Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. · 2016. 4. 12. · 2 DGG-Mittlg. 3/2010 IMPRESSUM...

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Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. MITTEILUNGEN Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Inhalt Vorwort der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Lunar seismology — Current status and future challenges . . . . . . . . . . . . 4 Zusammenarbeit zwischen Geophysik und Bergbau Geschichte einer Forschungsgemeinschaft 1954-2009 Teil 1: Zeitraum 1954-1976 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Das Internationale Polarjahr 2007/08 aus geophysikalischer Sicht . . . . . . 29 NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT. . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Geophysik-Ausbildung in Gefahr! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Positionspapier zum Berufsbild Geophysiker. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Preise und Ehrungen der DGG im Jahre 2011. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 DGG/EAGE Workshop “Geophysics for Deep Geothermal Energy” . . . . 39 Nachrichten des Schatzmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 DGG-Mitgliederumfrage 2010! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 AUS DEM ARCHIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Ludger Mintrop - Nachlass-Dokumente im Archiv der DGG . . . . . . . . . . 41 VERSCHIEDENES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Die Österreichische Geophysikalische Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 150 Jahre Adolf Schmidt und 80 Jahre Observatorium Niemegk. . . . . . . . 46 Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik 2010 . . . . . . . . . . . 49 Seminar Ingenieurgeophysik in Neustadt/Weinstr., 6.-8.04.2011 . . . . . . . . 51 Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Wintersemester 2010 / 2011 . . . . . . . . 52 DGG-Mitteilungen zu verschenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Nr. 3/2010 ISSN 0934-6554

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Herausgeber:Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.MITTEILUNGEN

DeutscheGeophysikalische Gesellschaft e.V.

Inhalt

Vorwort der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Lunar seismology — Current status and future challenges . . . . . . . . . . . . 4Zusammenarbeit zwischen Geophysik und Bergbau Geschichte einer Forschungsgemeinschaft 1954-2009 Teil 1: Zeitraum 1954-1976 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Das Internationale Polarjahr 2007/08 aus geophysikalischer Sicht . . . . . . 29

NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT. . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Geophysik-Ausbildung in Gefahr! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Positionspapier zum Berufsbild Geophysiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Preise und Ehrungen der DGG im Jahre 2011. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38DGG/EAGE Workshop “Geophysics for Deep Geothermal Energy” . . . . 39Nachrichten des Schatzmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40DGG-Mitgliederumfrage 2010! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

AUS DEM ARCHIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Ludger Mintrop - Nachlass-Dokumente im Archiv der DGG . . . . . . . . . . 41

VERSCHIEDENES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Die Österreichische Geophysikalische Gesellschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . 45150 Jahre Adolf Schmidt und 80 Jahre Observatorium Niemegk. . . . . . . . 46Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik 2010 . . . . . . . . . . . 49Seminar Ingenieurgeophysik in Neustadt/Weinstr., 6.-8.04.2011. . . . . . . . 51Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Wintersemester 2010 / 2011 . . . . . . . . 52DGG-Mitteilungen zu verschenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

Nr. 3/2010ISSN 0934-6554

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2 DGG-Mittlg. 3/2010

IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft Redaktion: E-Mail [email protected] Dipl.-Geophys. Michael Grinat Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2 30655 Hannover Tel.: (+49)- 0511 - 643-3493 E-Mail: [email protected]

Dr. Silke Hock Asse GmbH Am Walde 2 38139 Remlingen Tel.: (+49)- 05336 - 89-312 E-Mail: [email protected]

Dr. Diethelm Kaiser Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Stilleweg 2 30655 Hannover Tel.: (+49)- 0511 - 643-2669 E-Mail: [email protected]

Layout: Katrin Zaton, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover Druck: Druckservice Uwe Grube, Hirzenhain-Glashütten, http://druckservice-grube.de

Beiträge für die DGG-Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und der angrenzenden Fachgebiete erwünscht. Im Vordergrund stehen aktuelle Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter. Berichte und Informationen aus den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wis-senschaftliche Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen. Die DGG-Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als ASCII-File oder als Word-Datei entweder auf Diskette/CD-Rom oder per E-Mail an die Redaktion. Verwenden Sie nach Möglichkeit die Dokumentenvorlage, die auf den DGG-Internetseiten unter „Rote Blätter“ oder von der Redaktion erhältlich ist. Zeichnungen und Bilder liefern Sie bitte separat in druckfertigem Format, Vektorgrafiken als PDF-Dateien (mit eingebette-ten Schriften), Fotos als Tiff-, JPEG- oder PDF-Dateien.

Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.: Präsidium: (Adresse der Geschäftsstelle siehe Geschäftsführer)

Prof. Dr. Ugur Yaramanci (Präsident) Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel (Vizepräsident) Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Eiko Räkers (designierter Präsident) DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1 45307 Essen E-Mail: [email protected]

Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister) Deutsches GeoForschungsZentrum Telegrafenberg 14473 Potsdam E-Mail: [email protected]

Dipl.-Geophys. Birger Lühr (Geschäftsführer) Deutsches GeoForschungsZentrum Telegrafenberg 14473 Potsdam E-Mail: [email protected]

Beisitzer:

Dr. Udo Barckhausen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Thomas Bohlen Karlsruher Institut für Technologie Geophysikalisches Institut Hertzstraße 16 76187 Karlsruhe E-Mail: [email protected]

Dr. Christian Bücker RWE Dea AG Überseering 40 22297 Hamburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Torsten Dahm Universität Hamburg Institut für Geophysik Bundesstraße 55 20146 Hamburg E-Mail: [email protected]

Dipl.-Geophys. Michael Grinat Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Dr. Thomas Günther Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Manfred Joswig Universität Stuttgart Institut für Geophysik Azenbergstraße 16 70174 Stuttgart E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Heidrun Kopp IFM-GEOMAR, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel Wischhofstraße 1-3 24148 Kiel E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Charlotte Krawczyk Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1 45307 Essen E-Mail: [email protected]

Theresa Schaller Universität Kiel Institut für Geowissenschaften Schauenburger Str. 10 24105 Kiel E-Mail: [email protected]

Dr. Ulrike Werban Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Permoserstraße 15 04318 Leipzig E-Mail: [email protected]

Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung. DGG-Homepage: http://www.dgg-online.de DGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, 04103 Leipzig, Dr. M. Boerngen, E-Mail: [email protected].

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3/2010 DGG-Mittlg. 3

Vorwort der Redaktion

Liebe Leserin, lieber Leser,

im letzten Heft haben wir von der Klausursit-zung einer Arbeitsgruppe zum Berufsbild „Geo-physiker“ berichtet. Die Hoffnung, Ihnen in diesem Heft das daraus entstandene Positions-papier vorstellen zu können, hat sich erfüllt. Neben diesem Positionspapier drucken wir auch die dazu bei idw erschienene Pressemit-teilung mit dem Titel „Geophysik-Ausbildung in Gefahr!“ ab. Sie fi nden Pressemitteilung und Po sitionspapier natürlich auch unter http://www.idw-online.de/de/news389636.

Da die letzte Mitgliederbefragung Ende 2005 / Anfang 2006 stattgefunden hat (s. Hefte 3/2005 und 2/2006), erscheint es angebracht, diese Um-frage zu wiederholen. Wir möchten Sie bitten, sich aktiv an der Neuaufl age dieser Umfrage zu beteiligen. 2005 haben daran übrigens 28 % der DGG-Mitglieder teilgenommen.

Dieses Heft beinhaltet jedoch nicht nur DGG-Interna, sondern enthält auch wieder eine bunte Mischung unterschiedlicher Themen: In der Ru-brik „Aus dem Archiv“ berichten JACOBS & YA-RAMANCI von der Übernahme von Dokumenten aus dem Mintrop-Nachlass in das DGG-Archiv. Dieser Nachlass war 2008 auf abenteuerliche Weise beim Verein „Wiechert’sche Erdbe-benwarte“ in Göttingen aufgetaucht (s. Heft 2/2008).

Karsten GOHL blickt zurück auf das Interna-tionale Polarjahr 2007/2008, DÜRBAUM et al. berichten aus den Anfangsjahren einer For-schungsgemeinschaft (den zweiten Teil dieses

Beitrags werden Sie in Heft 1/2011 fi nden);JACOBS & LINTHE lassen die Feierstunde aus An-lass des 150. Geburtstages von Adolf Schmidt und des 80-jährigen Bestehens des Ob ser-vatoriums Niemegk Revue passieren.

Einige Beiträge beruhen auf Präsentationen während der letzten DGG-Tagung in Bochum, u.a. auf dem Plenarvortrag von Yosio NAKAMU-RA.

Sie fi nden in diesem Heft auch einen Hinweis auf die Gründung der Österreichischen Geo-physikalischen Gesellschaft (AGS). Wir hegen bei dem Abdruck dieses Beitrages natürlich auch die Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen der AGS und der DGG kommen möge.

Für das Lesen des vor Ihnen liegenden Hef-tes wünschen wir Ihnen viel Freude. Diesen Wunsch verbinden wir mit der Bitte, dem Prä-sidium oder dem Komitee Ehrungen bis zum 1.12.2010 zahlreiche Vorschläge für die 2011 zu vergebenden Preise und Ehrungen zu über-mitteln.

Ihr Redaktionsteam

Michael Grinat, Silke Hock, Diethelm Kaiser

Heft-Nr. DGG-Mitteilungen

Erscheinungsmonat Heft-Nr. GMITErscheinungsmonat mit

DGG-Beteiligung

1 Januar 1 -

2 Juni / Juli 2 Juni

3 September / Oktober 3 -

4 Dezember

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Lunar seismology — Current status and future challenges

Yosio Nakamura, Institute for Geophysics, The University of Texas at Austin, Austin, Texas, U.S.A.

Introduction

After a long hiatus of more than thirty years since the last seismic data were received from a lunar seismic network established on the Moon during the Apollo missions, interest in lunar seismology has revived recently as the prospect of going back to the Moon with more landing missions is becoming a reality. In addition, the Apollo seismic data are receiving renewed inter-est as more powerful computers become avail-able and new data analysis techniques are devel-oped. However, even though the Apollo seismic experiments revealed many unexpected features of the Moon’s interior and seismicity, many un-answered questions remain, partly because of the lack of appropriate procedures to analyze existing data and partly because of the limited spatial and temporal coverage provided by the Apollo seismic network as well as the limited capability of the instruments. Answering these outstanding questions is a big challenge waiting for us in the future.

This paper fi rst briefl y summarizes the earlier fi ndings and reviews the results of recent re-analyses of the Apollo data. This is followed by a list of limitations of the Apollo data and then a list of questions that are still outstanding con-cerning the structure and dynamics of the lunar interior. The fi nal section gives some sugges-tions on how to respond to these challenges.

A summary of earlier fi ndings

Being the planetary body closest to the Earth and thus the easiest to reach, several attempts to place a seismometer on the Moon were made in the past, starting with the Ranger project in the early 1960s. Unfortunately, these early attempts failed to deploy a seismometer on the lunar sur-face. In contrast, the Apollo project in the late 1960s to 1970s was highly successful. Although the Apollo 11 seismometer, deployed in June of

1969, failed on the second lunar day after suc-cessfully transmitting seismic data for 20 Earth days, those deployed at the Apollo 12, 14, 15 and 16 landing sites operated continuously till they were turned off at the end of September 1977, providing us nearly eight years of continuous seismic data, including nearly fi ve and a half years as a 4-station network.

Many of the observations from the Apollo seis-mometers were a complete surprise to us. The Moon, being signifi cantly smaller than the Earth, was often considered to be a dead body, and thus we had hoped there would be some meteoroid impacts that were large enough to give us seis-mic signals through the interior of the Moon from which to infer its internal structure. What we observed, however, were four different kinds of seismic activity: deep moonquakes, shallow moonquakes, meteoroid impacts and thermal moonquakes. Thermal moonquakes were nu-merous but very small, observable only at close ranges, and were generated as near-surface tem-perature changed due to sun’s radiation (e.g., DUENNEBIER & SUTTON, 1974).

The most numerous among distant events (Fig. 1) were the deep moonquakes, which occurred in small nests no larger than a km in radius, in regu-lar monthly intervals, suggesting that they were caused or triggered by tides raised by the Earth (e.g., LAMMLEIN, 1977). Shallow moonquakes were very few — only 28 were identifi ed in the eight-years’ observation — but included some with equivalent body-wave magnitude of 5 or greater (e.g., NAKAMURA et al., 1979). Another surprise was that the observed seismic signals, with very gradual beginnings and long-lasting codas (Fig. 2), looked very different from those of earthquakes. They were interpreted to be caused by intense scattering in the shallow inte-rior coupled with very low attenuation of seismic waves. Because of this, it was nearly impossible to identify any secondary phases hidden in the long coda.

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Using seismic signals from distant natural events as well as those from impacts of spent space-crafts (the fi nal stages of the Saturn rockets, which placed the Command Modules and the

landing crafts to the lunar orbit, and the Lunar Modules, which returned the astronauts back to the Command Modules) we were able to deduce a crude internal structure of the Moon (Fig. 3). Like the Earth, the interior of the Moon is differ-entiated into a crust and a mantle. The lower part of the mantle shows high attenuation of shear waves, suggesting that it is either partially mol-ten or contains a signifi cant amount of volatiles. There was one observation that suggested the existence of a small core no larger than 360 km in radius. Numerous deep moonquakes occur as clusters in isolated nests, about halfway to the center of the Moon, just above the lower mantle of high shear-wave attenuation. These earlier fi ndings were reviewed in TOKSÖZ (1979) and summarized in NAKAMURA et al. (1982).

In addition to these passive observations, active seismic experiments were also conducted suc-cessfully with small geophone arrays recording signals from thumper and explosive sources. These experiments gave us shallow velocity structures at the landing sites of Apollo 14, 16 and 17 (e.g. COOPER et al., 1974).

Fig. 1: Front view of the Moon with located deep (straight crosses +) and shallow (diagonal crosses ×) moonquake epicenters. Squares and diamonds with numbers show the locations of the Apollo land-ing sites, four of which (squares) constituted a con-current seismic network.

Fig. 2: Representative seismograms of a deep moonquake, a shallow moonquake and a meteor-oid impact, from left to right, in compressed time scale (from NAKAMURA et al., 1982). The top three traces are for three orthogonal components of a long-period instrument and the bottom trace is for a short-period vertical component. They are all recorded at the Apollo 16 station. Note the gradual onset and very gradual decay of the coda.

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Recent re-analyses of the Apollo seismic data

Even though the Apollo seismic data were re-corded and transmitted in digital form, comput-ers available to us at the time were extremely limited in capability compared with those of today. Because of this, we mostly produced ana-log recordings on paper for further analysis of the data. This situation has since changed dra-matically. In addition, many new techniques and procedures to analyze seismic data have since been developed. Furthermore, unlike those of many other Apollo experiments, the full data set

of the Apollo passive seismic experiment, which was originally recorded on more than ten thou-sand data tapes, was restored in the early 1990s into a readily accessible format (NAKAMURA, 1992). Thus, new efforts to extract more infor-mation from this old data set began earnestly around the turn of the century.

One such study is a determination of the inter-nal velocity distribution that is more reliable than the earlier derived models. Khan and his colleague at the University of Copenhagen in-verted previously published arrival-time picks of various seismic events from the point of view of Bayesian statistics using a Markov chain Monte Carlo method to provide quantitative measures of the ranges of acceptable models (KHAN & MOSEGAARD, 2002), while Gagnepain-Beyneix and her colleagues at the Institut de Physique du Globe de Paris derived a model of the lunar internal velocity distribution based on their newly and independently picked arrival times (GAGNEPAIN-BEYNEIX et al., 2006). These new models are compared with an earlier model in Fig. 4. Although some details are different, the new results generally confi rm the old results, including the existence of a low-velocity crust and the reduced velocity in the middle part of the mantle with improved reliability. Khan and his colleagues also included gravity and electro-magnetic data in their studies to directly infer the internal composition of the Moon (KHAN et al., 2006, 2007).

Fig. 3: Schematic diagram of the lunar interior in-ferred from the Apollo seismic data (from NAKAMURA et al., 1982).

Least-squares inversion (1982) MCMC inversion (2002) With newly selected picks (2006)

!Fig. 4: Newly inferred seismic velocity distributions to a depth of ~1000 km in the Moon, representing the crust and the mantle, compared with one inferred earlier (from NAKAMURA et al., 1982; KHAN and MOSGAARD, 2002: GAGNEPAIN-BEYEIX et al., 2006).

Deepmoon-quakesourceregion

Lowvelocitylayer

UppermantleMiddlemantle

Shallowmoon-quakesourceregion

CrustUpper mantle

S-wave velocity in km/s P-wave velocity in km/s

Dep

th in

km

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YYear

MMean A

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Normal Inverted Undetermined Ascending Node

Descending Node New Moon Full Moon

AA01

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1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978

YYear

MMean A

nom

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hase, deg. fr

om

perigee

Normal Inverted Mixed Undetermined

Ascending Node Descending Node New Moon Full Moon

Fig. 5: Sample diagrams showing monthly phases of the Moon at the times of deep moonquake occur-rence. On each of the diagrams, the anomalistic phase of the Moon at the time of deep moonquake oc-currence is shown on the ordinate against the time of occurrence, in years, on the abscissa, with apogee crossings at the top and bottom of the diagram and perigee crossings at the middle. Gently slanting lines indicate the draconic phase of the Moon, with the ascending node crossings of the Moon in solid lines and descending node crossings in dashed lines. Steeply sloped lines indicate the tropical phase of the Moon, with dot-dash lines representing new moons and dotted lines representing full moons.

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Fig. 6: (a) Lack of shear-wave arrivals at some stations from distant deep moon-quakes can be used to place their epicenters broadly into different zones rela-tive to a spatially confi ned seismic network such as the Apollo seismic network. No deep moonquakes originating within about 40° of the antipode of the Moon, zone D, were observed. (b) This can be interpreted either (1) the deep moon-quakes do not occur there, or (2) the deep interior of the Moon is such that no seismic rays, P or S, can penetrate or are defl ected (from NAKAMURA, 2005).

An example of application of newly developed analysis techniques is a use of receiver func-tions. VINNIK et al. (2001) applied this technique to a selected subset of the deep moonquake data to deduce crustal thickness under the Apollo 12 station. However, some questions remain why this technique worked at one station but not at others and for a certain set of data and not for the rest. Somewhat related to this are attempts to fi nd crustal thickness variations from one region to another using meteoroid impact data (CHENET et al., 2006). These new analyses suggest that the crustal thickness under the Apollo 12 and 14 stations, near the front center of the Moon, is not as thick as previously thought, i.e., reduced

from the 60 km of TOKSÖZ et al. (1972) to 38 km of GAGNEPAIN-BEYNEIX et al. (2006).

The availability of appropriate computers for processing large quantities of data is certainly helping to identify more deep moonquakes, which was done previously by visually compar-ing waveforms plotted on paper on a light table. This can now be easily done by cross-correlating waveforms on a computer. Cross-correlating all possible pairs of waveforms of all the earlier catalogued events, both those identifi ed as deep moonquakes and unclassifi ed events, helped to identify many more events belonging to earlier recognized deep moonquake clusters as well

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as a large number of newly discovered deep moonquake clusters (NAKAMURA, 2003). In ad-dition, cross-correlating waveforms of earlier known deep moonquake clusters with continu-ous seismic records helped identify many more deep moonquakes that were not even catalogued as seismic events earlier (BULOW et al., 2005; 2007). These new efforts increased the total number of positively identifi ed deep moonquake events from 1359 to 7349, an increase of more than fi ve fold, and the number of distinct deep moonquake clusters (nests) from 77 to 316, an increase of more than a factor of four. The most recent lunar seismic event catalog is available online at ftp.ig.utexas.edu/pub/PSE/catsrepts/ with a fi le name levent.1008.

The greatly expanded list of deep moonquakes is allowing us to examine in more detail vari-ous aspects of these events. One example is a determination of the locations of deep moon-quake nests with higher confi dence than possible earlier (BULOW et al., 2007). The new list is also allowing us to scrutinize what really is causing these quakes. Figure 5 shows some examples of how deep moonquakes occur in relation to the monthly phases of the Moon, which also direct-ly affects the stress variation inside the Moon. Their times of occurrence relative to the Moon’s monthly phases differ from one cluster to an-other, each showing a highly characteristic, and often unique, pattern. Events at some nests, like those at A20 nest, occur mostly, but not exactly, following the draconic phase of the Moon, while others, like those at A25 nest, follow mostly, but not exactly, the anomalistic phase of the Moon, and still others occur in between. Sometimes they show opposite waveform polarizations, occurring a half month apart. A20 is one such example where events of one polarity occur near the time when the Moon crosses the descending node of its orbit while those of opposite polarity occur near the ascending node crossing.

Any hypothesis for the real cause of deep moon-quakes must explain all these observations and more, such as temporal variation in event magni-tude, which is often observed in correlation with the variation in the Moon’s orbital eccentricity. We are currently examining several such hy-potheses. One recent example is found in WEBER et al. (2009). What causes deep moonquakes

and how they occur may be directly related to the way some earthquakes occur. FROHLICH & NAKAMURA (2009) attempted to fi nd such a link, possibly in conjunction with dehydration proc-esses. However, these are just beginnings, and have the potential of becoming a very exciting subject in the future.

Seismic signals from some distant deep moon-quakes show clear shear-wave arrivals at some stations but not at stations farther away because of the existence of a zone of high shear-wave attenuation below the level of deep moonquake hypocenters as mentioned above. This observa-tion can be used to estimate approximate loca-tions of deep moonquake hypocenters (Fig. 6a). Of more than 300 deep moonquake clusters (nests) we identifi ed, none shows up in a zone within about 40° of the antipode of the Moon. This may mean that either deep moonquakes do not occur there or the very center of the Moon is such that no seismic waves, P or S, can penetrate or they are defl ected (Fig. 6b). Either way, this has a direct relevance to how the Moon origi-nated and evolved.

We recently discovered that essentially all of the 28 shallow moonquakes that were detected during the Apollo observation occurred when the Moon was facing a certain direction rela-tive to stars — not relative to the Sun or any other objects in the solar system. This may mean that these strong and unusually high frequency events are either caused by or triggered by some yet-unknown objects coming from outside the solar system. If this is the case, such objects or particles must be emitted from the direction in the celestial sphere near the constellations of Leo and Cancer (FROHLICH & NAKAMURA, 2006). In fact, such objects, called strange quark matter (SQM), or nuggets of extremely high density but yet stable matters because of their spin, have been predicted by WITTEN (1984) but have not yet been observationally confi rmed. However, the sample size (28) of the shallow moonquake observations is so small that there is about 1% chance that this is just a result of statistical aber-ration. Thus, we must wait for future confi rma-tion or refutation.

A good example of how newly developing analy sis techniques are helping us is the deriva-

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tion of shallow lunar structure by cross-correlat-ing waveforms of background noise. Using the noise generated by the large surface temperature variations on the lunar surface, as recorded on the array of four geophones left on the Moon at the Apollo 17 landing site, LAROSE et al. (2005) were able to compute the dispersion of Rayleigh waves and thus to compute the seismic velocity profi le with depth in the shallow regolith layer (Fig. 7). The near-surface seismic wave veloc-ity was also found to show diurnal variations due to temperature changes (SENS-SCHÖNFELDER & LAROSE, 2008), from which the thermal dif-fusivity in the lunar regolith can be estimated (TANIMOTO et al., 2008).

The recently revived analyses of the Apollo seis-mic data are continuing. As evidenced by papers presented at recent workshops and conferences, several groups are looking at these old data. They include attempts to identify refl ected and converted seismic phases buried in the highly complicated seismic coda (SCHMERR et al., 2010; WEBER et al., 2010a; 2010b), a better quantifi ca-tion of seismic scattering (THORNE et al., 2010; LAWRENCE & JOHNSON, 2010a; 2010b), identifi ca-tion of deep moonquakes recorded on the lunar surface gravimeter at the Apollo 17 site (Fig. 1) to enlarge the Apollo seismic array (KAWAMURA et al., 2010a, 2010b), and continued examina-tion of the cause of deep moonquakes. The fi nal

results of these ongoing studies are yet to be published, but some exciting new fi ndings are expected in the near future.

