard Buttkusdesignierter Vorsitzender Harro SchmelingKassenwart Alexander RudloffSchriftführer Wigor WebersBeisitzer:Andreas Schuck Joachim RitterDirk Gajewski Johannes Schweitzer Hans-Joachim KümpelHeinz-Jürgen Brink Andreas Junge Martin MüllerHorst RüterMatthias Mieth

Die Mitgliederversammlung bestätigte einstimmig den neuen Vorstand der DGG per Akklamation.

DGG Mittlg. 2/2003 15

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Die Amtszeit beginnt satzungsgemäß Null Uhr des folgenden Tages, somit um Null Uhr des 28.02.2003.

TOP 16 Wahl der Kassenprüfer

Aus der Mitgliederversammlung wurden für diese Ämter die Herren T. Hanstein, Köln, und W. Stange, Freiburg vorgeschlagen. In offener Wahl wurden beide Herren einstimmig als Kassenprüfer für die Periode bis zur nächsten Mitgliederversammlung gewählt. Enthaltungen gab es nicht. Beide nahmen die Wahl an.

TOP 17 Verschiedenes

Der bisherige Vorsitzende, Herr Buttkus, lud die neu gewählten Vorstandsmitglieder zur Vorstandssitzung am Ende der diesjährigen

Jahrestagung für Freitag, d. 28.02.2003, 13:30 Uhr ein.Herr Buttkus dankte allen, die aus ihren bisherigen Funktionen ausgeschieden sind, dies galt insbesondere seinem bisherigem Stellvertreter, Herrn Rüter, der ihm stets ein guter Ratgeber war. Er dankte dem bisherigen Kassenwart, Herrn Pätzold, der mit Umsicht und großer Sorgfalt die Verwaltung der Finanzen der DGG auf ein professionelles Niveau gebracht hat. Er dankte den bisherigen Beisitzern, den Herren A. Hördt, M. Korn und S. Shapiro für ihre Tätigkeit für die DGG und ihr vielseitiges Engagement sowie allen bisherigen Leitern der Arbeitskreise und Komitees für ihre Arbeit für die DGG.Wortmeldungen aus der Mitgliederversammlung gab es zu diesem letzten Tagesordnungspunkt nicht.

gez. G. Jentzsch gez. W. WebersVorsitzender Schriftführer

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Rebeur-Paschwitz Preis - Neuer Preis der DGG für herausragende wissenschaftliche Leistungen

H. Soffel, München und G. Jentzsch, Jena

Auf der am 27. Februar 2003 veranstalteten Mitgliederversammlung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft anlässlich der 63. Jahrestagung in Jena wurde beschlossen, einen besonderen Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen einzurichten und ihn nach Ernst von Rebeur-Paschwitz (1861 - 1985) zu benennen.Im Folgenden soll eine kurze Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs und der wissenschaftlichen Leistungen von Ernst von Rebeur-Paschwitz vorgestellt werden. An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei dem Vorsitzenden des Arbeitskreises "Geschichte der Geophysik" der DGG, Herrn Dr. Johannes Schweitzer, für die Vorbereitung des Antrags und seine Recherchen.

Ernst von Rebeur-Paschwitz (1861 - 1895)Ernst von Rebeur-Paschwitz studierte Astronomie an den Universitäten Leipzig, Genf und Berlin, wo er 1883 mit einer Arbeit über Kometen promovierte. Als Assistent im astronomischen Observatorium in Karlsruhe begann er sich mit dem Bau eines verbesserten Horizontalpendels zu beschäftigen. Schon

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einige Jahre zuvor hatte eine Gruppe britischer Wissenschaftler an der Kaiserlichen Universität in Tokio unter der Leitung von John Milne an weniger empfindlichen Horizontal- und Vertikal-Pendeln für die Aufzeichnungen von seismischen Signalen gearbeitet.Das Gerät von Rebeur-Paschwitz war zunächst für die Registrierung von Lotabweichungen durch den Einfluss astronomischer Körper bestimmt. Er verwendete eine photographische Registrierung und erreichte eine Vergrößerung von knapp 300 bei der Registrierung von Oberflächenwellen. Mit solchen Pendeln war Rebeur-Paschwitz der erste, der Boden-bewegungen photographisch aufzeichnete. Er experimentierte auch mit verschiedenen Dämpfungssystemen, gab dies aber auf Grund technischer Probleme wieder auf.Im Jahre 1889, schon ernsthaft an Tuberkulose erkrankt, installierte er je eine identische Horizontalpendel-Apparatur im astronomischen Observatorium in Potsdam und im Marineobservatorium Wilhelmshaven.

Er war besonders an den mehr oder weniger zeitgleichen astronomischen Signalen interessiert und betrachtete Erdbeben eigentlich zunächst nur als Störsignale. Als er jedoch zufällig etwas zeitversetzte Signale in Potsdam und Wilhelmshaven beobachtete (Abb. 1), stellte er einen Bezug zu einem Erdbeben in Japan her, das in der Nähe von Tokio am 18. April 1889 um 2:07 Uhr Ortszeit stattgefunden hatte. Er veröffentlichte seine Beobachtungen und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen in einem Nature-Artikel noch im gleichen Jahr.Diese erste teleseismische Beobachtung war auf jeden Fall die Geburtsstunde der globalen Seismologie als Teildisziplin der Geophysik zur Untersuchung des Erdinnern. Die Instrumente von Rebeur-Paschwitz waren noch ohne Dämpfung, hatten natürlich nur eine recht geringe zeitliche Auflösung und erlaubten noch keine exakte Ermittlung der Einsatzzeiten und damit der Geschwindigkeiten der Wellen.

Abb. 1 Registrierung des Bebens vom 18. April 1889 in Japan 2:03 Ortszeit

Nach dieser Beobachtung eines teleseismischen Bebens kam er in Kontakt mit den britischen Seismologen in Japan. Er arbeitete weiter an der Verbesserung seiner Apparatur und schrieb mehrere Publikationen. Er fand heraus, dass die seismischen Geschwindigkeiten in der Erde mit der Tiefe zunehmen und konnte schon zwischen den Oberflächenwellen, deren Strahlen auf einem Großkreis vom Herd zur Beobachtungsstation laufen, und den Raumwellen unterscheiden.Ihm wurde klar, dass die globale Beobachtung von Erdbeben eine einzigartige Möglichkeit zur Untersuchung des Erdinnern darstellt und dass Beobachtung und Interpretation der Signale nur im Rahmen einer internationalen Kooperation möglich sind. Deshalb schlug er vor, alle seismischen Beobachtungsdaten in einer internationalen Institution zu sammeln. Er gilt daher heute noch neben John Milne and Georg Gerland als einer der Väter der Idee von internationalen seismischen Datenzentren und globalen Seismometernetzen.Obwohl sich Rebeur-Paschwitz hauptsächlich mit der Seismologie beschäftigte, beobachtete

er mit seinen Horizontalpendeln auch zum ersten Mal die Gezeiten der festen Erde.Ernst von Rebeur-Paschwitz konnte die Früchte seiner bahnbrechenden Arbeiten nicht mehr ernten, denn er erlag am 1. Oktober 1895 seiner schweren Krankheit, einer Tuberkulose. Viele seiner Ideen (das internationale Stationsnetz für die Beobachtung seismischer Signale und der Erdgezeiten, die Archivierung seismischer Daten und Gezeitendaten in globalen Datenbanken) waren grundlegend für die Entwicklung der Geophysik und der physikalischen Geodäsie im 20. Jahrhundert.Rebeur-Paschwitz gilt international mit Recht als einer der Väter der Seismologie, der aber leider nicht die Popularität von Emil Wiechert erreichen konnte, da er bereits im Alter von 34 Jahren verstarb. Gerade deshalb ist seine wissenschaftliche Leistung besonders zu würdigen. Daher möchte die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft in Zukunft herausragende wissenschaftliche Leistungen von Mitgliedern ihrer Gesellschaft mit einem Preis würdigen, der mit dem Namen “Rebeur-Paschwitz” verbunden ist und damit an die

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außerordentlichen Leistungen dieses Pioniers auf dem Gebiet der Seismologie erinnern soll.Eine ausführliche Beschreibung des Lebenswerks von Rebeur-Paschwitz findet man in dem Buch “Geschichte der Geophysik”

von W. Kertz (1999) und bei J. Schweitzer (2003) im IASPEI International Handbook of Earthquake and Engineering Seismology.

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Zeitliche Abfolge für Ehrungen und Preise der Deutschen Geophysikalische Gesellschaft

G. Jentzsch, Jena und H. Soffel, München

Auf der Sitzung am 24. Februar 2003 in Jena beschäftigte sich das Präsidium der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft auch mit einem Vorschlag zur zeitlichen Abfolge der Ehrungen und Preise. Bei der Diskussion der in den letzten Jahren eingeführten Auszeichnungen (Walter Kertz Medaille, Karl Zoeppritz Nachwuchspreis und Rebeur-Paschwitz Preis) wurde in der Vorstands- wie auch in der Mitgliederversammlung vereinzelt gefragt, ob damit die Zahl an Preisen und Ehrungen nicht zu groß sei. Wir wollen versuchen, diese Einwände zu entkräften.Bei einem Vergleich mit Nachbargesellschaften der Geowissenschaften kann festgestellt werden, dass diese Kritik nicht berechtigt ist. Wir hatten in der DGG vielmehr über viele Jahrzehnte hinweg unter einem Defizit an Preisen und Auszeichnungen zu leiden. Während die DGG bis vor wenigen Jahren (wenn man einmal von den Ehrenmitgliedschaften absieht) zwischen den Auszeichnungen der besten Poster und Vorträge bei DGG-Jahrestagungen und der sehr hoch angesiedelten Emil Wiechert Medaille keine dazwischen liegende Möglichkeit zur Anerkennung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen besaß, konnten wir diese Lücke durch die Schaffung des Karl Zoeppritz Preises für Nachwuchswissenschaftler und des Rebeur-Paschwitz Preises für herausragende wissenschaftliche Leistungen nunmehr schließen. Die im Jahre 2000 erstmals vergebene Walter Kertz Medaille hat eine grundsätzlich andere Bedeutung. Sie dient nicht zur Auszeichnung besonderer wissenschaftlicher Leistungen auf dem Gebiet der Geophysik. Vielmehr sollen mit diesem Preis Personen außerhalb des Fachgebiets Geophysik geehrt werden, die sich um die Förderung der Geophysik besonders verdient gemacht haben.Die folgende Tabelle zeigt, dass wir lediglich die Preise für die besten Poster und Vorträge

