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1 Impressum Herausgeber: DGBMT Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE Vorsitzender: Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Thomas Schmitz-Rode (Vorsitzender) Prof. Dr. med. Hartmut Gehring (Stellv. Vorsitzender) Prof. Prof. h.c. Dr. med. Thomas Lenarz (Stellv. Vorsitzender) Redaktion: Dr.-Ing. Silke Besdo Leibniz Universität Hannover Dr. Cord Schlötelburg DGBMT im VDE Geschäftsstelle: DGBMT im VDE Stresemannallee 15 60596 Frankfurt am Main Telefon: 069 63 08-348 Telefax: 069 96 31 52-19 [email protected] Internet: www.dgbmt.de Herstellung: Walter de Gruyter GmbH & Co. KG Genthiner Straße 13 10785 Berlin Telefon: +49 30 26005-238 Telefax: +49 30 26005-250 [email protected] Internet: www.degruyter.de Druck: Printed in Germany by AZ Druck und Datentechnik GmbH Layout: DGBMT im VDE Schaper Kommunikation Bildnachweis: DGBMT Universitätsklinikum Heidelberg Universität Jena DGBMT technologies health health technologies · 1/2011 29. Jahrgang 1/2011 Innovationen in Medizin- technik und Bioengineering Magnetisch steuerbare Membranen .................. 2 Aus- und Weiterbildung Wie kommen Chirurgen durchs Schlüsselloch? ............... 2 Forschungsförderung und Förderprojekte Knorpel-Comeback ............ 3 BMBF fördert Assistenzsysteme zur Unterstützung körperlicher Funktionen .................. 4 News Hausarzt-App für Mobiltelefone . . . 4 DGBMT Intern Aktuelles aus der DGBMT ....... 5 Innovationsreport 2010 ......... 5 Neues Positionspapier zum Thema „Alarmgebung medizintechnischer Geräte“ ..................... 5 Neues Positionspapier zum Thema „Ergonomie in der Medizintechnik“ 5 Umfrage zur BMT2010 in Rostock 6 „Biotech goes Medtech“ – Potenziale für die Biomedizinische Technik ..................... 6 Studentenwettbewerb der DGBMT 7 Online Zugriff auf Biomedical Engineering und auf den Tagungsband der BMT 2010 ..... 7 Veranstaltungen Junges Forum Biomedizinische Technik in Warnemünde ........ 7 Theragnostik im Operationssaal – Closed Loop Diagnostics & Surgery ..................... 7 BMT 2011 – 45. Jahrestagung der DGBMT .................. 8

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Impressum

Herausgeber:DGBMT

Deutsche Gesellschaft fürBiomedizinische Technik im VDE

Vorsitzender:Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Thomas Schmitz-Rode

(Vorsitzender)Prof. Dr. med. Hartmut Gehring

(Stellv. Vorsitzender)Prof. Prof. h.c. Dr. med. Thomas Lenarz

(Stellv. Vorsitzender)

Redaktion:Dr.-Ing. Silke Besdo

Leibniz Universität HannoverDr. Cord Schlötelburg

DGBMT im VDE

Geschäftsstelle:DGBMT im VDE

Stresemannallee 15 60596 Frankfurt am Main

Telefon: 069 63 08-348Telefax: 069 96 31 52-19

[email protected] Internet: www.dgbmt.de

Herstellung:Walter de Gruyter GmbH & Co. KG

Genthiner Straße 1310785 Berlin

Telefon: +49 30 26005-238Telefax: +49 30 26005-250

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und Datentechnik GmbH

Layout:DGBMT im VDE

Schaper Kommunikation

Bildnachweis:DGBMT

Universitätsklinikum HeidelbergUniversität Jena

DGBMT

technologieshealth

health technologies · 1/2011

29. Jahrgang 1/2011

Innovationen in Medizin- technik und Bioengineering

Magnetisch steuerbare Membranen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Aus- und WeiterbildungWie kommen Chirurgen durchs Schlüsselloch? . . . . . . . . . . . . . . . 2

Forschungsförderung und FörderprojekteKnorpel-Comeback . . . . . . . . . . . . 3BMBF fördert Assistenzsysteme zur Unterstützung körperlicher Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

News Hausarzt-App für Mobiltelefone . . . 4

DGBMT InternAktuelles aus der DGBMT . . . . . . . 5Innovationsreport 2010 . . . . . . . . . 5

Neues Positionspapier zum Thema „Alarm gebung medizintechnischer Geräte“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Neues Positionspapier zum Thema „Ergonomie in der Medizintechnik“ 5Umfrage zur BMT2010 in Rostock 6„Biotech goes Medtech“ – Potenziale für die Biomedizinische Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Studentenwettbewerb der DGBMT 7Online Zugriff auf Biomedical Engineering und auf den Tagungsband der BMT 2010. . . . . 7

VeranstaltungenJunges Forum Biomedizinische Technik in Warnemünde . . . . . . . . 7Theragnostik im Operationssaal – Closed Loop Diagnostics & Surgery . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7BMT 2011 – 45. Jahres tagung der DGBMT. . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

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■■ Magnetisch steuerbare Membranen

Forschern der Universität Leipzig ist in einem weltweit bisher erstmals ange-wandten Verfahren die Herstellung von Metallmembranen gelungen, deren Form durch magnetische Felder veränder-bar ist. Die erzeugten Eisen-Palladium-Schichten könnten zukünftig in der Medi-zintechnik zum Beispiel als Stents oder Pumpen angewendet werden. Ein Arti-kel über das von Prof. Stefan Mayr und Dr. Tobias Edler neu entwickelte Herstel-lungsverfahren ist in der Fachzeitschrift „Advanced Materials“ erschienen.Die Herstellung der neuartigen Metall-membranen erfolgt in einem dreistufigen Verfahren. Im ersten Schritt werden mit-tels Molekularstrahlepitaxie Eisen- und Palladium-Atome auf ein Trägermaterial aufgedampft. Dieses bewährte Verfah-ren, das unter anderem bei der Herstel-lung von Halbleitertechnik angewendet wird, wurde durch die Leipziger Forscher für die konkrete Anwendung angepasst.