Limitations of the Apollo data

Even though the Apollo data gave us and are still giving us extremely valuable information about the Moon and its interior, these data did have some fundamental limitations. They include:

• highly limited aerial extent of the network — with stations only on the front center of the Moon;

• paucity of the number of stations — only four operated simultaneously;

• limited observation time — maximum 8 years;• limited bandwidth of the seismometers — 15 s

to 8 Hz; and• large thermal noise because of the surface

installation.

In addition, there were limitations in computer power and available analysis techniques when we analyzed these data earlier, but these are not intrinsic limitations of the data and thus can be overcome. For anyone who wishes to pursue re-analysis of these data sets, the original digital data have been restored and are readily available both from the Incorporated Research Institutions for Seismology Data Management Center (IRIS DMC) and from the National Space Science Data Center (NSSDC). Also, the data from the Active Seismic Experiment (ASE) at Apollo sta-tions 14 and 16 and the Lunar Seismic Profi ling Experiment (LSPE) at Apollo station 17 have recently been converted to the standard SEG-Y format (BRZOSTOWSKI & BRZOSTOWSKI, 2009) and are available from NSSDC.

Outstanding questions

Because of these limitations, there remain many important questions. Those related to the internal structure of the Moon include:

• seismic velocity profi les precise enough to infer the changes of petrological composition with depth;

1 1.5 2−1

0

1

τ (s)

Am

p.

4 6 8 10

40

50

60

frequency (Hz)

Gro

up V

el.

40 60 80 100

0

2

4

6

8

10V

S (m/s)

Dep

th (m

)

4.5 Hz 9 Hz (a)

(b) (c)

Fig. 7: Rayleigh wave dispersion and inferred shallow subsurface shear-wave velocity distribu-tion based on noise cross-correlation as observed on the Apollo 17 LSPE (Lunar Surface Profi ling Experiment) array: (a) wave packets in two frequen-cy bands; (b) observed Rayleigh group velocity; (c) resulting shear-wave velocity profi le (from LAROSE et al., 2005, with correction).

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• lateral structural variations, especially those related to different terranes such as those re-vealed recently by orbital observations (JOLLIFF et al., 2000);

• size and properties of a possible core;• possible discontinuities within the lunar man-

tle; and• detailed structures of individual features, such

as mascon basins.

Challenges for the future and how best to respond

To answer the outstanding questions, we must remove the limitations listed above. But fi rst we need to remember that some limitations we faced earlier are not intrinsic to the data sets we acquired but were due to lack of availability of appropriate analysis techniques and computing power. Thus, one thing we can do now is to con-tinue reanalysis of the existing data to extract ad-ditional information. Many of the recent efforts in this direction listed above are still incomplete, and need to be pursued further.

Furthermore, because of the sheer quantity of the acquired data, some Apollo seismic data have never been examined in detail. In particular, be-cause of their vast volume, the data recorded with short-period seismometers received limited attention earlier except for thermal moonquakes. Also, seemingly noisy long-period data below about 0.5 Hz have received only cursory atten-tion earlier. Both of these parts of the data are often impaired by noise presumably caused by temperature variations. A more extensive exami-nation of these parts of the data to extract infor-mation hidden behind the noise, if successful, is expected to be highly rewarding.

Reanalysis of existing data cannot solve all the problems. Thus, we need to plan for future mis-sions to solve them. To eliminate the earlier limi-tations intrinsic to the Apollo data, we may need:

• both a global network and local/regional arrays of seismic stations;

• seismometers of extremely high sensitivity, preferably of broadband; and

• appropriate instrument deployments specifi -cally designed to overcome the high diurnal temperature variations on the lunar surface.

Such a network, or an array of stations, must be confi gured and placed to address specifi c ques-tions, such as those listed earlier. Incorporating input from disciplines other than seismology, such as mineral physics, in designing a future lunar seismic network on and a mission to the Moon will be fruitful. And, above all, facing an environment signifi cantly different from what we know on Earth, an open-minded approach to new data acquisition methods may be highly productive. As seismologists base on Earth, it is natural for us to try to apply what we are ac-customed to in studying seismic phenomena, but as our earlier experience with the Apollo data clearly demonstrated, this may not be the best tactic to follow. This is particularly true when we consider that it is practically impossible to duplicate the network of seismic stations we now have here on Earth to address many earthquake related questions. We clearly need a different approach. With proper imagination, what we can do is limitless.

Acknowledgements

I have been benefi ted from highly stimulating discussions with many lunar scientists in the past forty or so years, whose number is so large that they cannot all be listed here. More recent-ly, Cliff Frohlich has been a great help in many aspects of the studies reported here. Finally, I would like to express my gratitude to Professor Rolf Meissner, who made it possible for me to present this paper at a DGG meeting. UTIG con-tribution # 2329.

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Zusammenarbeit zwischen Geophysik und Bergbau Geschichte einer Forschungsgemeinschaft 1954-2009 Teil 1: Zeitraum 1954-1976

Hans-Jürgen Dürbaum, Isernhagen, Siegfried Greinwald, Hannover & Rudolf Thierbach, Ronnenberg

1 Wann und warum entstand die For-schungs gemeinschaft (FG)?

Für den Wiederaufbau in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg war die Gewinnung von Eisen- und anderen Metall-Erzen von sehr großer Bedeutung. Im Westen waren es vor allem die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen, in denen die Suche nach Eisenerz von den Landesregierungen und vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) gefördert wurde. Schon 1951/52 wur-den dabei reflexionsseismische Messungen unter Tage im Siegerland unterstützend einge-setzt. Eisenerzgänge sollten durch seismische Messungen gefunden bzw. bei tektonischem Versatz wiedergefunden werden. Beteiligt waren vom Bergbau die Siegerland AG, deren Dr. Kaup die Versuche angeregt hatte, und für die Geophysik die zum Thyssen-Krupp-Konzern gehörende Seismos GmbH.

Neben der Seismik wurden auch die Möglich-keiten anderer geophysikalischer Methoden dis-kutiert und unter verschiedenen geologischen Situationen erprobt. Als dann alle Jahre wie-der bei den Ministerien entsprechende Anträge auf Fördermittel eingingen, gab es intensive Diskussionen über die Möglichkeiten derarti-ger Förderung. Dabei wurde vom BMWi schon sehr früh darauf bestanden, dass nur Arbeiten im Stadium der Forschung unterstützt werden könn-ten und dass in jedem Falle die Industrie ent-sprechende Eigen leistungen zu erbringen hätte. Das BMWi bereitete ursprünglich einen Antrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vor, zog diese Idee aber 1953 wieder zurück und drängte nun auf Bildung einer industriellen FG, an der sich mehrere Bergbaufi rmen beteiligen sollten.

Auch in anderen Bereichen der Industrie gäbe es schon solche Forschungsgemeinschaften, die gemeinnützige Forschung betrieben (Anfang

1954: 20). Das BMWi hatte aus rückfl ießenden Mitteln des ERP (European Recovery Program, auch Marshall-Plan genannt) Geld für derartige Forschungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Für die fachliche Beteiligung und Beratung wurde das Amt für Bodenforschung (AfB) Hannover und seine Außenstelle, das AfB in Krefeld (das spätere Geologische Landesamt Nordrhein-Westfalen) herangezogen. Im BMWi war es vor allem Dr. Pretsch, der auf die Gründung einer FG für die Zusammenarbeit zwischen Bergbau und Geophysik drängte.

2 Gründung, Struktur und Aufgabe

Die formale Gründung der FG Seismik e.V. er-folgte im Anschluss an eine Vortragsveranstaltung in Siegen über seismische Untersuchungen im Erzbergbau unter Tage am 2. Februar 1954. Dort sprachen u. a. Dr. Hans Closs, AfB Hannover, über Aufgaben und Aussichten geophysikali-scher Arbeiten unter Tage sowie Dipl.-Ing. G. Schmidt und Dipl.-Phys. K. Helbig, Seismos GmbH, über Entwicklungen und Ergebnisse der Unter tage-Seismik im Siegerland. Der Eintrag ins Vereinsregister Siegen erfolgte am 26. Juli 1954.

Das Entscheidungsgremium der FG war das Kuratorium, das die Forschungsaufgaben und die Verwendung der Mittel festlegte. Die wich-tigste Zuarbeit leistete der Arbeitsausschuss, dessen Leitung Herr Dr. Closs übernahm. Vorsitzender des Kuratoriums wurden Prof. Dr. A. Bentz, Präsident des AfB Hannover, und in seiner Nachfolge stets die Präsidenten in Hannover. Zum zweiten Vorsitzenden wurde stets ein Vertreter der industriellen Mitglieder gewählt.

Die FG Seismik e.V. hatte den Zweck, die Seismik unter Tage zu einem betriebsreifen Verfahren für das Aufsuchen von Erzmitteln

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im Bergbau zu entwickeln. Während an-dere Forschungsgemeinschaften für ihre Forschungsarbeiten ein eigenes Institut hatten, beauftragte die FG Seismik e.V. Unternehmen, die Seismik betrieben, und sonstige Institute, diese Arbeiten auszu führen. Dazu wurde zu-nächst 1954 ein Vertrag mit der Seismos GmbH geschlossen. Aber schon im ersten Antrag auf Fördermittel an das BMWi waren auch Mittel für das AfB Hannover zu entsprechenden Aktivitäten und refraktionsseismischen Arbeiten enthalten. Bei den letztgenannten Arbeiten handelte es sich um Beiträge zur Erforschung des Erzbringers im Siegerland, welche Jahre später einen sehr wich-tigen Teil der Forschungsarbeiten einnahmen.

Von Industrie-Seite wurden zunächst die Erzbergbau Siegerland AG Betzdorf, die Stolberger Zink AG für Bergbau- und Hütten-betrieb Aachen und die Unterharzer Berg- und Hüttenwerke GmbH Oker Mitglieder der FG Seismik e.V. Dazu kamen die Ämter für Bodenforschung Hannover und Krefeld und das Geologische Landesamt Rheinland-Pfalz sowie der Siegerländer Eisensteinverein GmbH, des-sen Geschäftsführer Dr. Schneider auch erster Geschäftsführer der FG Seismik e.V. wurde.

3 Frühe Forschungsarbeiten

Um mit den Arbeiten beginnen zu können, legte der Arbeitsausschuss sehr schnell einen Entwurf für einen Antrag auf Fördermittel an das BMWi vor (258.000 DM für das Arbeitsjahr 1954), der auch Anfang April 1954 nach der Zustimmung des Kuratoriums vom Geschäftsführer an das BMWi geschickt wurde. Die Unterlagen zeigen aber, dass erst am 16.12.1954 vom BMWi für das Rechnungsjahr 1953/54 170.000 DM be-willigt wurden.

Wie unter diesen Umständen geforscht werden konnte, ist nicht einfach darzustellen. Zudem waren lange Zeit gewisse Passagen im Vertrag mit der Seismos GmbH umstritten und es gab Probleme in der gegenseitigen Freigabe von Ergebnissen der Forschung und hinsichtlich der Veröffentlichung der Ergebnisse. Auch im BMWi gab es aufgrund von Personalmangel Probleme bei der Bearbeitung der Vorgänge, so dass bei der Vorbesprechung zu dem neuen Antrag der

FG Seismik e.V. für das Jahr 1955 ein erster Hinweis gegeben wurde, die FG Seismik solle doch der Arbeitsgemeinschaft der industriellen Forschungsgemeinschaften (AIF) beitreten.

Die AIF arbeitete dem BMWi in der Forschungs-förderung der mittelständischen Industrie zu und übernahm ab 1962 offi ziell nach Ein-richtung entsprechender Gutachtergremien als Beurteilungsorgan diesen Teil der For schungs-förderung ─ parallel zur Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG). Die FG Seismik e.V. trat schon im Lauf des Jahres 1955 der AIF bei, es wurde aber, insbesondere als der Beitrag dafür erheblich erhöht wurde, heftig darüber ge-stritten, ob sie wirklich Mitglied bleiben solle. Erst als das BMWi 1958 erklärte, dass die FG Seismik e.V. sonst keine Forschungsmittel mehr erhalten würde, hörten diese Diskussionen auf.

In den ersten Jahren der FG mussten die For-schungsarbeiten bei so starken Verzögerungen in der Mittelbewilligung erst einmal zurückgestellt und dafür Routinearbeiten mit der bereits ent-wickelten Technik vorgezogen werden bzw. es mussten für die Forschung schon ausgegebene Mittel nach einem gewissen Schlüssel von den industriellen Mitgliedern aufgebracht werden. Insofern begrüßte man Anfragen von weiteren Bergbaufirmen oder Organisationen wegen Mitgliedschaft in der FG Seismik e.V., z. B. der Spatwerke Aschaffenburg, des Aachener Steinkohlebergbau-Vereins und im Februar 1956 der Salzdetfurth AG. Die letztgenannte Anfrage führte dann im August 1956 zur Mitgliedschaft und zu ersten, zunächst unbrauchbaren seismi-schen Versuchsmessungen im Kaliwerk Hattorf der Salzdetfurth AG. Die ersten guten Ergebnisse mit Sprengseismik unter Tage in Hattorf wurden 1959 erhalten, ein sehr wichtiges Ereignis in der Geschichte der FG Seismik e.V.

Im November 1955 stellte der Siegerländer Eisensteinverein beim Land NRW einen Antrag auf Förderung von Untersuchungsarbeiten im Siegerländer Eisenerzbergbau unter Einsatz von Untertage-Seismik auf unbekannte Objekte. Deshalb stellte sich für die Kontroll-stelle des Landes NRW die Frage, ob die Forschungsarbeiten einen solchen Stand er-reicht hatten, dass die praktische Anwendung der Seismik für diese Aufgabe ausreichend Erfolg

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versprechend war. Bei der betreffenden Sitzung erklärte Dr. W. Wolff (AfB Krefeld), von einer Betriebsreife der Seismik unter Tage könne noch nicht gesprochen werden, aber Dipl.-Ing. Schmidt (Seismos GmbH) ergänzte, dass das Verfahren für Routinearbeiten schon jetzt zu-verlässig einsetzbar sei.

Was macht man, wenn sich Gutachter der-art widersprechen? Die Frage wurde von der Kontrollstelle auf Vorschlag des BMWi an die FG Seismik e.V. weitergegeben. Das Gutachten wurde aufgrund der Diskussionen dann in dem Sinne vom AfB Krefeld abgege-ben, dass in besonders geeigneten Gruben ein Erfolg versprechender Einsatz von üblicher Untertage-Seismik möglich sei, dafür eine enge Zusammenarbeit zwischen Geologen und Geophysikern dringend erforderlich sei und derartige Arbeiten sich infolge der weit höheren Kosten für Untersuchungsstrecken durchaus verantworten ließen. Wichtig für diese Aussagen war vor allem die bisherige Erfahrung, dass dort, wo keinerlei Anzeichen von Refl exionen aufgetreten waren, das Gebirge stets steril (also ohne Eisenerzgänge) gewesen war. Interessant war auch eine Einschaltung von Prof. Heinz Menzel (TU Clausthal, damals Bergakademie Clausthal) im November 1955, der in einer schriftlichen Stellungnahme an die FG Seismik e.V. einige interessante Anregungen für die Untertage-Seismik gab (zur Vermeidung von Eigenschwingungen der Geophone, zur Mehrkomponenten-Registrierung, zur Be-

trachtung der Absorption der Wellen, zu Scher-wellen und zur Hammerschlag-Anregung).

Begleitet wurden die Untersuchungen im Siegerland schon sehr früh von refraktions-seismischen Registrierungen von Steinbruch-sprengungen durch das AfB Hannover. Angesichts der für Geländearbeiten unge-eigneten bzw. sehr schwer zu transportieren-den Geräte (nur Registrierung in Kellern von Gebäuden, Transport mit Unimog oder anderen Lastwagen), entstand der Wunsch nach leich-teren, im PKW transportablen Instrumenten für das Gelände. Ein solches wurde auf Grund theoretischer Arbeiten von Albert Stein von Ing.-grad. Heinz Schröder entwickelt, gebaut und er-folgreich eingesetzt (Abb. 1), u.a. auch bei den großen Sprengungen in den Alpen. Insofern war dieses Gerät ein erfolgreicher Vorläufer der MARS 66 (MARS = MagnetbandApparatur-RefraktionsSeismik 1966; BERCKHEMER 1970). Es sei erwähnt, dass Schröder mit diesem Gerät auch die Voruntersuchungen für die Aufstellung der amerikanischen Erdbebenstation Haidhof in der Fränkischen Alb durchführte, welche 5 Jahre später in deutsche Hände übergeben und Kern des Gräfenberg-Arrays und des seismologischen Zentralobservatoriums wurde.

Finanziell muss es dem Siegerländer Eisenerz-bergbau in der Folge auch besser gegangen sein, denn er ließ auf eigene Kosten umfangreiche Oberfl ächenseismik (sowohl Refl exions- wie Refraktionsseismik) längs dreier Profi le über

0,20 m

Abb. 1: Das im AfB Hannover ent-wickelte deutlich kleinere und trag-bare Gerät für refraktionsseismische Registrierungen (im Vor dergrund, lie gend), im Vergleich zu den damals markt üblichen schweren Geräten (Holz kasten im Hinter grund) (Foto: H. Schröder)

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den zentralen Bereich des Erzbergbaus von der Seismos GmbH durchführen. Hier versuchte man durch Langzeit-Refl exionsmessungen (bis 12 s Laufzeit) Informationen über die gesamte Erdkruste und möglicherweise über die Genese der Eisenerze zu erhalten. Nach nur wenigen und kurzen Refl exionselementen in den ersten Sekunden TWT (= 2-Weg-Laufzeit) wurden sehr viele gute bis sehr gute Refl exionen aus Tiefen mit ca. 6,5 s und 8 s TWT registriert. Die Konstruktion der räumlichen Lage der Elemente führte zur Annahme von großen Tiefenstörungen im Bereich der Mohorovičić-Diskontinuität bzw. komplizierten Geschwindigkeitsverteilungen im Untergrund, dargestellt von Dr. Theodor Krey, dem Geschäftsführer der Seismos GmbH (KREY et al. 1961). Dies führte zu Diskussionen über Zusammenhänge mit der Entstehung und der Verteilung der Erze im Siegerländer/Wieder Spateisenbezirk. In Ergänzung zur Seismik wurden vom Geologischen Landesamt NRW umfangreiche geologische Kartierarbeiten auf-genommen und vom AfB Hannover magneti-sche Vermessungen sowie Schweremessungen in fast allen zugänglichen Schächten durchge-führt. Im ersten Antrag der FG Seismik e. V. an die AIF wurde das Ziel einer zusammenfassen-den Auswertung sämtlicher bisher vorliegen-der Messergebnisse und einer Überarbeitung sämtlicher Unterlagen über den Aufbau des Untergrundes genannt und dafür eine volle Wissenschaftlerstelle beantragt. Aufgrund dieser Arbeiten mussten viele ergänzende lagerstätten-kundliche Vorstellungen später revidiert werden.

Als weitere Arbeiten der FG Seismik e.V. für den Erzbergbau in dieser Zeit sind Bemühungen zu nennen, mit paläomagnetischen Messungen an Gesteinsproben Aussagen über normale oder überkippte Lagerung der Gesteinsschichten zu machen und elektrische Wechselstrommethoden zur Lagebestimmung von Erzkörpern und zur Kartierung von Störungen unter Bedeckung einzusetzen. Die erstgenannten Arbeiten waren nach hoffnungsvollen Anfängen mit den da-maligen Möglichkeiten letztlich nicht erfolg-reich, die zweiten führten zur Erprobung und zum erfolgreichen Einsatz der sogenannten Enslin-Methode (ENSLIN 1955) mit geerdetem Wechselstrom bei beiden Aufgaben. Durch Beobachtung der Phasenverschiebung zwi-schen dem primären und dem sekundären

Magnetfeld konnten gut leitende Einlagerungen (z.B. Erzkörper) geortet werden. Dies wurde an einem bekannten Erzkörper der Boliden AG in Schweden durch Testmessungen nachgewie-sen. Dieser Erzkörper wird wegen fehlender Wirtschaftlichkeit nicht abgebaut, ist aber durch viele Erkundungsbohrungen genau bekannt.

4 Forschungsarbeiten in den 1960er Jahren

Während im Oktober/November 1959 Über-legungen aufkamen, die Forschungsarbeiten der FG Seismik e.V. zu beenden (schwierige Lage des Erzbergbaus in Deutschland, Schließung von Gruben), führten dann wohl die ersten Erfolge der Refl exionsseismik im Salzbergbau und das gesteigerte Interesse des Salzbergbaus (Eintritt der Wintershall AG, später auch der Kali-Chemie AG) an den Arbeiten der FG Seismik e.V. in Anbetracht vieler schwieriger Aufgaben in diesem Bereich zu deren weiterem Bestehen.

So heißt es dann später in der Beschreibung der Aufgabengebiete bei der AIF:

„Entwicklung der Seismik und anderer geo-physikalischer Messmethoden zu betriebs-reifen Verfahren für das Aufsuchen von Erz-lagerstätten und Erzmitteln im Bergbau, für die Lösung von geologisch-tektonischen Fragen des Salzbergbaus, wobei ein Schwerpunkt bei geophysikalischen Arbeiten unter Tage liegt, und für die Bearbeitung sonstiger Probleme des Bergbaus, sofern Verfahren der angewandten Geophysik dafür geeignet sind. Durchführen regionaler geophysikalischer Untersuchungen zur Klärung geologischer Fragen, die für den Erz- und Kalibergbau von Interesse sind.“

Die Arbeiten wurden in der Praxis von den zu-ständigen Abteilungen der der FG Seismik e.V. angehörenden Bergwerksgesellschaften vorge-nommen, wobei zur Durchführung der geophy-sikalischen Arbeiten mit der Seismos GmbH ein Arbeitsvertrag abgeschlossen wurde. Außerdem waren in Nachfolge des AfB Hannover die Bundesanstalt für Bodenforschung (BfB, ge-gründet 1958) und die geophysikalische Abteilung des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung Hannover (NLfB, gegrün-

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det Januar 1959) mit Aufgaben der FG Seismik e.V. befasst.

Im Juli 1962 wurde die Geschäftsführung der FG Seismik e.V. von Betzdorf nach Hannover zum Kaliverein e.V. verlegt und von dessen Geschäftsführer Dr. Döderlein für lange Zeit übernommen. Der Dreijahres-Antrag an die AIF zur Förderung der geplanten Forschungsarbeiten wurde im Dezember 1960 gestellt und zum 15. Juni 1961 bewilligt (J 408).

Er enthält die Arbeitsgebiete:

• Untertage-Seismik im Salzbergbau bei söh-liger Lagerung und in Salzstöcken,

• Geoelektrik, Paläomagnetik (Grube Rams-beck bei Meggen, Sauerland),

• Tiefenreflexionen und zusammenfassen-de Auswertung der geowissenschaftlichen und lager stättenkundlichen Daten des Siegerländer/Wieder Eisenspatbezirks.

Die Aufgaben waren derart umfangreich, dass sie zum Abschluss im Rahmen eines zwei-ten Dreijahres-Programms weitergeführt wer-den mussten. Zusätzlich kamen in diesem Fortsetzungsprogramm (Nr. 957) noch Aufgaben, betreffend andere Sicherheitsprobleme im Salzbergbau des Werra-Gebietes zur Be-arbeitung, nämlich die Basaltintrusionen und die Kohlensäure-Imprägnationen im Salz durch den Rhön-Vulkanismus. Über die besonderen Ergebnisse dieser beiden Dreijahres-Programme wird deshalb zusammen berichtet.

Abb. 2a: Geschwindigkeits-Tiefen-Verteilung für die drei Refraktionsprofi le im Sieger land mit Annäherung durch 2 D Geschwindig keits-Verteilungsfunktionen Ψ bzw. Ө (Quelle: J. Fritsch in: BOSUM et al. 1971, S. 95ff.)