bei DGG-Jahrestagungen und den Karl Zoeppritz Nachwuchspreis jährlich vergeben wollen. Für die anderen Auszeichnungen sollen größere zeitliche Abstände die Regel sein. In Zukunft soll eine demnächst anstehende Vergabe der Emil Wiechert Medaille bzw. des Rebeur-Paschwitz Preises vom DGG-Präsidium beschlossen und im Mitteilungsblatt rechtzeitig bekannt gemacht werden. Jedes Mitglied der DGG hat dann das Recht, dem DGG-Präsidium Vorschläge (zusammen mit einer kurzen Laudatio des zu Ehrenden) für die ausgeschriebene Auszeichnung zu unterbreiten, die dann dort diskutiert und entschieden wird. Selbstverständlich werden alle Vorschläge mit der notwendigen Diskretion behandelt.In ähnlicher Weise sollen die Vorschläge für den jährlich zu vergebenden Karl Zoeppritz Preis für Nachwuchswissenschaftler gehandhabt werden. Hierzu wird jährlich ein Aufruf in einer Ausgabe des Mitteilungsblatts erscheinen. Jeder Vorschlag soll mit einer kurzen Laudatio und einem Kurzlebenslauf mit Nennung der wichtigsten Publikationen (maximal 5) des vorgeschlagenen Nachwuchswissenschaftlers versehen sein. Das Höchstalter für die Vergabe des Nachwuchspreises ist 32 Jahre zum Zeitpunkt der Vergabe.Das DGG-Präsidium und die Kommission für Ehrungen hoffen, dem Verfahren zunächst eine gewisse Struktur gegeben zu haben. Wir orientieren uns dabei am Vorgehen anderer Gesellschaften. Auf der Basis der Erfahrungen der nächsten Jahre kann das Verfahren natürlich weiter verbessert werden. Wir wollen auch die Mitglieder unserer Gesellschaft ermutigen, gut begründete Vorschläge in großer Zahl einzureichen, damit sich das Präsidium immer wieder mit einer großen Anzahl bester Vorschläge beschäftigen kann.

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Zeitliche Abfolge für Ehrungen und Preise der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft

Preis / Auszeichnung Zeitliche Abfolge Art der AuszeichnungBeste Poster/beste Vorträge Jährlich Urkunde, PreisgeldKarl Zoeppritz Nachwuchspreis

Jährlich Urkunde, Preisgeld

Rebeur-Paschwitz Preis alle 2-3 Jahre UrkundeWalter Kertz Medaille alle 3-5 Jahre Urkunde, MedailleEmil Wiechert Medaille alle 3-5 Jahre Urkunde, MedailleEhrenmitgliedschaften alle 2-3 Jahre Urkunde

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Neuigkeiten aus der Schatzkiste

Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder,

den Wechsel im Amt des Schatzmeisters möchte ich zum Anlass nehmen, Sie auf einige Punkte hinzuweisen. In der Tradition meines Vorgängers ist auch mir vor allem die Minimierung von vermeidbaren Kosten ein Hauptanliegen. Hierzu können Sie in zweierlei Hinsicht einen wichtigen Beitrag leisten:

Bitte teilen Sie private und dienstliche Adressänderungen ebenso wie Kontoänderungen umgehend dem Schatzmeister und/oder dem Geschäftsführer mit. Dies geht natürlich auch formlos, z.B. per E-Mail. Einzig bei den Kontoverbindungen sollten Sie sicherheitshalber die Papier- oder Grafikform wählen. Die entsprechenden Adressen finden Sie auf der Innenklappe vorne und im „Weltweiten Gewebe“ unter www.dgg-online.de und >Vorstand<.

Nur mit aktuellen Einträgen ist die Mitglieder-Datenbank in der Lage, beim Versand der Roten Hefte, der Rechnungen und ggf. des GJI, auch die richtigen Anschriften zu finden.

Im Fall der Roten Hefte, die im Inland als „Postvertriebsstück“ versendet werden, erfolgt durch die Deutsche Post z.B. keine Nachsendung. Dies gilt auch bei gültigen Nachsendeanträgen. Alle nicht direkt zustellbaren Hefte werden zerschnitten, einzig der Adressaufkleber geht mit einem Vermerk zurück an den Herausgeber. Den Differenzbetrag zwischen der Versendung als Postvertriebsstück (0,36 €) und einer erneuten Zusendung als Großbrief (1,44 €) kann jeder leicht berechnen.Bei der Übermittlung der Adressenänderungen für das GJI sind in der Vergangenheit durch laufende Personal- und Zuständigkeitswechsel bei Blackwell immer wieder Verzögerungen

aufgetreten. Wir sind optimistisch, dass dies zukünftig zuverlässiger klappt. Der Anschriftenabgleich wird 1 x monatlich, jeweils in der 2. Woche erfolgen.Abschließend zu den Rechnungen, die in der Regel im letzten Quartal verschickt werden. Hier gilt besondere Vor- und Rücksicht bei den Einzugsermächtigungen. Kann es auf Grund eines Konto- oder Namenswechsels nicht zur Einlösung kommen, so fallen in jedem Fall Kosten in Höhe von 6,- € an. Dies sind bereits 20% eines regulären Mitgliedsbeitrags, der dann immer noch einzutreiben ist.

In der Hoffnung auf Ihr Verständnis freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit

Alexander Rudloff

Allen neuen Mitgliedern in der DGG ein herzliches Willkommen (Stand - 10.06.2003):

Dirk Elbeshausen, HarsewinkelThomas Forbrigger, WolfachDr. Ingo Grevemeyer, KielDr. Volker Gundelach, HannoverAndré Hengesbach, MünsterDr. Malte Ibs-von-Seht, ErlangenMatthias König, Bonn

Dr. Charlotte Krawczyk, Potsdam Ludger Küperkoch, BochumJörn Lange, KölnJohannes Leitner, Hernstein/ÖSTERREICHLasse Rabenstein, BerlinSebastian Siebrands, Berlin Susanne Spaak, ZepernickDr. Axel Tillmann, AldenhovenMarkus Treml, MünchenBritta Wiesker, Altenberge

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VERSCHIEDENES

Geophysikalisches Aktions-Programm (GAP) in Köln 1.-4. Mai 2003

M. Mieth, Freiberg

Bereits seit 1985 gibt es das Geophysikalische Aktions-Programm (GAP), das sich mittlerweile auch auf internationaler Ebene großer Beliebtheit erfreut. Zum 19. GAP, das vom 01.-04. Mai an der Universität Köln stattfand, reisten daher auch über 100 Studierende und Doktoranden aus den Ländern Bulgarien, Deutschland, England, Polen und Spanien an. Die Teilnehmer nahmen dabei teilweise lange Anfahrtszeiten den auf sich, doch wie immer - und da waren sich alle einig - hat es sich gelohnt. Die gelungene Mischung aus Exkursionen, Vorträgen und Workshops sowie Spiel und Spaß machte die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis.Am Donnerstag Nachmittag fand nach der Ankunft der Teilnehmer die mittlerweile legendäre Geophysik-Olympiade statt. Hierbei wurden den Teilnehmern verschiedene Aufgaben gestellt und natürlich wurde auch ein Preis für das Gewinnerteam vergeben. Unter anderem ging es um den Auf- und Abbau einer TEM-Messanordnung, ein Nivellement, oder die Hammerschlagseismik. Nach diesem sportlichen Auftakt begrüßte im Anschluss Prof. Neubauer (Köln) die Teilnehmer am Institut für Geophysik und Meteorologie. Zum Abendessen wurde gegrillt und natürlich durfte dabei das legendäre "Kölsch" nicht fehlen. In lockerer Atmosphäre wurde so manches Wiedersehen gefeiert, neue Kontakte geknüpft und Neuigkeiten ausgetauscht. Für die Übernachtung stand etwas außerhalb der Innenstadt eine Turnhalle zur Verfügung.Nach dem Frühstück am Freitag Morgen ging es zu den verschiedenen Exkursionszielen ins Rheintal, zum Braunkohletagebau in Garzweiler zur Zeche "Zollverein" oder zum seismologischen Observatorium Bensberg. Im Observatorium wurde neben den regionalen

Besonderheiten auch über aktuelle Ereignisse der letzten weltweiten Erdbeben gesprochen. In Garzweiler erhielten die Exkursionsteilnehmer einen tiefen Einblick in die Technik des Braunkohleabbaus, aber auch die damit verbundenen ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme. Alle Exkursionen erwiesen sich als sehr interessant, und gerne hätte man an mehr als einer teilgenommen. So gab es am Abend auch einen intensiven Austausch unter den Teilnehmern über die Erlebnisse des Tages. Bevor das Nachtleben von Köln erkundet wurde, gab es am Abend den Vortrag "Berufsfelder und Arbeitsmarktchancen für Geowissenschaftler" von Dr. Weyer (BDG) sowie einige Workshops, die durch die Studenten selbst initiiert wurden. Dabei ging es einerseits um Firmenkontakte und Auslandsaufenthalte, andererseits um die Bachelor- und Master-Studiengängen in der Geophysik an deutschen Universitäten. Hier nahm auch der Leiter des DGG-Komitees "Studienfragen", Prof. Junge (Frankfurt), teil und konnte sich so ein Bild über die Meinungen der Studierenden zu diesem doch heiß diskutierten Thema machen. Alle Workshops waren gut besucht und die Ergebnisse und weitere Entwicklungen werden unter http://www.geophysikstudenten.de/ veröffentlicht werden.Am Samstag gab es zahlreiche Vorträge, die trotz des für die meisten doch etwas längeren Freitag Abend von Beginn an sehr gut besucht waren. Unter anderem wurden von Prof. Tezkan, Dr. Helwig, Dr. Hinzen und Dr. Pätzold die Arbeiten der Kölner Institute vorgestellt, aber auch die Vorträge der angereisten Gäste - Dr. Schwehm (ESA), Prof. Rullkötter (ICBM), Dr. Verbeek (Shell/NAM), J. Illife (Veritas DGC) - stießen auf reges Interesse bei den Teilnehmern. Parallel hierzu

