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inch-art.de Seite 1 von 27 Die Bionic Gear Bag – Anleitung auf deutsch 1. Schritt: Zuschneiden und Vlies aufbügeln (Teile B-L) Den genauen Stoffbedarf (Stoffe, Vlies, Reißverschlüsse etc.) findet man in dem offiziellen Muster bei Craftsy: http://www.craftsy.com/pattern/sewing/accessory/winner-bionic-gear-bag-notions- tote/93596?rceId=1473004757917%7E6tr358iu Ich kann mit der Original-Anleitung im Muster nichts anfangen, daher habe ich für mich eine kürzere Anleitung geschrieben. Wenn die Fotos in dieser pdf-Datei nicht gut erkennbar sind, einfach direkt auf meiner Seite anklicken: https://inch-art.de/galerie-2016/bionic-gear-bag-2.html In Deutschland ist es schwierig, das erwähnte Pellon-Vlies zu kriegen. G700 ist das Äquivalent hier in Deutschland, ein relativ festes stabiles Vlies in Web-Optik. Ich ignoriere aber die Größenangaben für das Vlies, sondern schneide es genau 1/2 inch kleiner zu als die Stoffteile. Grund: Ich nähe später auf jeder Seite mit 1/4 inch Nahtzugabe. Dann kommt es genau hin - ich nähe nie die superdicken Schichten zusammen, sondern immer nur Stoff auf Stoff. Die Teile B-F kriegen alle das Vlies zur Verstärkung. In meinem Beispiel hat der Stoff für die Teile B-F eine Richtung (das sind die Klaviertasten). Auf der Rückseite habe ich jeweils auf das Vlies den Buchstaben geschrieben. Wo er steht, ist 'oben'.

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Die Bionic Gear Bag – Anleitung auf deutsch

1. Schritt: Zuschneiden und Vlies aufbügeln (Teile B-L)

Den genauen Stoffbedarf (Stoffe, Vlies, Reißverschlüsse etc.) findet man in dem offiziellen Muster bei Craftsy: http://www.craftsy.com/pattern/sewing/accessory/winner-bionic-gear-bag-notions-tote/93596?rceId=1473004757917%7E6tr358iu

Ich kann mit der Original-Anleitung im Muster nichts anfangen, daher habe ich für mich eine kürzere Anleitung geschrieben. Wenn die Fotos in dieser pdf-Datei nicht gut erkennbar sind, einfach direkt auf meiner Seite anklicken: https://inch-art.de/galerie-2016/bionic-gear-bag-2.html

In Deutschland ist es schwierig, das erwähnte Pellon-Vlies zu kriegen. G700 ist das Äquivalent hier in Deutschland, ein relativ festes stabiles Vlies in Web-Optik.

Ich ignoriere aber die Größenangaben für das Vlies, sondern schneide es genau 1/2 inch kleiner zu als die Stoffteile.

Grund: Ich nähe später auf jeder Seite mit 1/4 inch Nahtzugabe. Dann kommt es genau hin - ich nähe nie die superdicken Schichten zusammen, sondern immer nur Stoff auf Stoff.

Die Teile B-F kriegen alle das Vlies zur Verstärkung. In meinem Beispiel hat der Stoff für die Teile B-F eine Richtung (das sind die Klaviertasten). Auf der Rückseite habe ich jeweils auf das Vlies den Buchstaben geschrieben. Wo er steht, ist 'oben'.

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Das Vlies aufzubügeln ist einfach, feuchtes Tuch drüber und 10-15 Sekunden pressen. Und so sehen die Teile hinterher aus:

Teile B, E und F - Vorderseite Teile B, E und F - Rückseite mit Vlies

Teil C – Vorderseite Teil C - Rückseite mit Vlies

Teil D – Vorderseite Teil D - Rückseite mit Vlies

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Die G-Teile (2 Stück) und H-Teile (6 Stück) kriegen kein Vlies. G und H werden die Innenseiten der 4 Reißverschlusstaschen, da ist die Stoffrichtung egal und verstärkt werden muss auch nix.