„Die von uns gefundenen Rahmenbe-dingungen für diesen Verfahrensschritt ermöglichen die Herstellung perfekter Kristalle. Diese Perfektion ist notwen-dig, um anschließend maximale mag-netfeldinduzierte Dehnungen zu erhal-ten“, betont Prof. Mayr. Sie seien eine der größten Herausforderungen im Ent-wicklungsprozess gewesen.Fast drei Jahre hat die Suche nach den idealen Bedingungen für diesen ersten Schritt gedauert. Daran anschließend wird in einem zweiten Schritt mit einem neu entwickelten Ätzverfahren die Metall-schicht vom Substrat gelöst. Im anschlie-ßenden letzten Schritt, einer Tempera-turbehandlung, wird die korrekte Phase eingestellt, die erst den magnetischen Formgedächtniseffekt ermöglicht.Die erfolgreiche Umsetzung dieses Ver-fahrens ist bisher weltweit einmalig. „Unser interdisziplinäres Team, das nicht nur Forscher aus der Physik, sondern auch aus der Chemie umfasst, hat uns den Forschungsvorsprung ermöglicht,“ sagt Mayr über seine Arbeitsgruppe, die

vom Translationszentrum für Regenera-tive Medizin (TRM) der Universität Leip-zig und dem Leibniz-Institut für Oberflä-chenmodifikation unterstützt wird. Die bisher hergestellten, wenige Mikrome-ter zarten Metallschichten können Deh-nungsänderungen von bis zu fünf Pro-zent erreichen. „Für harte Materialien ist diese Dehnung ein beachtlicher Wert, der viele Anwendungen in der Medizintech-nik vorstellbar macht“, sagt Mayr. Denk-bare Anwendungen für elektromagne-tisch formbare Metalle seien Pumpen, die örtlich begrenzt Medikamente appli-zieren, beispielsweise genau dosierte Schmerzmittel für Krebspatienten. Auch Stents, die eine Verengung der Herz-kranzgefäße verhindern, erscheinen den Forschern möglich. Der große Vorteil dieser Anwendungen wäre, dass sie im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Modellen von außerhalb des Körpers steuer- oder formbar sind.

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I n n o v a t i o n e n i n M e d i z i n t e c h n i k u n d B i o e n g i n e e r i n g

A u s - u n d W e i t e r b i l d u n g

■■ Wie kommen Chirurgen durchs Schlüsselloch?

Ein neues Trainingszentrum für Opera-teure hat die Chirurgische Universitäts-klinik Heidelberg in ihrer Sektion Mini-mal-Invasive Chirurgie eingerichtet. Ab Januar 2011 können sowohl erfahrene Ärzte als auch Medizinstudenten an ver-schiedenen Computer-Simulatoren und Trainingsgeräten spezielle Techniken der „Schlüsselloch-Chirurgie“ üben.Die schonende Operationsmethode, bei der der Chirurg wenige kleine Schnitte setzt und immer häufiger von compu-tergesteuerter Technologie unterstützt wird, wird ständig weiterentwickelt. Auch komplexe Eingriffe im Bauch- und Brust-raum, z. B. Dickdarm- oder Speiseröh-renentfernung, führen Operateure zuneh-mend per Schlüsselloch-Chirurgie durch. Der Arzt steht dabei vor ganz besonde-ren Herausforderungen. Wie hält man die Kamera, damit sie aus dem Körper des

Patienten gute Bilder liefert und so dem Chirurgen während der Operation den Weg zeigt? Wie funktioniert die Koor-dination zwischen Blick auf den Bild-schirm und punktgenauer Steuerung der

Instrumente? Wie fertigt man im Kör-perinneren Knoten mit Instrumenten, die nicht direkt in der Hand des Ope-rateurs liegen sondern mit Stäben ver-bunden sind? „Das ist wie wenn man

Teilnehmerinnen des OP-Simulationskurses und PD Dr. Beat Müller im neuen Trainings-

zentrum

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F o r s c h u n g s f ö r d e r u n g u n d F ö r d e r p r o j e k t e

mit Stäbchen isst, statt mit Messer und Gabel“, beschreibt Privatdozent Dr. Beat Müller, Leiter der Sektion Minimal-Inva-sive Chirurgie.Bisher wurden Ärzte von erfahrenen Kollegen schrittweise bei Operationen an diese Fertigkeiten herangeführt. Mit den neuen Trainingskursen wird eine moderne Alternative angeboten, die auch für Ärzte aus anderen Kliniken zur Verfügung steht. Auch Studenten können im Trainingszentrum ausgebildet werden, wenn sie z. B. im so genannten POP-Trainer (Pulsating Organ Perfusion) eine