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wurde am Nachmittag ein Projektmanagement-Workshop von Dr. Goerner (Career Service der Universität Köln) durchgeführt.Mit der GAParty, der GAP-Abschlussfeier, fand der Tag einen würdigen Ausklang.Etwas traurig und müde, aber voller Vorfreude auf das nächste GAP verabschiedeten sich am Sonntag Morgen nach dem Frühstück die Teilnehmer aus Köln. Im nächsten Jahr soll das GAP einen weiteren Schritt in Richtung Internationalität machen - es wird dann vor-aussichtlich in Krakau (Polen) stattfinden. Um diese einmalige Gelegenheit zu nutzen, bedarf

es allerdings großer Unterstützung. Neben finanziellen Mitteln ist es auch nötig, dass sich die Professoren der einzelnen Institute für die Teilnahmemöglichkeit ihrer Studierenden am GAP 2004 einsetzen.Zum Abschluss sei an dieser Stelle ganz herzlich dem GAP-Team aus Köln für die großartige Organisation, dem Institut für Meteorologie und Geophysik und der Universität Köln für ihre Gastfreundschaft, den Vortragenden und Exkursionsleitern für ihr Engagement und den Sponsoren für ihre finanzielle Unterstützung gedankt.

Vietnamese German Workshop on Dike Monitoringam 13./14. März 2003 in Hanoi/Vietnam

T. Canh, Hanoi und A. Weller, Clausthal

Der Workshop wurde gemeinsam von dem Institut für Geologische Wissenschaften am Nationalen Zentrum für Naturwissenschaften und Technologie (NCST) und dem Institut für Geophysik der TU Clausthal organisiert. Er ist ein Bestandteil des Partnerschaftsvorhabens „Entwicklung einer geoelektrischen Messtechnologie zum Auffinden von Termitennestern in Hochwasserschutzdeichen“, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird.Am Workshop nahmen 40 Teilnehmer aus Vietnam und 14 Teilnehmer aus Deutschland teil. Der Workshop wurde mit Grußworten von- Dr. Tran Trong Hue, Direktor des Instituts

für Geologische Wissenschaften des NCST,- Dr. Dau Sy Thai, Leiter der Abteilung für

Internationale Zusammenarbeit des NCST,- Herrn David Schwake, Sekretär der

Botschaft der BRD in Hanoi,- Prof. Dr. Andreas Weller, Direktor des

Instituts für Geophysik der TU Clausthal,eröffnet.Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden 14 wissenschaftliche Vorträge präsentiert. Mit den Vorträgen wurde die Situation an Hochwasserschutzdeichen in Vietnam und Deutschland erörtert. Es wurden die Probleme

beschrieben, die die Standsicherheit von Deichen beeinflussen:- Konstruktions- und lithologische Defizite im

Deichkörper und Untergrund,- durch die Konstruktion und Lithologie

vorgegebene Grenzflächen,- temporäre, biologische Veränderungen (auch

Termitennester).In einigen Beiträgen wurden Methoden vorgestellt, die zum Auffinden dieser Schwachstellen führen. Neben intensiven visuellen Beobachtungen am Deich finden zunehmend geophysikalische Verfahren Anwendung. Die Mehrzahl der Beiträge stellte die Methode der Multielektroden-Geoelektrik in den Mittelpunkt. Diese Methode hat sich bei vielen Problemstellungen als geeignet erwiesen, Schwach-stellen aufzufinden. Die Weiterentwicklung dieser Methode, um das Auflösungsvermögen zu erhöhen, stand auch im Mittelpunkt des gemeinsamen Forschungsvorhabnes. Es wurde eine Methode zur Beseitigung von Topographieeffekten vorgestellt, die insbesondere bei Querprofilen, die die Deichachse kreuzen, angewandt werden muss. Die Methode der „objektorientierten Fokussierung“ soll die

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Grundlagen schaffen, um auch tieferliegende Termitennester aufzuspüren.Neben der Geoelektrik wurde auch das GPR-Verfahren (Ground penetrating radar) mit seinen Möglichkeiten bei der Untersuchung von Deichen und Dämmen vorgestellt. Die Anwendung dieses Verfahrens wird dadurch begrenzt, dass das meist feuchte und tonige Material des Deichkörpers eine nur unzureichende Eindringtiefe erlaubt. Zur genaueren Untersuchung der Ursachen geoelektrischer Anomalien haben sich ingenieurgeophysikalische Sondierungen bewährt, die aus einer Kombination von Gamma-Gamma-Dichtemessungen, Neutron-Neutron-Feuchtemessungen und einer Widerstandsmessung in flachen Bohrungen bestehen. Mit den Parametern Dichte, Wassergehalt und spezifischer elektrischer Widerstand lassen sich in den meisten Fällen eine zuverlässige lithologische Ansprache durchführen oder auch Hohlräume sicher erfassen. Anhand von Erkundugsbeispielen aus Vietnam und Deutschland wurde der Einsatz dieser Verfahren bei der Überwachung von Deichen erläutert. Die im Rahmen des gemeinsamen Projektes durchgeführten Messungen in der Provinz Thai Binh haben gezeigt, dass sich Termitennester durch höhere spezifische elektrische Widerstände von der Umgebung unterscheiden. Jedoch sind nicht ausschließlich Termitennester die Ursache für hochohmige Anomalien. Auch lithologische Veränderungen von tonigem zu mehr sandigem Material rufen eine Widerstandserhöhng hervor. Auch die stärkere Kompaktion des Materials unter Fahrwegen verursacht Widerstandsanomalien. Eine genaue Beobachtung der Geländegegebenheiten ist daher erforderlich. An den hochohmigen Anomalien am Deichabschnitt Hiep Hoa (Provinz Thai Binh) konnten bei allen Grabungen Hinweise auf die Aktivitäten von Termiten gewonnen werden.Am Nachmittag des ersten Workshoptages wurde eine Multielektroden-Apparatur für geoelektrische Widerstandsmessungen und die Geräte für die ingenieurgeophysikalischen Sondierungen im Einsatz vorgestellt. Die Besucher konnten sich über den Aufbau der

Geräte, deren technische Parameter und die Bedienung informieren. Das Workshopprogramm wurde duch drei Beiträge von Studenten der Spring School, die gemeinsam von der Hanoi University of Science und der Universität Greifswald organisiert wird, ergänzt. Mit ihren Beiträgen haben die Studenten Fakten zum Wassermanagement, zur Tektonik und zu den auf und im Deich lebenden Tieren in der Region des Deltas des Roten Flusses zusammengetragen und vorgestellt.Die Abschlussdiskussion war im Wesentlichen darauf gerichtet, Ideen und Ansätze für eine weitere Zusammenarbeit zwischen vietnamesischen und deutschen Institutionen zusammen zu tragen. Sowohl die vietnamesischen als auch die deutschen Teilnehmer werden sich darum bemühen, bei den entsprechenden Stellen Einfluss darauf zu nehmen, dass der Hochwasserschutz ein wichtiges Feld gemeinsamer Projekte bleibt. Das Ziel sollte darin bestehen, die Zusammenarbeit auf folgenden Gebieten weiter auszubauen:- Erstellung eines Deichkatasters auf der Basis

eines Geo-Informationssystems (GIS), wo alle deichrelevanten Daten sowie die Ergebnisse des Deichmonitorings zusammengefasst werden;

- Weiterentwicklung der geophysikalischen Methoden zum Deichmonitoring;

- Training vietnamesischer Fachleute zur Beherrschung der Gerätetechnik und Auswerteverfahren

- Planung wasserbaulicher Maßnahmen;- Durchführung und Überwachung der

Bauarbeiten zur Sanierung alter und den Bau neuer Deiche.

Der Gesamtkomplex vom Deichkataster bis zur Bauausführung sollte in einem gemeinsamen interdisziplinären Projekt weiter bearbeitet werden.Die Tagungsbeiträge wurden in einem Sonderband der Zeitschrift „Dia cau“ (Die Erde) veröffentlicht. Diese Zeitschrift wird von der Geophysikalischen Gesellschaft Vietnams herausgegeben. Der stellvertretende Vorsitzende dieser Gesellschaft, Herr Dr. Truong Minh, der am Workshop teilnahm, hat das Interesse seiner Gesellschaft an einer

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Zusammenarbeit mit der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft in den Gesprächen mit den Workshopteilnehmern aus Deutschland zum Ausdruck gebracht und angeregt, auch in Zukunft gemeinsame

Workshops zu ausgewählten Themen durchzuführen.Weitere Informationen und Bilder zum Workshop finden Sie auf der Homepage des Instituts für Geophysik der TU Clausthal unter http://www.ifg.tu-clausthal.de.