Das Seitenteil I wird insgesamt 4x ausgeschnitten, obacht: immer spiegelverkehrt. Die beiden Außenteile kriegen das Vlies, die beiden Innenteile nicht. In meinem Beispiel: blau wird außen, also Vlies. Damit das Vlies die richtige Größe kriegt, habe ich es erst genau so groß wie den blauen Stoff zugeschnitten (das Schnittmuster für Teil I liegt beim Kauf des Musters dabei), dann mit Bleistift einfach rundrum 1/4 inch mit Lineal markiert und abgeschnitten. Und dann erst aufgebügelt.

Gitarren werden bei Teil I die Innenseite, sie kriegen kein Vlies. Und wieder obacht: der Stoff für die Gitarren hat auch noch eine Richtung (Gitarrenhälse nach oben), hier also auch nochmal aufpassen.

Die beiden seitlichen Bindings (Teil J) schneide ich - abweichend vom Muster - in 2,5 inch Breite. Und vorsichtshalber etwas länger als im Muster angegeben.

Die beiden Reißverschluss-Bindings (Teil K) schneide ich zwar genauso breit wie im Muster angegeben, aber ebenfalls etwas länger.

Die beiden Reiß-Verschluss-Kappen (Teil L) schneide ich genauso groß wie im Muster angegeben.

Ich kaufe die Reißverschlüsse immer deutlich länger als nötig (sowohl für die 4 Taschen als auch für den Außen-Verschluss).

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2. Teil A - Außenhülle vorbereiten

Teil A, die Außenhülle, muss mit einer dicken Füllung verstärkt werden, das Pellon/G700 reicht da nicht aus. Man kann dünnes Polyester-Vlies nehmen, ich bevorzuge aber normales Baumwoll-Vlies. Das fühlt sich hinterher an der Tasche einfach griffiger an. Es ist auch etwas dicker als das Polyester 258 und schützt den Inhalt damit besser. Das bügelbare H630 nehme ich überhaupt nicht mehr, ich kriege es einfach nicht faltenfrei aufgebügelt. Spätestens nachdem die Feuchtigkeit von dem feuchten Tuch getrocknet ist, zieht sich bei mir immer alles zusammen und sieht scheußlich aus!

Wenn der Stoff keine Richtung hat, kann man ein einziges Stück nehmen.

Wenn der Stoff eine Richtung hat (so wie hier, alle Gitarren zeigen in eine Richtung), dann sollte das Stück etwa in der Mitte aneinander gestückelt werden. Es kommt bei 'der Mitte' nicht auf einen oder zwei Zentimeter an, aber mehr als zwei cm sollten es nicht sein, sonst sieht man die Naht vielleicht später doch am Boden hervorgucken.

Ich habe Stoff und Baumwoll-Vlies ca. 5 cm größer ausgeschnitten als das Muster sagt. Grund: Ich quilte Stoff und Vlies mit Nylon-Faden zusammen (Unterfaden Superior Bottom Line), dabei schrumpft das Ganze ja immer etwas. Klar, es schrumpft bei dem kleinen Stück nicht um 5 cm, aber sicher ist sicher - bei der ersten Bag hatte ich die Zugabe zu knapp kalkuliert und musste nochmal von vorne anfangen. Das passiert mir kein zweites Mal! Man kann natürlich auch mit anderem Faden quilten als Nylon, es ist auch egal, ob man gerade Linien oder Muster quiltet. Hauptsache, es hält die beiden Schichten zusammen und sieht schön aus!

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3. Reißverschlüsse an die Taschen nähen

Bei Rechtshändern nähe ich die Reißverschlüsse so ein, dass die Zipper im geschlossenen Zustand links sind. Mein Mann ist Linkshänder, also ist auf den ganzen Fotos der Zipper immer rechts.

Bei den Reißverschlüssen finde ich die Original-Anleitung tatsächlich mal gut!