Schweinegallenblase mit minimal-inva-siver Technik entfernen.Das Trainingszentrum für minimal-in-vasive Chirurgie Heidelberg soll darü-ber hinaus als Schnittstelle zwischen der Erforschung neuer Technologien und deren Anwendung am Patienten dienen: In einem interdisziplinären Gra-duiertenkolleg der Chirurgischen Uni-versitätsklinik Heidelberg, der Universi-tät Karlsruhe (TH) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) entwi-ckeln Doktoranden – Ingenieure, Natur-wissenschaftler und Mediziner – den

OP-Arbeitsplatz der Zukunft. Einige der neuen Techniken können z. B. im Rah-men von Computersimulationen im Trai-ningszentrum getestet werden.So haben die Nachwuchswissenschaft-ler ein Navigationssystem entwickelt, mit dessen Hilfe der Chirurg eine compu-tergesteuerte Operationsnadel gezielt in Lebertumoren führen kann. Die DFG hat jetzt eine zweite Förderperiode bewil-ligt und investiert damit über einen Zeit-raum von insgesamt neun Jahren rund 8,5 Millionen [email protected]

■■ Knorpel-Comeback

Irgendwann erwischt es jeden. Mit zuneh-mendem Alter verschleißen Gelenke und Knochen. Wenn z. B. der Knorpel, der als Puffer in den Gelenken funktioniert, abgenutzt ist, hilft meist nur noch der ärztliche Griff zum Ersatzteil. Bis jetzt jedenfalls. Wissenschaftler der Fried-rich-Schiller-Universität Jena forschen gemeinsam mit Kollegen aus Italien, Frankreich, England, Deutschland und der Schweiz an einem winzigen Konst-rukt, das im Gelenk implantiert die kör-pereigene Knorpelbildung wieder anre-gen soll. Das Projekt „OPHIS“ (Compo-site Phenotypic Triggers for Bone and Cartilage Repair) wird von der EU mit vier Millionen Euro gefördert, 350.000 Euro davon gehen an die Universität Jena. Das Projekt läuft über vier Jahre.Vor allem Arthrose- und Arthritispatien-ten könnten von den Erkenntnissen aus dem Projekt profitieren, denn wenn der Arzt die Krankheiten frühzeitig erkennt, kann an kleineren Schwundstellen das Knorpelwachstum wieder aktiviert wer-den. „Zwar gibt es solche Produkte schon auf dem Markt“, erklärt Prof. Dr. Frank A. Müller, Werkstoffwissenschaftler von der Universität Jena. „Keines davon verwächst aber aktiv mit dem darunter befindlichen Knochen. Genau da liegt die Verbesserung unseres Implantats.“Das im Durchmesser etwa einen Zen-timeter große Zelluloseimplantat ist

schwammartig und verfügt über zwei unterschiedliche Oberflächen. „Durch Bioaktivierung, die mit Kalziumphos-phat-Nanopartikeln an der Unterseite des Implantats erreicht wird, kann es subs-tanziell mit dem Knochen verwachsen“, erklärt der Jenaer Professor für Ober-flächen- und Grenzflächentechnologie. „Wissenschaftler eines anderen Teilpro-jekts im englischen Brighton tragen auf der entgegengesetzten, porösen Ober-fläche des Implantats Wachstumsfak-toren auf, die die Bildung und das Ein-wachsen von Knorpelzellen anregen.“Die benötigten porösen Oberflächen können die Werkstoffwissenschaftler der Universität Jena mit einem extra hierfür

entwickelten Verfahren per Gefrierstruk-turierung herstellen. „Dabei wird pflanz-liche Zellulose in einem wasserhaltigen Lösungsmittel gelöst und anschließend mit definierter Geschwindigkeit einge-froren“, erklärt Prof. Müller. „Die Eiskris-talle wachsen dadurch gerichtet ent-lang eines kontrollierbaren Temperatur-gradienten. Danach wird die Zellulose gefriergetrocknet, so dass an die Stelle der Eiskristalle kleine Löcher – Poren – treten, da sich das Wasser vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand umwandelt. So entsteht eine definiert ausgerichtete, mikroporöse Oberfläche.“ In Jena wurde für dieses Verfahren extra eine eigene Anlage konstruiert.

Prof. Dr. Frank A. Müller mit einer Materialprobe zur Anregung körpereigener Knorpel-

bildung

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N e w s

■■ Hausarzt-App für Mobiltelefone

Mit einer mobilen „Hausarzt-App“ wol-len zwei Doktoranden des Hasso-Platt-ner-Instituts (HPI) das Alltagsleben leich-ter machen. Frank Feinbube und Alexan-der Schacht beteiligen sich mit ihrer Idee der Gesundheits-Applikation für Han-dys am „Apps4Berlin“-Wettbewerb. Ihn richtet die Senatsverwaltung für Wirt-schaft, Technologie und Frauen noch bis 30. November aus – für Teilnehmer aus Berlin und Brandenburg. Die Potsda-mer Promotionsstudenten programmie-ren gerade ihre Art von digitaler Haus-arzt-Lösung mit Frühwarnsystem und Gesundheitstipps.„Individuelle medizinische Daten werden nach unserer Idee vom „echten“ Arzt

in einer Datenbank gespeichert, zum Beispiel Allergiewerte, Blutdruck oder Blutzucker. Wacht der Patient morgens mit Kopfschmerzen auf, kann er über unsere App abfragen, was er dagegen tun kann“, berichtet Feinbube. Auch über die aktuelle Pollenflugsituation soll das System informieren. „Befindet sich ein Allergiker in einer Risikoregion, wird er via App rechtzeitig gewarnt“, stellt Feinbu-bes Kommilitone Schacht einen wesent-lichen Vorteil heraus.Beide Doktoranden im Fach IT-Sys-tems Engineering entwickeln das Pro-gramm für das Windows Phone 7, wel-ches gerade auf den Markt gekommen ist. Die Gründe für diese Entscheidung liegen in der Technologie und der Spe-zifikation, die das Betriebssystem mit sich bringt. „Windows Phone 7 schreibt