TAGUNGSANKÜNDIGUNGEN

FKPE ARGE Bohrlochgeophysik und Gesteinsphysik

Ankündigung :Workshop der FKPE Arbeitsgemeinschaft

Der Workshop wird wie bereits in den vergangenen Jahren wieder in Hannover am23. - 24. Oktober 2003in den Räumen des GeoZentrums (BGR, NLfB, GGA, Stilleweg) stattfinden. Dieser 1½-tägige Workshop von Donnerstagvormittag bis Freitagnachmittag wird als Plattform dienen, Bohrlochgeophysiker, Petrophysiker und Gesteinsphysiker aus Industrie und Forschung zusammenzubringen, sich auszutauschen und gemeinsam über neue Entwicklungen und Projekte zu diskutieren. Anmeldungen für diesen Workshop sind bereits jetzt herzlich willkommen. Ein Vortrags- oder auch Diskussionthema reichen Sie bitte möglichst frühzeitig ein, spätestens aber (und am besten per Email)

bis zum 07. September 2003,damit das Programm rechtzeitig fertig gestellt werden kann. Aktuelle Informationen werden bereitgestellt unter http://www.gga-hannover.de/infodienste/fkpe/home.htm, der Homepage der FKPE ARGE.Wir freuen uns, Sie im Herbst wieder zu sehen und verbleiben mit den besten Wünschen für einen angenehmen und erfolgreichen Sommer,

Ihr

Christian Bücker und Thomas Wonik

[email protected]@gga-hannover.de

Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung

vom 29.9. - 3.10.2003 im Naturfreundehaus Königstein/Sächsische Schweiz

In der Zeit vom 29.09. - 3.10.2003 findet wieder das Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung statt. Wir treffen uns diesmal im Naturfreundehaus Königstein, das unterhalb des Liliensteins direkt an der Elbe in der Sächsischen Schweiz. Wie immer sind alle ganz herzlich eingeladen, Beiträge aus allen Bereichen elektrischer und elektromagnetischer Methoden anzumelden. Das Kolloquium wird dieses Mal von den

geophysikalischen Instituten in Freiberg und Leipzig ausgerichtet. Alle Details zur Anmeldung finden Sie unter www.geophysik.tu-freiberg.de/emtf2003.Deadline der Tagungs-, Vortrags- und Posteranmeldung: 15.7.2003Tagungsgebühren: 220,- Euro (150,- Euro für Studierende) Überweisung der Tagungsgebühren: bis 31.7.2003

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Übrigens: Der Lilienstein ist der markanteste Tafelberg der Sächsischen Schweiz. Er liegt als einziger Tafelberg rechts der Elbe und wurde in den Nationalpark Sächsische

Schweiz einbezogen. Er wird gern wegen seiner großartigen Aussicht besucht.

Klaus Spitzer, Freiberg

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BUCHBESPRECHUNG

Neuerscheinungen

Peter Bormann, GFZ Potsdam

New Manual of Seismological Observatory Practice - NMSOP

Eine internationale Arbeitsgruppe der IASPEI (International Association of Seismology and Physics of the Earth´s Interior) hat ein neues Handbuch für seismologische Beobachtungspraxis erarbeitet (New Manual of Seismological Observatory Practice - NMSOP). Es wurde vom GeoForschungsZentrum Potsdam in zwei Bänden herausgegeben (Potsdam 2002, ISBN 3-9808780-0-7, 1256 Seiten) und kann online über http://www.gfz-potsdam.de/bib/nmsop_ formular.html für nur 30,- EUR, zuzüglich Versandkosten, bestellt werden.Das Handbuch wurde von 30 unabhängigen internationalen Experten aus 10 Ländern begutachtet und diskutiert im Detail die sozialen und wissenschaftlichen Zielstellungen sowie die technischen, methodischen und kommunikativen Grundlagen der modernen seismologischen Observatoriumspraxis. Das NMSOP bietet aber auch für Studierende, Lehrende und Praktizierende auf dem Gebiet der angewandten Geowissenschaften eine Fülle an Material zur didaktisch systematischen und interdisziplinär orientierten Einführung in die Seismologie sowie für aufgabenorientiertes postgraduales Spezialtraining. Das Handbuch ist darüber hinaus auch für Erdbebeningenieure und Katastrophenmanager, die seismologische Parameterdaten nutzen, von grundlegendem Interesse.

Der Band 1 des NMSOP umfaßt 13 Kapitel:

- Chapter 1: Aim and scope of the New Manual of Seismological Observatory Practice

- Chapter 2: Seismic Wave Propagation and Earth Models

- Chapter 3: Seismic Sources and Source Parameters

- Chapter 4: Seismic Signals and Noise- Chapter 5: Seismic Sensors and their

Calibration- Chapter 6: Seismic Recording Systems- Chapter 7: Site Selection, Preparation and

Installation of Seismic Stations- Chapter 8: Seismic Networks- Chapter 9: Seismic Arrays- Chapter 10: Data Formats, Storage, and

Exchange- Chapter 11: Data Analysis and Seismogram

Interpretation- Chapter 12: Intensity and Intensity Scales- Chapter 13. Volcano Seismology

Der Anlagenband 2 umfaßt:

- Datasheets (DS): Parameterlisten wichtiger seismischer Sensoren; Sammlungen von Musterregistrierungen verschiedener seismischer Ereignisse aus verschiedenen Regionen, Entfernungs- und Herdtiefenbereichen, Laufzeitkurven, Magnitudeneichfunktionen, Erdmodelle u.a.;

- Information Sheets (IS): Ausführliche Behandlung spezieller Themen (z.B. Ereignisortung; theoretische Beschreibung seismischer Quellen; Auswahl optimaler Triggerparameter); Zusammenfassungen von Instruktionen / Empfehlungen für die schnelle Übersichtsorientierung (z.B. die neue IASPEI Nomenklatur für seismische Phasensymbole; Beispiele für Datenmeldungen nach dem neuen IASPEI

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Seismic Format; Kriterien für die Auswahl geeigneter Stationsstandorte);

- Exercises (EX): Übungen mit Lösungen zu den wichtigsten Observatoriumsaufgaben wie Geräteeichung, Konstruktion von Responsekurven, Ereignisortung, Magnitudenbestimmung, Bestimmung seismischer Herdflächenlösungen und anderer Herdparameter;

- Program Descriptions (DS): Kurzbeschreibungen frei verfügbarer Software nebst Bezugsquelle;

- Miscellaneous: Literaturangaben, Acronyme, Glossary, Index;

- CD-ROM: Das komplette Handbuch als PDF-File sowie Animationen zur Ausbreitung seismischer Wellen und zur Formierung von Seismogrammen im Entfernungsbereich 10 km bis 167 km.

Es ist beabsichtigt, dass registrierte Eigentümer des NMSOP zukünftige Ergänzungen und Korrekturen kostenlos per E-mail zugestellt bekommen. Mehr Informationen zum Manual findet man unter http://www.gfz-potsdam.de/pb2/pb21/index_e.html).

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NACHTRAG

Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Hochschulen im Sommersemester 2003

TU Berlin

Grundlagen der Angewandten Geophysik 1V/Ü Yaramanci/MüllerAngewandte Seismik IGrundlagen der Angewandten Geophysik 1V/Ü Yaramanci/HertrichAngewandte Geoelektrik IGrundlagen der Angewandten Geophysik 1V/Ü Burkhardt/BeckenAngewandte Gravimetrie und MagnetikGeophysikalische Meßtechnik 2V MüllerTheorie seismischer Verfahren 1V/Ü Burkhardt/HertrichTheorie elektrischer und elektromagnetischer Verfahren 1V/Ü Yaramanci/BeckenGeophysikalische Geländeübungen 1V/Ü MüllerUmwelt- und Ingenieurgeophysik 1V YaramanciSpezielle Kapitel der Angewandten Geophysik 1V/Ü Burkhardt/Hertrich/ YaramanciSpezielle Kapitel der Zeitreihenanalyse 2V ZimmermannGeophysikalische Meßexkursion mit Projektarbeit E N. N.Praxisbeispiele zur multimethodischen geophysikalischen 1V EberleExploration natürlicher RessourcenVorseminar Geoingenieurwissenschaften und 2S Yaramanci/DominikAngewandte GeowissenschaftenHauptseminar Geoingenieurwissenschaften und 2S Burkhardt/ Tröger/Angewandte Geowissenschaften Wolff/ Tiedemann/ Abs-Wurmbach/ Germann//N.N.Spezielle Methoden der Petrophysik und 2V BörnerBohrlochmessung IIInterdisziplinäre Projektanalyse Geoingenieur- 4P Tröger/Wolff/Franz/Wissenschaften und Angewandte Geowissenschaften Germann/Dominik/ Yaramanci

U Münster: Institut für Geophysik

System Erde II 2V Bosch/LangeGeophysik I (Seismologie, Seismik) 2V/1Ü HansenGeophysik für Geowissenschaftler (B. Sc.-Studiengang) 2V Hansen/JödickeGeophysikalische Datenverarbeitung und Einführung 1V/1Ü Hansen/Schmalzlin das ProgrammierenWellentheorie und Migration 2V/2Ü Degutsch/LangeSpezialvorlesung (Thema: Global Change, Klima) 2V Hiller/LangeGeophysikalisches Seminar (Thema: Polarforschung) 2S Blindow/LangeSeminar für Diplomanden und Doktoranden zu 1S N. N. aktuellen Themen der Geophysik MitarbeiterExperimentelle Übungen I für Geophysiker 3Ü Blindow/Degutsch/ Hansen/Jödicke/ Lange/SchmalzlExperimentelle Übungen II für Geophysiker 4Ü Blindow/Degutsch/(Messexkursion) Hansen/Jödicke/ Lange/SchmalzlExperimentelle Übungen für Fortgeschrittene 4Ü Blindow/Degutsch/ Hansen/Jödicke/ Lange/SchmalzlGeophysikalisches Kolloquium 2K Hansen/LangeTheoretikum: Geophysik Hansen/Jödicke/ SchmalzlHauptpraktikum: Geophysik P Blindow/Degutsch/ Lange

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Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen

9th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics 31.08.-04.09.2003Prag, Tschechische RepublikInfo: http://www.guarant.cz/EEGS

EAGE/SEG Summer Research Workshop 31.08.-04.09.2003Trieste, BelgienInfo: http://www.eage.nl/conferences

EAGE Workshop on Fault and Top Seals: What do we know and where do we go? 01.09.-04.09.2003La Grande Motte, FrankreichInfo: http://www.eage.nl/conferences

VIth Alpshop meeting 14.09.-16..09.2003Sopron, UngarnInfo: http://sas.elte.hu/alpshop

Geo 2003 22.09.-25.09. 2003

7th International Conference on Gas Geochemistry – ICGG7 22.09.-26.09.2003Freiberg, DeutschlandInfo: http://www.copernicus.org/ICGG7

Urbane Räume von morgen – Herausforderung für Ingenieure und Geowissenschaftler 24.09.-28.09.2003Bochum, DeutschlandInfo: http://www.urban2003.de

Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung 29.09. - 03.10.2003Königstein/Sächsische Schweiz

1st North Africa/Mediterranean Petroleum&Geosciences Conference and Exhibition 06.10.-09.10.2003Tunis, TunesienInfo: http://www.copernicus.org/egsagueug/index.html

Workshop Tomographie und Inversion 09.11.-12.11.2003Neustadt, Deutschland

2nd International Workshop on the Magnetic Resonance Sounding method 19.11.-21.11.2003applied to non-invasive groundwater investigationsOrleans, Frankreich.Info: http://www.brgm.fr/MRS2003/mrs2003.htm

Bitte die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminaren, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für die Mitglieder der DGG von Interesse sein könnten, rechtzeitig an Dr. Andreas Hördt, Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, e-mail [email protected], Fax 0221-470-5198, schicken, damit diese in dieser Aufstellung erscheinen können.