Das Reißverschluss-Einnähen hat zwei Schritte: - Reißverschlusshälfte an Stoffteil nähen - nächstes Stoffteil an andere RV-Hälfte nähen

1. Schritt, RV-Hälfte an Stoffteil nähen

- Den Reißverschluss falten und in die Mitte eine Stecknadel stecken - Teil B falten, (oben) in die Mitte eine Stecknadel stecken - Teil G falten, in die Mitte eine Stecknadel stecken

Reißverschluss Teil B

Teil G

- Teil B hinlegen, rechte Stoffseite oben - Reißverschluss drauf, rechte Seite nach unten - Teil G drauf, rechte Seite nach unten

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Teil B, rechte Stoffseite oben Reißverschluss drauf, rechte Seite unten

Teil G drauf, rechte Seite unten

--> und dabei so ausrichten, dass die 3 Nadeln übereinander zu liegen kommen.

Jetzt fixiere ich die drei Teile mit Wonderclips, dann können die Stecknadeln wieder raus.

von der Mitte aus die Clips dranstecken

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Clips sind dran, Nadeln können raus

Die äußeren Kanten der Stoffe treffen vielleicht nicht genau aufeinander, der Reißverschluss ist ja sowieso länger. Das ist aber egal! (Toll, nicht wahr?)

Jetzt braucht die Nähmaschine den Reißverschluss-Fuß. Und das Ganze wird mit ca. 1/4 inch Abstand zusammengenäht. Stichlänge beim Einnähen: 2,0.

Wenn man an den Zipper kommt: Nadel runter, damit sie alles fixiert, Fuß etwas anheben, dann Zipper vorsichtig am Fuß vorbei ziehen. Danach kann man frei weiternähen. Alternative: den Reißverschluss deutlich länger kaufen. Dann kann während dieses Schritts der Zipper einfach ganz am Ende bleiben und stört während des Nähens überhaupt nicht. Das mache ich immer, auch bei dieser Tasche, man sieht es auf den Fotos.

Danach geht es ans Bügelbrett: Erst die Naht fixieren, dann Teil G (die Innenseite der Tasche) aufklappen und die Naht bügeln, dann Reißverschluss mit Teil G umklappen, sodass man nur noch die schöne Seite von Teil B sieht, wieder bügeln.

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Teil G ist bereits aufgeklappt und wird gebügelt Teil G und Reißverschluss sind umgeklappt

Zurück an die Nähmaschine, jetzt wird diese Naht abgesteppt. Stichlänge hierfür: 3,0. Auf den Fotos der Vorderseite von Teil B sieht man die Steppnaht nicht so gut (schwarz auf schwarz), dafür umso besser auf der Rückseite.

Ab jetzt immer dran denken: - Reißverschluss einnähen mit Stichlänge 2,0 - Reißverschluss danach absteppen mit Stichlänge 3,0

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2. Schritt: nächstes Stoffteil an andere RV-Hälfte nähen

Teil C und das 2. G-Teil werden an den Reißverschluss genäht. Gleiches Spiel wie vorher: alle 3 Teile falten, eine Stecknadel in die Mitte

Teil C und das 2. G-Teil darunter der Reißverschluss (hängt schon an Teil B)

Hier sieht man das untere Ende von Teil C, rechte Stoffseite oben. Darauf kommt der Reißverschluss (an dem hängt ja schon Teil B und das 1. G-Teil), rechte Seite unten. Darauf kommt das 2. G-Teil, rechte Seite unten.

Teil C, rechte Stoffseite oben Reißverschluss, rechte Seite unten

2. G-Teil, rechte Seite unten

und wieder die Stecknadeln ausrichten, dann mit Wonderclips fixieren.

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und wieder festnähen (Stichlänge 2,0), bügeln und absteppen (Stichlänge 3,0).

Die beiden Schritte wiederholen sich immer wieder, bis alle 4 Reißverschlüsse und alle Teile B-F und G-H zusammengenäht sind. Dann sind das fertige Teil von vorne so aus:

Jetzt ist ein guter Moment, den einen Magnet-Verschluss auf Teil B anzubringen. Wo genau, steht im Muster drin. Ich nehme für Teil B (und für Teil I) das 'weibliche' Teil des Verschlusses, die beiden 'männlichen' Hälften kommen an die Stoffschüssel. Ich habe aktuell keine Fotos vom Prozess, die Gitarrentasche kriegt keine Schüssel.

