Die Berufliche Trainingswerkstatt - wfmeh.de · • FAB-Schlüssel 1:6 BBB, 1:12 AB ... • Motorik...
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Die Berufliche TrainingswerkstattBildung und Arbeit für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen
Dipl.-Psych. Stephanie Strunk
Die Berufliche Trainingwerkstatt
befindet sich in Hamburg-Wandsbek und sieht so aus:
Die Berufliche Trainingswerkstatt…
• begann Ende 2006
• nach 1.5jähriger Recherche- und Konzeptionsphase (trägerübergreifend und
interdisziplinär)
• unter Einbezug neurologischer Reha-Einrichtungen, Angehörigen, MeH-
Wohneinrichtungen etc.
• Im Verlauf der ersten 27 Monate zweite Konzeptphase „Anschlussperspektive nach
dem BBB für MeH“
• mit dem Wunsch, möglichst für jeden Betroffenen ein „eigenes Plätzchen“ zu finden
• durch Praktika so früh wie möglich und so spät wie nötig
• um auf die Einrichtung eines MeH-eigenen Arbeitsbereichs zu verzichten
Eingangsverfahren und BBB in den Bereichen:
AusgelagerterEinzelarbeitsplatz
AusgelagerteArbeitsgruppen
„eingestreut“BTW-
Arbeitsgruppen
Die Berufliche Trainingswerkstatt
Ausgelagerter BBB/ Arbeit Inklusiv
Büro, PC, Digitalisierung
Holz und Handwerk
GastroVerpackung,/Konfektionierung
Dipl.-Psych. Stephanie Strunk
Praktika, Mobilitätstraining, Qualifikationen
Die Hardware der BTW…
• Üblicher Hamburger Kostensatz, keine eigene
Leistungsvereinbarung
• FAB-Schlüssel 1:6 BBB, 1:12 AB
• Interdisziplinäres Team
• Integrationsbegleitung
• 0,7 sozialpädagogischer Dienst
• 0,8 Fachleitung und Koordination
• Kooperationen mit Fachschulen Ergotherapie und Logopädie
• Fahrdienst und Mobilitätstraining
• Kein Pflegedienst!
Ein kleiner Rundgang durch die BTW…
Im Büro
• Konzentration• Merkfähigkeit• Wahrnehmung• Warten können• Fehlerkontrolle
• Aphasien und ihre Begleiter
• Apraxien• Auffassung und
Arbeitsgedächtnis• Handlungsplanung
Herr Fuhrmann – wenn nicht als Moderator unterwegs, unser Kollege im sozialpädagogischen Dienst….
Wolfgang, unser Schädelmodell, dient der Anschauung und kann helfen, einem Betroffenen zu erklären, warum manche Dinge „anders“ sind als vorher.
Die Psychologin im Hintergrund bemüht sich um alles sonstige.
Im Gastrobereich
• Zeitmanagement• Teamarbeit• Geteilte
Aufmerksamkeit• Mittelfristiges
Behalten• Handlungsplanung• Mengen und
Wertverständnis• Apraxien• Antrieb…. und vieles andere mehr
Die Angebote für Praktika und Arbeitsplätze in Betrieben des Allgemeinen Arbeitsmarktes
Vorstellung der Angebote Integrationsbegleitung im BBB
Verpackung / Konfektionierung
• Wahrnehmung• Konzentration• Feinmotorik• Auge-Hand-
Koordination• Räumliches Denken• Lernzuwachs• Implizite
Gedächtnisleistungen
In der Holzwerkstatt
• Motorik• Kraft• Koordination• Sorgfalt• Wahrnehmung• Ausdauer• ……
Im Eingangsverfahren…
• Informations- / Explorationsgespräch vor Beginn
• Ggf. Fremdanamnese Angehörige oder Betreuer
• Aktenstudium: Diagnosen, Funktionseinbußen, Biographie,
psychosozialer Hintergrund, Hilfsmittel, Medikation etc.