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4.1 Der Eisenerzbringer im Siegerland

Die refraktionsseismischen Daten (aus den Stein bruchsprengungsbeobachtungen, den Messungen der Firma Seismos GmbH und eini-gen späteren Ergänzungsmessungen) wurden von Dipl.-Geophys. Jürgen Fritsch völlig neu bearbei-tet. Er berücksichtigte, dass die Geschwindigkeit zum Teil mit der Tiefe stetig zunimmt und die Geschwindigkeitsverteilung in Abhängigkeit vom geologischen Faltenbau „wellblechartig“ ist sowie anisotrop ─ mit größerer Geschwindigkeit in Streichrichtung der Schichten als senkrecht dazu. Die Berücksichtigung dieser Faktoren führ-te zu einer wesentlich verbesserten Anpassung der Daten an das ursprünglich viel zu einfache Geschwindigkeitsprofi l (Abb. 2a, b) und zur Widerlegung der Existenz eines Plutons in rela-tiv geringer Tiefe (J. Fritsch: Refraktionsseismik, Abschnitt 3.4 in: BOSUM et al. 1971).

Die genaue Analyse der refl exionsseismischen Daten der Seismos GmbH zeigte, dass die Form

der völlig verzerrten Refl exionshyperbeln auf den Einzelseismogrammen ihre Ursache in der lokal sehr unterschiedlichen Verwitterung des anstehenden Gesteins hatte, somit eine Konstruktion der Lage der Refl exionselemente mit den normalen statischen und dynami-schen Korrekturen unmöglich war und zu völlig falschen Ergebnissen führte. Damit wurden die konstruierten Tiefenstörungen und ein möglicher Zusammenhang mit den Eisenspatlagerstätten hinfällig. Zu einer ent-sprechenden Annahme hatte die Beobachtung geführt, dass die Verzerrung der Hyperbeln für mehrere Refl exionen desselben Seismogramms jeweils identisch war. Bestätigt wurde die An-nahme durch gezieltes Nachbohren mit einem Schneckenbohrgerät und durch tiefenseismi-sche Registrierungen während der Jahre 1963 bis 1965 (DÜRBAUM et al. 1967) sowie später durch das DEKORP-Profi l 2 Nord. Dürbaum trug über diese seine Überlegungen und Ergebnisse Ende 1964 auf dem Kolloquium

des Schwerpunktprogramms „Geo physi-kalische Erforschung des tieferen

Untergrundes Mittel europas“ der DFG in Bad Kreuznach vor, ohne zu wissen, dass dort auch Theodor Krey (Seismos GmbH) anwesend war. Dieser meldete sich zur Diskussion und stimmte der Richtigkeit der Ausführungen von Dürbaum zu. Der neben Herrn Krey sitzende Prof. Menzel tröstete diesen mit den Worten: „Man kann ja auch mal einen Fehler machen!“

Für die gemeinsame Auswertung stand zusätzlich das Ergebnis der von 1965 bis 1970 im Auftrag der BfB von der Prakla GmbH durch-geführten aeromagnetischen Ver-messung der Bundesrepublik zur Verfügung. Die Zusammenfassung aller erhaltenen geowissenschaft-lichen Daten führte insgesamt zur Widerlegung der Existenz eines

Abb. 2b: Einpassung der Ergebnisse der neuen Bearbeitung der seismischen Daten durch Fritsch in die Geologie des Siegerlands (Quelle: J. Fritsch in: BOSUM et al. 1971, S. 95ff.)

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Plutons in geringer Tiefe und zur Vorstellung eines sehr tief liegenden (ca. 20 km) großfl ä-chigen Erz bringers für den Siegerland/Wieder Bezirk (BOSUM et al. 1971). Das Bemerkenswerte an der Dar stellung der zusammenfassen-den Diskussion der Ergebnisse in Kap. 4 der Veröffentlichung ist, dass sie ─ nachdem in den Kapiteln 2 und 3 die einzelnen Autoren ihre spe-ziellen Ergebnisse vorgestellt hatten ─ von allen Autoren gemeinsam im Anschluss an ein drei-tägiges Treffen im AfB Krefeld verfasst wurde. Das Kapitel 4 hat deswegen auch keinen speziell genannten Autor, sondern ist von allen beteilig-ten Geowissenschaftlern getragen und verfasst.

4.2 Untertage-Seismik und Entwicklung der Hammerschlagseismik

Die Sprengseismik unter Tage im Salzbergbau wurde in einer ganzen Reihe von Bergwerken der söhligen Lagerung und in Salzstöcken einge-setzt und erprobt, mit meist nur geringem Erfolg, aber mit für den Bergbaubetrieb erheblichem und häufi g auch störendem Aufwand. Mehrere der Ziele konnten besser mit Hammerschlagseismik

unter Tage oder auch durch Oberfl ächenseismik erreicht werden. So waren z.B. bei großer Nähe des Objektes wie des Basalanhydrits im Werk Königshall-Hindenburg oder des Salzstock-randes von im Werk Mariaglück (bei Höfer, Kreis Celle) abgebauten sehr reinen Orangesalzen mit nur 40 bis 60 m Abstand vom Sprengort die Sprenganregung viel zu stark und die stö-rende Energie viel zu groß. Oberfl ächenseismik im Werra-Gebiet gab viel bessere Auskunft über den Verlauf der Basisschichten und deren Versetzungen durch Störungen, ebenso über die Lage der Zechsteinbasis in ca. 2800 m Tiefe unter dem Kaliwerk Hansa in Empelde bei Hannover. So wurde unter Tage die Sprengseismik nach und nach reduziert bzw. vollkommen eingestellt, nachdem sich die großen Möglichkeiten vor allem der Refl exionselektromagnetik herausge-stellt hatten (Abschnitt 5). Mit der Entwicklung der Hammerschlagseismik waren in der BfB und im NLfB Dr. Karl Deppermann, Dipl.-Geophys. Gerhard Hildebrand und Dipl.-Ing. Rudolf Thierbach befasst.

4.3 Anpassung der Messgeräte der Hammer-schlagseismik an den Untertageeinsatz

Die Apparaturen der damaligen Zeit waren reine Analoggeräte. Zur Messung und Signaldarstellung bediente man sich eines mit Elektronenröhren bestückten (Labor-) Oszilloskops mit Bild-speicherröhre. Zur Dauerregistrierung wurden die auf dem Bildschirm optisch gespeicherten Seismogramme mit einer Polaroid-Kamera foto-grafi ert. Als Schwingungsaufnehmer wurden an-fangs kleine dynamische Geophone mit relativ hoher Eigenfrequenz verwendet. Die später ver-fügbaren piezoelektrischen Aufnehmer zeigten sich aber in der Empfi ndlichkeit und im höheren Frequenzbereich den Geophonen überlegen.

Im Verlauf der Untertage-Messungen ergaben sich zahlreiche technische und methodische Verbesserungen, die das Verfahren wirkungs-voller und wirtschaftlicher machten. Her-vorzuheben ist hier die Entwicklung der drahtlo-sen Abrissübertragung per Funk. Das zwischen Hammer und Messapparatur bislang erforder-liche Kabel konnte nun entfallen, so dass erst-malig auch vertikale Profi le, also Aufstellungen zwischen übereinander liegenden Sohlen zu rea-lisieren waren.

Abb. 3: Untertägige Anwendung der Hammerschlag-seismik in einem Salzbergwerk, Wellenanregung durch Hammerschlag (Foto: H. Nickel)

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Die Idee, anstelle der mechanisch angekoppel-ten Geophone eine akustische Signalaufnahme mittels Mikrophonen zu realisieren, ist leider über anfängliche Versuche nicht hinausgekom-men. Der vollständige Verzicht auf Bohrlöcher wäre hier nur ein Nebeneffekt gewesen. Be-deutender war, und erste Ergebnisse zeigten es, dass sowohl Richtungsbestimmungen als auch die Diskriminierung von Longitudinal- zu Scherwellen möglich und technisch zu realisie-ren sind.

Die Hammerschlag-Seismik brachte teilwei-se gute Ergebnisse; sie blieben allerdings im Wesentlichen auf Anhydrit beschränkt, da nur zwischen diesem und Steinsalz ein ausreichen-der Refl exionsfaktor besteht. Die Abb. 3 zeigt die Wellenanregung, die Abrissübertragung zur Registrierapparatur erfolgt über Funk (THIERBACH 1988). Das Resultat einer Messung mit piezo-elektrischem Aufnehmer enthält Abb. 4 mit der für diese Methode bevorzugten Anregung von Scherwellen.

4.4 Elektromagnetisches Absorptions-verfahren (EMA)

Während der Fortsetzung des Forschungs-vorhabens 957 wurden durch einen Vortrag von U. Winter über Ergebnisse einer noch nicht veröffentlichten Dissertation auf einer Tagung des Salzbergbaus in Magdeburg in der damaligen DDR wichtige Anstöße für Möglichkeiten der Geophysik im Salzbergbau gegeben: Wechselstrom-Elektromagnetik im Megahertzbereich. Aufgrund des sehr hohen

elektrischen Widerstands und der niedrigen Dielektrizitätskonstanten können die EM-Wellen mit Frequenzen zwischen 10 MHz und 30 MHz große Entfernungen im Salzgebirge zu-rücklegen. Andererseits werden sie im Bereich von Salzlösungsvorkommen, aber auch von Salztonen und Anhydrit stark absorbiert. Schon sehr bald wurden erste Versuchsmessungen mit käufl ichen Geräten und in den Strecken aus-gelegten, später auch in trockenen Bohrungen eingebrachten Antennen im Kaliwerk Neuhof-Ellers bei Fulda durchgeführt. Die Ergebnisse waren noch besser als erwartet und führten sehr schnell zur Einführung des Grubenfunks mit 27 MHz im Salzbergbau. Die FG Seismik e.V. stellte bei der AIF einen Antrag auf Bewilligung eines Forschungsvorhabens zur „Hochfrequenz-ortung von Laugen“, der als Nummer 1368 für einen Zweijahres-Zeitraum (1968-1970) bewil-ligt wurde. Der Mitarbeiter der Bundesanstalt für Bodenforschung (BfB) Dipl.-Phys. Heinz Nickel führte sehr detaillierte Untersuchungen in söhli-gen Salzbergwerken durch, die nachwiesen, dass die Absorption der EM-Wellen im Wesentlichen unabhängig von der Frequenz ist und dass die von anderer Seite behaupteten Frequenzkanäle mit stark wechselnder Wellendämpfung lokale Antenneneffekte waren. Bei den Untersuchungen in söhligen Salzbergwerken mit unterschiedli-chen Mächtigkeiten wurden EM-Wellen nicht nur auf direktem Wege gemessen, sondern auch vom Nebengestein reflektierte Energie in unterschiedlichen Abständen (Weitwinkel-Refl exion). Dies musste bei der Abgrenzung von Lösungsvorkommen im Salz berücksichtigt werden (NICKEL 1972).

Abb. 4: Resultat einer Hammer-schlag-Mes sung. In zeitlicher Rei hen folge sind die direkt vom Schlag punkt zum Aufnehmer ge-laufene Kom pressionswelle, die Refl exion der Kom pressions-welle, die direkt gelaufene Scher-welle und nachfolgend deren Re fl exions welle zu sehen. Die Re fl exion ist unter Weit winkel-auf stellung beobachtet worden; der Refl ektor abstand liegt bei ca. 80 Meter (Foto: R. Thierbach).

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Da es für die Erfassung von Lösungsvorkommen und durchfeuchtetem Salzgestein wichtig war, EMA-Messungen nicht nur zwischen Strecken, sondern auch zwischen Bohrungen durchzuführen, wurden in einem weiteren For-schungsvorhaben (AIF 2633) die Einflüsse des durch den Bohrvorgang durchfeuchteten Gesteins und von Spülungslauge im Bohrloch untersucht. Der Einfluss der unmittelbaren Bohrlochumgebung war gering, die Lauge wurde durch Aufblasen eines Schlauchs im Antennenbereich verdrängt.

Als Nebenprodukt fiel durch entsprechende Beobachtungen für den Grubenfunk ab, dass es sich hier um hochfrequente Wellen in einem vom Außenraum völlig unabhängigen Medium handelt und somit die Bergwerke für den Gruben funk an die Bundespost keine Gebühren mehr bezahlen mussten. Durch Unterbringung der Grubenfunkantennen in trockenen Bohr-löchern war eine viel weniger gestörte Nachrichtenübermittlung möglich als bei der Auslegung der Antennen in den Strecken. Ferner wurde nachgewiesen, dass der Grubenfunk keine Gefahr für den Transport von Sprengstoffen und Zündern mit den Untertage-Zügen darstellt. Vor diesem Nachweis waren solche Transporte bei eingeschaltetem Grubenfunk bergamtlich ver-boten. Herr Nickel erhielt für diese wichtigen Erkenntnisse vom Kaliverein einen Preis, der alle zwei Jahre für wichtige technische Neuerungen verliehen wurde.

4.5 Basaltgänge und Kohlensäure-Vor kom-men im Salz

Im Fortsetzungsprogramm 957 waren wegen der Dringlichkeit noch Forschungsarbeiten hinzuge-nommen worden, die im Zusammenhang mit den Basaltgängen und den Kohlensäure-Vorkommen in den Salzbergwerken des Werra-Gebietes ste-hen. Sie sind Produkte des Rhön-Vulkanismus und stören den Salzbergbau erheblich. Durch eine detaillierte magnetische Vermessung an der Erdoberfl äche (Mikromagnetik) und eine Analyse der schwachen Anomalien hinsichtlich Streichrichtung und Anomalienbreite war es möglich, die Basaltanomalien von den stören-den Muschelkalkanomalien zu separieren und damit die Lage der Basaltgänge zu bestimmen. Im Zusammenhang mit den Basalten sind CO2-

reiche Wässer in die Salzlager eingedrungen, was zur teilweisen Umkristallisierung der Salze und Bildung von Kohlensäure geführt hat, wel-che sich intrakristallin unter sehr hohem Druck befi nden kann. Wenn beim Abbau in oder in der Nähe eines solchen Vorkommens gesprengt wird, kann dies je nach Größe der Umwandlungszone zu erheblichen Schäden und Gefährdungen füh-ren (z.B. teilweise Zerstörung des Grubenfeldes und des Schachts Merkers in Thüringen).

Wenn man an den für die Sprengungen her-gestellten Bohrungen vor dem Einfüllen des Sprengstoffs Messungen auf ausströmendes Gas macht, kann man am Verlauf des Aus-strömungsvorganges feststellen, ob es sich um Gas aus Schlechten (Klüfte) oder um Ausbruchsgas aus den Poren eines CO2-Nestes handelt, wo durch den Spannungsabbau des Gebirges am Stoß das CO2 langsam aus den Poren freigesetzt wird: Der CO2-Strom aus den Schlechten klingt rasch ab, der aus den Poren eines Nestes ist rela-tiv kontinuierlich. Es wurde ein entsprechendes bergbautaugliches Gerät mit einem „Rotameter“ (Glasröhrchen mit im Gasstrom rotierendem ke-gelförmigem Körper, normalerweise benutzt für Messungen der Durchlässigkeit von Gesteinen) als Strömungsmesser gebaut und erfolgreich routinemäßig eingesetzt. Über die Größe der Kohlensäure-Vorkommen konnte dabei keine Aussage gemacht werden, was für den Betrieb wichtig gewesen wäre.

Die sehr detaillierte Beschäftigung mit Bohr-lochantennen bei den Arbeiten zur EMA führte später auch mit einer entsprechend adaptierten Antenne zu einer weiteren wich-tigen Beobachtung: die Resonanzfrequenz dieser Antenne wurde in Bohrungen in ver-schiedenen Salzgesteinen (außer im Salzton oder Anhydrit!) kaum verändert, aber stark im Bereich oder in der Nähe von CO2-Nestern (AIF-Vorhaben 2632 und 3280). Diese Möglichkeit zur Erkennung von CO2-Imprägnationen wurde ausführlich getestet. Über längere Zeit führ-te ein Steiger in den Bohrungen im Stoß vor dem Verfüllen mit Sprengstoff Messungen der Antennenverstimmung durch. Der Berg-baubetrieb erhoffte sich Hilfen für eine Streckenoptimierung in Gebieten mit CO2-Im-prägnationen und sicheren Schutz für Personal und Maschinen bei der sprengstofflosen

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schneidenden Gewinnung. Die Interpretation der Antennenverstimmung war aber im Routine betrieb zu kompliziert, sodass sich die Hoffnungen nicht erfüllten, deshalb wurden die Mes sungen wieder eingestellt (NICKEL 1976).

4.6 Geothermie für den Bergbau

Die Zusammenarbeit mit der Kali-Industrie in der FG Seismik e.V. führte auch zu Forschungen auf einem ganz anderen Gebiet der Geophysik, nämlich dem der Geothermik. In einem AIF-Forschungsvorhaben wurden Unterlagen zur Vorausbestimmung des Klimas in den Strecken-systemen des Kalibergbaus bei alternierenden Wettermengen unter Berücksichtigung des Einfl usses von Wärme abgebenden Maschinen erarbeitet. Die Arbeiten beschäftigten sich zu-nächst mit dem anomalen geothermischen Feld in Salzstöcken, dann mit den Wettertemperaturen in neu erschlossenen Baufeldern und schließ-lich mit der Wettertemperatur in sonderbe-wetterten Strecken bei Einsatz leistungsstarker Dieselmotoren. Die Bewetterungs-Probleme sind in den Kalibergwerken wegen deren Trockenheit erheblich anders als in den feuchten Kohlegruben (GIESEL & HOLZ 1970).

4.7 Alter von Lösungsvorkommen im Salz-bergbau

Das NLfB brachte in die Forschungen der FG Seismik e.V. zur Sicherheit des Salzbergbaus zu-sätzlich die Möglichkeiten seines Tritiumlabors ein. Lösungen aus sehr vielen Gruben wurden mit hochempfi ndlichen Methoden auf Tritium unter-sucht, wobei nur solche, die in enger Verbindung zu jungem Grundwasser stehen, aufgrund der Oberflächen-Atombombentests Tritium ent-halten konnten. Zum großen Erstaunen und Entsetzen enthielten die meisten Lösungen Tritium, auch solche, die allen Informationen nach keine Verbindung zur Oberfl äche haben konnten. Die Ursache war eine andere: man hatte viele Lösungsvorkommen mit Zement abgedichtet und der Zement war mit frischem Grundwasser angerührt worden. Auch von den Zufl üssen, die zum Ersaufen des Kalibergwerks Ronnenberg führten, wurden über längere Zeit regelmäßig Proben genommen. Als an dieser Stelle die Zufl üsse erheblich stärker wurden, waren die Proben frei von Tritium! Es fl oss viel

Grundwasser zu, aber Grundwasser aus größeren Tiefen, das lange vor den Bombentests gebil-det worden war. Man sieht, wie kompliziert die Verhältnisse sein können und wie detektivisch man bei der Interpretation vorgehen muss (GEYH 1969).

5 Elektromagnetisches Refl exionsverfahren (EMR)

5.1 Anfänge des Radareinsatzes

Die zeitgleich mit den hammerschlagseismi-schen Arbeiten laufenden EMA-Untersuchungen (s. Abschnitt 4.4) gaben erste Anregungen zur Entwicklung eines Refl exionsmessverfahrens nach dem Radarprinzip. Labormessungen an Probekörpern im 10-GHz-Bereich zeigten allerdings, dass hier, im klassischen Radar-frequenzbereich, die Dämpfung so hoch ist, dass die erforderlichen Eindringtiefen nicht zu erreichen sind.

Ende der Sechziger Jahre wurde bekannt, dass die Chevron Research Company in den USA ein Patent angemeldet hatte, in welchem sie ein elektromag netisches Refl exions-Messsystem zur Kartierung von Salzdomen mittels Sonden von Bohrlöchern aus in mehreren Frequenzbändern zwischen 1 MHz und 10 GHz beanspruchen (CHEVRON 1966). Diese Information stieß auf großes Interesse in der FG Seismik e.V. Ende 1970 wurde ein Forschungsvorhaben bei der AIF eingereicht. Der Antrag wurde bewilligt und Ende 1971 konnte Dipl.-Ing. R. Thierbach mit der Entwicklung eines dem Radarverfahren verwandten Messverfahren für untertägige An-wendungen beginnen.

Zwei Ziele standen dabei im Mittelpunkt des Interesses:

• Nachweis der Lagerstättengrenzen, um un-beabsichtigtes Anfahren von gas- oder was-serführenden Bereichen auszuschließen,

• detaillierte Erkundung der Lagerstätte zur Unterstützung einer gesicherten Abbau pla-nung und Nutzung.

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Voraussetzung war zunächst die Erkundung der Wellenausbreitung im oberhalb des HF-Bereiches liegenden VHF-Frequenz bereich(30-300 MHz), da hier die Antennen ab-messungen – entsprechend der (Freiraum-)Wellen längen zwischen 10 m und 1 m in die Größenordnung der unter Tage anzutreffenden Hohlräume kommen. Zusätzlich ist bei den kür-zeren Wellenlängen eine höhere Aufl ösung mög-lich. Die Untersuchungen ergaben – entgegen einiger Literaturangaben – erfreulich niedrige Dämpfungswerte und ließen somit ausreichend große Erkundungsreichweiten erwarten.

Allerdings wird der gesamte Frequenzbereich über Tage für den Nachrichtenverkehr, den Fernseh- und Tonrundfunk genutzt. Deshalb mussten auf Verlangen der damaligen Deutschen Bundespost übertägige Kontrollmessungen in der Umgebung von Schächten durchgeführt werden, zum Nachweis, dass bei untertägi-gem Sendebetrieb über Tage keine unzulässige Störstrahlung auftritt. Die Messungen ergaben, dass die Feldstärkewerte unter den zulässigen Grenzwerten liegen, solange der Sender nicht in unmittelbarer Nähe des Schachts betrieben wird.

Es galt also, ein relativ niederfrequentes, aber breitbandiges Refl exions-Messsystem für den Frequenzbereich 30 MHz bis 300 MHz zu finden. Bei ersten Versuchen wurde ein so-

genanntes Dauerstrich-Sendeverfahren mit Frequenzmodulation (FM-CW) – nach Art der Funkhöhenmesser – angewandt. Im Feldversuch zeigten sich tatsächlich Refl exionen im Signal-bild. Trotzdem wurden die Arbeiten an die-sem Verfahren wegen des hohen apparativen Aufwandes wieder abgebrochen.

5.2 Technische Lösung

Nach weiteren Versuchen wurde durch Ver-wendung eines modifizierten Hertzschen Funken senders eine überraschend einfache und wirkungsvolle Lösung gefunden. Dieser erzeugt extrem kurze und leistungsstarke Pulse im VHF-Bereich. Die Nichtlinearität der Funkenstrecken-Kennlinie bewirkt eine starke Dämpfung der ab-gestrahlten Schwingung. Das Frequenzspektrum der kurzen Schwingung ist dementsprechend breit und bietet somit eine hohe Signalaufl ösung. Die Mittenfrequenz dieses Senders ist allein von der Antennengröße abhängig; sie kann also leicht durch Längenänderung auf jede Frequenz im Bereich bis über 300 MHz eingestellt werden (Abb. 5).

Von der Empfangsantenne gelangen die Signale über einen Breitbandverstärker zu einem Breit band-Oszilloskop. Vom Bildschirm des Oszilloskops werden die Signale auf Polaroid-Film fotografi ert. Die gesamte Apparatur ist bat-

Abb. 5: Erster Radarsender bei der unter tägigen Erprobung (1973) (Foto: R. Thierbach)

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teriebetrieben, einschließlich beider Antennen leicht tragbar und nahezu uneingeschränkt in den Bergwerken einsetzbar.

Die Entwicklungsarbeiten wurden in bes-ter Weise von der damaligen Kali und Salz AG unterstützt, indem im Kalibergwerk Sigmundshall unter Tage ein Laborraum zur Verfügung gestellt und eingerichtet wurde. Hier konnten apparative Änderungen und Messungen an den Geräten vorgenommen werden. Im Umfeld des Labors fanden dann unter realen Bedingungen die Feldtests statt, insgesamt eine ideale und zeitsparende Situation. Als 1973 die Entwicklung des ersten Gerätes abgeschlossen war (THIERBACH 1974) und erste Messergebnisse die Funktionsfähigkeit der Geräte belegten, begann eine intensive Untertage-Erprobung in nahezu allen Salzbergwerken Nord- und Mitteldeutschlands.

