DIE AKTEURE BEGLEIT PROGRAMM WAS FÜR EIN plan und erhob ... · 9.12 .2018 – 3.3.2019 WAS FÜR...

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9.12.2018 – 3.3.2019 WAS FÜR EIN THEATER! 300 Jahre Markgrafentheater in Erlangen BEGLEITPROGRAMM Sonntag, 6. Januar, 15 Uhr Theaterredensarten mit Spieluhr-Musik Musikalisch-sprichwörtliche Lesung der „Streifenhörnchen“ Rolf-Bernhard Essig und Franz Tröger Donnerstag, 10. Januar, 19 Uhr Hinter den Kulissen – die Rolle der Dramaturgie Vortrag: Linda Best, Dramaturgin am Theater Erlangen Sonntag, 20. Januar, Jubiläumsfest des Theaters Eintritt frei ins Museum 15 Uhr: Kombiführung Theater & Ausstellung Treffpunkt: Theaterfoyer max. 30 Personen; Anmeldung: [email protected] Donnerstag, 24. Januar, 19 Uhr Theatrum mundi – Aufführungspraxis und Bühnentechnik an barocken höfischen Theatern Vortrag: Klaus-Dieter Reus, Bayreuth Sonntag, 27. Januar, 11 Uhr „Wenn ich Wilhelm(ine) wär‘ – “ Theaterworkshop für Kinder ab 8 Jahren max. 15 Kinder; Anmeldung bis 18.1.: [email protected] Sonntag, 3. Februar, 14 Uhr „Es war einmal“: Kindergeschichten neu erzählt Szenische Lesung mit Janina Zschernig, Amos Detscher und Charles P. Campbell, Theater Erlangen Donnerstag, 14. Februar, 19 Uhr Träum weiter mit Martin Maecker Tresenlesen I des Theaters Erlangen Donnerstag, 28. Februar, 19 Uhr 300 Jahre Theaterwerbung in Erlangen Vortrag: Silvia Buhr, Erlangen Sonntag, 3. März, Eintritt frei Finissage mit Führungen und Aktionen DIE AKTEURE Der gVe prägte, mit Unterbrechung in der Nazizeit, den Spiel- plan und erhob das „Markgrafentheater“ seit 1950 durch Gastspiele renommierter Bühnen zu einem populären Theater. Parallel inszenierte eine theaterinfizierte akademische Jugend, wie die 1946 gegründete „Studiobühne Erlangen“, unkonven- tionelles Theater. Von 1949 bis 1968 organisierte sie auch die „Internationalen Theaterwochen der Studentenbühnen“. Das jährliche Festival galt als „geistiges Barometer“, das namhafte Dramatiker, Kritiker und Regisseure, u.a. Jean Cocteau, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Joachim Kaiser, Claus Peymann, nach Erlangen lockte. Ab 1974 gab das Theater in der Garage“ dem Kinder- und Jugendtheater und der freien Theaterszene eine Heimat. Dessen Spielleiter Manfred Neu setzte so innovative wie kontroverse Projekte um. Erst Intendant Andreas Hänsel aber formte ab 1989 das „Theater Erlangen“, indem er die Programmhoheit für das eigene Ensemble und die Gastspiele gegenüber dem gVe behauptete. Davon haben seine Nachfolger/innen profitiert, die das Profil des Theaters seitdem schärften. Ballettprobe im Markgrafentheater 1962 Foto: Rudi Stümpel Szenenfoto „#Meinungsmacher“, Spielzeit 2017/18 Foto: Arne Seebeck Öffentliche Ausstellungsführungen sonntags um 11 Uhr ab 16. Dezember Museumspädagogik Buchung von Führungen mit begleitenden Aktionen für Schulen (ab der 3. Klasse) und interessierte Gruppen: Tel. (0 91 31) 86 29 72 Stadtmuseum Erlangen Martin-Luther-Platz 9, 91054 Erlangen Tel. (0 91 31) 86 24 08 (Information) Tel. (0 91 31) 86 23 00 (Kasse) E-Mail: [email protected] www.erlangen.de/stadtmuseum Öffnungszeiten Di/Mi 9 – 17 Uhr; Do 9 – 20 Uhr Fr 9 – 17 Uhr; Sa/So/feiertags 11 – 17 Uhr 24./25.12., 31.12., 1.1. geschlossen Eintritt 4 , ermäßigt: 2,50 Führungen: 2,50 | Museums pädagogik: 2 Eine Ausstellung des Stadtmuseums Erlangen in Kooperation mit dem Theater Erlangen Fotos: Stadtarchiv Erlangen, Kunstmuseum Erlangen, Theater Erlangen Titelfoto: Jochen Quast | Gestaltung: Peter Hörndl, Erlangen

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9.12. 2018 – 3.3.2019

WAS FÜR EIN THEATER!