Absender:

Dr. Johannes B. Stoll (i.A. der Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.)BGR - Marine Geophysik, Stilleweg 2, D 30655 Hannover

Postvertriebsstück, „Entgelt bezahlt“, VKZ G 14384

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Rebeur-Paschwitz Preis - Neuer Preis der DGG für herausragende wissenschaftliche Leistungen

H. Soffel, München und G. Jentzsch, Jena

Auf der am 27. Februar 2003 veranstalteten Mitgliederversammlung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft anlässlich der 63. Jahrestagung in Jena wurde beschlossen, einen besonderen Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen einzurichten und ihn nach Ernst von Rebeur-Paschwitz (1861 - 1985) zu benennen.Im Folgenden soll eine kurze Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs und der wissenschaftlichen Leistungen von Ernst von Rebeur-Paschwitz vorgestellt werden. An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei dem Vorsitzenden des Arbeitskreises "Geschichte der Geophysik" der DGG, Herrn Dr. Johannes Schweitzer, für die Vorbereitung des Antrags und seine Recherchen.

Ernst von Rebeur-Paschwitz (1861 - 1895)Ernst von Rebeur-Paschwitz studierte Astronomie an den Universitäten Leipzig, Genf und Berlin, wo er 1883 mit einer Arbeit über Kometen promovierte. Als Assistent im astronomischen Observatorium in Karlsruhe begann er sich mit dem Bau eines verbesserten Horizontalpendels zu beschäftigen. Schon

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einige Jahre zuvor hatte eine Gruppe britischer Wissenschaftler an der Kaiserlichen Universität in Tokio unter der Leitung von John Milne an weniger empfindlichen Horizontal- und Vertikal-Pendeln für die Aufzeichnungen von seismischen Signalen gearbeitet.Das Gerät von Rebeur-Paschwitz war zunächst für die Registrierung von Lotabweichungen durch den Einfluss astronomischer Körper bestimmt. Er verwendete eine photographische Registrierung und erreichte eine Vergrößerung von knapp 300 bei der Registrierung von Oberflächenwellen. Mit solchen Pendeln war Rebeur-Paschwitz der erste, der Boden-bewegungen photographisch aufzeichnete. Er experimentierte auch mit verschiedenen Dämpfungssystemen, gab dies aber auf Grund technischer Probleme wieder auf.Im Jahre 1889, schon ernsthaft an Tuberkulose erkrankt, installierte er je eine identische Horizontalpendel-Apparatur im astronomischen Observatorium in Potsdam und im Marineobservatorium Wilhelmshaven.

Er war besonders an den mehr oder weniger zeitgleichen astronomischen Signalen interessiert und betrachtete Erdbeben eigentlich zunächst nur als Störsignale. Als er jedoch zufällig etwas zeitversetzte Signale in Potsdam und Wilhelmshaven beobachtete (Abb. 1), stellte er einen Bezug zu einem Erdbeben in Japan her, das in der Nähe von Tokio am 18. April 1889 um 2:07 Uhr Ortszeit stattgefunden hatte. Er veröffentlichte seine Beobachtungen und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen in einem Nature-Artikel noch im gleichen Jahr.Diese erste teleseismische Beobachtung war auf jeden Fall die Geburtsstunde der globalen Seismologie als Teildisziplin der Geophysik zur Untersuchung des Erdinnern. Die Instrumente von Rebeur-Paschwitz waren noch ohne Dämpfung, hatten natürlich nur eine recht geringe zeitliche Auflösung und erlaubten noch keine exakte Ermittlung der Einsatzzeiten und damit der Geschwindigkeiten der Wellen.

Abb. 1 Registrierung des Bebens vom 18. April 1889 in Japan 2:03 Ortszeit

Nach dieser Beobachtung eines teleseismischen Bebens kam er in Kontakt mit den britischen Seismologen in Japan. Er arbeitete weiter an der Verbesserung seiner Apparatur und schrieb mehrere Publikationen. Er fand heraus, dass die seismischen Geschwindigkeiten in der Erde mit der Tiefe zunehmen und konnte schon zwischen den Oberflächenwellen, deren Strahlen auf einem Großkreis vom Herd zur Beobachtungsstation laufen, und den Raumwellen unterscheiden.Ihm wurde klar, dass die globale Beobachtung von Erdbeben eine einzigartige Möglichkeit zur Untersuchung des Erdinnern darstellt und dass Beobachtung und Interpretation der Signale nur im Rahmen einer internationalen Kooperation möglich sind. Deshalb schlug er vor, alle seismischen Beobachtungsdaten in einer internationalen Institution zu sammeln. Er gilt daher heute noch neben John Milne and Georg Gerland als einer der Väter der Idee von internationalen seismischen Datenzentren und globalen Seismometernetzen.Obwohl sich Rebeur-Paschwitz hauptsächlich mit der Seismologie beschäftigte, beobachtete

er mit seinen Horizontalpendeln auch zum ersten Mal die Gezeiten der festen Erde.Ernst von Rebeur-Paschwitz konnte die Früchte seiner bahnbrechenden Arbeiten nicht mehr ernten, denn er erlag am 1. Oktober 1895 seiner schweren Krankheit, einer Tuberkulose. Viele seiner Ideen (das internationale Stationsnetz für die Beobachtung seismischer Signale und der Erdgezeiten, die Archivierung seismischer Daten und Gezeitendaten in globalen Datenbanken) waren grundlegend für die Entwicklung der Geophysik und der physikalischen Geodäsie im 20. Jahrhundert.Rebeur-Paschwitz gilt international mit Recht als einer der Väter der Seismologie, der aber leider nicht die Popularität von Emil Wiechert erreichen konnte, da er bereits im Alter von 34 Jahren verstarb. Gerade deshalb ist seine wissenschaftliche Leistung besonders zu würdigen. Daher möchte die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft in Zukunft herausragende wissenschaftliche Leistungen von Mitgliedern ihrer Gesellschaft mit einem Preis würdigen, der mit dem Namen “Rebeur-Paschwitz” verbunden ist und damit an die

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außerordentlichen Leistungen dieses Pioniers auf dem Gebiet der Seismologie erinnern soll.Eine ausführliche Beschreibung des Lebenswerks von Rebeur-Paschwitz findet man in dem Buch “Geschichte der Geophysik”

von W. Kertz (1999) und bei J. Schweitzer (2003) im IASPEI International Handbook of Earthquake and Engineering Seismology.

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Zeitliche Abfolge für Ehrungen und Preise der Deutschen Geophysikalische Gesellschaft

G. Jentzsch, Jena und H. Soffel, München

Auf der Sitzung am 24. Februar 2003 in Jena beschäftigte sich das Präsidium der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft auch mit einem Vorschlag zur zeitlichen Abfolge der Ehrungen und Preise. Bei der Diskussion der in den letzten Jahren eingeführten Auszeichnungen (Walter Kertz Medaille, Karl Zoeppritz Nachwuchspreis und Rebeur-Paschwitz Preis) wurde in der Vorstands- wie auch in der Mitgliederversammlung vereinzelt gefragt, ob damit die Zahl an Preisen und Ehrungen nicht zu groß sei. Wir wollen versuchen, diese Einwände zu entkräften.Bei einem Vergleich mit Nachbargesellschaften der Geowissenschaften kann festgestellt werden, dass diese Kritik nicht berechtigt ist. Wir hatten in der DGG vielmehr über viele Jahrzehnte hinweg unter einem Defizit an Preisen und Auszeichnungen zu leiden. Während die DGG bis vor wenigen Jahren (wenn man einmal von den Ehrenmitgliedschaften absieht) zwischen den Auszeichnungen der besten Poster und Vorträge bei DGG-Jahrestagungen und der sehr hoch angesiedelten Emil Wiechert Medaille keine dazwischen liegende Möglichkeit zur Anerkennung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen besaß, konnten wir diese Lücke durch die Schaffung des Karl Zoeppritz Preises für Nachwuchswissenschaftler und des Rebeur-Paschwitz Preises für herausragende wissenschaftliche Leistungen nunmehr schließen. Die im Jahre 2000 erstmals vergebene Walter Kertz Medaille hat eine grundsätzlich andere Bedeutung. Sie dient nicht zur Auszeichnung besonderer wissenschaftlicher Leistungen auf dem Gebiet der Geophysik. Vielmehr sollen mit diesem Preis Personen außerhalb des Fachgebiets Geophysik geehrt werden, die sich um die Förderung der Geophysik besonders verdient gemacht haben.Die folgende Tabelle zeigt, dass wir lediglich die Preise für die besten Poster und Vorträge

bei DGG-Jahrestagungen und den Karl Zoeppritz Nachwuchspreis jährlich vergeben wollen. Für die anderen Auszeichnungen sollen größere zeitliche Abstände die Regel sein. In Zukunft soll eine demnächst anstehende Vergabe der Emil Wiechert Medaille bzw. des Rebeur-Paschwitz Preises vom DGG-Präsidium beschlossen und im Mitteilungsblatt rechtzeitig bekannt gemacht werden. Jedes Mitglied der DGG hat dann das Recht, dem DGG-Präsidium Vorschläge (zusammen mit einer kurzen Laudatio des zu Ehrenden) für die ausgeschriebene Auszeichnung zu unterbreiten, die dann dort diskutiert und entschieden wird. Selbstverständlich werden alle Vorschläge mit der notwendigen Diskretion behandelt.In ähnlicher Weise sollen die Vorschläge für den jährlich zu vergebenden Karl Zoeppritz Preis für Nachwuchswissenschaftler gehandhabt werden. Hierzu wird jährlich ein Aufruf in einer Ausgabe des Mitteilungsblatts erscheinen. Jeder Vorschlag soll mit einer kurzen Laudatio und einem Kurzlebenslauf mit Nennung der wichtigsten Publikationen (maximal 5) des vorgeschlagenen Nachwuchswissenschaftlers versehen sein. Das Höchstalter für die Vergabe des Nachwuchspreises ist 32 Jahre zum Zeitpunkt der Vergabe.Das DGG-Präsidium und die Kommission für Ehrungen hoffen, dem Verfahren zunächst eine gewisse Struktur gegeben zu haben. Wir orientieren uns dabei am Vorgehen anderer Gesellschaften. Auf der Basis der Erfahrungen der nächsten Jahre kann das Verfahren natürlich weiter verbessert werden. Wir wollen auch die Mitglieder unserer Gesellschaft ermutigen, gut begründete Vorschläge in großer Zahl einzureichen, damit sich das Präsidium immer wieder mit einer großen Anzahl bester Vorschläge beschäftigen kann.