Überwiegend zeigten sich die Refl exionen als kurze, voneinander gut zu trennende Pulse mit sehr geringem Rauschanteil (Abb. 6). Es wurden Reichweiten von mehreren Hundert Metern erzielt. Die Nahbereichs-Aufl ösung lag unter drei Meter. Die Grenzfl ächen zwischen den verschiedenen Gesteinen konnten refl ek-torisch erfasst werden. Das löste eine enor-me Nachfrage nach EMR-Messungen aus. In enger Zusammenarbeit mit den Geologen und

Bergleuten wurden Messorte mit besonders mo-dellhafter Struktur ausgesucht und untersucht, aber auch Lagerstättenbereiche, die von aktuel-lem Interesse hinsichtlich Betriebsplanung und Abbau waren. Im Verlauf weniger Jahre wurden Profi le von etwa 100 km Gesamtlänge vermes-sen (THIERBACH & MAYRHOFER 1978).

Für die exakte Auswertung und Interpretation der Messergebnisse war es wichtig, die elek-trischen Gesteinsparameter der verschiede-nen Gesteinseinheiten zu kennen. Diese las-sen sich über die Wellengeschwindigkeit und Wellendämpfung bestimmen (GREINWALD & THIERBACH 1997). Es zeigte sich, dass beste Ergebnisse in respektive zwischen Bohrlöchern durch Laufzeit- und Amplituden-Differenzmessungen zu gewinnen sind. Für diese Messungen, die an gesteinstypischen Orten er-folgten, wurden erste Bohrlochantennen entwi-ckelt. Es waren die Vorläufer der späteren Radar-Bohrlochsonden, die bald große Bedeutung für die Erkundung der Lagerstätten gewannen.

In Ergänzung zu den HF-Messverfahren wur-den spezielle Geräte für ein Gleichstrom-Messverfahren nach der Schlumberger-Methode zur In-situ-Bestimmung der spezifi schen Wider-stände extrem hochohmiger Gesteine entwickelt. Hiermit ließen sich die Werte von trockenen Salzen und ähnlichen Materialien, die allgemein

Abb. 6: Radarmessungen in einem norddeutschen Salzstock (Juni 1973). Die oszillographische Analog-aufzeichnung zeigt Ton- und Anhydritstrukturen im Entfernungsbereich bis ca. 130 Meter (Foto: R. Thierbach).

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als Isolatoren gelten, bis zu 10 Giga-Ohmmeter sicher bestimmen (CZORA & THIERBACH 1979).

5.3 Ergebnisse der Radarmessungen

Die Beschreibung der Arbeiten dieser For-schungsvorhaben wäre unvollständig, ohne einige herausragende Ergebnisse von Unter-suchungen zu nennen, die dem neuen Messverfahren Bedeutung gaben:

Im ehemaligen Kalibergwerk Hansa in Empelde konnten bei Untersuchungen, die dem Sicherheitsnachweis gegen wassergefüll-te benachbarte Grubenbaue dienten, insgesamt sehr scharf strukturierte Refl exionen von Dis-kontinuitäten aus dem Inneren ebenso wie vom Salzspiegel der Lagerstätte gewonnen werden. Bislang einmalig war aber der Nachweis der Salinarbasis in einer Entfernung von 1800 m unterhalb des Messortes auf der 1000-m-Sohle in Übereinstimmung mit der Oberfl ächenseismik (Abschnitt 4.2). Erreicht wurde dieses Ergebnis durch Wahl einer sehr niedrigen Sendefrequenz von 10 MHz.

In den Kaliwerken des Fulda-Werra-Bezirks – einem Gebiet der sogenannten „flachen Lagerung“ – war mit den EMR-Messungen aus den Strecken des oberen Kalifl özes „Hessen“ he-raus ein nahezu kompletter Nachweis des strati-graphischen Aufbaus der Lagerstätte möglich, im Hangenden begrenzt durch den Salzton des Oberen Werrasalzes und im Liegenden durch den Anhydrit an der Basis des Unteren Werrasalzes. Die steil stehenden Basalte, die im Werra-Bereich die Salzlagerstätten in gewisser Regelmäßigkeit diskordant durchörtern, konnten in Entfernungen bis zu 900 m fast immer in hoher Signalstärke registriert werden. Wegen der mit den Basalten einhergehenden CO2-Imprägnation der Salze ist der Nachweis im Vorfeld des Abbaus eine wichtige sicherheitsrelevante Information. Im Unteren Werrasalz, ca. 15 m bis 20 m unterhalb des Kalifl özes „Thüringen“, wurde die bis dahin auch bei der geologischen Aufnahme wenig be-achtete sogenannte „100ste Linie“ als ein sich scharf abzeichnender fl ächenhaften Refl ektor erkannt, der in allen Grubenfeldern des Reviers verfolgbar ist.

Umfangreiche Messungen im Rahmen der AIF-

Projekte und der Kali und Salz AG zeigten, dass das Flöz „Thüringen“ nahezu parallel den Höhenschwankungen der „100ste Linie“ folgt. Damit kann im Vorfeld eine bessere Planung des Abbaus erreicht werden. Wegen ihrer Bedeutung als Leithorizont und als besonders guter EMR-Refl ektor wurden später ihre physikalischen und mineralogischen Eigenschaften speziell unter-sucht (s. Abschnitt 6.4).

Zusammenfassend kann Folgendes festgestellt werden:

• Das Pulsradar-Verfahren hat sich als ein direkt aussagefähiges, besonders einfach zu handhabendes und wirtschaftliches Verfahren erwiesen. Es gestattet, alle elek-trisch zum Steinsalz ausreichend differen-zierten Gesteine, vor allem Tone, Anhydrit und Basalt, sowie feuchte bzw. lösungs-haltige Bereiche im Salinar ab ca. 3 m bis zu Entfernungen von mehreren hundert Metern nachzuweisen. Das Verfahren hat sich nach relativ kurzer Erprobungszeit zur wichtigsten Erkundungsmethode in vielen Salzbergwerken im In- und Ausland entwi-ckelt. Für das Verfahren wurde von der Kali und Salz AG in Deutschland und 10 weiteren Ländern – u.a. in Kanada und USA – ein Patent mit den Erfi ndern R. Thierbach und H. Mayrhofer angemeldet und vom Patentamt unter DE Patent 2360778 am 26.08.1976 erteilt (KALI UND SALZ AG 1976). Die Entwickler der Apparatur, die auch die prak-tische Erprobung durchführten, R. Thierbach und R. Schuricht, wurden vom Geozentrum Hannover mit dem Hans-Joachim-Martini-Preis ausgezeichnet.

Trotz der Erfolge beim Einsatz des neu entwickelten „Untertage-Radars“ war nicht zu übersehen, dass der Nachweis und die Entfernungsbestimmung von Diskontinuitäten in den Salzbergwerken nur der erste Schritt zur vollständigen Lösung des Erkundungsproblems war. Wegen der Kompliziertheit der Salzlagerstrukturen – insbe-sondere in Salzdiapiren – und dem Standort der Messapparaturen in den bergmännisch aufgefah-renen Hohlräumen inmitten der Lagerstätten ist eine zusätzliche Richtungsbestimmung erforder-lich. Erst mit der räumlichen Lageermittlung werden die Refl exionsergebnisse voll verwertbar.

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Damit war die Zielsetzung der Arbeiten be-schrieben, die ab 1975 in einem neuen For-schungsvorhaben (AIF Nr. 3281) von beiden Instituten des Geozentrums in Hannover und wieder mit voller Unterstützung der Kali und Salz AG Kassel im Rahmen der FG Seismik e.V. durchgeführt wurden. Alle physikalisch und technisch relevanten Effekte wurden unter Berücksichtigung der von den vorhan-denen Hohlräumen vorgegebenen und somit eingeschränkten Beweglichkeit unter Tage untersucht. Als beste Lösung erschien die Anwendung richtungssensibler Antennen. Als der am besten geeignete Typ erwies sich der Dreh-Adcockpeiler. Hauptvorteil dieser Antenne ist die geringe Baugröße im Verhältnis zu den Streckenabmessungen und die hohe Peilgenauigkeit von etwa ± 3 Grad. Sie liefert – besonders in der heute zur Verfügung stehen-den Ausführungsform mit motorischem Antrieb der Drehbewegung – sehr gute Ergebnisse. Der Nachteil dieses Typs, die 180-Grad-Doppeldeutigkeit, zwang zur Entwicklung eines zweiten Typs von Peilantenne mit einem kar-dioid-förmigen Richtdiagramm. Beide Peiler wurden unter Tage erprobt und sind seit Jahren im Einsatz.

Wie oben beschrieben, wurden für die Gesteins-parametermessungen Bohrlochsonden entwi-ckelt, die entsprechend der Aufgabe jeweils nur einen Sender oder eine Empfangsantenne enthielten. Bereits in dieser Anordnung wurden aber gelegentlich Refl exionen beobachtet. Es lag deshalb nahe, Bohrlochsonden zu entwickeln, die Sender und Empfangsantennen enthalten, so dass in den Erkundungsbohrungen, die in allen Kali- und Steinsalzbergwerken in großer Zahl vorhanden sind, eine Vorfeld-Radarerkundung durchgeführt werden kann. Wie bekannt, erfolg-te die Erkundung der Lagerstätten im Vorfeld des Abbaus bislang ausschließlich durch Bohrungen mit Gewinnung von Kernmaterial.

Bereits beim Einsatz der ersten Bohrlochsonde zeigte sich, dass mit diesem Messsystem Lager stättenbereiche außerhalb des begehba-ren Grubengebäudes genau und wirtschaftlich über mehrere hundert Meter voraus erkundet werden können. Während die Bohrungen nur eindimensionale Aufschlüsse liefern, erhält

man mit der Radarsonde Informationen aus dem Raum, d.h. über den Lagerstättenaufbau um die Bohrlochachse. Dies ist ein Gewinn für die Sicherheit im Bergbau. Außerdem stützt die Kenntnis der geologischen Strukturen voraus liegender Bereiche ganz wesentlich die betrieb-liche Planung.

Für die unterschiedlichen Anwendungsfälle und Aufklärungsdistanzen wurden nach und nach verschiedene Sonden für Frequenzen zwischen 30 und 300 MHz entwickelt. Sie sind seit Jahren im ständigen Einsatz und inzwischen zum wich-tigsten Erkundungsinstrument im Salzbergbau geworden.

In noch höherem Maße als bei Radarmessungen in Strecken und Abbauhohlräumen zeigte sich bei Bohrlochmessungen die Notwendigkeit der Richtungsbestimmung. Während in den berg-männisch aufgefahrenen Hohlräumen Antennen mit Abmessungen von etwa einem Meter ver-wendet werden können, bestanden zunächst Zweifel hinsichtlich der Entwicklung richtungs-sensibler Antennen, die in Bohrlöchern mit einem Durchmesser von 70 mm eingefahren werden kön-nen. Ein Meilenstein war daher die Entwicklung der ersten Bohrloch-Richtantenne durch Prof. Dr.-Ing. Flachenecker von der Bundeswehr-Hochschule Neubiberg. Trotzdem bedurfte es intensiver Erprobung und Weiterentwicklung, bis zuverlässige Bohrlochantennen mit exak-ten Strahlungsdiagrammen zur sicheren Raum-lagebestimmung eingesetzt werden konnten.

Ausblick auf Teil 2:

Dieser Bericht über die FG Seismik e.V. wird in der nächsten Ausgabe der Roten Hefte fortgesetzt. Er wird dann den Zeitraum von 1976 bis zu ihrem Ende 2009 beinhalten. In diesem Zeitraum konnten die Arbeiten zur Erkundung von Salzlagerstätten indirekt von den Erkenntnissen aus der Forschung zur Erkundung des möglichen Endlagers Gorleben profi tieren. Das Ende der staatlichen För derung des allge-meinen Bergbaus sowie die Umstrukturierung der Industrie mit einer deutlichen Verringerung der Zahl der Bergbau-Unternehmen wurde von der FG Seismik e.V. jedoch nicht überwunden.

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Literaturverzeichnis zu Teil 1

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Das Internationale Polarjahr 2007/08 aus geophysikalischer Sicht

Karsten Gohl, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven

Das Internationale Polarjahr 2007/08 (IPY 2007/08), das im Februar 2009 nach zwei Jahren seinen Abschluss fand, reihte sich in die Abfolge vorangegangener Polarjahre ein. Wie schon 1882/83, 1932/33 und im Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957/58 wurden um-fangreiche Expeditionen in die Polargebiete in internationaler Kooperation durchgeführt, um komplexe Forschungsthemen zu be-arbeiten. Insgesamt beteiligten sich mehr als 50.000 Wissenschaftler aus 63 Ländern an den 238 Großprojekten des Polarjahres, die inter-national koordiniert und interdisziplinär an-gelegt waren. An insgesamt 678 Teilprojekten des Polarjahres arbeiteten deutsche Wissen-schaftler, mehrfach auch als federführende Koordinatoren, intensiv mit. Das Spektrum der wissenschaftlichen Disziplinen reichte von der Biologie und Ökosystemforschung über Atmosphärenforschung, Ozeanographie, Geo-

wissenschaften und Glaziologie bis zu den Sozialwissenschaften.

Im Folgenden möchte ich die wichtigsten drei IPY-Projekte vorstellen, an deren Frage-stellungen und Forschungszielen die Geophysik einen bedeutenden Anteil hat. Bei diesen Projekten spielt das Verständnis der geody-namischen, tektonischen und sedimentären Prozesse, die die Ausbildung der topographi-schen Formationen und der Ozeanbecken und Korridore zwischen den Landmassen kontrol-lieren, die tragende Rolle. Meeresströmungen in den polaren Ozeanen verlaufen zumeist entlang bathymetrisch begrenzter Wege (Pathways), deren Änderungen die Klimaänderungen in tek-tonischen Zeitskalen beeinfl ussen. Subglaziale Morphologien und Prozesse stehen ebenso im Zusammenhang mit tektonischer und sedi-mentärer Entwicklung. Diese Faktoren spielen

Abb. 1: Der Forschungseisbrecher POLARSTERN in unerforschten Gewässern der Antarktis auf dem Weg zu einem seismischen Zweischiffsexperiment, das in Kooperation mit russischen Wissenschaftlern und dem Forschungs schiff AKADMIK KARPINSKY zwischen der Prydz-Bucht und dem Kerguelen-Plateau als eines der ersten IPY-Projekte Anfang 2007 durchgeführt worden ist.

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eine wichtige Rolle in der Stabilität und der Entwicklung der Eisschilde und verbessern somit die Parametrisierung von Klimamodellen.

Im IPY-Projekt Antarctica’s Gamburtsev Province (AGAP) wurde zum ersten Mal das Gebiet der sich über mehr als 1200 km erstreckenden und bis zu 3000 m hohen subglazialen Gamburtsev Mountains in der zentralen Ostantarktis mit geophysikalischen Messmethoden erkundet. Entdeckt wurde dieser Gebirgszug ursprüng-lich von russischen Geophysikern während des IGY 1957/58. Mit den USA, UK, Deutschland, China, Kanada, Australien und Japan beteilig-ten sich sieben Nationen am AGAP-Projekt und seiner sehr komplexen logistischen Ausführung mit dem Einsatz von Eisradar-, aeromagne-tischen und seismologischen Methoden. Die Arbeiten bestanden aus einem Netzwerk von Breitbandseismometern an 26 Standorten und der aerogeophysikalischen Befliegung eines Messgebietes von insgesamt 120.000 km2 Größe mit zwei Flugzeugen.

Erste Ergebnisse zeigen einen Gebirgszug mit einem extrem rauen Relief, das wahrscheinlich bei der Entstehung des ersten ostantarktischen Eisschildes eine große Rolle spielte. Subglaziale Gipfel, Täler, Seen und Flusssysteme bilden ein komplexes hydrologisches System, dessen Wechselwirkung mit der Eisschilddynamik erst noch verstanden werden muss. Debattiert wird zurzeit über den geologisch-tektonischen Ursprung des Gebirges, da der Zusammen-hang mit den bisher bekannten geologischen Provinzen und tektonischen Prozessen der Ost-antarktis nicht eindeutig festzulegen ist. Die Chinesen planen mit Hilfe der gewonnenen Daten eine Bohrung in den nächsten Jahren, wobei zu hoffen ist, dass es nicht nur bei einer Eiskernbohrung bleibt, sondern auch das sub-glaziale Gestein erbohrt wird.

Das IPY-Projekt Polar Earth Observing Net-work (POLENET) ist eines der koordinierten Großprojekte mit zahlreichen Teilprojekten, die während IPY initiiert wurden und die den Grundstock für eine langfristige Datenerhebung mit Fokus auf Beobachtungen der festen Erde zu Informationen der Eismassenänderungen und Kontrolle der Eisschildentwicklung und -dyna-mik liefern. Belastbare Vorhersagen über die

Wechselwirkung der Eisschilde mit einem sich ändernden globalen Klima verlangen Aussagen über Massenänderungen, inkl. möglicher kol-labierender Eisschilde, und die Raten des re-sultierenden Meeresspiegelanstieges. Robuste Vorhersagemodelle erfordern systemskalierte Beobachtungsplattformen über den polaren Regionen. Bodengestützte Beobachtungsdaten sind von großer Bedeutung für die Verifi zierung und Korrektur satellitengestützter Altimetrie- und zeitvariabler Schwerefelddaten. Unsicherheiten in der Aussage der Satellitendaten sind meist bedingt durch die nicht-quantifizier-ten Vertikalbewegungen der Kruste aufgrund des glazial-isostatischen Ausgleichs. Die von POLENET installierten Multisensor-Messgeräte liefern solche systematisch gewonnenen syn-optischen Daten zum ersten Mal in einer inter-national koordinierten Anstrengung. Dabei handelt es sich zum einen um kleine, mobile Messstationen zur Registrierung von GPS- und seismologischen Daten. Aber auch die Daten der permanent eingerichteten Observatorien zur Beobachtung des Magnetfeldes, des abso-luten Schwerefeldes sowie der Tiden und wei-terer geodätischer Messgrößen unterstützen die Analysen. Im Verlauf der Feldsaisons des Internationalen Polarjahres sind in der Antarktis und auf Grönland insgesamt über 175 autonome Messstationen von 28 Nationen installiert wor-den. Die meisten dieser und weiterer Messgeräte werden weit über die Zeit des IPY entweder am gleichen Standort oder aber an neuen Standorten betrieben werden.

Im globalen Klimasystem ist die thermohaline Zirkulation in den Ozeanen eine entscheidende Komponente, denn sie hält die Wassermassen in einer permanenten globalen Bewegung. Damit übt sie einen starken Einfl uss auf die regiona-len Kli mate aus. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Meeresengen (Gate ways), durch die die Wassermassen zwischen den Ozeanen transportiert werden. Das IPY-Projekt Plate Tectonics and Polar Gateways in the Earth System (PLATES & GATES) hatte als über-geordnetes Netzwerk mit 32 Teilprojekten das Ziel, im Zusam menhang mit paläobiologischen und geochemischen Proxy-Analysen die ozeano-graphischen Verhältnisse in den Gate ways und Ozeanbecken in unterschiedlichen Zeiträumen zu rekonstruieren. Hierzu wurden tektonisch-

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magmatische, geody namische, sedimentäre und biostratigraphische Prozesse in den polaren und subpolaren Regionen mit modernen geophy-sikalischen Vermessungen und Probennahmen von Sedimen ten untersucht. Dabei standen folgende Fragestel lungen im Vordergrund: (1) seismische, magnetische und gravimetrische Untersuchungen der Kruste und der Lithosphäre der polaren ozeanischen Becken, der Gateways und ihrer Kontinentalränder zur verbesserten Parametrisierung der horizontalen und vertika-len Plattenkinematik und der Mantelprozesse, (2) Rekonstruktion der Verteilung und Varia-bilität der Paläoströmungssysteme in den Ozeanbecken durch seismisches Imaging der Sedimentsequenzen in Kombination mit Analysen der paläozeanographischen Proxies zur Tiefenwasserzirkulation, (3) Rekonstruktion der paläobathymetrischen Geometrien der polaren Gateways für ihre Bedeutung des Flach- und Tiefenwasserdurchflusses zwi-schen den Ozeanbecken zu Zeiten bedeuten-der Klimaänderungen, (4) Rekonstruktion der langskaligen paläoklimatischen Entwicklung von der „Hothouse“-Umwelt im Mesozoikum und Paläogen zu den „Icehouse“-Bedingungen des Neogen und Quartär und (5) numerische Simulation von Paläoströmungsszenarien der sich ändernden Gateway- und Beckengeometrien in Hinblick auf den globalen Karbonkreislauf, die biologische Evolution und die Entwicklung der Eisschilde.

In der Arktis und Subarktis wurden paläomagne-tische, strati graphische und petrologische Daten und Proben von den Neu sibirischen Inseln, von Franz-Josef-Land, den Axel-Heiberg- und Ellesmere-Inseln sowie Nordgrönland gesam-melt und analysiert. Zu den geowissenschaftli-chen Studien gehörten seismische und magneti-sche Vermessungen im Amundsen-Becken, über den Alpha-Mendeleev-Rücken, den Lomonosov-Rücken und auf dem nordgrönländischen Schelf. Geologische Beprobungen von Hartgestein sowie neotektoni sche Analysen fanden in Nord- und Ostgrönland, auf Spitzbergen, der Bäreninsel, auf dem Mohns- und Knipovich-Rücken und in der Barentssee statt. Die Gateways zwischen dem Nordatlantik und dem Arktischen Ozean – die Framstraße, der kanadische Archipel mit der Baffi nbucht und der Davisstraße sowie die Beringstraße – wurden mit Hilfe eines weiten

Spektrums geo physikalischer und sediment-geologischer Methoden unter sucht, um den Zeitpunkt der Öffnungen und die damit einher-gehenden paläoklimatischen Konsequenzen für den Wasser austausch besser zu verstehen.

In der Antarktis und im Südozean sind ge-zielt geophysikali sche und bathymetrische Vermessungen in den Gebieten durchgeführt worden, die am Aufbrechen von Gondwana be-teiligt waren. Mit Hilfe dieser neuen und der Integration existierender Daten konnten das Aufbrechen und seine Konse quenzen für die Entwicklung der Ozeanbecken wesentlich genau-er als zuvor rekonstruiert werden. Insbesondere konnten die Unsicherheiten über die frühen Entwicklungsstadien des Gateways der Drake-Passage und des Scotiameeres beseitigt werden. Zu ihrer Klärung sind die tektonischen und se-dimentären Veränderungen der Becken, Ursache und Aufbau der bathymetrischen Hochgebiete, Struktur und Entwick lungsgeschichte der re-levanten Plattengrenzen und die Defor mation der benachbarten Landmassen untersucht wor-den. Von den geophysikalischen Daten aus dem Tasmanischen Gateway werden Indizien für zwei wesentliche Fragen erwar tet: Zum einen können der Zeitpunkt und die morphologische Entwicklung der Flach- und Tiefenwasseröffnung zwischen dem Indischen und Pazifi schen Ozean enger eingegrenzt werden. Zum anderen geht es um die Relativbewegung zwischen der Ost- und Westantarktis, die entscheidend für den Beginn der Hebung des Transantarktischen Gebirges und die Krustendehnungen des Westantarktischen Riftsystems ist.

Der Verlauf globaler und regionaler Meeres-strömungen wird nicht allein durch die Gateways beschränkt, sondern auch durch die morphologi-sche Struktur der Meeresböden in den Tiefsee-ebenen und entlang der Kontinentalränder. So stellt z.B. das Kerguelenplateau für den Ver lauf des Zirkumpolarstroms eine hohe bathymetrische Schwelle dar, durch die der Großteil des Stroms nach Norden in den mittleren Indik abgeleitet wird. Das Plateau und die es umgebende Kruste des Indischen Ozeans ist im Projekt PLATES & GATES im Zusammenhang mit der Entwicklung des ostantarktischen Kontinentalrandes im Zuge des Aufbruchs Indiens von der Antarktis unter-sucht worden.