genau vor, welche Anforderungen die Hardware zu erfüllen hat. Das bedeutet, dass alle Telefone – egal von welchem Hersteller – eine einheitliche Schnittstelle bieten“, betont Feinbube. Das erleichtere die Arbeit eines Entwicklers.Dank der qualitativ hochwertigen Visuali-sierungs- und Designoberflächen, wel-che die neue Plattform unter anderem biete, lohne es sich, besonders umfang-reiche Apps zu bauen. „Das ist eine span-nende Herausforderung, denn man kann viel eindrucksvollere Anwendungen ent-wickeln als bisher“, so Schacht. Die bei-den HPI-Informatiker wollen zu den ers-ten gehören, die eine Innovation für die neue Plattform anbieten.

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Neben reinen Zelluloseimplantaten wer-den auch Kompositmaterialien aus Zel-lulose und Kollagen getestet. Diese sind noch Erfolg versprechender, da das Strukturprotein Kollagen ein wesentli-cher organischer Bestandteil des Bin-degewebes – und damit auch der Kno-chen und Knorpel – ist.Zusätzlich wollen die Wissenschaftler des Forschungsprojektes Osteoporose bekämpfen. Auch hier sollen winzige Implantate den Knochenschwund auf-halten bzw. das Knochenwachstum wie-der anregen. Diese Implantate bestehen aus Bakterienzellulose, die in Koopera-tion mit der Forschungsgruppe um Dr. Dana Kralisch am Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Jenaer Uni entwickelt wird. „Bestimmte Bakte-rienstämme verwenden Glukose in ihrem Nährmedium, um Zellulose zu produzie-ren“, informiert der Projektleiter von der

Universität Jena. „Wenn man die Produk-tion durch eine Schüttelbewegung der Flüssigkeit beeinflusst, entstehen kleine Kügelchen. Diese von Natur aus porösen Strukturen werden mit definierten Prote-insequenzen – sogenannten Peptiden – versehen und in den Knochen implan-tiert. Knochenbildende Zellen wandern ein und das Knochenwachstum wird neu stimuliert.“

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■■ BMBF fördert Assistenzsysteme zur Unterstützung körperlicher Funktionen

Körperliche Funktionen des Menschen können infolge vielfältiger Gründe ver-mindert sein oder sogar völlig verloren gehen. Es existieren bereits viele Metho-den zur Kompensation, die aber oftmals

nicht ausreichend und für die Betroffe-nen nach wie vor unbefriedigend sind.Das BMBF fördert Innovationen zur Neu- und Weiterentwicklung von akti-ven Assistenzsystemen, die körpernah eingesetzt oder implantiert werden kön-nen. Ziel sind Gesamtsysteme, die sich möglichst einfach an den jeweils aktuel-len, individuellen Unterstützungsbedarf anpassen und dabei eine intuitive Inter-aktion zwischen Mensch und System erlauben. Die Förderbekanntmachung des BMBF fokussiert dabei auf motori-sche und neurologische Einschränkun-gen. Außerdem werden Einschränkun-gen, die durch schwierige Arbeitsumge-bungen verursacht sind, berücksichtigt.Das Förderverfahren ist zweistufig ange-legt. In der ersten Stufe sind zunächst bis spätestens zum 11. März 2011 Projekt-skizzen beim Projektträger einzureichen.www.bmbf.de/foerderungen/15550.php

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D G B M T I n t e r n

■■ Aktuelles aus der DGBMT

Das letzte Quartal eines Jahres ist tra-ditionell die ereignisreichste Jahreszeit in der DGBMT. Auch in 2010 sind wie-der viele Publikationen, Veranstaltungen und Aktivitäten zusammengekommen, an denen die Expertinnen und Experten der DGBMT direkt beteiligt waren. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen Überblick über die vielfältigen Ereignisse und Ergebnisse geben.

■■ Innovationsreport 2010

Im neu erschienenen Innovationsreport 2010 der DGBMT werden drei derzeit besonders innovative Bereiche der Bio-medizinischen Technik thematisiert: „Dia-gnostische Implantate“ von Dr. Hans-Jür-gen Wildau und Prof. Dr. Thomas Lenarz, „Endoskopie und Minimalinvasive Chirur-gie“ von Prof. Dr. Jörg-Uwe Meyer und Prof. Dr. Nikolai J. Hopf sowie „Prothe-tik für Amputierte – Exoprothetik“ von Prof. Dr. Marc Kraft und Prof. Dr. Oskar Aßmann. Diese drei spannenden Berei-che werden sowohl aus technologischer als auch aus klinischer Sicht in kompak-ter und verständlicher Weise erörtert. Im Mittelpunkt stehen die Standortbestim-mung der Technologie, die Analyse kor-respondierender Trends und Heraus-forderungen sowie die Entwicklung von Handlungsoptionen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die weitere Technologieentwicklung bzw. Überfüh-rung in die klinische Anwendung.Der DGBMT-Innovationsreport soll den Dialog zwischen Experten aus Wissen-schaft, Wirtschaft und Politik fördern und helfen, zukunftsträchtige und für Deutschland wichtige FuE-Themen der Biomedizinischen Technik zu identifizie-ren und zu unterstützen. Der Innova-tionsreport wird fortan jährlich erschei-nen. Die jeweiligen Themen werden im Rahmen der jährlichen DGBMT-Strategiesitzung durch den Vorstand und den Beirat der DGBMT beschlos-sen. Der Innovationsreport kann unter

www.dgbmt.de > Fokusthemen heruntergeladen werden.