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4. Die Taschen

Jetzt werden die Reißverschluss-Taschen unten zugenäht. Das offizielle Schnittmuster gibt an, mit welchem Abstand vom Reißverschluss nach unten die Quernaht verläuft.

Zuerst wird mit 2 Stecknadeln die Tasche sauber fixiert (= am Reißverschluss genau hälftig knicken). Dann wird der vorgegebene Abstand mit irgendeinem Stift markiert. Eigentlich ist es völlig egal, welcher Stift. Die Linie ist später sowieso nicht zu sehen, außer der allerersten auf Teil B. Auf den beiden Fotos sieht man Linie und Naht auf Teil B.

Naht aufgezeichnet genäht

Das Problem kommt erst jetzt: Wenn ich alle vier Nähte für die vier Taschen markiere und dann mit dem Schnittmuster für die Seitenteile I vergleiche, passt es nicht. Auf dem Schnittmuster ist angegeben, wo die Taschennähte sitzen sollen - das hat bei der ersten Bag nicht gepasst und auch bei dieser Gitarren-Bag passt es nicht.

Meine Lösung: Ich nähe die erste Naht auf Teil B. Dann markiere ich die übrigen 3 Nähte auf C, D und E mit Stecknadeln und gleiche sie gegen das Schnittmuster von Teil I ab. Ich schiebe so lange hin und her, bis die Nähte so ungefähr passen, erst dann nähe ich sie.

Naht auf Teil C mit Stecknadeln markiert Naht auf Teil D mit Stecknadeln markiert

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Naht auf Teil E mit Stecknadeln markiert Abgleich mit Schnittmuster für Teil I

Mir ist nicht ganz klar, wo mein Problem liegt. Die Teile B-E sind sauber zugeschnitten. Vielleicht stimmt meine Nahtzugabe am Reißverschluss nicht? Vielleicht kriege ich es bei der 3. Bag raus...

Danach werden die Kanten links und rechts begradigt. Zuerst die 4 Zipper in die Mitte der Tasche ziehen. Die Tasche auf die Schneidematte legen, dabei die untere Kante von Teil B als Orientierungspunkt auf der Matte gerade ausrichten. Mit dem langen Lineal und dem Rollschneider langsam, aber gnadenlos über alles hinwegfahren (Teile, Innenteile, Reißverschlüsse) - man nimmt hierzu besser nicht die allerneuste Klinge im Rollschneider! Wenn es hakt, kann man mit der Schere nachschneiden.

Hiervon habe ich kein Foto gemacht - man würde sonst auf der Matte die Maße sehen und ich vermute, die fallen unter das Urheber-Recht der Autorin.

Jetzt sieht die Tasche schon sehr viel professioneller aus! Die Autorin empfiehlt, die Taschen seitlich mit 1/8 inch abzusteppen. Ich mache das auch, diese Naht verschwindet später völlig in den Seitenteilen I, hält das Ganze aber besser zusammen.

Kanten links und rechts begradigt die Taschen seitlich ganz knapp abgesteppt

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5. Seitenteile I vorbereiten

Für die Stoffschüssel: Auf das rechte Pärchen-Innenteil kommt die 2. Magnetverschluss-Hälfte (wiederum die weibliche). Auf dem Schnittmuster ist angegeben, wo genau der Verschluss hingehört. Da die Gitarrentasche keine Schüssel kriegt, gibt es leider keine Fotos.

Die beiden Pärchen werden rechts auf rechts gelegt und - bis auf die lange Unterkante - alles mit 1/4 inch zusammen genäht. Die lange Unterkante bleibt vorerst offen. Es gilt hier wirklich 1/4 inch Saumzugabe. Egal, ob das Vlies immer ganz genau bei 1/4 inch endet.