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Zeitliche Abfolge für Ehrungen und Preise der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft

Preis / Auszeichnung Zeitliche Abfolge Art der AuszeichnungBeste Poster/beste Vorträge Jährlich Urkunde, PreisgeldKarl Zoeppritz Nachwuchspreis

Jährlich Urkunde, Preisgeld

Rebeur-Paschwitz Preis alle 2-3 Jahre UrkundeWalter Kertz Medaille alle 3-5 Jahre Urkunde, MedailleEmil Wiechert Medaille alle 3-5 Jahre Urkunde, MedailleEhrenmitgliedschaften alle 2-3 Jahre Urkunde

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Neuigkeiten aus der Schatzkiste

Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder,

den Wechsel im Amt des Schatzmeisters möchte ich zum Anlass nehmen, Sie auf einige Punkte hinzuweisen. In der Tradition meines Vorgängers ist auch mir vor allem die Minimierung von vermeidbaren Kosten ein Hauptanliegen. Hierzu können Sie in zweierlei Hinsicht einen wichtigen Beitrag leisten:

Bitte teilen Sie private und dienstliche Adressänderungen ebenso wie Kontoänderungen umgehend dem Schatzmeister und/oder dem Geschäftsführer mit. Dies geht natürlich auch formlos, z.B. per E-Mail. Einzig bei den Kontoverbindungen sollten Sie sicherheitshalber die Papier- oder Grafikform wählen. Die entsprechenden Adressen finden Sie auf der Innenklappe vorne und im „Weltweiten Gewebe“ unter www.dgg-online.de und >Vorstand<.

Nur mit aktuellen Einträgen ist die Mitglieder-Datenbank in der Lage, beim Versand der Roten Hefte, der Rechnungen und ggf. des GJI, auch die richtigen Anschriften zu finden.

Im Fall der Roten Hefte, die im Inland als „Postvertriebsstück“ versendet werden, erfolgt durch die Deutsche Post z.B. keine Nachsendung. Dies gilt auch bei gültigen Nachsendeanträgen. Alle nicht direkt zustellbaren Hefte werden zerschnitten, einzig der Adressaufkleber geht mit einem Vermerk zurück an den Herausgeber. Den Differenzbetrag zwischen der Versendung als Postvertriebsstück (0,36 €) und einer erneuten Zusendung als Großbrief (1,44 €) kann jeder leicht berechnen.Bei der Übermittlung der Adressenänderungen für das GJI sind in der Vergangenheit durch laufende Personal- und Zuständigkeitswechsel bei Blackwell immer wieder Verzögerungen

aufgetreten. Wir sind optimistisch, dass dies zukünftig zuverlässiger klappt. Der Anschriftenabgleich wird 1 x monatlich, jeweils in der 2. Woche erfolgen.Abschließend zu den Rechnungen, die in der Regel im letzten Quartal verschickt werden. Hier gilt besondere Vor- und Rücksicht bei den Einzugsermächtigungen. Kann es auf Grund eines Konto- oder Namenswechsels nicht zur Einlösung kommen, so fallen in jedem Fall Kosten in Höhe von 6,- € an. Dies sind bereits 20% eines regulären Mitgliedsbeitrags, der dann immer noch einzutreiben ist.

In der Hoffnung auf Ihr Verständnis freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit

Alexander Rudloff

Allen neuen Mitgliedern in der DGG ein herzliches Willkommen (Stand - 10.06.2003):

Dirk Elbeshausen, HarsewinkelThomas Forbrigger, WolfachDr. Ingo Grevemeyer, KielDr. Volker Gundelach, HannoverAndré Hengesbach, MünsterDr. Malte Ibs-von-Seht, ErlangenMatthias König, Bonn

Dr. Charlotte Krawczyk, Potsdam Ludger Küperkoch, BochumJörn Lange, KölnJohannes Leitner, Hernstein/ÖSTERREICHLasse Rabenstein, BerlinSebastian Siebrands, Berlin Susanne Spaak, ZepernickDr. Axel Tillmann, AldenhovenMarkus Treml, MünchenBritta Wiesker, Altenberge

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VERSCHIEDENES

Geophysikalisches Aktions-Programm (GAP) in Köln 1.-4. Mai 2003

M. Mieth, Freiberg

Bereits seit 1985 gibt es das Geophysikalische Aktions-Programm (GAP), das sich mittlerweile auch auf internationaler Ebene großer Beliebtheit erfreut. Zum 19. GAP, das vom 01.-04. Mai an der Universität Köln stattfand, reisten daher auch über 100 Studierende und Doktoranden aus den Ländern Bulgarien, Deutschland, England, Polen und Spanien an. Die Teilnehmer nahmen dabei teilweise lange Anfahrtszeiten den auf sich, doch wie immer - und da waren sich alle einig - hat es sich gelohnt. Die gelungene Mischung aus Exkursionen, Vorträgen und Workshops sowie Spiel und Spaß machte die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis.Am Donnerstag Nachmittag fand nach der Ankunft der Teilnehmer die mittlerweile legendäre Geophysik-Olympiade statt. Hierbei wurden den Teilnehmern verschiedene Aufgaben gestellt und natürlich wurde auch ein Preis für das Gewinnerteam vergeben. Unter anderem ging es um den Auf- und Abbau einer TEM-Messanordnung, ein Nivellement, oder die Hammerschlagseismik. Nach diesem sportlichen Auftakt begrüßte im Anschluss Prof. Neubauer (Köln) die Teilnehmer am Institut für Geophysik und Meteorologie. Zum Abendessen wurde gegrillt und natürlich durfte dabei das legendäre "Kölsch" nicht fehlen. In lockerer Atmosphäre wurde so manches Wiedersehen gefeiert, neue Kontakte geknüpft und Neuigkeiten ausgetauscht. Für die Übernachtung stand etwas außerhalb der Innenstadt eine Turnhalle zur Verfügung.Nach dem Frühstück am Freitag Morgen ging es zu den verschiedenen Exkursionszielen ins Rheintal, zum Braunkohletagebau in Garzweiler zur Zeche "Zollverein" oder zum seismologischen Observatorium Bensberg. Im Observatorium wurde neben den regionalen

Besonderheiten auch über aktuelle Ereignisse der letzten weltweiten Erdbeben gesprochen. In Garzweiler erhielten die Exkursionsteilnehmer einen tiefen Einblick in die Technik des Braunkohleabbaus, aber auch die damit verbundenen ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme. Alle Exkursionen erwiesen sich als sehr interessant, und gerne hätte man an mehr als einer teilgenommen. So gab es am Abend auch einen intensiven Austausch unter den Teilnehmern über die Erlebnisse des Tages. Bevor das Nachtleben von Köln erkundet wurde, gab es am Abend den Vortrag "Berufsfelder und Arbeitsmarktchancen für Geowissenschaftler" von Dr. Weyer (BDG) sowie einige Workshops, die durch die Studenten selbst initiiert wurden. Dabei ging es einerseits um Firmenkontakte und Auslandsaufenthalte, andererseits um die Bachelor- und Master-Studiengängen in der Geophysik an deutschen Universitäten. Hier nahm auch der Leiter des DGG-Komitees "Studienfragen", Prof. Junge (Frankfurt), teil und konnte sich so ein Bild über die Meinungen der Studierenden zu diesem doch heiß diskutierten Thema machen. Alle Workshops waren gut besucht und die Ergebnisse und weitere Entwicklungen werden unter http://www.geophysikstudenten.de/ veröffentlicht werden.Am Samstag gab es zahlreiche Vorträge, die trotz des für die meisten doch etwas längeren Freitag Abend von Beginn an sehr gut besucht waren. Unter anderem wurden von Prof. Tezkan, Dr. Helwig, Dr. Hinzen und Dr. Pätzold die Arbeiten der Kölner Institute vorgestellt, aber auch die Vorträge der angereisten Gäste - Dr. Schwehm (ESA), Prof. Rullkötter (ICBM), Dr. Verbeek (Shell/NAM), J. Illife (Veritas DGC) - stießen auf reges Interesse bei den Teilnehmern. Parallel hierzu

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wurde am Nachmittag ein Projektmanagement-Workshop von Dr. Goerner (Career Service der Universität Köln) durchgeführt.Mit der GAParty, der GAP-Abschlussfeier, fand der Tag einen würdigen Ausklang.Etwas traurig und müde, aber voller Vorfreude auf das nächste GAP verabschiedeten sich am Sonntag Morgen nach dem Frühstück die Teilnehmer aus Köln. Im nächsten Jahr soll das GAP einen weiteren Schritt in Richtung Internationalität machen - es wird dann vor-aussichtlich in Krakau (Polen) stattfinden. Um diese einmalige Gelegenheit zu nutzen, bedarf

es allerdings großer Unterstützung. Neben finanziellen Mitteln ist es auch nötig, dass sich die Professoren der einzelnen Institute für die Teilnahmemöglichkeit ihrer Studierenden am GAP 2004 einsetzen.Zum Abschluss sei an dieser Stelle ganz herzlich dem GAP-Team aus Köln für die großartige Organisation, dem Institut für Meteorologie und Geophysik und der Universität Köln für ihre Gastfreundschaft, den Vortragenden und Exkursionsleitern für ihr Engagement und den Sponsoren für ihre finanzielle Unterstützung gedankt.