■■ Neues Positionspapier zum Thema „Alarm gebung medizintechnischer Geräte“

In der Akutmedi-zin stellt die hohe Anzahl falsch positiver Alarme ein ernsthaf-tes und seit lan-gem bekanntes – aber weiter-hin ungelöstes – Problem dar. Gleichzeitig wird immer wieder von Zwi-schenfällen berichtet, bei denen fehlende oder unterdrückte Alarme zur Gefähr-dung des Patienten beigetragen haben. Dieses Spannungsfeld aus „zu vielen“ und „zu wenigen“ Gerätealarmen und die Frage der „richtigen“ Alarmgenerie-rung und Art der Alarmgebung formen den Ausgangspunkt des neuen Posi-tionspapiers, das basierend auf einem Workshop mit dem Titel „Zu viel Alarme? Zu wenig Alarme?“ des DGBMT-Fach-ausschusses „Methodik der Patienten-überwachung“ und der Arbeitsgruppe „Alarme“ der DGBMT entstanden ist. In dem ganztägigen Workshop disku-tierten Experten aus Forschung, Ent-wicklung, Industrie und Medizin, sowie von benannten Stellen und zuständi-gen Behörden Fragen der Alarmgebung medizintechnischer Geräte. Das Posi-tionspapier analysiert die aktuelle Situa-tion mit Fokus auf die Intensivmedizin und zeigt konkrete Ansätze und Strategien zur Verbesserung der derzeitigen Situa-tion auf. Das Positionspapier „Alarmge-bung medizintechnischer Geräte“ kann unter www.dgbmt.de > Publikationen > Studien + Positionspapiere herunter-geladen werden. Ansprechpartner ist Prof. Dr. med. Michael Imhoff ([email protected]).

■■ Neues Positionspapier zum Thema „Ergonomie in der Medizintechnik“

Die Verbes-serung der P a t i e n t e n s i -cherheit durch die Vermeidung unerwünschter Ereignisse, Feh-ler und Schä-den besitzt für die Gesund-heitsversorgung und die Öffentlichkeit eine sehr hohe Bedeutung. Die Ursachen für unerwünschte Ereignisse sind vielfäl-tig. In den meisten Arbeitsbereichen mit komplizierter Technik können ca. 70% aller Fehler im Umgang mit Technik auf menschliches Versagen zurückgeführt werden. Technische Defekte sind selten, jedoch stehen einer steigenden Quali-tät von Medizinprodukten vielfach eine zunehmende Funktionalität sowie Kom-pliziertheit in der Bedienung gegenüber. Als Konsequenz treten Anwendungsfeh-ler als signifikantes Risiko in den Vorder-grund. Der Gesetzgeber fordert daher von den Medizinproduktherstellern einen an der Gebrauchstauglichkeit orientier-ten Entwicklungsprozess. Die Situation fordert aber darüber hinaus von Herstel-lern, Anwendern und Betreibern ein ver-bessertes Risikomanagement. Entschei-dend für die kontinuierliche Verbesse-rung der Patientensicherheit ist, dass alle Akteure, insbesondere die Versor-gungseinrichtungen und die Hersteller von Medizinprodukten, aktiv zur Vermei-dung unerwünschter Ereignisse beitra-gen. Im aktuellen Positionspapier „Ergo-nomie in der Medizintechnik– Patien-tensicherheit beim Einsatz von Medizin-produkten“ werden die Gesamtsituation analysiert und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Patientensicher-heit durch ergonomisch gestaltete Medi-zinprodukte formuliert. Das Positions-papier wurde durch den DGMBT-Fach-ausschuss „Ergonomie in der Medizin-technik“ verfasst und kann unter www.dgbmt.de > Publikationen > Studien + Positionspapiere heruntergeladen

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D G B M T I n t e r n

werden. Ansprechpartner ist Prof. Dr.-Ing. Uvo Hölscher ([email protected]).

■■ Umfrage zur BMT2010 in Rostock

Die DGBMT hat zur Jahrestagung BMT 2010 in Rostock eine Teilnehmerumfrage durchgeführt, um die Rahmenbedingun-gen für Forschung und Entwicklung in der Biomedizinischen Technik zu unter-suchen. Das Ergebnis der Erstauswer-tung zeigt, dass die befragten Mediziner, Ingenieure und Naturwissenschaftler die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung insgesamt als gut ansehen. Biomedizinische Technik ist für die Ent-wicklung neuester Medizinprodukte für Diagnostik, Therapie, Prävention und Rehabilitation heute unverzichtbar. Doch die gute Stimmung wird getrübt, denn der Transfer der wissenschaftlichen Ergeb-nisse in die klinische Anwendung und damit zum Patienten ist in Deutsch-land schwierig. Auch die Zusammen-arbeit zwischen Forschung und Industrie bewerten die Experten als nicht optimal. Weiterhin sehen sie den drohenden Fach-kräftemangel in der Forschung zuneh-mend als Problem an. Ein großer Teil der Befragten beurteilt die Verfügbarkeit ent-sprechend hoch qualifizierter Fachkräfte als nicht ausreichend. Internationale For-schungskooperationen erachten sie des-halb als sehr wichtig, um in ausreichen-dem Maße auf das Know-how ausländi-scher Experten zurückgreifen zu können.Positiv beurteilen die Befragten die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwi-schen den beteiligten Berufgruppen, vor allem zwischen Ingenieuren, Naturwis-senschaftlern und Ärzten. Auch mit der Forschungs- und Technologieförderung sowie mit den Rahmenbedingungen an den Universitäten und Forschungsein-richtungen sind die Forscherinnen und Forscher überwiegend zufrieden.Für die Umfrage „Rahmenbedingungen der Forschung in der Biomedizinischen Technik in Deutschland“ wurden über 700 Teilnehmer der BMT 2010 befragt. Unter den Umfrageteilnehmern wurden die neu erschienenen Bände 14 und 15