Pärchen aufeinander legen mit 1/4 inch Saumzugabe nähen

An den drei Ecken jeweils ein V einschneiden, an der Rundung lauter kleine Schnitte machen. Danach wenden. V-Schnitte und kleine Schnitte gewendet

Jetzt so dicht wie möglich an der Kante absteppen. Aber wiederum: nur auf den genähten Kanten. Die lange Unterkante bleibt weiterhin offen. Dann wieder wenden.

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ganz knapp abgesteppt

Vorsichtig mit der Schere entlang der Naht allen überschüssigen Stoff abschneiden, dann wieder wenden.

Jetzt von der Stoffkante gemessen 1/4 inch absteppen (nicht von der vorherigen Steppnaht!). Diesmal ganz um das gesamte Teil drumrum.

Die lange Unterkante kriegt also diese Steppnaht, obwohl sie unten offen und nicht versäubert ist. Das ist an dieser Stelle egal - diese lange 'Ziernaht' dient für die nächsten Schritte als Orientierung. Sie ist einer der Gründe, weshalb ich die Tasche mit Superior SoFine/Bottom Line nähe. Diese beiden Fäden sind extrem dünn. Auf dieser 'Ziernaht' werden jetzt noch viele Nähte genäht, mit dickem Nähgarn wird der Wulst noch viel dicker...

der Zipfel rechts unten wird jetzt noch abgeschnitten

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Eins der beiden Teile auf das Schnittmuster legen, das andere direkt parallel drunter. Mit Kreidestift die 4 Linien übertragen.

Dann die Falten rein bügeln (blau wird außen, also zu den Gitarren hin falten und bügeln).

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6. Seitenteile I annähen

Jetzt kommt der kniffligste Teil der ganzen Tasche - wobei, jetzt bei der 2. Tasche war es gar nicht so knifflig.

Also:

Man schnappt sich ein Seitenteil und legt es an die vorderste Reißverschluss-Tasche. Und zwar so, dass die Ziernaht des Seitenteils I (die lange untere Naht) genau auf der unteren Taschen-Naht zu liegen kommt. Von dort aus wird mit Wonderclips nach oben gepinnt.

Taschennaht und Ziernaht liegen genau übereinander (man sieht die Ziernaht auf der orangefarbenen Gitarre) umklappen, mit Wonderclips festpinnen

Beim Nähen fängt man unten an, etwas diesseits von der Ziernaht entfernt. Zunächst mit Rückwärts-Stich genau bis zur Ziernaht, aber keinesfalls drüber! Sie bleibt offen. Dann im Vorwärtsgang bis zum oberen Ende (vorsichtig über den Reißverschluss drüber nähen, damit die Nadel nicht abbricht), kurz zurück zum Versäubern und fertig.

von unten anfangen zu nähen vorsichtig über den Reißverschluss nähen

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erst ab der Ziernaht beginnen, nicht vorher

Genauso die 2. Tasche - nur hat man hier seeeehr wenig Platz zum Nähen, die 2. Tasche sitzt sehr dicht an der 1. Tasche.

Die 3. und 4. Tasche ist dann leicht, man hat Unmengen Platz zum Hantieren. Immer unten anfangen und nach oben nähen.

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Dann das Ganze auf der anderen Seite, wieder vorne beginnen. Die 2. Tasche auf der 2. Seite ist wirklich das Kniffligste der ganzen Bag - wenn das überstanden ist, geht der Rest von allein!

Jetzt sollen die Seitenteile in jeweils einer langen Naht von vorne (der Spitze) bis hinten (Ende der Rundung) am Boden der Tasche festgenäht werden. Der Boden besteht natürlich in Wirklichkeit aus den vielen Einzelteilen B-F, aber es wirkt, als wenn es ein einziges Teil ist.

Spätestens jetzt merkt man (wie ich), dass man vergessen hat, die Nahtzugaben am Boden der Innenteile der Taschen (G und H) nach dem Nähen der Taschen zu trimmen, kann man jetzt noch nachholen.

Ok, das habe ich also korrigiert. Jetzt aber wirklich: die Ziernaht der Seitenteile I (bis incl. der Rundung) wird an die Tasche genäht!