Vietnamese German Workshop on Dike Monitoringam 13./14. März 2003 in Hanoi/Vietnam

T. Canh, Hanoi und A. Weller, Clausthal

Der Workshop wurde gemeinsam von dem Institut für Geologische Wissenschaften am Nationalen Zentrum für Naturwissenschaften und Technologie (NCST) und dem Institut für Geophysik der TU Clausthal organisiert. Er ist ein Bestandteil des Partnerschaftsvorhabens „Entwicklung einer geoelektrischen Messtechnologie zum Auffinden von Termitennestern in Hochwasserschutzdeichen“, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird.Am Workshop nahmen 40 Teilnehmer aus Vietnam und 14 Teilnehmer aus Deutschland teil. Der Workshop wurde mit Grußworten von- Dr. Tran Trong Hue, Direktor des Instituts

für Geologische Wissenschaften des NCST,- Dr. Dau Sy Thai, Leiter der Abteilung für

Internationale Zusammenarbeit des NCST,- Herrn David Schwake, Sekretär der

Botschaft der BRD in Hanoi,- Prof. Dr. Andreas Weller, Direktor des

Instituts für Geophysik der TU Clausthal,eröffnet.Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden 14 wissenschaftliche Vorträge präsentiert. Mit den Vorträgen wurde die Situation an Hochwasserschutzdeichen in Vietnam und Deutschland erörtert. Es wurden die Probleme

beschrieben, die die Standsicherheit von Deichen beeinflussen:- Konstruktions- und lithologische Defizite im

Deichkörper und Untergrund,- durch die Konstruktion und Lithologie

vorgegebene Grenzflächen,- temporäre, biologische Veränderungen (auch

Termitennester).In einigen Beiträgen wurden Methoden vorgestellt, die zum Auffinden dieser Schwachstellen führen. Neben intensiven visuellen Beobachtungen am Deich finden zunehmend geophysikalische Verfahren Anwendung. Die Mehrzahl der Beiträge stellte die Methode der Multielektroden-Geoelektrik in den Mittelpunkt. Diese Methode hat sich bei vielen Problemstellungen als geeignet erwiesen, Schwach-stellen aufzufinden. Die Weiterentwicklung dieser Methode, um das Auflösungsvermögen zu erhöhen, stand auch im Mittelpunkt des gemeinsamen Forschungsvorhabnes. Es wurde eine Methode zur Beseitigung von Topographieeffekten vorgestellt, die insbesondere bei Querprofilen, die die Deichachse kreuzen, angewandt werden muss. Die Methode der „objektorientierten Fokussierung“ soll die

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Grundlagen schaffen, um auch tieferliegende Termitennester aufzuspüren.Neben der Geoelektrik wurde auch das GPR-Verfahren (Ground penetrating radar) mit seinen Möglichkeiten bei der Untersuchung von Deichen und Dämmen vorgestellt. Die Anwendung dieses Verfahrens wird dadurch begrenzt, dass das meist feuchte und tonige Material des Deichkörpers eine nur unzureichende Eindringtiefe erlaubt. Zur genaueren Untersuchung der Ursachen geoelektrischer Anomalien haben sich ingenieurgeophysikalische Sondierungen bewährt, die aus einer Kombination von Gamma-Gamma-Dichtemessungen, Neutron-Neutron-Feuchtemessungen und einer Widerstandsmessung in flachen Bohrungen bestehen. Mit den Parametern Dichte, Wassergehalt und spezifischer elektrischer Widerstand lassen sich in den meisten Fällen eine zuverlässige lithologische Ansprache durchführen oder auch Hohlräume sicher erfassen. Anhand von Erkundugsbeispielen aus Vietnam und Deutschland wurde der Einsatz dieser Verfahren bei der Überwachung von Deichen erläutert. Die im Rahmen des gemeinsamen Projektes durchgeführten Messungen in der Provinz Thai Binh haben gezeigt, dass sich Termitennester durch höhere spezifische elektrische Widerstände von der Umgebung unterscheiden. Jedoch sind nicht ausschließlich Termitennester die Ursache für hochohmige Anomalien. Auch lithologische Veränderungen von tonigem zu mehr sandigem Material rufen eine Widerstandserhöhng hervor. Auch die stärkere Kompaktion des Materials unter Fahrwegen verursacht Widerstandsanomalien. Eine genaue Beobachtung der Geländegegebenheiten ist daher erforderlich. An den hochohmigen Anomalien am Deichabschnitt Hiep Hoa (Provinz Thai Binh) konnten bei allen Grabungen Hinweise auf die Aktivitäten von Termiten gewonnen werden.Am Nachmittag des ersten Workshoptages wurde eine Multielektroden-Apparatur für geoelektrische Widerstandsmessungen und die Geräte für die ingenieurgeophysikalischen Sondierungen im Einsatz vorgestellt. Die Besucher konnten sich über den Aufbau der

Geräte, deren technische Parameter und die Bedienung informieren. Das Workshopprogramm wurde duch drei Beiträge von Studenten der Spring School, die gemeinsam von der Hanoi University of Science und der Universität Greifswald organisiert wird, ergänzt. Mit ihren Beiträgen haben die Studenten Fakten zum Wassermanagement, zur Tektonik und zu den auf und im Deich lebenden Tieren in der Region des Deltas des Roten Flusses zusammengetragen und vorgestellt.Die Abschlussdiskussion war im Wesentlichen darauf gerichtet, Ideen und Ansätze für eine weitere Zusammenarbeit zwischen vietnamesischen und deutschen Institutionen zusammen zu tragen. Sowohl die vietnamesischen als auch die deutschen Teilnehmer werden sich darum bemühen, bei den entsprechenden Stellen Einfluss darauf zu nehmen, dass der Hochwasserschutz ein wichtiges Feld gemeinsamer Projekte bleibt. Das Ziel sollte darin bestehen, die Zusammenarbeit auf folgenden Gebieten weiter auszubauen:- Erstellung eines Deichkatasters auf der Basis

eines Geo-Informationssystems (GIS), wo alle deichrelevanten Daten sowie die Ergebnisse des Deichmonitorings zusammengefasst werden;

- Weiterentwicklung der geophysikalischen Methoden zum Deichmonitoring;

- Training vietnamesischer Fachleute zur Beherrschung der Gerätetechnik und Auswerteverfahren

- Planung wasserbaulicher Maßnahmen;- Durchführung und Überwachung der

Bauarbeiten zur Sanierung alter und den Bau neuer Deiche.

Der Gesamtkomplex vom Deichkataster bis zur Bauausführung sollte in einem gemeinsamen interdisziplinären Projekt weiter bearbeitet werden.Die Tagungsbeiträge wurden in einem Sonderband der Zeitschrift „Dia cau“ (Die Erde) veröffentlicht. Diese Zeitschrift wird von der Geophysikalischen Gesellschaft Vietnams herausgegeben. Der stellvertretende Vorsitzende dieser Gesellschaft, Herr Dr. Truong Minh, der am Workshop teilnahm, hat das Interesse seiner Gesellschaft an einer

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Zusammenarbeit mit der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft in den Gesprächen mit den Workshopteilnehmern aus Deutschland zum Ausdruck gebracht und angeregt, auch in Zukunft gemeinsame

Workshops zu ausgewählten Themen durchzuführen.Weitere Informationen und Bilder zum Workshop finden Sie auf der Homepage des Instituts für Geophysik der TU Clausthal unter http://www.ifg.tu-clausthal.de.

TAGUNGSANKÜNDIGUNGEN

FKPE ARGE Bohrlochgeophysik und Gesteinsphysik

Ankündigung :Workshop der FKPE Arbeitsgemeinschaft

Der Workshop wird wie bereits in den vergangenen Jahren wieder in Hannover am23. - 24. Oktober 2003in den Räumen des GeoZentrums (BGR, NLfB, GGA, Stilleweg) stattfinden. Dieser 1½-tägige Workshop von Donnerstagvormittag bis Freitagnachmittag wird als Plattform dienen, Bohrlochgeophysiker, Petrophysiker und Gesteinsphysiker aus Industrie und Forschung zusammenzubringen, sich auszutauschen und gemeinsam über neue Entwicklungen und Projekte zu diskutieren. Anmeldungen für diesen Workshop sind bereits jetzt herzlich willkommen. Ein Vortrags- oder auch Diskussionthema reichen Sie bitte möglichst frühzeitig ein, spätestens aber (und am besten per Email)

bis zum 07. September 2003,damit das Programm rechtzeitig fertig gestellt werden kann. Aktuelle Informationen werden bereitgestellt unter http://www.gga-hannover.de/infodienste/fkpe/home.htm, der Homepage der FKPE ARGE.Wir freuen uns, Sie im Herbst wieder zu sehen und verbleiben mit den besten Wünschen für einen angenehmen und erfolgreichen Sommer,

Ihr

Christian Bücker und Thomas Wonik

[email protected]@gga-hannover.de

Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung

vom 29.9. - 3.10.2003 im Naturfreundehaus Königstein/Sächsische Schweiz

In der Zeit vom 29.09. - 3.10.2003 findet wieder das Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung statt. Wir treffen uns diesmal im Naturfreundehaus Königstein, das unterhalb des Liliensteins direkt an der Elbe in der Sächsischen Schweiz. Wie immer sind alle ganz herzlich eingeladen, Beiträge aus allen Bereichen elektrischer und elektromagnetischer Methoden anzumelden. Das Kolloquium wird dieses Mal von den

geophysikalischen Instituten in Freiberg und Leipzig ausgerichtet. Alle Details zur Anmeldung finden Sie unter www.geophysik.tu-freiberg.de/emtf2003.Deadline der Tagungs-, Vortrags- und Posteranmeldung: 15.7.2003Tagungsgebühren: 220,- Euro (150,- Euro für Studierende) Überweisung der Tagungsgebühren: bis 31.7.2003

DGG Mittlg. 2/2003 11

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Übrigens: Der Lilienstein ist der markanteste Tafelberg der Sächsischen Schweiz. Er liegt als einziger Tafelberg rechts der Elbe und wurde in den Nationalpark Sächsische

Schweiz einbezogen. Er wird gern wegen seiner großartigen Aussicht besucht.