der Health Academy zum Thema „Per-sonalisierte Medizin“ verlost. Gewinner der Bücher ist Herr Dr. med. Christoph Punke, Facharzt für HNO-Heilkunde an der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirur-gie „Otto Körner“ der Universität Ros-tock. Die DGBMT gratuliert.

■■ „Biotech goes Medtech“ – Potenziale für die Biome-dizinische Technik

In der Medizintechnik lassen sich techno-logische „Trends“ ausmachen, die letzt-lich auf der Anwendung neuer wissen-schaftlicher Erkenntnisse beruhen. Ein solcher Trend ist die „Biologisierung“ der Medizintechnik, der nicht zuletzt in der vielzitierten BMBF-Studie zur „Situation der Medizintechnik in Deutschland im internationalen Vergleich“ aus dem Jahre 2005 erörtert wurde. Die Vision besteht in Medizinprodukten, die basierend auf molekular- oder zellbiologischen Funk-tionalitäten Vorteile gegenüber existie-renden Technologien haben oder sogar zu gänzlich neuen diagnostischen oder therapeutischen Möglichkeiten führen.Diese Vision nimmt in vielen einzelnen Anwendungen immer mehr Konturen an. Aus technischer und aus klinischer Sicht stellt die Biologisierung, also die Integ-ration und Anwendung biotechnologi-scher Konzepte in der Medizintechnik, eine besondere Herausforderung dar. Im Mittelpunkt der modernen Biotechnolo-gie steht die Aufklärung der genetischen, transkriptomischen, proteomischen und zellbiologischen Information, die für den Einsatz in der Medizin, vor allem in neuen Arzneimitteln, diagnostischen Tests und regenerativen therapeutischen Verfah-ren genutzt werden soll. Synergien zwi-schen Medizintechnik und Biotechnologie ergeben sich etwa in der Diagnostik von Erkrankungen. Doch auch auf dem Gebiet der intelligenten Medikamentenverabrei-chung und der Entwicklung hochfunk-tionalisierter Implantate rücken Medizin-technik und Biotechnologie immer enger zusammen. Ein Schwerpunkt sind die Verfahren der Gewebezüchtung (Tissue Engineering) und der Zelltherapie.

Wo genau liegen also die Potenziale der „BIOmedizinischen Technik“ mit Blick auf die Zukunft? Antworten auf diese Fra-gen wurden im Rahmen eines von der DGBMT organisierten Workshops zum Thema „Biotech goes Medtech – Poten-ziale für die Biomedizinische Technik“ am 23.09.2010 in Stuttgart gegeben. In vier spannenden Impulsvorträgen von Prof. Dr. Gerald Urban (Uni Freiburg), Dr. Alfred Stett (NMI Reutlingen), Dr. And-reas Szentivanyi (Uni Hannover) und Dr. Karl-Heinz Hiller (MRB Würzburg) wur-den die Bereiche molekulare Sensorik, intelligente Implantate, Bioengineering und die molekulare Bildgebung als Bei-spiele der Konvergenz aus Biotechnolo-gie und Medizintechnik vorgestellt und im Anschluss diskutiert. Der Workshop war Teil des Forum Biotechnologie 2010 der BioPro Baden-Württemberg GmbH.

■■ Studentenwettbewerb der DGBMT

Der jährliche Studentenwettbewerb für Projekt-/Diplomarbeiten fand während der BMT2010 in Rostock statt. In die-sem Jahr wurden die Preise gemein-sam von der DGBMT, der ÖGBMT und der SGBT ausgelobt. Das Bewertungs-verfahren des Studentenwettbewerbes wurde durch ein Jurorenkomitee durch-geführt und erfolgte in mehreren Runden. Aus insgesamt 112 eingereichten Bei-trägen kamen 12 Beiträge in die finale Bewertungsrunde, die in Rostock sei-tens der Juroren durchgeführt wurde. Die Gewinner der Plätze 1 bis 3 erhal-ten Preisgelder in Höhe von € 1.000,–, € 600,– und € 400,–, respektive.Die Gewinner des Studentenwettbe-werbs 2010 sind:

1. PreisSilke Wüst (ETH, Zürich)Thema: “Optimization of extracellular matrix production on silk scaffolds”

2. PreisThomas Schlebusch (RWTH, Aachen)Thema: „Textilintegrierte Bioimpedanz-Spektroskopie“

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3. PreisMaximilian Fütterer (KIT, Karlsruhe)Thema: “Influence of RF-excitation pat-terns during Magnetic Resonance Ima-ging on heating at the tip of pacemaker electrodes”

Die DGBMT gratuliert den Gewinnern! Alle weiteren Informationen zum Stu-dentenwettbewerb finden Sie unter www.dgbmt.de > Ehrungen und Preise > Studentenwettbewerb.