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Mit dem Aufbau detaillierter paläobathy-metrischer Gitter wird eine der wichtigsten Bedingungen für realistische Simulationen von Paläo-Ozeanströmungen geschaffen. Die gewonnenen geophysikalischen und geologi-schen Daten und Analyseergebnisse ermögli-chen mit einer Reihe von Erdsystemmodellen klimatische Rekonstruktionen des Känozoikums und Mesozoikums. Solche Erdsystemmodelle sind darauf zugeschnitten, den Effekt der ozeanischen Gateways und Becken auf Paläo-Zirkulationsmuster, den globalen Kohlen-stoffkreislauf und die Ursache von polaren Eisschildentwicklungen abzuschätzen. Die Resultate dieser Szenarien sollen dann mit an-deren Modellsimulationen verglichen werden,

in denen unterschiedliche Antriebsfaktoren, wie die Bildung von Treibhausgasen und die Wirkung von Gebirgshebungen, eine Rolle spielen. Da raus soll die Relevanz der Paläogeographie für die Entwicklung des pola-ren und globalen Klimas über lange geologische Zeitskalen quantifi ziert werden.

In Ergänzung zu den eigentlichen wissenschaft-lichen Aktivitäten im Internationalen Polarjahr erwies sich die besondere Einbeziehung der Jugend in zahlreiche Forschungsprojekte als ein großer Erfolg. Mit speziellen Programmen für Schüler, Studenten und Lehrer sind zahlreiche sehr interessante, wirkungsvolle Beiträge ge-leistet worden. Das eigentliche Internationale

Polarjahr 2007/08 diente in erster Linie der koor-dinierten Erfassung und Sammlung von neuen Daten und Proben in den Polargebieten. Es wird noch einige Zeit erfordern, daraus fun-dierte, gesicherte neue Erkenntnisse zu gewin-nen, die in unterschied-lichen Publikationen in den nächsten Jahren er-scheinen werden.

Abb. 2: Skizze der geophysi-kalischen Untersuchungen der ostantarktischen Gamburtsev Mountains im Rahmen des IPY-Projekts AGAP (aus: www.ipy.org/projects/item/219-agapantarcticas-gam-burtsevprovince-project).

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NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFTGeophysik-Ausbildung in Gefahr!

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft nennt Eckpunkte zum Berufsbild

Die Heranbildung von Geophysikerinnen und Geophysikern an deutschen Universitäten ist gefährdet. Schlüsselqualifikationen, wie eine umfassende mathematisch-physikalische Grund ausbildung und fundiertes Wissen um die Komplexität von physikalischen Zuständen und Prozessen in Raum und Zeit, haben in vielen der neu entwickelten integrativen Studiengänge an Gewicht verloren.

Gerade dieses Wissen wird aber zur Lösung gesellschaftlich wichtiger Aufgaben wie die Er kundung und Bewirtschaftung von Lager-stätten, von Rohstoffen, Energiespeichern, Grund wasser und Abfall sowie zur Erforschung von Umweltveränderungen und Naturgefahren dringend benötigt – und von potenziellen Arbeitgebern in Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden erwartet. Die Deutsche Geo-physikalische Gesellschaft empfi ehlt den Ver-antwortlichen an den Hochschulen dringend, in der Ausbildung von Studierenden des Faches Geophysik den Anteil der Fächer Mathematik und Physik wieder deutlich anzuheben.

Eine Arbeitsgruppe des Vorstands der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft hat im Sommer 2010 in einer zweitägigen Klausursitzung ein Positionspapier erarbeitet, welches konkrete Vorschläge beinhaltet.

Download/Link: http://www.dgg-online.de/_data/downloads/DGG_Positionspapier.pdf(Pressemitteilung der DGG)

Grubenhagen, 11. Juni 2010

Anlass und Zielsetzung

Die Geophysik als Fachdisziplin befi ndet sich in einem steten, gegenwärtig großen Wandel. Weltweit rücken geobezogene Fragestellungen und Herausforderungen in der gesellschaft-lichen Wahrnehmung in den Vordergrund, so etwa beim Klimawandel, der Rohstoff- und Energieversorgung und beim Schutz der Umwelt. Fächerübergreifende und integrieren-

de Ansätze sind zur Beantwortung der damit verbundenen Fragen nötig, um die komplexen Zukunftsaufgaben zu lösen, die einen ausgewo-genen und nachhaltigen Umgang mit der Erde er-möglichen. Geophysikerinnen und Geophysiker als Experten werden ihre Beiträge hierzu nur dann weiterhin leisten können, wenn die gegenwärti-gen und zukünftigen Bedarfsanforderungen an diesen Beruf in Industrie, Behörden, Forschung und Lehre beachtet und im Qualifi kationsprofi l des Geophysikers1 abgebildet werden.

1 Mit dem maskulinen Begriff „Geophysiker“ ist im mer gleichrangig auch der feminine Begriff „Geophysikerin“ ge-meint und umgekehrt.

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft

Positionspapier zum Berufsbild „Geophysiker“

Geophysiker bei gravimetrischen Feldmessungen (GGL Leipzig)

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Vor dem Hintergrund einer sich im Bologna-Prozess schnell wandelnden Hochschullandschaft fi ndet in der akademischen Ausbildung zuneh-mend eine Vermengung von geowissenschaft-lichen Fachdisziplinen statt. Mit der Aufhebung der ehemals klassischen Diplom-Studiengänge Geologie/Paläontologie, Geophysik, Min-eralogie/Kristallographie etc. wurden geowis-senschaftliche Bachelor- und Masterabschlüsse eingeführt, die sich in ihren Curricula sehr deut-lich von den früheren Studiengängen unterschei-den. Diese grundsätzlich begrüßenswerte neue Vielfalt erfordert jedoch eine klare Defi nition des Qualifi kationsprofi ls von Geophysikern, damit klar erkennbar bleibt, welche Mindestkenntnisse und -fähigkeiten von ihnen erwartet werden können.

Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) sieht sich in dieser Situation aufge-fordert, eine Bestandsaufnahme des Faches Geophysik vorzunehmen und einen Vorschlag zur Einbettung in und Abgrenzung zu be-nachbarten Disziplinen zu machen. Sie hat daher eine Arbeitsgruppe mit Teilnehmern aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Behörden und Industrie mit der Abfassung des vorliegenden Positionspapiers beauftragt. Für den Bereich der Hochschulen waren studenti-sche und lehrende Personen vertreten.

Aktuelle Forschungsthemen

Es ist ein besonderes Anliegen der DGG, die Forschung und Entwicklung in der Geophysik konstruktiv zu begleiten sowie gemeinsam mit dem Forschungskollegium Physik des Erdkörpers e.V. (FKPE) eine Struktur und Plattform für Forschungskommunikation und -planung aufzuspannen. Die bereits jetzt und in naher Zukunft absehbaren aktuel-len Forschungsthemen der Geophysik sind im Wesentlichen unter den Oberbegriffen Georessourcen, Naturgefahren und Georisiken, Wasser, Boden, Geotechnologie, Globale Beobachtung und Klima zusammenzufassen. Die Geophysik trägt in allen Feldern entschei-dende und unverzichtbare Wissenselemente bei, um Zukunftsfragen aus diesen Themenbereichen zu beantworten.

Die Geophysik beschäftigt sich aber auch mit grundlegenden Fragen wie der Struktur und den Eigenschaften des tiefen Inneren der Erde, des erdnahen Weltalls und der Planeten.

Die aktuellen Eckpunkte für die Forschung in den Geowissenschaften und damit auch in der Geophysik werden in den beiden jüngs-ten Strategieschriften2, 3 der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) und des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausführlich dargestellt.

Bedarf

Der Geo-Markt nimmt in seinem Volumen und seiner gesamtstaatlichen Bedeutung si-gnifi kant zu. Insbesondere in den Bereichen Erkundung und Bewirtschaftung von Lager-stätten, Energiespeichern, Rohstoffen, Wasser und Abfall sowie in der Erforschung von Umweltveränderungen und Georisiken und deren günstige Beeinfl ussung ist dies deutlich erkennbar. Dies hat zur Folge, dass sowohl in Forschungseinrichtungen wie auch in der Industrie und in Behörden ein Bedarf an ausge-bildeten Geophysikern besteht, der derzeit kaum gedeckt werden kann. Auch von Hochschulen wird berichtet, dass wiederholt wissenschaftliche Projekte mangels geeigneter Bewerber mit geo-physikalischer Kern-Qualifi kation nicht durchge-führt werden konnten. Verschiedene Arbeitgeber haben im Grunde ähnliche Anforderungen an Geophysiker, wenngleich tendenziell große Arbeitgeber eher Spezialisierungen, kleine-re eher breit ausgebildete Mitarbeiter suchen. Ein als Geowissenschaftler ausgewiesener Naturwissenschaftler füllt das Profil eines Geophysikers in der Regel nicht aus.

2 „Dynamische Erde – Zukunftsaufgaben der Geowissen-schaften – Strategieschrift“. Senatskommission für Geo-wissenschaftliche Gemeinschaftsforschung (Geokommission) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 367 Seiten, 2010.3 „Zukunftssicherung für Mensch und Erde“. Konzeption zur Weiterentwicklung des geowissenschaftlichen For schungs- und Entwicklungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN des Bundesministeriums für Bildung und For schung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 116 Seiten, 2010.

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Kernaussagen zum Beruf des Geophysikers

1. Ein Geophysiker ist vornehmlich ein Physiker für die Erde, wobei der Begriff Erde synonym steht für Begriffe wie: Feste Erde, Erdkörper, Geosphäre, Untergrund usw. Dadurch erfolgt gegenüber wichtigen und verwandten Nachbardisziplinen wie z.B. der Meteorologie oder der Ozeanographie eine gute Abgrenzung. Für den Beruf des Geophysikers ist eine umfassende mathema-tisch-physikalische Grundausbildung eben-so unverzichtbar wie ein fundiertes Wissen um die Komplexität von physikalischen Zuständen und Prozessen in Raum und Zeit.

2. Die Geophysik liefert Erkenntnisse über Strukturen, Eigenschaften und Prozesse aus allen Bereichen des Untergrundes, die nicht direkt zugänglich sind. Dafür sind ein tiefes Verständnis geophysikalischer Methoden und Verfahren entscheidend, ebenso deren Umsetzung in praktische Anwendungen, deren Weiterentwicklung und Adaptierung an konkrete Objekte und Situationen. Der angemessene Umgang mit großen, oft inho-mogenen Datenmengen und deren Aus- und Bewertung auf der Basis mathematischer, physikalischer und nicht selten auch öko-nomischer Kriterien ist Voraussetzung für diesen Erkenntnisgewinn.

3. Die Geophysik liefert substantielle Beiträge zu den wichtigen gesellschaftlich rele-vanten Themen wie: Rohstoffe, Energie, Wasser, Boden, Abfall, Naturgefahren und Georisiken und Klimaentwicklung.

4. Der Mehrwert der Geophysik liegt in der Bereitstellung von speziellen Daten, Modellen und Informationen zur finan-ziellen, technischen und operationellen Planungssicherheit.

5. Geophysikalische Grundlagenforschung ermöglicht Einsichten und ein vertieftes Verständnis des dynamischen Systems Erde und trägt vorauswirkend zu den unter 2. und 3. genannten Kernaufgaben bei. Damit sichert sie zugleich Innovation und gesell-schaftliche Wettbewerbsfähigkeit.

Empfehlung für die Ausbildung

Vor dem Hintergrund der Bedarfsanalyse und der Kernaussagen zum Berufsbild sowie zum Kompetenzprofil „Geophysiker“ leitet die Arbeitsgruppe der DGG konkrete Empfehlungen für die akademische Ausbildung des Master-Studiengangs Geophysik ab. So werden Minimalforderungen quantifiziert, die mit Leistungspunkten entsprechend der „European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS)“-Punkte unterlegt sind. Empfohlen wird ein signifi kanter Anteil der Fächer Mathematik und Physik, auf dem das eigentliche Fach Geophysik aufbaut. Inhalte der einzelnen Studienfächer, die für eine Qualifi kation als ausgebildeter Geophysiker unverzichtbar sind, werden benannt.

Nicht explizit ausgeführt sind sog. Softskills, vom zielorientierten Handeln, der Fähigkeit der Selbstorganisation oder dem geeigneten Prä-

Während der Klausursitzung in Grubenhagen

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sentieren wissenschaftlicher Ergebnisse bis hin zur Teamfähigkeit. Sie sind durchweg für alle wissenschaftlichen Berufe relevant und sollten während des Studiums fortentwickelt werden.

Ein entsprechender Geophysikstudiengang nach diesen Rahmenempfehlungen mag je nach lo kalen Gegebenheiten und Ressourcen gering-fügig variieren, sollte sie jedoch im Wesentli-chen abbilden.

Geophysik als Kernfach oder Nebenfach wird in manchen geowissenschaftlichen und inge-nieurwissenschaftlichen Studiengängen in zum

Teil nennenswertem Umfang gelehrt. Dies wird von der DGG ausdrücklich begrüßt und unter-stützt. Eine solche, vom Geophysikstudiengang im Hauptfach abweichende Ausbildung sollte zum Ziel haben, die für den jeweiligen Studien-gang bzw. für das jeweilige Arbeitsfeld essen-tiellen geophysikalischen Grundsätze und Ver-fahren möglichst auch aus praktischer Übung zu kennen und ihr Einsatzspektrum zu über-schauen. Dadurch wird, wie die Praxis zeigt, auch zur problemorientierten Kommunikation mit Geophysikern befähigt.

Konsekutiver Studiengang Geophysik, Bachelor und MasterB: Master (4 Semester)

Fach Leistungs-punkte Lehrinhalte

Geophysik 60 Vertiefung aller Themenfelder der Geophysik (s.o.) mit Schwerpunkt auf mindestens zwei geophysikalischen Methoden.

Nebenfach 20 Vertiefung in einem Fachgebiet, vorzugsweise in den Geowissenschaften.

freie Wahlfächer 10 Geeignete Ergänzungen und Vertiefungen

Masterarbeit 30 Eine betreute wissenschaftliche Abschlussarbeit, die selbstständig angefer-tigt wird.

Summe 120

Konsekutiver Studiengang Geophysik, Bachelor und MasterA: Bachelor (6 Semester)

Fach Leistungs-punkte Lehrinhalte

Mathematik 35Höhere Mathematik: Lineare Algebra, Vektoranalysis, Differential- und Integralgleichungen, Statistik; Numerische Mathematik: Modellierung und Inversion, digitale Signalverarbeitung, Programmierung u.a. mehr.

Physik 45 Mechanik, Elektrik, Magnetik, Thermie, Statisch und dynamisch, sowie theoretisch und experimentell (Praktika).

Geophysik 45

Grundlagen zu allen Themenfeldern der Geophysik, Physik der Erde, Seis-mik, Seismologie, Gravimetrie, Magnetik, Geoelektrik, Elektromagnetik, Geothermie, Mess- und Auswerteverfahren, Datenaquisition und -bewer-tung, Qualitätsmanagement, Feldpraktika.

Wahlfächer bzw. Nebenfach 30 Interdisziplinäres Geo-Basiswissen, Geologie, Geoinformationssysteme,

Gesteinskunde, Exkursionen.freie Wahlfä-cher 13 Geeignete Ergänzungen und Vertiefungen

Bachelorarbeit 12 Eine betreute wissenschaftliche Abschlussarbeit, die weitgehend selbststän-dig angefertigt wird.

Summe 180

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Schlussbemerkungen

Das Positionspapier soll allen Gestalten-den und Mittragenden in der Geophysik als Denkanstoß, Gesprächsgrundlage und Orien-tierung dienen. Mit seinen Kernaussagen und Empfehlungen wird weniger die temporäre Fixierung eines Berufsbildes bzw. Ausbil-dungsgangs beabsichtigt. Für bemerkenswert halten die Teilnehmer der Arbeitsgruppe die Konvergenz der Ansichten zum Berufsbild und zu den notwendigen Ausbildungsinhal-ten, die sich im Laufe der Beratung heraus-stellte und im Papier ihren Niederschlag fand.

Teilnehmer der DGG-Arbeitsgruppe

Herr Dr. Paul Althaus DMT ModerationHerr Franz Binot LIAG ProtokollHerr Prof. Dr. Torsten Dahm Universität Hamburg Herr Prof. Dr. Hans-Jürgen Götze Universität Kiel Vors. FKPEHerr Tobias Horstmann Universität Karlsruhe Herr Prof. Dr. Michael Korn Universität Leipzig Vors. FKPEHerr Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel BGR Präsidium DGGHerr Birger-Gottfried Lühr GFZ Präsidium DGGHerr Prof. Dr. Eiko Räkers DMT Präsidium DGGHerr Dr. Alexander Rudloff GFZ Präsidium DGGFrau Theresa Schaller Universität Kiel Herr Dr. Andreas Schuck GGL Herr Prof. Dr. Ugur Yaramanci LIAG und TU Berlin Präsidium DGG

Abkürzungen: BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und RohstoffeDMT DMT GmbH & Co. KGFKPE Forschungskollegium Physik des Erdkörpers e.V.GFZ Deutsches GeoForschungsZentrumGGL Geophysik und Geotechnik Leipzig GmbHLIAG Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik

Geophysikalische Ausbildung (LIAG Hannover)

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Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Preise und Ehrungen der DGG im Jahre 2011

Die DGG bittet alle Mitglieder um Vorschläge für Kandidatinnen und Kandidaten für die folgenden Preise und Ehrungen:

Emil-Wiechert-Medaille für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geophysik,

Walter-Kertz-Medaille für hervorragende interdisziplinäre Leistungen im Interesse und zur Förderung der Geophysik,

Ernst-von-Rebeur-Paschwitz-Medaille für herausragende wissenschaftliche Leistungen,

Karl-Zoeppritz-Preis für hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern,

Günter-Bock-Preis für eine hervorragende wissenschaftliche Publikation einer jungen Geophysikerin oder eines jungen Geophysikers und

Ehrenmitgliedschaft.

Einzelheiten über das Vorschlagsverfahren und die zu beachtenden Kriterien fi nden sich in den Heften 1/2005 und 3/2005 der DGG-Mitteilungen sowie auf der Webseite der DGG (www.dgg-online.de).

Vorschläge werden bis zum 1. Dezember 2010 erbeten - entweder direkt an das Präsidium oder an den Leiter des Komitees Ehrungen, Prof. Gerhard Jentzsch (E-Mail: [email protected]).

Ugur Yaramanci Gerhard Jentzsch Präsident Komitee Ehrungen

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DGG/EAGE Workshop “Geophysics for Deep Geothermal Energy” Friday, 25th of February, 2011, University of Cologne

Dirk Orlowsky, Essen, Speaker of Organizing Committee

To highlight the role of geophysics in the vari-ous areas of development of deep geother-mal resources, the presidents of the German Geophysical Society (DGG, Deutsche Geo-physikalische Gesellschaft), Prof. Dr. Yaramanci and Prof. Dr. Räkers, have initiated an interna-tional DGG/EAGE Workshop on the role of geo-physical methods for deep geothermal energy. This workshop is organised under the heading “Geophysics for Deep Geothermal Energy” and will be held in Cologne/Germany on Friday, the 25th of February, 2011. Following the success of this format at the 2010 DGG annual assembly held in Bochum, where the role of geophysics in carbon capture and storage (CCS) was discussed, the workshop will be preceded by the 2011 DGG annual assembly, where topics related to deep geothermal energy will also be addressed.

In general, exploration for deep geothermal strives to detect hot water or steam reservoirs in a hot and highly permeable environment. The hot, mostly volcanic environment presents a challenge for geophysical exploration methods, mostly developed for the hydrocarbon industry. The major objective of applying geophysical methods is to obtain quantitative information of the subsurface. The transformation from raw data to an estimated geophysical model is then needed to provide a description of the subsur-face fi tting the observed data. Petrophysical relationships are used to relate geophysical measurements with hydraulic and hydrothermal properties. So the fi rst step is to obtain reliable

geophysical models with which to translate geo-physical properties into hydraulic parameters. To generate more geophysical data during the development of geothermal reservoirs, monitor-ing is required. Seismic events are usually trig-gered that can sometimes be felt at the surface, especially in areas with natural seismic activity. While such events have rarely shown damaging effects to surface structures, they are considered a nuisance and thus led to calls for increased seismic monitoring.

This one-day workshop aims at giving an over-view of state-of-the-art research related to deep geothermal energy development, focussing on the contribution of geophysical methods. The scientifi c sessions will deal with explora-tion, Reservoir development, stimulation and monitoring as well as Data base, resource as-sessment and modeling. In addition, an intro-duction session will convey an overview over status-quo, open questions and opportunities. The emphasis of the workshop will be on the scientifi c approaches in geophysics for geother-mal development.

For more information and registration please fol-low the link to:“http://www.eage.org/events/index.php?evp=5069&ActiveMenu=2&Opendivs=s3”, which can also be found under the homepage of the EAGE at http://www.eage.org under the heading “Workshops”.

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40 DGG-Mittlg. 3/2010

Nachrichten des Schatzmeisters Nachrichten des Schatzmeisters

Sehr geehrte Mitglieder der DGG.

„Mitgliederwachstum der DGG ungebrochen“

Auch nach der erfolgreichen Bochumer Tagung treten weiter neue Mitglieder der DGG bei.

Aktuell hat unsere Gesellschaft 1.116 Mitglie-der (Stand: 25.10.2010).

Neue Mitglieder

Bitte begrüßen Sie traditionell ganz herzlich unsere neuen Mitglieder (Stand: 25.10.2010):

[Aus Datenschutz-Gründen erscheinen in der Internet-Version keine Namen und Adressen von DGG-Mitgliedern].

Rechnung für 2010 schon bezahlt?

Sofern Sie nicht am Lastschrifteneinzugsver-fahren teilnehmen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie überprüfen, ob Ihr Mitgliedsbeitrag für das laufende Jahr schon bezahlt worden ist. Falls Sie bisher keine Rechnung erhalten haben sollten, bitte ich um kurze Mitteilung.

Übrigens können Sie relativ einfach eine Einzugs ermächtigung erteilen: Einfach im Bei-trittsformular der DGG (Änderung!) Ihre Kon-toverbindung eintragen und das Blatt absenden. Dies können Sie natürlich jederzeit widerrufen.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen wie immer gerne zur Verfügung:

Telefonisch: 0331 / 288 10 69Mobil: 0162 / 107 11 57Per Fax: 0331 / 288 10 02Elektronisch: [email protected]

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Rudloff

DGG-Mitgliederumfrage 2010!

Das Präsidium der DGG hat gemeinsam mit den Komitees „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Mitglie-der“ beschlossen, kurzfristig eine Mitgliederum-frage durchzuführen.

Diese orientiert sich zum großen Teil an den Fragen der Umfrage des Jahres 2005 (s. Heft 3/2005) und wird erstmalig nur elektronisch durch geführt.

Sie fi nden die Umfrage über die Internetseiten der DGG unter http://www.dgg-online.de/um-frage.php.

Vorab bereits herzlichen Dank für Ihre Teil-nahme!

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AUS DEM ARCHIV

Ludger Mintrop - Nachlass-Dokumente im Archiv der DGG

Franz Jacobs, Leipzig & Ugur Yaramanci, Hannover

Das Archiv der DGG sammelt und bewahrt das Schriftgut der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft sowie weitere

ausgewählte schriftliche und gegenständliche Sachzeugnisse der historischen Entwicklung der Geophysik in Deutschland. Es bietet gleichzei-tig die Möglichkeit zur Aufbewahrung von histo-risch wertvollen geophysikalischen Geräten und Karten sowie von Ergebnisberichten, Patent-schriften und persönlichen Nachlässen.

Das Archiv hat seinen Sitz in 04103 Leipzig, Talstraße 35. Es befi ndet sich in unmittelbarer Nähe zum Gründungsbau der DGG von 1922, dem im Kriege 1943 zerstörten ehemaligen Gebäude des Geophysikalischen Instituts der Universität Leipzig, Talstraße 38. Es ist telefo-nisch erreichbar unter 0341/9732900 (E-Mail: [email protected]).

LUDGER MINTROP (1880-1956) – Entdecker der seismischen Refraktionswelle („Mintrop-Welle“) sowie 1922 Mitbegründer und seit 1950 Ehrenmitglied unserer Gesellschaft – war vor zwei Jahren wieder einmal beson-dere Aufmerksamkeit gewidmet worden, da Teile seines Nachlasses auf abenteuerliche Weise in Kisten zum Verein „Wiechert‘sche

Erdbebenwarte Göttingen e.V.“ gelangt waren. Die Roten Blätter hatten darüber berichtet (DGG-Mitteilungen 2/2008, 37).