Klaus Spitzer, Freiberg

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BUCHBESPRECHUNG

Neuerscheinungen

Peter Bormann, GFZ Potsdam

New Manual of Seismological Observatory Practice - NMSOP

Eine internationale Arbeitsgruppe der IASPEI (International Association of Seismology and Physics of the Earth´s Interior) hat ein neues Handbuch für seismologische Beobachtungspraxis erarbeitet (New Manual of Seismological Observatory Practice - NMSOP). Es wurde vom GeoForschungsZentrum Potsdam in zwei Bänden herausgegeben (Potsdam 2002, ISBN 3-9808780-0-7, 1256 Seiten) und kann online über http://www.gfz-potsdam.de/bib/nmsop_ formular.html für nur 30,- EUR, zuzüglich Versandkosten, bestellt werden.Das Handbuch wurde von 30 unabhängigen internationalen Experten aus 10 Ländern begutachtet und diskutiert im Detail die sozialen und wissenschaftlichen Zielstellungen sowie die technischen, methodischen und kommunikativen Grundlagen der modernen seismologischen Observatoriumspraxis. Das NMSOP bietet aber auch für Studierende, Lehrende und Praktizierende auf dem Gebiet der angewandten Geowissenschaften eine Fülle an Material zur didaktisch systematischen und interdisziplinär orientierten Einführung in die Seismologie sowie für aufgabenorientiertes postgraduales Spezialtraining. Das Handbuch ist darüber hinaus auch für Erdbebeningenieure und Katastrophenmanager, die seismologische Parameterdaten nutzen, von grundlegendem Interesse.

Der Band 1 des NMSOP umfaßt 13 Kapitel:

- Chapter 1: Aim and scope of the New Manual of Seismological Observatory Practice

- Chapter 2: Seismic Wave Propagation and Earth Models

- Chapter 3: Seismic Sources and Source Parameters

- Chapter 4: Seismic Signals and Noise- Chapter 5: Seismic Sensors and their

Calibration- Chapter 6: Seismic Recording Systems- Chapter 7: Site Selection, Preparation and

Installation of Seismic Stations- Chapter 8: Seismic Networks- Chapter 9: Seismic Arrays- Chapter 10: Data Formats, Storage, and

Exchange- Chapter 11: Data Analysis and Seismogram

Interpretation- Chapter 12: Intensity and Intensity Scales- Chapter 13. Volcano Seismology

Der Anlagenband 2 umfaßt:

- Datasheets (DS): Parameterlisten wichtiger seismischer Sensoren; Sammlungen von Musterregistrierungen verschiedener seismischer Ereignisse aus verschiedenen Regionen, Entfernungs- und Herdtiefenbereichen, Laufzeitkurven, Magnitudeneichfunktionen, Erdmodelle u.a.;

- Information Sheets (IS): Ausführliche Behandlung spezieller Themen (z.B. Ereignisortung; theoretische Beschreibung seismischer Quellen; Auswahl optimaler Triggerparameter); Zusammenfassungen von Instruktionen / Empfehlungen für die schnelle Übersichtsorientierung (z.B. die neue IASPEI Nomenklatur für seismische Phasensymbole; Beispiele für Datenmeldungen nach dem neuen IASPEI

DGG Mittlg. 2/2003 13

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Seismic Format; Kriterien für die Auswahl geeigneter Stationsstandorte);

- Exercises (EX): Übungen mit Lösungen zu den wichtigsten Observatoriumsaufgaben wie Geräteeichung, Konstruktion von Responsekurven, Ereignisortung, Magnitudenbestimmung, Bestimmung seismischer Herdflächenlösungen und anderer Herdparameter;

- Program Descriptions (DS): Kurzbeschreibungen frei verfügbarer Software nebst Bezugsquelle;

- Miscellaneous: Literaturangaben, Acronyme, Glossary, Index;

- CD-ROM: Das komplette Handbuch als PDF-File sowie Animationen zur Ausbreitung seismischer Wellen und zur Formierung von Seismogrammen im Entfernungsbereich 10 km bis 167 km.

Es ist beabsichtigt, dass registrierte Eigentümer des NMSOP zukünftige Ergänzungen und Korrekturen kostenlos per E-mail zugestellt bekommen. Mehr Informationen zum Manual findet man unter http://www.gfz-potsdam.de/pb2/pb21/index_e.html).

14 DGG Mittlg. 2/2003

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NACHTRAG

Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Hochschulen im Sommersemester 2003

TU Berlin

Grundlagen der Angewandten Geophysik 1V/Ü Yaramanci/MüllerAngewandte Seismik IGrundlagen der Angewandten Geophysik 1V/Ü Yaramanci/HertrichAngewandte Geoelektrik IGrundlagen der Angewandten Geophysik 1V/Ü Burkhardt/BeckenAngewandte Gravimetrie und MagnetikGeophysikalische Meßtechnik 2V MüllerTheorie seismischer Verfahren 1V/Ü Burkhardt/HertrichTheorie elektrischer und elektromagnetischer Verfahren 1V/Ü Yaramanci/BeckenGeophysikalische Geländeübungen 1V/Ü MüllerUmwelt- und Ingenieurgeophysik 1V YaramanciSpezielle Kapitel der Angewandten Geophysik 1V/Ü Burkhardt/Hertrich/ YaramanciSpezielle Kapitel der Zeitreihenanalyse 2V ZimmermannGeophysikalische Meßexkursion mit Projektarbeit E N. N.Praxisbeispiele zur multimethodischen geophysikalischen 1V EberleExploration natürlicher RessourcenVorseminar Geoingenieurwissenschaften und 2S Yaramanci/DominikAngewandte GeowissenschaftenHauptseminar Geoingenieurwissenschaften und 2S Burkhardt/ Tröger/Angewandte Geowissenschaften Wolff/ Tiedemann/ Abs-Wurmbach/ Germann//N.N.Spezielle Methoden der Petrophysik und 2V BörnerBohrlochmessung IIInterdisziplinäre Projektanalyse Geoingenieur- 4P Tröger/Wolff/Franz/Wissenschaften und Angewandte Geowissenschaften Germann/Dominik/ Yaramanci

U Münster: Institut für Geophysik

System Erde II 2V Bosch/LangeGeophysik I (Seismologie, Seismik) 2V/1Ü HansenGeophysik für Geowissenschaftler (B. Sc.-Studiengang) 2V Hansen/JödickeGeophysikalische Datenverarbeitung und Einführung 1V/1Ü Hansen/Schmalzlin das ProgrammierenWellentheorie und Migration 2V/2Ü Degutsch/LangeSpezialvorlesung (Thema: Global Change, Klima) 2V Hiller/LangeGeophysikalisches Seminar (Thema: Polarforschung) 2S Blindow/LangeSeminar für Diplomanden und Doktoranden zu 1S N. N. aktuellen Themen der Geophysik MitarbeiterExperimentelle Übungen I für Geophysiker 3Ü Blindow/Degutsch/ Hansen/Jödicke/ Lange/SchmalzlExperimentelle Übungen II für Geophysiker 4Ü Blindow/Degutsch/(Messexkursion) Hansen/Jödicke/ Lange/SchmalzlExperimentelle Übungen für Fortgeschrittene 4Ü Blindow/Degutsch/ Hansen/Jödicke/ Lange/SchmalzlGeophysikalisches Kolloquium 2K Hansen/LangeTheoretikum: Geophysik Hansen/Jödicke/ SchmalzlHauptpraktikum: Geophysik P Blindow/Degutsch/ Lange

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Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen

9th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics 31.08.-04.09.2003Prag, Tschechische RepublikInfo: http://www.guarant.cz/EEGS

EAGE/SEG Summer Research Workshop 31.08.-04.09.2003Trieste, BelgienInfo: http://www.eage.nl/conferences

EAGE Workshop on Fault and Top Seals: What do we know and where do we go? 01.09.-04.09.2003La Grande Motte, FrankreichInfo: http://www.eage.nl/conferences

VIth Alpshop meeting 14.09.-16..09.2003Sopron, UngarnInfo: http://sas.elte.hu/alpshop

Geo 2003 22.09.-25.09. 2003

7th International Conference on Gas Geochemistry – ICGG7 22.09.-26.09.2003Freiberg, DeutschlandInfo: http://www.copernicus.org/ICGG7

Urbane Räume von morgen – Herausforderung für Ingenieure und Geowissenschaftler 24.09.-28.09.2003Bochum, DeutschlandInfo: http://www.urban2003.de

Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung 29.09. - 03.10.2003Königstein/Sächsische Schweiz

1st North Africa/Mediterranean Petroleum&Geosciences Conference and Exhibition 06.10.-09.10.2003Tunis, TunesienInfo: http://www.copernicus.org/egsagueug/index.html

Workshop Tomographie und Inversion 09.11.-12.11.2003Neustadt, Deutschland

2nd International Workshop on the Magnetic Resonance Sounding method 19.11.-21.11.2003applied to non-invasive groundwater investigationsOrleans, Frankreich.Info: http://www.brgm.fr/MRS2003/mrs2003.htm

Bitte die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminaren, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für die Mitglieder der DGG von Interesse sein könnten, rechtzeitig an Dr. Andreas Hördt, Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, e-mail [email protected], Fax 0221-470-5198, schicken, damit diese in dieser Aufstellung erscheinen können.

Absender:

Dr. Johannes B. Stoll (i.A. der Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.)BGR - Marine Geophysik, Stilleweg 2, D 30655 Hannover

Postvertriebsstück, „Entgelt bezahlt“, VKZ G 14384

16 DGG Mittlg. 2/2003