300 Jahre Markgrafentheater in Erlangen

BEGLEIT PROGRAMMSonntag, 6. Januar, 15 UhrTheater redensarten mit Spieluhr-MusikMusikalisch-sprichwörtliche Lesung der „Streifenhörnchen“ Rolf-Bernhard Essig und Franz Tröger

Donnerstag, 10. Januar, 19 UhrHinter den Kulissen – die Rolle der DramaturgieVortrag: Linda Best, Dramaturgin am Theater Erlangen

Sonntag, 20. Januar, Jubiläumsfest des TheatersEintritt frei ins Museum15 Uhr: Kombiführung Theater & Ausstellung Treffpunkt: Theaterfoyermax. 30 Personen; Anmeldung: [email protected]

Donnerstag, 24. Januar, 19 UhrTheatrum mundi – Aufführungspraxis und Bühnentechnik an barocken höfischen TheaternVortrag: Klaus-Dieter Reus, Bayreuth

Sonntag, 27. Januar, 11 Uhr„Wenn ich Wilhelm(ine) wär‘ – “Theaterworkshop für Kinder ab 8 Jahrenmax. 15 Kinder; Anmeldung bis 18.1.: [email protected]

Sonntag, 3. Februar, 14 Uhr „Es war einmal“: Kindergeschichten neu erzähltSzenische Lesung mit Janina Zschernig, Amos Detscher und Charles P. Campbell, Theater Erlangen

Donnerstag, 14. Februar, 19 UhrTräum weiter mit Martin Maecker Tresenlesen I des Theaters Erlangen

Donnerstag, 28. Februar, 19 Uhr300 Jahre Theaterwerbung in ErlangenVortrag: Silvia Buhr, Erlangen

Sonntag, 3. März, Eintritt freiFinissage mit Führungen und Aktionen

DIE AKTEURE Der gVe prägte, mit Unterbrechung in der Nazizeit, den Spiel-

plan und erhob das „Markgrafentheater“ seit 1950 durch

Gastspiele renommierter Bühnen zu einem populären Theater.

Parallel inszenierte eine theaterinfizierte akademische Jugend,

wie die 1946 gegründete „Studiobühne Erlangen“, unkonven-

tionelles Theater. Von 1949 bis 1968 organisierte sie auch die

„Internationalen Theaterwochen der Studenten bühnen“. Das

jährliche Festival galt als „geistiges Barometer“, das namhafte

Dramatiker, Kritiker und Regisseure, u. a. Jean Cocteau, Hans

Magnus Enzensberger, Günter Grass, Joachim Kaiser, Claus

Peymann, nach Erlangen lockte. Ab 1974 gab das „Theater

in der Garage“ dem Kinder- und Jugendtheater und der freien

Theaterszene eine Heimat. Dessen Spielleiter Manfred Neu

setzte so innovative wie kon troverse Projekte um. Erst

Inten dant Andreas Hänsel aber formte ab 1989 das „Theater

Erlangen“, indem er die Programmhoheit für das eigene

Ensemble und die Gastspiele gegenüber dem gVe behauptete.

Davon haben seine Nachfolger/innen profitiert, die das Profil

des Theaters seitdem schärften.

Ballettprobe im Markgrafentheater 1962 Foto: Rudi Stümpel

Szenenfoto „#Meinungsmacher“, Spielzeit 2017/18Foto: Arne Seebeck

Öffentliche Ausstellungsführungensonntags um 11 Uhr ab 16. Dezember

MuseumspädagogikBuchung von Führungen mit begleitenden Aktionen für Schulen (ab der 3. Klasse) und interessierte Gruppen: Tel. (0 91 31) 86 29 72

Stadtmuseum ErlangenMartin-Luther-Platz 9, 91054 ErlangenTel. (0 91 31) 86 24 08 (Information)Tel. (0 91 31) 86 23 00 (Kasse)E-Mail: [email protected]/stadtmuseum

ÖffnungszeitenDi/Mi 9 – 17 Uhr; Do 9 – 20 UhrFr 9 – 17 Uhr; Sa/So/feiertags 11 – 17 Uhr 24./25.12., 31.12., 1.1. geschlossen