• Rotation durch möglichst alle 4 Bereiche
• Befundung anhand von
� Verhaltensbeobachtung
� Standardisiertes Werkstück pro Gewerk
� Ergotherapeutische Befundung
� Neuropsychologische Testung (bei Bedarf)
Im Eingangsverfahren…
• Bausteine zur ersten Orientierung / Ankommen
• Regelvertrag
• Selbst- und Fremdeinschätzung hinsichtlich Fähigkeiten, Motivation,
Sozialverhalten, Lernverhalten
• Doku der Beobachtungen und Ergebnisse
� Gemeinsames Dokument, das alle relevanten Neuro-Dimensionen
erfasst und an die Struktur des „Hega“-Konzepts angelegt ist
� Teamgespräch: Einschätzen der ICF-Items anhand der Ergebnisse
� Gespräch mit Teilnehmer: Ziele, Wünsche, Erwartungen
• Zufriedenheitsbefragung und Wechsel in BBB
Arbeit als Medium der Förderung
Berufliche Bildung
Training berufl. Kern- undSchlüsselqualifikationen
Anpassung des AP und Training von Hilfsmitteln (Kompensation!)
Normalisierung (vom Patienten zum Arbeitnehmer)
Hega-Durchführungskonzept BTW
1. Berufliche Bildung
• Binnendifferenzierte Lernfeldrahmenpläne je Gewerk
• Übergreifende Bildungsinhalte: Arbeitsschutz, Hygiene etc….
• Einsatz eines Bildungsordners, der Lerninhalte, Werkstücke,
Qualifizierungen, Praktika, Hilfsmittel des TN beinhaltet
• „neuro-spezifische“ Methoden:
� Automatisierung, Üben, Wiederholungen
� Einsatz externer Gedächtnishilfen
� „fehlerfreies Lernen“ (Prinzip MEMO)
� Checklisten bei Handlungsplanungsstörungen
� Visualisierung
Zu nennen sind hier: Zuverlässigkeit, Impulskontrolle, Compliance,
Kritikfähigkeit, Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten etc.
Durch: � Klare und verbindliche Regelungen und Absprachen
� Erwartungsklärung und Feedback
� Gruppengespräche
� Ggf. verhaltenstherapeutische Methoden
(Verstärkung, Löschung)
� Hilfen zur Selbst-Überwachung („self-monitoring“)
� Modell-Lernen (Vorbilder)
� Angebot „Chic-Sein“ (äußeres Erscheinungsbild)
2. Training beruflicher Schlüsselkompetenzen
3. Hilfsmittel zur Kompensation
• Ziel ist das Erarbeiten einer optimalen Selbständigkeit bei der
Arbeit, aber auch im Bereich Mobilität und sozialer Teilhabe
• Reicht von angemessener Kleidung bis zur Nutzung eines
Smartphones (Zusammenarbeit mit 1. Milieu!!)
• Wird in den THG thematisiert und im laufenden Alltag erprobt
und angepasst. Die Ideen und Beobachtungen der FABs sind
hier ausschlaggebend
• Zur Verfügung stehen externe Gedächtnishilfen,
Strukturpläne, Einhand-Utensilien, Zählhilfen, Vorrichtungen
am AP
4. Normalisierung – die WfMeH als Chance!
„Vom Patienten zum Arbeitnehmer“
� Arbeitsmarkt-ähnliche Regeln und Gepflogenheiten
� Stärkere Fokussierung auf die Ressourcen und die Tätigkeiten, die
ein TN gut beherrscht
� Erwarten und „Fordern“ des Möglichen
� Trennung 1. und 2. Milieu (Therapien außerhalb der Arbeitszeit)
� Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung durch ein
empathisches, wohlwollendes und zugewandtes Klima.
� Augenhöhe, Entscheidungsmöglichkeiten, Mitwirkung
(„Dazugehören“)
Was wir nicht machen…….