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Zunächst wird sie mit Wonderclips festgesteckt.

hier ist es noch sauber... ... hier wird es fummlig...

... hier auch noch... ... und hier ist es wieder sauber!

Von unten könnte es sehr sauber aussehen, bei mir sieht es nicht ganz so sauber aus. Aber von oben sieht es jetzt schon sehr taschenmäßig aus!!

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7. Außenhülle A annähen

Jetzt kommt der spannende Moment: Ist Teil A lang und breit genug?

Ich hatte es für die Gitarren-Bag gefühlt riesig ausgeschnitten - und es war gerade so lang genug. In der Breite hatte ich dagegen Luft - ich musste nach dem Schritt 4 (Taschen nähen) die Bag um einiges schmaler trimmen, ich hatte geschludert.

Also habe ich zunächst eine Seite von Teil A gerade getrimmt und mit Wonderclips an der Bag befestigt, dann festgenäht. Festgenäht wieder auf der Ziernaht von Schritt 5.

Danach habe ich vorsichtig Maß genommen und die 2. Seite von Teil A passend mit dem Rollschneider abgeschnitten.

Dann wiederum mit Clips befestigt und festgenäht.

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8. Binding J annähen

Die beiden seitlichen Bindings (Teil J) werden wie bei einem normalen Quilt der Länge nach gefaltet und gebügelt (rechte Seite außen).

Dann werden sie (natürlich auf der Ziernaht, wo sonst) an die Tasche genäht, offene Kante des Bindings liegt auf der offenen Kante der Ziernaht.

Das binding wird umgeklappt und mit der Maschine von der anderen Seite schmal festgesteppt.

Das Gleiche für das 2. binding wiederholen.

Als letztes wird jetzt die vordere Kante von Teil B und die hintere Kante von Teil F gerade abgeschnitten, sorry, davon habe ich kein Foto gemacht.

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9. Binding K und Reißverschluss annähen

Die beiden Bindings K werden wie J der Länge nach gefaltet und gebügelt, rechte Seite außen.

Der lange Reißverschluss wird nach dem gleichen Prinzip eingenäht wie auch die 4 kurzen: jeweils die Mitten mit Stecknadel markieren und aufeinander legen: - Binding (offene Kante zeigt nach oben) - Teil A (Außenseite = Gitarren-Seite zeigt zum binding) - Reißverschluss (rechte Seite oben)

Mit Stichlänge 2,0 und Reißverschluss-Fuß drannähen (man sieht auf den Fotos, dass ich den falschen Fuß genommen habe...).

Zur Erinnerung: diese Tasche habe ich für einen Linkshänder genäht, deswegen ist der Zipper rechts. Für Rechtshänder muss der Zipper links sein. an den Stecknadeln ausrichten

an den Stecknadeln ausrichten falscher Fuß!

Dann das Binding umschlagen und mit Stichlänge 3,0 absteppen.

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Die andere Hälfte des RV wird genauso dran genäht, es ist allerdings leichter, wenn der RV dabei geöffnet ist, sonst hat man zuviel Tasche zum Hantieren.

Jetzt wird der RV auf die im Muster vorgegebene Länge gekürzt (passt wirklich am besten).

Und nun kann man die kleinen Teile L basteln. Mein Tipp: die beiden seitlichen Nähte unbedingt mit Rückwärts-Stich versäubern, sie gehen sonst beim Wenden sofort auf. Und wer es ganz perfekt mag, kann unten die Saumzugabe noch schräg abschneiden, wie auf dem Foto.

Die offene Seite der Teilchen nach innen umknicken (etwas fummlig), dann über die RV-Enden stülpen und einmal rundrum feststeppen (vorsichtig mit der Nadel wg. der Reißverschlüsse).

ist nicht so ganz sauber geworden, aber es war schon spät

Jetzt diese kleinen Teile ungefähr in der Mitte der Ziernaht an die Ziernaht festnähen. Das ist das letzte, was auf der Ziernaht genäht wird - inzwischen ist sie so dick, dass ich mir bei dieser allerletzten Naht die Nadel verbogen habe.