Als Ende 2009 die weitere Lagerung dieser Bestände in Göttingen in Frage gestellt war, hat sich der Präsident der DGG mit Nach-druck dafür eingesetzt, diese bemerkenswerten Dokumente ins Archiv der DGG nach Leipzig zu überführen (siehe hierzu auch Protokoll der DGG-Mitgliederversammlung am 17.3.2010 in Bochum und DGG-Mitteilungen 2/2010, 68). Abb. 1: Die Übersee kiste

mit den Dokumenten

Abb. 2: Ein Fotoalbum. Geschenk des in den 1920er Jahren im Süden der USA arbeitenden Messtrupps Dr. Meyer an Ludger Mintrop

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Am 21. Juli 2010 fand die Übergabe der Be-stände aus dem Nachlass von Ludger Mintrop in Göttingen in den Räumen des Vereins Erd-bebenwarte statt.

Die Übergabe an die DGG, vertreten durch ihren Präsidenten, Herrn Prof. Dr. Ugur Yaramanci, er-

folgte in Anwesenheit der Mintrop-Erben, Frau Dr. Angelika Mintrop-Aengevelt und Herrn Dr. Ludger Zangs. Weiter nahmen teil: Herr Wolfgang Brunk (Vorsitzender des Vereins „Wiechert‘sche Erdbebenwarte Göttingen e.V.“) und Herr Prof. Dr. Franz Jacobs als Verantwortlicher für das Archiv der DGG, sowie weitere Interessierte, darunter auch Vertreter der sehr aufgeschlos-senen Göttinger Lokalpresse, die diesem für die Geschichte der Geophysik bedeutsamen Ereignis gebührende Aufmerksamkeit widmete.

Die Schnappschüsse von der ersten fl üchtigen Sichtung des Bestandes beim Öffnen der Kiste geben einen kleinen Einblick in unsere freudi-ge Stimmung bei Erwartung der für uns noch unbekannten Fundstücke. Sie vermitteln einen Eindruck von der Arbeits- und Lebensweise Mintrops und von dessen persönlichem Schaffen als Pionier der weltweiten kommerziellen Seis-mik (Abb. 1-7).

Im Anschluss an die Übergabe demonstrierte Herr Brunk vom Göttinger Verein in der Erd-bebenwarte den interessierten Gästen nicht nur die Arbeitsweise der dortigen WIECHERT-Seismografen (einschließlich der Berußung von Registrierstreifen). Er beeindruckte auch mit einer brillanten Vorführung der Funktionsweise des Originals der 4t-MINTROP-Kugel vom 14 m hohen Mast (Abb. 8). Dieser steht mitsamt

Abb. 3: Ölfeld Vinton (Louisiana), eines der Arbeitsgebiete der Mintrop-Firma SEISMOS (aus Album Abb. 2). Abb 3 Ölf ld Vi t (L i i ) i d A b it bi t d Mi t Fi SEISMOS (

Abb. 4: Sprengseismik der 1920er Jahre (aus Album Abb. 2).

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der Kugel seit dem Jahre 1908 auf dem Hainberg in Göttingen.

Die zum Transport in 7 Umzugskartons verstauten Materialien konnten anschließend nach Leipzig ins Archiv gebracht werden. Zunächst wird ge-säubert, sortiert und nach Augenschein bewertet. Äußerlich handelt es sich bei den übernomme-nen Gegenständen im Wesentlichen um lose Blätter, Manuskripte und teilweise Broschüren (z.T. Sonderdrucke) verschiedenen Formates. Weiter fi nden sich zahlreiche Karten, meist groß-formatige Rollen, Tuschezeichnungen, vorwie-gend auf Transparentpapier und Seismogramme auf Fotopapier sowie Schriftwechsel mit unter-schiedlicher Thematik.

Abb. 6: Detail aus Abb. 5

Die Dokumente, mehrere Tausend Einzelstücke, sind teilweise stark beschädigt, verstaubt und beginnender Zerfall ist nicht zu übersehen. Es schien zweckmäßig, zur physischen Sicherung des teilweise empfi ndlichen Materials die Auf-bewahrung zunächst weitestgehend in Klar-sichthüllen vorzunehmen und gleichzeitig zu versuchen, sie chronologisch und thematisch zu ordnen.

Zwei Beispiele sollen an dieser Stelle vorab he-rausgegriffen werden und einen ersten Einblick geben: Zunächst ein Telegramm von Mintrops Mitarbeiter Dr. Carl Schmidt vom 19. Januar 1926, aufgegeben in Houston/Texas, adressiert an Mintrop und Dr. Geußenhainer in Tampico/Mexico (Abb. 9). Das Schriftstück vermittelt mit seiner Originalität einen direkten Eindruck von

Abb. 5: Postkarte von Emil Wiecherts Mutter Emilie an Ludger Mintrop mit Dank zu seiner Gratulation aus Anlass ihres 81. Geburtstages im Oktober 1921

Abb. 7: Frau Dr. Mintrop-Aengevelt und Prof. Yaramanci mit Mintrops US-Patent zur Refraktions-seismik

Abb. 8: Schwebende Mintrop-Kugel am 21. Juli 2010

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Abb. 9: Telegramm aus dem Jahre 1926 von Carl Schmidt an Mintrop und Otto Geußenhainer

Abb. 10: Brief aus dem Jahre 1927 von Ehepaar Wiechert an Ehepaar Mintrop

den Glücksmomenten explorierender Geo-physiker, die den Erfolg ihrer täglichen Arbeit unmittelbar erleben konnten.

Im Folgenden noch ein Brief von Emil Wiechert an Ludger Mintrop vom 16. November 1927 mit herzlichen Wünschen zu Mintrops Amerika-Reise (Abb. 10). Bei den anfangs zitierten Bemer kungen über die Apparate handelt es sich um einen Anhang zum Brief mit mehrseitiger, sehr ausführli-cher Kommentierung Wiecherts zu Mintrops neuesten Registrierstationen, die er in den USA zum Einsatz bringen wollte. Die Ein-beziehung der Ehefrauen mit besten Grüßen von Haus zu Haus mag ein Indiz für die herz-liche Verbundenheit des Lehrers Wiechert zu seinem Schüler Mintrop sein.

Frau Dr. Mintrop-Aengevelt und Herr Dr. Zangs haben inzwischen weitere Dokumente aus den Hinterlassenschaften ihres Großvaters in das DGG-Archiv gegeben. In einigen Wochen soll eine Sichtung des in Leipzig bearbeiteten Nachlasses gemeinsam mit den Mintrop-Erben stattfinden. Um deren Eigentum handelt es sich zunächst weiterhin. Nach Absprache mit der DGG soll dann über den weiteren Verbleib der Bestände aus dem Nachlass von Ludger Mintrop entschieden werden. Bis dahin hoffen wir auf viele weitere angenehme Überraschungen.

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VERSCHIEDENESDie Österreichische Geophysikalische Gesellschaft

Wolfgang Lenhardt (Präsident)

Im März 2009 hat sich die Österreichische Geo physikalische Gesellschaft – Austrian Geo-physical Society (AGS) konstituiert, die im Jahr zuvor gegründet wurde.

Die Gesellschaft dient der Mehrung und Ver-b reitung des geophysikalischen Wissens in Forschung, Lehre und Anwendung zur Erhöhung der Wertschöpfung in der Geophysik, der Herstellung und Förderung der die Geophysik betreffenden notwendigen Kontakte zwischen Forschung, Lehre und Wirtschaft, der Erhöhung des Stellenwertes der Geophysik im öffentli-chen Bewusstsein und der Bereitstellung von Informationsinstrumenten zur Vermittlung von Erkenntnissen und Erfahrungen der Geophysik.

Wozu dient eine Mitgliedschaft?

• Lehre: Abgestimmte Studienplanung und Ex kursionen, Themen aus der Industrie und Sicherheitsaspekte, Bakkalaureats-, Diplom- und Dis sertationsthemen, Lehrbehelfe, Hinweise für wissenschaftliche Arbeiten, themen übergreifende Beratung,

• Kontakte: zur Industrie und zu For-schungs einrichtungen, Tagungsbesuche, Kon tak tliste,

• Öffentlichkeitsarbeit: Homepage, Publi-kationen, Vorträge,

• Informationsinstrumente: Homepage, Ta-gungen, Tagungskostenunterstützung, Ver-änderungen in Firmen und

• Ihre Anregungen sind ein wertvoller Beitrag für die Geophysik in Österreich!

Anlässlich der PANGEO-Tagung in Leoben wurde am 16.9.2010 ein Memorandum of Under-

standing unterzeichnet, das die Zu sammenarbeit mit der European Association for Geoscientists and Engineers (EAGE) regelt. Im Bild Claudia Steiner-Luckerbauer (AGS/EAGE), Wolfgang Lenhardt (Präsident der AGS) und Marcel van Loon (EAGE) bei der Unterzeichnung.

Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt € 25 für ordentliche Mitglieder und € 15 für studentische Mitglieder bis zum vollendeten 28. Lebensjahr, die ein erdwissenschaftliches Studium betreiben.

Mehr zur Gesellschaft und zum Mitgliedsantrag siehe im Internet unter www.geophysik.at.

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150 Jahre Adolf Schmidt und 80 Jahre Observatorium Niemegk

Franz Jacobs, Leipzig & Hans-Joachim Linthe, Niemegk/Potsdam

Am 23. Juli 2010 fand auf Initiative der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG, Arbeitskreis Ge-schichte) eine gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ veranstal-tete Feierstunde in Niemegk statt. Über 30 Teilnehmer, darunter Vertreter der örtli-chen Presse, waren der Einladung gefolgt. Sie trafen sich im Gedenken an den her-vorragenden Pionier der Erforschung des Erdmagnetfeldes ADOLF SCHMIDT (1860–1944) – ehemals Vorsitzender und Ehrenmitglied unserer Gesellschaft –, dessen Geburtstag sich an diesem Tage zum 150. Male jährte. Die Anwesenden begingen gleichzeitig die 80. Wiederkehr der Einweihung des Observatoriums Niemegk, das seit 1930 den Namen „Adolf-Schmidt-Observatorium für Erdmagnetismus“ trägt.

Professor Dr. Michael Weber, Direktor des Department 2 des GFZ Potsdam, zu dem das Observatorium heute gehört, überbrachte die Grußworte des Vorstandes des GFZ und beton-te nach einer kurzen Würdigung der hervorra-genden Person von Adolf Schmidt die einzig-artige Stellung und die unverzichtbare Position des Observatoriums für die Erforschung und Bewertung des geomagnetischen Feldes im System Erde.

Der Bürgermeister der Stadt Niemegk, Herr Eckard Zorn, ließ es sich anschließend nicht nehmen, die Glückwünsche aus dem Rathaus zu überbringen und erwähnte neben dem Stolz der Niemegker auf die renommierte Forschungsstätte auch das Observatorium als Wirtschaftsfaktor am dortigen Standort.

Mit besonderem Interesse nahmen die Teilnehmer die Grußworte des Vorsitzenden des Deutschen Esperanto-Bundes e.V. und des Vorsitzenden der Gesellschaft für Interlinguistik e.V., Herrn Dr. Fischer und Herrn Dr. Blanke auf. Sie betonten die unvergessene Rolle des Mathematikers und Naturwissenschaftlers

Adolf Schmidt auch für die Linguistik und be-sonders für die völkerverbindende Rolle der Sprache Esperanto.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen dann ein wissenschaftshistorischer Vortrag über Adolf Schmidt, eine Präsentation zur Ent-wicklung und zu den heutigen Aufgaben des Observatoriums und eine Führung über das Observatoriumsgelände mit seinen Messhütten, Laboren und Werkstätten.

Den Besuchern wurde im historischen Vortrag das Leben und Wirken und das wissenschaftli-che Vermächtnis des Jubilars Adolf Schmidt von Franz Jacobs, Adolf Best, Wigor Webers und Hans-Joachim Linthe nahegebracht. Anliegen der Präsentation war die Würdigung der bahn-brechenden und nachhaltigen Leistungen des Nestors der Geomagnetik in Deutschland bei der Erforschung des Erdmagnetfeldes, insbe-sondere zu der auf Carl Friedrich Gauß zurück-gehenden Theorie des Erdmagnetismus, über das geomagnetische Potential, über den mag-netischen Mittelpunkt der Erde, zum Gang der Sonnenfl eckentätigkeit, zum ionosphärischen Ringstrom, zu seinen Bemühungen um die Schaffung von nationalen und globalen magneti-schen Messnetzen und schließlich zum Entwurf und Bau von Messgeräten, wie dem nach Adolf Schmidt benannten Normaltheodoliten zur Be-stimmung der absoluten Horizontalintensität

Abb. 1: Interessierte Zuhörer

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und der Deklination sowie den ebenfalls sei-nen Namen führenden tragbaren magnetischen Feldwaagen zur Ermittlung der relativen ver-tikalen oder horizontalen Komponenten des Magnetfeldes für geologische Kartierungen und Prospektionszwecke. Näheres zu Adolf Schmidt ist in den DGG-Mitteilungen 3/2009, 52-59 be-richtet worden. Die Autoren des Vortrages in Niemegk nutzten die Gelegenheit, getragen auch von persönlichem Erleben, an den Schüler von Adolf Schmidt und langjährigen Direktor des Geomagnetischen Instituts Potsdam und des Observatoriums Niemegk, den verdienst-vollen GERHARD FANSELAU (1904–1982) zu erinnern.

Der Vortrag über das Observatorium Niemegk wurde von Hans-Joachim Linthe gehalten. Er berichtete über die 80-jährige Geschichte des Observatoriums und die heute auf der Tages-ordnung stehenden Aufgaben. Anknüpfend an die Tradition des von Alexander von Humboldt, Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber initiier-ten Göttinger Magnetischen Vereins wurde 1890 das Potsdamer Magnetische Observatorium in Betrieb genommen. Adolf Schmidt übernahm im Jahre 1902 seine Leitung. Er führte es bis zu sei-ner Pensionierung im Jahre 1928 sehr erfolgreich. Dreimal musste er sich mit dem Problem unver-meidbarer technischer Störungen infolge zuneh-mender Elektrifi zierung auseinandersetzen, die die Observatoriumsmessungen beeinträchtigten. Die endgültige Lösung dieser Probleme konnte

nur durch die Verlegung des Observatoriums in die Nähe des Flämingstädtchens Niemegk erreicht werden. Schließlich wurde das

nach Adolf Schmidt benannte neue Observatorium an seinem 70. Geburtstag, dem 23. Juli 1930, offi ziell eingeweiht. Das seit 1992 zum GFZ gehörende Observatorium kann auf eine 120-jährige Messreihe zurückblicken, die nur eine, durch Kampfhandlungen am Ende des 2. Weltkrieges verursachte, 10-mo-natige Unterbrechung erfuhr. Zeit seines Bestehens genießt das Observatorium ein hohes interna-tionales Ansehen.

Die anschließende, wegen des gro-ßen Interesses in zwei Gruppen durchgeführte Führung unter Lei-tung von Hans-Joachim Linthe Abb. 2: Besuchergruppen im Museumsraum. Im Vor dergrund der

Bidligmaier-Kompass.

Abb. 3: Doppelkompass von Bidligmaier (im Ein-satz bei: Deutsche Südpolar-Expedition mit der „Gauß“ 1901-03, Arktisfahrt mit LZ 127 „Graf Zeppelin“ 1931, Fahrten mit „Meteor“ nach 1945).

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Abb. 5: Gruppenfoto vor Schmidt-Büste am 23. Juli 2010

Abb. 4: Armin Grafe, Adolf Best und der Fotograf Herr Greulich (von rechts)

und Eberhard Pulz vertiefte bei regem Frage-Antwort-Aus tausch den Vortragsteil der Veranstaltung. Die Palette der interessanten Erlebnisse reichte vom anerkennenden Staunen über die in der Sammlung historischer Geräte der Nachwelt er haltenen Kleinodien über die Demonstration der Arbeits weise in Absolut- und Variationshaus bis zu Laboren und Werkstätten für vielfältige Spezialaufgaben des GFZ auf dem Gebiete der geomagnetischen Beobachtung und Forschung.

Zu abschließenden Höhepunkten gestalteten sich die Eintragung in das historische, bis ins

Anfangsjahr 1930 zurückgehende Niemegker „Schmidt-Gästebuch“ und das Arrangieren der Teilnehmer zum (wohl später auch historischen) Gruppenfoto vor der Büste von Adolf Schmidt. Mit angeregten Gesprächen an einer von der DGG spendierten kleinen Kaffeetafel klang die Veranstaltung am frühen Abend aus.

Möge die Erinnerung an das engagierte und se-gensreiche Wirken von ADOLF SCHMIDT auch in Zukunft Ansporn für junge Geowissenschaftler sein und das Adolf-Schmidt-Observatorium für Erdmagnetismus noch viele erfolgreiche Jahre erleben.

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3/2010 DGG-Mittlg. 49

Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik 2010

Thomas Jahr, Jena

Die Herbsttagung 2010 des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik fand vom 19. bis 22. Oktober im Schloss Smolenice in der Slowakei statt. 41 Teilnehmerinnen und Teil-nehmer folgten den diesmal 32 Vorträgen und beteiligten sich intensiv an den zeitlich unbefri-steten Diskussionen. Das Spektrum der Themen unserer Tagung war wie eh und je vielfältig und reichte von den neuen Atomgravimetern über

terrestrische und GRACE-Schweremessungen bis hin zu aktuellen geodätisch/geophysikali-schen Modellierungsmethoden. Die Teilnehmer/innen danken Herrn Dr. Ladislav Brimich und seinem Team für die sehr gute Organisation der Tagung und der damit einhergehenden, herbstlichen Wanderung zur nahe gelegenen Tropfsteinhöhle Driny und deren Besichtigung.

Liste der Beiträge (Vortragende mit *): Vortragende(r) Titel KNESCHKE, M. EuroQuasar: Vom State-of-the-art klassischen

Gravimeter hin zum Atomgravimeter SCHUBERT, C. Inertialsensorik basierend auf der Interferometrie

kalter Atome MENTES, G. Eine Vorrichtung für die Erzeugung kleiner Be-

wegungen mit verschiedener Zeitfunktion, Kalib-rierung von Beschleunigungsgebern

VANICEK, P. Geoid versus quasi-geoid or physics versus ge-ometry

ZÜRN, W.*, P. DUFFNER, T. FORBRIGER, M. WESTERHAUS & R. WIDMER-SCHNIDRIG

Untersuchungen des Schweredifferenzsignals beim Doppelkugel-Supraleit-Gravimeter SG-056 am BFO

HARNISCH, M.* & G. HARNISCH Jahresperiodische Variationen in langen Gravi-meterreihen, untersucht für einige Stationen aus dem Global Geodynamics Project (GGP)

WEISE, A., T. JAHR*, M. ABE, B. CREUTZFELDT, C. FÖRSTE, A. GÜNTNER, J. IHDE, G. JENTZSCH, C. KRONER, J. MÜLLER, H. WILMES, H. WZION-TEK & S. PETROVIC

Terrestrische Schwerefeldvariationen von Supra-leitenden Gravimetern zur GRACE-Validierung

MEURERS, B.* & M. DORNINGER Schwerefeldvariationen durch atmosphärische und hydrologische Prozesse am Conrad Observa-torium (Österreich)

WZIONTEK, H.*, R. FALK, A. BOER, I. CONA, H. HASE, H. WILMES & P. WOLF

Gravimeter im Härtetest: Die gravimetrische Zeitreihe TIGO/Concepcion (Chile) und das Erd-beben vom 27.02.2010

KLÜGEL, T.* & H. WZIONTEK ATMACS − ein Service zur Berechnung atmo-sphärischer Massenanziehung auf der Basis ope-rationeller Wettermodelle

LÄUFER G.*, S. LEINEN & M. BECKER Reprozessierung der hessischen SAPOS-Stationen (Permanent GPS)

KIRSCHNER, S.*, D. NEUBERSCH & F. SEITZ Bestimmung der Lovezahl k2 aus beobachteten Variationen der Erdrotation

WZIONTEK, H.*, J. MÜLLER, A. RÜLKE, J. IHDE, W. SÖHNE, A. WEISE & H. WILMES

Konsistente GPS-Prozessierung für den Ver-gleich mit gravimetrischen Zeitreihen

WESTERHAUS, M.*, S. KUNY, A. SCHENK & R. HANSSEN

Persistent-Scatterer SAR-Interferometrie am Toten Meer

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50 DGG-Mittlg. 3/2010

Die nächste Herbsttagung fi ndet vom 04.10.-07.10.2011 in Nördlingen statt. Die lokale Organisation übernimmt dankenswerter Weise Dr. Thomas Klügel. Näheres dazu wird ab Frühjahr 2011 wieder unter der URL www.ak-gg.de des Arbeitskreises zu fi nden sein oder kann unter [email protected] (Tel.: 03641-948665, Fax: 03641-948662) erfragt wer-den. Alle an aktuellen Themen der Geodynamik,

Geodäsie und Geophysik Interessierte sind wie immer herzlich zur Teilnahme eingeladen ganz besonders auch Bachelor-Absolventen und Master-Kandidaten sowie Diplomanden und Doktoranden, die ihre laufenden Arbeiten vorstellen und zur Diskussion stellen möchten. Anmeldungen werden bis 01.09.2011 über die o.a. Web- oder E-Mail-Adresse erbeten.

GEBAUER A.*, U. SCHREIBER & T. KLÜGEL Umwelteinflüsse in Rotationsdaten des Ring-Lasers G.

KLÜGEL, T.*, S. MÄHLER & C. SCHADE Local Ties − Voraussetzung für die Kombination der geodätischen Raumverfahren

RÖDELSPERGER, S.*, G. LÄUFER, A. EICHHORN, C. GERSTENECKER & M. BECKER

Analyse-Konzept für die zeitnahe Auswertung von bodengestützten SAR-Daten

BARTHELMES, F.* & W. KÖHLER ICGEM – A web-based service for using global Earth gravity field models

WESTERHAUS, M.* & K. LINDNER Bestimmung nicht-linearer Gravimeterdriften − ein Ansatz aus der SAR-Interferometrie

FUHRMANN, T. Vertikale Krustenbewegungen im Bereich des Oberrheingrabens aus der Analyse von Wieder-holungsnivellements und SAR-Interferometrie

GERSTENECKER, C.*, G. LÄUFER, S. RÖ-DELSPERGER, D. STEINECK & M. BECKER

Deformation observations at Lagoa de Fogo, Sao Miguel, Acores: experiences and results

JAHR, T.*, S. ZEUMANN & P. SCHINDLER Das neue Projekt INFLUINS zur geowissen-schaftlichen Erkundung des Thüringer Beckens

PASTEKA, R.* & J. PANISOVA Fallstudien zur Anwendung der Mikrogravimet-rie bei archäologischen Erkundungen von Kryp-ten und Hohlräumen

SIMON, D. Neue Datenbasis für die Lösung des Modellie-rungsproblems: Salzhang/Subrosionssenke im Einflussgebiet von Gebirgsschlägen

SCHINDLER, P.*, G. JENTZSCH, D. DAMASKE & A. LÄUFER

Kombinierte gravimetrische und magnetische 3D-Modellierung an der Küste von Nord-Viktoria-Land (Antarktis) – Projektvorstellung

SKIBA, P.* & G. GABRIEL Reprozessierung von Gravimetriedaten als Bei-trag zu aktuellen Potenzialfeldkarten Deutsch-lands

HARNISCH, G.* & M. HARNISCH Erdgezeitenforschung auf dem Telegrafenberg in Potsdam, ein Rückblick auf das vergangene Jahr-hundert

GEBAUER, A. PreAnalyseExtended ein neues Programm zur Datenbearbeitung und -analyse

WANG, R.*, B. SCHURR & Z. SHAO Near-field coseismic displacement data derived from strong-motion records using an empirical baseline correction.