• Unspezifisches Hirnleistungstraining
� Mangelnde Wirksamkeit, kaum Transfer in Alltagssituationen
� Verbleib in bekannter Patientenrolle
� Geringere Konzentration auf Thema „Arbeit“
Vielleicht besser:
� Üben in Echt-Situationen (Aufmerksamkeit, Merken)
� Planungsübungen mit realer Relevanz
Was wir nicht machen….. Therapien während der Arbeitszeit
� Vermischung 1. und 2. Milieu
� Widerspricht dem Normalisierungsgedanken
� Überforderung durch oft reduzierte Belastbarkeit und
Umstellfähigkeit
� Hoher organisatorischer und räumlicher Aufwand
Vielleicht besser?:
� Reduzierte AZ, Therapien zuhause, Konzentration auf die
Arbeit, keine Unterbrechungen
� Erfolgserlebnisse auf der Arbeitsebene – kann vielleicht
die Krankheitsverarbeitung unterstützen?
Praktika – die Methode der Wahl…..
• Nicht nur für die Erkundung möglicher Berufsfelder
• Sondern auch für die Entwicklung von Einsicht und
Selbstwahrnehmung (Erfahrung hilft mehr als Feedback)
• Daher früher Beginn nach EV und so oft und vielfältig wie möglich
(Ressourcenfrage….)
• In 2015: 27 Praktika mit 20 (von 24) Teilnehmern
� 30% auf AAG oder AEAP
� 70% Elbe-intern oder andere Werkstatt
• 1. Problem: Fahrdienst auf ausgelagerten AP
• 2. Problem: Rollstuhlfahrer sind schlecht vermittelbar
Besprechungsstruktur und Prozessqualität
• Wöchentliche Teamsitzungen
• Supervision 6-8x/Jahr
• Pro Trainingsbereich monatliche Teilnehmerbesprechung
• Vereinbarung möglichst „smarter“ Ziele nach Vorgabe des vom TN
gewünschten Teilhabeziels und Konkretisierung der Maßnahmen
• Dokumentation der Arbeit an den Zielen und
• Im BBB Dokumentation min. alle 6 Monate von Veränderungen im
Verhalten und auf der funktionalen Ebene („Hega“-Doku)
Besprechungsstruktur und Prozessqualität…
• Alle 6 (12 im AB) Monate Teilhabegespräche
� Mit Betreuern aus den Wohneinrichtungen
� Angehörigen (wenn beidseits gewünscht)
� Ggf. gesetzl. Betreuung
� Berufsberater UK, BG
� Zuständiger FAB
� Sozialpädagogischer Dienst
� Fachleitung
• Mit Evaluation der (smarten) Ziele und neuer LOT-Planung
Vernetzung der BTW in Hamburg
Behindertenhilfe
Hamburg
Behindertenhilfe
Hamburg
AngehörigeAngehörige
Fachschulen
Ergo und Logo
Fachschulen
Ergo und Logo
PPM, PBWPPM, PBW
Salo&Partner
FAW
BTZ
Salo&Partner
FAW
BTZ
Arche NovaArche Nova
Alsterdorf AssistenzAlsterdorf Assistenz
Das RauheHaus
Das RauheHaus
Niedergelassene Psychotherapeut
en
Niedergelassene Psychotherapeut
en
Gesetzl. BetreuerGesetzl. Betreuer
BTW
Der Arbeitsbereich BTW…
• 2 Gruppen Verpackung / Montage
• 0,5 Gruppe Digitalisierung (in Erprobung)
Der Arbeitsbereich BTW…
• 80% mit Reduzierter Beschäftigung – Nettoerlös….
• Hoher Platzbedarf durch hohe Rolliquote, Fahrdienst teuer
• komplexe und zergliederbare Aufträge sind gut
Zusatzleistungen – nicht refinanziert
• Informations- und Beratungsgespräche vor Aufnahme (und ohne
Kostenzusage)
• Angehörigenberatung und Angehörigenseminar (6x/Jahr)
• Neuropsychologie/Fachleitung
• Mehraufwand für Organisation der Teilhabegespräche mit allen
Beteiligten
• Mobilitätstraining
• Zusatzaufwand Pflege und Assistenz (hohe Quote!)
• Fahrdienst im gesamten Hamburger Stadtgebiet (Wunsch- und
Wahlrecht!)
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!