■■ Online Zugriff auf Bio-medical Engineering und auf den Tagungsband der BMT 2010

Ab sofort ist ein direkter Online-Zu-griff auf die Ausgaben der Biomedical Engineering über die DGBMT Internet-seite möglich. Nach Eingabe des per-sönlichen DGBMT-Mitgliedpassworts erfolgt eine Weiterleitung auf die Seite www.reference-global.com vom Verlag Walter de Gruyter. Dort können die ein-zelnen Ausgaben abgerufen werden. Der Tagungsband der BMT 2010, der als

Ergänzungsband zur Biomedical Engi-neering (Vol. 55, Nummer s1) erschienen ist, ist ebenfalls online verfügbar (www.reference-global.com/toc/bmte/55/s1).Zu Beginn des Jahres wurde bereits ein Online-Zugriff auf die Publikationen des Springer-Verlags „Medical and Biological Engineering“, „IFMBE Proceedings (Book Series)”, „Biomechanics and Modelling in Mechanobiology”, „Cardiovascular Engi-neering” und „Biomedical Microdevices” für Mitglieder über die DGBMT-Internet-seite ermöglicht.

www.dgbmt.de > Publikationen >

Zeitschriften und Literatur

■■ Junges Forum Biomedizinische Technik in Warnemünde

Das Junge Forum BMT fand erstmalig am 05.10.2010 während der DGBMT Jahrestagung 2010 in Rostock-Warne-münde statt. Insgesamt nahmen 45 Stu-denten und Doktoranden aus Österreich, der Schweiz und Deutschland daran teil. Damit wurde eine Plattform zum Informa-tionsaustausch zwischen jungen Leuten mit Interesse an Biomedizinischer Tech-nik geschaffen.Das Junge Forum BMT begann mit einem Workshop von Dipl.-Medieninf. (FH) Susanne Hebestadt (TU Dresden) zum Thema „Effektiv Präsentieren“. Es wurde dabei eine Einführung zur inhalt-lichen und grafischen Gestaltung von Fachvorträgen und Postern gegeben. Anschließend fand eine Podiumsdiskus-sion zum Thema „Wie wähle ich mei-nen Karriereweg?“ statt. Die Podiums-gäste waren Prof. Katrin Sternberg (Uni-versität Rostock), Dr. Claus Harder (Lei-ter Zukunftstechnologien, Biotronik), Axel Haubold (Unternehmer aus Deca-tur, TX, USA und gegenwärtig Gastpro-fessor an der Universität Rostock) und Dr. Matthias Reumann (Postdoc, IBM, Australien). Die „Mischung“ der Gäste führte zu einer interessanten Diskussion über verschiedene Karriereaspekte, wie z. B. die Planbarkeit von Karriere, die

Notwendigkeit einer Promotion, die Risi-ken und Chancen einer Firmengründung oder die Vereinbarkeit von Karriere mit Familie. Begleitend zur Jahrestagung der DGBMT gab es einen Stand, der als Treffpunkt für das junge Publikum der BMT diente. Dort konnte man sich über BMT-Studienmöglichkeiten sowie Anforderungen an Absolventen informie-ren. Weiterhin stand interaktive Lern-software der BMT zum Ausprobierenbereit.Die Initiative für das Junge Forum BMT ging von Dipl.-Ing. Karsten Seidl (Uni-versität Freiburg) und Dipl.-Ing. Julia Kuß (TU Dresden) aus, welche sich im VDE YoungNet und der Projektgruppe Nachwuchsförderung des DGBMT-Fachausschusses „Aus- und Weiterbil-dung“ engagieren. Unterstützt wurden sie in der Organisation von den Rosto-cker Studenten Jochen Harmuth und

Marco Pillenat, zusammen mit dem lokalen Tagungsteam um Prof. Klaus-Peter Schmitz und Prof. Katrin Stern-berg. Finanziell wurde die Veranstaltung durch das Institut für Implantattechno-logie und Biomaterialien e.V. (Warne-münde) ermöglicht. Aufgrund des gro-ßen Erfolgs wird das Junge Forum BMT am 27.09.2011 bei der DGBMT Jahres-tagung in Freiburg erneut stattfinden. Das Programm wird z. Z. geplant und wird auf der BMT-Tagungsseite bekanntgegeben werden.

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■■ Theragnostik im Opera-tionssaal – Closed Loop Diagnostics & Surgery

Zum siebten Mal findet in Verbindung mit dem jährlichen Kongress der DGE-BV – Deutsche Gesellschaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren e.V. ein Sym-posium der Veranstaltungsreihe „Kran-kenhaus der Zukunft“ statt. Das Sympo-sium wird gemeinsam von der DGBMT, der Fraunhofer Gesellschaft und von der Society for Medical Inovation and Tech-nology (SMIT) veranstaltet, um den Dia-log zwischen technischen Entwicklern und klinischen Anwendern zu fördern. Thema des diesjährigen Symposiums ist „Theragnostik im Operationssaal – Closed Loop Diagnostics & Surgery“. Es