FISCHER, K. Observing near field deformations in broad band seismic records

PETROVIC, S.* & F. BARTHELMES Detection of periods and trends in time series of grids

PRUTKIN, I. Local geoid determination, calculation of pseudo-gravity, separation of sources and 3D inversion of gravity and magnetic data

Vortragende(r) Titel

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ANKÜNDIGUNG VON VERANSTALTUNGEN

Seminar Ingenieurgeophysik in Neustadt/Weinstr., 6.-8.04.2011

Die geophysikalische Erkundung des oberflächennahen Untergrundes ist ein wachsendes Arbeitsgebiet der Angewandten Geophysik. Typische Fragestellungen sind z.B. die Erkundung von Grundwasserressourcen einschließlich Ableitung hydraulischer Untergrundparameter, Bau-grunduntersuchung, Altlastenerkundung, Nutzung oberfl ächennaher Rohstoffe und Erdwärme sowie die Lokalisierung archäologischer Fundstellen. Die Liste der Anwendungsmöglichkeiten lässt sich beliebig fortsetzen.

Eingeladen sind Fachbeiträge zu allen Aspekten der Ingenieurgeophysik, z.B. theoretisch-methodi-sche Aspekte, Geräteentwicklungen und insbesondere auch Anwendungsbeispiele. Hier können auch Bachelor- und Masterarbeiten vorgestellt und diskutiert werden. Beiträge auf Englisch sind ebenfalls willkommen.

Ein Themenblock (halbtägig) des Seminars ist die Oberfl ächenwellenseismik. Dieses Schwerpunktthema wird von Dr. Stefano Parolai und Dr. Matteo Picozzi (Geoforschungszentrum Potsdam) geleitet.

Tagungsort: Herz-Jesu-Kloster, Waldstr. 145, 67434 Neustadt/Weinstr.Beginn: 06.04.2011, 14:00 Uhr Ende: 08.04.2011, 12:00 UhrKosten (Unterkunft und Verpfl egung): ca. 150,- € (im Doppelzimmer etwas billiger).

Anmeldung mit Nennung des Vortragsthemas bitte bis zum 15.02.2011 an

Dr. Reinhard KirschLandesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-HolsteinHamburger Chaussee 2524220 [email protected].: 04347/704-534

Es sind natürlich auch Teilnehmer ohne Vortrag willkommen.

Beiträge für das Schwerpunktthema Oberfl ächenwellenseismik melden Sie bitte direkt bei Dr. Stefano Parolai an [email protected], Tel.: 0331/288-1290). Diese Beiträge sollten auf Englisch sein.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Dr. Ulrike WerbanHelmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ, Leipzig

Dr. Reinhard KirschLandesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein, Flintbek

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Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Wintersemester 2010 / 2011

AG: Arbeitsgemeinschaft B: Blockkurs DW/WA: Wissenschaftliche Arbeiten E: Exkursion FW: Freie Wahl GÜ/GP: Geländeübung/-praktikum IV: Integrierte Veranstaltung K: Kolloquium KU: Kurs P: Praktikum PV: Privatissimum S: Seminar T: Tutorium TH: Theoretikum V: Vorlesung Ü: Übung (Zahlen vor diesen Abkürzungen geben die Anzahl der Semesterwochenstunden an.) RWTH AACHEN – Lehrstuhl für Applied Geophysics and Geothermal Energy Studiengänge:

B.Sc. Angewandte Geowissenschaften (AGW1) B.Sc. Georessourcenmanagement (GRM1) M.Sc. Angewandte Geowissenschaften (AGW2) M.Sc. Applied Geophysics (AGP) – IDEA League Joint Master

Offenes Diplomanden- und Doktoranden-Seminar 2S Bosch Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen 2WA Clauser Arbeiten Einführung in die Geophysik (AGW1, GRM1) 2V/2Ü Bosch Einführung in die Geophysik – Tutorium 4x2T Bosch (AGW1, GRM1) Grundlagen der angewandten Geophysik I – 4V Clauser / Klitzsch Seismik, Gravimetrie (AGW1) Grundlagen der Angewandten Geophysik I – 2Ü Klitzsch Seismik, Gravimetrie (AGW1) Strömungs- und Transportmodellierung (AGW2) 2V/Ü Blaschek Petrophysics (AGW2, AGP) 2V/2Ü Bosch / Krooß Geophysical Logging and Log Interpretation 2V/2Ü Pechnig / Bosch (AGW2, AGP) Projektarbeit Numerische Modellierung (AGW2) 2Ü Blaschek / Demmel Geophysics special methods: NMR and SIP (AGP) 2V/2Ü Blümich / Klitzsch Geothermics (AGP) 2V/2Ü Clauser U BAYREUTH / BAYERISCHES GEOINSTITUT Introduction to Numerical Methods in Geophysics 3V Samuel Das System der festen Erde 2V Dubrovinsky Seminarreihe Experimentelle Geochemie und Geophysik 2S Katsura High Pressure Experimental Techniques and 2V/Ü Keppler Applications (Blockkurs im Februar 2011)

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U BAYREUTH - Lehrstuhl Bodenphysik Transportprozesse in Böden 2V/Ü Huwe Ausgewählte Themen des physikalischen Bodenschutzes 2S Huwe Bearbeitung bodenphysikalischer Probleme mit R 1Ü Huwe Bodenphysik: Bodenhydrologie 2V Huwe Bodenphysikalische Laborübungen 3V/Ü Huwe / N.N. Einführung in die Bodenphysik 2V/Ü Huwe Geostatistik 2V/Ü Huwe Räumliche Analyse und Simulation 2V/Ü Huwe Praktikum zur räumlichen Analyse und Simulation 2P Huwe FU BERLIN – Fachrichtung Geophysik Bachelor-Studiengang Geologische Wissenschaften Institutskolloquium 2K alle Dozent/inn/en des Institutes (Koord.: Schudack) Erde I 3V Scheuber / Brasse /Hammer- schmidt Erde I 2Ü Scharf / Hecht Mathematische Grundlagen der Geophysik 2V/2Ü Shapiro Angewandte Geophysik II 2V/2Ü Kaufmann / Brasse Master-Studiengang Geologische Wissenschaften Elektromagnetische Tiefenforschung 2S Brasse / Ritter Seismische Wellenfelder 2S Shapiro Geophysikalisches Seminar 2S Shapiro / Kummerow / Wigger / Brasse / Kaufmann Methoden der angewandten Seismik 2S Shapiro Dynamik der Erde 2S Kaufmann Seismologie - Erdbeben und Struktur der Erde 2V/2Ü Kummerow Planetenphysik 2V/2Ü Wünnemann Gesteinsphysik von Sedimenten 2V Shapiro Gesteinsphysik von Sedimenten 2Ü Stürmer Inversions-und Abbildungsverfahren in der Geophysik 2V/2Ü Tilmann Mathematische Grundlagen der Geophysik 2V/2Ü Shapiro Angewandte Geophysik II 2V/2Ü Kaufmann / Brasse Seismische Experimente zur Erforschung der Litho- 2S Wigger sphäre Experimentelle Gesteinsphysik (Festgesteine) 2S Mayr TU BERLIN – Fachgebiet Angewandte Geophysik Studiengang Geotechnologie B.Sc. Aufbau und Physik des Erdkörpers 1V Börner Grundlagen der Angewandten Geophysik 2V/1Ü Börner / Braun Integrierte Angewandte Geophysik 1V/1Ü Börner / Braun Surface wave based seismics 1V Parolai Reflexionsseismik 2IV Krawczyk Aerogeophysik I 1V Eberle

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Strömungsmodellierungen und Hydraulische Tests 2IV Zimmermann Studiengang Geotechnologie M.Sc. Erkundungsmethoden in der Geophysik 2IV Börner / Braun Geophysikalische Erkundung in der Praxis 2IV Börner / Braun Datenverarbeitung und Filter in der Geophysik 1V/1Ü Yaramanci / Rücker Inversion und Modellierung in der Geophysik 1V/1Ü Yaramanci / Rücker Beide Studiengänge Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen WA Yaramanci / Börner / Arbeiten in der Angewandten Geophysik, Krawczyk Bachelorarbeit, Masterarbeit U BOCHUM - Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik B.Sc.-Studiengang Geowissenschaften Einführung in die Geophysik mit Übungen 4V/Ü Friederich Numerische Methoden in den Geowissenschaften 2V Fischer Tektonophysik 2V Renner Einführung in die Seismologie mit Übungen 3V/Ü Friederich Übungen zur Physik I für Studierende der Geowissenschaften 1Ü Renner Übungen Geowissenschaften I 2Ü Brix / Buhl / Fischer / Fockenberg / Graetsch / Hansen / Marler / Renner / Röller / Schulte / Wisotzky M.Sc.-Studiengang Geowissenschaften Dynamik der Erde I 3V/Ü Renner Geophysikalisches Seminar 2S Fischer Fortgeschrittenenpraktikum (20 Tage) P Friederich / Fischer / Renner Auswertung und Interpretation III (Inversionstheorie) 3V/Ü Friederich Promotionsstudiengang (Graduate School of Earth Sciences) Seismologisches Seminar: Struktur, Seismizität und 3S Friederich / Fischer Dynamik der Hellenischen Subduktionszone Lehraufträge Marine Geophysik 2V/Ü Heyde Geothermie 2V/Ü Jung

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U BONN – Geodynamik und Angewandte Geophysik Bachelor Geowissenschaften Einführung in die Geophysik 4V/2Ü Kemna / Miller Angewandte Geophysik 1V Kemna Master Geowissenschaften / Master Physik der Erde und Atmosphäre (PEA) Physics and Mechanics of Earthquakes 2V/2 S Miller Hydrogeophysik 2V/2Ü Kemna Prognostische Modellierung 2V/2Ü Hense / Miller Physics and Mechanics of Earthquakes 2V/2S Miller Weitere Veranstaltungen Dynamik von Massenbewegungen I 2V/1Ü Pudasaini Forschungsseminar Angewandte Geophysik 2S Kemna Research Topics in Geodynamics 2S Miller TU BRAUNSCHWEIG – Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik Physik V: Geo- und Astrophysik 3V/1Ü Blum / Glaßmeier / Hördt Astrophysikalisches Praktikum P Blum Forschungspraktikum P Blum Planetesimalentstehung V Blum Realisierung physikalischer Großprojekte am 2V Block Beispiel von Raumfahrtmissionen Fortgeschrittene Methoden der Experimental- 2V/1Ü Glaßmeier physik: Daten und Signalanalyse Propädeutikum Physik 1V/Ü Glaßmeier Ausgewählte Kapitel der extraterrestrischen Physik V Glaßmeier (Projektgruppe) Geophysical Processes in the Solar System 3S Blum / Glaßmeier / Hördt (MPS Katlenburg-Lindau) Geo- und Astrophysik 2S Blum / Glaßmeier / Hördt Instabilitäten in Weltraumplasmen 1V Glaßmeier Hydrogeophysik V/Ü Hördt F- Praktikum für Physiker P Richter U BREMEN – Fachbereich Geowissenschaften Studiengang Bachelor of Science Geowissenschaften Einführung in die Physik der Erde I 2V Villinger Geowissenschaftliche Computeranwendungen 2Ü von Dobeneck Einführung in die Programmierung 2Ü Villinger Kartographie 1Ü Fekete / Keil / Spieß Marine Geophysik 3V/Ü/P Schwenk / Frederichs / Kaul Seegeophysikalische Geländeübung 2GÜ Spieß / Schwenk / Frederichs Arbeiten mit Geographischen Informationssystemen 3V/Ü Schlüter / Keil / Spieß Geländeübung zur Magnetik 2GÜ von Dobeneck / Müller Magnetische Exploration 2V/Ü von Dobeneck / Müller

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Seismische Exploration 2V/Ü Spieß / Fekete Geothermik 1V Villinger Modellierung geodynamischer Prozesse 2V/Ü Huhn Seismologie 2V/Ü Schlindwein Studiengang Master of Science Geowissenschaften Angewandte Geophysik in der Glaziologie 1V/Ü Eisen Seismic and acoustic imaging of sedimentary structures 2V/Ü Spieß / Schwenk Geowissenschaftliche Projektübung 12Ü von Dobeneck Studiengang Master of Science Marine Geosciences Stratigraphic methods 2V/Ü Bickert / von Dobeneck / Mollenhauer Gas hydrates: formation, detection, relevance 3V Bohrmann / Hinrichs / Kasten / Spieß / Villinger Sedimentary structures and processes of passive 2V/Ü Hanebutt / Henrich / Schwenk / continental margins Spieß Seismic and acoustic imaging of sedimentary structures 2V/Ü Schwenk / Spieß Geophysics of mid-ocean ridges and abyssal plains 2V Spieß / Villinger Geoscientific project 12Ü von Dobeneck TU CLAUSTHAL – Institut für Geophysik Hydro- und Umweltgeophysik 2V/Ü Weller Petrophysik I 3V/Ü Weller Einführung in die angewandte Geophysik / 2V/Ü Debschütz / Fertig / Weller Geophysikalische Erkundung Erdbeben – Entstehung, Ausbreitung und Auswirkung 2V Fertig Allgemeine Geothermie 2V Buntebarth Petrophysikalisches Praktikum 3P Weller / Debschütz Praktikum mit Studienarbeit für Fortgeschrittene 3P Dozenten / Mitarb. des Instituts Geophysikalisches Seminar 2S Dozenten / Mitarb. des Instituts Diplomanden/Doktoranden-Seminar 2S Dozenten / Mitarb. des Instituts Kolloquium des Instituts für Geophysik 2K Dozenten / Mitarb. des Instituts Einführung in die Geowissenschaften I 4V/2Ü Blendinger / Fertig / Gursky / Mengel, Schwarzer TU CLAUSTHAL – Institut für Erdöl- und Erdgastechnik Erkundung, Charakterisierung und Erschließung tiefen- 2V(B) Reinicke / Schulz / Jung / geothermischer Reservoire Teodoriu BTU COTTBUS – Lehrstuhl Umweltgeologie Umweltgeophysik 2V Petzold / Herd / Jenn

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3/2010 DGG-Mittlg. 57

U FRANKFURT – Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Geophysik Computational methods in geophysics 2V/2Ü Schmeling Geodynamik: Fluiddynamik und Wärmetransport 2V/1Ü Schmeling Spezielle Themen aus der Seismologie 3V/Ü Rümpker Digitale Signalverarbeitung: Fourier-Methoden 3V/Ü Rümpker Geophysikalisches Laborpraktikum & 3P Bagdassarov / Schmeling Hauspraktikum Geophysik Gesteinsphysik 2V/P/1Ü Bagdassarov Modellierungen aktueller geophysikalischer Probleme 2V/P Schmeling mit COMSOL Spezielle Themen der Angewandten Geophysik: 3V/Ü Bagdassarov Fels- und Bodenmechanik System Erde 2V Schmeling / Herrle / Voigt Einführung in die wissenschaftliche Programmierung 2V/Ü Beuchert in den Geowissenschaften: Finite Elemente Geodynamisches Modellieren Teil II 3P Schmeling / Bagdassarov / Zulauf / Dietl TU BERGAKADEMIE FREIBERG - Institut für Geophysik und Geoinformatik Theorie seismischer Wellenausbreitung V Buske Wellenverfahren II V/Ü Buske Magnetik V Käppler Allgemeine Geophysik V Spitzer Angewandte Geophysik V/Ü Buske Geothermik V Spitzer Elektromagnetik V Börner Zeitreihenanalyse V/Ü Buske Geoelektrik V Börner Gravimetrie V Käppler Wissenschaftliche Kommunikation für BSc & MSc S Spitzer / Buske / Schaeben Potentialtheorie V/Ü Börner Numerische Simulationsmethoden der GY V Spitzer Numerische Simulationsmethoden der GY Ü Franke / Afanasjew Seismologie V Mittag Einführung in selbstständige wissenschaftliche Arbeiten S Buske / Spitzer / Schaeben U FREIBURG – Institut für Geowissenschaften Angewandte Geophysik in der Hydro- und Ingenieur- 2V/Ü Henk geologie U GÖTTINGEN - Institut für Geophysik Elektromagnetische Tiefenforschung 2V/Ü Bahr Numerische Strömungsmechanik 2V/2Ü Tilgner Plattentektonik und geophysikalische Exploration 2V Bahr Physikalisches Praktikum für Fortgeschrittene 8P Bahr Geophysikalisches Seminar 2S Tilgner Forschungsschwerpunkt Astro- und Geophysik 4S Bahr

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U GRAZ – Bereich Astrophysik, Geophysik und Meteorologie/ Obere Atmosphäre 1 (Aeronomie der Erde und der 2V Biernat Planeten) Einführung in die Plasmaphysik 2V Rucker Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen 2PV Biernat Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen 2PV Kirchengast Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen 2PV Rucker Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen 2PV Kömle Einführung Meteorologie 2V/2Ü Foelsche Methoden der Datenanalyse und Dateninversion 2V/2Ü Heinrich / Leuprecht / Mendlik / Putz / Themessl Einführung in die Planetologie 2V Kömle Sonnenwind-Magnetosphären-Ionosphären-Model- 2V Biernat lierung Ausgewählte Kapitel der Geophysik: Remote Sensing 2V Kirchengast of Atmospheres and Climate Change Mathematische Methoden: Statistische Methoden 2V/Ü Lackner Spezialseminar für DissertantInnen: Earth Observation 2S Kirchengast and WegenerNet for Climate U GREIFSWALD – Institut für Geographie und Geologie Einführung in die Geophysik 2V N.N. U HALLE-WITTENBERG – Institut für Geowissenschaften Bachelor-Studiengang Angewandte Geowissenschaften Geophysikalische Methoden 4V/Ü Schuck U HAMBURG – Institut für Geophysik Studiengang Bachelor of Science Geophysik/Ozeanographie Einführung 1: Geophysik 4V Dahm Numerische Methoden in den Geowissenschaften 2V Gajewski / Backhaus Fluiddynamik 3V/1Ü Backhaus / Hort Datenverarbeitung und Programmierung in den Geo- 2V/4Ü Stammer / Tessmer wissenschaften Angewandte Geophysik 2 3V/1Ü Gajewski / Vanelle Wellen und Signale 2V/1Ü Gajewski / Vanelle Geologische Interpretation geophysikalischer Daten 2V Hübscher GIS Anwendung in der Geophysik und Potentialfeld- Ali Dehghani / Zaksek Datenverarbeitung Geophysikalische Messübungen (1 Woche) B Ali Dehghani / Hort / Hübscher / Tessmer Messmethoden und Fernerkundung 2V/1Ü Jochumsen / Quadfasel / Stammer

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Masterstudiengang Geophysik: Naturgefahren und Rohstoffe Inversionsprobleme 2V/1Ü Dahm Vulkanologie 2V/1Ü Hort Seismische Anisotropie 1V/1Ü Vanelle Seismische Datenbearbeitung 1V/2Ü Hübscher Datenverarbeitung in Mariner Gravimetrie und Magnetik V/Ü(B) Ali Dehghani (1 Woche ganztägig) Glaziologie 1V/1Ü Humbert Seminare und Kolloquia Geophysikalisches Seminar 2S Dahm / Gajewski / Hort / Humbert Geophysikalisches Kolloquium 2K Der Lehrkörper der Geophysi- kalischen Fächer Seminar Geophysik/Ozeanographie Grundlagen 2S die Lehrenden der Geophysik und Ozeanographie Geophysikalisches Seminar für Fortgeschrittene 2S die Lehrenden der Geophysik Seminar über antarktische Glaziologie 2S Humbert

U HANNOVER – Geowissenschaften Bachelorstudiengang Geowissenschaften Grundlagen der Geophysik 2V/Ü Bönnemann / Barckhausen Geologische Interpretation geophysikalischer Daten 2V/Ü Binot / Gabriel / Grinat / Thomas Masterstudiengang Geowissenschaften Geophysik 2V Alheid U HANNOVER – Geodäsie und Geoinformatik Bachelorstudiengang Geodäsie und Geoinformatik Gravimetrie 1V Timmen Masterstudiengang Geodäsie und Geoinformatik Geodynamik 2V/Ü Vey

U HEIDELBERG – Institut für Geowissenschaften Bachelorstudiengang Geowissenschaften Geophysikalische Methoden 3V/Ü Eisen Masterstudiengang Geowissenschaften Geophysikalische Laborübungen 3Ü Lehrimport aus Karlsruhe Interpretation von Bohrlochmessungen 2V/Ü N.N.

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U INNSBRUCK – Institut für Meteorologie und Geophysik Geophysik 2V Castillo Feldpraktikum Geophysik P Castillo U JENA – Institut für Geowissenschaften Geophysikalisches Laborpraktikum 2P Jahr / Kukowski Geophysikalische Prozesse 2V/1Ü Kukowski / Jahr Dynamik der Lithosphäre 2V/1Ü Kukowski Subduktionszonen 2S Kukowski Rheologie 2V/1Ü Kukowski Seminar für Diplomanden, Doktoranden, Bachelor- 2S Jentzsch / Kukowski und Master-Studierende der Geophysik Kontinuumsmechanik 2V Malischewsky Theorie seismischer Wellen 2V Malischewsky Geophysikalische Aspekte zu Naturkatastrophen 1V/1S Kroner Schwerefeld und Figur der Erde 2V/S Jentzsch Physikalische Vulkanologie 2V/1S Jentzsch / Viereck-Götte KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE (KIT) – Geophysikalisches Institut Einführung in die Geophysik I 2V/1Ü Bohlen / Gottschämmer Inversion und Tomographie 2V/1Ü Bohlen / Rehor Erdbebenseismologie 2V/2Ü Wenzel / Barth Risikoanalyse 1V/1Ü Wenzel / Khazai / Gottschämmer Seismologische Messtechnik 2V Wenzel / Forbriger Zeitreihenanalyse 2V/2Ü Ritter/Barth Geophysikalische Laborübungen für Geophysiker 4Ü Ritter / Gottschämmer / Jetschny / Mann / N.N. Praktische Geophysik 1V Ritter Geophysikalische Laborübungen für Angewandte 4Ü Ritter / Gottschämmer / Geowissenschaftler Jetschny / Mann / N.N. Geophysikalisches Fortgeschrittenenpraktikum (P3) 4P Forbriger / Gottschämmer / Müller / N.N. / Veile Seminar über Aktuelle Themen aus der Angewandten 2S Bohlen Seismik Seminar über aktuelle Fragen der Seismologie 2S Ritter Institutsseminar 2S Bohlen / Wenzel / Jetschny Karlsruher Geowissenschaftliches Kolloquium 2K Heck / Kotny / Ritter Einführung in die selbständige wissenschaftliche Arbeit WA Wenzel / Bohlen / Ritter / Forbriger U KASSEL - Fachgebiet Geohydraulik und Ingenieurhydrologie Hydromechanik V/Ü Koch Numerische Modellierung in der Geohydraulik und 3V/Ü Koch Ingenieurhydrologie

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3/2010 DGG-Mittlg. 61

U KIEL – Institut für Geowissenschaften Einführung in die Geophysik I 2V Kopp GIS / Visualisierung 2V/Ü Schmidt / Götze Seismik I 4V/Ü Rabbel Einführung in Matlab 2V/Ü Schmidt Geophysikalisches Seminar 2S Berndt / Dozenten Geophysik Schwerpunktseminar aktuelle Forschungsthemen 1S Götze / Rabbel / Mahatsente / Schmidt Aktives Tutorium 1T Rabbel Mathematische Grundlagen der Geophysik 4V/Ü Meier Geophysik des Systems Erde 4V/Ü Meier / Bedbur Literaturseminar der Meteorologie, Ozeanographie, 2S Brandt / Krüger / Rabbel / Geophysik Martin Erstellen von Abbildungen mit GMT 2KU Thorwart Viskosität der Erde und Mantelkonvektion 2V Mahatsente Theorie und Modellierung elastischer Wellen 4V/Ü Thorwart / Wilken Übungen zu: Potenzialtheorie 2Ü Götze / Schmidt Potenzialtheorie 2V Götze / Schmidt Oberflächennahe Geophysik 4V/Ü Rabbel / Kirsch Akustische Abbildung von sedimentären Strukturen 4V/Ü Krastel-Gudegast im Ozean Marines geophysikalisches Praktikum mit Auswertung P Thorwart / Wilken (14 Tage) Petroleumgeophysik 4V Berndt / Kopp / Jegen-Kulcsar U ZU KÖLN – Institut für Geophysik und Meteorologie Studiengang Bachelor (Geophysik und Meteorologie) und Diplom (Geophysik) Einführung in die Geophysik und Meteorologie 2V Crewell / Kerschgens Geophysik der Ozeane, Atmosphäre, Ionosphäre 3V/2Ü/4P Saur und des Weltraums Dynamische Meteorologie 3V/2Ü/2S Kerschgens / Fink Mathematische Methoden der Geophysik und 3V/2Ü Shao Meteorologie II Angewandte Geophysik (Elektrische und elektro- 3V/2Ü Tezkan / Gurk magnetische Verfahren) Introduction to Environmental Geophysics 2V Tezkan Learning Modul Geosphere: Course in IMES 3V Tezkan / Bergers Datenverarbeitung und Programmieren 3V/2Ü Wennmacher Literaturseminar Geophysik/Meteorologie 2S Crewell / Fink / Kerschgens / Saur / Shao / Tezkan Bachelorseminar (Geophysik) 2S Crewell / Kerschgens / Saur / Shao / Tezkan Geophysikalisch-Meteorologisches Seminar (Geophysik) 2S Tezkan / Gurk Fortgeschrittene Datenverarbeitungsmethoden der 1S Wennmacher Geophysik Oberseminar Planetenforschung 2S Pätzold / Tellmann Oberseminar „Angewandte Geophysik“ (privatissime) 2S Tezkan / Gurk Oberseminar „Extraterrestrische Physik“ (privatissime) 2S Saur / Neubauer / Wennmacher Seminar für DiplomandInnen und DoktorandInnen 2S Saur / Tezkan / Wennmacher (privatissime)