Eintritt

4 , ermäßigt: 2,50

Führungen: 2,50 | Museums pädagogik: 2

Eine Ausstellung des Stadtmuseums Erlangen in Kooperation mit dem Theater Erlangen

Fotos: Stadtarchiv Erlangen, Kunstmuseum Erlangen, Theater ErlangenTitelfoto: Jochen Quast | Gestaltung: Peter Hörndl, Erlangen

Theatergebäude vom Theaterplatz aus gesehen, um 1900

Der eingehauste Innenraum während des Umbaus 1958Foto: Rudi Stümpel

DIE AUSSTELLUNG

Die Ausstellung zeichnet den Wandel des Markgrafentheaters

in Erlangen nach von seinen Anfängen als exklusives Hof -

theater über den reinen Gastspielbetrieb bis zum modernen

Stadt theater, das mit einem ambitionierten Ensemble Theater

macht. Rare historische Relikte und Objekte aus dem Theater-

fundus beleuchten die künstlerischen Ambitionen und

Leistungen. Das Augenmerk richtet sich auch auf die Spiel -

pläne sowie deren Akteure und Zeitumstände.

Am Beispiel des Stücks „#Meinungsmacher“ der vorigen

Spielzeit geht es um das Entstehen einer Aufführung und das

Zusammenwirken von Regie, Requisite, Kostüm und Technik

bis zur Premiere.

Der Erhalt des Markgrafentheaters als älteste bespielte

Barockbühne in Süddeutschland ist gewiss ein Glücksfall

für die Stadt – und bleibt zugleich eine Verpflichtung und

Herausforderung für die Zukunft.

DAS MARKGRAFENTHEATERDer Bayreuther Markgraf Georg Wilhelm eröffnete am

10. Januar 1719 das „Hochfürstliche Opern- und Comoedien-

haus“ als erste feste Theaterspielstätte in Erlangen. 1743/44

ließ die kunstsinnige Markgräfin Wilhelmine den Theaterraum

durch den venezianischen Theaterarchitekten Giovanni Paolo

Gaspari, wie noch heute zu sehen ist, im Stil des Rokoko

umgestalten.

Nach einer Phase des Stillstands übertrug die Stadt, Eigen-

tümerin seit 1838, den Theaterbetrieb 1876 dem „Gemein -

nützigen Verein Erlangen“ (gVe), einem neuen Bürgerverein

zur Hebung der Kultur, der das Haus wieder spielfähig machte.

Als das Theater 1956 wegen Baufälligkeit schließen musste,

setzte der gVe wiederum den Erhalt durch. Die bis 1959

vollzogene Sanierung war der bislang größte Eingriff in die

historische Bausubstanz – einzig der Zuschauerraum blieb

als Herzstück erhalten.

EINLADUNG ZUM BESUCHZunächst dem Adel vorbehalten, öffnete die „Erlanger Mark -

gräfin“ Sophie Caroline, die seit 1764 als Witwe hier Hof hielt,

das Theater für das bürgerliche Publikum. Die Werbung ums

Publikum ist elementar für eine gelungene Theaterarbeit. Aus

der Frühzeit sind Theaterzettel überliefert, die den Inhalt eines

Theaterstücks volkstümlich beschreiben. Mit der Verfeinerung

der Reproduktionstechniken kommen grafisch gestaltete

Programmankündigungen auf. Anspruchsvolle Theaterplakate

und Theaterfotografie gewinnen an Stellenwert. Die Theater-

werbung spiegelt die künstlerischen Ansprüche der Produzen-

ten wider. Verehrung oder Protest – die Resonanz beim Pub-

likum dokumentieren Theaterkritiken in der Presse, aber auch

Autogrammsammlungen und private Erinnerungsstücke bis

hin zu Wutbriefen ans Theater. Das Theaterspiel ist immer auch

Ausdruck von Zeitgeist und Gesellschaftskritik.

Zur feierlichen Wiedereröffnung des Markgrafentheaters

am 19. Dezember 1959 gastiert das Musiktheater Nürnberg

mit Mozarts „Hochzeit des Figaro“.

Der Innenraum erstrahlt, befreit von den Stilbrüchen des

19. Jahrhunderts, im alten Glanz.

Der ursprüngliche Innenraum des Markgrafentheaters Kupferstich von Johann Baptist Homann, Randbild aus dem Schlossgartenplan von 1721

Blick vom Schlossgarten auf Marstall (1), Redouten- (2) und Opernhaus (3) Kupferstich von Johann Baptist Homann, Randbild aus dem Stadtplan von 1721

Theaterwochen-Plakat 1952Entwurf: Helmut Lederer