V e r a n s t a l t u n g e n

Stand des Jungen Forums mit Informa-

tionen zu Studienmöglichkeiten und über

interaktive Lernsoftware während der

BMT 2010 in Rostock-Warnemünde

Page 8: DGBMT technologies - VDE...OP-Arbeitsplatz der Zukunft. Einige der neuen Techniken können z. B. im Rah-men von Computersimulationen im Trai-ningszentrum getestet werden. So haben

health technologies · 1/20118

V e r a n s t a l t u n g e n

7. Symposium „Krankenhaus der

Zukunft“

16. März 2011, München

TAR 2011 – Technically Assisted

Rehabilitation , 3rd European

Conference

17.–18. März 2011, Berlin

Bildverarbeitung für die Medizin

20.–22. März 2011, Lübeck

7. Deutsches BioSensor Symposium

3.–6. April 2011, Heilbad Heiligenstadt

MEK 2011 – Kongress für Patienten-

sicherheit und Medizintechnik

12. September 2011, Münster

BMT 2011 –

45. DGBMT Jahrestagung

27.–30. September 2011, Freiburg

DGBM Jahrestagung

10.–12. November 2011, Gießen

findet am Mittwoch, den 16. März 2011 im „The Westin Grand“ in München statt.Das Wissen über die physiologischen Vorgänge im menschlichen Körper wächst rapide und damit auch die Anfor-derungen an die manuelle Geschicklich-keit des Chirurgen, Endoskopikers oder interventionellen Radiologen. Organische Strukturen und deren Zustände müs-sen zu jedem Zeitpunkt eines Eingriffs mit höchster Präzision erkannt werden. Doch schon heute stößt das Potenzial zur Verarbeitung und Nutzung verfügba-rer medizinischer Informationen während einer Operation an Grenzen.Eine Möglichkeit zum Ausgleich die-ses Missverhältnisses ist die geeignete Auswahl und Präsentation medizinischer Informationen in Abhängigkeit der aktu-ellen Erfordernisse. Der Einsatz techni-scher Hilfsmittel, die in einem geschlos-senen Regelkreis („Closed Loop“) diag-nostische Informationen und therapeuti-sche Maßnahmen im Sinne einer Therag-nostik eng miteinander verknüpfen, kann zu einer erheblichen Steigerung von Qua-lität und Effektivität eines Eingriffs führen. In Ansätzen wird dieses Konzept bereits heute bei der bildgeführten Intervention zur Anwendung gebracht.Bei der Vielzahl der diagnostischen Infor-mationen und den daraus abzuleiten-den Maßnahmen wird der Chirurg als so genannter „Human-in-the-Loop“ jedoch zunehmend belastet. Vor diesem Hin-tergrund wäre eine möglichst automa-tisierte Kopplung diagnostischer Funk-tionen mit den korrespondierenden the-rapeutischen Maßnahmen wünschens-wert. Zu beachten ist jedoch, dass viele Fähigkeiten des Chirurgen in absehba-rer Zeit nicht durch technische Lösun-gen ersetzt werden können.

Ziel des Symposiums ist es, den Stand der Technik theragnostischer Regel-kreise im Operationssaal zu bestimmen und einen realistischen Bezug der tech-nischen Möglichkeiten zur klinischen Machbarkeit herzustellen. Für die Ent-wicklung technischer Lösungen, die diesen „Closed Loop“-Gedanken auf-greifen kommt der engen interdiszipli-nären Zusammenarbeit zwischen Ärz-ten und Ingenieuren eine überragende Bedeutung zu. Mit diesem Symposium soll dazu ein wichtiger Beitrag geleis-tet werden. Führende, (inter)nationale Experten aus Unternehmen, Kliniken und Forschungseinrichtungen referieren und diskutieren zur Theragnostik im OP. Wei-tere Informationen unter www.dgbmt.de.

■■ BMT 2011 – 45. Jahres-tagung der DGBMT

Zum ersten Mal wird die Universität Frei-burg zum Gastgeber einer Jahrestagung der DGBMT VDE. Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist eine der ältesten Hochschulen Deutschlands, die heute zu den 9 Exzellenzuniversitäten in Deutsch-land zählt. Durch die Neugründung der Technischen Fakultät 1995 wurde ein einmaliger Zusammenschluss von Mik-rosystemtechnik und Informatik mit den klassischen Geisteswissenschaften, der Medizin sowie den Naturwissenschaf-ten mit einer forschungsstarken Biolo-gie geschaffen. Diese Kombination ist von herausragender Bedeutung, da die Verbindung von Informations-, Mikro- und Nanotechnologien mit biomole-kularen und regenerativen Technolo-gien die Zukunft der Biomedizinischen Technik ganz maßgeblich prägen wird. Die dazu notwendige interdisziplinäre

Interaktion zwischen klinischer Medizin, Biologie, Ingenieur- und Naturwissen-schaften sowie der Medizintechnikindus-trie ist am Standort Freiburg ideal. Die BMT 2011 in Freiburg wird eine breite Kommunikationsplattform für Medizi-ner, Ingenieure und Naturwissenschaft-ler bieten. Wir erwarten einen intensiven Austausch von Ideen, neue Kontakte und Kooperationen zwischen Universi-täten, Forschungseinrichtungen, Klini-ken und Unternehmen sowie das Ansto-ßen neuer, innovativer Projekte der Bio-medizinischen Technik. Auch die Förde-rung junger, talentierter Forscher und der Transfer von Forschungsergebnissen in die industrielle Anwendung und in die kli-nische Praxis werden im Mittelpunkt der BMT 2011 stehen.Beiträge können online bis zum 15.03.2011 eingereicht werden. Alle Informationen zur DGBMT Jahrestagung und zum Call for Papers finden sich unter www.bmt2011.de.

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