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Studiengang Master „Physik der Erde und der Atmosphäre“ (Geophysik/Meteorologie) Prognostische Modellierung 2V/2Ü Saur / Shao Elektrische und elektromagnetische Verfahren 3V/2Ü Tezkan / Gurk Geophysik des Sonnensystems 2V/2Ü Saur / Shao Seismologie 3V/2Ü Hinzen Physik der Atmosphäre 3V/2Ü Steffany Strahlung, Wolken, Niederschlag 3V/2Ü Crewell / Löhnert Atmosphärische Modellierung 3V/2Ü Shao Fernerkundung und Datenassimilation 3V/2Ü Crewell / Elbern / Löhnert Grenzschicht und atmosphärische Chemie 3V/2Ü Martens / Wahner Literaturseminar Master 2S Crewell / Fink / Kerschgens / Shao / Saur / Tezkan U LEIPZIG – Institut für Geophysik und Geologie Einführung in die Geophysik 2V Korn Geodynamik 2V Sens-Schönfelder Seismizität 2V Korn Vulkanismus 2V Flechsig Geophysikalische Forschungsthemen S Korn Bohrlochmessverfahren B Roth Geophysikalisches Seminar 2S Korn / Sens-Schönfelder Institutskolloquium 2K alle HSL U LEOBEN – Lehrstuhl für Geophysik Advanced Borehole Geophysics 3V/Ü Klopf / Niesner Allgemeine Geophysik 1V Foelsche Applied Geophysics 2V/Ü Millahn Bachelorarbeit II im Bereich der Angewandten 1PV Lenhardt / Millahn / Niesner / Geophysik Schnepp / Scholger / Schön Geophysikalische Bohrlochmessungen 3V/Ü Niesner Geophysical Reservoir Characterization 3V/Ü Millahn Geophysikalische Prospektion 2V/Ü Niesner / Scholger Modellierung, Inversion und Interpretation in der Geo- 2IV Steiner-Luckabauer physik Seminar: Geophysik & Erdölgeologie 1S Millahn Sequenz- und Seismostratigraphie 2V/1Ü Fischer Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten auf den 2WA Niesner Gebieten der Angewandten Geophysik und Bohr- lochmessungen Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten für die 2WA Schön Diplomarbeiten und Dissertationen auf den Gebieten der Angewandten Geophysik und Petrophysik Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten für Diplom- 4WA Millahn arbeiten und Dissertationen auf den Gebieten der Angewandten Geophysik Geomagnetik und Paläomagnetik 2IV Scholger Geophysikalische Exkursion 1E Gegenhuber / Millahn / Niesner / Scholger / Steiner- Luckabauer Geothermie und Radiometrie 1V Schmid

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Geowissenschaftliche Exkursion I 2E Millahn Nachdenken über Technik 2V Millahn Paläomagnetische Feld- und Laborverfahren 2Ü Scholger Seminar im UZAG Doktoratsprogramm 2S Gawlick / Millahn / Prochaska / Raith / Sachsenhofer / Schol- ger / Thalhammer / Vortisch Spezielle Verfahren in der Ingenieurseismik 2V/Ü Lehmann

U MAINZ - Institut für Geowissenschaften Physik der Erde 2 3V/Ü Sänger Angewandte Geophysik 1 2V/Ü Bock Geländepraktikum zur Angewandten Geophysik 1 2GP Bock Seminar 2S Sänger / Bock U MÜNCHEN – Department für Geo- und Umweltwissenschaften, FR Geophysik Bachelorstudiengang Geowissenschaften Angewandte Geophysik I 2V/1Ü Igel Datenverarbeitung in der Geophysik I 2Ü Barsch Ergänzungen zur Angewandten Geophysik I 2V/2Ü Igel / Sigloch Globale Geophysik I 2V/2Ü Bachtadse Mathematische Methoden der Geophysik 1V/1Ü Horbach Internationaler Masterstudiengang Geophysics Antiferromagnetism 2V Gilder Application of Magnetic Methods in Practice B Gilder / Egli Archaeological Prospection 2V Faßbinder / Irlinger Earth Rotation and Solid Earth Physics (Geocontinua I) 3V/2Ü Bunge Engineering Geophysics 2V Geiß Introduction to Earth System Science 4V Horbach / Rummel Mathematical Geophysics 4V/2Ü Egli / Mohr Physical Properties of Rocks 2V/2Ü Kruhl Seismic Tomography 2S Igel / Sigloch / Tajima Systems Theory and Signal Processing 2V/1Ü Bamler Special Topics in Geodynamics 2S Bunge Special Topics in Seismology 2S Igel Special Topics in Paleo- and Geomagnetism 2S Gilder Statistical Geophysics 2V/1Ü Küchenhoff Techniques of Scientific Working 2Ü Pfuhl Volcano Geophysics 2V Wassermann Weitere Veranstaltungen Dynamik des Erdinneren - eine spannende Geschichte 1V Soffel Field methods in biogenic magnetic signatures 1,5P Egli Frontiers in Earth Sciences 2S Dozenten des Münchner Geo- Zentrums Geocomputing 2S Mohr Lunch Time Seminar 2S Bunge / Friedrich / Gilder / Igel Planet Mars and SNC meteorites I 2V Hoffmann

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64 DGG-Mittlg. 3/2010

U MÜNSTER – Institut für Geophysik Studiengang Geophysik (Diplom) Einführung in die Geophysik 2V/1Ü Hansen / Thomas Geophysikalische Grundlagen II 2V/1Ü Schmidt / Thomas Geophysikalisches Kolloquium I 2K Hansen / Thomas Geophysik für Fortgeschrittene II 3V/1Ü Hansen / Stellmach Geophysik für Fortgeschrittene III 3V/1Ü Hansen Spezialvorlesung Geophysik I 2V De Siena / Fahl / Schumacher / Stellmach / Thomas Numerische Simulation geodynamischer Prozesse 2V Hansen Übungen zur Vorlesung „Numerische Simulation geo- 2Ü Hansen / Stein dynamischer Prozesse” Programmierung unter Anleitung durch Tutoren 1Ü Hansen Advanced Seismology 2V Thomas Übungen zur Vorlesung „Advanced Seismology” 1Ü Hempel / Thomas Advanced Computing 2V/1Ü Schmalzl / Thomas Seminar für Diplomanden und Doktoranden zu 1S Hansen / Thomas / wiss. aktuellen Themen der Geophysik Mitarbeiter Seminar: Geophysikalisches Seminar I S Thomas (Thema: Manteldiskontinuitäten) Hauptpraktikum: Geophysik, Experimentalphysik P Hansen / Schmalzl / Stellmach / Thomas Theoretikum: Geophysik, Theoretische Physik TH Hansen / Schmalzl / Stellmach / Thomas Geophysik: Geodynamik, Umweltgeophysik, Seis- WA Hansen / Harder / Schmalzl / mologie Stellmach / Stein / Thomas Geophysik: Polarforschung, Umweltgeophysik WA Hansen Studiengang Geophysik (Bachelor) Einführungsveranstaltung zum Geophysik-Studium B Hansen / Thomas für alle Studienanfänger mit Hauptfach Geophysik Einführung in die Geophysik 2V/1Ü Hansen / Thomas Geophysikalische Grundlagen II 2V/1Ü Schmidt / Thomas Geophysik für Fortgeschrittene II 3V/1Ü Hansen / Stellmach Geophysik für Fortgeschrittene III 3V Hansen Übungen zur Vorlesung “Geophysik für Fortge- 1Ü Brannaschke / Hansen schrittene III Geophysikalische Praktische Übungen 4P Hansen / Harder / Schmalzl / Schmidt / Stein / Stellmach / Thomas Spezialvorlesung Geophysik I 2V De Siena / Fahl / Schumacher / Stellmach / Thomas Geophysikalisches Kolloquium I 2K Hansen / Thomas Studiengang Geophysik (Master) Numerische Simulation geodynamischer Prozesse 2V Hansen Übungen zur Vorlesung „Numerische Simulation geo- 2Ü Hansen / Stein dynamischer Prozesse” Programmierung unter Anleitung durch Tutoren 1Ü Hansen Advanced Seismology 2V Thomas Übungen zur Vorlesung „Advanced Seismology” 1Ü Hempel / Thomas

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3/2010 DGG-Mittlg. 65

Advanced Computing 2V/1Ü Schmalzl / Thomas Geophysikalisches Kolloquium 2K Hansen / Thomas Experimentelle Übung 6P Thomas Seminar 1S Hansen / Thomas U MÜNSTER – Institut für Planetologie Bachelor of Science Einführung in die Planetologie 2V Hiesinger Master of Science Entstehung und Entwicklung des Sonnensystems 2V Kleine Übungen in der analytischen Planetologie Ü Kleine Interdisziplinäres Seminar 2S Bertling / Bröcker / Kleine Allgemeine Veranstaltungen der Planetologie Institutsmitarbeiterseminar 2S Bischoff / Deutsch / Hiesinger / Kleine / Reiß / Trinquier Planetare Datensätze und GIS 2V Hiesinger / Reiss Outer Solar System 2V Hiesinger Einführung in die Astronomie 2V Hiesinger / Ott Planetenphysik 2V Arnold / Spohn Planetologisches Kolloquium 2K Dozenten der Planetologie U Potsdam – Institut für Erd- und Umweltwissenschaften, Arbeitsgruppe Geophysik Bachelorstudiengang Grundlagen der Allgemeinen Geophysik V/Ü Krüger / Tronicke Numerische Methoden in der Geophysik V/Ü Ohrnberger Naturkatastrophen V/Ü Korup / Scherbaum / Strecker Spezielle mathematische Methoden der Geophysik V Hainzl Übung zu speziellen mathematischen Methoden in der Ü Kühn Geophysik Seismologie V/Ü Ohrnberger Masterstudiengang Theorie elastischer Wellen V/Ü Weber Geophysikalische Laborübung (Geophysics Lab) P/Ü Lück / Krüger / Nowaczyk / Kühn Seismic Hazard Analysis V/Ü(B) Scherbaum Potenzialverfahren in der Geophysik V/Ü Lück Potenzialverfahren in der Anwendung (Blockkurs, B Lück 4 Tage) Seismische Methoden V/Ü Tronicke Reflexionsseismische Datenverarbeitung Ü/S(B) Schmelzbach / Tronicke Spannungsfeld der Erdkruste V Zang / Stephansson Praktikum/Übung zum Spannungsfeld der Erdkruste P/Ü(B) Zang / Stephansson

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Kompaktkurs zur fortgeschrittenen Geodynamik V/Ü/S(B) Sobolev / Riedel (Computational Geodynamics) Praktikum/Übung zu „Fortgeschrittene Geodynamik“ P/Ü(B) Sobolev Diplomstudiengang Plattentektonik V Zschau Potentialtheorie und Geomagnetismus V/Ü Seehafer Kompaktkurs Geomagnetismus I – Grundlagen V/Ü(B) Nowaczyk / Korte Anwendung von Inversionsmethoden in der Geophysik V Paasche Bohrlochgeophysik V Tronicke Fortgeschrittenenpraktikum Allgemeine Geophysik P Krüger / Lück / Kühn / Nowaczyk Mitarbeiterseminare und Kolloquien Angewandte Geophysik S Lück / Tronicke Seismologie S Scherbaum / Krüger / Ohrn- berger / Kühn U STUTTGART – Institut für Geophysik Allgemeine Geophysik I 2V Joswig Übungen zu Allgemeine Geophysik I 1Ü Joswig / Eisermann Seismologie 2V Widmer-Schnidrig Digitale Signalverarbeitung 2V Joswig Seminar Seismologie 2S Joswig / Widmer-Schnidrig Geophysikalisches Oberseminar 2S Joswig U TÜBINGEN – Arbeitsgruppe Geophysik Bachelorstudiengänge Geowissenschaften, Umweltnaturwissenschaften, Geoökologie Experimentalphysik I – Ergänzung 1V Appel Modul Geophysics 1 3V/Ü Appel Masterstudiengang Geowissenschaften Advanced Geophysics 6V/Ü Appel / Dietrich TU WIEN – Institut für Geodäsie und Geophysik Astronomie 2V/1Ü Gerstbach Angewandte Geodäsie II 3V Reiterer Angewandte Geodäsie II, Ausarbeitung der Feld- 2Ü Fabiankowitsch übungen Ausgewählte Kapitel der Ingenieurgeodäsie 2V/Ü Retscher Auswertung geodätischer Weltraumverfahren 2V/Ü Schuh Current research in Advanced Geodesy, Geo- 2S Schuh physics and Remote Sensing EDV in der Angewandten Geodäsie 2V/Ü Reiterer

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3/2010 DGG-Mittlg. 67

Erdrotation und globale dynamische Prozesse 2V Böhm Erdschwerefeld und Erdrotation 1Ü Böhm Grundzüge der Angewandten Geodäsie 2V Wieser Ingenieurgeodäsie II 2Ü Lederbauer Ingenieurgeodäsie Messpraktikum 2P Fabiankowitsch Ingenieurgeodäsie Vertiefung 3V Wieser Ingenieurgeophysikalische Rechenübungen 3Ü Behm Moderne geodätische Weltraumverfahren 2V Schuh Physik der Atmosphäre 1V/1Ü Böhm Physikalische Geodäsie 2V/Ü Schuh Positionierung und Navigation mit Satelliten- 2V Wieser verfahren Positionierung und Navigation mit Satelliten- 1Ü Niedermayr verfahren Potentialtheorie 2V/Ü Weber Privatissimum für Diplomanden und Dissertanten 5PV Kahmen / Schuh Privatissimum für Dissertanten und Diplomanden 3PV Böhm / Gerstbach / Weber / Wieser Satellitennavigationsdienste 2V/Ü Thaler Seismic Monitoring 2V/2Ü Mertl, Stefan Seismic Processing 2V Behm Seismic Processing 2Ü Chwatal Seminar der Geowissenschaften / Geophysik 2S Brückl U WIEN – Department of Meteorology and Geophysics Übungen zu Potentialtheorie 1Ü Meurers Aspekte der semi-automatischen Interpretations- 1V Pasteka methoden der Potentialfelder Praktikum über baudynamische Messungen für den 1P Steinhauser Erschütterungsschutz U WÜRZBURG – Physikalisch-Vulkanologisches Labor Geophysik in den Studiengängen Geographie Bachelor, Geographie Diplom und Physik Master Einführung in die Physik des Systems Erde 2V Zimanowski Methoden der Angewandten Geophysik 2V Zimanowski / Ernstson / Büttner Geophysikalisches Forschungsseminar 1S Zimanowski ETH ZÜRICH – Institut für Geophysik Bachelor Dynamische Erde I 4V/2Ü Bernasconi-Green / Wieler / Haug / Kissling / Kober / Kradolfer / Schmidt Erd- und Produktionssysteme V Schär / Frossard / Giardini / Lehmann / Sorg / Wehrli / Willet Lithosphäre 2V Kissling / Wiemer Tektonik 2V Burg / Kissling

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68 DGG-Mittlg. 3/2010

Engineering and Environmental Geophysics 3V Rabenstein / Greenhalgh Seismologie 2V/Ü Giardini / Fäh MSc Erdwissenschaften und MSc Applied Geophysics Continuum Mechanics 2V Gerya Tektonik 2V Burg / Kissling Geophysical Fluid Dynamics 2V/Ü Jackson / N.N. Geophysical Data Processing 2V/Ü Cauzzi Numerical Modelling I & II: Theory & Applications 4V/Ü Gerya / Tackley Seismotectonics 2V/Ü Wössner / Zechar Seismic Tomography 2V/Ü Boschi / Husen / Kissling Potential Field Theory 2V/Ü Jackson / Khan Wave Propagation 2V/Ü Fäh Engineering Seismology 2V/Ü Fäh / Burjanek / Giardini Rock & Environmental Magnetism 2V/Ü Hirt Mathematical Methods 2V/Ü Kuvshinov Numerical Modelling in Fortran 2V/Ü Tackley Engineering and Environmental Geophysics 3V Rabenstein / Greenhalgh Earthquakes 2V/Ü Dalguer Gudiel Seminar in Applied and Environmental Geophysics 1S Green Seminar in Seismology 1S Giardini / Edwards / Fäh / Wiemer Geophysikalisches Kolloquium K Deschamps

DGG-Mitteilungen zu verschenken

Es ist ein (allerdings lückenhafter) Satz der DGG-Mitteilungen abzugeben. Bei Interesse bitte melden bei Dr. Bodo Lehmann, DMT GmbH & Co. KG, Geschäftsfeld Exploration & Geosurvey (Tel.: +49 201 172-1980, E-Mail: [email protected]).

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3/2010 DGG-Mittlg. 69

[DGG_Aufnahme_2010 Stand: 13.01.2010, AR]

DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT e.V.

Aufnahmeantrag Änderungsmeldung

(bitte nur die zu ändernden Daten eintragen) Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. - Der Schatzmeister - c/o Dr. Alexander Rudloff Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ Telegrafenberg 14473 Potsdam DEUTSCHLAND

Hiermit beantrage ich die Aufnahme in die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) e.V.:

Art der Mitgliedschaft: Status

persönlich JJunior (< 30 Jahre) [10,- €] MMitglied [30,- €]

SSenior (> 65 Jahre) [20,- €] DDoppelmitglied (nur DPG, DMetG) [20,- €]

BeitragsFFrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]

korporativ (z.B. Universitätsinstitute, Firmen) KKorporatives Mitglied [30,- €] BeitragsFFrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]

Adresse

Name, Vorname, Titel: ____________________________________________ Geburtsdatum: _ _ / _ _ / 19 _ _

Anschrift privat: ______________________________________________________________________

Anschrift dienstlich: ______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Tel.: ____________________________________________ Fax: ________________________

E-Mail: ______________________________________________________________________

Einer Veröffentlichung meiner Adressdaten in Publikationen* der DGG stimme ich zu ich nicht zu *z.B. Mitgliederverzeichnis, DGG-Mitteilungen

Geophysical Journal International (GJI) – Preise 2010

STANDARD - Papierversion (12 Hefte/Jahr) JJunior (< 30 Jahre) [63,- €] MMitglied (auch SS, D, F) [175,- €] KKorporatives Mitglied [1.775,- €]

PREMIUM - PPapierversion (12 Hefte/Jahr) ++ ONLINE ZUGANG (1 Jahr)

JJunior (< 30 Jahre) [68,- €] MMitglied (auch SS, D, F) [180,- €] KKorporatives Mitglied [1.950,- €] ONLINE ZUGANG (1 Jahr)

JJunior & MMitglied (auch SS, D, F) [5,50 €]

ohne GJI ohne GJI Online Zugang Korrespondenzanschrift: Dienstanschrift ooder Privatanschrift

Aufnahme gewünscht ab: sofort ooder Jahr _________

Zahlung der Beiträge: Einzugsermächtigung (umseitig) oder gegen Rechnung Folgende Mitglieder der DGG kann ich als Referenz(en) angeben (§ 4.4 der Satzung):

Referenz Nr. 1 - Name, Ort: Referenz Nr. 2 – Name, Ort:

________________________________________ ________________________________________ _________________________ ____________________________________________

(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Antragstellers/in)

Bearbeitungsvermerke:

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70 DGG-Mittlg. 3/2010

EINZUGSERMÄCHTIGUNG (gilt nur für Konten in Deutschland):

Hiermit erteile ich der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) die Erlaubnis, den

DGG Mitgliedsbeitrag sowie falls zutreffend die KKosten für das GJI

von meinem Girokonto per Lastschrift abzubuchen. Die Erlaubnis gilt bis auf Widerruf.

Name: ____________________________________________________________________________

Anschrift: ____________________________________________________________________________

Kontonummer: _________________________________ Bankleitzahl: ________________________________

Name, ggf. Ort der Bank: ____________________________________________________________________

_________________________ ____________________________________________

(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Kontoinhabers/in)

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Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen 2010 AGU Fall Meeting 13.12.-17.12.2010 San Francisco, USA http://www.agu.org/meetings/fm10/

Borehole Geophysics Workshop “Emphasis on 3D VSP” 16.01.-20.01.2011 Istanbul, Türkei http://www.eage.org

11. Forum Katastrophenvorsorge: Risiko 2.0 – Neuer Umgang mit alten Naturgefahren 18.01.-19.01.2011 Potsdam http://www.dkkv.org

Workshop “Seismoelectrics – What is on, what comes next?” 08.02.-09.02.2011 Hannover

71. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft in Kooperation mit der 21.02.-24.02.2011 Arbeitsgemeinschaft Extraterrestrische Forschung Köln http://www.geomet.uni-koeln.de/dgg-2011/

DGG/EAGE Workshop “Geophysics for Deep Geothermal Energy” 25.02.2011 Köln http://www.eage.org

ICDP/IODP-Kolloquium 2011 und GESEP School 2011 14.03.-17.03.2011 Münster http://www.gesep.de

European Geosciences Union General Assembly 2011 03.04.-08.04.2011 Wien http://meetings.copernicus.org/egu2011/home.html

Neustadt-Seminar Ingenieurgeophysik mit Schwerpunkt Oberflächenwellenseismik 06.04.-08.04.2011 Neustadt/Weinstr.

“From NanoDarcies to Darcies” – EAGE Workshop on Naturally & Hydraulically Induced 10.04.-13.04.2011 Fractured Reservoirs Nafplio, Griechenland http://www.eage.org

Symposium on the Application of Geophysics to Environmental and Engineering Problems 10.04.-14.04.2011 (SAGEEP) Charleston, South Carolina, USA http://www.eegs.org/sageep/index.html

XXV IUGG General Assembly “Earth on the Edge: Science for a Sustainable Planet“ 28.06.-07.07.2011 Melbourne, Australien http://www.iugg2011.com/

73rd EAGE Conference & Exhibition incorporating SPE EUROPEC 2011 23.05.-26.05.2011 Wien http://www.eage.org

GAP 2011 02.06.-05.06.2011 Hamburg

Near Surface 2011 12.09.-14.09.2011 Leicester, UK http://www.eage.org

12. D-A-CH-Tagung 2011 Erdbeben und Baudynamik 15.09.-16.09.2011 Hannover http://dgeb.org

Schmucker-Weidelt-Kolloquium für Elektromagnetische Tiefenforschung 26.09.-30.09.2011 Neustadt/Weinstraße

Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik 2011 04.10.-07.10.2011 Nördlingen www.ak-gg.de

Bitte die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminare, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für die Mitglie-der der DGG von Interesse sein könnten, an Dr. Thomas Günther (E-Mail: [email protected]) oder an die Redakti-on schicken, damit diese in dieser Aufstellung erscheinen können.

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72 DGG Mittlg. 3/2005

Absender: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. (DGG) - Geschäftsstelle Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum - GFZ, 14473 PotsdamPVSt., Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt